Klasse und Geschlecht. Anerkennungschancen von Frauen im System gesellschaftlicher Arbeitsteilung
Petra Frerichs/Margareta Steinrücke
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Zusammenfassung
Soziale Unterschiede zwischen Frauen sind ein vernachlässigtes Thema in der Frauenforschung und -bewegung. Frauen sind aber nicht nur über ihre Geschlechtszugehörigkeit zu definieren, sondern sie sind immer zugleich -über soziale Herkunft, Bildung und Ausbildung, Beruf oder Heirat -auch Inhaberinnen einer sozialen Position, d. h. Angehörige einer sozialen Klasse. Wird diese Differenz übersehen, so können daraus politische Illusionen über Gemeinsamkeiten und Solidarisierungsmöglichkeiten von Frauen erwachsen. Auf der Basis von Ergebnissen aus einem empirischen Forschungsprojekt zu „Klasse und Geschlecht“ werden hier einige Unterschiede zwischen Frauen, die sich in verschiedenen Positionen des sozialen Raums (Pierre Bourdieu) befinden, veranschaulicht. An der Ungleichverteilung von Arbeit und Anerkennung läßt sich sowohl die Ungleichheit qua Geschlechtszugehörigkeit, die Frauen in den Klassen(fraktionen) jeweils untergeordnete Positionen zuweist, als auch die soziale Ungleichheit zwischen Frauen qua Klassenzugehörigkeit exemplarisch aufzeigen. Über die Haus-und Familienarbeit, die nach wie vor der Anerkennung als gesellschaftliche Arbeit harrt, sind Frauen, die sie überwiegend leisten, mit sozialer Wertschätzung unter-versorgt. Aber auch die Erwerbsarbeit bietet höchst unterschiedliche Anerkennungschancen; das zeigt sich am Einkommen als faktischem ebenso wie an der Position innerhalb der Hierarchie als sozialem Anerkennungsmaß. Die sozialen Unterschiede zwischen Frauen müssen zum Ausgangspunkt von Politik (Gleichstellungspolitik, gewerkschaftliche und politische Interessenvertretung) gemacht werden, um über kluge Bündnisse die verschiedenen Kompetenzen bündeln zu können.
I. Frauen: Geschlecht und Klasse
Soziale Ungleichheit wird in der bundesdeutschen Frauenforschung überwiegend als geschlechtliche Ungleichheit wahrgenommen. Mit der Erkenntnis, daß das Geschlecht als Zuweisungsmechanismus für soziale Plazierung wirkt, hat die Frauenforschung einen wichtigen Ursachenzusammenhang für die untergeordnete Position von Frauen aufgedeckt. Dagegen sind die sozialen Unterschiede zwischen Frauen bislang ein vernachlässigtes Thema Frauen sind aber nicht nur qua Geschlechtszugehörigkeit zu definieren, sondern immer zugleich auch als Angehörige sozialer Klassen. Wird diese soziale Differenz nicht genügend berücksichtigt, so können daraus analytische Verzerrungen und politische Illusionen erwachsen, etwa was Gemeinsamkeiten und Möglichkeiten von Solidarisierung angeht. Angemessener ist es statt dessen, die Frauen immer in einer doppelten Relation zu sehen: im Verhältnis zu den Männern derselben Klasse und im Verhältnis zu den Frauen in anderen Klassen Diese Perspektive verfolgen wir in einem empirischen Forschungsprojekt, aus dem hier einige Ergebnisse vorgestellt werden sollen. Ausgangspunkt bilden drei zentrale Annahmen über das Verhältnis von Klasse und Geschlecht: 1. Als Angehörige von sozialen Klassen (qua Herkunft und qua aktueller sozialer Position) unterscheiden sich Frauen trotz gleicher Geschlechts-zugehörigkeit voneinander (Klassenhypothese). 2. Innerhalb jeder Klasse nehmen Frauen in Relation zu den Männern derselben Klasse jeweils eine untergeordnete Position ein (Geschlechts-hypothese). 3. Die Vorstellungen und Realisierungen von Männlichkeit und Weiblichkeit, von der Geschlechterbeziehung und Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern sind von Klasse zu Klasse verschieden, so daß sich die Deutungen, Orientierungen, Wertmuster wie auch die sozialen Praktiken der Geschlechter je klassenspezifisch unterscheiden (Klassengeschlechtshypothese).
In diesem Beitrag wird das Schwergewicht auf die erste (in der Frauenforschung vernachlässigte) Hypothese gelegt. Am Thema „Arbeit und Anerkennung“ soll exemplarisch auf Klassenunterschiede zwischen Frauen aufmerksam gemacht werden, um am Schluß die daraus sich ergebenden politischen Konsequenzen zur Diskussion zu stellen. -Vorab mögen einige theoretische Erläuterungen zum besseren Verständnis des Ganzen dienen.
II. Der soziale Raum: ein modernes Klassenmodell
Abbildung 4
Tabelle 2: Nettoeinkommen von Frauen und Männern nach ausgewählten Berufsgruppen (Angaben in Prozent) Quelle: Eigene Berechnungen von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), 7. Welle/Westdeutschland.
