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Die asiatisch-afrikanische Konferenz von Bandung 1955 | bpb.de

Die asiatisch-afrikanische Konferenz von Bandung 1955 Erwartungen, Ereignis und Erinnerungen

Jürgen Dinkel

/ 18 Minuten zu lesen

Im April 1955 tagten im indonesischen Bandung erstmals die Regierungen Asiens und Afrikas ohne Beteiligung der Europäer, der Sowjetunion und der USA. Die Konferenz markierte einen Übergang vom europäischen Kolonialzeitalter zu einer noch vagen postkolonialen Weltordnung.

Am 18. April 1955 blickte die Welt nach Indonesien: Im zuvor von den ehemaligen niederländischen Kolonialherren als Kurstadt genutzten Bandung versammelten sich gegen Ende des Kolonialzeitalters und zu Beginn des Ost-West-Konflikts die Staats- und Regierungsoberhäupter von 29 asiatischen und afrikanischen Staaten beziehungsweise Kolonien zur Asiatisch-Afrikanischen Konferenz. Zusätzlich zu den 340 offiziellen Delegierten waren weitere inoffizielle Abgesandte antikolonialer Bewegungen angereist, die Unterstützung für ihre Unabhängigkeitsbestrebungen gewinnen wollten. Etwa 700 Journalisten aus allen Teilen der Welt beobachteten das Treffen und berichteten vor Ort über die erste internationale Konferenz der unabhängig werdenden Staaten Asiens und Afrikas.

Sichtlich stolz rief der indonesische Präsident Sukarno allen Anwesenden zu Beginn der Konferenz zu: „This is the first intercontinental conference of coloured peoples in the history of mankind!“ Erstmals in der Geschichte der Menschheit würden die Regierungen Asiens und Afrikas ohne Beteiligung der Europäer sowie der Sowjetunion und der USA eine Woche lang, vom 18. bis zum 24. April 1955, gemeinsam konferieren, ihre politischen Interessen zum Ausdruck bringen und ihr Mitspracherecht in internationalen Angelegenheiten einfordern. Auf der Tagesordnung standen unter anderem die Themen Kolonialismus, Staatsbildung und gegenseitige Nichteinmischung, Weltwirtschaft und wirtschaftliche Entwicklung, internationale Blockbildung, Menschenrechte, atomare Abrüstung und Vereinte Nationen.

Die Bandung-Konferenz markierte – im Kontext des beginnenden Kalten Krieges – einen Moment des Übergangs: von der alten Ordnung des europäischen Kolonialzeitalters hin zu einer neuen postkolonialen Weltordnung. Das Bewusstsein, an der Schwelle eines neuen Zeitalters zu stehen, elektrisierte Journalisten, teilnehmende und beobachtende Diplomaten und Regierungen bereits im Vorfeld. Sie alle teilten die Überzeugung, einem historischen Ereignis beizuwohnen, während niemand genau vorhersehen konnte, wie die Konferenz ablaufen und was aus ihr folgen würde. Noch vor ihrem Ende warb die US-amerikanische Zeitschrift „Time“ für ihre neue Ausgabe mit einem ausführlichen Bericht, listete eine Reihe von Teilnehmern auf – darunter der Premierminister der Volksrepublik China Zhou Enlai, der Premierminister Burmas (heute Myanmar) U Nu, Indiens Ministerpräsident Jawaharlal Nehru, der libanesische Botschafter in den USA Charles Malik, der Premierminister von Nordvietnam Pham Van Dong, Thailands Außenminister Prince Wan Waithayakon, der philippinische Diplomat Carlos Romulo, der stellvertretende türkische Ministerpräsident Fatin Rustu Zorlu, Pakistans Premierminister Mohammed Ali und Ägyptens Staatspräsident Gamal Abdel Nasser – und prognostizierte der Leserschaft: Es könne sein, dass ihre Enkel diese Namen einmal in der Schule auswendig lernen müssen. Verschiedene Akteure projizierten ihre Hoffnungen an oder Befürchtungen vor einer neuen postkolonialen Weltordnung auf die anstehende Konferenz. Was würde aus der Zusammenkunft der 29 Regierungen für den asiatisch-afrikanischen Raum, die übrigen Teile der Welt oder die Vereinten Nationen sowie Menschenrechte, Welthandelssystem, Kolonialherrschaft, Dekolonisation und Ost-West-Konflikt folgen?

