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Kommunikationsstrukturen und Lokalmedien auf dem Lande. I. Problemstellung | APuZ 35/1985 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 35/1985 Mehrheitsfindung im Föderalismus. Thesen zum Konsensualismus der westdeutschen Politik Kommunikationsstrukturen und Lokalmedien auf dem Lande. I. Problemstellung Politische Orientierungen von Ausländern in der Bundesrepublik Deutschland Die in diesem Beitrag präsentierten Daten entstammen einem Forschungsprojekt über Probleme der Ausländerintegration, das die Verfasserin mit Karl Otto Hondrich und Ulrike Schöneberg durchgeführt hat und das von der Stiftung Volkswagen-werk finanziert worden ist Im Rahmen dieses Projekts wurden 1982 insgesamt 1 500 Griechen, Türken und Italiener befragt Eine umfassendere, auch die Lebensbereiche Arbeit" und „Wohn

Kommunikationsstrukturen und Lokalmedien auf dem Lande. I. Problemstellung

Otfried Jarren

/ 25 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Untersuchung lokaler Kommunikationsverhältnisse in ländlichen Räumen: Wie ist es dort heute um das personale Kommunikationsnetz bestellt und welche Medien sind in den ländlichen Räumen verbreitet? Die Auswertung vorliegender empirischer Studien ergibt, daß von einer „publizistischen Unterversorgung" in ländlichen Räumen ausgegangen werden kann. Es mangelt gerade in den ländlichen Räumen der Bundesrepublik an einem hinreichenden und differenzierten medialen Angebot: Probleme des ländlichen Raumes werden von „städtisch geprägten“ Lokalmedien nicht oder nur unzureichend aufgegriffen, weil Verlage und Redaktionen in den Städten angesiedelt sind. Auf dem Lande werden allenfalls unzureichend ausgestattete . Außenposten“ unterhalten. Auf der anderen Seite ist festzustellen, daß auch das personale Kommunikationsnetz in Dörfern und kleinen Gemeinden brüchig geworden ist. Selbst in kleinen Landgemeinden kann heute nicht mehr auf Medien zur Vermittlung von Informationen verzichtet werden. Es mangelt jedoch an solchen Medien und Informationsangeboten, die den spezifischen Bedingungen ländlicher Räume entsprechen. Die Existenz einer befriedigenden „kommunikativen Infrastruktur" in Dörfern und Gemeinden des ländlichen Raumes ist jedoch ein Kernproblem für die Veränderung der „Krise ländlicher Lebenswelten". Im vorliegenden Beitrag wird die These vertreten, daß durch die Verbesserung der Informations-und Kommunikationsmöglichkeiten Chancen zur Wiederherstellung der vielfach verlorengegangenen kulturellen und sozialen Identität in Landgemeinden gegeben sind. In diesem Zusammenhang wird für den systematischen Ausbau von Zielgruppenmedien plädiert (Druckmedienangebot, Regional-und Lokalprogramme im Rundfunk).

Der nachfolgende Beitrag beschäftigt sich mit einem in den sozialwissenschaftlichen Disziplinen weitgehend vernachlässigten Thema: den ländlichen Kommunikationsstrukturen und den Medien auf dem Lande. Im Zusammenhang mit der Diskussion um das nach wie vor bestehende „Stadt-Land-Gefälle", den sich verschärfenden Strukturproblemen in ländlichen Räumen sowie der daraus resultierenden „Krise ländlicher Lebenswelten" gewinnt die Frage nach der Rückgewinnung oder Neubestimmung der sozialen und kulturellen Identität in diesen Räumen an Bedeutung. Gesucht werden Leitbilder für eine Entwicklungsplanung, die sowohl zentral-staatlichen Erfordernissen als auch lokalen Interessen gerecht zu werden vermag. Ein Interessenausgleich setzt jedoch in den Kleinstädten und Dörfern der ländlichen Räume eine kommunikative Infrastruktur voraus, die der Interessenfindung und der Darstellung dieser Interessen gegenüber übergeordneten Die Defizite in der empirisch ausgerichteten lokalen Kommunikationsforschung sind, trotz verstärkter Bemühungen seit Beginn der siebziger Jahre, nach wie vor groß. Vor allem fehlt es an einer interdisziplinär ausgerichteten empirischen Forschung und an hinreichenden Bemühungen innerhalb der mit dem Forschungsgegenstand befaßten Disziplinen (Stadt-und Gemeindesoziologie, lokale Politikforschung, Publizistikwissenschaft) um eine wechselseitige Berücksichtigung von vorliegenden Ergebnissen. Innerhalb der Publizistik-/Kommunikationswissenschaft konzentrierte man sich weitgehend auf die lokale Tageszeitung und erst in einigen jüngeren Arbeiten wurde die ausschließlich medienzen-politisch-administrativen Entscheidungsinstanzen gleichermaßen dient Von den vorhandenen Kommunikationsstrukturen und den Informationsangeboten der Massenmedien hängt es ab, ob sich ein „ländlicher Lokalismus“ zu entwickeln vermag, der zum „Ausgangspunkt für das politische Engagement einer politisch sonst eher unmotivierten Land-bevölkerung" werden kann. Das Vorhandensein eines spezifischen ländlichen Lokalismus kann als ein Ausgangspunkt zur Krisenbewältigung angesehen werden. Die ländlichen Kommunikationsstrukturen und -Verhältnisse sollen im Hinblick auf allgemeine Organisationsmuster, die die kommunikative Partizipation auf den beiden genannten Ebenen beeinflussen, näher untersucht werden. Ziel dieser Arbeit ist es, mit den — wenigen — vorliegenden Forschungsergebnissen bekannt zu machen und Überlegungen für empirisch orientierte Forschungsvorhaben zur Diskussion zu stellen

II. Lokalkommunikation und Politik Die Untersuchungsperspektive

trierte Vorgehensweise zumindest partiell aufgegeben und der Versuch unternommen, das Zusammenspiel zwischen Sozial-, Kommunikations-, Interessen-und Medienstruktur zu analysieren Innerhalb der vorrangig medienorientierten Forschung sind wiederum deutliche Defizitbereiche auszumachen, denn andere lokale Medien außer der Tageszeitung, also Amts-und Gemeindeblätter, Anzei-genblätter und die unterschiedlichen Typen der . Alternativpublizistik“, wurden bislang kaum untersucht, obwohl sie weit verbreitet sind und zum Teil beachtliche Nutzungsdaten aufweisen. Es fehlt schließlich auch an systematisch angelegten Studien zur Mediennutzung und Medienbewertung im lokalen Raum Vor allem aber mangelt es an theoretischen Vorarbeiten und an empirischen Daten über die Bedeutung unvermittelter Kommunikationsformen und deren Verhältnis zur medialen Information in lokalen Räumen

