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Herausforderungen der Industrie am Standort Deutschland | Industriepolitik | bpb.de

Industriepolitik Editorial Comeback der Industriepolitik? In der Sackgasse. Warum Industriepolitik scheitern wird Europa braucht eine aktive Industriepolitik Pragmatischer Interventionismus. Deutsche Industriepolitik im 20. und 21. Jahrhundert Herausforderungen der Industrie am Standort Deutschland Fluch der Nostalgie. Industriepolitik in den USA Mehr als Protektionismus. Industriepolitik und die industrielle Revolution

Herausforderungen der Industrie am Standort Deutschland

Michael Grömling

/ 18 Minuten zu lesen

Die deutsche Wirtschaft ist stark auf die Weltmärkte ausgerichtet und tut sich in instabilen Zeiten schwer. Vor diesem Hintergrund ist eine Diskussion über das richtige wirtschaftspolitische Handeln entbrannt. Was zeichnet den Standort Deutschland aus?

Deutschland befindet sich seit nunmehr fünf Jahren in der ökonomischen Schockstarre und wird deshalb wieder einmal als „kranker Mann Europas bezeichnet“. Bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 war die Industrieproduktion hierzulande rückläufig, und die gesamte Volkswirtschaft kam nicht mehr von der Stelle. Dann kamen die vielfältigen Anpassungslasten durch die Pandemie und ab Anfang 2022 durch den Krieg in der Ukraine hinzu. Nach vorne gerichtet bleiben die wirtschaftlichen Aussichten von multiplen geoökonomischen Risiken gesäumt. Ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine ist jedenfalls zum Jahresanfang 2024 nicht in Sicht. Die weltpolitische Haltung Chinas, die undurchsichtige Position einer Reihe von Schwellenländern und die Lage im Nahen Osten setzen Fragezeichen hinter die Zugänge zu Rohstoffen und Energie sowie hinter das Funktionieren globaler Lieferketten und wichtiger Absatzmärkte. Die Weltwirtschaft gerät in den Sog dieser geopolitischen Unwägbarkeiten und ihrer ökonomischen Kollateralschäden. In einem solch schwachen globalen Umfeld tut sich die deutsche Wirtschaft generell schwer. Aufgrund ihres starken Fokus auf die Weltmärkte und ihrer deshalb hohen Exportquote leidet sie überdurchschnittlich unter globalen Schocks und einer sich abschwächenden Weltwirtschaft. Vor allem der im internationalen Vergleich hohe Anteil der Investitionsgüterproduktion macht sie anfällig für globale Investitionsschwächen.

Vor diesem Hintergrund ist eine Diskussion über adäquates wirtschaftspolitisches Handeln ausgebrochen. Der Ruf nach Industriepolitik im Sinne von branchen- und unternehmensspezifischen Eingriffen des Staates steht im Raum. Dabei geht es zum einen um die Abfederung der akuten Anpassungslasten durch die aktuellen geopolitischen Verwerfungen und das Abwenden einer daraus resultierenden Deindustrialisierung. Zum anderen betrifft es die langfristige Kapazität, die anstehenden Transformationen am Standort Deutschland bewältigen zu können. Im Folgenden wird mit Blick auf Deutschland der ökonomische Hintergrund dieser aktuellen Auseinandersetzungen mit Industriepolitik beschrieben und erläutert.

Verortung der Industrie in Deutschland

In den vergangenen Dekaden waren Konjunkturzyklen in Deutschland ausnahmslos Industriezyklen. Die Corona-Pandemie ist zwar eine Ausnahme, gleichwohl war auch in dieser Konjunkturkrise der Einbruch der industriellen Wertschöpfung erheblich stärker als im Dienstleistungssektor. In Abbildung 1 sind zum einen die beiden Expansionsphasen der Industrie vom ersten Quartal 2005 bis zum vierten Quartal 2007 sowie vom ersten Quartal 2013 bis zum vierten Quartal 2017 zu erkennen. Diese Phasen gingen jeweils auch mit gesamtwirtschaftlichen Aufschwüngen einher, die allerdings deutlich abgeschwächter verliefen. Zum anderen werden die Industriekrisen der vergangenen 15 Jahre sichtbar, die jeweils mit erheblich stärkeren Einbrüchen als in den anderen Teilen der Volkswirtschaft verbunden waren.

Im Folgenden werden drei Krisen unterschieden und ihre Auswirkungen auf die Industrie beleuchtet: erstens die globale Finanzmarktkrise 2008/09 und die europäische Staatsschuldenkrise 2011/12; zweitens die Pandemiekrise 2020/21; und drittens die geopolitischen Krisen, die mit den Beeinträchtigungen durch geopolitische Fragmentierungen zusammenhängen. Die Folgewirkungen dieser Krisen bestimmen wiederum die ökonomische Ausgangsbasis und das Potenzial, die Herausforderungen durch den demografischen und klimatischen Wandel anzugehen.

