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Wie geht es den Kindern in Zeiten von Corona? | Kinder und Politik | bpb.de

Kinder und Politik Editorial "Ich finde, man sollte eine Lösung für alle finden, nicht nur für die Mehrheit". Ein Gespräch Globale Kinderpolitik "Angemessen" oder "vorrangig"? Zur Diskussion um "Kinderrechte ins Grundgesetz" aus kinderrechtlicher Perspektive Demokratie mit Kindern in der Kita Kinderpolitik(wissenschaft) – eine Einführung Wie geht es den Kindern in Zeiten von Corona? Leitbilder "guter Kindheit" "Ein bisschen Licht in diese Dunkelheit". Gesellschaftliche Aufarbeitung sexueller Gewalt gegen Kinder in Erziehungsverhältnissen

Wie geht es den Kindern in Zeiten von Corona?

Lars Alberth

/ 18 Minuten zu lesen

Kindern geht es in der Pandemie der Tendenz nach nicht besser als vorher, aber Umfang und Art der verfügbaren Daten erlauben kaum Vergleiche. Das allein ist schon ein Indikator für die relativ niedrige Relevanz, die der Lebenslage von Kindern beigemessen wird.

Über Kinder in der Pandemie zu sprechen, heißt vor allem, über Kindheit zu sprechen. Wenn Gesellschaft, Politik oder Wissenschaft kindbezogene Programme entwerfen und Entscheidungen begründen, so tun sie dies immer mit Bezug auf den sozialen Status von Kindern. Was auch immer wir von einzelnen Kindern erwarten – dass sie in der Schule erfolgreich sind, lieb und möglichst glücklich – wird gerahmt und gestützt durch eine Reihe an Institutionen (Schule, Pädiatrie, Familie, Kinder- und Jugendhilfe), die definieren, was eine "gute Kindheit" ausmacht. Kindheit als sozialer Status heißt, dass deren Inhaber*innen mit "Rechten, Rechtsbegrenzungen und Pflichten" ausgestattet werden, die allein aus der Zugehörigkeit zu einer Alterskategorie resultieren. Und der soziale Status "Kindheit" ist ein ziemlich niedriger, das heißt, wir gewähren ihren Statusinhaber*innen – den Kindern – vergleichsweise wenig Rechte und Pflichten. Wenn im Folgenden also danach gefragt wird, wie es den Kindern in der Pandemie geht, so müssen stets auch die Erwartungen berücksichtigt werden, anhand derer wir gesellschaftlich beurteilen, dass es Kindern gemessen an ihrem sozialen Status gut geht. Es ist davon auszugehen, dass die Art und Weise, wie die Bildungs- und Gesundheitspolitik, die lokalen Behörden, Schulen und Familien auf die Pandemie reagierten und noch immer reagieren, nicht auf grundsätzlich neue Vorstellungen von Kindheit zurückgreifen, sondern sich an bestehenden Strukturen, normativen Vorgaben und gesellschaftlich zur Verfügung stehenden Lösungen orientieren.

Im Folgenden trage ich einige Befunde zur Lage der Kinder in der Pandemie zusammen. Diese Befunde sollen zugleich als Indikatoren einer als gesellschaftlich erwarteten "Kindheit" dienen, eben jener Leitbilder "guter Kindheiten". Einsichten in die Unterschiede in der Behandlung, die wir Kindern und Erwachsenen in Pandemie zukommen lassen, zeigen somit nicht nur die Lage von Kindern in der Pandemie an, sondern auch, wie wir "gute" und "schlechte" Kindheiten in der Pandemie entwerfen.

Kindheiten im Vergleich

Will man eine Einschätzung dazu vornehmen, wie es Kindern in der Pandemie geht, muss man festlegen, mit welchen anderen Lebenslagen man die "pandemische Lage" von Kindern vergleicht. Hier kommen drei Achsen des Vergleichens ins Spiel, die alle im Weiteren in unterschiedlichem Ausmaß angewandt und konkretisiert werden.

Kindheit vor und während der Pandemie:

Auf dieser ersten Achse wird die Lage der Kinder in der Pandemie mit der vor der Pandemie verglichen. Solche Vergleiche basieren auf der Gegenüberstellung von Kennzahlen zu Gefährdungslagen, kindlichem Wohlbefinden, Gesundheitszustand, Bildungserfolg und -beteiligung, Dichte und Häufigkeit von Sozialbeziehungen oder Medienkonsum. In dieser Logik des Vergleichens wird der Einfluss sichtbar, den etwa das Infektionsgeschehen, Gesundheits- und Bildungspolitik oder die Strategien der Familien angesichts von einschränkenden Maßnahmen und veränderten Sorge- und Betreuungsverhältnissen haben: Schnellen also aufgrund vermehrter familiärer Konflikte während des Lockdowns Misshandlungsraten in die Höhe? Welchen Einfluss hat das Home-Schooling auf die Schulleistungen der Kinder? Inwieweit wirken sich die ständige Sorge um die Ansteckungsgefahr in Schulen oder die Kontaktbeschränkungen zu Freund*innen auf das psychische Wohlbefinden aus?