Schließlich ist anzumerken, daß sich die lokale Kommunikationsforschung weitgehend auf (groß-) städtische Frage-und Problemstellungen konzentriert. Die systematische Sichtung angezeigter und abgeschlossener sozialwissenschaftlicher Forschungsarbeiten aus den letzten zehn Jahren zeigt, daß der ländliche Raum ein weißer Fleck auf der kommunikationswissenschaftlichen Forschungslandkarte ist Ein einheitliches Verständnis darüber, was unter lokaler Kommunikation verstanden werden soll, existiert aufgrund der unterschiedlichen Erkenntnisinteressen und Ansätze innerhalb der Lokalkommunikationsforschung nicht Unstrittig ist allerdings, daß der lokale Kommunikationsraum nicht ohne weiteres mit der Verwaltungseinheit Gemeinde gleichgesetzt oder mit dem Verbreitungsgebiet einer Lokalzeitung als identisch angesehen werden kann Da es bislang an einem zusammenhängenden theoretischen Rahmen fehlt, um die unterschiedlichen empirischen Forschungsergebnisse einordnen und interpretieren zu können, kann nur eine Arbeitsdefinition angeboten werden: Unter lokaler Kommunikation wird hier die Überbrückung von unterschiedlichen Distanzen (Raum, Zeit, Status) zwischen Menschen mittels materialer und symbolischer Interaktion angesehen, die innerhalb eines bestimmbaren geographischen Raums stattlindet und diesen als Handlungs-und Erlebnisraum konstituiert. Lokale

Kommunikation weist somit nicht nur einen Raumbezug, sondern ebenso einen für unterschiedliche soziale Gruppen durchaus spezifischen Sozialbezug auf („sozialräumliche Orientierungsmuster'1). Der lokale Kommunikationsraum muß deshalb als ein offenes soziales System aufgefaßt werden, weil von keiner — für alle soziale Gruppen gleichermaßen geltenden — einheitlichen Raumvorstellung ausgegangen werden kann. Andererseits stellt der Lebens-und Wohnort als vertrauter und relativ überschaubarer Raum einen wichtigen Ausgangs-und Rückkehrpunkt für jeden Menschen dar, in dem lokale Identität („Zu-Hause-Sein“, „Heimat") jeweils neu erfahren und hergestellt wird: In Festen, in Nachbarschaftsbeziehungen, im Vereinsleben und in der alltäglichen Kommunikation werden die lokalen Eigenarten und Besonderheiten jeweils neu „aktualisiert und gegenüber von außen angetragenen Erwartungen" behauptet (Lokalismus").

Die Vorstellung vom lokalen Kommunikationsraum wird durch verwaltungsmäßige Grenzen und durch die Angebote der Medien mitbestimmt, so daß die Formen, die Inhalte und die Intensität der unvermittelten, personalen Kommunikation in Abhängigkeit von diesen Rahmenbedingungen zu sehen sind. Aufgrund der zumeist vorhandenen Dekkungsgleichheit von verwaltungsmäßiger Gliederung und den Angeboten der Medien ist im ländlichen Raum von einem dominanten Einfluß („Thematisierung") der Medien in der Lokalkommunikation auszugehen. Die Lokalmedien strukturieren den politischen Prozeß und die darauf bezogene Kommunikation: Während die etablierten Gruppen in den lokalen Massenmedien ein Instrument zur Loyalitätserhaltung sehen, versuchen nicht-etablierte Gruppen über die Berichterstattung in den Medien Einfluß auf Inhalte und Verlauf von politischen Prozessen durch die öffentliche Thematisierung ihrer Interessenpositionen zu erreichen. In der Tat ist eine erfolgreiche Durchsetzung von Interessen von den vorhandenen Kommunikationsstrukturen und damit wesentlich von der Organisation lokaler Meinungs-und Willensbildungsprozesse als Teilprozessen innerhalb der politischen Kommunikation abhängig „Passive“ und „aktive" Voraussetzungen für eine erfolgreiche Interessendurchsetzung hängen zum einen von den vorhandenen Informationen über das politische Geschehen und zum anderen von bestehenden Kommunikationsmöglichkeiten ab.

Zum Kernproblem der lokalpolitischen Kommunikation zählt, daß die meisten Vorgänge dem einzelnen Bürger aufgrund eigener Erfahrungen und Wahrnehmungen weitgehend entzogen sind. Das gilt vor dem Hintergrund der Ergebnisse von Gemeinde-und Funktionalreformen auch für ländliche Gemeinden Die dort nachweisbare Politikdifferenzierung und die feststellbaren Veränderungen in den Einzelgemeinden haben dazu geführt, daß es jetzt weniger als früher politische Themen gibt, die von der Mehrzahl der Bürger zur gleichen Zeit und im gleichen Umfang als die zentralen Themen angesehen und akzeptiert werden. Eine große Zahl von lokalen Problemen oder Entscheidungen berührt nicht mehr die Bürgerschaft in ihrer Gesamtheit, sondern allenfalls bestimmte Gruppen. Die relativ große Zahl der an politischen Prozessen beteiligten oder von politischen Entscheidungen betroffenen Bürger und deren räumliche, zeitliche und soziale Trennung macht es erforderlich, politische Kommunikationsprozesse zu organisieren. So erleichtert zwar die räumliche Nähe die unvermittelte Kommunikation bei der Organisierung und Formulierung von Interessen, doch sind die Chancen zu einer „all-channel-communication" aufgrund der Ungleichphasigkeit, z. B. bei der Problemwahrnehmung, und unterschiedlicher zeitlicher Möglichkeiten zur politischen Beteiligung begrenzt. Die lokalen Institutionen können allenfalls punktuell und bezogen auf Teilziele politische Kommunikationsprozesse in Gang setzen. In diesem Zusammenhang kommt den Medien eine wichtige Funktion zu. Erfolgreiche Interessenorganisation und -durchsetzung sind zwar nicht ausschließlich, aber sehr wesentlich vom Informationsangebot der Medien und vom Zugang zum lokalen Massenkommunikationssystem abhängig — auch in ländlichen Kommunen. Das Entstehen eines „ländlichen Lokalismus" ist also im engen Zusammenhang mit den bestehenden Medien-und Kommunikationsstrukturen zu betrachten.

III. Medien-und Kommunikationsstrukturen auf dem Lande — Eine Defizitanalyse

Ländliche Kommunikationsstrukturen und -Verhältnisse zu analysieren heißt, danach zu fragen, ob es überhaupt eine spezifische Identität von ländlichen Kommunikationsräumen gibt In der politikwissenschaftlichen Diskussion der letzten zehn Jahre ist diese Frage nach der „Identität der kommunalen Ebene“ generell aufgeworfen worden, wobei der ländliche Raum in Abhängigkeit von der Entwicklung städtischer Gebiete und insbesondere von Ballungsräumen gesehen wird. Zunächst wurde von einem „Stadt-Land-Gegensatz“ ausgegangen; heute steht das „Kontinuum-Konzept" im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Betrachtung -Ausgangspunkt ist dabei ein durch den Bedeutungsverlust ländlicher Gebiete als relevantem Produktionsort ausgelöster Umstrukturierungsprozeß, der sich u. a. durch eine verstärkte räumliche Verflechtung bei zunehmender Mobilität und durch einen hohen Grad von funktionaler Differenzierung kennzeichnen läßt. Die Groß-und Mittel-städte haben sich allein durch ihr zahlenmäßiges Bevölkerungswachstum sowie als zentrale Produktions-, Dienstleistungs-und Verwaltungszentren als „Strahlungszentren, die ihren Einfluß auf das Hinterland immer weiter ausdehnen" erwiesen. Die damit insgesamt eingeleitete „Entgrenzung der Sozialbeziehungen" und die „Enträumlichung der Bezugssysteme" haben zu Veränderungen geführt, die nicht ohne Einfluß auf Kommunikationsstrukturen und -Verhältnisse in vormals als ländlich bezeichneten Räumen blieben.