Hoffnungen und Befürchtungen

Der asiatische Kontinent war in den frühen 1950er Jahren von tiefgreifenden Umbrüchen geprägt. Indien und Pakistan erlangten ihre Unabhängigkeit 1947, Ceylon (heute Sri Lanka) 1948 und Indonesien 1949. Während die koloniale Ordnung zerfiel, entstand ein politisches Vakuum, das es zu füllen galt. Es dauerte nicht lange, bis Pläne, Träume und Utopien einer postkolonialen Weltordnung zirkulierten. Zugleich sahen sich die politischen Eliten der neuen Staaten einer doppelten Herausforderung gegenüber: Innenpolitisch mussten sie ihren Herrschaftsanspruch gegenüber der eigenen Bevölkerung unter schwierigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen legitimieren und festigen. Außenpolitisch galt es, die neue Staatlichkeit gegenüber den Nachbarländern sowie den ehemaligen europäischen Kolonialmächten und den Großmächten des Kalten Krieges zu behaupten, die nicht bereit waren, ihren Einfluss in der Region aufzugeben.

Aus Sicht der asiatischen Regierungen zeigte sich das besonders deutlich im Jahr 1954 mit der Genfer Indochinakonferenz. Zu dieser hatten die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion eingeladen, um mit den ehemaligen französischen Kolonien Vietnam, Laos und Kambodscha sowie der Volksrepublik China den Koreakrieg und den Indochinakrieg offiziell zu beenden und die asiatische Region neu zu ordnen. Weitere Regierungen asiatischer Länder waren allerdings nicht eingeladen – in ihren Augen ein Affront.

Als Reaktion darauf initiierten die Regierungen von Burma, Ceylon, Indien, Indonesien und Pakistan eine eigene Konferenz. Ihr Ziel war es, möglichst alle asiatischen und afrikanischen Regierungen zu versammeln und gemeinsame Positionen zur Neugestaltung der internationalen Politik auszuarbeiten. Die meisten angefragten asiatischen und afrikanischen Regierungen sagten ihre Teilnahme zu. Allerdings hatten die Organisatoren auf Druck der afrikanischen Teilnehmer die Regierung des südafrikanischen Apartheidregimes und auf Druck der arabischen Teilnehmer die israelische Regierung nicht angefragt und damit von vornherein von der Konferenz ausgeschlossen. Absagen kamen zudem von den Regierungen der Zentralafrikanischen Föderation, Neuseelands und Australiens. Die beiden Letzteren teilten den Organisatoren mit, dass ihre Länder nur rein geografisch Asien zuzurechnen seien, kulturell und historisch seien sie Teil des „weißen“ Westens. Ihre Länder hätten deshalb keine gemeinsamen Interessen mit den übrigen sich in Bandung versammelnden, „farbigen“ Regierungen. Eine weitere schmerzhafte Absage kam von Kwame Nkrumah, der die Unabhängigkeitsverhandlungen zwischen der Goldküste (heute Ghana) und der britischen Regierung nicht durch seine Teilnahme an der Konferenz gefährden wollte. Insgesamt trafen sich in Bandung schließlich Vertreter von 29 Staaten und Kolonien, in denen zu diesem Zeitpunkt etwa 1,4 Milliarden Menschen lebten – mehr als die Hälfte der damaligen Weltbevölkerung.

Voraussetzungen und Inszenierungen

Die Konferenz von Bandung stand einerseits in der Tradition antikolonialer Treffen, wie sie seit der Jahrhundertwende stattgefunden hatten. Auf unzähligen „kleinen“ Treffen, den panafrikanischen und panasiatischen Kongressen, in der Liga gegen Imperialismus und für nationale Unabhängigkeit (1927–1935) oder auf der Asian Relations Conference 1947 hatten antikoloniale Aktivisten Strategien zur Überwindung kolonialer Herrschaft und vage Visionen einer postkolonialen Welt diskutiert. Andererseits markierte die Konferenz eine deutliche Zäsur gegenüber diesen früheren Treffen. Denn nach Bandung reisten die meisten Delegierten nicht mehr als Vertreter antikolonialer Gruppierungen, sondern als Regierungen souveräner Staaten.

Dieser neue Status der Delegierten brachte auch Schwierigkeiten mit sich. Die Konferenzorganisatoren und -teilnehmer sahen sich vor die Herausforderung gestellt, die zahlreichen widersprüchlichen Einzelinteressen und politischen Überzeugungen von 29 Delegationen unter einen Hut zu bringen. In Bandung trafen Delegierte aus Ländern mit unterschiedlicher Kultur, Wirtschaft und Politik zusammen, die zum Teil noch wenige Jahre zuvor gegeneinander Krieg geführt hatten, wie etwa Japan gegen einen Großteil der asiatischen Teilnehmerländer im Zweiten Weltkrieg oder Indien gegen Pakistan nach der Unabhängigkeit beider Länder. Buddhisten trafen auf Hinduisten, Muslime und Christen; Delegierte aus rohstoffarmen Ländern auf Delegierte aus rohstoffreichen Ländern; Abgesandte aus bevölkerungsreichen Staaten wie der Volksrepublik China auf Abgesandte aus Ländern mit einer kleinen Einwohnerzahl; Agrarstaaten wie Ceylon auf industrialisierte Staaten wie Japan; Monarchen auf autoritäre Diktatoren, Militärbefehlshaber und demokratisch gewählte Premierminister; Kommunisten auf Anhänger des Westens und Neutralisten; und schließlich Vertreter unabhängiger Staaten auf Delegierte aus Gebieten, die formal noch unter kolonialer Herrschaft standen.

