Wenn sich am 27. Januar 2025 die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee zum 80. Mal jährt, ist dies auch in der Bundesrepublik ein offizieller Gedenktag. Seit 1996 wird der 27. Januar als "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" begangen. Bundespräsident Roman Herzog hatte die umfangreichen geschichtspolitischen Initiativen des Jubiläumsjahres 1995 zum Anlass genommen, einen solchen Gedenktag einzuführen, und sich so zahlreichen europäischen und globalen Initiativen angeschlossen. Seither nimmt der 27. Januar einen zentralen Platz im nationalen Erinnerungskalender ein.
Zentraler Impuls für die damalige Entscheidung war es, die Erinnerung an die NS-Verbrechen wachzuhalten und so auch eine erhöhte Aufmerksamkeit für den Erhalt der Demokratie zu fördern. Doch betonte bereits Roman Herzog die Notwendigkeit für jede Generation, neue und jeweils zeitgemäße Formen des Gedenkens zu finden, die in die Zukunft wirken könnten. Jede Generation müsse eigene Wege gehen, um angemessen an die historischen Verbrechen des Nationalsozialismus zu erinnern.
Gedenkstättenfahrten als "zeitgemäße" Form der Auseinandersetzung
Rückblickend auf die geschichtskulturelle Entwicklung des vergangenen Vierteljahrhunderts lässt sich wohl urteilen, dass auch der Besuch von historischen Orten ehemaliger NS-Lager zunehmend als "zeitgemäße" Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur empfunden wird. Mit dem sukzessiven Verstummen der Zeitzeugen gewann die Auseinandersetzung mit den baulichen Relikten des Terrorregimes an Bedeutung.
Neben den Exkursionen innerhalb Deutschlands, etwa zu den Gedenkstätten in Dachau, Buchenwald, Neuengamme oder Bergen-Belsen, entschlossen sich seit den 2010er Jahren immer mehr Schulen, auch das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers im südpolnischen Oświęcim zu besuchen. Ergänzend zum gesellschaftlichen Gedenken an Auschwitz wurde damit der persönliche Besuch am konkreten Geschehensort des "größten Verbrechens der Geschichte der Menschheit" (Primo Levi) bedeutsamer. Für viele ist offenbar gerade der Aufenthalt in Auschwitz eine solche zeitgemäße Form der Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte.
Im Folgenden wird zunächst nachgezeichnet, wie die geografisch doch recht weit entfernt liegende Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zum attraktiven Reiseziel für deutsche Bildungseinrichtungen wurde. In einem zweiten Schritt werden die geschichtsdidaktischen und pädagogischen Potenziale dieses Lernorts diskutiert. Grundlage für die Analyse sind Exkursionen von Lerngruppen aus Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2010 bis 2019. Mehrere tausend Schulen konnten sich mit der finanziellen Unterstützung der "Stiftung Erinnern ermöglichen" den "Lernort Auschwitz" erschließen.
Bildungsreisen aus Deutschland nach Oświęcim
Schon 1947 wurde in Oświęcim eine Gedenkstätte eingerichtet, die an das Leid der Häftlinge erinnern sollte. Dezidiert mit Fokus auf die polnischen Opfer entstand ein Erinnerungsort,
Vor allem der Aussöhnung zwischen Polen und Deutschland sollte ein umfangreiches Besuchsprogramm der Robert Bosch Stiftung dienen, das ab 1980 mehr als 28.000 bundesdeutsche Schülerinnen und Schüler zu Rundfahrten in die damalige Volksrepublik Polen einlud. Als eine Station – oft nur im Umfang von wenigen Stunden – gehörte auch das ehemalige Lager Auschwitz zu den kanonischen Programmpunkten. Doch im Zentrum dieser Rundreisen, die auch zwischen 1981 und 1983 stattfanden, als in Polen das Kriegsrecht verhängt war, stand nicht der historische Ort Auschwitz, sondern das gesamte Land und seine Kultur.
Dokumentationen schulischer Exkursionen
Jene Jugendlichen, die in den vergangenen 15 Jahren gefördert wurden, mussten für die finanzielle Unterstützung ihrer Reise nur eines tun: Für jede Gedenkstättenfahrt musste ein formloser Abschlussbericht erstellt und der Stiftung vorlegt werden; die Schulen konnten aufschreiben, was ihnen wichtig und nennenswert erschien. Die folgende Auswertung dieser Berichte konzentriert sich auf jene Darstellungen, die von den Schülerinnen und Schülern noch im Verlauf der Fahrt erstellt wurden.