Zur Einordnung der Industrie in Deutschland ist ihre im internationalen Vergleich herausragende Stellung innerhalb des gesamtwirtschaftlichen Branchengefüges zu nennen (Abbildung 2). Gut ein Fünftel der gesamtwirtschaftlichen Leistung stammte 2022 aus dem Verarbeitenden Gewerbe – zusammen mit der Energieproduktion sind es 24 Prozent. Weitere knapp 6 Prozent entfielen auf die Bauwirtschaft. Den überwiegenden Teil der Volkswirtschaft von fast 70 Prozent machen die vielfältigen Dienstleistungsbereiche aus. Dabei entfällt gut ein Zehntel der Gesamtwirtschaft auf Dienstleistungen für Unternehmen. Abbildung 2 zeigt auch, dass der Industrieanteil hierzulande seit Mitte der 1990er Jahre über weite Strecken stabil geblieben ist. Bis zum Rückgang in den vergangenen Jahren gab es nur 2009 infolge der globalen Finanzmarktkrise einen abrupten Einbruch auf unter 20 Prozent, der im Folgejahr aber wieder weitgehend ausgeglichen wurde. Ähnliche Strukturverläufe wie Deutschland hatten – auf etwas niedrigerem Niveau – seit Mitte der 1990er Jahre nur die Schweiz und Österreich. Dagegen hatte die Industrie in anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften – vor allem im Vereinigten Königreich, Frankreich, USA und Italien – bis zur globalen Finanzmarktkrise merklich an Bedeutung verloren. Die Industrieanteile im Vereinigten Königreich, den USA und Frankreich beliefen sich zuletzt auf rund die Hälfte des deutschen Niveaus.

Kennzeichnend für die deutsche Wirtschaft ist ihre breite industrielle Basis, die hinter dem im internationalen Vergleich hohen Industrieanteil steht. Der Fahrzeugbau hatte 2019 mit einem Anteil von knapp 5 Prozent an der gesamtwirtschaftlichen und von knapp 23 Prozent an der industriellen Wertschöpfung eine überragende Position inne. Daneben haben der Maschinenbau, die Elektroindustrie, die Metallindustrie sowie die Chemie- und Pharmaindustrie eine hohe Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung. In Europa ist diese breite Industriebasis einzigartig.

Bei der aktuellen Diskussion über Industriepolitik liegt der Fokus auf den Produktionsbedingungen für die energieintensiven Industriezweige der Volkswirtschaften.

Dabei geht es zum einen darum, ob überhaupt eine ausreichende Energieversorgung dieser Wirtschaftsbereiche gewährleistet werden kann. Neben diesem Mengenproblem geht es zum anderen um die Energiekosten und die damit verbundene preisliche Wettbewerbsfähigkeit. In diesem Kontext zeigt Abbildung 3 die Anteile von energierelevanten Industriebereichen an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung. Auf Basis dieser Abgrenzungen entfielen in Deutschland 2019 jeweils 3 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung auf die Energieproduktion und auf die energieintensiven Industrien. Weitere 18 Prozent werden der restlichen Industrie zugerechnet. Für Norwegen, die Schweiz und Schweden ist eine Aufspaltung des Verarbeitenden Gewerbes in energieintensive und nicht energieintensive Industrie auf Basis der OECD-Daten nicht möglich. Wenn man Norwegen mit seiner überragenden Bedeutung als Energieproduzent außer Acht lässt, zeigt sich für Deutschland ein im internationalen Vergleich besonders hoher Industrieanteil, der sich aus der Breite aller Industriebereiche ergibt. Diese Breite wird erst durch die Vorleistungen der energieintensiven Branchen ermöglicht.

Besonders auffällig ist im Ländervergleich die hohe und vor allem seit Mitte der 1990er Jahre angestiegene Bedeutung des Investitionsgütersektors – also jener Güter, die zur Fertigung eingesetzt werden wie Maschinen, technische Anlagen oder Fahrzeuge (Abbildung 4): Vor Ausbruch der jüngsten Krisen hatte die Produktion von Investitionsgütern einen Anteil an der Gesamtwirtschaft von 14 Prozent. Unter den europäischen Volkswirtschaften folgen Österreich mit knapp 10 Prozent sowie Schweden und die Schweiz mit jeweils gut 8 Prozent. In Frankreich und im Vereinigten Königreich hat die Produktion von Investitionsgütern nur noch ein Gewicht von jeweils gut 4 Prozent, in den USA sind es 5 Prozent. Daraus wird für die deutsche Wirtschaft eine hohe Sensibilität für globale Investitionszyklen erkennbar.

