"Inflation" bezeichnet heute allgemein den Kaufkraftverlust des Geldes, der meist mit einer Vermehrung der Geldmenge einhergeht. Gemessen wird die Inflationsrate anhand von nationalen Preisstatistiken. Sie bezieht sich auf eine Währung, die räumlich begrenzt ist und meist irgendeiner Form geldpolitischer Steuerung unterliegt. Die Geschichte der Inflation wird daher fast immer als eine nationale Geschichte erzählt. Was kann vor diesem Hintergrund mit einer "Globalgeschichte der Inflation" gemeint sein? Inflation ist insofern ein globales Phänomen, als es kein Land auf der Erde in den vergangenen 200 Jahren gegeben hat, das von Preissteigerungen verschont geblieben wäre. Eine Inflationsrate von über 20 Prozent war fast überall auf der Welt ein regelmäßig wiederkehrendes Ereignis.
Ökonom*innen weisen bereits länger darauf hin, dass eine Inflation nicht allein durch inländische Wirtschaftsfaktoren bedingt ist.
Ein grundlegender Unterschied lässt sich zwischen dem (langen) 19. und dem 20. Jahrhundert feststellen. Hohe und international synchronisierte Inflationsraten gab es auch vor dem 20. Jahrhundert. Hyperinflationen gab es dagegen kaum, und die regionalen Unterschiede hielten sich insgesamt in Grenzen. Gold- und Silberwährungen sowie imperiale Machtbeziehungen prägten die Geschichte der Inflation in dieser Zeit. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 setzte die Ära des ungedeckten Papiergelds ein, in der die Zentralbanken an geldpolitischem Einfluss gewannen. Dass es auch für diesen Zeitraum internationale Trends gegeben hat, lässt sich anhand der globalen Inflationsrate in Abbildung 1 verdeutlichen. Demnach erlebte die Welt besonders hohe Inflationsraten infolge der beiden Weltkriege in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie in den 1970er und 1980er Jahren aufgrund von Angebotsschocks in einer zunehmend dekolonisierten Welt.
Inflationen in einer Welt aus (meist) Silber und Gold (1800–1914)
Die enge Verbindung zwischen Geld und Edelmetallen war keine historische Notwendigkeit. Bereits in der Antike und im Mittelalter gab es Papiergeld, das allein auf Vertrauen basierte. Gleichwohl prägte der Bezug zu den Edelmetallen das Verständnis der Menschen vom Geld bis weit ins 20. Jahrhundert. Die Globalisierung, die durch Dampfschiffe und Eisenbahnen in neue Dimensionen katapultiert wurde, spielte sich geldtechnisch in einer noch traditionellen Welt ab. Die meisten Länder der Welt banden ihre Währungen an Silber, Gold oder an beide Edelmetalle zugleich (sogenannter Bimetallismus). Münzen, die einen materiellen Wert hatten, spielten im Zahlungsverkehr eine wichtige Rolle. Und wer Papiergeld akzeptierte, tat dies in dem Wissen, die Banknoten jederzeit in Gold oder Silber umtauschen zu können.
Ungedecktes, also nicht in Gold oder Silber einlösbares Papiergeld, war in der Gesamtbetrachtung des 19. Jahrhunderts eine fast immer kriegsbedingte Ausnahme. Großbritannien hob das Einlöseversprechen Anfang des 19. Jahrhunderts im Zuge der Napoleonischen Kriege auf. Das durch den zweiten Opium-Krieg ins Chaos gestürzte China entwertete seine Silberwährung in den 1850er Jahren durch die Ausgabe ungedeckten Papiergelds.
