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Zwischen den Mächten | Republik Moldau | bpb.de

Republik Moldau Editorial Realitatea. Moldau aus fotografischer Perspektive Zwischen den Mächten. Identitäten, Ideologien und Menschen in der moldauischen Geschichte Fragile Stabilität Machtfragen und ihre Aushandlung. Zum politischen System der Republik Moldau Teile und herrsche. Separatismus und russische Einflussnahme in der Republik Moldau Strategische Wende? EU-Erweiterungspolitik in Südost- und Osteuropa Moldau on the Move. Migrationsbewegungen gestern, heute und morgen

Zwischen den Mächten Identitäten, Ideologien und Menschen in der moldauischen Geschichte

Florian Kührer-Wielach Svetlana Suveica

/ 17 Minuten zu lesen

Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert wurde das Gebiet der heutigen Republik von inneren und äußeren Umbrüchen geprägt. Der Einfluss verschiedener Großreiche und Nachbarstaaten, etwa Rumäniens, des russischen Zarenreichs oder der Sowjetunion ist bis heute spürbar.

Die Geschichte der Moldau (rumänisch Moldova) ist von offenem kulturellem Austausch, aber auch permanenten Bedrohungen durch die Großmächte in der Region geprägt. Mit der russischen Aggression gegen die Ukraine im Frühjahr 2022 ist das kleine, aber in geopolitisch bedeutender Lage befindliche Land in den Fokus der medialen und politischen Aufmerksamkeit gerückt. Seit ihrer staatlichen Unabhängigkeit 1991 ringen die Republik und ihre Bürgerinnen und Bürger um eine Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Damit eng verbunden ist die Suche nach einer eigenständigen moldauischen Identität, die sich von der rumänischen abgrenzt, ohne die Gemeinsamkeiten zu verleugnen, und gleichzeitig einen adäquaten Umgang mit dem russischen beziehungsweise sowjetischen Erbe findet. Die komplexe Situation der Republik Moldau lässt sich mit einem Blick in die bewegte Vorgeschichte dieses Landes und seiner Gesellschaft besser verstehen. Sie ist bestimmt durch eine die gesamte Region prägende historische Dynamik, die sich zwischen Fremdherrschaft und Selbstbestimmung sowie wirtschaftlicher Rückständigkeit und kulturellem Reichtum entfaltet.

Das Fürstentum Moldau

Mit der dem Woiwoden Bogdan I. zugeschriebenen Loslösung aus der ungarischen Herrschaft und der Gründung eines selbstständigen Fürstentums entstanden im 14. Jahrhundert die Grundlagen einer Staatlichkeit, auf die sich heute sowohl die Republik Moldau als auch die gleichnamige Region im heutigen Rumänien beziehen. Bogdans Herrschaftsbereich erstreckte sich von den Ostkarpaten bis zum Dnister, im Süden grenzte er an die Walachei und an die Dobrudscha.

Der Name Moldau beziehungsweise Moldova leitet sich vom gleichnamigen Fluss in der heutigen Südbukowina ab. Die Herkunft des Toponyms "Moldau" ist nicht eindeutig geklärt, die Sprachforschung verweist auf dakische, deutsche und slawische Etymologien. Als das Fürstentum Moldau entstand, siedelten in der Region verschiedenen Gruppen, unter anderem Ungarn, Tartaren, Walachen und Kumanen. Im Laufe der Jahrhunderte schrieben sich auch deutsche Siedler in die moldauische Regionalgeschichte ein – unter ihnen Ritter, Handwerker und Händler.

Das Fürstentum stand die meiste Zeit unter polnischer und ungarischer, später unter osmanischer Oberhoheit. Als seine Hochblüte wird die Herrschaft Stefans des Großen (1457–1504) betrachtet, da er der Moldau eine gewisse Selbstständigkeit gegenüber den dominierenden Mächten in der Region verschaffen konnte. Gleichzeitig entwickelte sich das Gebiet zu einem Zentrum des orthodoxen Christentums. Architektur und Malerei der Kirchen und Klöster verweisen auf starke byzantinische, aber auch westliche Einflüsse. Dieses kulturell-konfessionelle Selbstverständnis prägt weite Teile der moldauischen Gesellschaft bis in die Gegenwart.

Mit der Expansion des Osmanischen Reiches im 16. Jahrhundert wurde das Fürstentum Moldau zu einem Vasallenstaat der Hohen Pforte. Die Bevölkerung des Fürstentums litt unter den hohen Tributzahlungen, Kriegen und Plünderungen. 1775 fiel der Nordwesten des Fürstentums an Österreich und entwickelte sich zum sogenannten Kronland Bukowina.

