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Digitale Gesellschaft Editorial Potenziale der Digitalisierung jenseits von Markt und Staat Kulturgeschichte der Digitalisierung. Über die embryonale Digitalität der Alphanumerik Digitale Öffentlichkeit und liberale Demokratie Von Software-Beton, falschen Vorhersagen und "intelligenter" Diskriminierung. Wie digitale Entscheidungsarchitekturen Menschen und Lebensräume ordnen Digital, divers, dynamisch. Perspektiven der Parteiendemokratie Online-Wahlhilfen im digitalen Wahlkampf Digitalwüste Deutschland? Digitalisierungsstand im internationalen Vergleich

Kulturgeschichte der Digitalisierung Über die embryonale Digitalität der Alphanumerik

Sybille Krämer

/ 19 Minuten zu lesen

Die Kulturgeschichte der Digitalisierung und die Geschichte des Computers fallen keineswegs zusammen. Die Schnelligkeit und die Radikalität, mit der sich die Digitalisierung gegenwärtig vollzieht, wären ohne frühe Keimformen des Digitalen kaum erklärbar.

Kaum etwas scheint heute selbstverständlicher, als das Digitale mit dem Einsatz der Computertechnik zu verbinden. Sind wir nicht alle Zeugen des Übergangs von der Gutenberg- zur "Turing-Galaxis" und ihrer Fortentwicklung hin zu Künstlicher Intelligenz, allgegenwärtiger Datenverarbeitung (ubiquitous computing), prädiktiven Algorithmen und maschinellem, mehrschichtigem Lernen (deep learning)?

Mediengeschichtlich wissen wir allerdings, dass ein neues Medium das alte nicht einfach ersetzt und verdrängt, sondern das alte Medium zumeist fortlebt in neuer, veränderter Gestalt. So können wir vermuten, dass die Kulturen des Digitalen die Druckwerke nicht ablösen und überflüssig machen, sondern diesen eine Metamorphose widerfährt. Doch wenn etwas Altes im Neuen fortlebt – findet sich dann umgekehrt das Neue vielleicht auch, jedenfalls ansatzweise, bereits im Alten? Wäre also die Blickrichtung umkehrbar, indem wir nicht fragen, wie Digitalität die Schrift- und Buchkultur verändert hat, sondern umgekehrt, wieviel Digitalität bereits in der Schrift- und Buchkultur enthalten ist?

Genau dies ist unser Ansatzpunkt. Das Digitale, so die These, ist vom Computer ablösbar; die Kulturgeschichte der Digitalisierung und die Kulturgeschichte des Computers fallen keineswegs zusammen. Stattdessen gibt es so etwas wie eine embryonale Digitalität bereits im alphanumerischen Zeichenraum. Die Schnelligkeit und Radikalität, mit der sich die Digitalisierung gegenwärtig vollzieht, wäre kaum erklärbar, wenn sich nicht Keimformen des Digitalen bereits im Schoße der vorhergehenden Epoche ausgebildet hätten. Diesem Phänomen wollen wir uns im Folgenden in drei, zugegebenermaßen selektiven, Gedankenschritten nähern.

"Digital", "Digitalität" und Alphabet

Wenn ein Begriff zur Leerformel zu erstarren droht, lohnt ein wortgeschichtlicher Rückblick. "Digital" ist mit dem lateinischen digitus ("Finger", später auch "Zehe") verwandt. Die Finger einer Hand bilden eine abgegrenzte Menge klar unterscheidbarer Einheiten: Diskretheit und Disjunktivität, also eindeutige Unterscheidbarkeit, sind die wesentlichen Attribute. Und doch ist dies ein noch allzu statisches Bild. Erst Finger in ihrem Zusammenspiel bergen das performative Potenzial der Hand, das verkörperte Tätigwerden als Option. Das Digitale ist somit prozessual zu verstehen: Digitalisierung ist ein Vorgang, der auf der Zerlegung eines Kontinuums beruht, die Codierbarkeit dieser Elemente einschließt und auf deren (Re-)Kombinierbarkeit zielt. "Digitalisierung" meint also jene Transformation, bei der etwas, das als relativ kontinuierlich und also "analog" gelten kann, in Einzelelemente beziehungsweise Einzelschritte aufgespalten wird, die ihrerseits eindeutig chiffrierbar sind und zu variablen Strukturen zusammengefügt werden können.

Vor diesem Horizont wird klar, dass bereits das Alphabet einen Prototypus des Digitalen stiftet. Das Alphabet zergliedert den Lautstrom der Rede. Zwar kommen in der Rede zum Beispiel Pausen zum Atemholen vor, doch für die Leerstellen, Lücken und Absätze im alphabetischen Schriftbild findet sich im Mündlichen kein Vorbild. Die Diskretheit und Disjunktivität, die eindeutige Unterscheidbarkeit der Buchstabenschrift digitalisiert sozusagen das Kontinuum des Sprechflusses und bringt eine Vergegenständlichung und Konkretisierung der Sprache als eine Entität überhaupt erst hervor, die in der Schrift sichtbar wird. Die Überzeugung, dass die verbale Sprache ein von Mimik, Gestik, Prosodie und Deixis separierbares – und analysierbares – System ist, ist erst eine Folgewirkung ihrer alphabetischen Transkription.