Metallene Inflationen des 19. Jahrhunderts
Dass die Preise trotz Gold- oder Silberwährung alles andere als stabil waren, hatte unterschiedliche Gründe. Kurzfristige Schwankungen von Jahr zu Jahr waren vor allem durch Missernten, Kriege oder Finanzkrisen bedingt. In Abbildung 2 lässt sich bei genauerer Betrachtung aber auch ein langfristiger Trend erkennen. Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts waren durch sinkende Preise geprägt, deren Abwärtsbewegung erst in den 1840er Jahren gestoppt wurde. In den 1870er Jahren fielen die Preise wieder, um anschließend seit Mitte der 1890er Jahre erneut anzusteigen. Allein zwischen 1900 und 1907 stiegen die Preise um rund 13 Prozent. Eine Erklärung für diesen Trend, der nicht nur für die USA Gültigkeit hat, sondern auch für andere Länder, liegt in der Entwicklung der Goldproduktion. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stagnierte die weltweite Goldproduktion auf einem niedrigen Niveau. Infolge des Gold Rush in Kalifornien in den 1840er Jahren stieg sie sprunghaft an, fiel danach jedoch schnell wieder ab. Erst in den 1890er Jahren zog die Produktion wieder an, diesmal vor allem bedingt durch neue Fördermethoden und Goldfunde in Südafrika.
Der Zusammenhang zwischen Preisentwicklung und Goldproduktion war vor allem in den industrialisierten Ländern der westlichen Welt seit den 1870er Jahren ausgeprägt. Der Grund lag darin, dass in dieser Zeit mehr und mehr Länder, zunächst vor allem in Westeuropa, ihren Silber- oder bimetallischen Standard durch einen Goldstandard ersetzten. Die Folge war eine große Goldknappheit. Diese ist im Zusammenhang mit technologischem Fortschritt und Globalisierung als eigentliche Erklärung der fallenden Preise zwischen 1873 und 1896 zu sehen. Erst der Anstieg der Goldfördermenge in den späten 1890er Jahren ermöglichte sowohl ein Ende der Deflation als auch eine Ausbreitung des Goldstandards nach Asien sowie Latein- und Südamerika. Japan führte 1897 den Goldstandard ein, Peru 1901 und Mexiko 1905.
Die Produktion des Silbers war im Unterschied zum Gold bereits seit den 1820er Jahren kontinuierlich angestiegen. In Ländern mit einem Silberstandard sah die Inflationsentwicklung im 19. Jahrhundert daher tendenziell anders aus. Allerdings spielte für die Inflationserfahrungen der Länder neben der Produktionsentwicklung auch die weltweite Verteilung der Edelmetalle eine Rolle. Diese Verteilung war seit der Frühen Neuzeit vor allem eine Folge der internationalen Handelsströme zwischen Amerika und Asien gewesen. Damit sich die globale Produktion in den Preisen der einzelnen Länder widerspiegeln konnte, waren freie Handelsströme notwendig, sowohl was die Einfuhr von Waren als auch die Ausfuhr der Edelmetalle betraf. Wenn keine Edelmetalle ins Land strömten, konnten sie auch keine Auswirkungen auf die Preise haben.
Der Zusammenhang lässt sich am Beispiel Chinas verdeutlichen. In den 1830er Jahren versiegte der von amerikanischen Kaufleuten getragene Silberfluss nach China, obwohl die Fördermenge in den Amerikas weiter zunahm. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts herrschte in China die "Daoguang Depression", die durch fallende Preise gekennzeichnet war.
Inflationen und Kolonialismus
Der imperialistische Kontext des 19. Jahrhunderts verkompliziert das Bild einer globalen, durch den Handelsfluss von Gold und Silber geprägten Inflationsrate. Erstens setzt die Idee einer allgemeinen Preisbewegung eine Währung voraus, in der diese Bewegung gemessen werden kann, wie etwa den US-Dollar in Abbildung 2. Diese Voraussetzung existierte längst nicht überall. Tauschhandel war noch im 19. Jahrhundert verbreitet. Vor allem aber gab es in vielen Regionen mehr als eine Währung, und der Wechselkurs dieser Währungen schwankte untereinander. Welche Währung sollte hier für die Inflationsrate ausschlaggebend sein?