Vergleich unterschiedlicher Kindheiten in der Pandemie:

Auf einer zweiten Achse können unterschiedliche Lebenslagen von Kindern in der Pandemie verglichen werden. Ein solcher Vergleich betont, dass Kinder in prekären und insbesondere in Armutslagen von der Pandemie stärker oder zumindest anders betroffen sind als die Kinder der Mittelschichten oder der Bildungs- und Wirtschaftseliten. Zum sozioökonomischen Hintergrund und Geschlecht können weitere Merkmale wie kulturelle beziehungsweise ethnische Zugehörigkeiten oder gesundheitliche, psychische oder körperliche Einschränkungen hinzugezogen werden. Auch diesem sozialen Vergleich ist der zeitliche Vergleich eingeschrieben, allerdings werden stärker die Differenzen zwischen Kindern in der Pandemie betont. Die hier herangezogenen Daten zeigen, dass sich nur bedingt Aussagen dazu treffen lassen. Das liegt zum einen an fehlenden Daten, zum anderen aber auch an einem Mittelschichts- und Geschlechter-Bias einiger Studien, das heißt, es wurden vor allem Daten über die Befragung von Müttern der Mittelschicht erhoben, seltener über Väter oder Sorgeberechtigte mit niedrigem sozioökonomischem Status.

Vergleich der Lebenslagen von Kindern und Erwachsenen:

Auf der dritten Achse ist ein Vergleich über verschiedene Altersgruppen hinweg möglich: Betrifft die Pandemie in ihrer Entwicklung und ihren Auswirkungen Kinder anders als Jugendliche, Erwachsene und Alte? Hierunter fallen zunächst die genuin medizinischen Vergleiche: Infizieren sich Kinder häufiger oder seltener mit Covid-19, sind die Krankheitsverläufe leichter oder schwerer, und führen Erkrankungen bei Kindern zu anderen gesundheitlichen Folge- oder Begleiterkrankungen? Solche Vergleich der Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Erwachsene sind auch im öffentlichen Diskurs prominent, nämlich immer dann, wenn Kinder herangezogen werden, um entweder die Unzumutbarkeiten der Pandemie oder der politischen Steuerungsbemühungen zu betonen, oder wenn sie gar als "Treiber der Pandemie" für das Infektionsgeschehen selbst verantwortlich gemacht werden. Abseits der öffentlichen Rhetorik, die Kinder gerne wahlweise als für die Gesellschaft gefährlich oder durch die Gesellschaft gefährdet begreift, ist die Frage des Vergleichs der Lebenslagen von Kindern und Erwachsenen in der Pandemie soziologisch höchst aufschlussreich. Anstatt einfach zu fragen, ob es Kindern schlechter oder besser als Erwachsenen geht, lässt sich erfassen, inwieweit sich in der Pandemie soziale Ungleichheiten zwischen den Altersgruppen der "Kinder" und "Erwachsenen" selbst fortschreiben.

Kein Fokus auf Armut, Bildung und Medienkonsum

In diesem Beitrag werden verschiedene Indikatoren herangezogen, um die Lebenslage der Kinder in Deutschland während der Pandemie abzubilden. Ich vertrete dabei folgenden Standpunkt: Zu allererst sollte es um die Lage der Kinder im Hier und Jetzt gehen und nur in zweiter Linie um den zukünftigen Wert der Kinder für die Arbeits-, oder Gesundheitsmärkte. Wenn im Folgenden danach gefragt wird, wie es den Kindern in der Pandemie geht, dann meint dies deren Wahrnehmung der Pandemie. Wenn davon ausgegangen wird, dass Kindheit einen eigenen, vergleichsweise niedrigen sozialen Status darstellt, so muss klar zwischen der gesellschaftlichen Inanspruchnahme von Kindheit durch andere Parteien, Gruppen, Organisationen oder Fürsprecher*innen (zu denen naturgemäß auch ich gehöre) auf der einen Seite und den Handlungsspielräumen, Rechten und Ressourcen auf der anderen Seite unterschieden werden, auf die Kinder als Mitglieder der Statusgruppe "Kindheit" zurückgreifen können. Das führt mitunter zu der paradoxen Situation, dass Kinder und Kindheiten zwar öffentlich thematisiert werden können, dass es dabei aber gar nicht um die Kinder selbst geht, sondern um die Interessen Dritter. Wie zu zeigen sein wird, steht der Erfassung eben dieser Lebenslagen von Kindern in der Pandemie das Interesse Erwachsener an Kindheit als Element gesellschaftlicher Ordnung und sozialer Bewertung entgegen.