Bei der Analyse moderner Branchenstrukturen ist das enge Zusammenwirken von Industrie und Dienstleistern relevant. Das erklärt sich aus der hohen branchenübergreifenden Arbeitsteilung und der Kombination von industrieller Ware mit einem breiten Kranz an industrienahen Dienstleistungen. Einen empirischen Eindruck dazu liefert der sogenannte Industrie-Dienstleistungs-Verbund.

Dabei werden neben der direkten Wertschöpfung der Industrie auch die wechselseitigen Vorleistungsbezüge von Industrie und Dienstleistern berücksichtigt. Dieser Verbund beläuft sich hierzulande auf 8 bis 9 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Leistung. Das ist höher als in den anderen großen europäischen Volkswirtschaften. Entsprechend größer fällt auch die Bedeutung des gesamten Industrieverbunds im gesamtwirtschaftlichen Branchengefüge aus.

Ein weiteres Charakteristikum der deutschen Wirtschaft besteht darin, dass mit 85 Prozent der überwiegende Teil der privatwirtschaftlichen Forschung von der Industrie getätigt wird. Nur in Japan ist dieser Anteil etwas höher, in den anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften jedoch erheblich niedriger – in Frankreich liegt er bei rund der Hälfte, im Vereinigten Königreich bei knapp 40 Prozent. Das ergibt sich zum einen aus der jeweiligen Wirtschaftsstruktur, weist zum anderen aber auch auf deutliche Unterschiede und Ausgangspunkte in den sektoralen Forschungsinfrastrukturen hin.

Mit Blick auf die Exportstruktur dominieren in Deutschland mit 80 Prozent die Warenausfuhren, die wiederum vorwiegend aus Industriewaren bestehen. Vergleichbare Größenordnungen finden sich lediglich in Japan und Italien. Für die deutsche Industrie ist der Weltmarkt ein zentraler Markt, was sich beispielsweise am Anteil der Auslandsumsätze am Gesamtumsatz erkennen lässt: Über alle Industriebranchen hinweg beläuft sich die so gemessene Exportquote der deutschen Industrie auf gut 50 Prozent. Bei den Herstellern von Investitionsgütern sind es mehr als 60 Prozent. Rund 37 Prozent des deutschen Gesamtexports entfielen 2019 auf Investitionsgüter – unter Berücksichtigung der Elektroindustrie ist es die Hälfte des deutschen Exportgeschäfts.

Dies unterstreicht noch einmal die hohe globale Bedeutung Deutschlands als Entwickler und Lieferant von Investitionsgütern. Durch das hohe Gewicht von Investitionsgütern zählt Deutschland nach wie vor zu einem der wichtigsten „Ausrüster der Welt“. Das erklärt auch die Exporterfolge in Zeiten einer boomenden globalen Investitionstätigkeit.

Industrie im Wechselspiel von Schocks

Die deutsche Industrie hat in den vergangenen 15 Jahren zwei bemerkenswerte Expansionsphasen erlebt: von Anfang 2005 bis Ende 2007 sowie von Anfang 2013 bis Ende 2017. Der gewaltige Aufholprozess der Schwellen- und Entwicklungsländer in den vergangenen beiden Dekaden hat zu einem ebenso gewaltigen globalen Investitionsboom geführt, der vor allem die stärker auf Investitionsgüter spezialisierten Länder begünstigte und somit deren industrielle Inlandsproduktion und Exporttätigkeit förderte. Diese Boomzeiten wurden durch drei Schocks beendet.

Globale Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise

Die globale Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise von 2008/09 hatte enorme Auswirkungen auf die deutsche Industrie. Auslöser dieser Krise war eine Überhitzung am Immobilienmarkt in den USA. Infolge einer expansiven Geldpolitik (aufgrund der Finanzmarktprobleme durch das Platzen der New-Economy-Blase und der geopolitischen Schocks durch die Terroranschläge von 2001) sowie der politisch gewünschten Vergabe von Hypothekenkrediten an Kreditnehmer mit geringerer Bonität kam es zu einer großen Immobiliennachfrage und zu stark steigenden Immobilienpreisen in den USA. Im Kontext der ebenfalls stark ansteigenden Kreditvergabe an private Haushalte wurden die Kredite von Schuldnern mit geringer Bonität (Subprime-Hypotheken) verbrieft und weltweit verkauft. Infolge wieder ansteigender Zinsen kamen Haushalte mit niedrigen und schwankenden Einkommen ab 2004 in Bedrängnis bei der Bedienung ihrer Kredite – mit entsprechenden Risiken und Folgen für die direkt betroffenen Banken. Sinkende Immobilienpreise verstärkten 2007 die Notlagen der Schuldner insgesamt (über die sinkende Kreditabsicherung) und der Finanzinstitute (über ansteigende Kreditausfälle und einen steigenden Abschreibungsbedarf). Da die zugrunde liegenden Immobilienkredite weltweit verkauft wurden, beschränkten sich die Anpassungslasten nicht nur auf die Banken, die direkt in die Kreditvergabe involviert waren. Weltweit stiegen Kreditausfallrisiken, und es kam zu einer Vertrauenskrise an den Finanzmärkten: Banken gewährten sich kaum noch Kredite untereinander, und die Zinsen am Interbankenmarkt stiegen stark an. Ein Höhepunkt dieser systemischen Finanzmarktkrise war mit dem Konkurs der US-Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 erreicht. In der Folge setzten vielfältige realwirtschaftliche Übertragungseffekte, sogenannte spillover, ein: Steigende Zinsen und Risikoprämien, höhere Sicherheitsanforderungen bei der Kreditvergabe sowie die insgesamt eingeschränkte Kreditvergabe der Banken führten zu einer Kreditklemme für private Haushalte und Unternehmen. Daraufhin kam es zu einem Einbruch der Investitionstätigkeit in vielen Ländern und zu einem Ende des globalen Investitionsbooms. Der Rückgang der weltweiten Investitionsgüternachfrage führte in Deutschland zu einem starken Einbruch der Investitionsgüterproduktion und somit zu einer stärkeren Beeinträchtigung der gesamtwirtschaftlichen Produktion als in anderen fortgeschrittenen Ländern.