Tabelle 2: Nettoeinkommen von Frauen und Männern nach ausgewählten Berufsgruppen (Angaben in Prozent) Quelle: Eigene Berechnungen von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP), 7. Welle/Westdeutschland.
Als theoretischen Ansatz zur empirischen Erforschung des Verhältnisses von Klasse und Geschlecht haben wir das klassenanalytische Modell des sozialen Raums des französischen Soziologen Pierre Bourdieu gewählt, mit dem sich die Veränderungen der Sozialstruktur einer Gesellschaft wie der Bundesrepublik (bspw. in Form der Ausdifferenzierung von Klassen in Klassenfraktionen) angemessen erfassen lassen. Ergänzend greifen wir auf die Studie über die „pluralisierte Klassengesell-schaft“ von Michael Vester u. a. zurück, die mit der Analyse (neuer) sozialer Milieus weitere Differenzierungen im sozialen Raum ermöglicht. Die Position einer sozialen Klasse oder Klassenfraktion hängt nach diesem Modell von der Zusammensetzung und Menge des „Kapitals“ ab. Den Kapital-Begriff hat Bourdieu erweitert; er faßt darunter sowohl ökonomisches Kapital (Einkommen, Besitz, Vermögen), kulturelles Kapital (Bildungstitel, Besitz von Bildungsgütern u. a.), soziales Kapital (Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Kreisen, Beziehungen) als auch symbolisches Kapital (Prestige, Reputation etc.). Die sozialen Praktiken sind als praktische Stellungnahmen des „Habitus“ zu den Positionen zu verstehen, die sich im Lebensstil einer Klasse äußern. Der Habitus ist nach Bourdieu ein Ensemble von Dispositionen, eine weitgehend unbewußte Struktur, die dem Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Bewerten und Verhalten einer Person, sozialen Gruppe öder Klasse eine Systematik und Regelhaftigkeit verleiht. Der Habitus einer Person ist zugleich Träger und Produzent von Klassenstrukturen und -eigenschaften.
Entscheidend an dem Modell des sozialen Raums ist zum einen, daß Klassen nur im Verhältnis zueinander, also relational und nicht substantiell, existieren und die Klassenpositionen in diesem relationalen Gefüge dynamisch zu sehen sind, weil ständige Auseinandersetzungen sie in Bewegung halten. Zum anderen ist mit der stärkeren Gewichtung der kulturellen Dimension (wie Bildung, Lebensstile) neben ökonomischen Bestimmungen der Blick auf die „feinen Unterschiede“ in der kapitalistischen Gesellschaft gerichtet. Entsprechend fein müssen auch die Analyseinstrumente der empirischen Forschung sein, um diese Differenzen erfassen zu können. Der „Fahrstuhleffekt“ (Ulrich Beck) hat zwar eine allgemeine Anhebung des Lebensniveaus bewirkt, aber die Abstände zwischen den Klassen sind weitgehend unverändert geblieben. Im Ergebnis empirischer Lebenslaufstudien wird sogar behauptet, daß die Kluft zwischen Arbeiterklasse und allen übrigen größer geworden sei.
Auf den Bedeutungszuwachs von kulturell-psychischen Klassenunterschieden neben den primär materiell-ökonomischen macht auch Axel Honneth unter dem Blickwinkel „dauerhafter Ungleichverteilung von sozialen Anerkennungschancen“ aufmerksam: „Eine auf den Kapitalismus zugeschnittene Klassentheorie (läßt sich) nicht auf die ungleiche Verteilung materieller Lebensgüter beschränken, sondern muß auf die asymmetrische Verteilung kultureller und psychischer Lebenschancen hin erweitert werden. Ich meine damit die schwer meßbare, aber durchaus belegbare klassen-spezifische Verteilung von Chancen zu kultureller Bildung, sozialer Anerkennung und identitätsstiftender Arbeit.“
III. Arbeit und Anerkennung als Ungleichheitsdimensionen
Am Thema „Arbeit und Anerkennung“, das wir aus dem Spektrum der Themen auswählen, nach denen wir das empirische Material des Projekts ausgewertet haben, lassen sich u. E. die sozialen Unterschiede zwischen Frauen gut veranschaulichen. Denn einerseits befinden sich Frauen bekanntlich bei der Teilung und Verteilung von Arbeit (im erweiterten Verständnis von Erwerbs-, Haus-und Familienarbeit) aufgrund der hierarchischen Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern in den untergeordneten Positionen. Sie haben, da die unbezahlte Hausarbeit und Kindererziehung in der erwerbszentrierten männlichen Kultur von Arbeit nicht als gleichwertiger, reproduktionsnotwendiger Typus gesellschaftlicher Arbeit betrachtet wird auch darüber geringere Anerkennungschancen als Männer, die sich der Hausarbeit eher verschließen. Andererseits existieren Verzerrungen im Gefüge sozialer Anerkennung durch Arbeit, die ihre Ursache in der Sozialstruktur und Klassenteilung haben. Die Chancen auf soziale Wertschätzung sind in der Status-und Berufshierarchie klassen-spezifisch zugewiesen und kulturell definiert. Von dieser hierarchischen Struktur des Erwerbssystems sind Frauen also in zweifacher Weise tangiert: durch die geschlechtliche Arbeitsteilung sowie durch die Klassenarbeitsteilung.
