Spannungsfeld der Weltpolitik“ überschrieben und als Lernziel formuliert: „Kennenlernen der geschichtlichen Entwicklung und der Ursachen der Teilung Deutschlands“
Die zweite Diskussionsphase folgte den Statements der Lehrer zu den Befunden ausgewählter Lehrpläne und Schulbücher. Die Bereitschaft, über die didaktische Relevanz der neuen Forschungsergebnisse nachzudenken, aber auch die Erkenntnis der Schwierigkeiten der Relevanzbestimmung wie der Umsetzung des als relevant Erkannten in schulische Medien kennzeichneten die Beiträge der die Sektion mittragenden Fachwissenschaftler, von denen einer an einem Schulbuch zu dieser Thematik mitarbeitet. Der die Sektion leitende Fachdidaktiker versuchte erstens, durch die Darstellung eines Beziehungsnetzes den Stellenwert der neuen Forschungsergebnisse in der dikaktischen Reflexion als einen Faktor unter anderen zu markieren, um ein mögliches „Diktat“ der Fachwissenschaft auszuschließen, zum anderen anhand eines inhaltliche Befunde (Weichen-stellungen und Alternativen) aufweisenden Rasters zu zeigen, „wie die Dinge aufeinander bezogen sind“, um die Notwendigkeit qualitativer Veränderung beim Überarbeiten der Schulbuchkapitel über die westdeutsche Nachkriegszeit zu vermit dem allgemeinen Lernziel „Fähigkeit zur kritischen Analyse politischer Alternativen und des Planungs-und Handlungsspielraums für die Verwirklichung“
Daß nicht alle Schulbücher neu geschrieben zu werden brauchen, kam u. a. dank des Beitrages eines Schulbuchautors im Plenum am konkreten Beispiel eines von den Referenten wohl im Manuskript entsprechend positiv verarbeiteten, aber beim Vortragen der Befunde nicht gesondert benannten Buches deutlich zur Sprache. Damit konnte gleichzeitig auf die Problematik verwiesen werden, die jeder Analyse einer Auswahl von Schulbüchern innewohnt: Jeder, der versucht, auf diesem Wege unzweifelhafte Tendenzen zu kennzeichnen, muß den Vorwurf der zu geringen Berücksichtigung oder gar der Ausblendung des Einzelfalles einberechnen und aushalten. Das markierte Defizit ist durch gegenteilige Einzelfälle durchaus noch nicht überwunden. So wurde die Intention der Sektion, den Abstand zwischen Forschungsstand und Schulbuchstandard aufzuzeigen, seitens des Vertreters eines bedeutenden Schulbuchverlages als wichtig und hilfreich für die Verlagsarbeit gewürdigt.
Den die Sektion mittragenden Lehrern ging es besonders um Konsequenzen der gewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf Lehrplan-und Schulbuchautorengruppen sowie für die Lehrerfortbildung, aber auch um die Verantwortung des einzelnen amtierenden Lehrers für die permanente Überprüfung und Revision der zu vermittelnden Inhalte im Alltag der Schule. All dies führte zu der Erkenntnis, daß die Frage nach stringenten Relevanzkriterien als Grundlage für das Einbringen neuer Forschungsergebnisse in den schulischen Unterricht bisher nicht gelöst ist, es aber dringend erforderlich sei, Wege zu finden, welche die Geschichte als Eigentum der Gesellschaft mit Hilfe der Forschung und nicht mit ihrer verkürzten Abbildung zum Eigentum des Schülers werden zu lassen.