Aus Abbildung 1 wird ersichtlich, dass die deutsche Industrie nach dem starken Einbruch im Winterhalbjahr 2008/09 eine relativ schnelle Erholung erzielen konnte, die jedoch im dritten Quartal 2011 ihr Ende fand. Dies wiederum war eine Folge der globalen Finanzmarktkrise. Nach der Ansteckung der Realwirtschaft (makroökonomische Krise) durch die Finanzmarktkrise kam es im Euroraum zu einer Staatsschuldenkrise. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verweist darauf, dass sich diese drei Krisen gegenseitig verstärkt haben. Im Gefolge der europäischen Staatsschuldenkrise kam es zu einer erneuten Industrierezession in Deutschland, die vorwiegend das Jahr 2012 prägte. Auch hier kann eine rückläufige Nachfrage nach Investitionsgütern (vor allem in Europa) als eine Hauptursache diagnostiziert werden. Ab Anfang 2013 setzte dann eine Erholung der internationalen Investitionstätigkeit und eine mehrjährige Expansion der Industrieproduktion in Deutschland ein – mit starken gesamtwirtschaftlichen Impulsen. Diese Entwicklung erreichte zum Jahresende 2018 ihren Höhepunkt.

Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie ab Frühjahr 2020 war eine Schock-Kombination mit vielfältigen Folgen für die Industrie: Im Gegensatz zu vorhergehenden Konjunkturkrisen, die meistens durch einen spezifischen Schock (zum Beispiel Ölpreisschock oder Finanzmarktprobleme) ausgelöst wurden, entfaltete sich die Corona-Krise schnell als eine Kombination von multiplen Angebots- und Nachfrageschocks. Die Erkrankungen und die gesundheitspolitisch begründeten Einschränkungen beeinträchtigten die Produktionsprozesse. Vorleistungslieferungen blieben produktions- und transportbedingt aus, und damit kamen zeitlich eng getaktete Produktionsnetzwerke bis 2023 hinein aus dem Tritt. Im Dienstleistungssektor brachten die Schließungen die Produktion, den Absatz und die Einnahmen zum Teil komplett zum Erliegen. Die Lockdown-Maßnahmen legten auch die Nachfrageseite teilweise lahm. Ein Teil der Konsummöglichkeiten fiel im Gefolge der Lockdowns schlichtweg weg. Beschäftigungs- und Einkommenssorgen verstärkten dies. Zudem gingen die für die Modernisierung der Volkswirtschaft wichtigen Ausrüstungsinvestitionen stark zurück. Im Gegensatz zu anderen Rezessionen gab es kein globales ökonomisches Gegengewicht, denn die Pandemie traf alle Länder nahezu gleichzeitig und löste eine globale Investitionsschwäche aus.

Zumindest mit Blick auf Deutschland waren frühere Konjunkturkrisen in der Regel Industriekrisen. Die Pandemie und die zu ihrer Eindämmung vorgenommenen Maßnahmen trafen sowohl den Industriesektor als auch große Teile der Dienstleistungsökonomie. Letztere hatte in früheren Krisen meist die Konjunktur stabilisiert, diesmal kamen vor allem die personenbezogenen Servicefirmen selbst heftig unter Druck.

Die Unsicherheiten über den Verlauf der Pandemie und bezüglich eines Erfolgs bei der Suche nach Impfstoffen und Therapien sorgten zunächst auch für ökonomische Ungewissheiten – etwa hinsichtlich weiterer Erkrankungswellen und erneuter Lockdown-Maßnahmen. Politik und Bevölkerungen wurden von den mehrfachen und in ihrem Umfang zunehmenden Infektionswellen immer wieder überrascht. Auch der weltweite Konjunktureinbruch, die vielfältigen Transmissionskanäle, die breite sektorale Betroffenheit in hochgradig miteinander verflochtenen Volkswirtschaften sowie die fehlende Erfahrung mit der Wirksamkeit von wirtschaftspolitischen Maßnahmen schufen multiple Verunsicherungen.