IV. Klasse und Geschlecht in empirischer Verschränkung
Am Beispiel von vier jeweils unterschiedlichen sozialen Klassen angehörenden Frauen -einer Arbeiterin, einer mittleren Angestellten, einer Lehrerin und einer Managerin -sollen nun solche unterschiedlichen Anerkennungschancen unter verschiedenen Aspekten der Tätigkeiten aufgezeigt werden. Eine knappe Charakterisierung ihrer Lebenssituation in Paarbeziehungen ist aus den Angaben zu Bildung, Herkunft, Beruf, Einkommen, Besitz und Lebensform in Tabelle 1 zu entnehmen.
Im folgenden sollen die Positionen der Frauen im sozialen Raum gemäß ihrem jeweiligen „KapitalsBesitz bestimmt werden, um sie relational betrachten zu können. 1. Das unterschiedliche „Kapital“ der Frauen Die soziale Herkunft ist nach wie vor ein starker Faktor der Chancenzuweisung für Bildung und Ausbildung; das zeigt sich an unseren Beispielen, und zwar sowohl „unten“ als auch „oben“. Töchter aus Arbeiterfamilien (zumal, wie hier, von ungelernten Arbeitereltern) haben immer noch die schlechteren Vorausetzungen für den Erwerb von kulturellem Kapital Von einer Ausbildung konnte die Arbeiterin nur träumen, während die Angestellte immerhin eine zweijährige hauswirtschaftliche Ausbildung absolviert hat; auch wenn sie diese beruflich nicht verwerten konnte, verfügt sie damit doch über ein Minimum an kulturellem Kapital. In den oberen Klassen scheint demgegenüber eine höhere Schulbildung und akademische Ausbildung für Töchter ebenso selbstverständlich zu sein wie für Söhne. Am Beispiel des Herkunfts-milieus der Lehrerin (Medizinerfamilie) kann sogar von einer Macht der Erwartung gesprochen werden, die einen höheren Bildungsweg der Kinder so selbstverständlich vorsieht, daß Alternativen überhaupt nicht denkbar sind. Bei der Managerin war es sowohl die gezielte Förderung durch ihre Stiefmutter, die selbst Abitur hatte, als auch eine starke Identifikation mit dem Vater (er war Steiger und Bergbau-Ingenieur), die den Grundstein für ihren Bildungsweg und ihre berufliche Karriere gelegt haben.
Neben diesen unterschiedlichen Ausgangsbedingungen für die Aneignung kulturellen Kapitals trennt das ökonomische Kapital die Frauen deutlich. So beträgt das persönliche Nettoeinkommen der Managerin das Fünffache von dem der Arbeiterin und noch knapp das Dreifache von dem der Angestellten. Hinzu kommen Vermögenswerte: Beide Oberklassenfrauen besitzen (anteilig) Haus und Grundstück, Wertpapiere oder andere Geld-vermögen. Die Lehrerin kann mit ihrem materiellen Besitz (das Haus, in dem die Lehrerfamilie wohnt, ist von ihrem Erbteil gekauft worden; außerdem bezieht sie eine monatliche Rendite aus ihrem Wertpapierbesitz) das wegen ihrer Beurlaubung fehlende Einkommen kompensieren. Im Vergleich dazu ist auch die Angestellte relativ „arm“ -an kulturellem wie an ökonomischem Kapital. Ihr materieller Besitz beschränkt sich auf zwei Lebensversicherungen; mit ihrem Einkommen setzt sie sich allerdings deutlich von der Arbeiterin ab: Sie verdient netto fast das Doppelte.
Nimmt man das Einkommen als faktisches Anerkennungsmaß im real existierenden System von Erwerbsarbeit, so lassen sich, wie Tabelle 2 zeigt, an den Abständen und dem Gefälle zwischen den Einkommensklassen soziale Klassengrenzen identifizieren. Und im Vergleich der Einkommensklassen von Frauen und Männern in den jeweiligen Berufsgruppen existiert nach wie vor eine gell schlechtshierarchische Struktur der Einkommens-verteilung. Dies läßt sich mit dem vorhandenen Material nachweisen. Tabelle 2 zeigt eine Einkommensstruktur nach Berechnungen von Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP).