Waren bis in die fünfziger Jahre hinein „die ländlichen Regionen noch durch weitgehend intakte dörfliche und kleinstädtische Sozial-strukturen, Abgeschiedenheit und geringe soziale Mobilität gekennzeichnet" so ist das heute überwiegend nicht mehr der Fall. Durchgängig ist festzustellen, daß sich vormals als „typisch ländlich" Lebensstile selbst in von Ballungsräumen abgeschieden gelegenen Gebieten zugunsten von „urbanen Vorstellungen“ verändert haben. Durch die Massenmedien, insbesondere aber durch das Fernsehen, „wird der Landbevölkerung durch die Werbung täglich vor Augen geführt, wie , man‘ leben sollte. Daß hierbei in aller Regel . städtisch'geprägte Wertmuster Verwendung finden, liegt auf der Hand, und es macht kaum einen Unterschied, ob es sich dabei um Fernsehwerbung, Versandhauskataloge oder Postwurfsendungen handelt“

Bei der Nutzung von Massenmedien gibt es zwischen „Stadt" und „Land" nur geringe Unterschiede: Neben einer besonders intensiven Nutzung der Lokalzeitung sehen in ländlichen Räumen vergleichsweise mehr Personen regelmäßig Fernsehprogramme, und es wird geringfügig weniger Literatur gelesen; ein Tatbestand allerdings, der weniger auf räumliche Aspekte als vielmehr auf andere Bildungsvoraussetzungen und eine andere kulturelle Infrastruktur zurückzuführen ist.

Die Ausgangsfrage, ob es sich beim ländlichen Kommunikationsraum um eine bestimmbare eigenständige Größe handelt, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Zwar lassen sich — legt man objektive Kriterien zugrunde — für ländliche Kommunikationsräume im Vergleich zu städtischen einige Spezifika aufführen und signifikante Unterschiede anführen, doch sind — zumindest im Hinblick auf die politische Kommunikation — die strukturellen Voraussetzungen ähnlich (lokales Institutionensystem, lokale Medien). Die jeweiligen lokalen Eigenheiten und Unterschiede lassen sich also nicht vorrangig darauf zurückführen, daß ein bestimmter lokaler Kommunikationsraum dem Bereich „Stadt" oder „Land" zugeordnet wird. Geht man hingegen von subjektiven, die einzelnen Individuen und ihre Vorstellungen berücksichtigenden Aspekten aus, so ließe sich zumindest idealtypisch und als Verallgemeinerung des Bewußtseins, „vom Lande zu kommen und auf dem Lande zu leben“, durchaus ein eigenständiger Typ „ländlicher Kommunikationsraum“ (re) konstruieren. In diesem Bewußtsein ist das entscheidende Moment für das Entstehen eines „ländlichen Lokalismus" zu sehen. 1. Das personale Kommunikationsnetz Wenn von Kommunikation auf dem Lande oder Dorf gesprochen wird, so schwingt dabei eine Vorstellung von Direktheit, Harmonie und allgegenwärtiger Offenheit mit. Die ländlichen Kommunikationsstrukturen und -formen werden dabei zumeist — unter Rückgriff auf das Gegensatzkonzept — von den städtischen deutlich abgegrenzt. So formuliert beispielsweise Padrutt über ländliche Kommunikationsverhältnisse in Abgrenzung zu städtischen folgendes: „Sie stehen unter einem sozio-ökonomischen Zwang, mit der Umwelt zu kommunizieren, sie leben in einem engen, nachbarschaftlichen Zusammenhang, mit entsprechend gegenseitiger Vertrautheit, haben klar abgrenzbare Denk-und Verhaltensmuster und ein gemeinsames Territorium für berufliche und außerberufliche Tätigkeiten, was Stabilität und Integration fördert Die nichtmedialen Kommunikationsbeziehungen sind kontinuierlich, informell und emotional, aber auch überschaubar.“ Von einer derartigen Vorstellung kann, wie alle jüngeren Untersuchungen zeigen, allerdings nicht mehr durchgängig ausgegangen werden. Sowohl in der Stadt als auch auf dem Land kommt der personalen Kommunikation zwar eine wichtige Funktion bei der Verständigung über eine Reihe von Alltagsthemen zu, aber die Intensi-tat dieses Austausches ist im Zusammenhang mit den jeweiligen Themen zu sehen und die Möglichkeiten zur Beteiligung sind wesentlich vom sozialen Status abhängig

Für ländliche Gebiete gilt: Gerade dort, wo alles überschaubar und ein intaktes Kommunikationsnetz vorhanden zu sein scheint, wurden und werden viele Themen — und damit Interessen — aus der Diskussion ausgeklammert. So gaben Jeggle/Ilien einer Aufsatzveröffentlichung den bezeichnenden Titel „Das Dorf als Not-und Terrorzusammenhang“ Gerade in wenig ausdifferenzierten Sozialsystemen, also auch in kleinen Landgemeinden, wo die Lokalpolitik nicht als ein verselbständigter Bereich existiert, sondern in vielfacher Weise mit anderen Formen der alltäglichen Daseinsbewältigung verflochten ist, gibt es traditionell vorgeschriebene Möglichkeiten und Formen des Interessenausgleichs. Die Möglichkeiten zur kommunikativen Partizipation sind dort vom sozialen Status, der sich nicht ohne weiteres verändern läßt, abhängig Andererseits haben die auch in ländlichen Gemeinden feststellbaren sozialen Differenzierungsprozesse eine Ablösung oder zumindest einen Bedeutungsverlust der traditionellen und auf bestimmte Orte bezogenen personalen Kommunikationsbeziehungen zur Folge gehabt (gemeinsame Feste, Dorfgasthaus). Die kontinuierliche personale Kommunikation wird zunehmend auch auf dem Lande durch Nachbarschafts-und Verwandtschaftsbeziehungen sowie durch kleine und kleinste Interessengruppen bestimmt (Clubs, Freizeitvereinigungen). Mit dem Rückgang an gemeinsamen Arbeitsaktivitäten (Gruppen-und Gemeinschaftsarbeit) und dem zunehmenden allabendlichen Fernsehkonsum büßten Nachbarschaftsbeziehungen und Wirts-hausbesuche an Bedeutung ein

Parallel zum Bedeutungsverlust traditioneller Orte und Formen der unvermittelten Kommunikation entstanden in den ländlichen Gemeinden keine neuen, auf Integration und Sinnvermittlung ausgerichteten Kommunikationsorte, und die Zahl der kontinuierlich existierenden Kommunikationskanäle ging zurück. Das gilt insbesondere für jene Landgemeinden, in denen die Zahl der (im Dorfkern wohnenden) . Alteingesessenen" zugunsten der (in Randbereichen wohnenden) „Neuhinzugezogenen“ stetig abnahm