Geopolitische Schocks

Geopolitische Schocks treffen seit der globalen Finanzmarktkrise die einzelnen Volkswirtschaften und ihre Teile unterschiedlich. Insofern sich die Rahmenbedingungen für die internationalen Wirtschaftsbeziehungen durch geopolitische Veränderungen verschlechtern, beeinträchtigen die damit einhergehenden Anpassungslasten zunächst direkt die Hersteller handelbarer Güter. Über die angesprochenen Verbundeffekte wirken diese Lasten auch in andere Wirtschaftsbereiche, etwa die industrienahen Dienstleistungsbereiche, hinein. Die deutsche Industrie befand sich bereits 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie, in einer Rezession. Dies kann zum Teil mit im Vorfeld auftretenden geopolitischen Schocks erklärt werden. Die geoökonomische und politikgetriebene Fragmentierung der vergangenen 15 Jahre ist Folge mehrerer Entwicklungen.

  • Politischer Populismus in fortgeschrittenen und aufstrebenden Volkswirtschaften fördert und forciert Protektionismus. Dies reflektiert zum Teil auch Unzufriedenheit mit der bisherigen Globalisierung und deren tatsächlichen und wahrgenommenen Verteilungseffekten. Beispiele für diese politischen Entwicklungen sind 2016 die Entscheidung Großbritanniens, die Europäische Union zu verlassen, sowie das Wahlergebnis in den USA und die darauf folgenden protektionistischen Maßnahmen der US-Regierung unter Donald Trump. Die Beispiele stehen für eine geoökonomische Fragmentierung zwischen fortgeschrittenen Volkswirtschaften – mit vielfältigen Auswirkungen auf die Angebots- und Nachfragebedingungen der betroffenen Branchen und Unternehmen. In diesem Umfeld wuchs die Gefahr von industriepolitischen Subventionswettläufen.

  • Der Systemkonflikt zwischen den USA und China verstärkt die Abschottungsmechanismen von Volkswirtschaften durch tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse. Vor diesem Hintergrund haben sich auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und China verschlechtert. In diesem Kontext bleibt zudem abzuwarten, wie sich die politische Neupositionierung von großen Schwellenländern auf die internationalen Wirtschaftsbeziehungen potenziell auswirken wird. Eine politische Blockbildung kann dazu führen, dass sich auch die globalen Handelstätigkeiten jeweils in diesen Blöcken konzentrieren.

  • Die Corona-Pandemie dürfte zeitweise zur geopolitischen Fragmentierung beigetragen haben. Das suggeriert der starke Anstieg von handelsbeschränkenden Maßnahmen ab 2020. Ein Beispiel sind Exportstopps bei medizinischen Gütern. Zudem haben die Störungen der globalen Lieferketten und die damit einhergehenden Produktions- und Versorgungsbeschränkungen Forderungen nach ökonomischer Unabhängigkeit (Souveränität) und einer höheren Resilienz der Wertschöpfungsketten ausgelöst und vorweg bereits bestehende Neuorientierungen verstärkt.

  • Nicht zuletzt führen militärische Konflikte und Kriege zu Handelsbeschränkungen. Geopolitische Blockbildungen werden dadurch verstärkt. Die russische Invasion in der Ukraine wirkt zum Beispiel über drei Transmissionskanäle: Erstens kommen zu den pandemiebedingten Liefer- und Produktionsproblemen seit dem Frühjahr 2022 ernsthafte Verunsicherungen hinsichtlich der mengenmäßigen Energieversorgung hinzu. Das trifft energieintensive Wirtschaftsbereiche direkt in ihrer Produktions- und Investitionstätigkeit. Zweitens haben die kriegsbedingten Versorgungsrisiken mit Energie und Rohstoffen weitere Kostenschocks verursacht und sorgen in den Unternehmen für zusätzliche Transaktionskosten, was die internationale Wettbewerbsfähigkeit verändert. Drittens belastet das in vielen Ländern erheblich höhere Preisniveau auf der Erzeuger- und Verbraucherebene unmittelbar die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern. Im Jahresverlauf 2023 verlor die Weltwirtschaft merklich an Schwung, und dies setzt dem Außenhandel in vielen Ländern zu. Angesichts der unsicheren Wirtschaftsperspektiven und steigenden Finanzierungskosten halten sich die Unternehmen mit ihren Investitionen zurück.