Zweitens standen die Kolonialmächte vor dem Problem, dass die kolonisierten Gesellschaften Geldsysteme praktizierten, die sich von ihren eigenen Währungen unterschieden. Die Kolonialherren nahmen daher Geldreformen vor, die mit Blick auf ihre eigenen Interessen gewählt waren. In Niederländisch-Indien (Vorläufer der Republik Indonesien) führte die Kolonialmacht bereits 1877 einen Gold-Devisenstandard ein.
In Afrika gab es auch unter kolonialer Herrschaft noch lange Zeit eine ganze Fülle unterschiedlicher Währungen. Als Wertspeicher dienten etwa Merikani, aus Amerika importierte Stoffe.
Eine einheitliche und zentralisierte Geldpolitik musste schon an der Währungsvielfalt scheitern. Eine Inflationsgefahr bestand dagegen kaum. Eine Ausnahme davon war die "Kaurischneckeninflation" in den 1850er und 1860er Jahren. In dieser Zeit transportierten Hamburger Kaufleute, die ein gutes Geschäft witterten, große Mengen der Schneckengehäuse von Ost- nach Westafrika. Dies sorgte für eine künstliche Erhöhung der Geldmenge, was zu allgemeiner Teuerung und sozialem Protest führte.
Insgesamt betrachtet, führte die währungstechnische Einbindung der Kolonien zu allgemeinen Preistrends wie im Rest der Welt. Die meisten Kolonien im 19. und frühen 20. Jahrhundert litten meist nicht unter höheren Inflationsraten, sondern unter Armut, einem Mangel an Gold- und Silbermünzen sowie Schwankungen der lokal genutzten Währungen untereinander. Im Fall der zwischenzeitlich entwerteten Kaurischnecken in Westafrika kehrte sich die Entwicklung allerdings um. In Nigeria waren sie nach wie vor ein beliebtes Tauschmittel. Da sie nicht länger importiert werden durften, blieb ihr Tauschwert relativ stabil. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts aber werteten die Kaurischnecken gegenüber der englischen Währung sogar auf. Entsprechend fingen etwa die Igbo an, die einst als Tauschmittel genutzte Währung als Wertspeicher zu horten.
Ära der Hyperinflationen (1914–1950)
Der Erste Weltkrieg beendete handstreichartig den über Jahrzehnte etablierten Goldstandard. Zugleich finanzierten die Nationen einen wichtigen Teil ihrer Kriegskosten über kurzfristige Kredite. Die Geldmenge stieg drastisch an. Bei Kriegsende hatte sich der Papiergeldumlauf pro Kopf in den kriegführenden Nationen mehr als verzehnfacht.
Das Jahr 1920 markierte eine Zäsur in der globalen Inflationsentwicklung. Länder wie die USA, Großbritannien und Japan bewirkten einen Rückgang der Preise. In Frankreich und Italien blieben die Preise auf einem hohen Niveau. Die Länder Südosteuropas hatten hohe Inflationsraten, ohne dass es zu einer Hyperinflation kam. In Deutschland, Polen, Österreich, Ungarn und Sowjetrussland konnten die Preissteigerungen zunächst gar nicht gestoppt werden. Die teils gerade erst gegründeten Nationen erlebten Anfang der 1920er Jahre eine destabilisierende Hyperinflation. In Deutschland war die Hyperinflation von 1923 besonders ausgeprägt und brachte die junge Republik an den Rand ihrer Belastungsgrenze.
Den Abgang vom Gold betrachteten die Länder trotz der neuen Situation nach Kriegsende als ein zeitlich begrenztes Intermezzo. Die 1920er Jahre waren geprägt von dem Versuch, die Voraussetzungen eines neuen internationalen Goldstandards zu schaffen. Aber kaum hatte sich die Welt geldpolitisch wieder "goldene Fesseln" angelegt, stürzte sie in die bisher größte Wirtschaftskrise ihrer Geschichte. Während der "Großen Depression" zwischen 1929 und 1933 fielen die Preise in manchen Ländern um teilweise mehr als 20 Prozent. Die Arbeitslosigkeit stieg steil an. Erst der erneute Abgang vom Gold in den 1930er Jahren, den die einzelnen Länder eher ad hoc und auf unterschiedliche Weise vollzogen, beendete die Krise.