Aufgrund dieser Prozesse gewannen auch in kleinen, überschaubaren Sozialsystemen die Lokalmedien, die allein noch in der Lage sind, die vielfältigen Informationen zu bündeln und eine allgemeine Orientierung über das gesamte lokale Geschehen zu bieten, an Bedeutung. Dies um so mehr, als andere lokale Institutionen wie Vereine, Parteien und Wähler-gemeinschaften an integrativen Funktionen eingebüßt haben. Im Zuge der — hier nur knapp skizzierten — sozialen Veränderungsprozesse nahm deren Orientierung auf Geselligkeit (weiter) zu, um möglichst vielen ein „Gemeinschaftserlebnis" zu vermitteln, oder sie schlossen sich gegenüber neuen Gruppen ab und provozierten so das Entstehen neuer Zusammenschlüsse. Damit büßten — im Ergebnis — die traditionellen lokalen Institutionen ihre Funktion als allgemein anerkannte, relevante „kommunikative Umschlagplätze" ein. 2. Lokalmedien: Angebote und Angebots-strukturen Wenn wir uns im folgenden vor allem der lokalen Tageszeitung zuwenden, so darf dabei nicht übersehen werden, daß es weitere Lokalmedien gibt, die auch im ländlichen Raum verbreitet sind. Hier sind zunächst die Amts-und Gemeindeblätter sowie die Anzeigenblätter zu nennen. Während es über erstere noch nicht einmal eine verläßliche Statistik gibt, sind die Anzeigenblätter wegen ihrer Markt-orientierung zum überwiegenden Teil in Statistiken erfaßt; 1984 gab es in der Bundesrepublik über 700 Titel. Auffällig ist jedoch, daß die Mehrzahl dieser Blätter in den ökonomisch stärkeren Regionen verlegt werden und weniger in ländlich strukturierten Gebieten. Beide Medientypen sind bislang noch nicht auf ihre Inhaltsstruktur untersucht worden, und über die Lesernutzung liegen nur Einzelstudien aus Großstädten vor. Grundsätzlich ist nicht auszuschließen, daß zumin-dest ein Teil dieser Lokalmedien trotz aller politischer Abhängigkeiten (Amtsblätter)

oder der ökonomischen Orientierung (Anzeigenblätter) gerade für die politische Kommunikation auf dem Lande von Bedeutung sind

Bei der Beschäftigung mit der Entwicklung der Lokalpresse in ländlichen Räumen ist auf zwei Aspekte besonders einzugehen: der Ents stehung von „Ein-Zeitungs-Kreisen“ (Monopolgebieten) und der Entwicklung der Angebotsstruktur von Lokalzeitungsausgaben im Hinblick auf die publizistische Versorgung der Bevölkerung. Zu den einschneidenden Folgen der Pressekonzentration gehört der zahlenmäßige Rückgang an lokal informierenden Zeitungen und das Entstehen von „EinZeitungs-Kreisen". 1973 gehörten 38, 3 Prozent und jetzt gehören bereits annähernd 50 Prozent aller Kreise und kreisfreien Städte zu jenen Gebieten, in denen sich die Bürger nur noch aus einer Zeitung über das lokale Geschehen informieren können. Diese Zunahme von Monopolgebieten ist deshalb bedenklich, es für Bevölkerung keine weil die betroffene anderen gleichwertigen medialen Informationsmöglichkeiten über lokale Vorgänge gibt. So kann sich heute ein Drittel der Wohnbevölkerung nur aus einer Lokalzeitung über informieren das kleinräumige Geschehen

Von den Auswirkungen der Pressekonzentration sind ländliche Räume besonders betroffen. Zum einen ist es der städtisch orientierten Tagespresse, die mit Verlag und Redaktion in der (Groß-) Stadt angesiedelt ist, mehr und mehr gelungen, mit eigenen Regionala. \isgaben das angrenzende Umland großflächig zu erschließen, so daß „der Leser in der Provinz in der überwiegenden Zahl der Fälle von Tageszeitungen publizistisch versorgt wird, die ihrer Struktur und Erscheinung nach den Tageszeitungen entsprechen, die der Groß-städter zu lesen bekommt“ Die Landbevölkerung wird dadurch nicht nur mit ökonomischen und politischen Informationen aus den Städten versorgt, sondern zugleich werden durch Berichterstattung und Werbung „urbane Wertvorstellungen“ sowie politische Vorgaben aus städtischer Sicht transportiert.

Mit der Ausdehnung der großstädtisch geprägten Presse gerieten die kleinräumig orientierten Lokalzeitungen außerhalb der Zentren in immer größere ökonomische Bedrängnis. Im Ergebnis ist ein spürbarer Rückgang von solchen Lokalzeitungen und Lokalzeitungsausgaben zu verzeichnen, die sich vorrangig oder sogar ausschließlich an Bürger in eher ländlich strukturierten Gebieten richten. Die mediale Angebotssituation für ländliche Räume verschlechterte sich in den Jahren zwischen 1967 und 1976 aufgrund der durchgeführten Gemeinde-und Kreisreform: Lokalzeitungsausgaben wurden zusammengefaßt und erheblich mehr Gemeinden haben sich nunmehr eine (vom Umfang nicht oder nicht wesentlich erhöhte) Zeitung zu teilen Die Zahl der Ausgaben ging also zurück, und die Verlage paßten ihre redaktionellen Ausgaben den neuen — wesentlich größeren — Verwaltungseinheiten an, ohne jedoch den Zeitungsumfang für die Lokalberichterstattung zu erhöhen. Aus den vorliegenden Untersuchungen wird deutlich, daß sich die meisten der als Lokalzeitungen angesehenen Tageszeitungen in ihrer Angebotsstruktur nicht auf eine einzelne Gemeinde oder Stadt konzentrieren, sondern ein ganzes Kreisgebiet abdecken (Kreiszeitung") Vor diesem Hintergrund wird die These von einer „publizistischen Unterversorgung" in ländlichen Räumen plausibel. Ein Indiz für die Richtigkeit der These ist unter anderem in der seit Jahren feststellbaren abnehmenden Bereitschaft der Kommunalverwaltungen zu sehen, amtliche Bekanntmachungen in vollem Umfang in den Lokalzeitungen zu veröffentlichen. Zu diesem Aspekt haben sich auch Vertreter der Kommunalen Spitzenverbände in jüngster Zeit wiederholt geäußert. Für die Richtigkeit der Aussage sprechen schließlich auch Ergebnisse der empirischen Kommunikationsforschung: Repräsentativuntersuchungen haben immer wieder das außerordentlich große Interesse der Bürger an lokalen Informationen deutlich gemacht. So wird von der Mehrzahl der Befragten den Lokalzeitungen eine wichtige lokale Informationsfunktion zuerkannt, zugleich aber wird bemängelt, daß sie diese Aufgabe (Vermittlung lokaler Informationen) nicht oder nur unzureichend erfüllen. Das gilt vor allem für ländliche Räume