Doch das Alphabet ist mehr als die Notierung der Lautsprache. Es ist ein effizientes Ordnungsregister, das neutral bleiben kann gegenüber den jeweils einsortierten Gehalten. Alphabetisch geordnete Wissenskorpora machen Wissen intersubjektiv adressierbar und zugänglich: Enzyklopädien, Lexika, Wörterbücher, aber auch die Bibliothekskataloge, Konkordanzen und Stichwortregister – von den Telefonbüchern (wer kennt die noch?) ganz zu schweigen – beruhen auf der epistemischen Funktion, Wissen durch alphabetische Sortierung adressierbar und "verwertbar" zu machen.

Mit der alphabetischen Auflistung geht die numerische Zählung Hand in Hand. Die Zahl hat immer schon ein Heimatrecht in den Geisteswissenschaften – wie umgekehrt die Interpretation eines in den Naturwissenschaften, den Sciences, hat. Ohne alphanumerische Notierungen in Werkverzeichnissen, Konkordanzen, bibliografischen Angaben, Autorensignaturen oder historischen Datenangaben sind geisteswissenschaftliche Forschungsgegenstände gar nicht zu haben. Es ist ein Selbstmissverständnis der Geisteswissenschaften, ihre Liaison mit der Zahl und dem Zählen zu verkennen. Ihre gelehrten Praktiken zehren vom Medium der Schrift, die eben nicht nur die Buchstaben-, sondern auch die Zahlenschrift des dezimalen Positionssystems einschließt. Seit dem 13. Jahrhundert werden Konkordanzen, alphabetisch sortierte Listen von zentralen Wörtern eines schriftlichen Werks, erstellt, die als Datenbanken avant la lettre deutbar sind. Die Erstellung solcher Konkordanzen wird im 20. Jahrhundert mit den Arbeiten von Josephine Miles und Roberto Busa, den Pionieren der Digital Humanities, zwar jeweils als handschriftliche Zettelsammlung begonnen, dann jedoch erstmals an Computer delegiert, um die maschinell produzierten Resultate zur Lösung konkreter Forschungsfragen im eigenen Fach einzusetzen.

Wenn wir hier betonen, dass die embryonale Digitalität des Alphanumerischen ein computerunabhängiges Phänomen ist, so gilt es, noch einen weiteren, zumeist übersehenen Sachverhalt zu berücksichtigen: die "Kulturtechnik der Verflachung", das Phänomen der artifiziellen Flächigkeit beziehungsweise – epistemisch gewendet – die konstitutive Diagrammatizität des Alphanumerischen. Wir schreiben und rechnen nicht, indem wir zeilenweise Zeichen aneinanderreihen, sondern indem wir die räumlichen Dimensionen der Fläche nutzen. Wir operieren in der Zweidimensionalität der Papierfläche mit ihren Orientierungen links/rechts und oben/unten. So bedarf etwa manuelles Rechnen des Untereinanderschreibens von Ziffern. Auch das Schriftbild des Textes kennt die Differenz zwischen oben und unten, wenn wir etwa an Kapitelüberschriften, Fußnoten oder Unterschriften denken.

Die Rolle der zweidimensionalen Flächigkeit im alphanumerischen Schriftbild ist verallgemeinerbar. Ohne die grafischen Anordnungsformate von Listen, Tabellen, Diagrammen, Graphen und Karten, kurzum: ohne das zweidimensionale Format des Diagrammatischen sind wissenschaftliche Praktiken undenkbar. Was ein Diagramm ist, mag umstritten sein. Für unser Verständnis ist wesentlich, dass Diagramme aus der Interaktion von Punkt, Linie und Fläche entstehen, als zweidimensionale Projektionen meist nicht-räumlicher Sachverhalte – und zwar so, dass die räumliche Positionierung grafischer Elemente auf der Fläche relevant wird für das, was wir anhand des Diagramms erkennen und mit ihm machen können.

Einem Ariadnefaden gleich durchziehen Techniken diagrammatischer Visualisierungen und Operationalität die gesamte Geschichte unserer Wissenspraktiken, sei es mit der erkenntniseröffnenden Rolle Euklidischer Diagramme in der Geometrie, den unzähligen Visualisierungsformen mittelalterlicher Wissensdarstellungen oder den diagrammatischen Tableaus, die in der Neuzeit eine enzyklopädische Ordnung des Wissens herstellen und durch die räumliche Verkörperung unsichtbarer Wissensfelder Sichtbarkeit und Übersicht stiften. Entgegen des Gemeinplatzes von der "Verflachung als Denkverlust" oder der "Denkdeformation durch Oberflächlichkeit" stellt die Kulturtechnik der Verflachung gerade ihr kreatives Potenzial heraus – als Aktivitätsfeld und Experimentier- und Laborraum wissenschaftlicher, künstlerischer und technischer Kreativität. Der Computer – und deshalb ist artifizielle Flächigkeit so entscheidend – ist nichts anderes als eine "diagrammatische Maschine".

Digitalität bei Leibniz

Die alphanumerischen Keimformen des Digitalen treten schon in den Arbeiten des Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) in erstaunlich konzentrierter und kondensierter Form zutage. Bei Leibniz, das kann hier nur in äußerster Verknappung angedeutet werden, kreuzen sich verschiedenartige Aspekte, die in ihrer Vielfalt vor Augen führen, welche Bestandteile den Nährboden einer Kulturgeschichte der Digitalisierung bilden. Wir bündeln diese Aspekte zu vier Topoi: Kalkülisierung, Binäralphabet, Rechen- und Chiffriermaschine und schließlich – und bis jetzt noch wenig bedacht – Netz und Vernetzung.