Vor diesem Hintergrund räumten die Organisatoren allen Delegationen die Möglichkeit ein, ihre individuellen Positionen darzulegen und ihre staatliche Souveränität zu unterstreichen. Zugleich appellierten sie an alle Redner, polarisierende Themen zu vermeiden und stattdessen Gemeinsamkeiten zu betonen. Durch die Entscheidung für ein Konsensverfahren und eine unverbindliche Abschlusserklärung sollte zudem sichergestellt werden, dass alle Teilnehmer ihre Anliegen einbringen konnten, ohne sich gleichzeitig zu weitgehenden Verpflichtungen bekennen zu müssen. Nach seiner Rückkehr notierte der libanesische Delegationsführer Charles Malik, dass die Konferenz von Beginn an von einer Atmosphäre des gegenseitigen Kennenlernens und der Verständigung geprägt gewesen sei. Die von allen Teilnehmern akzeptierte Verhaltensregel lautete: „Seek the bonds that bind and not the differences that divide.“

Schließlich war es für die Teilnehmer wichtig, ihren individuellen und kollektiven Botschaften möglichst weitreichende Beachtung zu verschaffen. Hierzu kündigten sie die Konferenz weltweit in führenden Zeitungen an, und die indonesische Regierung baute im Vorfeld des Treffens das Kommunikationssystem auf Java aus. Es gab tägliche Pressebriefings und andere Gelegenheiten wie Abendveranstaltungen und Kunstausstellungen, an denen sich Konferenzteilnehmer und -beobachter austauschen konnten. Darüber hinaus vermittelten die Teilnehmer ihre Botschaften über eine ausgefeilte Inszenierung ihres Zusammentreffens: Noch vor Konferenzbeginn benannte Sukarno die zentrale durch die Innenstadt von Bandung führende Hauptstraße von „Jalan Raya Timur“ in „Jalan Asia-Afrika“ und die Konferenzhalle, den früheren niederländischen Club „Concordia“, in „Gedung Merdeka“ („Haus der Freiheit“) um. Die durch den Unabhängigkeitskrieg zerstörte Innenstadt wurde durch umfangreiche Renovierungen in ein internationales Konferenzzentrum umgestaltet. Mit diesen baulichen Maßnahmen verdeutlichten die Gastgeber das Ende des Kolonialzeitalters. Zahlreiche andere symbolische Handlungen während des Konferenzverlaufs zielten in die gleiche Richtung.

Zu Beginn der Konferenz begrüßte die indonesische Regierung alle Delegationen am Flughafen und am Konferenzhotel durch das Hissen ihrer jeweiligen Nationalflagge. Diesen Flaggen maßen die Konferenzteilnehmer als Insignien souveräner Staaten und Ausdruck staatlicher Autorität eine herausragende symbolische Bedeutung bei. Besonders deutlich zeigte sich dies im Umgang mit der sudanesischen Delegation. Da der Sudan noch nicht unabhängig war und somit über keine offizielle Staatsflagge verfügte, die sudanesische Delegation jedoch beanspruchte, im Namen eines zukünftigen unabhängigen Staates aufzutreten, entstand ein protokollarisches Dilemma. Um die Gleichberechtigung des Sudans mit den anderen Teilnehmerstaaten zu unterstreichen, entschied sich die indonesische Regierung für eine kreative Lösung: Sie hisste vor der Konferenzhalle eine weiße Flagge, auf der in schwarzer Schrift der Name „Sudan“ angebracht war. Im Konferenzsaal markierte diese Flagge den Platz der sudanesischen Delegation.

Auch neu gestaltete Weltkarten kamen auf der Konferenz zum Einsatz. Im Gegensatz zu den eurozentrischen Karten der Kolonialzeit rückten sie die asiatisch-afrikanische Weltregion ins Zentrum. Zudem visualisierten die Karten bereits vollzogene politische Veränderungen, indem sie die neu entstandenen Staaten Asiens und Afrikas abbildeten, und wiesen gleichzeitig in die Zukunft, da sie auch noch bestehende Kolonien als unabhängige Länder zeigten. Die Karten fungierten sowohl als historische Dokumentation als auch als politisches Statement, das die Dekolonisierung als unumkehrbaren Prozess darstellte. Aus diesem Grund setzten die Organisatoren auch alles daran, sie möglichst weit zu verbreiten. Sie errichteten auf dem Hauptplatz Bandungs, der zwischen den Hotels der Journalisten und der Konferenzhalle gelegen war, ein riesiges Abbild dieser Karte. Ebenso zierte sie das Titelblatt des mehrmals erscheinenden und weit zirkulierenden Konferenz-Bulletins sowie die im Anschluss an die Konferenz gedruckten Sonderbriefmarken.