Durch die fortschreitende Pressekonzentration — publizistisch zu kennzeichnen durch die Zunahme von Monopolgebieten, dem Rückgang an lokalen Zeitungsausgaben, insbesondere für ländliche Räume, verbunden mit einer gleichzeitigen Vergrößerung der Verbreitungsgebiete — besteht zum einen an vielen Orten für die Bürger nicht mehr die Möglichkeit, sich aus verschiedenen Quellen oder aus einem differenzierten Angebot über lokale Vorgänge zu informieren; zum anderen hat die publizistische Vernachlässigung ländlich strukturierter Räume mit ihren Gemeinden und Städten zugenommen. Die dargestellte Entwicklung der Lokalpresse hat nicht nur die Informationsmöglichkeiten der Bürger (weiter) eingeschränkt, sondern läßt es grundsätzlich fraglich erscheinen, ob bei einem derart verminderten redaktionellen Platzangebot überhaupt noch über die vielfältigen politischen Vorgänge in ländlichen Gemeinden umfassend und kontinuierlich berichtet werden kann. Die beschränkten medialen Informationsmöglichkeiten und die instabil gewordenen Kommunikationsstrukturen haben mit zur heutigen Krise ländlicher Lebensverhältnisse beigetragen und sind für die sich abzeichnende Krisenverschärfung mit verantwortlich. Zum einen ist der identitätsstiftende Selbstverständigungsprozeß aufgrund der genannten strukturellen Bedingungen zumindest erschwert und zum anderen fehlt es — sollte es denn zur Formulierung gemeinsamer Zielvorstellungen gekommen sein — an den geeigneten Möglichkeiten zur Darstellung dieser Forderungen. 3. Lokalpresse:

Berichterstattungsstrukturen Wenn sich ein „ländlicher Lokalismus" entwickeln und die Bereitschaft zur politischen Beteiligung wachsen soll, so setzt das unter anderem ein entsprechendes mediales Informationsangebot voraus. Anhand der vorgenommenen strukturellen Analyse der Angebotsformen von Lokalzeitungen wurde deutlich, daß ein spezifisch mediales Angebot vielfach nicht vorhanden ist. Das hat vorrangig ökonomische, weniger publizistisch-journalistische Gründe. So ist durchgängig festzustellen, daß der redaktionelle Umfang für Lokal-ausgaben gering und die Zahl der „vor Ort" tätigen Journalisten in diesen Gebieten besonders klein ist. Für die Berichterstattungspraxis ist ferner relevant: Lokalredaktionen sind überwiegend in Städten angesiedelt; auf dem Land werden zumeist nur schlecht ausgestattete Büros mit wenig Personal als Außenposten unterhalten. Ländliche Probleme werden also aus den politischen Entscheidungszentren, den Städten, betrachtet. Die verantwortlichen Redakteure haben dort Umgang mit Verwaltungsbeamten, Politikern und den zahlreich vorhandenen Interessen-vertretern von der Kreishandwerkerschaft bis hin zum Bauernverband.

Uber. die ländlichen Außenposten beziehen die Redaktionen ihre Informationen vor allem über „freie Mitarbeiter", die sich „z. B. ein Zu-brot zum Lehrergehalt verdienen" Den hauptamtlichen Journalisten bleibt zumeist nur wenig Zeit für größere Recherchen vor Ort. Die „freien Mitarbeiter", entweder selbst zur Gruppe der lokalen Honoratioren gehörig oder auf deren Wohlwollen angewiesen, um fortlaufend Informationen zu erhalten, können und werden nur in Ausnahmefällen über lokale Konflikte und Interessengegensätze berichten.

Aber auch die vor Ort tätigen Lokalredakteure, ebenfalls auf vielfältige Weise mit den Angehörigen der lokalen Elite verflochten, haben wegen ihrer engen Verbindungen zu den lokalen Honoratioren und ihren Arbeitsbedingungen nur wenig Möglichkeiten für eine kritisch-distanzierte Berichterstattung. So nimmt, um Konflikte zu vermeiden, die von Redakteuren angeregte lokalpolitische Berichterstattung in den Lokalteilen einen nur sehr geringen Umfang ein. Die Mehrzahl der politischen Beiträge ist auf eingesandte Berichte oder Pressemitteilungen zurückzuführen. In Meinungsartikeln werden zumeist recht belanglose Themen abgehandelt Für die gesamte lokalpolitische Berichterstattung gilt, daß in ihr viel gelobt, aber sehr wenig kritisiert wird Neben der Orientierung an der „lokalen Elite“ zwingen die gerade für Lokalredaktionen in ländlichen Räumen typischen Bedingungen, nämlich personelle Unterbesetzung der Redaktionen, große Berichterstattungsgebiete, die Abhängigkeit von einer großen Zahl an „freien Mitarbeitern" und der starke zeitliche Druck bei der Erstellung des Produkts „Lokalausgabe", zu einem Zugriff auf vorhandene und leicht zugängliche Informationsquellen. Etablierte Organisationen und ihre Vertreter finden damit eine besondere Berücksichtigung („Personalisierung") Themen, die von nicht-etablierten Gruppen vorgebracht werden, müssen dann einen hohen Aufmerksamkeitswert besitzen, um in der Lo-kalpresse Berücksichtigung zu finden. Lokal-journalisten, die auf Außenposten im ländlichen Raum tätig sind, verfügen aufgrund ihrer sozialen Einbindung über weniger Möglichkeiten als ihre Großstadtkollegen, um hier ausgleichend wirken zu können („anwaltschaftlicher Journalismus"). Es kommt hinzu, daß „auf dem Lande" tätige Redakteure in der innerredaktionellen Hierarchie die untersten Plätze einnehmen und sich — wollen sie beruflich aufsteigen — in besonderer Weise um die Aufmerksamkeit ihrer Vorgesetzten bemühen müssen.

IV. Politischer Idyllismus durch Medienberichterstattung?

Die Chancen zur Medienöffentlichkeit für „Durchschnittsbürger" oder für solche Gruppen, deren Interessen sich ohnehin nur schwer darstellen lassen oder die nicht mit dem journalistischen Selektionskriterium . Aktualität" in Verbindung gebracht werden können und zudem bislang nicht gewohnt waren, aktiv auf lokalpolitische Entscheidungsprozesse einzuwirken, sind aufgrund der sozialen Zwänge und der medienspezifischen Bedingungen als außerordentlich gering einzuschätzen. Jede Form von Interessenorganisation im ländlichen Raum stößt aufgrund milieuspezifischer Faktoren auf eine Reihe von weiteren Problemen Hier ist eine Interessenorganisation außerhalb des bestehenden etablierten Institutionsgefüges oder sogar gegen wichtige lokale Institutionen nur sehr schwer möglich. Selbst dann, wenn sie punktuell gelingen sollte, bedarf es einer hohen Konfliktbereitschaft, um diese Vorstellungen in den Lokalmedien durchzusetzen. Gelingt eine Thematisierung mittels der Medien, die als das zentrale „Einfallstor" anzusehen sind, nicht, so sind die Möglichkeiten für eine Anschlußkommunikation — auch in Form von unvermittelten Kommunikationsprozessen — außerordentlich gering; die Chancen für einen weiteren Organisationsprozeß nehmen damit kontinuierlich ab