Kalkülisierung

Kalküle sind schriftliche Formalsprachen, bestehend aus einem endlichen Repertoire an Elementen und Regeln ihrer Kombinierbarkeit. Da wir – nach Leibniz – nicht denken können ohne den Gebrauch artifizieller Zeichen, bildet die Kalkülisierung eine folgenreiche Technik, die als Werkzeug geistiger Arbeit einsetzbar ist. Ihr Kunstgriff ist die Ablösung der Zeichenmanipulation von der Interpretation: Die Kalkülregeln beziehen sich auf die äußere Gestalt der Symbole, nicht auf deren Gehalt. So entsteht bei Leibniz die Idee einer allgemeinen Kombinatorik, die aus der syntaktischen Verknüpfung, Transformation und Permutation von Zeichen besteht, deren Semantik variabel ist. Die Buchstaben der symbolischen Algebra können, wie Leibniz hervorhebt, auf Zahlen, aber auch auf geometrische Figuren oder Begriffe referieren, sodass sich wahlweise Arithmetik, Geometrie oder Logik ergibt.

Leibniz unterscheidet zwischen partikulären Kalkülen und einem Universalkalkül des Denkens. Partikuläre Kalküle hat er erfolgreich entworfen, exemplarisch sei etwa sein Infinitesimalkalkül genannt, den wir heute noch beim Differenzieren und Integrieren verwenden. Dessen Potenzial besteht darin, dass die Anwendung seiner Rechenregeln für unendlich kleine oder große Größen unabhängig ist von deren Interpretation, etwa der Frage, ob es eine unendlich große/kleine Zahl als aktuale Größe überhaupt geben kann. Allerdings will Leibniz mehr als partikuläre Bereichskalküle: Er ringt mit der Idee einer universalen Denkmaschine. Wäre es möglich, ein "Gedankenalphabet" zu entwickeln, das auf der Kombinatorik einer abgegrenzten Menge von Grundbegriffen beruht, dann könnte eine universale Maschine des Denkens entworfen werden, die alle möglichen wahren Sätze generiert und von jedem vorgelegten Satz entscheidet, ob er wahr – also korrekt gebildet – oder falsch ist. Erst der Mathematiker, Philosoph und Logiker Kurt Gödel (1906–1978) hat die Unmöglichkeit dieser Idee bewiesen. Allerdings: Die Idee eines Universalkalküls des Denkens, die Leibniz lebenslang beschäftigte, nimmt im Kern bereits Ideen Künstlicher Intelligenz vorweg.

Binäralphabet

Leibniz erfand auch das Dualzahlensystem und die darauf beruhenden Rechenregeln. Ihm war klar, dass das Rechnen mit nur zwei Grundzeichen – angesichts der Schwierigkeiten, beim Wahrnehmen langer Zeichenfolgen noch Gestaltdifferenzen hinreichend klar unterscheiden zu können – für Menschenaugen und -hände wenig geeignet ist. Doch ist damit bereits jener universelle binäre Code entstanden, der in die Stromsignale des Computers übersetzbar ist. Die Zeitschrift der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Paris veröffentlichte 1703 einen entsprechenden Aufsatz von Leibniz. Der hatte bereits 1679 ein Manuskript verfasst, in welchem er das dyadische System erläuterte und einen Apparat entwarf, der auf Grundlage dieses Systems rechnen sollte. Gut möglich, dass Leibniz‘ Dualzahlensystem auch inspiriert wurde durch seine Beschäftigung mit dem chinesischen I Ging, dem Buch der Wandlungen, das kosmologische und philosophische Ideen in 64 Bildern umsetzt, die aus einem Strichcode aus je 6 durchgehenden oder unterbrochenen Linien bestehen.

Rechen- und Dechiffriermaschine

Leibniz entwickelte und konstruierte zudem die erste Vier-Spezies-Rechenmaschine, die Berechnungen in allen vier Grundrechenarten ermöglichte und die er als Modell der Royal Society vorstellte. Ihren technischen Kern bilden sogenannte Staffelwalzen, Zahnräder mit linear abnehmenden Zahnlängen. Leibniz hat dieses Staffelwalzenprinzip auch für einen Chiffrierapparat vorgeschlagen. Seine Arbeiten an dieser Maschine zur Codierung und Decodierung sind wenig bekannt. Angesichts seines genuinen Interesses am Zeichengebrauch als Werkzeug geistiger Arbeit interessierte er sich auch für Kryptografie. Es gibt mehrere Schriften und Entwürfe zur kryptografischen Maschine, der "machina deciphratoria". Der Philosoph Nicolas Rescher unternahm erstmals eine entsprechende Rekonstruktion, deren technische Detaillierung und Realisierung von den Ingenieuren Richard Kotler und Klaus Badur bewerkstelligt wurde. Der Kunstgriff der Maschine besteht in ihrer polyalphabetischen Verschlüsselung, die weit effizienter ist als eine monoalphabetische Codierung: Während des Chiffriervorgangs konnte das Codierungsalphabet gewechselt werden. Nur der seinerzeit unterentwickelte Stand der Feinmechanik verhinderte Realkonstruktionen sowohl der Rechen- wie auch der Dechiffriermaschine. Beide Maschinen, das hat deren Nachbau demonstriert, waren gemäß der von Leibniz entwickelten Prinzipien voll funktionsfähig.