Genau aus diesem Grund wird auf eine eingehende Untersuchung der Armutslagen, Bildungsungleichheiten und Konsumgewohnheiten von Kindern verzichtet. Bildungsökonomie und Erziehungswissenschaften haben deutlich auf die sozialen Kosten der Schulpolitik der vergangenen zwei Jahre hingewiesen. Ob die Corona-Pandemie dagegen zu einem Anstieg der Kinderarmut geführt hat, dazu liegen bislang eher warnende Äußerungen der Sozialverbände vor und wenige belastbare empirische Befunde. Zudem weisen die üblichen Berechnungen der Kinderarmut den Anteil derjenigen Kinder aus, die in Haushalten leben, die entweder gemäß der Definition der relativen Einkommensarmut (ein Haushalt verfügt über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens) zuzurechnen sind, oder als Empfänger von Leistungen nach Sozialgesetzbuch II gezählt werden. Es geht also letztlich um die ökonomische Stellung der Eltern.

Laut der KIM-Studie von 2020 ist der Medienkonsum der Kinder im ersten Corona-Jahr zwar angestiegen, jedoch nicht übermäßig. Die Untersuchung wurde zudem im Herbst zu einem Zeitpunkt durchgeführt, zu dem der reguläre Schulbetrieb wiederaufgenommen wurde. Vor allem war eine verstärkte Nutzung der Streamingdienste wie Netflix oder Disney+ zu verzeichnen. Wie dieser Befund allerdings zu deuten ist, beispielsweise ob die Pandemie als Katalysator für die Durchsetzung neuer Mediengewohnheiten der Kinder fungiert hat, hängt stark von der analytischen Brille ab, insbesondere, welchen zukünftigen Nutzen oder welche Gefahren man Medienpraktiken der Kinder zuschreibt. Freilich kann sich die Mediennutzung auf die akute Situation von Kindern auswirken, etwa wenn diese zum Gegenstand familiärer Konflikte wird.

Ich fokussiere stattdessen zwei Phänomene: erstens Gewalt gegen Kinder und zweitens Wohlbefinden der Kinder und ihrer Familien in der Pandemie. Die Datenlage ist insgesamt als eher unbefriedigend einzuschätzen. Die meisten Daten werden über die Eltern erhoben, sind schwer mit Daten aus der Zeit vor Corona zu vergleichen, oder sie fehlen hier ganz. Die hier diskutierten Indikatoren geben zwar somit einen begrenzten Einblick in die Lebenslage von Kindern. Sie sind aber auch selbst ein Ausdruck der sozialen Lage von Kindern, die unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, Bildung, Geschlecht oder anderen Faktoren sozialer Ungleichheit den niedrigen sozialen Status von Kindern anzeigen. Auf die Frage danach, wie es Kindern während der Covid-19-Pandemie geht, lautet die hier gefundene Antwort: Es geht ihnen der Tendenz nach nicht besser, aber Umfang und Art der verfügbaren Daten erlauben kaum Vorher-Nachher-Vergleiche.

Stieg die Gewalt gegen Kinder?

Gewalterleben im privaten Raum der Familie wirkt sich stark negativ auf die Lebenslage von Kindern aus. Es steht zu vermuten, dass sowohl die Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens als auch die mit dem Pandemieverlauf einhergehenden Planungsunsicherheiten zu familiären Konflikten und in der Folge zu erhöhten Gewaltraten führen könnten. Vor allem der Lockdown im Frühjahr 2020 schränkte den Zugang der Kinder zu Räumen jenseits des unmittelbaren Wohnraums drastisch ein. Mit der Schließung von Kindertagesstätten, Schulen und Spielplätzen wurden auch Kontakte zu Freund*innen, Familienmitgliedern, Bekannten, sowie Lehr- und weiteren Betreuungspersonen eingeschränkt. Die physischen und auch digitalen Räume, die Kindern zugestanden werden, sind deutlich enger gefasst als die der Erwachsenen. In Konfliktfällen stehen damit den Betroffenen kaum Orte des Rückzugs oder Mittel für räumliche Distanzierung oder Flucht zur Verfügung.

(© Statisches Bundesamt, Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe 2020. Gefährdungseinschätzung nach § 8a Absatz 1 SGB VIII, Wiesbaden 2021.)

Ein erstes Bild lässt sich über die sogenannten Hellfeldstatistiken zeichnen. Gemeint sind damit die jährlichen Erhebungen von öffentlichen und privaten Einrichtungen des Gesundheitswesens, der Polizei und der Kinder- und Jugendhilfe. Diese Daten sind vor allem aber Aktivitätsberichte der Jugendämter und Strafverfolgungsbehörden. Veränderungen der Kriminalstatistik oder der Gefährdungseinschätzungen zum Kindeswohl sind nicht als genaues Abbild der Gefährdungslagen von Kindern in der Pandemie zu deuten. Die Einschränkungen des Zugangs zu öffentlichen Räumen führen zu einer verminderten Sichtbarkeit von Kindern für Außenstehende. Das wiederum kann zu einer geringeren Anzahl von Meldungen beziehungsweise Anzeigen bei Jugendamt oder Polizei führen. Seit Jahren steigt allerdings auch die Aufmerksamkeit gegenüber Gewalt gegen Kinder. So lässt sich bei den Gefährdungseinschätzungen durch die Jugendämter ein kontinuierlicher Zuwachs von Meldungen beobachten. Die Tabelle präsentiert die Anzahl der Verfahren zur Einschätzung von Kindeswohlgefährdungen (KWG) zu Beginn der Statistik im Jahr 2012, im letzten Jahr vor der Pandemie (2019) und die aktuellsten verfügbaren Daten (2020).

