"Konnektivität" lautet die Übersetzung des englischen connectivity, das wiederum von to connect, verbinden, kommt. Der Begriff meint laut Duden die "Fähigkeit von Betriebssystemen, zwischen einem Rechner und Netzwerken, besonders dem Internet, eine Verbindung herzustellen". China hat mit seiner Konnektivitätspolitik im Rahmen der "neuen Seidenstraßeninitiative" oder "Belt and Road Initiative" (BRI) der Verbindungsfähigkeit von Waren, Finanzen, Dienstleistungen und Menschen eine zentrale Rolle eingeräumt – vorausgesetzt, Investitionen und Handelsbeziehungen sind zum Vorteil der Volksrepublik China.
Im Herbst 2013 hatte Chinas Staatspräsident Xi Jinping bei einem Besuch in Kasachstan zunächst einen "Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel" (Silk Road Economic Belt) angekündigt, der auf den Ausbau von Infrastruktur und die Stärkung wirtschaftlicher Beziehungen in Eurasien zielte. Einen Monat später folgte die Vorstellung einer "maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts" (21st Century Maritime Silk Road) in Indonesien, die sich auf die Seeroute von China nach Italien bezieht. Mit der "polaren Seidenstraße" kam 2017 eine weitere Seeroute, diesmal in der Arktis, zum Ensemble hinzu.
Geografisch ist die BRI aber weit darüber hinaus gegangen, mit Projekten nicht nur in Asien und Europa, sondern auch in Afrika oder Südamerika. Auch inhaltlich hat sich das Feld erweitert: Standen anfangs vor allem der Bau und die Finanzierung von Brücken, Straßen und Häfen auf dem Programm, sind mittlerweile digitale, "grüne" und auf das Gesundheitswesen bezogene Maßnahmen hinzugekommen. Strittig mag sein, wie erfolgreich die Initiative jenseits der chinesischen Propaganda tatsächlich ist und welche Bedeutung sie geopolitisch (noch) hat. Unstrittig ist, dass diese und andere Initiativen Ausdruck des globalen Machtanspruchs Chinas sind, zu dem es sich in allen Weltregionen zu verhalten gilt.