Der 11. September 2001 beginnt als gewöhnlicher, sonniger Tag in New York City. Die Stadt erwacht, und die Menschen strömen zu ihren Arbeitsplätzen. Um 8.46 Uhr Ortszeit zerplatzt diese Normalität: Eine von Terroristen entführte Verkehrsmaschine der American Airlines, Flug 11, rast in den nördlichen Turm der über 400 Meter hohen "Twin Towers" des World Trade Centers. 17 Minuten später kracht ein weiteres Flugzeug, Flug 175 der United Airlines, in den südlichen Turm und explodiert. Beide Hochhäuser brennen und stürzen später in sich zusammen. Fast 3000 Menschen sterben in dem Inferno, Tausende werden verletzt. Das Wahrzeichen von Manhattan und Symbol der US- Wirtschaftsmacht existiert nicht mehr.
Aber der Horror dieses Tages trifft nicht nur New York. Um 9.37 Uhr wird eine Boeing 757, der American-Airlines-Flug 77, in den Südflügel des Pentagons gelenkt, den Hauptsitz des US-Verteidigungsministeriums bei Washington, D.C. Kurz darauf, um 10.03 Uhr, stürzt eine weitere Verkehrsmaschine, Flug 93 der United Airlines, bei Shanksville im Bundesstaat Pennsylvania auf einem Feld ab. Vermutlich sollte auch dieses Flugzeug Kurs auf die US-Hauptstadt nehmen. Dass es nicht dazu kam, hing wohl mit einem verzweifelten Kampf der Passagiere mit den Entführern zusammen. In der Folge dieses Tages steht nicht nur Amerika unter Schock, sondern nahezu die gesamte Welt.
Fachleute erkannten relativ schnell: Nur eine global operierende Terrororganisation konnte die Fähigkeiten besitzen, einen solch strategisch, operativ und logistisch perfekt geplanten Terroranschlag auszuführen.
Internationaler Dschihad-Terrorismus
Die Botschaft der Terroranschläge des 11. September 2001, bis heute die spektakulärsten und vermutlich folgenreichsten der Geschichte, waren jedem kritischen Beobachter rasch klar: In New York sollten die Wirtschafts- und Nervenstränge der westlichen Führungsmacht USA getroffen werden; zudem zielten die Anschläge auf eine Megametropole der modernen Industriegesellschaft. In New York zeigte sich zum ersten Mal auch im Herzen der USA das Bild eines sich immer stärker profilierenden neuen Terrorismus islamistischer Prägung. Dieser wird von einer fanatischen Energie der Täter gespeist, welche die Lehren des Korans in ihrem Sinne zu einer politischen Ideologie militant-islamistischer Prägung umdeuten und interpretieren. Bestimmendes Motiv dieser Haltung ist ein tiefsitzender Hass auf "die westliche Welt" und ihre Gesellschaftssysteme. Der Hass zielt aber gleichermaßen auf jene muslimisch geprägten Staaten, die, wie Saudi-Arabien, mit dem Westen durch wirtschaftliche Interessen eng verbunden sind. Dieser Konstellation erklärten die Strategen des Terrors einen "Heiligen Krieg" (Dschihad), der künftig immer wieder als Rechtfertigung und Argumentationshilfe ihrer Aktionen dienen sollte.
Das Bild des internationalen Terrorismus gewann durch die Anschläge vom 11. September völlig neue Konturen. Der Dschihad-Terrorismus missbrauchte die Religion, der Terror gegen die "Ungläubigen" wurde zudem ideologisch als globale Strategie angelegt. Schon unmittelbar nach den Anschlägen von New York und Washington zeichneten die US-Geheimdienste ein erstes Bild der Tatverdächtigen und Drahtzieher. Die Spur führte zum saudi-arabischen Multimillionär Osama bin Laden, der sich mit seinem Terrornetzwerk al-Qaida ("die Basis") in den Bergen Afghanistans unter dem Schutz der dort regierenden radikalislamischen Taliban verschanzt hatte. Er nahm zu diesem Zeitpunkt schon seit Längerem einen Spitzenplatz auf den Fahndungslisten vieler Nachrichtendienste ein. Vom pakistanischen Peschawar aus hatte Bin Laden in den 1980er Jahren den Kampf der afghanischen Mudschaheddin gegen die sowjetische Besatzung, den entstehenden "afghanischen Dschihad", mit Unmengen an Geld und Material unterstützt.