Bei der Zuordnung der Einkommen der interviewten Frauen und ihrer Partner zu den Einkommensklassen des SOEP ergibt sich folgende Struktur: Die Frauen liegen jeweils eine Einkommensklasse tiefer als die (ihre) Männer (mit Ausnahme des Lehrerpaars, das z. Z. nur über das Einkommen des Mannes verfügt). Genauer noch: Sie verdienen zwischen 500, -DM (Arbeiterpaar), 600, -DM (Angestelltenpaar) und 7 500, -DM (Manager-paar) weniger als ihre Partner. Als Paare verschiedener Klassenzugehörigkeit sind sie mit ihrem individuellen Nettoeinkommen hier jeweils den Berufsgruppen und Einkommensklassen des SOEP zugeordnet; dabei weist die Tabelle ein Gefälle von links oben (Arbeiterklasse) nach rechts unten (Oberklassenfraktionen) auf. 2. Status und Hierarchieposition Neben dem Einkommen ist die Position innerhalb der Hierarchie in Verbindung mit der Stellung im Beruf ein untrügliches soziales Anerkennungsmaß. Gegen alle Reden vom Verschwinden der Klassen und Klassenunterschiede haftet dem Status „Arbeiter“ bzw. „Arbeiterin“ in unserer Gesellschaft immer noch ein Makel an und weist zu, in der gesellschaftlichen Anerkennungshierarchie „unten“ zu sein, keine besondere soziale Wertschätzung zu genießen und kein „symbolisches Kapital“ zu besitzen. So drückt sich bspw. die relative Geringschätzung der Arbeit(skraft) der Lagerarbeiterin in ihrem Lohn ebenso aus wie in vorenthaltener Würdigung der Tätigkeit -das eine ist der materielle, das andere der moralische oder symbolische Ausdruck desselben Tatbestands. Den Gegenpol hierzu bilden Oberklassen-Frauen wie die Managerin. Sie hat als Verwaltungschefin einer privaten Bildungsinstitution 20 Leute „unter sich“, davon 5 Abteilungsleiter und -leiterinnen, und über sich nur noch den Direktor. In dieser Stellung gehört sie einer kleinen Minderheit von Frauen in Führungspositionen an, die in die männlich dominierten Bereiche der Macht eingedrungen sind und potentiell selbst Macht ausüben. Die damit verbundenen Möglichkeiten, über die sie objektiv verfügt, nutzt die Managerin allerdings kaum. Auch hier scheint sich zu bestätigen, daß Frauen in leitender Stellung nicht unbedingt nach Macht streben. In diesem Fall liegt es zusätzlich in ihrer Herkunft begründet, daß sie sehr sozial orientiert ist und einen egalitären Führungsstil pflegt.
Etwas anders liegt das Fallbeispiel aus der Mittelklasse: Obwohl die von uns ausgewählte mittlere Angestellte als Gruppenleiterin mehr Personen „unter sich“ hat als die Managerin, verfügt sie objektiv über sehr viel weniger Macht und Prestige als diese. Das hat seinen Grund darin, daß die Poststelle, die die Angestellte leitet, im hierarchischen Gefüge der Versicherungsgesellschaft, in der sie tätig ist, ziemlich weit unten angesiedelt ist. Diese niedrige Position der Abteilung -eine reine Frauenabteilung -mindert auch den „Wert“ der Gruppenleiterin. Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Leiterinnen besteht darin, daß die Managerin seit Abschluß ihres Studiums praktisch immer „oben“ gearbeitet hat und gewohnt ist, leitende Positionen auszufüllen. Die Angestellte hingegen hatte Skrupel, und nur dadurch, daß sie die Vorgesetztenrolle mit viel sozialarbeiterischen Anteilen anreichert, kann sie diese mit ihrer Disposition der Machtdistanz vereinbaren.
Daß ein Status nicht nur über eine berufliche Position erworben, sondern auch geerbt werden kann, zeigt das Beispiel der Lehrerin. Sie verfügt qua Herkunft (neben materiellem Besitz) über ein soziales und kulturelles Erbe von Dispositionen, auf dessen Basis sie über ein starkes soziales Selbstbewußtsein sowie eine radikale Interessenorientierung erworben hat. 3
3. Das berufliche Engagement
Wem über die Arbeit höchste Anerkennung zuteil wird, der engagiert sich darin auch meist sehr stark. Diese Regel läßt sich anhand unserer Beispiele aufstellen. Spitzenreiterin in der beruflichen Anerkennungshierarchie ist die Managerin, und sie ist auch am stärksten erwerbs-, leistungs-und erfolgsorientiert. Frauen in Führungspositionen wie sie stehen häufig unter Erfolgszwang und haben sich dem männlichen Modell von Berufsarbeit und Karriere angepaßt. Davon zeugt auch die Laufbahn und das Lebenskonzept der Managerin: Sie hat sich gegen Kinder entschieden, arbeitet durchschnittlich 50 Stunden pro Woche und hat ihrer Berufsarbeit einen Großteil ihres Privatlebens geopfert. Häufige berufliche Wechsel haben sie in ihrer Karriere jedesmal ein Stück weiter gebracht. Im Unterschied zum männlichen Modell (und konkret zu ihrem Mann) gibt es bei ihr aber trotz allem noch etliche lebensweltliche Bezugspunkte, von denen sie weder gedanklich noch praktisch abstrahieren möchte -und kann. Außerdem scheint sie an der Einseitigkeit ihres Lebens zu leiden, weshalb sie auch eine Reduzierung ihrer Berufsarbeit zugunsten alternativer Sinnbezüge ins Auge faßt.