Für die Nichtbehandlung spezifisch ländlicher Themen kommt ein weiteres hinzu: Zum einen fehlt es den Lokaljournalisten an einer hinreichenden fachlichen Kompetenz (Ausbildungsmängel) zur adäquaten Bearbeitung neuer Themen; zum anderen werden diese Themen auch nicht vom politisch-administrativen System aufgegriffen und damit für die Medien aufbereitet, denn eine beträchtliche Zahl der sich negativ (ökonomisch oder sozial) lokal auswirkenden Konsequenzen zentralstaatlicher Maßnahmen wurden nicht auf der kommunalen Entscheidungsebene verursacht und können vielfach von ihr auch nicht in „positiver“ Weise, das heißt die Probleme entschärfend oder verändernd, beeinflußt werden. So wird von den Kommunalpolitikern das allgemeine Eingeständnis vom Kompetenzverlust aufgrund verlorengegangener kommunaler Autonomie zwar gemacht, doch zugleich sind die politischen Entscheidungsträger bemüht, es zu keiner weiteren oder sich zuspitzenden Legitimationskrise kommen zu lassen, denn davon wären sie in der Folge selbst betroffen. Eine der Problemlage entsprechende Berichterstattung wird deshalb nicht angestrebt; vielmehr bemüht man sich um eine parzellierte und die Probleme vereinfachende Form der Informationsvermittlung, weil damit zugleich eigenständige „Problemlösungsstrategien" auf der Basis eher allgemeingehaltener programmatischer Grundaussagen verbunden werden können. So gesehen haben die kommunalen Entscheidungsträger durchaus ein Interesse an der Aufrechterhaltung des Bildes von einer lokalen, von den anderen Entscheidungsebenen abgekoppelten Interessengemeinschaft, die sich als eine „unpolitische“ darstellt und gemeinwohlorientierte Sachentscheidungen für die Bürger trifft. Ein ausgeprägtes Heimatbewußtsein in der Bevölkerung steht dem prinzipiell nicht entgegen. Im Gegenteil: Ein Heimatbewußtsein, das sich allerdings im Rahmen des vorgegebenen institutioneilen Geflechts der verbundenen Wertvorstellungen damit zu bewegen hat, kann insoweit als funktional angesehen und unterstützt werden, als es dazu dienlich ist, kommunalen Teilzielen auf der nächst höheren politischen Entscheidungsebene zum Erfolg zu verhelfen. Ein ausgeprägter „Lokalismus" hingegen, mit dem nicht nur latent politische Zielvorstellungen verbunden sind, bringt für das politisch-administrative System nur schwer kalkulierbare Risiken mit sich.

Die „unpolitische" Bearbeitung politischer Themen durch die kommunalen Entscheidungsträger kommt auch den lokalen Massenmedien entgegen, denn auf diese Weise können sie dem — angeblich — beim Bürger vorhandenen Verlangen nach Eindeutigkeit, Sachbezug, Harmonie und Konfliktlosigkeit in der politischen Auseinandersetzung durch eine entsprechende Berichterstattung gerecht werden. Der von Politikern zur Sicherung der eigenen Position angestrebte „politische Idyllismus" wird durch die massenmediale Berichterstattung laufend bestätigt und verstärkt. So werden politische Konflikte nur zu gern in personalisierter Form dargestellt — als das Bemühen von einzelnen, einen zukunftsweisenden Weg für das Gemeinwesen zu finden.

Im Rahmen dieser — von den Medien mit verursachten und ständig bestätigten — Form von etablierter Lokalpolitik ist sogar eine weitgehende Politisierung im Sinne von parteipolitischer Bindung und entsprechender Fraktionierung im Gemeinde-oder Stadtrat denkbar, weil die Lokalmedien dann im Sinne einer „Ausgewogenheitsforderung" in ihrer Berichterstattungspraxis darauf reagieren können, ohne sich prinzipiell vom eigenen Ideal des „politischen Idyllismus" trennen zu müssen. Bei deutlichen Mehrheitsverhältnissen zugunsten der traditionellen Milieupartei kann das Bild von den lokalen Honoratioren durchaus aufrechterhalten werden. Die Marginalisierung der Opposition entspricht der herrschenden Vorstellung. Sind die lokalpolitischen Mehrheitsverhältnisse indes nicht mehr so eindeutig, so wird der unerwünschten Politisierung dadurch begegnet, daß die politische Berichterstattung zurückgenommen und/oder formalisiert wird. In den Lokal-teilen wird nur noch das thematisiert, was „die Politik" und ihre etablierten Vertreter selbst thematisiert haben wollen, wobei dann der „neutralen“ Verwaltung eine noch größere Aufmerksamkeit geschenkt wird

V. Zielgruppenmedien — ein Ansatzpunkt zur Veränderung

Zu den Voraussetzungen für ein stärkeres politisches Engagement der Landbevölkerung zählt das Vorhandensein eines ausreichenden politischen Informationsangebots. Ohne jeden Zweifel ist ein medial verbreitetes Informationsangebot für die politische Kommunikation von großer Bedeutung. Angebotsstruktur und Berichterstattungspraxis der in den meisten ländlichen Räumen verbreiteten Lokal-zeitungen bedingen aber ein quantitativ und qualitativ unzureichendes lokalpolitisches Informationsangebot, und die Möglichkeiten zur kommunikativen Partizipation sind auch aufgrund der bestehenden Medienorganisationsformen (Zentralisierung) als ausgesprochen gering anzusehen. Auch das unvermittelte Kommunikationsnetz »weist erhebliche Lücken auf: Parteiorganisationen, Vereine und Kommunalverwaltungen auf dem Lande tragen in nur sehr geringem Umfang zu ei-nem kontinuierlichen Informationsfluß bei. Vor allem gelingt es ihnen nicht, die in der politischen Kommunikation nötige Kontinuität herzustellen. Ihre Informationsangebote konzentrieren sich auf (bereits) politikfähige Themen und sind überdies auf die massenmediale Vermittlung zugeschnitten. Dies hat zur Folge, daß sich gerade die Bürger auf dem Lande als „Politikkonsumenten“ verstehen müssen. Sie stehen am Endpunkt eines Prozesses, über dessen Verlauf und Inhalt sie wenig erfahren und den sie an aller Regel auch nicht beeinflussen konnten. Aus diesen Erfahrungen entsteht die besonders in ländlichen Regionen verbreitete „Einsicht“ in die — scheinbare — Unabänderlichkeit der von vielen durchaus als unbefriedigend empfundenen ökonomischen und sozialen Situation.

Die Behebung bestehender Informations-und Kommunikationsdefizite wird hier als ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der sozialen und kulturellen Identität in ländlichen Räumen angesehen. Die Gründung neuer Lokalzeitungen kommt, wenn am Prinzip einer weitgehend nicht-subventionierten, privatwirtschaftlich organisierten Presse festgehalten wird, aufgrund der offenkundigen Finanzierungsprobleme (Anzeigenfinanzierung) wohl kaum in Betracht. Immerhin ist es denkbar, in größerem Umfang als bislang geschehen, Amts-und Gemeindeblätter herauszugeben, in denen allen politischen und sozialen Gruppen Darstellungsmöglichkeiten eingeräumt werden. Hier konnten — vor allem in Süddeutschland — vielfach positive Erfahrungen gemacht werden. Auch die Bemühungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bei der Regionalisierung/Subregionalisierung ihrer Höriunkprogramme sollten besonders unterstützt werden, denn sie beinhalten gerade für ländliche Räume beachtliche publizistische Chancen