Im Zuge internationaler Großfahndungen wurde auch in Hamburg eine Al-Qaida-Zelle aufgedeckt. Als ihr Anführer gilt der damals 33-jährige Ägypter Mohammed Atta, der das erste Flugzeug ins World Trade Center steuerte. Er hatte lange Zeit in einer bürgerlichen Scheinlegalität gelebt und in Hamburg-Harburg studiert.
Nur knapp einen Monat nach den Anschlägen begann am 7. Oktober 2001 der US-geführte Angriff auf afghanische Al-Qaida-Stützpunkte. Die Nato hatte den Bündnisfall ausgerufen, und so konnte die US-Administration auf weltweite Solidarität und Unterstützung zählen, auch aus Deutschland. Die massive Offensive der USA und ihrer Verbündeten führte zwar zur Zerschlagung der Trainingsbasen der Bin-Laden-Truppe, auch wurde deren Schutzmacht, das Regime der Taliban, in diesem Antiterrorfeldzug beseitigt. Doch die Idee eines Dschihad gegen die westliche Führungsmacht und ihre Verbündeten wirkte weiter, und auch die Taliban blieben einflussreich. Osama bin Laden wurde erst ein Jahrzehnt später im pakistanischen Abbottabad aufgespürt und am 2. Mai 2012 durch eine US-Spezialeinheit getötet. Seine Hilfe für das sowjetisch besetzte Afghanistan haben ihm viele Menschen in der Region bis heute nicht vergessen, nicht wenigen gilt er als Held.
Von al-Qaida zum "Islamischen Staat"
Nach den Angriffen vom 11. September 2001 sprach der damalige US-Präsident George W. Bush vom "Krieg gegen den Terror". Ähnliche Worte wählte auch der französische Präsident François Hollande 14 Jahre später, nachdem islamistisch motivierte Terroristen am 13. November 2015 bei einer Anschlagsserie in und um Paris 130 Menschen getötet und über 680 Menschen verletzt hatten. Manchen Fachleuten geht die Rede vom "Krieg" allerdings zu weit, denn Terroristen sind gemeinhin keine Kombattanten im klassischen militärischen Sinne. Dennoch ist es "seit dem 11. September 2001 üblich geworden, von Krieg zu sprechen und auch tatsächlich Kriege zu führen".
Dieser neue Typus kriegerischer Auseinandersetzung heißt in der Sprache der Militärexperten low intensity war; damit ist eine hybride oder auch asymmetrische Kriegführung gemeint. Darunter wird eine Konfrontation verstanden, die von nicht-staatlichen Gruppen oder Organisationen nach neuen Regeln sowie mit neuen Taktiken und Absichten ausgefochten wird. Die großen militärischen Konfrontationen des vergangenen Jahrhunderts mit "klassischer" Kriegführung zwischen Staaten sind demnach Auslaufmodelle. Den neuen Typus einer Kriegspartei repräsentieren Gruppen oder (Terror-)Kommandos vom Schlage der proiranischen Hisbollah im Libanon, der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die Terrorkader al-Qaidas und des sogenannten Islamischen Staates (IS), um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Kommandos operieren nicht mit hochgerüsteten Armeen, sondern in kleinen flexiblen Einheiten, die mit zunehmend raffinierten taktischen Mitteln einen terroristischen Guerillakrieg aus dem Untergrund führen können. Punktuell sind diese Kommandos konventionell agierenden Streitkräften sogar überlegen.