Der zweifellos eindrucksvollste und publikumswirksamste Moment der Inszenierungen war der „Merdeka-Walk“ zu Beginn der Konferenz. Die indonesische Konferenzleitung hatte alle teilnehmenden Staats- und Regierungschefs eingeladen, für die Eröffnungszeremonie die Strecke von ihren Hotels zur Konferenzhalle zu Fuß zu gehen. Teils in traditionellen Gewändern, teils in Anzügen, schritten die Delegierten zum Konferenzbeginn durch eine jubelnde Menschenmenge. Schülerinnen und Schüler, Geschäftsleute und zahlreiche Journalisten begrüßten die Staatsgäste mit Freiheitsrufen und forderten Autogramme ein. Die Atmosphäre glich laut Zeitzeugen einer olympischen Eröffnungsfeier, einer „Parade der Nationen“. Durch den „Merdeka-Walk“ wurde der weltweit stattfindende Prozess der Dekolonisierung symbolisch inszeniert. Die Staats- und Regierungschefs demonstrierten ihre Verbundenheit mit den antikolonialen Bewegungen und ihre Verankerung im Volk. Zugleich verdeutlichte dieser Akt, dass die antikolonialen Bewegungen von der Straße in den internationalen Konferenzhallen angekommen waren, wo ihre politischen Führer nun als Regierungen zusammenkamen, um die Zukunft der neu entstandenen Staaten zu gestalten und ihre Version einer postkolonialen Weltordnung zu skizzieren.

Ergebnisse der Konferenzdiplomatie

Angesichts der zahlreichen Divergenzen zwischen den einzelnen Teilnehmerstaaten verliefen die Verhandlungen nicht immer reibungslos. Anders, als es manch westlicher Konferenzbericht jedoch vermuten lässt, stand die Konferenz niemals kurz vor ihrem Scheitern. Vielmehr war den Konferenzteilnehmern bewusst, dass sie mit einheitlicher Stimme sprechen mussten, um ihren Forderungen gegenüber den nördlichen Industriestaaten Gewicht zu verleihen. Dies gelang ihnen, indem sie in ihren Reden auf ihr gemeinsames koloniales Erbe und die kollektive Erfahrung kolonialer Unterdrückung verwiesen, oder darauf, dass sie die Mehrheit der Menschen repräsentierten. Darüber hinaus strebten alle Delegierten die Anerkennung ihrer jeweiligen Regierung als souverän an und forderten die Aufnahme sämtlicher Bandung-Staaten in die Vereinten Nationen. Hierauf aufbauend präsentierten die 29 asiatischen und afrikanischen Regierungen am letzten Konferenztag der Öffentlichkeit und allen anwesenden Journalisten und Diplomaten ihre Abschlusserklärung.

In ihrem „Final Communiqué of the Asian-African Conference“ fassten die Bandung-Staaten die zentralen Ergebnisse und Forderungen ihrer Verhandlungen zusammen. In der Präambel führten sie alle Delegationen als Repräsentanten unabhängiger Staaten auf. Anschließend skizzierten die Unterzeichner ihre gemeinsame Position zu Fragen der internationalen Politik entlang von sechs Themenkomplexen: Economic Co-Operation, Cultural Co-Operation, Human Rights and Self-Determination, Problems of Dependent Peoples, Other Problems, und Promotion of World Peace and Co-Operation. Ihre wesentlichen Forderungen in der das Dokument abschließenden „Declaration on the Promotion of World Peace and Co-Operation“ lauteten: Die Zeit des Kolonialismus sei vorbei, jegliche Form kolonialer Herrschaft müsse sofort beendet werden, und die Konferenzteilnehmer seien als die neuen und rechtmäßigen Regierungen der asiatischen und afrikanischen Staaten anzuerkennen. Zusätzlich seien Interventionen und Einmischungen in die inneren Angelegenheiten eines Staates abzulehnen, die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und das Recht auf Selbstbestimmung umzusetzen.

Um die Aktualität und Rechtmäßigkeit dieser Forderungen zu unterstreichen, führten die Unterzeichner im Dokument immer wieder konkrete Beispiele an. So würden koloniale Herrschaftsformen unter anderem noch in Algerien, Marokko und Tunesien existieren. Außerdem seien noch nicht alle asiatischen und afrikanischen Staaten in die Vereinten Nationen aufgenommen worden, was für friedliche und gleichberechtigte Diskussionen internationaler Fragen wie der Regelung von Wirtschaftsbeziehungen und (atomare) Abrüstungsfragen aber notwendig sei. In diesen Beispielen verknüpften sich häufig partikulare Forderungen einzelner Delegationen mit übergeordneten Forderungen, die von allen Teilnehmern getragen wurden.