Kalkülisierung, Codierung und Mechanisierung greifen also ineinander: Alphanumerische Operationalisierung und technische Maschinisierung verschwistern sich. Kein anderer Denker hat die Familienähnlichkeit zwischen dem Symbolischen und dem Technischen so deutlich erkannt und praktisch ausgelotet wie Leibniz. Seine Ideen einer Synthese des Symbolischen und des Technischen, von Sprache und Maschine, liefern entscheidende Grundlagen der Digitalisierung.

Netz und Vernetzung

In einem letzten, allerdings entscheidenden Schritt gilt es, Leibniz‘ Beitrag zum praktischen und theoretischen Einsatz des Netzes als produktive Organisationsform zu beleuchten. Bisher ist dieser Aspekt wenig sondiert. Zwar wurde Leibniz immer schon als "Mann der Kommunikation und der Vernetzung" gedeutet. Doch es geht um mehr als um ein Kommunikationsphänomen – also den Umstand etwa, dass Leibniz ein postalisches Gelehrtennetzwerk mit mehr als 15.000 Briefen an 1.000 Briefpartner schuf. Entgegen der archaischen Netzkonzeption, in der – nicht anders als beim Fischer- oder Spinnennetz – das Netz zum Instrument der Verhinderung von Bewegung wird, hat Leibniz die Ordnungsform des Netzes – jedenfalls implizit – in ihrem mobilitätsermöglichenden und bewegungsförderlichen Potenzial erkannt und entfaltet: philosophisch in seiner Metaphysik und Epistemologie, wissenschaftlich mit seinem Enzyklopädiegedanken, wissenschaftspolitisch mit seinen Anregungen zu Akademiegründungen, kirchenpolitisch mit seiner ökumenischen Idee einer Reunion der Kirchen und schließlich ingenieurstechnisch mit seinen Entwürfen zu sich selbst regulierenden Entwässerungstechniken im Bergbau.

Leibniz rang mit der Frage, wie zwei Prinzipien zu verbinden seien: einerseits sein ontologischer Individualismus, demgemäß stets nur Individuen, also Einzeldinge existieren; und andererseits seine Annahme eines realen Verbundenseins von allem mit allem. Wie also können Individuen in einem Verbund ohne Preisgabe ihrer Individualität überhaupt zusammenwirken? Wie kann – in der damals gängigen philosophischen Diktion – Einheit durch Vielheit entstehen? Leibniz’ Antwort darauf ist die Vision netzförmiger, sich selbst organisierender Verbindungen von individuellen Elementen.

Verdeutlichen wir uns dies an einigen Beispielen: Metaphysisch birgt zum Beispiel seine "Monadenlehre" diese Idee. Monaden sind die Grundbausteine der Welt, sie sind unverwechselbar individuell, kommen jedoch nur plural, also im Verbund vor. Diese Verbindungen sind allerdings nicht kausaler, sondern informationeller Art: Jede Monade spiegelt und repräsentiert die Gesamtheit aller übrigen Monaden von genau ihrem individuellen Standort aus. Das macht zugleich ihre Individualität und ihre Verbindung zu anderen aus. Die Monade ist Teil des Monadenverbundes, weil und insofern sie in ihrem Inneren das gesamte Monadensystem als eine informationelle Darstellung enthält. "Netzförmige Verbindung" wird zum Inbegriff der individuellen Perspektiven, in denen das Monadenuniversum im Inneren jeder einzelnen Monade repräsentiert und verkörpert ist.

Hinsichtlich der Förderung der Wissenschaften verfolgte Leibniz die Vernetzung von Wissen durch die Dynamisierung des Enzyklopädiegedankens. Das Aufklärungszeitalter ist zugleich das Zeitalter der Enzyklopädien. Jedoch ging es Leibniz nicht nur darum, die Enzyklopädie als holistische Wissensrepräsentation zu konzipieren. Vielmehr verband er damit die Vision einer scientia generalis und einer ars combinatoria, welche aus schon Gewusstem das noch nicht Gewusste im Sinne einer ars inveniendi ableitet. Die Enzyklopädie als Wissensnetz sollte ein Werkzeug der Wissensgenerierung werden.

Wissenschaftspolitisch wiederum realisierte Leibniz die Netzwerkidee 1700 in der ersten Akademiegründung auf deutschem Territorium, der Brandenburger Sozietät der Wissenschaften. Weitere Akademien, wie die in Sankt Petersburg, Wien, Leipzig und Mainz, beriefen sich später auf ihn als ihren Inspirator.

Auch in seinen technischen Entwürfen zeigt sich – jenseits von Rechen- und Chiffriermaschine – eine augenfällige Tendenz zur Kreation netzförmiger, sich selbst regulierender Abläufe. In seinen Planungen zur Bergwerksentwässerung im Oberharz konzipierte er zum Beispiel ein Zusammenspiel von Wasser- und Windkraft, das den Bergbau, der kontinuierlicher Wasserzufuhr bedarf, von Witterungs- und Trockenheitsbedingungen wie auch von Ressourcen tierischer oder menschlicher Arbeit unabhängig machen sollte. Seine Wasserräder sind multifunktional, sie treiben zugleich den Wasserfluss an und fördern das Erz. Leibniz entwickelte auch eine sich selbst regulierende Bremsvorrichtung, deren diagrammatischen Entwürfe kybernetische Steuerungsprinzipien vorwegnahmen. Eingeschlossen in seinen Plan war auch ein Wetterbeobachtungsnetz, in dem räumlich verteilte Messstationen Luftdruck, Lufttemperatur, Windrichtung oder Regenmengen systematisch erhoben und aufzeichneten. Zur Anfertigung geeigneter Messinstrumente (Barometer, Thermometer) kontaktierte er Glasbläsereien und empfahl überdies, Datensammlungen anzulegen, die – in den Darstellungsformen Text, Tabelle, Graph, Diagramm und Modell – die Ortstopografie, Wetterbeobachtungen, den Umfang der Wasserquellen und die Holzvorräte in sogenannten Grubentabellen miteinander verknüpften.