Hinsichtlich Dynamik, Organisation und Fanatismus übertraf die von Bin Laden gegründete al-Qaida 2001 alle bis dahin bekannten Formen und Strukturen eines terroristischen Szenarios. Das Terrornetzwerk war dem Terrorismusforscher Rohan Gunaratna zufolge durch den US-geführten Einsatz in Afghanistan "fast schon vernichtend geschlagen", doch der Abzug von US-Eliteverbänden, die ab Frühjahr 2003 im Krieg gegen den Irak gebraucht wurden, erlaubte sein Überleben. Ein "schlimmer Fehler", so Gunaratna, denn der Krieg im Irak wirkte fortan als "Brandbeschleuniger des islamistischen Terrors".
Die von den USA geführte "Koalition der Willigen" begründete den Einmarsch in den Irak mit der falschen Behauptung, das Regime Saddam Husseins plane den baldigen Einsatz von Massenvernichtungswaffen. Hussein war rasch besiegt, doch in den Wirren der Nachkriegszeit und insbesondere nach dem 2011 erfolgten Abzug des Großteils der US-Soldaten kam es zum Aufstieg des aus al-Qaida im Irak hervorgegangenen IS. Begünstigt durch den syrischen Bürgerkrieg und mit Hilfe früherer Spitzenmilitärs und Geheimdienstexperten des gestürzten irakischen Regimes gelang 2014 die Gründung des ersten "Terror-Staates" in der Geschichte. In der von IS-Kommandos eroberten nordirakischen Stadt Mossul rief ihr Führer Abu Bakr al-Baghdadi am 4. Juli während einer Freitagspredigt in einer Moschee das "Kalifat" aus. Durch diesen Schachzug übertraf der IS seine "Mutterorganisation" al-Qaida an Wirkung und Ausstrahlung. Besonders die in ihren Anfängen mit äußerster Härte und Brutalität durchgesetzte Eroberungstaktik im Irak und in Syrien wurde zum prägenden Merkmal dieser Terrorformation, die zeitweise eine Fläche von der Größe Großbritanniens kontrollierte.
Spätestens Ende des Jahres 2019 zerbrachen das "Kalifat" und seine Strukturen unter dem massiven Druck einer breiten internationalen Anti-IS-Koalition. Die militärische Niederlage der Terrormiliz sollte allerdings nicht zu der Annahme verleiten, der IS sei schon besiegt, denn aus ihr heraus erwuchs eine Art Mythos, der Glaube an eine vermeintliche staatliche Einheit, die für viele Anhänger des IS eine besondere Attraktivität besaß. In den Worten des Terrorismusforschers Bruce Hoffman: "Es ist eine Tatsache, dass der IS im westlichen Irak und in Syrien schwere Rückschläge erlitten hat. Aber eine Terrorgruppe schwer zu beschädigen, ist nicht dasselbe, wie ihre Ideologie zu untergraben oder ihre raison d’être zu zerstören. (…) Die Gruppe wird zu den terroristischen Operationen auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene zurückkehren, die in ihrer DNA verankert sind (…) Dass der Kern der extremistischen Ideologie des IS (…) in dieser Welt überlebt hat, zeugt von ihrer anhaltenden Anziehungskraft auf zumindest eine kleine Anzahl von Anhängern, die allerdings über eine unverhältnismäßige Fähigkeit verfügen, unschuldigen Menschen auf mehreren Kontinenten in großem Stil Schmerz und Leid zuzufügen."
Der 11.September als Impulsgeber
Die Anschläge vom 11. September 2001 haben letztlich nicht nur die weltpolitische Sicherheitsarchitektur verändert, sie haben auch den Blick und die Wahrnehmung vieler Menschen auf das Gewaltphänomen des Terrorismus islamistischer Prägung neu geschärft – und auch den Blick auf "den Islam" und "die Muslime". Dieses Thema erforderte und erfordert differenzierte Aufklärung; entsprechend waren und sind Islamwissenschaftler verstärkt gefragt, denn "viele Muslime in Deutschland und anderen westlichen Staaten fühlten sich plötzlich kollektiv unter Generalverdacht gestellt, und nicht wenige hielten sogar die Anschläge vom 11. September für eine ‚Verschwörung‘, ein ‚Fake‘ mit dem Ziel, den Islam und die Muslime in ein schlechtes Licht zu rücken."
