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Geschichtsbewußtsein und menschliche Identität Gefahren und Chancen der Geschichtsschreibung | APuZ 41/1984 | bpb.de

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APuZ 41/1984 Artikel 1 Geschichtsbewußtsein und menschliche Identität Gefahren und Chancen der Geschichtsschreibung Neue Medien und politische Bildung Der Begriff der „europäischen Dimension" im Unterricht Theoretische Begründungsversuche und Probleme

Geschichtsbewußtsein und menschliche Identität Gefahren und Chancen der Geschichtsschreibung

Jörn Rüsen

/ 18 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Die gegenwärtig zu beobachtende hohe Wertschätzung, der sich die Geschichtsschreibung erfreut, hängt damit zusammen, daß der Zukunftsoptimismus der späten sechziger und der siebziger Jahre vergangen und an seine Stelle Zukunftsängste getreten sind, die neue Zuwendungen zur historischen Erinnerung hervorrufen. Daraus ergibt sich die Gefahr, daß das historische Denken einem modischen Trend zum Irrationalismus, zur Gegenwartsflucht und zur durchgängigen Ablehnung all der Tendenzen; die zur Entwicklung der modernen Lebensformen geführt haben, anheimfällt. Demgegenüber wird nachdrücklich auf die Prinzipien eines methodisch-rationalen, diskursiven und konsensorientierten Denkens verwiesen, dem die Geschichte als Wissenschaft verpflichtet ist. Diesen Prinzipien wird keine rein akademische, also nur innerwissenschaftliche Bedeutung beigemessen, sondern sie werden als Gesichtspunkte einer Geschichtsschreibung expliziert, die Einfluß nehmen kann auf die für die menschliche Lebenspraxis wesentlichen Prozesse der Bildung historischer Identität Die der Geschichte der Wissenschaft eigentümlichen Vernunftansprüche des historischen Denkens werden als lebenspraktisch bedeutsame Faktoren in den Bildungsprozessen verteidigt, in denen die historische Erinnerung als wesentlicher Orientierungsfaktor der gegenwärtigen Lebenspraxis wirkt.

„Etwas von historischer Makulatur zum Umschlag guter historischer Werke wird man doch immer noch in Buchläden brauchen können, wenn anders der Vorrath elender Gedichte nicht noch auf einige Jahre zureichen sollte.“ Johann Christoph Gatterer

Die Geschichtsschreibung hat gegenwärtig Konjunktur. Neue große historische Reihen werden aufgelegt (z. B. die „Propyläengeschichte Deutschlands ), und es erscheinen historiographische Synthesen aus berufener Hand, die auf ein sehr starkes und sehr positives öffentliches Echo stoßen (z. B. Thomas Nipperdeys Gesamtdarstellung der deutschen Geschichte von 1815 bis 1866) In der literarischen und akademischen Kultur der Bundesrepublik hat sich offensichtlich ein grundlegender Wandel vollzogen. In den späten sechziger und in den siebziger Jahren war die Geschichtsschreibung ins Abseits geraten; Traditionskritik wurde großgeschrieben, weil die Gegenwart von Zukunftsvorstellungen her in den Blick genommen wurde und das verbreitete Gefühl des Aufbruchs zu neuen Horizonten der menschlichen Emanzipation die Vergangenheit eher als Absprungbrett erscheinen ließ: Die Erinnerung an die Vergangenheit geriet in den Sog einer Denkbewegung, die die Vergangenheit mit der Zukunft übertrumpfen wollte.

Heute ist es anders. Die Geschichtsschreibung hat ein neues Prestige als Ort von Sinn-Vermittlung gewonnen. Die Vergangenheit wird zur vielbefragten Instanz, die Auskunft darüber geben soll, wie sich die gegenwärtigen Verhältnisse bestehen lassen. Heute sind es vornehmlich düstere Zukunftserwartungen; „no future“ ist die bekannte Parole, die auf neue Weise nach der Vergangenheit fragen läßt. Der historische Rückblick wird zur Meßlatte von Gegenwartsverhältnissen.

