Schulen, Krankenhäuser, Unternehmen, Behörden – kaum ein Bereich ist vor Cyberangriffen wie Datendiebstahl, Erpressung und Wirtschaftsspionage sicher. Auch IT-Dienstleister, die eigentlich gegen solche Angriffe gewappnet sein sollten, werden zu Opfern. Das Problembewusstsein in Politik und Gesellschaft ist zwar geschärft, aber noch immer gibt es zu viele Schwachstellen in den Systemen. So bezeichnet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in seinem Lagebericht 2022 die Bedrohungslage in Deutschland als "so hoch wie nie". Dies hänge auch mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammen.
Seit 2014 greifen russische Hacker als Teil einer hybriden Kriegsführung die Ukraine verstärkt an. So kam es im Dezember 2015 im Westen des Landes zum weltweit ersten Stromausfall, der durch einen Hackerangriff verursacht wurde. Mit der militärischen Invasion in das gesamte Territorium der Ukraine im Februar 2022 intensivierte Russland seine Cyberangriffe – nach ukrainischen Angaben waren es allein im Jahr 2022 über 2000.
Die Fragen zur Cybersicherheit in Deutschland sind vielfältig: Welche Strategien führen zu mehr IT-Sicherheit? Welche Reformen sind notwendig, um die deutsche Cybersicherheitsarchitektur zu stärken? Wie soll auf den IT-Fachkräftemangel reagiert werden? Und welche Risiken und Chancen birgt Künstliche Intelligenz für die Cybersicherheit? Bei der Beantwortung dieser Fragen sind sich die Bundesregierung und Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft nicht immer einig – Cybersicherheit ist nicht nur eine technische, sondern auch eine politische Herausforderung.