In Leibniz‘ Plänen netzförmiger Organisation komplexer Zusammenhänge finden sich also Entwürfe des wechselseitigen Verbindens von Elementen zwecks Selbstorganisation und Selbststeuerung, ob nun in Form einer abstrakten Monadenmetaphysik, des Enzyklopädiegedankens, der Gründung von Akademien oder in technischer Hinsicht in der Bergbauentwässerung. In gewisser Weise wurde Leibniz damit zum Denker des Kybernetischen avant la lettre, indem er das Netz als eine Architektur favorisierte, die nicht dem Stillstand, sondern der Steigerung von Mobilität und Organisationseffizienz dient.

Pionierinnen des Digitalen

Unsere letzte Sondierung wendet sich zwei Frauen zu, die – wenn auch in ganz unterschiedlicher Hinsicht – zu Vorreiterinnen der Digitalisierung geworden sind: Ada Lovelace (1815–1852), die 1843 das erste lauffähige Computerprogramm entwarf und veröffentlichte, lange bevor der Universalcomputer zur physikalisch realisierbare Maschine wurde; und Josephine Miles (1911–1985), die Forschungsansätze der Digital Humanities vorwegnahm, indem sie quantifizierende Methoden in die Literaturwissenschaft einführte und den Computer als konkretes Werkzeug einsetzte, um genuin geisteswissenschaftliche Forschungsfragen zu bearbeiten.

Ada Lovelace

Ada Lovelace, der Tochter des Dichters Lord Byron und der Aristokratin Anna Milbanke, blieb als Frau der Zugang zu öffentlichen Bildungsinstitutionen verwehrt. Allerdings wurde dies ein Stück weit durch ihre privilegierte Herkunft kompensiert: Sie erhielt Privatunterricht von anerkannten Gelehrten ihrer Zeit in Naturwissenschaften, Mathematik, Sprachen und Musik. Öffentliche Bibliotheken waren ihr – wie allen Frauen – verschlossen, doch ihr Ehemann, William King, Earl of Lovelace, vervielfältigte für sie wichtige Literatur. Und der Besuch von Ausstellungen, Vorträgen und intellektuellen Salons ermöglichte ihr Begegnungen, Gespräche und sich daran anschließende Korrespondenzen mit renommierten britischen Gelehrten und Schriftstellern der Zeit, unter anderem Charles Darwin, Augustus de Morgan (dem ersten Präsidenten der London Mathematical Society), Michael Faraday oder Charles Dickens. Schon als Zwölfjährige bastelte sie einen Flugapparat und imaginierte Dampfkraft als dessen Antrieb. Eine Kunstlehre vom Fliegen, eine "flyology", wollte sie entwickeln – und dies noch vor den Flugkonzepten Otto Lilienthals.

1833 lernte Ada Lovelace den Mathematiker, Ingenieur und Philosophen Charles Babbage (1791–1871) kennen, der den Prototypus einer universellen Rechenmaschine, der "Analytical Engine", erdacht und der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. Lovelace erkannte das Potenzial des Entwurfs und bot Babbage ihre Mitarbeit an, aus der sich eine enge Arbeitsbeziehung entwickelte. Zur Förderung des Projekts übersetzte Lovelace einen französischsprachigen Artikel über die Analytical Engine ins Englische und ergänzte diesen um eigenhändige Kommentare und Anmerkungen, die in ihrem Umfang den Originaltext um ein Dreifaches übertrafen. In diesen Text fügte sie unter anderem eine Tabelle ein, in der sie die Berechnung der Bernoulli-Zahlen in Form eines lauffähigen Maschinenprogramms entwarf und niederschrieb. Sie setzte dabei Programmierverfahren ein – "Bedingte Verzweigung", "Rücklaufsystem", "Schleifen von Schleifen" –, die noch heute in der Programmiertechnik üblich sind. Der Text erschien 1843 in der Zeitschrift "Taylor’s Scientific Memoirs" und blieb ohne Resonanz; erst 100 Jahre später wurde er wiederentdeckt und erneut veröffentlicht.

Dieser Aufsatz – es blieb die einzige veröffentlichte Schrift von Ada Lovelace – markiert die Geburtsstunde des ersten lauffähigen Computerprogramms und der für die Technologie der Datenverarbeitung konstitutiven Scheidung von Hardware und Software. Ada Lovelace war die erste Programmiererin.