Sie stehen somit im Gegensatz zu dem Großteil der eingereichten Berichte, bei denen offensichtlich ist, dass sie keine spontanen und subjektiven Eindrücke wiedergeben, sondern mit größerem zeitlichem Abstand erstellt wurden und wohl auch wegen mehrerer Korrekturdurchläufe an Aussagekraft eingebüßt haben. Deutlich authentischer sind jene Berichte, die von den Schülerinnen und Schülern handschriftlich, also tatsächlich im Exkursionsverlauf und eher spontan erstellt wurden, ohne dass die Schreibenden vermuten konnten, dass ihre Textproduktion später einmal zum Gegenstand wissenschaftlicher Analyse werden würde. Die Lernenden haben ihre Texte zunächst für einen geschützten Raum verfasst – vor allem für die Kommunikation innerhalb der Gruppe oder mit ihrer Lehrkraft –, sodass angenommen werden darf, dass sie nicht von vornherein auf die Wirkung ihrer Aussagen bedacht waren. Hinsichtlich der zeitlichen Nähe zum Erlebten und der inhaltlichen Tiefe und Authentizität des Berichteten bieten diese Aufzeichnungen daher einen fast einmaligen Untersuchungsgegenstand, da es kein vergleichbares Dokumentationswesen für Fahrten innerhalb Deutschlands oder zu anderen internationalen NS-Gedenkstätten gibt.
Im Vorfeld der Reise: Angst vor Auschwitz
Betrachtet man die Reiseprotokolle der Schülerinnen und Schüler, so fällt bereits während der Anreise eine Beobachtung besonders ins Auge: Wenn die Jugendlichen sich auf den weiten Weg nach Oświęcim machen, sind ihre Ausführungen zumeist geprägt von einem hohen Grad an Respekt gegenüber dem Zielort. Da viele Gruppen die Fahrt lange vorbereiten und zudem nur Freiwillige an den Programmen teilnehmen, ist es naheliegend, dass die Jugendlichen unmittelbar vor Exkursionsbeginn ebenso angespannt wie erwartungsvoll sind. Beispielsweise berichtet eine Schülerin der 10. Jahrgangsstufe, sie habe sich, je näher die Fahrt kam und je mehr sie sich inhaltlich mit dem Thema beschäftigte, zunehmend vor dem geängstigt, was sie erwarten würde.
Sehr häufig lässt sich in den Berichten vor allem eine sehr konkrete Form der Anspannung nachweisen: Angst. So schreibt eine Schülerin: "Ich bin mir zwar sicher, dass ich auf dieser Fahrt dabei sein möchte, aber ich habe Angst. Angst vor dem, was mich erwartet."
Angst und Unsicherheit sind Begleiter vieler schulischer Gruppen auf dem Weg nach Südpolen. Die Gründe für diese pädagogisch wenig erfreulichen Gefühle sind schwierig zu erfassen. Sicher hat es zum einen mit der als besonders schwer empfundenen Bürde zu tun, gerade als deutsche Gruppe in das größte deutsche Vernichtungslager im heutigen Polen zu reisen. Neben dem Gefühl der "nationalen Verantwortung" für die historischen Geschehnisse hat es zum anderen aber oft auch mit persönlichen Gesprächen über die Erfahrungen älterer Freunde und Verwandten zu tun, die in den Jahren zuvor an ähnlichen Schulexkursionen teilgenommen haben. Diese berichteten offenbar davon, "dass die Fahrt auf emotionaler Ebene nicht einfach ist"
Offenbar ist vielen Teilnehmenden die Differenz zwischen historischem Konzentrationslager und heutiger Gedenkstätte nicht ausreichend bewusst. Dass die Exkursionen nicht in die Schrecken des Lagers im Jahr 1943 führen und die Schülerinnen und Schüler nicht auf massenmordende SS-Mannschaften treffen, ist auf der kognitiven Ebene klar, doch scheint der museale Charakter des besuchten Orts nicht allen Teilnehmenden bei Antritt der Reise bewusst zu sein. Nur so ist es zu erklären, dass einzelne Schülerinnen und Schüler davon berichten, dass sich die Anspannung erst mit der Ankunft in der Gedenkstätte und den Einlasskontrollen etwas löste. Ganz offenkundig wird im Vorfeld der schulischen Gedenkstättenexkursionen der geschichtskulturelle Begriff der "Gedenkstätte" nicht ausreichend konturiert. Wenn Jugendlichen bewusst ist, dass sie in ein museales Umfeld kommen, baut dies Ängste ab und eröffnet Freiräume für eine interessierte und kritische Auseinandersetzung mit dem besuchten Ort.