Das Final Communiqué ermöglichte damit zwei Lesarten: Einerseits konnte es als kollektive Forderung aller Teilnehmer zur Abschaffung kolonialer Herrschaft bei gleichzeitiger Anerkennung ihrer staatlichen Souveränität sowie als Bekenntnis zu den Vereinten Nationen verstanden werden. Andererseits ließ es sich auch als Kritik an bestimmten Formen von Unterdrückung wie etwa in den französischen Kolonien lesen. Je nach Gewichtung und Situation konnten Teilnehmer und Rezipienten nach der Konferenz daher – auch je nach Zuhörerschaft – entweder die zentralen Hauptaussagen oder einzelne Beschlüsse des Dokuments hervorheben.

Rezeption und Reaktionen

Die Bandung-Konferenz war sowohl ein Produkt als auch ein Katalysator tiefgreifender globaler Veränderungen in den 1940er und 1950er Jahren. Als Medienereignis erreichte sie weltweit beispiellose Aufmerksamkeit, und die politische Wucht, die von Bandung ausging, resultierte auch daraus.

Übereinstimmend teilten Journalisten, Wissenschaftler und Diplomaten in Vorträgen, Zeitschriften und Zeitungen in sich überbietenden Superlativen ihren Lesern mit, dass sich in Bandung ein kaum zu überschätzendes politisches Ereignis zugetragen hatte. Sie sahen in der Konferenz, den „Beginn einer neuen Ära der Weltpolitik“, „eines der bedeutsamsten Ereignisse der Nachkriegszeit“, eine „Zäsur der Zeitalter“, „a novelty in international meetings“ oder „probably the most important [event] of its kind to ever occur“. Ein Beobachter erwartete zwei Jahre nach der Konferenz, dass sie in der Weltgeschichte einen Platz einnehmen werde wie „der Wiener Kongreß, die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten oder die Oktoberrevolution des Jahres 1917“. Erstmals hätten sich die asiatischen und afrikanischen Staaten ohne Beteiligung eines „weißen“ Staates und trotz aller zwischen ihnen bestehenden Divergenzen zu einer internationalen Konferenz solidarisiert. Stimmen aus Ost, West und dem Globalen Süden interpretierten die Konferenz als einen Beleg für das „Erwachen der ehemaligen Kolonialvölker“. Der Mitarbeiter des „Observer“, Rawle Knox, und sein Kollege vom „Manchester Guardian“ hörten in Bandung die „Stimmen Asiens“, Carl T. Rowan von „The Minneapolis Tribune“ die „Stimme der Stimmlosen“ und der Schriftsteller Richard Wright gar „die Stimme der Menschheit“. Zahlreiche Fotos vom Ablauf der Konferenz und abgedruckte Karten, die den Artikeln beigefügt waren, verstärkten und visualisierten die Botschaft, dass die asiatischen und afrikanischen Staaten zu neuen Akteuren der internationalen Politik geworden seien. In der Mehrzahl waren die abgebildeten Karten Kopien der Landkarte, die in der Konferenzhalle in Bandung hing und einen Ausschnitt einer politischen Weltkarte zeigte, in denen die Teilnehmerstaaten als eigenständige Staaten eingezeichnet waren. Laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ demonstrierte die Konferenz die Unabhängigkeit der neuen Staaten überzeugender, als dies „alle amtlichen Versicherungen, alle Statuten, Urkunden und Verfassungen zu tun vermocht haben“.

In der Bewertung dieser Entwicklung unterschieden sich die Positionen der Beobachter allerdings stark. Während einige in der Konferenz einen Schritt hin zu einer neuen, gerechteren Weltordnung sahen, befürchteten andere zukünftige Konflikte. So spekulierten australische und südafrikanische Zeitungen über einen drohenden Krieg zwischen den „farbigen“ und den „weißen“ Völkern, während europäische Friedensaktivisten und Civil-Rights-Aktivisten in den USA die Hoffnung hegten, dass die afroasiatischen Staaten eine Vermittlerrolle im Kalten Krieg einnehmen und sich für Menschenrechte und atomare Abrüstung einsetzen würden.

Die Regierungen in Ost und West erkannten die postkolonialen Staaten nun als ernstzunehmende Akteure in den internationalen Beziehungen an. In Moskau und in Washington, aber auch in den europäischen Hauptstädten, begannen die jeweiligen Außenministerien mit der Ausarbeitung von Strategien zum Umgang mit den postkolonialen Staaten, die nun zunehmend häufiger auch als „Dritte Welt“ bezeichnet wurden und denen eine wichtige Rolle im Ost-West-Konflikt zugeschrieben wurde.

Die Konferenz hatte nicht nur internationale, sondern auch innenpolitische Auswirkungen. So diente die Teilnahme den neuen Regierungen auch dazu, ihren Herrschaftsanspruch zu legitimieren und ihre Macht zu konsolidieren. Die umfangreiche Berichterstattung in den einzelnen Ländern zeigte die Vertreter der eigenen Regierung beim Empfang am Flughafen, im Konferenzsaal hinter der eigenen Nationalflagge sitzend und listete ausführlich auf, mit welchen anderen Staatschefs und Außenministern sie sich wann und wie lange getroffen hatten. Die Botschaft der Berichte war dabei immer die gleiche: Es ging darum, zu zeigen, dass andere Regierungen den Machtanspruch der eigenen Regierung anerkannten.