Seit Einführung der Statistik haben sich die Zahlen fast verdoppelt: 2012 meldeten die Ämter 106623 Verfahren, im Pandemiejahr 2020 waren es 194475. Jährlich stiegen die Verfahren um etwa 10000 Fälle. Die Differenz zum Jahr 2019 betrug über 21000 Fälle. Die sogenannten akuten Kindeswohlgefährdungen, die also einer Intervention durch die Ämter bedürfen, stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1710 Fälle, von 27980 auf 29690. Ihr Anteil sank damit leicht von 16,17 Prozent auf 13,86 Prozent. Auch der Anteil der latenten Kindeswohlgefährdungen blieb stabil bei 15,86 Prozent (2019 lag dieser bei 15,92 Prozent). Entsprechend stieg der Anteil derjenigen Verfahren, in denen keine Kindeswohlgefährdung identifiziert wurde, von 117502 auf 133924 Fälle, ein Anstieg um etwa einen Prozentpunkt auf 68,9 Prozent. Die Zahlen sind also als relativ stabil einzuschätzen und dokumentieren allenfalls eine leicht erhöhte Melderate.

(© Statistisches Bundesamt, Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe 2020. Gefährdungseinschätzung nach §8a Absatz 1 SGB VIII, Wiesbaden 2021.)

Dieser höheren Melderate steht eine gesunkene Anzahl von Inobhutnahmen von Kindern durch die Jugendämter entgegen; sie fiel von 49510 im Jahr 2019 auf 45444 im Jahr 2020 (Abbildung 1). Die Anlässe für die Ausübung des staatlichen Wächteramtes lassen sich dabei in drei Kategorien unterteilen. Kinder werden nämlich entweder auf eigenen Wunsch hin vom Staat aus den Familien herausgenommen, aufgrund einer dringenden Kindeswohlgefährdung oder weil Minderjährige unbegleitet aus dem Ausland nach Deutschland einreisen. Die absoluten Zahlen sanken 2020 für alle drei Gruppen. Auch der relative Anteil dieser drei Fallgruppen blieb im Vergleich mit dem Vorjahr stabil (Abbildung 2). Minimale Änderungen gab es zugunsten der Fallgruppe der Kindeswohlgefährdung: Sie stieg von 65,56 Prozent auf 66,73 Prozent. Die beiden anderen Gruppen sanken zusammen von 34,44 Prozent auf 33,27 Prozent.

(© Statisches Bundesamt, Statistiken der Kinder- und Jugendhilfe 2020. Gefährdungseinschätzung nach § 8a Absatz 1 SGB VIII, Wiesbaden 2021.)

Trotz der höheren Anzahl an Gefährdungseinschätzungen wurden seltener Kinder in staatliche Obhut genommen und damit häufiger in den Familien belassen. Die Daten lassen sich am ehesten so interpretieren, dass die Ämter ihre Interventionspraxis im Wesentlichen nicht veränderten und tendenziell eher seltener eingriffen.

Das Problem der Hellfeldstatistiken besteht letztlich darin, dass sie vorwiegend Veränderungen in der Anzahl der Verfahren und nur bedingt Veränderungen der Gefährdungslagen von Kindern anzeigen. Das geeignete Mittel dafür sind epidemiologische Studien zur Verbreitung von Gefährdungsrisiken in der entsprechenden Bevölkerungsgruppe. Diese Dunkelfeldstudien befragen entweder die Kinder selbst oder ihre Eltern beziehungsweise Sorgeberechtigten. Hier stoßen wir nun auf das zweite Phänomen, dass die wenigen Daten, die vorliegen, kaum Vergleiche über den An- oder Abstieg von Gewalterfahrungen zulassen. Daten liegen hier vor allem für den Bereich der Körperstrafen und Misshandlungserfahrungen vor.

(© Janina Steinert/Cara Ebert, Gewalt an Frauen und Kindern in Deutschland während COVID-19-bedingten Ausgangsbeschränkungen: Zusammenfassung der Ergebnisse, München 2020, eigene Darstellung.)