Teil des Zarenreiches (1812–1917)

Infolge der russisch-türkischen Kriege annektierte das Zarenreich 1812 den östlichen Teil des Fürstentums Moldau zwischen Pruth und Dnister. Der westliche Teil Moldaus sollte sich schrittweise der benachbarten Walachei annähern. 1859 ging aus der Vereinigung dieser beiden Fürstentümer der erste rumänische Staat hervor.

Der vom Russischen Reich annektierte Teil der Moldau erhielt den Namen Bessarabien, angelehnt an die walachische Fürstendynastie Basarab. Das Russische Reich förderte die Ansiedlung von Bulgaren, Gagausen sowie Deutschen, Franzosen und Schweizern in Südbessarabien, indem diese von Steuern und Militärdienst befreit wurden. Der Anteil der "ethnischen" Moldauer sank somit von 86,8 Prozent im Jahr 1817 auf 47,58 Prozent im Jahr 1897. Jüdische Zuwanderer waren vor allem in den Städten präsent, sie stellten zum Ende des 19. Jahrhunderts fast die Hälfte der Bevölkerung Chișinăus.

In den ersten Jahren nach der Annexion genoss Bessarabien administrative Autonomie. Alte moldauische Gesetze und die Verwendung der moldauischen, also der rumänischen Sprache in der Verwaltung, blieben erhalten. Die lokalen Eliten erhielten wirtschaftliche und soziale Privilegien für ihre Loyalität zum Zaren. Ab 1828 wurde jedoch die zaristische Gesetzgebung eingeführt, ein russischer Gouverneur eingesetzt und Russisch als Verwaltungssprache etabliert. Der Versuch, das Russische auch in der Liturgie der neugegründeten Eparchien Chișinău und Hotin durchzusetzen, blieb allerdings ohne Erfolg. Auch das schwach entwickelte Schulsystem führte dazu, dass sich die Russifizierung tendenziell auf den Bereich der Verwaltung beschränkte.

Der südliche Teil Bessarabiens war nach dem Krimkrieg (1853–1856) an die rumänischen Fürstentümer gefallen. Hier wurde die rumänische Sprache in Verwaltung, Rechtssystem und Bildungswesen wieder eingeführt, im Gegensatz zum Rest der Region, wo sie 1871 endgültig verboten wurde. Modernisierungsbestrebungen kamen im russischen Teil Bessarabiens auch im Vergleich zu anderen Regionen Russlands verspätet zum Tragen: 1869 wurde das Zemstvo als lokales Selbstverwaltungsorgan mit Zensuswahlrecht eingeführt und für rund 20000 Roma die Leibeigenschaft aufgehoben.

In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts war Bessarabien Gegenstand konkurrierender politischer und intellektueller Elitendiskurse zwischen dem Russischen Reich und Rumänien. Mit der Auflösung des Russischen Reiches infolge der Februarrevolution 1917 wurden in Bessarabien Forderungen nach Selbstbestimmung laut. Nach dem Oktoberputsch der Bolschewiki erklärte ein regionaler Landesrat die Autonomie innerhalb Russlands. Im Frühjahr 1918 wurde jedoch die Vereinigung des Gebiets mit Rumänien beschlossen und umgesetzt.

Teil "Großrumäniens" (1918–1940)

Infolge des Ersten Weltkriegs konnte das Königreich Rumänien sein Territorium und seine Bevölkerung de facto verdoppeln, indem es die von Rumänen mitbesiedelten Gebiete Ostungarns, der österreichischen Bukowina und des zaristisch geprägten Bessarabiens anschloss. Die von der internationalen Gemeinschaft nur in Teilen anerkannte neue Ostgrenze Rumäniens, die nun bis zum Dnister reichte, sollte unter anderem als Pufferzone gegen den Bolschewismus fungieren.

Insbesondere die Sowjetunion weigerte sich, die Vereinigung Bessarabiens mit Rumänien anzuerkennen. Um den Anspruch auf dieses Gebiet deutlich zu machen, wurde 1924 am Ostufer des Dnister eine Moldauische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (MASSR) als Teil der Ukrainischen SSR gegründet. Während der von Stalin gezielt herbeigeführten Hungersnot (Holodomor) von 1932–1933 starben in der MASSR etwa 38000 Menschen, was rund 8 Prozent der Bevölkerung entspricht. Ein Teil der lokalen Eliten fiel zudem Stalins Großem Terror von 1937–1938 zum Opfer.