Damit leitete die Konferenz einen Paradigmenwechsel ein, der für die Geschichte des Globalen Südens von großer Tragweite sein sollte. Denn in dem Maße, in dem sich in den folgenden Jahrzehnten Regierungen in der postkolonialen Welt an die Macht putschten und/oder die Zustimmung der eigenen Bevölkerung verloren, gewann die Legitimierung durch andere Regierungen auf internationalen Konferenzen und in internationalen Organisationen für sie an Bedeutung. Die Anerkennung von außen durch andere Akteure der internationalen Politik wurde für viele postkoloniale Regierungen zur eigentlichen Legitimationsgrundlage, während die Legitimierung durch die eigene Bevölkerung in vielen Fällen an Relevanz verlor.

In Asien und Afrika war der Erfolg der Bandung-Konferenz zugleich ihr Verhängnis: Während die Konferenz die Dekolonisierung beschleunigte, konnte sie eine dauerhafte Einheit der afroasiatischen Staaten nicht sichern. Zwar stieß sie die Gründung nichtstaatlicher Netzwerke wie der Afro-Asian People’s Solidarity Organisation oder der Afro-Asian Writers’ Association an; auf staatlicher Ebene kam die Kooperation jedoch bald zum Erliegen. Der Wegfall gemeinsamer Ziele, insbesondere die Kritik am Kolonialismus, sowie fortbestehende nationalstaatliche Divergenzen und Grenzkonflikte, unterschiedliche Positionierungen im Ost-West-Konflikt und Konkurrenz untereinander um Einfluss in der postkolonialen Welt verhinderten eine dauerhafte Kooperation. Trotz aller Bemühungen kam es nie zu einer zweiten Bandung-Konferenz.

Allerdings setzten die Bandung-Staaten ihre Kooperation in den Vereinten Nationen fort. Auch unter Ausnutzung des Ost-West-Gegensatzes forcierten sie in den folgenden Jahren erfolgreich die Aufnahme aller asiatischen und afrikanischen Staaten in die Vereinten Nationen. Ihr Stimmgewicht in der UN-Generalversammlung wuchs an, und auch deshalb erklärten die Vereinten Nationen 1960 koloniale Herrschaftsformen für unrechtmäßig. Damit hatten die asiatischen und afrikanischen Staaten wesentliche Ziele der Bandung-Konferenz erreicht: Große Teile Afrikas waren politisch unabhängig und die neuen postkolonialen Staaten als Mitglieder in die Vereinten Nationen aufgenommen.

Für die neuen souveränen Regierungen stellte sich nun die Frage, wie sie eines ihrer zentralen Versprechen aus der Zeit des antikolonialen Kampfes – nämlich, dass es der Bevölkerung nach der politischen Unabhängigkeit wirtschaftlich besser gehen würde als unter kolonialer Herrschaft – einlösen konnten. Ihre eigenen politischen und wirtschaftlichen Handlungsmöglichkeiten waren für die als notwendig angesehenen ökonomischen Reformen häufig zu gering. Nach dem Vorbild der Bandung-Konferenz kam es daher ab Beginn der 1960er Jahre zu weiteren Versuchen, die postkolonialen und entstehenden bündnisfreien Staaten zu vernetzen, um eine neue Weltwirtschaftsordnung zu schaffen.

Der Zuspruch zur multilateralen Zusammenarbeit war in den 1960er Jahren unter den asiatischen und afrikanischen Staaten groß, deren genaue Ausgestaltung jedoch umstritten. Verschiedene Staaten konkurrierten mit unterschiedlichen Organisationsmodellen und inhaltlichen Schwerpunktsetzungen um eine Führungsrolle unter den postkolonialen und bündnisfreien Staaten. Algerien, die Volksrepublik China und Indonesien setzten sich, basierend auf den geografischen Zugehörigkeitskriterien der Bandung-Konferenz, erfolglos für eine zweite Asiatisch-Afrikanische Konferenz ein. Die Afro-Asian People’s Solidarity Organisation organisierte 1966 eine Trikontinentale Konferenz in Havanna, um staatliche und nichtstaatliche kommunistische Regierungen und Bewegungen in Asien, Afrika und Südamerika zu vernetzen. Ägypten, Indien und Jugoslawien organisierten 1961 in Belgrad und 1964 in Kairo Konferenzen bündnisfreier Staaten. Von diesen Treffen gingen die zentralen Impulse für die Gründung der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) 1964 und für die Bewegung Bündnisfreier Staaten aus. Letztere institutionalisierte sich in den 1970er Jahren und avancierte zur zentralen Interessenvertretung des Globalen Südens.

