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Editorial | Künstliche Intelligenz | bpb.de

Künstliche Intelligenz Editorial Droht KI den Menschen zu ersetzen? Intelligenz und Bewusstsein. Oder: Ist KI wirklich KI? Grauzonen zwischen Null und Eins. KI und Ethik KI und Demokratie: Entwicklungspfade Regulierung von KI. Ansätze, Ideen, Pläne KI in der Arbeitswelt KI in der Schule

Editorial

Johannes Piepenbrink

/ 2 Minuten zu lesen

„Künstliche Intelligenz hilft gegen Waldbrände“, „KI könnte deutscher Wirtschaft Milliarden einbringen“, „Krebs: Künstliche Intelligenz erkennt schädliche Mutationen“, „Gewinnt KI den nächsten Krieg?“ Schlagzeilen wie diese sind jeden Tag zahlreich zu lesen. Und schon die kleine Auswahl zeigt, welche Bandbreite und welch hohe Erwartungen mit dem Thema Künstliche Intelligenz verbunden sind. Spätestens seit das Unternehmen OpenAI im November 2022 seinen Chatbot ChatGPT vorgestellt hat, der die Fähigkeiten von KI für viele direkt erlebbar macht, ist das Thema dauerhaft in einer breiten Öffentlichkeit angekommen.

Wie so häufig in der langen Geschichte des technischen Fortschritts sind auch die Entwicklungen auf dem Feld der KI von großen Hoffnungen und mindestens ebenso großen Befürchtungen begleitet. Was tatsächlich neu ist: Erstmals fragen sich auch akademisch ausgebildete „Wissensarbeiter“, ob es ihre Jobs noch lange geben wird. Waren es früher körperlich anstrengende Arbeiten, die Menschen an Maschinen übertrugen, sind es heute Übersetzungen, Recherchen oder komplexe Analysen. Was viele dabei gleichermaßen fasziniert und gruselt, ist die Fähigkeit der KI, zu lernen und das erworbene Wissen direkt anzuwenden. In einer populären Vorstellung ist der Schritt zum „Erwachen“ der KI, zur Herausbildung eines eigenen Willens, dann nur noch ein kleiner.

Dies mag eine dystopische Übertreibung sein. Doch auch ohne autonomes Bewusstsein ist KI ein mächtiges Instrument. Mit ihrer Hilfe lassen sich Bilder und Stimmen täuschend echt fälschen, was die Gefahr von Deep Fakes erhöht und damit dem demokratischen Diskurs empfindlich schaden kann. Auch können bestehende Vorurteile algorithmisch fortgeschrieben werden, was mit Blick auf predictive policing oder soziale Scoring-Verfahren höchst problematisch ist. Neben der politischen Regulierung ist es daher vor allem wichtig, den mündigen Umgang mit KI zu fördern. Ob Künstliche Intelligenz am Ende „Gutes“ oder „Schlechtes“ bewirkt, liegt in unseren eigenen Händen. Denn es ist die Maschine, die von uns lernt, nicht andersherum.