Die bessarabische Bevölkerung versprach sich hingegen Vorteile vom Anschluss an Rumänien und den in der "großrumänischen" Verfassung von 1923 verankerten Grundrechten und Reformen. Eine Agrarreform brachte den Bauern jedoch weniger Land als erhofft. Die immer schwieriger werdende wirtschaftliche Lage veranlasste Mitte der 1920er Jahre mehr als 10000 Bauern, darunter mehrheitlich Bulgaren, nach Brasilien auszuwandern. Steigende Unzufriedenheit war auch im politischen und im administrativen Bereich zu spüren: der Parlamentarismus erschien substanzlos, der alles auf Bukarest ausrichtende Zentralismus verstärkte die aufgrund der peripheren Lage schlechte Situation der Bessarabier zusätzlich. In die ohnehin nur schwach ausgebaute Industrie wurde kaum investiert. Teile der Eliten begannen sich zunehmend gegen diese Verhältnisse zu wehren.

1930 war Bessarabien nach der Bukowina die Region mit dem höchsten Anteil an Minderheiten: 56,2 Prozent Rumänen standen 12,3 Prozent Russen, 10,9 Prozent Ukrainern, 7,1 Prozent Juden, 5,7 Prozent Bulgaren, 3,4 Prozent Gagausen und 2,8 Prozent Deutschen gegenüber. Das zaristische Erbe galt dabei als Hindernis für die Errichtung eines rumänischen Nationalstaates. Die regierenden Parteien entwickelten kaum Integrationsstrategien und setzten auf eine immer radikalere Rumänisierung, um die "historischen Rechte" der Rumänen zu verwirklichen. Den Minderheiten wurden – in Abstufungen – mangelnde Loyalität und die Verfolgung "fremder" Interessen vorgeworfen. Ab den 1930er Jahren erhielten rechtsradikale Parteien und Bewegungen, die die gesellschaftliche Unzufriedenheit zu nutzen wusste, immer breitere Unterstützung. Besonders betroffen von Vorwürfen und Verdächtigungen war die jüdische Bevölkerung, von denen Tausende 1919 vor den Pogromen in der Ukraine nach Bessarabien geflohen waren.

Zweiter Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg begann für die Bewohner Bessarabiens am 28. Juni 1940, als die Rote Armee infolge des Stalin-Hitler-Pakts dieses Gebiet, die Nordbukowina und das Gebiet Herța besetzte. Viele Bewohner, darunter Beamte und Intellektuelle, flohen aus Angst vor dem bolschewistischen Regime nach Rumänien, während Juden von den Evakuierungen ausgeschlossen wurden. Sie wurden des Verrats beschuldigt, um vom Versagen der rumänischen Politik und der Armee abzulenken. Viele Juden flohen deshalb in die UdSSR. Der damit verbundene, pauschal erhobene Vorwurf der Sowjetfreundlichkeit sollte unter anderem als Rechtfertigung der Massaker an etwa 60000 Juden durch die rumänische Armee und die Einsatzgruppe D der deutschen Wehrmacht nach dem 22. Juni 1941 dienen.

Mit der Vereinigung von weiten Teilen Bessarabiens mit der MASSR links des Dnisters wurde im August 1940 eine neue, größere Moldauische SSR (MSSR) geschaffen. Die lokale Bevölkerung wurde politisch stark unter Druck gesetzt, unter den Eliten fanden Säuberungen statt. Im Juni 1941 wurden 32000 Personen nach Sibirien und Kasachstan deportiert, Privateigentum abgeschafft und Kolchosen sowie Sowchosen gegründet. Bereits im Oktober 1940 waren zudem gemäß eines Abkommens zwischen Berlin und Moskau 95352 Bessarabiendeutsche in den vom "Dritten Reich" besetzten Warthegau in Polen umgesiedelt worden.

Am 22. Juni 1941 erklärte Rumänien als Verbündeter der Achse seine Teilnahme am "heiligen Krieg" zur Rückeroberung der von den Sowjets besetzten Gebiete, was ethnische Säuberungen gegen "verräterische" Juden rechtfertigte. Von den 11525 Juden, die im Juni 1941 ins Ghetto Chișinău gebracht worden waren, wurden bis auf einige Hunderte, die verhungerten oder an Typhus starben, alle nach Transnistrien deportiert. Im August 1941 übertrug Deutschland Rumänien die Verwaltung Transnistriens. Diese Bezeichnung bezog sich in dieser Phase auf das ganze Gebiet zwischen Dnister und Südlichem Bug. Angehörige der rumänischen Verwaltung, darunter viele Bessarabier, profitierten von den Enteignungen und Plünderungen insbesondere von deportierten und getöteten Juden.