Nach der politischen Unabhängigkeit strebten die Bündnisfreien danach, ihre staatliche Souveränität auch im kulturellen und ökonomischen Bereich auszubauen und zu stabilisieren. Angesichts der Dominanz westlicher Nachrichtenagenturen forderten sie eine Reform globaler Informationsströme, etwa durch finanzielle und fachliche Unterstützung beim Aufbau eigener Presseagenturen und für die Ausbildung von Journalisten, einen besseren Zugang zum globalen Nachrichtenmarkt sowie eine sensiblere und ausgewogenere Berichterstattung über ihre Länder. Ferner verlangten sie verbesserte Handelsbedingungen, den vollständigen und souveränen Zugriff auf Rohstoffe in ihren Ländern und Kredite, die nicht an politische Bekenntnisse gebunden waren. Politisch prägnant fassten die Bündnisfreien diese vielfältigen Kritikpunkte in ihren Forderungen nach einer „Neuen Weltinformationsordnung“ und einer „Neuen Weltwirtschaftsordnung“ zusammen. Diese Schlagworte waren bewusst vage gehalten, um möglichst viele Staaten dahinter versammeln zu können – eine Strategie, die zunächst funktionierte. So gelang es den Bündnisfreien, den Nord-Süd-Dialog der 1970er Jahre zu initiieren, also Gespräche mit den Industrieländern der nördlichen Hemisphäre hinsichtlich des von ihnen markierten Reformbedarfs in internationalen Angelegenheiten.

Auch wenn die bündnisfreien Konferenzen zu Beginn der 1960er Jahren in Konkurrenz zu den Versuchen standen, eine zweite Bandung-Konferenz zu organisieren, und obwohl sich die Bündnisfreienbewegung erst in den 1970er Jahren institutionalisierte, stellten sich ihre Vorsitzenden und Mitglieder explizit in die Tradition von Bandung. Die Solidarisierung der postkolonialen Staaten von 1955 war längst zu einem Mythos geworden, der im „Geist von Bandung“ beschworen wurde und auf den sich bis in die Gegenwart asiatische, afrikanische und südamerikanische Regierungen berufen, wenn sie Gemeinsamkeiten zwischen ihren Ländern betonen und Zusammenhalt einfordern.

Insbesondere in Indonesien ist die Konferenz darüber hinaus bis in die Gegenwart ein wichtiges, positiv erinnertes Ereignis der eigenen Geschichte. Sie hat das Land für einen kurzen Augenblick auf die weltpolitische Bühne katapultiert und ins Zentrum der Weltöffentlichkeit gerückt. Zum 25-jährigen Jubiläum der Konferenz 1980 gestaltete die indonesische Regierung die Konferenzhalle daher zum „Museum der Asiatisch-Afrikanischen Konferenz“ um. Seitdem erinnert der historische Ort im Zentrum von Bandung als gut besuchtes Exkursionsziel von indonesischen Schulklassen und Touristen an die Asiatisch-Afrikanische Konferenz.

In der westlichen Welt geriet die Konferenz hingegen relativ schnell in Vergessenheit. Nachdem bis Mitte der 1960er Jahre zahlreiche Zeitungs- und Zeitschriftenartikel sowie wissenschaftliche Aufsätze und Monografien zur Konferenz publiziert wurden, ebbte das Interesse anschließend rasch ab. Es dauerte mehrere Jahrzehnte, bevor mit der Geschichte des Kolonialismus, der Dekolonisation, des Globalen Südens und globaler Verflechtungen auch die Bandung-Konferenz wieder in den Fokus historischer und politikwissenschaftlicher Studien rückte. Seitdem steigt das wissenschaftliche und öffentliche Interesse an der Konferenz stetig – was sich nicht zuletzt in dieser Ausgabe der APuZ zum 70. Jahrestag der Konferenz ausdrückt.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Zur Asiatisch-Afrikanischen Konferenz hatten 23 asiatische und sechs afrikanische Länder/Kolonien Delegationen entsandt. In alphabetischer Reihenfolge waren dies: Afghanistan, Ägypten, Äthiopien, Burma (heute Myanmar), Ceylon (heute Sri Lanka), Volksrepublik China, Goldküste (heute Ghana), Indien, Indonesien, Iran, Irak, Japan, Jemen, Jordanien, Kambodscha, Laos, Libanon, Liberia, Libyen, Nepal, Pakistan, Philippinen, Saudi-Arabien, Sudan, Syrien, Thailand, Türkei, Nord-Vietnam und Süd-Vietnam.