All dies beeinträchtigt zum einen direkt die Investitionstätigkeit über beschränkte Wirtschaftsaktivitäten und zum anderen indirekt über die mit den geopolitischen Schocks einhergehende Verunsicherung. Jedenfalls ist die Veränderung der geopolitischen Rahmenbedingungen eine zunehmende Herausforderung für handelsorientierte Wirtschaftsbereiche und offene Volkswirtschaften.

Die dargelegten politischen und ökonomischen Schocks der vergangenen 15 Jahre betreffen die einzelnen Wirtschaftsbereiche und damit auch die Struktur eines Wirtschaftsstandorts unterschiedlich. Die deutsche Automobilindustrie etwa wurde zunächst 2019 durch geopolitische Restriktionen und dann 2021 stark von den globalen Transport- und Lieferschwierigkeiten infolge der Pandemie beeinträchtigt. Die Chemieindustrie wurde vor allem im Jahresverlauf 2022 durch den kriegsbedingten Energieschock getroffen. Im Vergleich dazu konnten sich die Elektroindustrie und die Pharmaindustrie in den vergangenen drei Jahren aufgrund der krisenbedingten Sonderkonjunkturen besser behaupten.

Herausforderungen und Megatrends

Jenseits dieser Schocks wirken die allgemeinen Determinanten des Strukturwandels über große Megatrends auf das gesamtwirtschaftliche Branchengefüge der einzelnen Volkswirtschaften ein. Grundsätzlich sind alle privatwirtschaftlichen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen mehr oder weniger gefordert, ihre Güter und ihre Produktionsweisen über Produkt- und Prozessinnovationen diesen Herausforderungen anzupassen.

Demografischer Wandel

Mit Blick auf die demografische Entwicklung sind zwei Trends zu unterscheiden: Zum einen wird die Weltbevölkerung weiter zunehmen. Bis zum Jahr 2050 wird sie gemäß der mittleren Variante der UN-Prognose von derzeit rund 8 Milliarden Menschen auf 9,7 Milliarden ansteigen. Der gesamte Zuwachs wird auf die heutigen Entwicklungs- und Schwellenländer entfallen. Im Jahr 2050 leben demnach nur gut 11 Prozent der Weltbevölkerung in Europa und Nordamerika. Neben dem Bevölkerungswachstum setzt sich die Urbanisierung weiter fort. Lebten im Jahr 1950 noch fast drei Viertel der damals 2,5 Milliarden Menschen auf dem Land, so werden im Jahr 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Die in Megastädten schon heute oft unzureichenden Verkehrs-, Versorgungs- und Entsorgungsinfrastrukturen machen enorme Investitionen notwendig. Die Pandemie hat diese Folgen und Potenziale der Urbanisierung deutlich vor Augen geführt. Investitionsgüterproduzenten, die international gut aufgestellt sind, dürften angesichts der wachsenden und sich im Raum verdichtenden Weltbevölkerung lebensnotwendige Nachfragepotenziale bedienen können und müssen. Die Lebensbedingungen der wachsenden Weltbevölkerung hängen maßgeblich von industriellen Problemlösungen und entsprechenden Investitionen ab.

Auch in Deutschland ist die Bevölkerungszahl infolge geopolitischer Schocks in den vergangenen Jahren angestiegen und hat zum Jahresende 2022 mit über 84 Millionen Menschen einen Rekordwert verzeichnet. Gleichwohl wird in der laufenden Dekade ein weitreichender demografischer Wandel einsetzen. Dabei wird sich wie in vielen anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften die Bevölkerungsstruktur hin zu den Älteren verschieben, und das Gewicht der Erwerbspersonen an der Gesamtbevölkerung wird deutlich abnehmen. Dies ist ein globales Phänomen – auch in den Schwellenländern verschiebt sich die Bevölkerungsstruktur hin zu den Älteren. Daraus folgt unmittelbar, dass die gesamtwirtschaftliche Wirtschaftsleistung von einem absolut und relativ immer kleiner werdenden Teil der Bevölkerung erbracht werden muss. Daraus allein entstehen Anpassungslasten – etwa bei der Finanzierung des allgemeinen Staatshaushalts sowie der sozialen Sicherungssysteme. In ökonomischer Hinsicht erfordert diese Dimension der demografischen Entwicklung einen zusätzlichen Kapitalaufbau über Investitionen und einen forcierten technologischen Fortschritt, um den zunehmenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Auch hier sind die Investitionsgüterindustrien – und über den Verbund die anderen beteiligten Wirtschaftsbereiche – mit innovativen Problemlösungen gefordert.