Schätzungen zufolge fanden in Transnistrien zwischen 280000 und 380000 Juden aus verschiedenen Teilen Rumäniens den Tod. Neben der rumänischen Armee und der Einsatzgruppe D nahmen auch viele aus den etwa 250 Dörfern im Süden Transnistriens stammende "Volksdeutsche" am Holocaust teil. Im Oktober 1942 wurden 78000 Überlebende Transnistriens befreit, viele emigrierten nach Palästina oder in andere Länder. Der Einmarsch der Roten Armee im März 1944 in Transnistrien und im August desselben Jahres in Bessarabien und der Nordbukowina bedeutete das Ende des Krieges und die Wiedereinsetzung des sowjetischen Regimes.

Sowjetische Periode

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Moldauische SSR innerhalb der UdSSR wiederhergestellt, wobei etwa 2,4 Millionen beziehungsweise 85 Prozent ihrer Bewohner auf dem Land lebten, wo die Folgen des Krieges besonders zu spüren waren. 1946 und 1947 forderte eine Massenhungersnot in der MSSR mindestens 123000 Menschenleben. Wie andere Sowjetrepubliken erlebte die MSSR unter stalinistischer Herrschaft Zwangsdeportationen und politische Repression. Ethnische und religiöse Minderheiten, politische Dissidenten und Intellektuelle wurden verfolgt, was zu Inhaftierungen sowie zu massenhaften Deportationen nach Sibirien und in andere entlegene Regionen führte.

In der Sowjetzeit wurde auf der "transnistrischen" Seite des Dnisters in die Industriewirtschaft investiert, während die "bessarabische" Seite vor allem als Lieferant landwirtschaftlicher Produkte diente. 1989 produzierte das weitaus kleinere Transnistrien rund 40 Prozent des BIP der MSSR. Die Industriearbeiter stammten meist aus Russland und der Ukraine. Im Gegenzug wurden Moldauer zum Arbeitseinsatz in die Donbas-Minen und nach Kasachstan verbracht.

Die russische Sprache dominierte in öffentlichen Einrichtungen, im Bildungswesen und im kulturellen Leben. Gleichzeitig wurde die Bildung einer moldauischen Identität, die sich von der rumänischen deutlich unterscheiden sollte, in besonderem Maße gefördert. Das Moldauische/Rumänische musste nun in kyrillischer Schrift geschrieben werden. Nationalistische Tendenzen in der MSSR wurden konsequent bekämpft, insbesondere in jener Phase zwischen 1964 und 1971, als sich das kommunistische Rumänien von Moskau zu emanzipieren versuchte.

1989 lebten in der MSSR etwa 4,3 Millionen Menschen, von denen 64,5 Prozent "ethnische" Moldauer/Rumänen, 13,8 Prozent Ukrainer, 13 Prozent Russen, 3,5 Prozent Gagausen, 2 Prozent Bulgaren und 1,5 Prozent Juden waren. Wie in anderen Sowjetrepubliken löste die Perestroika auch in der MSSR nationalistische Tendenzen aus. Jedoch entschied sich die moldauische Führungselite für einen weniger radikalen Weg, der die Emanzipation vom sowjetischen Zentrum befördern sollte, aber angesichts der sprachlichen und interethnischen Spannungen nach Kompromissen innerhalb der Region suchte.

Am 27. August 1989 fand eine "Große Nationalversammlung" (Marea Adunare Națională) mit rund 500000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Unter dem Druck der Massen verabschiedete die Sowjetführung daraufhin ein Gesetz, das die moldauische Sprache in lateinischer Schrift zur alleinigen Staatssprache erklärte. Am 23. Juni 1990 erließ der Oberste Sowjet der MSSR eine Souveränitätserklärung für die Sozialistische Sowjetrepublik Moldawien. Als Reaktion darauf riefen fünf mehrheitlich von etwa 153000 Gagausen bewohnte Bezirke im südlichen Teil des Landes eine Gagausische SSR aus. Im September wurde zudem eine autonome Transnistrische SSR gegründet, die sich als legitime Nachfolgerin der 1924 gegründeten Moldauischen ASSR betrachtete. Die transnistrische Bevölkerung teilt sich, neben verschiedenen Minderheitengruppen, in je ein Drittel Moldauer, Russen und Ukrainer. Beide SSRs wurden in ihrem Separatismus von Moskau unterstützt. Unter diesen schwierigen Umständen erklärte die Republik Moldau am 27. August 1991 ihre Unabhängigkeit.

Unabhängigkeit und Systemtransformation

Die moldauische Unabhängigkeitserklärung berief sich auf eine "tausendjährige Vergangenheit unseres Volkes", eine "ununterbrochene Staatlichkeit" sowie auf die historische Präsenz der Moldauer in Transnistrien. Als Staatssprache wurde "die rumänische Sprache" festgelegt, das lateinische Alphabet wieder eingeführt. Gleichzeitig wurden die Freiheitsrechte aller Bürger der Republik Moldau, einschließlich "ethnischer, sprachlicher und religiöser Gruppen" garantiert.