In den Jahren nach 9/11 zeigte sich die Bedrohung durch islamistisch motivierten Terrorismus in ständig veränderten Formen. Mit dem Angriff auf die Twin Towers und das Pentagon hatte eine neue Ära des Terrorismus, das Zeitalter des Dschihad-Terrorismus, mit weltweiter Ausstrahlung begonnen. Zugleich hatte al-Qaida die Spur für Massenvernichtung durch Terroristen gelegt – und zwar ohne den auch bis dahin schon oft von Experten befürchteten Modus Operandi mittels nuklearer, biologischer oder chemischer Substanzen. Die Welt erlebte nach 2001 dennoch ein "Jahrzehnt des Terrorismus".
Die hohen Opferzahlen verraten, dass die Angriffe auf die wirtschaftspolitischen und militärischen Kraftzentren der USA vor 20 Jahren eine durchaus stimulierende und motivierende Ausstrahlung auf Terrorgruppen in aller Welt hatten. Die Faszination der Schläge ins Herz der westlichen Führungsmacht haben vielerorts junge Muslime und Konvertiten angezogen. Zwar ist inzwischen längst eine neue Generation von militanten Islamisten herangewachsen, die nicht mehr in Terrorcamps al-Qaidas oder des IS ausgebildet wurden, aber die Geschehnisse rund um den terroristischen "Super-GAU" von 2001 wirken als Vorbild nach – auch wenn sich die Terrorkommandos von heute an Bin Laden und die Gründungsväter al-Qaidas oft nur noch aus Überlieferungen erinnern.
Nationale und internationale Sicherheitsbehörden sind sich einerseits weitgehend einig, dass ein "zweiter 11. September" heute wohl kaum mehr in dieser Form realisierbar wäre. Der Anschlag bleibt möglicherweise ein singuläres Ereignis – nicht zuletzt aufgrund weltweit besserer Abwehrmechanismen und Aufklärungsergebnisse über extremistische Herausforderungen und ihre Akteure. Andererseits haben sich Vorgehensweise und Waffen islamistischer Terroristen im Grundsätzlichen nicht geändert. Wirk- und Tatmittel einer Terroroperation sind nach wie vor relativ simpel: Schusswaffen, Bomben und Sprengstoffgürtel sowie zunehmend auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie Messer oder Fahrzeuge.
Dies sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass Terroristen durchaus daran arbeiten, Dramatik und Dimension des 11. September irgendwann noch zu übertreffen. So wurde beispielsweise im Juni 2018 in Köln ein IS-Anhänger festgenommen, der kurz davorstand, einen Anschlag mit hochgiftigem Rizin zu verüben. Das Bundeskriminalamt (BKA) sprach damals von einer "Bio-Bombe". Substanzen für den geplanten toxischen Angriff hatte sich der Täter über das Internet bestellt und die Bombe nach einer online veröffentlichten Anleitung selbst hergestellt.
Virtueller Dschihad
Das Kölner Ereignis zeigt, wie die weltweite Vernetzung und Digitalisierung heutigen Terroristen bei der operativen Planung in die Hände spielt. Vor allem der IS, der nach wie vor Ableger in aller Welt hat, nutzt dieses Instrumentarium. Wenn Terrorismus als eine Art Kommunikationsstrategie begriffen wird,
Den Stellenwert digitaler Mittel für heutige Terroristen betont auch BKA-Präsident Holger Münch: "Der Einfluss der Digitalisierung ist im Bereich Terrorismus deutlich spürbar. (…) Terroristen kommunizieren beispielsweise über Messengerdienste in verschlüsselten Chats miteinander; ferner haben Terroristen, wie alle Kriminellen, heute die Möglichkeit, sich Waffen im Darknet zu besorgen oder auch andere Dienstleistungen von Cyberkriminellen einzukaufen – Stichwort: Crime as a Service."