Schülerperspektiven auf die Gedenkstätte
Bemerkenswert ist daher, wie schnell die offenbar empfundenen Ängste verschwinden, wenn die Gruppen das Gelände des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau tatsächlich betreten. Zumeist beginnt der Besuch mit einem geführten Rundgang durch das vormalige Stammlager Auschwitz I und setzt sich am nächsten Tag mit einem mehrstündigen Aufenthalt im ehemaligen Vernichtungslager Birkenau fort. Die Schülerinnen und Schüler erkunden beide historischen Orte in gespannter Erwartung und mit Neugier. Zugleich sind sie überrascht, wie ruhig, aufgeräumt und friedlich das Gelände der Gedenkstätte auf sie wirkt. Selbst gutes Wetter scheint notizwürdig.
Zu den wichtigsten Argumenten für Exkursionen zum Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau zählt die noch relativ gut erhaltene historische Bausubstanz. Wie sehr diese Überreste die jungen Besucher tatsächlich in den Bann ziehen, zeigen die Berichte. Jene Teile der Gedenkstätte, die noch aus der Geschehenszeit der 1940er Jahre erhalten sind, finden besondere Beachtung. Baracken, Wachtürme und Gleise werden als die "einzigen Zeugen der Grausamkeit"
Intensiv zur Kenntnis genommen werden vor allem jene Teile der Gedenkstätte, die bereits zuvor als Bildikonen bekannt sind. Wenn beispielsweise das Eingangstor zum Stammlager mit seiner zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" passiert wird, sprechen die Jugendlichen von der besonderen emotionalen Aufgeladenheit dieser Begegnung.
Neben den baulichen Überresten fallen in den Beschreibungen des Besuchs im Stammlager zwei andere Ausstellungsbereiche besonders ins Auge. Dabei handelt es sich zum einen um die Häftlingsfotografien, die viele Wände in den ehemaligen Baracken des Lagers I prägen. Die Porträtaufnahmen, die vor allem polnische Gefangene der frühen Lagerzeit zeigen, nehmen die Jugendlichen während des Rundgangs intensiv wahr.
Beim Besuch in Birkenau steht weniger die museale Gestaltung des Ortes im Mittelpunkt. Die Gruppen haben dort meist keinen Guide bei sich; der historische Ort des Massenmordes wird deshalb noch unmittelbarer mit den eigenen Sinnen wahrgenommen und kann entsprechend auf die Schülerinnen und Schüler wirken. Vom Eingangsturm herab, vor allem aber das Lager abschreitend, erschließen sich die jugendlichen Besucherinnen und Besucher die Ausmaße des früheren Tötungsortes und sammeln dabei Eindrücke, die kein Foto und kein Film vermitteln könnten. "Unfassbar, wie riesig das Gelände ist!", notiert etwa eine Gruppe.
Gedenkstättenbesuch als emotionale Herausforderung
Die Konfrontation mit dem schier endlos wirkenden Gelände beschäftigt die Jugendlichen nachhaltig.
Kognitiv-intellektuelle Zugänge stehen ihnen gegenüber deutlich zurück. Die Aussagen der Schülerinnen und Schüler in ihren Berichten legen nahe, dass diese Ebene der Auseinandersetzung bereits in der Vorbereitung auf die Reise erarbeitet wurde. Kernthema der Klassenfahrten musste deshalb weniger ein deklaratives Wissen über Täter und Opfer oder den Ablauf der Shoah sein. Vielmehr konnten sich die Teilnehmenden einlassen auf eine umfassende Wahrnehmung des historischen Ortes und damit eine Annäherung an die dort verübten Taten. Der Besuch in Auschwitz und Birkenau bestätigte das, was zuvor im Geschichtsunterricht erarbeitet wurde. Das zunächst wohl Unvorstellbare, so lässt sich die Wahrnehmung der Besuchenden zusammenfassen, hat – just am besuchten Ort – tatsächlich stattgefunden.
Potenziale des "Lernorts Auschwitz"
Kaum ein anderes Ergebnis einer schulischen Unternehmung kann wohl ähnlich wichtig sein wie dieses. Wer die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besucht hat, erwirbt das Wissen darum, dass die Shoah unzweifelhaft stattgefunden hat. Für die Ausprägung eines demokratischen Geschichtsbewusstseins ist dies eine grundsätzliche und höchst bedeutsame Erkenntnis.