Die Republik Moldau wurde Mitglied in der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Rumänisch-nationalistische Kräfte plädierten jedoch für einem Anschluss an Rumänien. Die traditionelleren, in den alten sowjetischen Zusammenhängen verhaftete Bevölkerungsteile und insbesondere die Minderheiten begegneten dieser Forderung mit äußerster Ablehnung.

Die Polarisierung spiegelt sich auch in der Situation der in der Moldau nach wie vor einflussreichen Orthodoxie wider: Während die größere Kirche, die "Metropolie von Chișinău und der ganzen Moldau" unter der Jurisdiktion der Russisch-Orthodoxen Kirche steht und entsprechend als prorussisch gilt, ist die kleinere die 1992 wiedergegründete "Metropolie von Bessarabien", eng mit der Rumänisch-Orthodoxen Kirche verbunden und gilt als "rumänisch-national".

Während mit dem Beitritt der Moldau zu den Vereinten Nationen im März 1992 die internationale Anerkennung als unabhängiger Staat gelang, führte der transnistrische Separatismus zu einer bewaffneten Auseinandersetzung. Moldauische und transnistrische Truppen, unterstützt von der nach wie vor in der Region stationierten, ehemals sowjetischen 14. Gardearmee, standen sich gegenüber. Der mehrmonatige Waffengang forderte über 1000 Todesopfer, bis einige Monate später ein Waffenstillstand vereinbart wurde, der bis heute hält. Die internationale Staatengemeinschaft und selbst Russland sehen bis heute von einer offiziellen Anerkennung Transnistriens ab.

Die 1994 verabschiedete Verfassung versuchte der komplexen sprachlichen, kulturellen und ethnischen Gemengelage im Land gerecht zu werden, indem das Russische wie auch die anderen auf dem Gebiet der Republik Moldau gesprochenen Sprachen einen Schutzstatus erhielten. Die Staatssprache wird, im Gegensatz zur Unabhängigkeitserklärung, in Artikel 13 als "Moldauische Sprache" bezeichnet. Transnistrien und Gagausien wird außerdem eine Autonomie in Aussicht gestellt. So konnte der gagausische Separatismus mit der Realisierung eine Territorialautonomie innerhalb der Republik Moldau friedlich beendet werden. In Gagausien existieren seither mit Russisch, Rumänisch und Gagausisch drei gleichberechtigte Verwaltungssprachen.

1998 schlossen die Republik Moldau und die Europäische Union (EU) ein erstes Partnerschafts- und Kooperationsabkommen. Der Loslösungsprozess aus dem sowjetischen System und der angestrebte Übergang zur Marktwirtschaft führten jedoch in eine äußerst schwierige sozioökonomische Lage. Das erste Jahrzehnt der Unabhängigkeit war von Hyperinflation, Produktionsrückgängen und hoher Arbeitslosigkeit geprägt. Arbeitsmigration wird in dieser Zeit zu einem kontinuierlichen Merkmal der moldauischen Transformation.

Hinwendung zum Westen

2001 konnte die 1991 verbotene und 1994 wiedergegründete Partei der Kommunisten (PCRM) mit ihrem Vorsitzenden Vladimir Voronin die Parlamentswahlen mit einer knappen absoluten Mehrheit für sich entscheiden. Voronin, der in der Folge vom Parlament zum Präsidenten gewählt wurde, hatte im Wahlkampf die Versprechen, Korruption und Armut zu bekämpfen, mit dem Ende der Privatisierungen, einer stärkeren Hinwendung zu Russland und der Beilegung des Transnistrienkonflikts verknüpft.

In den nachfolgenden Jahren kam es zu einem leichten Wirtschaftswachstum, jedoch zum Preis einer stärkeren Abhängigkeit von Russland. Auf identitätspolitischer Ebene setzte die Regierung auf eine Stärkung einer eigenständigen moldauischen Identität, um sich von den historischen und sprachlichen Gemeinsamkeiten mit dem Nachbarland Rumänien abzugrenzen.

Nach einem erneuten Wahlsieg 2005, der mitunter auf dem Versprechen basierte, sich stärker Richtung Westen zu wenden, konnte die PCRM unter Voronins Führung 2009 erneut die Mehrheit im Parlament gewinnen. In der Folge gingen viele Tausende Moldauerinnen und Moldauer auf die Straße, um gegen eine vermutete Wahlfälschung zu protestieren. Im Zuge der Proteste, die im Kontext der globalen Finanzkrise zu sehen sind, kam es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen sowie zur Erstürmung des Präsidentenpalasts und des Parlamentsgebäudes. Nicht zuletzt die überzogen gewaltsame Reaktion auch gegenüber friedlichen Protestierenden führte bei den rasch vorgezogenen Neuwahlen zum Sieg eines Bündnisses proeuropäischer Oppositionsparteien.