Es ist noch gar nicht so lange her, daß die Klage lebhaft angestimmt wurde und offene Ohren fand, die Geschichte werde zum Steinbruch für ahistorische Zukunftskonstruktionen degradiert und ihres eigenen konstruktiven Beitrages zur Gegenwartsdeutung beraubt. Der Geschichtsunterricht an den Schulen schien in seiner Selbständigkeit bedroht und mußte mit erheblichem Begründungsaufwand verteidigt werden. Wenn diese Diskussion auch heutzutage noch andauert so scheint die Gefahr doch grundsätzlich gebannt und der Kampf um den Geschichtsunterricht eher auf die Ebene eines zähen Feilschens um Stundenanteile und konkrete curriculare Ausgestaltung verlagert worden zu sein; er hat die Schärfe des Grundsätzlichen und das Gewicht weltanschaulicher Bedeutung verloren. Es geht nicht mehr darum, ob wir einen eigenständigen Geschichtsunterricht brauchen, sondern darum, wie dieser Unterricht politisch geregelt, didaktisch entworfen und methodisch realisiert wird. Hier stellen sich dann neue Fragen und Probleme. Der Geschichtsunterricht droht unversehens wieder als Instanz unkritischer Legitimation gegebener Zustände in die politische Pflicht genommen zu werden Das Pendel hat zur anderen Seite ausgeschlagen: Die historische Erinnerung fungiert nicht mehr als Abstoß in eine utopiegeschwängerte Zukunftsrichtung der politischen Kultur, sondern sie droht zur Kompensationsinstanz enttäuschter Hoffnungen zu werden, zur Fluchtburg vor Zukunftsängsten, die die Erwartung, daß sich die gegenwärtigen Verhältnisse bessern, an verklärten Zuständen der Vergangenheit festmacht. Die Konjunktur der Historiographie fällt zeitlich zusammen mit einer bemerkenswerten Wendung im Wertsystem, das den kulturellen Sektor der Öffentlichkeit heutzutage bestimmt Die Tradition der Aufklärung mit ihren Leitbegriffen der kritischen Vernunft und der Emanzipation hat erheblich an Überzeugungskraft verloren, und in erstaunlicher und beängstigender Analogie zur Kulturkritik des späten 19. Jahrhunderts gewinnen Irrationalität und mythisches Denken an literarischem, akademischem und feuilletonistischem Prestiges Vor vier Jahren gaben die beiden Spitzenkandidaten der Bundestagswahl, Helmut Schmidt und Franz Josef Strauß, die gleiche Antwort auf die Frage, welche Philosophen für ihr Denken und Handeln Bedeutung hätten: Immanuel Kant Wenn die Anzeichen nicht trügen, dann ist der Königsberger Philosoph, der die sich vollendende Aufklärung repräsentiert, vom Sockel des historischen Vor-denkers der Gegenwart verschwunden und Friedrich Nietzsche inzwischen an seine Stelle getreten. Nietzsche ist zur Leitfigur der post-strukturalistisch von der Zerstörung der Vernunft faszinierten intellektuellen Avantgarde aufgerückt.

Wie immer es um die Repräsentativität großer Namen in den Strömungen der Gegenwartskultur bestellt sein mag, — daß sich ge-genwärtig ein tiefgreifender Wertewandel vollzieht, dürfte kaum bestritten werden. Der Grund für diesen Wertewandel liegt darin, daß inzwischen die in der Aufklärungstradition gepriesenen Formen rationaler Weltbewältigung und Selbstverständigung als Potential drohenden Selbst-und Weltverlustes erfahren wurden. Die Herrschaft der technischen Rationalität oder — wie man auch sagt — der instrumentellen oder strategischen Vernunft hat im Leben der modernen Gesellschaft inzwischen Folgen gezeitigt, die als drohende Zerstörung einer humanen Lebensqualität empfunden werden. Die Kultur der Gegenwart ist durch ein beträchtliches Angstpotential vor den nicht beabsichtigten Nebenfolgen des technisch-industriellen Fortschritts in allen Lebensbereichen geprägt Die Herrschaft der Rationalität und ihre zerstörenden Folgen werden historisch als Ergebnis des Aufbruchs Europas in die Modernität gewertet; sie werden als Verenden derjenigen Bewegung verstanden, für die der Name der Aufklärung steht, als Verenden in einer Katastrophe globalen Ausmaßes. Wenn die Geschichtsschreibung zeitgemäß sein will (und welcher Historiker möchte dies nicht?), dann droht ihr in dieser aktuellen Problemlage eine große Gefahr: Sie kann zum Vehikel der Vernunftfeindschaft werden. Historiker haben sich schon immer durch ein gerütteltes Maß an Skepsis gegenüber überschwenglichen Zukunftsentwürfen und radikalen Vernunftansprüchen an das gesellschaftliche Handeln ausgezeichnet. In jeder Geschichtsschreibung steckt strukturell ein Stück Utopie-Kritik; denn wenn Utopie das Übersteigen restriktiver Handlungsbedingungen der Gegenwart ist, dann bringt die Geschichtsschreibung, die an die Entstehung dieser Bedingungen erinnert, die Zukunftsentwürfe einer Gesellschaft auf den Boden ihrer historisch gewordenen Realität zurück Diesen Realismus hat Humboldt als „Sinn für die Wirklichkeit“ am Geschichtsschreiber gerühmt und dieser Realismus ist es auch, mit dem die Geschichtswissenschaft bis heute ihren Anspruch auf eine unersetzbare Funktion in der politischen Bildung anmeldet. Nun können aber diese Skepsis gegen utopischen Überschwang und dieser Realismus des Blicks auf die Vergangenheit in die angedeuteten irrationalistischen Tendenzen der Gegenwartskultur hineinrutschen, und dann tritt an die Stelle der Utopie die Lüge von der heilen Vergangenheit, und das Publikum ist dort um eine realistische historische Einschätzung seiner eigenen Gegenwart betrogen, wo diese anders ist als die Vergangenheit und offen für die Zukunft.