Im Unterschied zur Managerin ist die Angestellte nicht (so) leistungsorientiert. Sie ist ein Beispiel dafür, daß Selbstverwirklichung für viele (nicht nur weibliche) Angehörige der Mittelklassen, zumal des „Neuen Kleinbürgertums“, einen höheren Stellenwert als Leistung hat. Sie hat sich zwar von der Haushälterin zur Büroleiterin hochgearbeitet, dies aber ohne Aufstiegs-und Karriereinteressen. Ihre berufliche Laufbahn ist eher eine „Begleiterscheinung“ ihres Kampfes um Selbstfindung und Selbstbefreiung (vor allem aus der sozialen Enge ihrer kleinbürgerlichen Herkunft). Beruflicher Erfolg und alle Annehmlichkeiten des Einkommens haben für sie dagegen nur einen begrenzten Stellenwert. In ihrer Relevanzstruktur gibt es noch eine Menge anderer Interessen und Ziele, denen sie mit reduzierter Arbeitszeit verstärkt nachgehen will.
Ganz heraus aus dem vorgegebenen System der Erwerbsarbeit möchte am liebsten (wie so viele in ihrer Situation) die Arbeiterin. Die einzige Form von Anerkennung, die sie erfährt, ist über soziale Beziehungen und Solidarität vermittelt, nicht über die Arbeit selbst. Der Hunger nach Sinn bildet neben Mißachtungserfahrungen die Triebkraft für ihre Wünsche nach einem Ausstieg: Sie träumt davon, sich mit einem CD-Lädchen selbständig zu machen. Damit verbindet sie die Idealvorstellung einer selbständigen, kommunikativen, Kompetenz abfordernden Arbeit mit ästhetischem Inhalt, vor allem aber ihr „eigener Herr“ zu sein. Eine alternative Anerkennungsquelle bildet für die Arbeiterin die Sorge und Fürsorge für ihren Sohn, inzwischen auch für ihren Mann, für deren beider (leibliches) Wohl sie sehr viel tut.
Die Lehrerin, die mit der Wahl des Fachs Kunst-erziehung ihre künstlerische Neigung in gewisser Weise professionalisiert hat, hat ihren Beruf zwar gerne ausgeübt, aber die Arbeit in der Schule entsprach nicht ihren Idealvorstellungen (zu viel Streß und Organisation, zu wenig Kunst). Neben ihrem Engagement in Haushalt und Familie nutzt sie die Beurlaubung, um ihrem Hobby, der Bildhauerei, verstärkt nachzugehen. Diese Betätigung, der all ihr Interesse gilt, hat sie für sich zur alternativen Anerkennungsquelle gemacht. Perspektivisch sucht sie eine Berufsarbeit, in der sie Kunst und Lehre ihren Vorstellungen gemäß verbinden kann.
4. Kampf um Anerkennung -weiblich?
Neben der künstlerischen Betätigung und der Tatsache, Mutter von drei Kindern zu sein (als potentielle Anerkennungsquellen) ist soziale Wertschätzung für die Lehrerin eher ein gegebener Zustand als ein Ziel, um das sie ringen muß. Im Unterschied etwa zur Managerin oder zur Angestellten scheint ihr das Kämpfen (um Anerkennung, Autonomie, Befreiung) als solches fremd; worum andere kämpfen müssen, darüber verfügt sie: über Autonomie und ein interessenorientiertes, souveränes Handlungsmodell, das es ihr ermöglicht, Konflikte angstfrei, offensiv und direkt anzugehen und auszutragen Das verschafft der Lehrerin im Vergleich zu den übrigen Frauen eine Überlegenheit. Aufgrund ihrer Autonomie ist sie auch in der Lage, ihre objektiv eingeschränkte Situation qua Beurlaubung (die das Resultat einer gemeinsamen Entscheidung von ihr und ihrem Mann ist) durch die Realisierung ihrer anderweitigen Interessen zu kompensieren. An diesem Beispiel zeigt sich, daß die Herkunft mindestens so relevant ist und strukturierend wirkt wie der über den Beruf erworbene soziale Status; vielleicht hat sie sogar ein größeres Gewicht. Ihre Herkunft jedenfalls hat der Lehrerin Demütigungs-und Diskriminierungserfahrungen, wie sie in irgendeiner Form die anderen Frauen gemacht haben, erspart, und ihr Leben scheint auch relativ frei von Zwängen zu sein, so etwa auch in der Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Kindern. Zwar fehlt es generell an Lösungen für diese eminent gesellschaftliche Aufgabe, und die Frauen tragen meist die Kosten, indem sie zugunsten der Kinderbetreu ung beruflich zurückstecken. Bei einem Vergleich der unterschiedlichen individuellen Lösungen zeigen sich allerdings wieder soziale Unterschiede: Beamte -weibliche wie männliche -sind mit der Möglichkeit der Beurlaubung relativ im Vorteil gegenüber Angehörigen anderer Statusgruppen. In unseren Fällen wich die Arbeiterin in Nachtdienst aus, die Angestellte in ungeschützte Beschäftigung.