Der Zweite Weltkrieg zwischen 1939 und 1945 hatte insgesamt ähnliche monetäre Folgen wie der Erste Weltkrieg. Vor allem demokratische Länder wie Großbritannien und die USA deckten diesmal jedoch einen deutlich größeren Teil ihrer Kriegsausgaben über Steuereinnahmen, sodass die Inflationsgefahr geringer blieb. Für Deutschland und Japan galt das nicht. In Deutschland blieben die Preiskontrollen nach dem Zweiten Weltkrieg bestehen, während die Preise auf dem Schwarzmarkt explodierten. In Japan erhöhten sich die offiziellen Preise nach Kriegsende innerhalb kurzer Zeit um mehr als 500 Prozent. Doch die Hyperinflation des Zweiten Weltkrieges blieb nicht auf die beiden Kriegstreiber beschränkt. Insbesondere die besetzten Länder wurden in den Strudel der Geldentwertung hineingezogen. Das betraf etwa Malaysia, Singapur, Indonesien, die Philippinen und Südkorea in Asien sowie zahlreiche Länder Ost- und Südosteuropas.
Griechenland wurde 1941 nicht nur Opfer deutscher Besatzung, sondern auch einer Hyperinflation. Eine Währungsreform im November 1944 sah den Tausch von 50 Milliarden Drachmen gegen eine neue Drachme vor. Auch der Weltrekord der höchsten jemals gemessenen Inflationsrate stammt aus dieser Zeit. Im Juli 1946 hatte das kriegszerstörte und geplünderte Ungarn eine Inflationsrate von monatlich 4,19 × 1016 Prozent. Anders als im Fall Griechenlands blieben westliche Finanz- und Lebensmittelhilfen aber zunächst weitgehend aus. Diese Isolierung war der ausschlaggebende Faktor für die besonders drastische Entwicklung. China erlebte Ende der 1940er Jahre eine Hyperinflation, die vor allem eine Folge des Krieges der Nationalisten gegen die Kommunisten war. Die nationalistische Regierung finanzierte sich weitgehend über die Druckerpresse und war, da sie keine Einigung mit ausländischen Kreditgebern erzielen konnte, international isoliert. Gleich zwei Währungsreformen scheiterten angesichts der drohenden Niederlage. Erst Anfang der 1950er Jahre gelang es der kommunistischen Regierung, die Inflation zu beenden. Insgesamt durchlebten rund 662 Millionen Menschen in den 1940er Jahren eine Hyperinflation, deutlich mehr als in den 1920er Jahren. Dazu kamen zahlreiche Länder, die keine Hyperinflation, aber eine sehr hohe Inflation erlebten. Italien etwa kämpfte gegen Ende des Krieges mit einer jährlichen Inflationsrate von über 300 Prozent.
"Great Inflation" und Divergenz globaler Inflationserfahrungen (1970–1995)
Mit dem Ende der kriegsbedingten Hyperinflationen setzte eine kurze Periode ein, die durch eine fast völlige Abwesenheit hoher Inflation geprägt war. International gab es mit dem System von Bretton Woods so etwas wie einen gemanagten Goldstandard. Noch einmal versuchte die Welt, ihre Währungen über den goldgedeckten US-Dollar an das Edelmetall zu binden. Bereits Ende der 1960er Jahre deutete sich jedoch ein Preistrend an, der den Ursprung der "Great Inflation" der 1970er und 1980er Jahre bildete.