Klimawandel

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) geht davon aus, dass sich die Oberflächentemperatur der Erde weiter erhöhen wird. Wenngleich das konkrete Ausmaß offen ist, bestehen globale Schäden und Anpassungslasten durch den anthropogenen Klimawandel. Weitere Herausforderungen sind zu erwarten. Die Beeinträchtigungen durch den Klimawandel treffen Kontinente, Regionen und Volkswirtschaften unterschiedlich. Klimatische Veränderungen führen zu direkten Beeinträchtigungen der Natur (Festlandeis, Permafrostboden, Regenwald, Meeresströmung, Vegetationszonen). Daraus entstehen vielfältige gesellschaftliche und ökonomische Anpassungslasten. Als ein konkretes Beispiel können etwa Infrastrukturstörungen durch ungewöhnlich starke Unwetter sowie länger anhaltende Niedrigwasserphasen genannt werden. Auch physische Schäden an den Produktionsanlagen und permanente Produktionseinschränkungen – etwa in der Landwirtschaft – sind zu bedenken. Dies kann in Kombination mit einem hohen Bevölkerungswachstum Migration innerhalb und zwischen Ländern auslösen. All dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die globale Nachfrage nach Gütern und Problemlösungen, auf die Produktionsmöglichkeiten der Unternehmen und das Branchengefüge der Wirtschaftsstandorte. Jedenfalls erfordern auch diese globalen Herausforderungen vielfältige Innovationen und Investitionen, die wiederum häufig ihren Ausgangspunkt bezüglich der Forschungsinfrastrukturen und der technologischen Umsetzung in der Industrie haben.

Ressourcenknappheit

Um Waren, aber auch Dienstleistungen zu erstellen, wird eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Rohstoffe gebraucht. Dies haben die Pandemie mit ihren vielfältigen Lieferstörungen und Materialknappheiten sowie der Krieg in der Ukraine mit seinen Auswirkungen auf die globale Energie- und Rohstoffversorgung schlagartig vor Augen geführt. Es geht um die Versorgung mit Energierohstoffen wie Öl und Gas, Industrierohstoffen (zum Beispiel Kupfer, Aluminium, Seltene Erden) und Agrarrohstoffen (Getreide, Öle, Holz oder Kautschuk). Aufgrund der natürlichen sowie der politisch verursachten Knappheiten von Rohstoffen – was auch im Zusammenhang mit der steigenden Weltbevölkerung zu sehen ist –, ist eine Entkopplung der weltwirtschaftlichen Produktion vom Rohstoffverbrauch notwendig. Erforderlich ist eine Reduzierung der Ressourcenintensität in der Produktion und beim Endverbrauch. Dies birgt gerade für Industrieunternehmen selbst einen hohen Anpassungsbedarf, aber auch Chancen für die Entwicklung von Alternativen und Technologien, um die Ressourcenproduktivität zu steigern.

Technologischer Wandel

Ungeachtet der angesprochenen Notwendigkeiten für Produkt- und Prozessinnovationen führt der technologische Wandel permanent, aber auch disruptiv zum Strukturwandel auf der Güter- und Produktionsebene. Die Industrie und die im internationalen Wettbewerb stehenden Dienstleistungsunternehmen erfahren einen beständigen Innovationsdruck. Der angesprochene hohe Industrieanteil an der privatwirtschaftlichen Forschung in Deutschland reflektiert dies. Zudem treiben neue Basistechnologien – wie die Digitalisierung – den Strukturwandel an. Die Pandemie dürfte dies forciert und den Erfolg einer zunehmenden Vernetzung und Digitalisierung begünstigt haben. Generell werden von der Digitalisierung eine Reihe von Vorteilen erwartet. Dazu zählen zum Beispiel Effizienzgewinne und Kostenersparnisse infolge digitalisierter Produktions- und Geschäftsprozesse. Die bereits angesprochenen Megatrends verstärken dies. Prozessinnovationen sollten zudem die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken, und dies hilft auch, neue Märkte zu erschließen. Neue Kunden werden zudem durch innovative digitale Güter gewonnen. Digitale Plattformen ermöglichen eine neue Organisation und Steuerung internationaler Wertschöpfungsketten sowie völlig neue digitale Geschäftsmodelle. Die staatlichen Rahmenbedingungen (zum Beispiel die digitale Infrastruktur und der Rechtsrahmen) entscheiden letztlich aber auch mit darüber, ob ein Wirtschaftsstandort im globalen Wettbewerb bestehen kann.

Schluss

Die aufgezeigten Schocks und langfristigen Herausforderungen haben Folgewirkungen für den Standort Deutschland und seine spezifische Wirtschaftsstruktur. Zum einen lösen sie für die unternehmerischen Produktionsprozesse unterschiedliche Anpassungen und Restrukturierungen aus. Zum anderen werden sich viele der mit diesen großen globalen Herausforderungen verbundenen Probleme nur mithilfe von industriellen Lösungen angehen lassen. Das erfolgt im engen gemeinsamen Agieren von Industrie- und Dienstleistungsfirmen. Deutschland hat mit seiner breit aufgestellten Industrie gute Chancen, auch in Zukunft an der Bewältigung der mit diesen Megatrends verbundenen Anpassungen mitzuwirken. Insofern ist die Bezeichnung "kranker Mann Europas" wenig zutreffend. "Krank" erscheinen vielmehr eine Reihe von geoökonomischen Rahmenbedingungen, unter denen sich weltmarktorientierte Unternehmen – gleich welchen Landes – derzeit behaupten müssen.