Schon al-Qaida nutzte das Internet als operative Basis. Bereits 2005 schrieben Steve Coll und Susan Glasser von der "Washington Post": "Al-Qaida ist die erste Guerillabewegung der Geschichte, die aus dem physischen in den Cyberraum gewandert ist. Mit Laptops und DVDs, in geheimen Schlupfwinkeln und Internetcafés in der Nachbarschaft haben junge codeschreibende Dschihadisten versucht, die in Afghanistan verlorenen Trainings-, Kommunikations-, Planungs- und Predigt-Einrichtungen im Internet zu replizieren."
Eine Art Schlüsselereignis, das deutlich vor Augen führte, dass der Dschihad inzwischen auch im Netz geführt wird, war der Hackerangriff auf den französischen Sender TV5 Monde am 9./10. April 2015. Hacker eines selbsternannten "Cyber-Kalifats" hatten damals den Sendebetrieb stundenlang lahmgelegt und auf den Internetseiten des Senders IS-Propaganda platziert.
Was folgt auf den 11. September 2021?
Das Datum ist symbolträchtig: Bis zum 11. September 2021 sollen die letzten US-Truppen und ihre Verbündeten, auch die Bundeswehr, Afghanistan verlassen. Damit beendet US-Präsident Joe Biden den längsten Krieg, den Amerika je geführt hat. Sein Vorgänger Donald Trump hatte mit den Taliban den Abzug bereits zum 1. Mai 2021 vereinbart. Doch dieser Termin war nach dem Regierungswechsel in den USA nicht zu halten. Außerdem hatten Trumps Verhandlungsführer sich von den Taliban dahingehend diplomatisch ausmanövrieren lassen, dass die USA zusagten, vollständig abzuziehen, noch bevor eine innerafghanische Friedenslösung unter Einbeziehung der Taliban formuliert und ausgehandelt ist. Das ist bisher nicht geschehen, "und so verweigern die Islamisten der afghanischen Regierung nun konsequent jedes Zugeständnis".
Sicherheitsexperten weltweit beschäftigt zudem die Frage: Wird Afghanistan wieder zu einem "Biotop" des islamistischen Terrorismus wie vor 20 Jahren?
Während sich in der Zusammenarbeit der europäischen Sicherheitsbehörden immer wieder Defizite auftun und die Kooperation und Kommunikation mitunter ambivalent ist, sind die deutschen Sicherheitsbehörden mit ihren Systemen insgesamt gut aufgestellt. Länder- und Bundesbehörden, besonders BKA, Verfassungsschutz, BND und Generalbundesanwaltschaft, haben seit dem 11. September 2001 ihre Sensoren immer weiter geschärft und den aktuellen Verhältnissen angepasst.
Neben polizeilichen Abwehrmaßnahmen haben manche Bundesländer auch Präventionsmaßnahmen gegen das Abgleiten junger Menschen in die militant-islamistische Szene aufgelegt. Programme wie "Wegweiser" in Nordrhein-Westfalen sollen dazu dienen, "einen Ausstieg vor dem Einstieg" anzubieten.
Der Blick auf den 11. September vor 20 Jahren lässt unter dem Aspekt der Terrors und seiner Bekämpfung folgendes Fazit zu: Es gibt zwar keinen Königsweg zur Lösung dieser komplexen Herausforderung. Wohl aber – von Staat zu Staat unterschiedlich – auf die jeweilige spezifische lokale Situation abgestimmte Maßnahmen. Dazu zählen neben der entsprechenden Aufklärung über den potenziellen Gegner und der hinreichenden personellen und technischen Ausstattung der Sicherheitsbehörden das Grundprinzip, dass die Bekämpfung der Bedrohung immer auf der Basis des Rechtsstaats zu erfolgen hat, wenngleich dies international oft nicht immer gegeben ist. Der Herausforderung durch den Terrorismus, gleich welcher Spielart, begegnet BKA-Präsident Münch gleichsam selbstbewusst wie realistisch: "Wir sind in der Lage, terroristische Bedrohungen zu erkennen und zu bekämpfen – dennoch werden wir nicht immer alle Anschläge verhindern können."