Die nun regierende Allianz für Europäische Integration wollte den Weg zur EU-Mitgliedschaft konsequent vorantreiben. Obgleich das politische System instabil blieb, gelang es wenige Monate nach der russischen Annexion der zur Ukraine gehörenden Krim, im Juni 2014 ein Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterzeichnen, das vor allem die wirtschaftlichen Verflechtungen mit dem Westen, aber auch Reformen im Inneren fördern sollte. Russland, ein wichtiger Markt für moldauische Landwirtschaftsprodukte und insbesondere für moldauischen Wein, reagierte auf diese Entwicklung mit Handelsembargos und Desinformationskampagnen.

Eine weitere, im Verhältnis zu Russland einschneidende Zäsur bildete die russische Vollinvasion in der Ukraine im Februar 2022. Nur wenige Tage danach stellte die Republik Moldau unter ihrer proeuropäischen Präsidentin Maia Sandu einen offiziellen EU-Mitgliedsantrag; bereits im Juni darauf erhielt sie den Beitrittskandidatenstatus. Im selben Jahr beschloss die Regierung in Chișinău, an keinen Sitzungen und Aktivitäten der GUS mehr teilzunehmen, was faktisch einem Austritt aus der postsowjetischen Organisation gleichkommt.

Russlands hybrider Krieg hatte zu diesem Zeitpunkt längst auch die Republik Moldau erreicht, mit Desinformation und personeller Unterwanderung versucht Moskau, die Bevölkerung auf die Seite Russlands zu ziehen. Insbesondere in den ethnisch gemischten Gebieten und bei den Transformationsverlierern zeigt die Einflussnahme Wirkung.

Wegen der Bedrohung durch die Moskauer Expansionspläne, aber auch das überproportionale Engagement für ukrainische Flüchtlinge bekommt die Republik Moldau so viel Aufmerksamkeit von der internationalen Gemeinschaft wie noch nie. Das kleine Land wird mittlerweile als wichtiger geopolitischer Faktor wahrgenommen, die materielle und moralische Unterstützung seitens des Westens massiv ausgebaut. Rumänien, das sich bereits seit den 1990er Jahren auf kultureller und bildungspolitischer Ebene in der Republik Moldau engagiert hatte, kommt dabei eine strategische Schlüsselposition zu. Über eine Million Moldauer besitzen auch die rumänische Staatsbürgerschaft. Die prowestlichen Kräfte in der Republik Moldau setzen auf die Stärkung einer vom sowjetischen Erbe distanzierten, jedoch eigenständigen moldauischen Identität, was sie von früheren Reformkräften unterscheidet, die in der Regel zum rumänischen Nationalismus tendierten.

Schwieriges Erinnern

Nach der Unabhängigkeitserklärung Moldaus 1991 setzte eine intensive Debatte über die Identität des Landes und der Moldauerinnen und Moldauer ein. Die Flagge, die der rumänischen Trikolore ähnelt, verweist auf die starken kulturellen und historischen Verbindungen mit Rumänien. Vor der Statue Stefans des Großen, die bereits 1989 am Eingang des Chișinăuer Zentralparks wiedererrichtet worden war, finden immer wieder Kundgebungen für die Vereinigung mit Rumänien statt. Wie in anderen postkommunistischen Ländern wurden kommunistische Symbole entfernt und der öffentliche Raum neugestaltet. Im Gegensatz zu den baltischen Staaten fand jedoch keine radikale Entsowjetisierung statt.

Eine 2010 gegründete Kommission für die Untersuchung des totalitären kommunistischen Regimes legte den Fokus auf die Opfer sowjetischer Deportationen und Hungersnöte, während die Verbrechen unter dem rumänischen Regime, an denen auch die lokale moldauische Bevölkerung beteiligt war, kaum behandelt wurden. In dieselbe Kerbe schlägt das 2015 aufgelegte staatliche Programm zur "Wiederherstellung und historischen Aufwertung der Erinnerung an die Opfer des totalitären kommunistischen Regimes in der Moldauischen SSR (1940–1941, 1944–1953)", das zur Gründung eines Museums für die Opfer von Deportationen und politischen Repressionen führte.

Am 22. Juli 2016 verabschiedete das moldauische Parlament eine Erklärung, die die systematische Verfolgung und Vernichtung der Juden durch den Nationalsozialismus und seine Kollaborateure sowie jeden Versuch, den Holocaust zu ignorieren oder zu leugnen, verurteilte. Die Erinnerung an die rumänischen Gräueltaten im Holocaust und die sowjetischen Verbrechen kann sich ihrer Politisierung kaum entziehen. Die Situation von "konkurrierenden Opferrollen" bleibt wie in vielen Ländern, deren Geschichte von beiden Totalitarismen betroffen ist, ein Hauptmerkmal der moldauischen Erinnerungskultur.