Im Unterschied zur Lehrerin hat die Managerin kämpfen gelernt; ihre starke Erfolgsorientierung gründet u. a. auf einer frühen Erfahrung von Deklassierung und sozialer Scham (sie fühlte sich als einzige Schülerin mit einem „gewerblichen“ Vater in einer rein bürgerlichen Klasse sozial unterlegen), die sie durch überdurchschnittliche Leistungen ausgeglichen und darauf eigenes Selbstbewußtsein aufgebaut hat. Sie hat also eine unterlegene Disposition qua Geschlecht und Herkunft über eine erfolgreiche berufliche Karriere wettmachen können.
Eine solche Umkehrung ist Arbeiterinnen nur in den seltensten Fällen möglich. Am Beispiel unserer Arbeiterin zeigt sich die traurige Tatsache, von Kindheit an nur Erfahrungen von Demütigung, Mißachtung und Benachteiligung gemacht zu haben (von sexuellem Mißbrauch, physischer Gewalt bis zu Demütigungen im Betrieb). Aus Mangel an Förderung und sozialer Wertschätzung hat sie sich im Kampf ums Überleben immer nach Anerkennung gesehnt, die sie in sozialen Beziehungen vereinzelt auch gefunden hat. Beziehungen bilden für sie bis heute einen emotionalen Boden, auf den sie stark angewiesen ist, um handlungsfähig zu sein.
5. Zwischenbilanz
Im Ergebnis dieser vergleichenden Betrachtung auf der Basis der über Erwerbsarbeit und Herkunft vermittelten sozialen Positionen von (vier) Frauen zeigt sich eine Hierarchie, in der die Arbeiterin und die Lehrerin Gegenpole bilden, denn sie sind sich vom Habitus am meisten fremd: die eine affektiv durchlässig -die andere distanziert und detachiert (ein schweizerdeutscher Ausdruck für leidenschaftslos und gelassen); der Mangel an Kapital in jeder Form bei der einen -der Reichtum vor allem an kulturellem Kapital bei der anderen. Selbstverständlich ist auch die Managerin -zusätzlich mit viel ökonomischem Kapital ausgestattet -der Arbeiterin fern; hier gibt es allerdings noch einen Berührungspunkt aufgrund der herkunftsbedingten sozialen Orientierung der Managerin sowie ihres egalitären Führungsstils. Aber was bei-spielsweise die Kontrolle ihrer Affekte betrifft, zeigen sich tiefe Gegensätze; und mit ihrer starken Leistungs-und Erfolgsorientierung steht sie ziemlich allein unter den Frauen. Was die Arbeiterin mit der Angestellten gemeinsam hat, ist die lebens-geschichtlich einschlägige Erfahrung von Solidarität im Kontext von politischen Gruppen, über die Lernprozesse möglich wurden; was sie trennt, ist die Selbstbezüglichkeit der Angestellten und ihr nach innen gerichtetes Austausch-und Befreiungsmodell.
Neben solchen Beispielen für Habitusdifferenzen markieren das Einkommen als ökonomisches und der berufliche Status als soziales Anerkennungsmaß deutliche Trennlinien zwischen den Frauen, die im gegebenen System von Erwerbsarbeit zugleich als Arbeitsteilungs-und Klassengrenzen angesehen werden können.
V. Auch die Hausarbeit macht nicht gleich
Wenn wir nun Hausarbeit und Kindererziehung empirisch in den Blick nehmen, so scheint in dem gesellschaftlich-kulturellen Umstand, daß alle Frauen Hausarbeit machen, nun wirklich eine, wenn nicht die Gemeinsamkeit des weiblichen Geschlechts überhaupt zum Ausdruck zu kommen. Bei näherem Hinsehen ist das aber nur die halbe Wahrheit; die strukturelle Tatsache hierarchischer geschlechtlicher Teilung von Arbeit in den Bereichen von Erwerb und Haushalt trifft auf der Ebene sozialer Praxis zwar fast immer zu, aber die Bedeutung der Hausarbeit und die Bewertung derselben sind von Klasse zu Klasse verschieden. Mit Verweis auf unsere Ausführungen zu verschiedenen Aspekten dieses Themas ziehen wir hier nur ein knappes, etwas verallgemeinerndes Resümee:
In den unteren Klassen scheint ein ordentlich geführter Haushalt die Funktion zu haben, eine geregelte Lebensführung sicherzustellen. Dafür müssen bestimmte Regeln und Standards eingehalten werden (etwa von Ordnung und Sauberkeit oder pünktlichen Mahlzeiten), die das Gefühl vermitteln, Halt zu geben und dadurch ein wenig vor den Risiken und Gefährdungen der Existenz (durch Arbeitsplatzverlust, soziales Abrutschen) geschützt zu sein.