Vielfach werden im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Informations-und Kommunikationstechniken („Neue Medien“), insbesondere von Bildschirmtext und Kabel-kommunikation, hohe Erwartungen im Hinblick auf den damit möglichen Abbau von Informations-und Kommunikationsdefiziten im lokalen Raum geäußert. Hier sind wegen der bislang verfolgten Politik bei der Technikeinführung nicht nur grundsätzliche Zweifel hinsichtlich der Leistungsfähigkeit dieser neuen Angebote zur Verbesserung der „NahraumKommunikation“ angebracht, sondern es ist zudem auf einen die ländlichen Räume betreffenden negativen Aspekt hinzuweisen: Da der Bund und die Bundesländer die Großstädte und Ballungsräume als vorrangig zu bedienende Umsetzungsebenen in der Technologiepolitik ansehen, besteht die Gefahr, daß Mittel-und Kleinstädte ebenso wie ländliche Räume vorerst nicht gefördert werden — und dadurch möglicherweise eine abermalige Vernachlässigung erfahren (Infrastrukturausstattung). Als ein Beleg für diese Tendenz sei hier auf die ballungsraumzentrierte, vorrangig nachfrageorientierte Politik der Deutschen Bundespost bei Netzplanung und Netzausbau hingewiesen

Informations-und Kommunikationsdefizite in ländlichen Räumen könnten dagegen durch lokale Hörfunkprogrammangebote ausgeglichen werden. In den nächsten Jahren werden Frequenzen im Bereich 100— 108 MHz frei, die für drahtlos verbreitete Hörfunkprogramme genutzt werden können. In allen Bundesländern könnten dann mindestens zwei neue Hörfunksenderketten betrieben werden. Darüber hinaus wird es möglich sein, ein vergleichsweise dichtes Netz von Sendern mit begrenzter Reichweite, sogenannten „Low-Power-Stationen", zusätzlich zu betreiben. Das vergleichsweise kostengünstige Medium Lokalradio eignet sich besonders für die Versorgung ländlicher Räume

Aber auch im Bereich der Druckmedien zeichnen sich Entwicklungen ab, die zur Verbesserung der publizistischen Versorgung ländlicher Gebiete beitragen. So liegen bereits positive Erfahrungen mit neuen Druck-medien, die kostengünstig herzustellen und relativ leicht verbreitet werden können, vor: Lokale Parteizeitungen, Pfarr-und Gemeindebriefe und Initiativzeitungen, die von sozialen und politischen Gruppen herausgegeben werden, sind auch — wenngleich in erheblich geringerem Umfang als in Ballungsräumen — auf dem Lande verbreitet und stellen zumindest teilweise eine publizistische Ergänzung zu den Lokalzeitungen dar. Hinsichtlich der Informationsleistung ist festzustellen, daß diese neuen Druckmedien im Vergleich zur lokalen Tagespresse in größerem Umfang lokal und sublokal ausgerichtete Angebote unterbreiten, das heißt Angebote, die auf den kleinsten Raum bezogen sind oder auf eine bestimmte soziale Gruppe in einem derartigen Raum. Durch dieses Angebot wird — aus der Sicht der Bürger — das der Lokalzeitungen erweitert, und es werden vorhandene Angebotslücken in Teilbereichen geschlossen. Denn in den „kleinen“ Medien kann in aller Ausführlichkeit und mit größerer Konkretheit auf solche Themen eingegangen werden, die in der Lokalzeitung entweder nicht so um-fangreich, so detailliert oder überhaupt nicht behandelt werden. Die thematische Beschränkung und die Orientierung auf ein relativ klar abgrenzbares Publikum (räumlich, sozial) erlauben ein hohes Maß an Zielgruppenorientierung bei der Behandlung von lokalen Problemen. So besteht die Möglichkeit, im größerem Umfang als in den herkömmlichen Massenmedien, die engere Lebens-und Erfahrungswelt der Bürger bei der Berichterstattung zu berücksichtigen, an vorhandene Erfahrungen direkt anzuknüpfen und lokale Eigenheiten stärker herauszuarbeiten.

Trotz der inhaltlichen Beschränkungen in diesen Medien, die im Zusammenhang mit den Herausgeberinteressen nach einer möglichst „ungefilterten" Selbstdarstellung zu sehen sind, stellen die neuen lokalen und sublokalen Druckmedien wichtige Ansatzpunkte für die Veränderung bestehender Kommunikationsstrukturen dar Die bislang vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen, daß insbesondere in Konfliktfällen diesen Medien für politische Meinungs-und Willensbildungsprozesse eine wichtige Informationsund Orientierungsfunktion zukommt, weil sie politische Kommunikationsprozesse anstoßen und begleiten. Sie tragen so dazu bei, zumindest punktuell einen Zusammenhang zwischen politischer Aktion und politischer Information herzustellen. Damit wären — wenn auch nur teilweise und zunächst beschränkt auf das politische Alltagsgeschäft — Voraussetzungen für einen weitergehenden Politisierungsprozeß und für die Herausbildung eines „ländlichen Lokalismus" gegeben.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. dazu den Sammelband von K. M. Schmals/R. Voigt (Hrsg.), Krise ländlicher Lebenswelten, Frankfurt 1985 (i. E.).

  2. R. Voigt, Aktionsbedingungen politischer Teilhabe im ländlichen Raum, in: R. Roemheld/H. Zielinski (Hrsg.), Kommune im Aufbruch, Frankfurt 1983, S. 156.

  3. Vgl. zu den publizistik-/kommunikationswissenschaftlichen Aspekten O. Jarren, Publizistisch unterversorgt, in: medium, (1985) 4/5, S. 5 ff.

  4. Vgl. zusammenfassend U. Saxer, Lokale Kommunikation — Anspruch und Realität. Bilanz der Forschung, in: Media Pespektiven, (1978) 5, S. 367 ff., sowie die Forschungsübersicht bei G. Rager, Publizistische Vielfalt im Lokalen, Tübingen 1982.

  5. Vgl. die Übersichten zum Forschungsstand bei G. G. Köpper, Massenmedien. Wirtschaftliche Grundlagen und Strukturen. Analytische Bestandsaufnahme der Forschung 1968— 1981, Konstanz 1982.

  6. So erweist sich die Bestimmung von „Kommunikationsräumen" als ein beachtliches Problem. Vgl. dazu W. Teichert, Die Region als publizistische Aufgabe, Hamburg 1982.

  7. Vgl. dazu M. Schumacher, Lokale Kommunikation, in: R. Voigt (Hrsg.), Handwörterbuch zur Kommunalpolitik, Opladen 1984, S. 279 ff. Zum Aspekt Medien und Kommunikation in ländlichen Räumen vgl. die Arbeiten von R. Richter, Massenkommunikation im ländlichen Raum, in: Information und Meinung, (1980) 4, S. 19 ff.; M. Kloidt-Benteler, Das bedrohte Dorf — die bedrohte Kommunikationsgemeinschaft, Münster 1983 (Phil. Diss.); H. Waitzbauer, Wandel und Statik kommunikativen Handelns im ländlichen Raum, Salzburg 1984 (Phil. Diss.); H. Vathauer/H. Hackstätte, Kommunikationsstrukturen in ländlichen Gemeinden, Osnabrück 1984 (M. A. -Arbeit); W. Hömberg/K. Rossbacher, Lesen auf dem Lande. Literarische Rezeption und Mediennutzung im ländlichen Siedlungsgebiet Salzburgs, Salzburg 1977; G. Berginz-Plank, Literaturrezeption in einer Kleinstadt: Leseverhalten und Mediennutzung, Stuttgart 1981; B. Anders, Das Kommunikationsverhalten jugendlicher Schüler auf dem Lande, Münster 1978.