Wie gespaltenen diese Erinnerungskultur ist, wird jedes Jahr am 9. Mai besonders deutlich: Während die einen diesen Tag als Triumph der Sowjetunion über den Faschismus feiern, verweisen andere auf die sowjetische Unterdrückung. Auch beim Gedenken an die Toten des Transnistrienkrieges im Jahr 1992 treten die politischen Lager stets getrennt auf. Die Suche nach einem erinnerungspolitischen Konsens in der moldauischen Gesellschaft ist überfällig, scheint jedoch noch in weiter Ferne.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Konrad Petrovsky, Das Fürstentum Moldau, in: Klaus Bochmann et al. (Hrsg.), Die Republik Moldau – Republica Moldova. Ein Handbuch, Leipzig 2012, S. 25–37, hier S. 25.

  2. Vgl. Hans-Christian Maner, Moldau, Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 11.5.2021, Externer Link: https://ome-lexikon.uni-oldenburg.de/54141.html.

  3. Vgl. Charles King, The Moldovans. Romania, Russia, and the Politics of Culture, Stanford 2000, S. 13.

  4. Vgl. Maner (Anm. 2).

  5. Vgl. Petrovsky (Anm. 1), S. 25.

  6. Vgl. Edda Binder-Iijima/Vasile Dumbrava (Hrsg.), Stefan der Große. Fürst der Moldau. Symbolfunktion und Bedeutungswandel eines mittelalterlichen Herrschers, Leipzig 2005.

  7. Vgl. Ionel Popescu, Orte der Kultur, der Kunst und des Glaubens. Klöster im Norden der rumänischen Region Moldau, in: Ost-West. Europäische Perspektiven 1/2020, S. 26–34.

  8. Vgl. Maner (Anm. 2).

  9. Vgl. Simon Schlegel, Making Ethnicity in Southern Bessarabia: Tracing the Histories of an Ambiguous Concept in a Contested Land, Leiden 2019, S. 37f.

  10. Vgl. Andrei Cușco, A Contested Borderland. Competing Russian and Romanian Visions of Bessarabia in the Second Half of the 19th and Early 20th Century, Budapest–New York 2018.

  11. Vgl. Svetlana Suveica, Post-imperial Encounters. Transnational Designs of Bessarabia in Paris and Elsewhere, 1917–1922, Berlin–Boston 2022, S. 140–156.

  12. Vgl. Marcel Mitrasca, Moldova. A Romanian Province Under Russian Rule. Diplomatic History From the Archives of the Great Powers, New York 2002.

  13. Vgl. Igor Cașu, Dușmanul de clasă. Represiuni politice, violență și rezistență în R(A)SS. Moldovenească, 1924–1956, Chișinău 2013, S. 348.

  14. Vgl. Alberto Basciani, La difficile unione. La Bessarabia e la Grande Romania, 1918–1940, Rom 2007.

  15. Vgl. Hans-Christian Maner/Reiner Ulrich (Hrsg.), Ethnische Minderheiten in Rumänien im 20. und 21. Jahrhundert, Mainz 2024.

  16. Vgl. Mariana Hausleitner, Deutsche und Juden in Bessarabien 1814–1941, München 2005, S. 178–184; Simon Gessbühler, Blutiger Juli. Rumäniens Vernichtungskrieg und der vergessene Massenmord an den Juden 1941, Leiden 2013.

  17. Vgl. Paul A. Shapiro, The Kishinev Ghetto, 1941–1942. A Documentary History of the Holocaust in Romania’s Contested Borderlands, Tuscaloosa 2015, S. 83; ders., Food Supply, Starvation, and Food as a Weapon in the Camps and Ghettos of Romanian-Occupied Bessarabia and Transnistria, 1941–44, in: East/West: Journal of Ukrainian Studies 1/2021, S. 43–80.

  18. Vgl. Svetlana Suveica, Pianos and Paintings from Transnistria: The Plunder of "Cultural Trophies" During the Romanian Occupation (1941–1944), in: The Journal of Holocaust Research 4/2022, S. 261–280.

  19. Vgl. Diana Dumitru, The State, Antisemitism, and Collaboration in the Holocaust: The Borderlands of Romania and the Soviet Union, New York 2016.

  20. Vgl. Cașu (Anm. 13), S. 232.

  21. Vgl. Octavian Șofransky, Republica Moldova: capital geopolitic, Chișinău 1999, S. 19.

  22. Vgl. Petru Negură/Svetlana Suveica, Everyday Ethnicity and Popular Responses to Nation-Building Projects in Moldova After 1989, in: Comparative Southeast European Studies 4/2023, S. 465–487.