In einer Online-Befragung von 3800 Frauen in Deutschland vom Frühjahr 2020 kamen die Autorinnen zu dem Befund, dass insbesondere Frauen in Quarantäne einem erhöhten Risiko von Gewalt ausgesetzt waren, nämlich 7,5 Prozent gegenüber dem Durchschnitt von 3,1 Prozent aller Befragten. Das erhöhte Gewaltrisiko betraf auch Kinder. Das Risiko, dass im Haushalt lebende Kinder körperlich bestraft wurden, lag bei 6,5 Prozent. Wie aus Abbildung 3 ersichtlich wird, stieg das Risiko, wenn Kinder unter 10 Jahren im Haushalt lebten, wenn sich die Befragten in Quarantäne befanden, mit akuten finanziellen Sorgen kämpften oder sich einer der erwachsenen Partner mit Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit konfrontiert sahen. Das Risiko stieg in diesen Fällen auf etwa 9 bis 10 Prozent an. Besonders betroffen waren Kinder in Familien, in denen mindestens ein Elternteil unter Angst oder Depression litt. Hier betraf es 14,3 Prozent. Es gibt also Befunde dafür, dass Gewalterfahrungen von Kindern in der Pandemie mit der Zunahme innerfamiliärer Belastungen steigen. Mit Blick auf den Vergleich von Kindheiten ist unklar, inwieweit die soziale Herkunft der Kinder ein Risikofaktor für Gewalt ist. Allenfalls lassen sich die Faktoren "Kurzarbeit/Arbeitslosigkeit" und "akute finanzielle Sorgen" als Indikatoren für prekäre Lebenslagen heranziehen, zu denen sicherlich auch Armut zählt.

Anzumerken ist auch, dass diese Daten auf der Befragung von erwachsenen Frauen beruhen und nicht der Kinder selber. Man muss also annehmen, dass die Dunkelziffer höher liegt. Für den Zeitraum seit Frühjahr 2020 liegt nach meiner Kenntnislage zum Thema Gewalt in der Familie keine Befragung von Kindern oder Jugendlichen vor. Die Datenlage erweist sich allerdings auch für den Zeitraum vor der Pandemie als unzureichend und nur schwer vergleichbar. In Befragungen von Eltern liegt der Anteil von Kindern, die körperliche Strafen erlebten, knapp über 70 Prozent, also deutlich über den Befunden von Steinert und Ebert. Zugleich liegt der Erhebungszeitpunkt der Daten schon über 10 Jahre zurück. In einer Befragung zur Prävalenz erlebter Körperstrafen in der deutschen Gesamtbevölkerung von 2015 errechneten die Autor*innen ebenfalls einen Anteil von etwa 70 Prozent, die Körperstrafen erlebten. Die jüngsten Befragten waren allerdings 14 Jahre, und für die Altersgruppe bis 20 Jahre wurde keine separate Häufigkeit für erlebte Körperstrafen berechnet. In einer Befragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen von 2014 berichten immerhin 64,2 Prozent der 16- bis 20-Jährigen, gewaltfrei aufgewachsen zu sein.

Noch problematischer ist die Datenlage zu Misshandlungsraten von Kindern. Die Dunkelfeldstudien aus der Zeit vor der Pandemie erfassen retrospektiv die Erfahrung von Jugendlichen und Erwachsenen – für die Zeit seit 2020 stehen hingegen keine epidemiologischen Daten zur Verfügung. Das allein ist schon ein Indikator für die relativ niedrige Relevanz, die der Lebenslage von Kindern unabhängig von der Pandemie beigemessen wird.

Wohlbefinden und psychischer Gesundheitszustand der Kinder

Den nur begrenzt zur Verfügung stehenden Gefährdungsrisiken durch Gewalt, Misshandlung oder Vernachlässigung lassen sich nun Daten gegenüberstellen, die das Wohlbefinden und den psychischen Gesundheitszustand von Kindern erfassen. In Deutschland liefert seit Beginn der Pandemie vor allem ein großer medizinischer Survey Daten und Analysen. An der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf wird die sogenannte COPSY-Studie (Corona und Psyche) durchgeführt, die das psychische Wohlbefinden von Kindern im Längsschnitt untersucht und mit Daten aus der Zeit vor der Pandemie vergleicht. Die Forscher*innen haben seit dem Sommer 2020 in insgesamt drei Erhebungswellen über 2000 Familien befragt und dabei mit über 1500 Kindern gesprochen. Schon in der ersten Erhebungswelle im Frühsommer 2020 zeigte sich, dass Kinder in der Pandemie häufiger über eine niedrigere gesundheitsbezogene Lebensqualität (40 Prozent) berichten als vor der Pandemie (15 Prozent) und dass sie häufiger unter psychosomatischen Beschwerden litten, vor allem unter Schlafproblemen, Irritabilität und Nervosität, Kopf- und Bauchschmerzen. Die zweite Welle bestätigte diese Befunde: Der Anteil an Kindern mit einer niedrigen gesundheitsbezogenen Lebensqualität stieg auf 47 Prozent. In der dritten Welle sank dieser Anteil auf 35 Prozent – die Zahl liegt damit aber immer noch mehr als doppelt so hoch als vor der Pandemie. Die Forscher*innen berichten auch von gehäuften psychischen Problemen (wie Angststörungen, Depressionen, Emotions- und Verhaltensstörungen): Der Anteil lag in den drei Erhebungswellen bei jeweils um die 30 Prozent. Vor der Pandemie waren nur etwa 17 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen betroffen. Der Survey belegt als einzige repräsentative Studie auch einen klaren Zusammenhang zur sozialen Herkunft: Kinder, deren Eltern über einen niedrigen Bildungsabschluss verfügen und entweder in beengten räumlichen Verhältnissen leben oder einen Migrationshintergrund aufweisen, zeigten häufiger eine niedrigere gesundheitsbezogene Lebensqualität und litten vermehrt unter psychischen Problemen, Angststörungen und Depressionen.