Doch ging es um mehr als "nur" um ein Programm, das einen Computer – den es als Realmaschine damals noch nicht gab – instruieren konnte. Die Weitsicht von Lovelace bestand darin, zwischen einer Rechenmaschine, die mit Zahlen arbeitet, und einer Universalmaschine, die mit allgemeinen Symbolen arbeitet, zu unterscheiden. In der ideellen Nachfolge des Leibniz-Programms – das Lovelace vermutlich nicht kannte – verstand sie, dass die symbolmanipulierenden Operationen der Maschine deutungsindifferent sind. Diese Symbole können nicht nur Zahlen repräsentieren – wie Babbage noch annahm –, sondern alle möglichen Objekte, die in Gestalt algebraischer Relationen, also formal, beschreibbar sind. Die Analytical Engine, so Lovelace, sei eine Maschine, die "algebraische Muster webt". Sie dient insofern nicht nur kognitiven Belangen, sondern könnte auch – eine entsprechende Programmierung vorausgesetzt – Musik komponieren.

Ada Lovelace thematisierte auch bereits die Grenzen einer solchen Maschine: Da Technik menschliche Tätigkeit nicht ersetzt, sondern sie steigert und ihr assistiert, sprach Lovelace der Maschine Denkleistungen im Sinne einer universellen Künstlichen Intelligenz definitiv ab. Diese verfüge nicht über die Fähigkeit zu Originalität, könne uns also nicht überraschen, sondern bleibe ein dienstbares Werkzeug der maschinellen Kombinatorik für alles, was algebraisch notierbar ist.

Heutzutage hat sich um die Figur der Ada Lovelace geradezu ein Hype entwickelt. Sie ist zur Namensgeberin einer Programmiersprache geworden, einer Kryptowährung, eines renommierten Preises der Association of Women in Computing sowie eines jährlich wiederkehrenden Tages zur Förderung weiblicher Arbeit im MINT-Bereich. Auch zur popkulturellen Ikone, gefeiert in Romanen, Filmen und Installationen, avancierte sie. Ihr eigenes Leben blieb jedoch verschattet. Sie litt unter den Spannungen zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen an die Normen weiblicher Existenz einerseits und ihren eigenen, als unweiblich geltenden Ambitionen auf wissenschaftliche Kreativität und technische Konstruktion andererseits. Krankheiten wurden ihre beständigen Begleiter, und chronische Schmerzen verdunkelten ihren von Schmerzmitteln wie Opium oftmals gelinderten und beherrschten Alltag. Mit 37 Jahren starb sie an Krebs.

Josephine Miles

Machen wir einen Sprung ins 20. Jahrhundert. 1947 wurde Josephine Miles in Berkeley als erste Frau auf eine Lebenszeitprofessur für Literaturwissenschaft berufen. Nach dem Tod ihres Kollegen Guy Montgomery übernahm sie dessen verwaistes Konkordanz-Projekt zum poetischen Werk John Drydens, einem Dichter und Dramatiker des 17. Jahrhunderts. Zunächst arbeitete sie händisch und vervollständigte 240.000 Karteikarten, verteilt auf 64 Zettelkästen, indem sie allen Wörtern im Œuvre Drydens eine eigens codierte Adresse zuwies, inklusive einer Liste mit "Stoppworten". Das poetische Werk wurde also in eine Datenbank umgewandelt. Diese Daten wiederum wurden in Lochkarten übertragen und an einen Computer der Abteilung für Elektrotechnik der Universität Berkeley gesandt. Die Maschine sortierte und bearbeitete, was ursprünglich manuelle Eintragung war, und Josephine Miles reproduzierte diese Maschinenresultate und visualisierte sie fotomechanisch.

Doch das Konkordanzprojekt war nur der erste Schritt. Zur Vorreiterin der Digital Humanities wurde Josephine Miles vor allem dadurch, dass sie – und zwar unabhängig von Realeinsätzen eines Computers – quantitative Forschungsmethoden entwickelte, mit denen sie wichtige Theoreme ihrer Fachdisziplin revidierte und korrigierte. Wenn man so will: ein "distant reading", bevor man es so nannte. Die durch das Auszählen von Worten eingenommene interpretationsneutrale Distanz eröffnete die Möglichkeit eines mikroskopischen Blicks auf Texte, der dann zu neuen interpretierenden Schlussfolgerungen führen konnte und bei Miles tatsächlich auch führte. Aus dem literarischen Text sind unter ihrer "zählenden Hand" maschinenlesbare Korpora und Tabellenwerke geworden.

Josephine Miles konnte so unter anderem zeigen, dass der literaturwissenschaftliche Gegenwartsblick häufig die Vergangenheit verzerrt, zumal diese Vergangenheit oft nur in selektiv ausgewählten Werken des Kanons berücksichtigt wird. Diese radikale Selektivität trübt den Blick. Sie konnte etwa die Annahme korrigieren, der Dichter William Wordsworth (1770–1850) habe für die Beschreibung von Emotionen vorrangig Metaphern eingesetzt. Auch konnte sie zeigen, dass der Wordsworth oft zugeschriebene Stil einer nahezu konkreten Poesie auf einer selektiven, nichtrepräsentativen Auswahl seiner Arbeiten durch die Interpreten beruhte. Sie relativierte auch die Auffassung, dass sich William Blakes romantische Exzentrizität und sein Rebellentum in seiner Sprache wiederfinde – dies trifft schlicht nicht zu, wie ihre Wortverwendungsanalysen zeigen.

Josephine Miles wurde so in der Tat zur Wegbereiterin der Digital Humanities, aber nicht einfach dadurch, dass sie stupende Textarbeit, wie im Konkordanzprojekt, an die Maschine delegierte. Ihre Innovation war eher eine forschungsmethodologische: Sie konnte zeigen, dass quantifizierende, mithin empirische Arbeit an der Wortoberfläche literarischer Texte für genuin geisteswissenschaftliche Fragestellungen fruchtbar sein und wichtige interpretatorische Revisionen bewirken kann. In den herkömmlichen Ursprungsgeschichten wird häufig Roberto Busa (1913–2011) zum Vater der Digital Humanities erklärt. In Josephine Miles finden sie nun auch eine Mutter.