Nun sind Reisen nach Oświęcim mit hohem organisatorischem und finanziellem Aufwand verbunden – was die Frage nach sich ziehen könnte, ob nicht Gedenkstätten in Deutschland einen ähnlichen Eindruck auf Lernende machen können. Prinzipiell ist das sicher möglich, doch kann aus diesem erhöhten Aufwand durchaus weiteres Potenzial erwachsen: Die jugendlichen Besucherinnen und Besucher lassen sich länger und (hoffentlich) vertiefter auf den historischen Ort ein, und es bleibt nicht nur bei einem oft nur wenige Stunden dauernden Rundgang, sondern die Auseinandersetzung mit der Geschichte erfolgt, mit pädagogischer Begleitung, in mehrtägigen Aufenthalten in Übernachtungs- und Bildungseinrichtungen. Zeitversetzte Gespräche mit Jugendlichen, die mit ihren Schulen an Gedenkstättenfahrten nach Oświęcim teilgenommen haben, bestätigen diesen Eindruck.
Zugleich bergen Exkursionen über Tausende von Kilometern zu Orten von NS-Verbrechen die Gefahr, das Gedenken damit zu exterritorialisieren. Es könnte der Eindruck entstehen, nur in den weit entfernten Gebieten sei Gewalt verübt worden – und die Schuld für die Taten sei gleichfalls weit entfernt zu verorten. Doch dieser Gefahr kann wirksam begegnet werden. Zu vermitteln, dass die Ursachen für Auschwitz unmittelbar vor der eigenen Haustür lagen, und zu verhindern, dass diese Tatsache durch eine mehr als tausend Kilometer weite Reise buchstäblich räumlich verdrängt wird, ist eine zentrale Aufgabe für die begleitenden Lehrkräfte.
Um diese Verzahnung zwischen der lokalen Umgebung und dem Zentrum der Shoah in Auschwitz bewusst zu machen, bietet es sich an, die Biografien von Tätern zum Thema zu machen. Wer aus der Region war Täter in Auschwitz? Wie stellte sich ihr Leben vor 1933 und – wohl noch bedeutsamer – nach 1945 dar? In vielen Schulen ist es üblich geworden, die Erinnerung an die Opfer aus der lokalen Umgebung mit biografischen Zugriffen wachzuhalten, etwa durch Referate über deren Leben, und den Opfern so ein Gesicht zu geben. Genau das sollte auch im Falle der lokalen Täterinnen und Täter passieren. Stellvertretend könnten sie für die "ordinary men" (Christopher R. Browning) stehen, die den Massenmord überhaupt erst ermöglicht haben. Ein solcher Zugang könnte die Verwurzelung der NS-Bewegung in den Heimatregionen der Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar machen. So könnten Personen aus der lokalen Umgebung der Lernenden thematisiert werden, die nicht abstrakte Staatsämter bekleideten, sondern als scheinbar kleine Befehlsempfänger agierten. Neben die gerade bei der Wahrnehmung von NS-Geschichte noch immer dominierende Personalisierung könnte so eine bewusste Personifizierung treten.
Internationalität des Gedenkens an die Shoah
Wer sich als Lehrkraft mit seinen Gruppen nach Oświęcim begibt, wird dort rasch mit den Rahmenbedingungen eines touristischen Hotspots konfrontiert. Die strengen Vorgaben für Besuche mit Voranmeldung und Guidebuchung im vormaligen Stammlager fordern nicht nur eine langfristige Planung, sondern machen den Besuch auch inhaltlich schwierig. Zugleich eröffnet die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zahlreiche Zugänge, die Exkursionen zu Gedenkstätten in Deutschland nicht bieten. Neben der besser erhaltenen Bausubstanz ist dies vor allem die Internationalität des Ortes. Nirgendwo sonst kann man der Vielstimmigkeit des Gedenkens an die Shoah so gut folgen wie in Auschwitz. Schon seit den 1960er Jahren entstanden dort autonome Länderausstellungen,
Viele Schulen aus Deutschland lassen sich aber auf diese internationale Perspektive nicht ein, sondern verstehen den Aufenthalt in Oświęcim als eine weitere Gelegenheit, deutscher Geschichte zu "begegnen".
Gerade an dieser Sensibilität gegenüber den internationalen Formen des Gedenkens sollten Lehrkräfte ansetzen, wenn sie mit Exkursionen nach Oświęcim reisen. Neben dem historischen Ort, der ganz offenkundig junge Menschen für die Geschichte der Shoah zu interessieren vermag, kann auch die vielschichtige Erinnerung in unterschiedlichen Staaten und Gesellschaften zum Thema werden – ein Gegenstand, der vor allem für die immer diverser zusammengesetzten Lerngruppen ein nicht zu unterschätzendes Potenzial birgt. Nicht nur vor diesem Hintergrund scheinen schulische Exkursionen zum Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau nach wie vor eine sehr "zeitgemäße" Form der Erinnerung an die Shoah und die NS-Diktatur zu sein.