  23. Vgl. Keith Harrington, The Rise and Fall of the Popular Front of Moldova: The Activities of Local Branches of the Popular Front of Moldova from 1989 to 1992, in: Journal of Romanian Studies 1/2024, S. 71–94.

  24. Vgl. Igor Cașu, Independență, in: Dorina Roșca/Lidia Cotovanu (Hrsg.), Republica Moldova: 30 de ani în 30 de cuvinte, Chișinău 2022, S. 32–42, hier S. 34.

  25. Declarația de independență a Republicii Moldova, 27.8.1991, Externer Link: https://old.parlament.md/img/pdf/declaratia.pdf.

  26. Vgl. Sergei Khabarov, Commonwealth of Independent States: Treaty on Creation of Economic Union, in: International Legal Materials 5/1995, S. 1298.

  27. Vgl. Rebecca Haynes, Moldova. A History, London–New York 2020, S. 158–163.

  28. Vgl. Cașu (Anm. 13), S. 490.

  29. Vgl. Martin Malek, Der Konflikt im Dnjestr-Gebiet (Moldova), Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie 7/2006, Wien 2006.

  30. Vgl. Helge Blakkisrud/Pål Kolstø, From Secessionist Conflict Toward a Functioning State: Processes of State- and Nation-Building in Transnistria, in: Post-Soviet Affairs 2/2013, S. 178–210, hier S. 178f.

  31. Vgl. Cașu (Anm. 24), S. 40. Rund zwei Jahrzehnte später sollte der Verfassungsgerichtshof wiederum entscheiden, dass die Sprache als "Rumänisch" zu bezeichnen sei.

  32. Ebd., S. 49.

  33. Vgl. Haynes (Anm. 27), S. 165f.

  34. Vgl. Das Abkommen über Partnerschaft und Kooperation mit der Republik Moldau tritt in Kraft, Pressemitteilung vom 30.6.1998, Externer Link: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_98_582.

  35. Vgl. United Nations Development Programme (UNDP), National Human Development Report. Republic of Moldova 1999. Transition and Human Security, Chișinău 2012.

  36. Vgl. The World Bank, Migration and Remittances Factbook 2011, Washington, D.C. 2011, S. 180.

  37. Vgl. Haynes (Anm. 27), S. 168–173.

  38. Vgl. Henry E. Hale, Explaining Moldova’s "Twitter Revolution That Wasn’t", 7.5.2013, Externer Link: http://www.ponarseurasia.org/explaining-moldova-s-twitter-revolution-that-wasn-t.

  39. Vgl. Assoziierungsabkommen mit Moldawien, 28.8.2023, Externer Link: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=LEGISSUM:4314918.

  40. Vgl. Amanda Sonesson/Ion Manole, Three Focus Areas for Moldova’s EU-Integration, 27.11.2023, Externer Link: https://neweasterneurope.eu/2023/11/27/three-focus-areas-for-moldovas-eu-integration.

  41. Vgl. Robert Schwartz, Moldau: "Raus aus dem russischen Würgegriff", 22.5.2023, Externer Link: http://www.dw.com/de/a-65694453.

  42. Vgl. Marc Scott, Moldova Fights to Free Itself From Russia’s AI-Powered Disinformation Machine, 7.5.2024, Externer Link: http://www.politico.eu/article/moldova-fights-free-from-russia-ai-power-disinformation-machine-maia-sandu.

  43. Vgl. Europäische Kommission, EU Reaffirms Trade Support for Ukraine and Moldova, 31.1.2024, Externer Link: https://neighbourhood-enlargement.ec.europa.eu/news/eu-reaffirms-trade-support-ukraine-and-moldova-2024-01-31_en.

  44. Vgl. RFE/RL’s Moldovan Service, Romania, Moldova’s New President Vow Fresh Start After Pro-Russia Leader’s Exit, 30.12.2020, Externer Link: http://www.rferl.org/a/31025937.html.

  45. Vgl. Mădălin Necșuțu, Moldova-Romania Relations and the Issue of the "Gentle Calf Sucking From Two Cows", 21.12.2021, Externer Link: http://www.veridica.ro/en/analyses/moldova-romania-relations-and-the-issue-of-the-gentle-calf-sucking-from-two-cows.

  46. Vgl. Vasile Dumbrava/Igor Șarov (Hrsg.), Erinnerungsorte und konkurrierende Erinnerungskulturen. Geschichtspolitische Konflikte in der Ukraine und der Republik Moldau, Leipzig 2023.

Lizenz

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