  8. H. Nokielski, Räumliches Verhalten und Stadtteilidentität, in: K Rohe/H. Kühr (Hrsg.), Politik und Gesellschaft im Ruhrgebiet, Königstein 1979, S. 230.

  9. Vgl. dazu O. Janen, Kommunale Kommunikation, München 1984, S. 36 ff.

  10. Die Gemeinde-/Funktionalreform hatte große Auswirkungen für die ländlichen Räume: Existierten 1962 noch rd. 23 000 selbständige Landgemeinden, so sind es heute nur noch 6 500.

  11. Vgl. zusammenfassend den Beitrag von H. Kötter, Stadt und Land. Ihre Besonderheiten und ihre Beziehungen zueinander, in: Auf dem Lande leben, Stuttgart u. a. 1983, S. 11 ff.

  12. H. Kötter/H. -J. Krekeler, Zur Soziologie der Stadt-Land-Beziehungen, in: R. König (Hrsg.), Handbuch der empirischen Sozialforschung, Bd. 10: Großstadt -Massenkommunikation -Stadt-Land-Beziehungen, Stuttgart 19772, S. 7.

  13. Siehe H. Nokielski (Anm. 8), S. 219.

  14. B. Weyergraf, Provinz und Metropole, in: W. R. Langenbucher/R. Rytlewski/B. Weyergraf (Hrsg.), Kulturpolitisches Wörterbuch, Stuttgart 1983, S. 586.

  15. R. Voigt (Anm. 2), S. 153.

  16. C. Padrutt. Lokale Kommunikation — lokale Tageszeitung. Referat zur Jahreshauptversammlung der Standortpresse GmbH vom 30. 10. 1974 (Manuskript), Bonn 1974, S. 7.

  17. Vgl. dazu die Angaben in K. Berg/M. -L. Kiefer (Hrsg.), Massenkommunikation II. Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung und Medienbewertung 1964— 1980, Frankfurt 1982.

  18. Vgl. dazu U. Jeggle/A. Ilien, Die Dorfgemeinschaft als Not-und Terrorzusammenhang, in: H. -G. Wehling (Hrsg.), Dorfpolitik, Opladen 1978, S. 38 ff.

  19. Vgl. dazu auch die . Wertheim-Nachfolgestudie“: T. Ellwein/R Zoll, Wertheim. Politik und Machtstruktur einer deutschen Stadt, München 1982.

  20. Siehe dazu die Daten bei U. Planck, Arbeit und Freizeit auf dem Lande, in: Auf dem Lande leben (Anm. 11), S. 75 f.

  21. Auf diesen Aspekt weist H. Schneider, Lokalpolitik in einer Landgemeinde. Entscheidungsstrukturen und Partizipationsmöglichkeiten, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 3/77, S. 21 ff., hin.

  22. Siehe dazu die Daten bei G. G. Köpper (Anm. 5), S. 128 ff.

  23. Zu diesem Aspekt liegen zahlreiche Untersuchungen von W. J. Schütz vor. Vgl. zusammenfassend: W. J. Schütz, Deutsche Tagespresse 1982, in: Media Perspektiven, (1983) 3, S. 181 ff.

  24. H. -W. Stuiber, Der Leser in der Provinz. Kommunikationsstrukturelle Bedingungen im Beziehungszusammenhang Leser—Tagespresse, in: W. R. Langenbucher (Hrsg.), Lokalkommunikation, München 1980, S. 147 f.

  25. Vgl. dazu W. J. Schütz, Zeitungsdichte und Zeitungswettbewerb in der Bundesrepublik Deutschland 1976, in: Publizistik, (1978) 1/2, S. 58 ff.

  26. Die „Kreiszeitung“ kann als die typische Lokalzeitungsform angesehen werden; nur jede fünfte Lokalzeitung widmet sich in ihrer Lokalberichterstattung nur einer Gemeinde/Stadt

  27. Vgl. dazu M. Buss, Regionale Medien und Bürgerinteressen. Zur teleskopie-Untersuchung . Regionale Information, in: Media Perspektiven, (1979) 12, S. 811 ff.

  28. H. -G. Wehling (Anm. 18), S. 8.

  29. Vgl. hierzu die Untersuchungsbefunde bei G. Rager, Publizistische Vielfalt im Lokalen, Tübingen 1982, und bei T. Rombach, Lokalzeitung und Partizipation am Gemeindeleben, Berlin 1983.

  30. Vgl. dazu die Studie von K Arzberger, Bürger und Eliten in der Kommunalpolitik, Stuttgart u. a.

  31. Auf dieses Problem kann hier nicht näher eingegangen werden. Einen guten Überblick bietet der Aufsatz von R. Voigt (Anm. 2).

  32. Vgl. zu diesem Aspekt die Ausführungen bei O. Jarren, Kommunale Kommunikation, München 1984, S. 208 ff.

  33. Als ein Beispiel läßt sich hier die Wahlbericht-erstattung anführen: In vielen Redaktionen liegen genaue Vorschriften über die Behandlung von Wahlkampfen/Wahlkampfveranstaltungen vor. Die Berichterstattung wird zur „ausgewogenen“ Terminsache.

  34. Einen aktuellen Überblick über den Stand der Regionalisierungsvorhaben bietet der Beitrag von P. Leudts, Die Regionalisierung des Rundfunks. Ein Modell für den Lekalfunk?, in: O. Jarren/P. Widlok (Hrsg.), Lokalradio für die Bundesrepublik, Berlin 1985 (i. E)

  35. Auf diesen Punkt haben die Kommunalen Spitzenverbände wiederholt hingewiesen.

  36. Vgl. dazu auch die Forderungen des Deutschen Städte-und Gemeindebundes in P. M. Mombaur/H. -J. Reck/M. G. W. Staak, Chancen für Lokalfunk Göttjpgen 1984.

  37. Vgl. dazu die vorliegenden empirischen Untersuchungen, zusammengefaßt bei O. Jarren, Kommunale Kommunikation, München 1984, S. 145 ff.

Weitere Inhalte

Otfried Jarren, M. A., Dr. phil., geb. 1953; Studium der Publizistik, Politikwissenschaft und Volkskunde in Münster; seit 1984 Hochschulassistent im Studiengang Publizistik an der FU Berlin; Projektleiter (zus. mit G. Bentele) des Forschungsvorhabens „Medien-und Kommunikationsatlas Berlin“ (MuKAB) im Rahmen der Begleitforschung zum Berliner Kabelpilotprojekt. Veröffentlichungen u. a.: (Hrsg.) Stadtteilzeitung und lokale Kommunikation, München 19832; Beiträge „Kommunikationspolitik" und „Pressepolitik in der Bundesrepublik Deutschland seit 1945", in: Modellversuch Journalisten-Weiterbildung (Hrsg.), Fernstudium Kommunikationswissenschaft, München 1984; Lokalzeitungen, in: Rüdiger Voigt (Hrsg.), Handwörterbuch zur Kommunalpolitik, Opladen 1984; Kommunale Kommunikation, München 1984 (= Beiträge zur Kommunalwissenschaft, Bd. 14); (Hrsg, mit P. Widlok) Lokalradio für die Bundesrepublik, Berlin 1985 (i. E.).