Die Einhaltung solcher Regeln und Standards und die Hausarbeit selbst kann so im Bedeutungshorizont der Schaffung und Erhaltung eines Schutz-raums stehen, in dem das Gefühl von Geborgenheit entsteht und abgesichert wird. Das ist der emotional-affektive Zustand, der beispielsweise für die Arbeiterin lebensnotwendig ist, um handlungsfähig zu sein; und ihr Mann hat mit seinem überdurchschnittlichen Engagement im Haushalt einen großen Anteil an dessen Stabilisierung.
In den oberen Klassen, wo aufgrund nicht vorhandener Gefahren der sozialen Deklassierung keine vergleichbaren Schutzbedürfnisse existieren, scheint demgegenüber der häusliche Bereich eher eine Repräsentationsfunktion zu haben. Diese wiederum hat Auswirkungen auf bestimmte Muster häuslicher Arbeitsteilung: Männer der oberen Klassen neigen anscheinend dazu, den Frauen die Routinearbeiten, das Alltägliche, immer Wiederkehrende zu überlassen, während sie selbst das Besondere, Außergewöhnliche, nur ab und zu Anfallende erledigen.
Am Beispiel des Kochens zeigt sich dies bei beiden Oberklassepaaren: Die Lehrerin kocht für die Familie tagtäglich das ganz normale, schlichte Mittagessen, ihr Mann kocht am Wochenende feinere Sachen mit vielen Beilagen, raffinierten Saucen etc. Auch der Manager, der sonst nichts im Haushalt tut, zaubert gelegentlich große Gästemenues mit fünf Gängen für zehn bis zwölf Personen. Bemerkenswert daran ist, daß solche „besonderen" Hausarbeiten dazu angetan sind, öffentliches Lob und Anerkennung zu erringen; man kann damit brillieren und seine Kompetenz auch in diesem Bereich unter Beweis stellen.
Ausgehend von diesen Beispielen könnte vermutet werden, daß Männer der oberen Klassen (mit viel kulturellem Kapital) versuchen, auch die Hausarbeit zu einem sozialen Feld zu konstituieren, auf dem sie „männliche Spiele“ um Anerkennung und Ehre spielen können. Alles, was sich dazu nicht eignet, wird ignoriert.
Hier läßt sich u. E. eine allgemeine Regel oder These über den Zusammenhang vom Wert der Arbeitskraft und Bewertung der Hausarbeit aufstellen: Je qualifizierter die Arbeitskraft, je mehr kulturelles Kapital sie besitzt, desto größer ist ihre Distanz zur Hausarbeit, desto stärker werten auch die Frauen -ganz nach männlichem Muster -diese ab, desto größer die Neigung, bei vorhandenen finanziellen Möglichkeiten die Hausarbeit abzutreten und sie von bezahlten Kräften (in aller Regel Frauen in ungeschützter Beschäftigung erledigen zu lassen. So wird die Hausarbeit auch in den mittleren und vor allem oberen Klassen häufiger zum Konfliktgegenstand als in den unteren; in diesem Kampf geht es, das läßt sich mit einiger Sicherheit sagen, um Macht und Anerkennung in der Beziehung.
VI. Und wo bleiben die Gemeinsamkeiten? Ein kurzes politisches Resümee
Nach den Differenzen soll der Blick nun noch kurz auf Gemeinsamkeiten unter den Frauen gelenkt werden, um hieran politische Schlußfolgerungen knüpfen zu können.
Die erste Gemeinsamkeit ist eine stellungsspezifische. Regina Becker-Schmidt hat sie einmal so formuliert: „Innerhalb jeder sozialen Klasse gibt es noch einmal eine Unterschicht: die Frauen.“ Vergleichen wir die beruflich-sozialen Positionen der hier vorgestellten Frauen mit denen ihrer Partner, so zeigt sich, daß die Frauen im sozialen Raum jeweils tiefer angesiedelt sind als die (ihre) Männer: Die Lagerarbeiterin ist unter dem Lagerortverwalter, die Leiterin der Poststelle in der Versicherung unter dem Angehörigen der (in der gleichen Versicherung hoch angesehenen) Programmierabteilung, die Realschullehrerin unter dem Gymnasiallehrer und die Verwaltungsleiterin unter dem Geschäftsführer positioniert. Als Paare haben sie zwar eine relativ homogene Klassenlage, aber die Stellung der Frauen innerhalb dieser Klassenlage ist jeweils eine untergeordnete. Das entspricht exakt der Stellung von Frauen im Geschlechterverhältnis, wie sie Michael Mann bezeichnet hat: Die Frauen bilden Pufferzonen zwischen den Männern der eigenen Klasse und den Männern der nächst unteren.