Gewissermaßen als Nebenprodukt liefert auch die COSMO-Studie der Universität Erfurt Einsichten in die Lebenszufriedenheit der Kinder. Diese sogenannte Snapshot-Erhebung untersucht in kurzen Abständen wiederholt ein ganzes Spektrum von Einstellungen der Befragten zu ihrer Risikowahrnehmung, zum Vertrauen in politische Maßnahmen und zum Impfverhalten, aber auch zu den Belastungen in der Pandemie. In der 12. Welle vom Mai 2020 wurde auch das Elternverhalten hinsichtlich Betreuungsleistung, Konflikte und physischer Gewalt erhoben. Dabei wurde auch eine Einschätzung zum Wohlbefinden der Kinder eingeholt. Den Aussagen der Eltern zufolge litten dabei besonders die jüngeren Kinder zwischen drei und sechs Jahren vor allem auch unter der Trennung von den Peers. Die Eltern dieser betreuungsintensiven Altersgruppe fühlten sich auch am stärksten überfordert.

Zusätzlich zu diesen eher psychologisch-medizinischen Erfassungen des Wohlbefindens von Kindern in der Pandemie gibt es einige quantitative und qualitative Erhebungen der sozialwissenschaftlichen Kinder- und Kindheitsforschung, die sich vor allem auf die Lebenswelt der Kinder und ihrer Eltern konzentrieren. So erfassten Jennifer Carnin und Svenja Garbade in einem qualitativen Forschungsprojekt die Sicht der Kinder auf die pandemische Ausnahmesituation. Sie händigten elf Kindern eine Einwegkamera aus, mit denen diese ihre eigene Situation fotografisch festhalten konnten. Anschließend wurden sie interviewt. Die so entstandenen Aufnahmen dokumentieren einen Blick der Kinder, der von sozialer Isolation, zeitlicher Gleichförmigkeit und den räumlichen Grenzen der familiären Wohnung geprägt war.

In der KiCo-Studie wurden über 25000 Eltern zu den Pandemieerfahrungen während des ersten Lockdowns befragt. Teil der Befragung war die Einschätzung der Zufriedenheit jedes im Haushalt lebenden Kindes durch den befragten Elternteil. Auch hier zeigt sich, dass die Kinder im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie als deutlich unzufriedener eingeschätzt wurde: Auf einer Skala von 0 (total unzufrieden) bis 10 (total zufrieden) rangierte die Zufriedenheit ihrer Kinder auf einem mittleren Niveau: Die Mittelwerte für die nach der Geburtenfolge sortierten Kinder rangieren zwischen 5,25 und 6. Die Befragten gaben allerdings an, dass die Kinder vor der Corona-Zeit deutlich zufriedener waren: Die Werte lagen hier für die Kinder durchgehend über 8. Die Zufriedenheitswerte der Kinder lagen dabei stets über dem Wert, den die Eltern für sich selbst angaben. Man muss für diese Zahlen jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass sie auf den Einschätzungen von Eltern beruhen. In diesem Sinne sind diese Werte auch immer Aussagen über die eigenen Fähigkeiten, seinen Kindern eine glückliche beziehungsweise erfolgreiche Zeit zu gewähren. Sind die Kinder unzufrieden, so kann das von den Erwachsenen – sowohl von den Eltern selbst als auch von anderen – als Scheitern der eigenen elterlichen Aufgabe interpretiert werden.

Entsprechend zeigt die KiCo-Studie eine Polarisierung zwischen den Familien. Während ein Teil der Befragten in den Einschränkungen einen Zugewinn an Zeit mit und für die eigenen Kinder und Chancen für die Neugestaltung des Familienlebens sieht, berichtet ein anderer Teil von Überforderungen, Schuldgefühlen und Kapitulation selbstgesteckter Erziehungsziele, vor allem mit Blick auf die Beschäftigung mit den eigenen Kindern sowie den Einsatz und Ausmaß des Medienkonsums der Kinder. So lassen sich die verschiedenen Befunde der KiCo-Studie vor allem auch als Außendarstellung "suboptimal funktionierender" Familien interpretieren. Unter den gegebenen Bedingungen löst man die eigenen Erwartungen ein, so gut es eben geht. Die Einschränkungen sind für die eigenen Kinder spürbar, aber man sei keine "schlechte Familie".