Um diese globalen Nachfragepotenziale aufgreifen und bedienen zu können, ist es gleichwohl notwendig, die Angebotsseite der Wirtschaft permanent weiterzuentwickeln. Dazu zählen auch die Arbeitskräfte und ihre vielfältigen Qualifikationen (Humankapital) sowie die Ausstattung mit Sachkapital einschließlich einer breit verstandenen Infrastruktur. Der technologische Wissensbestand einer Volkswirtschaft, der sich wiederum aus den Bildungs- und Forschungsanstrengungen ergibt, ist ebenfalls von fundamentaler Bedeutung für die Angebotskapazität einer Volkswirtschaft. Ob und in welcher Qualität diese Produktionsfaktoren in Zukunft zur Verfügung stehen, hängt von den jeweiligen Investitionen ab: Hier ist Deutschland derzeit schwach. Das ist zentral für das Verständnis langfristiger wirtschaftlicher Entwicklung, aber auch für die Bewältigung von außergewöhnlichen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund kann auch die Diskussion über Industriepolitik in Deutschland gesehen werden.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Is Germany Once Again the Sick Man of Europe?, 17.8.2023, Externer Link: http://www.economist.com/leaders/2023/08/17/is-germany-once-again-the-sick-man-of-europe.

  2. Vgl. Michael Hüther et al., Industriepolitik in der Zeitenwende, Institut der deutschen Wirtschaft, IW-Policy Paper 7/2023.

  3. Vgl. Michael Grömling et al., Deindustrialisation – A European Assessment, in: Intereconomics – Review of European Economic Policy 4/2023, S. 209–214.

  4. Vgl. Jörg Beyfuß/Michael Grömling, Deutsche Wirtschaftsperspektiven im Schatten hoher konjunktureller Störanfälligkeit, in: IW-Trends 2/2001, S. 5–20.

  5. Vgl. Michael Grömling, Makroökonomische Daten zur Messung von Outsourcing, in: AStA – Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv 2/2010, S. 185–199.

  6. Vgl. IW Consult, Bedeutung unternehmensnaher Dienstleistungen für den Industriestandort Deutschland/Europa, Studie für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Köln 2021.

  7. Vgl. Michael Grömling, A Supply-Side Explanation for Current Account Imbalances, in: Intereconomics 1/2014, S. 30–35.

  8. Vgl. ders., Industrieller Strukturwandel im Zeitalter der Digitalisierung, in: ifo Schnelldienst 15/2019, S. 8–12.

  9. Vgl. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Stabile Architektur für Europa – Handlungsbedarf im Inland, Jahresgutachten 2012/13, Wiesbaden 2012, S. 64ff.

  10. Vgl. Michael Grömling, Langfristeffekte der Corona-Pandemie – eine Orientierung, IW-Report 35/2020.

  11. Vgl. Shekhar Aiyar et al., Geoeconomic Fragmentation and the Future of Multilateralism. Staff Discussion Note SDN/2023/001, International Monetary Fund, Washington, D.C. 2023; Galina Kolev/Jürgen Matthes, Protektionismus und Abschottungstendenzen bremsen und verändern die Globalisierung, in: Wirtschaftsdienst 11/2021, S. 845–849.

  12. Vgl. Michael Grömling, Wirtschaftliche Effekte des Krieges in der Ukraine – Ausgangslage und Übertragungswege, IW-Report 14/2022.

  13. Vgl. ders./Hubertus Bardt, Unternehmen befürchten dauerhafte Kostenbelastungen, in: Wirtschaftsdienst 8/2023, S. 539–545.

  14. Vgl. Michael Grömling, Hartnäckige Produktionslücken der deutschen Industrie, IW-Report 41/2023.

  15. Vgl. ders./Hans-Joachim Haß, Globale Megatrends und Perspektiven der deutschen Industrie, IW-Analysen Nr. 47, Köln 2009; Vera Demary et al. (Hrsg.), Gleichzeitig: Wie vier Disruptionen die deutsche Wirtschaft verändern. Herausforderungen und Lösungen, IW-Studie, Köln 2021.

  16. Vgl. United Nations, World Populations Prospects 2022: Methodology of the United Nations Populations Estimates and Projections, New York 2022.

  17. Vgl. Michael Grömling, Kapitalarmes Produktivitätswachstum in Deutschland – eine schwere Ausgangslage, in: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen 9/2022, S. 32–37.

  18. Vgl. IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change, Climate Change 2023. Synthesis Report, Genf 2023.

  19. Vgl. Demary et al. (Anm. 15).

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ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der International University IU und Leiter des Clusters Makroökonomie und Konjunktur am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.