Die Bezeichnung "Great Inflation" klingt historisch betrachtet vielleicht etwas übertrieben. Die jährlichen Inflationsraten der westlichen Länder lagen außerhalb Großbritanniens nie über 20 Prozent. Doch zum einen markierte das Jahr 1974 mit über 16 Prozent den Höhepunkt der global gemessenen Inflationsentwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Abbildung 1). Zum anderen war die "Great Inflation" für das monetäre Selbstverständnis der westlichen Länder ein Schock. In Großbritannien hatte die Inflationsrate die gesamten 1960er Jahre hindurch unter fünf Prozent gelegen. Seit 1970 schwankte sie dagegen meist irgendwo zwischen 10 und 20 Prozent. In der Bundesrepublik Deutschland erreichte die Inflationsrate dagegen 1973 mit 7,1 Prozent ihren Höhepunkt und fiel danach ab. 1981 stieg sie noch einmal auf 6,3 Prozent. Eine Inflationsrate von über sechs Prozent hat es seitdem in Deutschland nicht mehr gegeben – bis heute. In allen westlichen Ländern herrschte gleichzeitig eine vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit und geringes Wirtschaftswachstum, die sogenannte Stagflation. In der Folge der "Great Inflation" änderten sich Geldtheorie und Zentralbankpolitik grundlegend. Diese Inflation markierte auch das endgültige Ende der Bindung des Geldes ans Gold. In den USA bewirkten die drastischen Maßnahmen der Inflationsbekämpfung, der sogenannte Volcker-Schock, eine tiefe Wirtschaftskrise mit deutlich höherer Arbeitslosigkeit als in der Zeit der Stagflation.
In den Entwicklungsländern und den einkommensschwachen Ländern des Globalen Südens lagen die Inflationsraten in den 1950er und 1960er Jahren zwar höher als in den westlichen Ländern.
Andere Länder des Globalen Südens litten in den 1970er und 1980er Jahren gar an einer "chronischen Inflation", einer Inflationsrate von mindestens 20 Prozent über einen längeren Zeitraum. Das betraf vor allem die Länder Latein- und Südamerikas wie Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko, Peru und Uruguay. Diese Länder hatten sich seit den 1950er Jahren stark im Ausland verschuldet. Nun mussten sie wie die afrikanischen Länder insbesondere seit der Ölpreiskrise für ihre Importe höhere Preise zahlen, als sie für ihre Exporte erhielten, sodass sie die Inflation importierten. Es gab Ausnahmen wie Indien, wo die Inflationsrate in den 1950er Jahren im Durchschnitt unter zwei Prozent blieb und in den 1970er Jahren und 1980er Jahren lediglich dem allgemeinen Trend folgte.
Während die westliche Welt die Inflation Anfang der 1980er Jahre in den Griff bekam, litten zahlreiche Entwicklungs- und Niedrigeinkommensländer weiterhin an hohen bis sehr hohen Inflationsraten. In Latein- und Südamerika stiegen die Inflationsraten just in dem Moment an, in dem sie in den USA fielen. Die fallenden Wechselkurse gegenüber dem US-Dollar erschwerten es den Ländern, ihre Schulden im Ausland zu bezahlen, und heizten die Inflation an. In manchen Ländern Afrikas erreichte die Inflationsrate ihren historischen Höhepunkt erst in den 1990er Jahren, wenn auch unterschiedlich stark ausgeprägt.
Extremfälle und die Angst vor einem globalen Comeback
Im Kontext der global betrachtet niedrigen Inflationsraten im neuen Jahrtausend stachen die wenigen Ausnahmefälle besonders heraus. Die Fälle Argentiniens, Venezuelas, Zimbabwes oder auch der Türkei waren nationale Phänomene, die vermeidbar schienen. Die Globalisierung schien den Trend allgemein fallender Preise zu tragen, gestützt durch eine weitsichtige und an den Inflationserwartungen orientierte Zentralbankpolitik.
Statistisch ist es bis heute nicht gelungen, einen zeitlosen Zusammenhang zwischen der Inflationsrate und anderen Variablen wie der Geldmenge, der Zentralbankunabhängigkeit oder dem Haushaltsdefizit nachzuweisen.