Die zweite Gemeinsamkeit betrifft ihre andere Sicht auf die Arbeit: Es mag mit dem ursprünglichen Ausschluß der Frauen von den Feldern der Macht Zusammenhängen, daß sie bei allem beruflichen Engagement und Erfolg im einzelnen nicht so total, „mit Haut und Haaren“, in das System von Erwerbsarbeit und die „männlichen Spiele“ d. h.den ständigen Kampf um Ehre und Anerkennung, involviert sind. Aus ihrer Position zwischen Drinnen und Draußen, zwischen Haus und Erwerb, zwischen Einschluß und Ausschluß läßt sich vielleicht eine Eigenschaft retten, die Frauen zu Promoterinnen einer anderen, lebenswerteren Organisation der gesellschaftlichen Arbeit macht.
Der Schluß, der aus den Differenzen zwischen Frauen aufgrund von Klassenunterschieden zu ziehen ist, läge politisch in differenzierten Interessenvertretungsstrategien für spezifische Gruppen von Frauen und fallweise in intelligenten Bündnissen -auf der Grundlage des klaren, illusionslosen Eingeständnisses des Trennenden. Denn auch die stellungsspezifischen Gemeinsamkeiten bewirken nicht per se eine gemeinsame Erfahrung, ebenso-wenig wie das Kinderhaben, -erziehen und -betreuen oder die Hausarbeit als solche schon politisch einen.
Solche Differenzierungen sind an den Fallbeispielen mit Blick auf die jeweiligen Interessenbrennpunkte zu verdeutlichen: Im gesellschaftlich unteren Bereich käme es vor allem auf Lohnanhebung (Neubewertung, Aufwertung der Arbeit) und ein Minimum an Sinn und Anerkennung an. Im mittleren Bereich scheint nach wie vor das Interesse an Arbeitszeitsouveränität eine Priorität zu haben, das viel Schubkraft durch die Virulenz von außerberuflichen (bspw. kulturellen) Interessen erfährt. Hier könnten Bündnisse mit Frauen im oberen Bereich der beruflich-sozialen Hierarchie eingegangen werden, bei denen arbeitszeitliche Interessen allem Anschein nach stark mit dem Interesse an einer Gleichverteilung von Hausarbeit und Anerkennungschancen auf die Geschlechter verknüpft sind. Anknüpfungspunkte zwischen den Gruppen könnten in der Gemeinsamkeit erhöhter lebensweltlicher Ansprüche, im Interesse an einem Mehr an sozialen Beziehungen, Kommunikation und kooperativen Formen der Arbeit im vereinseitigten System von Erwerbsarbeit liegen.
Im gemeinsamen Kampf darum ließen sich kluge Bündnisse schließen, bei denen die wechselseitigenStärken der Gruppen und Individuen zu organisie-ren wären (beispielsweise die affektive Kraft der Arbeiterin; das Potential an Selbstentfaltung und Kompetenz der Angestellten; das ausge-prägte Interessenbewußtsein der Lehrerin; die Kompetenz in rationaler Organisation der Mana- In Anerkennung der Differenz kämen so spezifischen Kompetenzen zur Geltung, ohne daß damit schon zusätzliche Hierarchisierungen eingebaut wären. Sehen Gleichstellungspolitiken im administrativen Bereich oder in den Gewerksozialer aber von Differenzierungen ab, dann sitzen sie nicht nur politischen Illusionen auf, sondern verstärken (ungewollt) bei einer Gleichgerin). „aller“ die faktische soziale Ungleichheit.
Petra Frerichs, Dr. phil., geb. 1947; Studium der Literatur-und Sozialwissenschaften in Gießen; wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut zur Erforschung sozialer Chancen (ISO) in Köln. Veröffentlichungen u. a.: Bürgerliche Autobiographie und proletarische Selbstdarstellung, Frankfurt am Main 1981; (zus. mit Margareta Steinrücke) Fraueninteressen im Betrieb, Opladen 1989; (zus. mit Margareta Steinrücke) Klasse und Geschlecht als Medien der Chancenzuweisung, in: Hansjürgen Daheim/Helmut Heid/Karl Krahn (Hrsg.), Soziale Chancen, Frankfurt am Main-New York 1992; (Hrsg. zus. mit Margareta Steinrücke) Soziale Ungleichheit und Geschlechterverhältnisse, Opladen 1993. Margareta Steinrücke, Dipl. -Päd., geb. 1953; Studium der Soziologie und Pädagogik in Köln; Referentin für Frauenforschung der Angestelltenkammer Bremen. Veröffentlichungen u. a.: Generationen im Betrieb, Frankfurt am Main-New York 1986; (zus. mit Petra Frerichs) Fraueninteressen im Betrieb, Opladen 1989; (zus. mit Petra Frerichs) Klasse und Geschlecht als Medien der Chancenzuweisung, in: Hansjürgen Daheim/Helmut Heid/Karl Krahn (Hrsg.), Soziale Chancen, Frankfurt am Main-New York 1992; (Hrsg. zus. mit Petra Frerichs) Soziale Ungleichheit und Geschlechterverhältnisse, Opladen 1993.
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