Wie wir gesehen haben, beginnt die Digitalisierung also nicht erst mit dem Computer. Keimformen des Digitalen existieren bereits in der Schrift- und Buchkultur. Während Leibniz mit seinen Arbeiten zur Kalkülisierung, zum Binäralphabet, zur Rechen- und Chiffriermaschine und zur Vernetzung entscheidende Schritte auf dem Weg der Digitalisierung geht, bereitet Ada Lovelace die Nutzung des Computers auf entscheidende Weise vor. Josephine Miles setzt ihn dann tatsächlich als Werkzeug für die geisteswissenschaftliche Forschung ein und revolutioniert damit die Literaturwissenschaft. Digitalität hat also nicht nur unsere Schrift- und Buchkultur verändert – ohne diese Kultur wäre auch der Siegeszug des Digitalen in dieser Form kaum möglich gewesen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Der Begriff der "Turing-Galaxis" geht auf den Informatiker Wolfgang Coy zurück und bezeichnet eine mediengeschichtliche Epoche vernetzter Computer ("Turingmaschinen"), die das Buch als Leitmedium abgelöst haben. Vgl. Wolfgang Coy, Die Turing-Galaxis – Computer als Medien, in: Klaus Peter Dencker (Hrsg.), Weltbilder – Bildwelten, Hamburg 1995, S. 48–53; zur Gutenberg-Galaxis siehe Marshall McLuhan, The Gutenberg Galaxy, London 1962.

  2. Alphanumerische Zeichen sind etwa die Buchstaben eines Alphabets, Ziffern oder auch Satz- und Sonderzeichen.

  3. Prosodie bezeichnet in der Sprachwissenschaft "für die Gliederung der Rede bedeutsame sprachlich-artikulatorische Erscheinungen wie Akzent, Intonation, Pausen o.Ä.", Deixis die "hinweisende Funktion von Wörtern" wie zum Beispiel Pronomen oder Adverbien in einem bestimmten Kontext. Vgl. die entsprechenden Einträge unter Externer Link: http://www.duden.de.

  4. Vgl. Lev Manovich, Database as a Symbolic Form, in: Millennium Film Journal 34/1999, Externer Link: http://www.mfj-online.org/journalPages/MFJ34/Manovich_Database_FrameSet.html.

  5. Vgl. Sybille Krämer, Figuration, Anschauung, Erkenntnis: Grundlinien einer Diagrammatologie, Berlin 2016, S. 59–87.

  6. Vgl. dies., Zur Grammatik der Diagrammatik. Eine Annäherung an die Grundlagen des Diagrammgebrauches, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 4/2014, S. 11–30.

  7. Vgl. Reviel Netz, Greek Mathematical Diagrams: Their Use and Their Meaning, in: For the Learning of Mathematics 3/1998, S. 33–39.

  8. Vgl. Eckart Conrad Lutz/Vera Jerjen/Christine Putzo (Hrsg.), Diagramm und Text. Diagrammatische Strukturen und die Dynamisierung von Wissen und Erfahrung, Wiesbaden 2014.

  9. Vgl. Steffen Siegel, Tabula. Figuren der Ordnung um 1600, Berlin 2009.

  10. Vgl. Sybille Krämer, Berechenbare Vernunft. Kalkül und Rationalismus im 17. Jahrhundert, Berlin–New York 1991, S. 220–325.

  11. Vgl. dies., Leibniz on Symbolism as a Cognitive Instrument, in: Juliet Floyd/James E. Katz (Hrsg.), The Philosophy of Emerging Media: Understanding, Appreciation and Application, Oxford 2016, S. 307–319.

  12. Vgl. Kurt Gödel, Über formal unentscheidbare Sätze der "Principia Mathematica", in: Monatshefte für Mathematik und Physik 38/1931, S. 173–198.

  13. Vgl. hierzu die einschlägigen Beiträge in: Siemens Aktiengesellschaft (Hrsg.), Herrn von Leibniz’ Rechnung mit Null und Eins, Berlin–München 19793.

  14. Gottfried Wilhelm Leibniz, Explication de l’arithmétique binaire (1703). Der Aufsatz findet sich hier: Externer Link: https://hal.archives-ouvertes.fr/ads-00104781/document.

  15. Vgl. ders., De Progressione Dyadika, 15. März 1679. Dokumente unter Externer Link: http://dokumente.leibnizcentral.de/index.php?id=95 und Externer Link: http://www.chem.uzh.ch/dam/jcr:87094db0-ba79-4d8d-8dad-725f966fe82f/De%20Progressione%20Dyadica.pdf.

  16. Zur Rekonstruktion siehe Externer Link: https://blog.hnf.de/herr-leibniz-und-sein-dualzahlenrechner.

  17. Zur Rekonstruktion siehe Externer Link: http://www.hannover.de/Wirtschaft-Wissenschaft/Wissenschaft/Initiative-Wissenschaft-Hannover/Leibniz-in-Hannover/Leibniz%27-Nachlass/Leibniz-Rechenmaschine.