In dieses Bild passen auch die Angaben der Eltern, dass sie den Kindern genug Rückzugsräume anbieten, man mit dem Home-Schooling eher unzufrieden sei (aber nicht total versage), die Unterstützung durch die Lehrer*innen der Schulen eher negativ ausfalle, die Kinder hingegen mit der Stimmung in der Familie größtenteils zufrieden seien.

Diese Studien gewähren immerhin einen vermittelten Einblick in die Lebenslagen der Kinder und sie sind trotz der hier formulierten Kritik in ihrer wissenschaftlichen und sozialpolitischen Relevanz nicht zu unterschätzen. Die Regierungen von Bund und Ländern hatten lange genug gebraucht, um die Folgen der Pandemie für die Kinder überhaupt als zu bearbeitendes politisches Problem zu "entdecken" oder gar einheitlich anzugehen – bis heute ist es Stückwerk und anfällig für parteipolitische und länderspezifische Sonderregelungen, und die Verantwortung wird letztlich den Familien zugeschoben und damit aus dem Bereich der gesundheitspolitischen Steuerungsambitionen ausgeschlossen.

Fazit: Kinder als Organisationsproblem "guter Elternschaft"

Die Sorge um gute Elternschaft ist Teil dessen, was Doris Bühler-Niederberger als "normatives Muster guter Kindheit" beschreibt: Kindheit in der deutschen Gesellschaft (man kann sie aber stellvertretend für den globalen Norden europäisch-nordamerikanischer Prägung betrachten) soll möglichst lange, möglichst behütet und als von der Erwachsenenwelt und ihren Problemen separiert erfolgen. Die Ausgestaltung dieser Lebensphase ist dabei stark von den Vorstellungen, Erziehungspraktiken und Leistungserwartungen der Mittelschichten abhängig, an denen die Familien anderer Soziallagen gemessen und bewertet werden. In diesem Sinne sind sowohl die herangezogenen Studien zum Wohlbefinden der Kinder als auch die Befunde Ausdruck dieser Sorge um eine gute Mittelschichtskindheit. So entspricht etwa die Befürchtung, Kinder würden einem zu großen Medienkonsum erliegen, einer Vorstellung von Bildungskindheit, mit der zugleich Kindheiten ärmerer Verhältnisse als defizitär abqualifiziert werden können. Öffentliche Diskussionen, die sich auf die Beschulungsraten und -modelle (Präsenzunterricht, Home-Schooling, Unterrichtsausfall, Bildungsrenditen) konzentrieren, achten letztlich auch nicht darauf, wie es den Kindern in der Pandemie geht, sondern darauf, was man von den Kindern, die die Pandemie jetzt durchleben, in der Zukunft noch (oder nicht mehr) erwarten kann. Diese Problematisierung entfaltet sich klar entlang der Zugehörigkeiten zu Altersgruppen (hier vor allem Kinder und Erwachsenen): Das Wohlbefinden der Kinder in der Pandemie wird zum Indikator für die gelingenden Leistungen der Eltern. Das bricht den direkten Vergleich von Kindern mit Erwachsenen: Was wir über die Lebenslage der Kinder in der Pandemie wissen, ist vor allem ein Indikator dafür, wie gering das gesellschaftliche Interesse für diese Gruppe vor und während der Pandemie ausfällt.

Es gilt somit für die Kinder in Corona-Zeiten primär, was die Historikerin Martina Winkler in ihrer Analyse zur Repräsentation von Kindern in amerikanischen Filmen und Serien im Januar 2021 formulierte: "Kinder haben in dieser Erwachsenenwelt keinen individuellen Charakter, keine Ansprüche und keine Stimme, sie sind nur zweierlei: ein Organisationsproblem und eine Projektionsfläche für die Gefühle der Erwachsenen."

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Everett C. Hughes. Dilemmas and Contradictions of Status, in: American Journal of Sociology 5/1945, S. 353–359.

  2. Vgl. den Beitrag von Tanja Betz in dieser Ausgabe; Doris Bühler-Niederberger, Lebensphase Kindheit: Theoretische Ansätze, Akteure und Handlungsräume, Weinheim–Basel 2020.

  3. Vgl. den PIMS-Survey der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie: Externer Link: https://dgpi.de/pims-survey-update.

  4. Vgl. David Adler, "Infektionstreiber" im Corona-Diskurs. Der diskursive Kampf um die Lasten der Pandemiebekämpfung, DiscourseNet Collaborative Working Paper Series 4/2021, Externer Link: https://discourseanalysis.net/sites/default/files/2021-02/Adler_2021_DNCWPS_4.pdf.