  2. Zur Bandung-Konferenz vgl. Jürgen Dinkel, Die Bewegung Bündnisfreier Staaten. Genese, Organisation und Politik, 1927–1992, Berlin 2015, S. 59–98; Christopher J. Lee, The Bandung Conference, in: Mlada Bukovansky et al. (Hrsg.), The Oxford Handbook of History and International Relations, Oxford 2023, S. 690–704; Luis Eslava/Michael Fakhri/Vasuki Nesiah (Hrsg.), Bandung, Global History, and International Law. Critical Pasts and Pending Futures, Cambridge 2017; Darwis Khudori (Hrsg.), Bandung at 60. New Insights and Emerging Forces, Yogyakarta 2015.

  3. Speech by President Sukarno of Indonesia at the Opening of the Conference, in: The Ministry of Foreign Affairs, Republic of Indonesia (Hrsg.), Asia-Africa Speaks from Bandung, Jakarta 1955, S. 19–29, hier S. 19.

  4. The Ministry of Foreign Affairs (Anm. 3).

  5. Vgl. Richard Wright, The Colour Curtain. A Report on the Bandung Conference, Cleveland 1956.

  6. Anzeige, in: New York Times, 20.4.1955, S. 34.

  7. Zum Verhältnis von afroasiatischer Solidarität und Israel siehe auch den Beitrag von Arie Dubnov und Lior Sternfeld in dieser Ausgabe.

  8. Charles H. Malik, The Problem of Coexistence, Evanston 1955, S. 20.

  9. Vgl. Vijay Prashad, The Darker Nations. A People’s History of the Third World, New York 2007, S. 31f. Zur Geschichte Indonesiens vgl. David van Reybrouck, Revolusi. Indonesien und die Entstehung der modernen Welt, Berlin 2022.

  10. Vgl. Naoko Shimazu, „Diplomacy as Theatre“: Recasting the Bandung Conference of 1955 as Cultural History, Asia Research Institute Working Paper 164/2011; dies., Women „Performing“ Diplomacy at the Bandung Conference of 1955, in: Khudori (Anm. 2), S. 34–49.

  11. Die Reden der Delegierten und das Final Communiqué sind abgedruckt in The Ministry of Foreign Affairs (Anm. 3).

  12. Zit. nach Dinkel (Anm. 2), S. 86.

  13. O.A., Die Front der Farbigen. Nach einem Manuskript von John Paul Dexter, München 1957, S.173. Zur umfangreichen Presseberichterstattung vgl. Dinkel (Anm. 2), S. 86.

  14. Zit. nach Dinkel (Anm. 2), S. 87.

  15. Vgl. Baymirza Hayit, Die Konferenz in Bandung. Beginn einer neuen Ära der Weltpolitik, in: APuZ 25/1955, S. 385–395.

  16. O.A., Die Freiheit, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.5.1955, S. 2.

  17. Vgl. etwa o.A., The Colour Bar and the Bandoeng Conference, in: The Sydney Morning Herald, 16.4.1955, S. 2; Wright (Anm. 5).

  18. Vgl. Kweku Ampiah, The Political and Moral Imperatives of the Bandung Conference of 1955. The Reactions of the US, UK and Japan, Kent 2007; Jürgen Dinkel, „Dritte Welt“ – Geschichte und Semantiken, 6.10.2014, Externer Link: http://docupedia.de/zg/dinkel_dritte_welt_v1_de_2014. Vgl. auch den Beitrag von Eric Burton und Katharina Föger in dieser Ausgabe.

  19. Vgl. UN General Assembly Resolution 1514 (XV), 14.12.1960, Declaration on the Granting of Independence to Colonial Countries and Peoples; Mark Mazower, Governing the World. The History of an Idea, London–New York 2012.

  20. Vgl. Jonas Kreienbaum, Das Öl und der Kampf um eine Neue Weltwirtschaftsordnung. Die Bedeutung der Ölkrisen der 1970er Jahre für die Nord-Süd-Beziehungen, Berlin u.a. 2022; Adom Getachew, Worldmaking after Empire. The Rise and Fall of Self-Determination, Princeton–Oxford 2019.

  21. Siehe auch den Beitrag von Paul Stubbs in dieser Ausgabe. Vgl. ferner ders. (Hrsg.), Socialist Yugoslavia and the Non-Aligned Movement. Social, Cultural, Political, and Economic Imaginaries, Montreal 2023; Anne Garland Mahler, From the Tricontinental to the Global South. Race, Radicalism, and Transnational Solidarity, Durham 2018; R. Joseph Parrott/Mark Atwood Lawrence (Hrsg.), The Tricontinental Revolution: Third World Radicalism and the Cold War, Cambridge 2022.

  22. Vgl. hierzu auch die Beiträge von Amitav Acharya und Christine Hackenesch in dieser Ausgabe.

  23. Das Museum Konperensi Asia-Afrika bietet auf seiner Homepage einen virtuellen Rundgang durch die Dauerausstellung an: Externer Link: https://museumkaa.iheritage-virtual.id.

  24. Vgl. Khudori (Anm. 2).

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vertritt im Wintersemester 2024/25 sowie im Sommersemester 2025 den Lehrstuhl für Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts der Universität Leipzig.