  18. Vgl. Maximilian Heinrich, Polyalphabetische Verschlüsselung in der frühen Neuzeit und die Machina Deciphratoria von Gottfried Wilhelm Leibniz, Universität Leipzig 2017, Externer Link: http://www.math.uni-leipzig.de/~diem/math-krypto/Verschluesselung-Leibniz.pdf.

  19. Vgl. ebd., S. 20ff.

  20. Vgl. Sybille Krämer, Leibniz ein Vordenker der Idee des Netzes und des Netzwerkes?, in: Martin Grötschel et al. (Hrsg), Vision als Aufgabe. Das Leibniz-Universum im 21. Jahrhundert, Berlin 2016, S. 47–60.

  21. So z.B. der ehemalige Direktor der Leibniz-Bibliothek in Hannover, Georg Ruppelt. Vgl. Externer Link: http://www.convivio-mundi.de/texte-bibliothek/bildung/interview-mit-dr-georg-ruppelt.html.

  22. Erst 1750 wurde von Vitaliano Donati das Netz als Ordnungsmodell vorgeschlagen. Vgl. Sebastian Gießmann, Netzwerke als Gegenstand von Medienwissenschaft. Abgrenzungen und Perspektiven, in: Medienwissenschaft 4/2005, S. 424–428, hier S. 427.

  23. Vgl. Carl Immanuel Gerhardt (Hrsg.), Gottfried Wilhelm Leibniz, Die philosophischen Schriften, Bd.VI: Monadologie, Hildesheim 1962 [1714], S. 607–623.

  24. Vgl. Konrad Moll, Der Enzyklopädiegedanke bei Comenius und Alsted, seine Übernahme und Umgestaltung bei Leibniz – neue Perspektiven der Leibnizforschung, in: Studia Leibnitiana 1/2002, S. 1–30.

  25. Vgl. Andre Wakefield, Leibniz and the Wind Machines, in: Osiris 1/2010, S. 171–188.

  26. Vgl. Ulrich Horst, Leibniz und der Bergbau, in: Anschnitt. Zeitschrift für Kunst und Kultur im Bergbau 5/1966, S. 36–51.

  27. Vgl. Thomas Hauf/Stephan Venzke, Leibniz’ Spuren in der Meteorologie, in: Unimagazin Hannover 3–4/2006, S. 64–67.

  28. Zur Biografie von Ada Lovelace siehe Doreen Hartmann, Zwischen Mathematik und Poesie. Leben und Werk von Ada Lovelace, in: Sybille Krämer (Hrsg.), Ada Lovelace. Die Pionierin der Computertechnik und ihre Nachfolgerinnen, Paderborn 2015, S. 17–34; Joan Baum, The Calculating Passion of Ada Byron, Hamden 1986.

  29. Vgl. Ada Augusta Lovelace, Sketch of the Analytical Engine Invented by Charles Babbage, by Luigi Federico Menabrea. With Notes by Ada Augusta, Countess of Lovelace, in: Taylor’s Scientific Memoirs Jg. 3/1843, S. 666–731. Nachdruck in: B.V. Bowdon (Hrsg.), Faster Than Thought, London–New York 1953, S. 341–408.

  30. Vgl. Sybille Krämer, Wieso gilt Ada Lovelace als die "erste Programmiererin" und was bedeutet überhaupt "programmieren"?, in: dies. (Anm. 28), S. 75–90.

  31. Lovelace (Anm. 29), S. 335 (1953).

  32. Die online verfügbaren Papiere von Josephine Miles finden sich unter Externer Link: https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/kt0d5nc5z3/admin und Externer Link: http://digital.wustl.edu/w/wtu/wtuweb/wtu00084.xml.html.

  33. Vgl. Guy Montgomery/Lester A. Hubbard (Hrsg.), Concordance to the Poetical Works of John Dryden. Assisted by Mary Jackman and Helen S. Agoa. Preface by Josephine Miles, Berkeley 1957.

  34. Vgl. Rachel Sagner Buurma/Laura Heffernan, Search and Replace: Josephine Miles and the Origins of Distant Reading, in: Modernism/modernity 1/2018, Externer Link: https://modernismmodernity.org/forums/posts/search-and-replace.

  35. Vgl. Mario Wimmer, Josephine Miles (1911–1985): Doing Digital Humanism With and Without Machines, in: History of Humanities 2/2019, S. 329–334.

  36. Vgl. Josephine Miles, Pathetic Fallacy in the Nineteenth Century: A Study of a Changing Relation Between Object and Emotion, Berkeley 1942; dies./Ruth Teiser, Poetry, Teaching, and Scholarship: Oral History Transcript and Related Material, 1977–1980, Berkeley 1980.

  37. Vgl. Christopher Rovee, Counting Wordsworth by the Bay: The Distance of Josephine Miles, in: European Romantic Review 3/2017, S. 405–412.

  38. Vgl. Josephine Miles, Wordsworth and the Vocabulary of Emotion, Berkeley 1942.

  39. Vgl. Theo Röhle, "Grand Games of Solitaire". Textuelle Ordnungen in den Digital Humanities, in: Stephan Böhme/Rolf F. Nohr/Serjoscha Wiemer (Hrsg.), Sortieren, Suchen, Spielen. Die Datenbank als mediale Praxis, Münster 2012, S. 75–95.

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ist emeritierte Professorin für Theoretische Philosophie an der Freien Universität Berlin und Seniorprofessorin an der Leuphana Universität Lüneburg.
E-Mail Link: sybkram@zedat.fu-berlin.de