  5. Vgl. Joel Best, Threatened Children: Rhetoric and Concern about Child-Victims, Chicago 1993.

  6. Vgl. Ludger Wößmann, Folgekosten ausbleibenden Lernens: Was wir über die Corona-bedingten Schulschließungen aus der Forschung lernen können, Ifo Institut, Ifo Schnelldienst 6/2020, S. 38–44; Ivo Züchner/Hannah R. Jäkel, Fernbeschulung während der COVID-19 bedingten Schulschließungen weiterführender Schulen: Analysen zum Gelingen aus Sicht von Schülerinnen und Schülern, in: Zeitschrift für Erziehungswissenschaften 4/2021, S. 479–502.

  7. Vgl. Torsten Lietzmann/Claudia Wenzig, Materielle Unterversorgung von Kindern, Gütersloh 2020, S. 10f.

  8. Vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, KIM-Studie 2020. Kinder, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger, Stuttgart 2021.

  9. Vgl. Jörg M. Fegert et al., Challenges and Burden of the Coronavirus 2019 (COVID-19) Pandemic for Child and Adolescent Mental Health: A Narrative Review to Highlight Clinical and Research Needs in the Acute Phase and the Long Return to Normality, in: Child and Adolescent Psychiatry and Mental Health 1/2020, Artikel Nr. 14.

  10. Für die folgenden Daten vgl. Janina Steinert/Cara Ebert, Gewalt an Frauen und Kindern in Deutschland während COVID-19-bedingten Ausgangsbeschränkungen: Zusammenfassung der Ergebnisse, München 2020, Externer Link: http://www.gesine-intervention.de/wp-content/uploads/Zusammenfassung-der-Studienergebnisse_6_2020.pdf.

  11. Vgl. Kurt Hahlweg et al., Körperliche Bestrafung: Prävalenz und Einfluss auf die psychische Entwicklung bei Vorschulkindern’, in: Kindheit und Entwicklung 1/2008, S. 46–56.

  12. Vgl. Andreas Witt et al., The Cycle of Violence: Examining Attitudes Toward and Experiences of Corporal Punishment in a Representative German Sample, in: Journal of Interpersonal Violence 1–2/2021, S. 263–286.

  13. Vgl. Deborah F. Hellmann, Repräsentativbefragung zu Viktimisierungserfahrungen in Deutschland, 2014, Externer Link: https://kfn.de/wp-content/uploads/Forschungsberichte/FB_122.pdf.

  14. Vgl. ebd.; Witt et al. (Anm. 12).

  15. Vgl. Ulrike Ravens-Sieberer et al., Child and Adolescent Mental Health During the COVID-19 Pandemic: Results of the Three-Wave Longitudinal COPSY Study, 2022, Externer Link: https://ssrn.com/abstract=4024489. Die befragten Kinder waren mindestens elf Jahre alt, Informationen zu jüngeren Kindern ab sieben Jahren wurden über eine Elternbefragung eingeholt.

  16. Vgl. Ulrike Ravens-Sieberer et al., Mental Health and Quality of Life in Children and Adolescents During the COVID-19 Pandemic–Results of the Copsy Study, in: Deutsches Ärzteblatt International 48/2020, S. 828–829.

  17. Vgl. Ravens-Sieberer et al. (Anm. 15), S. 13.

  18. Vgl. COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO), Stand vom 25.5.2020, Externer Link: https://projekte.uni-erfurt.de/cosmo2020/archiv/12-02/cosmo-analysis.html, insb. Abschnitte 16 und 17.

  19. Vgl. Jennifer Carnin/Svenja Garbade, Kindheit und Kindsein während der COVID-19-Pandemie: Kindliche Perspektiven auf den familiären (Bildungs-)Alltag, Bielefeld 2021.

  20. Vgl. Sabine Andresen et al., Kinder, Eltern und ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie, Hildesheim 2020.

  21. Vgl. Alexandra Langmeyer et al., Kindsein in Zeiten von Corona. Ergebnisbericht zur Situation von Kindern während des Lockdowns im Frühjahr 2020, München 2020. Die Studie kommt zu ähnlichen Befunden und enthält auch eine direkte Befragung von Kindern. Hinter der Polarisierung lassen sich ungleiche Lebenslagen der Kinder vermuten. Beide Studien sind jedoch nicht repräsentativ und zeigen den bereits erwähnten Mittelschichts- und Geschlechter-Bias in der Befragung.

  22. Vgl. Bühler-Niederberger (Anm. 2).

  23. Martina Winkler, Kein Gesicht und keine Stimme. Kinder in der aktuellen Populärkultur, 10.1.2021, Externer Link: https://geschichtedergegenwart.ch/kein-gesicht-und-keine-stimme-kinder-in-der-aktuellen-populaerkultur.

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ist Professor für Theorien und Methoden der Kindheitsforschung an der Leuphana Universität Lüneburg.
E-Mail Link: alberth@leuphana.de