Die Geschichtsschreibung kann um so leichter den Blick auf die Gegenwart ideologisch verstellen, wenn sie an die Vergangenheit erinnert, je weniger die Geschichtsschreiber davon überzeugt sind, daß ihre eigene Tätigkeit vemunftbestimmt ist oder zumindest vernunftbestimmt sein sollte. Es gibt Indizien, die auf einen solchen Vertrauensschwund am Vernunftpotential der Geschichtsschreibung verweisen. Dazu gehört einmal die oft gerühmte Wiederkehr des Erzählens in der Geschichtsschreibung; denn wenn man (wie es häufig geschieht) unter „Erzählen“ des Historikers den Verzicht auf das Argumentationspotential analytischer Methoden, historischer Theorien, strenger Begrifflichkeit und dergleichen versteht, dann bedeutet es eine Regression, die hinter die Errungenschaften der historischen Forschung der letzten Jahrzehnte zurückfällt Und wenn gegenwärtig in der geschichtstheoretischen Diskussion der rhetorische Charakter der Geschichtsschreibung scharfsinnig herausgearbeitet und analysiert wird, dann kann allzu leicht der Eindruck entstehen, als wäre es mit der methodischen Rationalität, mit der Wissenschaftlichkeit des historischen Denkens nicht weit her Der neue Irrationalismus kann in denjenigen Historikern allzu leicht Verbün-dete finden, denen es allzu schwer geworden ist, die historische Erfahrung von dem, was die Menschen sich im Laufe der Zeit einander und ihrer Welt angetan haben, interpretierend auf Maßstäbe vernünftiger Lebensregelung zu beziehen. Die Vernunft des historischen Denkens verblaßt, wenn die Historiker vor der Aufgabe resignieren, durch ihre Deutungsarbeit die historische Erinnerung mit dem Schimmer erkennbarer Sinnzusammenhänge zu versehen. Dann könnte Klio, ihre Muse, zur Schminke irrationaler Sinngebungen des Sinnlosen greifen, die die Historiographie zur poetischen Veranstaltung aufputzt Der Historiker könnte sich zum Propheten, zum Sinnstifter berufen fühlen und sich an dem Prestige laben, das ein nicht unbeträchtliches Publikum solchem Anspruch zubilligt.

Wenn an der bisherigen Analyse etwas dran ist, dann ist die heute verbreitete Meinung, die Zeit des Theoretisierens in der Geschichtswissenschaft sei vorbei, der Schuster sei zu seinem Leisten, der Historiker zum historischen Erzählen zurückgekehrt, nicht sehr überzeugend. Viele Indizien sprechen dafür, daß der Geschichtsschreibung heate eine besonders wichtige Rolle in den kulturellen Prozessen zukommt, in denen Gegenwartserfahrungen verarbeitet und rationalisiert werden. „Rationalisierung" hat den doppelten Sinn einer vernünftigen Aneignung oder einer ideologischen Verstellung. Diesem Doppelsinn entsprechend ist es eine offene Frage, welche praktischen Wirkungen von der Historiographie ausgehen können, wenn sie die Erfahrung der Gegenwart im Spiegel der Vergangenheit verständlich machen will. Da die praktische Auswirkung der Historiographie in der politischen Kultur von den Sinnkriterien und Deutungsmustern abhängt, die die Geschichtsforscher und Geschichtsschreiber in ihre Arbeit an der historischen Erfahrung einbringen, kann und darf die theoretische, die Prinzipienfrage nicht verstummen. Ich möchte sie so formulieren: Welche Vernunft-chancen hat die Geschichtsschreibung im Hinblick auf ihre potentiellen praktischen Wirkungen? Wie vernünftig kann und muß der Geschichtsschreiber sein?

Um diese Frage beantworten zu können, möchte ich zunächst eine Vorfrage erörtern: Wie hängt die Geschichtsschreibung überhaupt mit der menschlichen Lebenspraxis zusammen? Ich möchte diese Vorfrage beantworten, indem ich auf eine elementare und allgemeine (oder wie man auch sagen kann: lebensweltliche) Struktur und Funktion des menschlichen Geschichtsbewußtseins hinweise.

Geschichtsbewußtsein ist ein komplexer Zusammenhang von Erinnerung an die Vergangenheit, Deutung der Gegenwart und Erwartung der Zukunft Es realisiert diesen Zusammenhang, indem es aktuelle Erfahrungen von der zeitlichen Veränderung des Menschen und seiner Welt als Fragen an die Erinnerung der Vergangenheit adressiert, das Wissen um die Vergangenheit auf die Orientierungsbedürfnisse der Gegenwart hin aktualisiert und von ihm her Zukunftserwartungen durch historische Erfahrung abstützt. Es geht also im menschlichen Geschichtsbewußtsein immer um mehr als bloß um die Vergangenheit. Es geht darum, erfahrungsgesättigtes Wissen um die menschliche Vergangenheit zur Deutung dessen, was gegenwärtig geschieht und was realistisch von der Zukunft erwartet werden kann, zu mobilisieren. Indem das Geschichtsbewußtsein diesen inneren Zusammenhang der drei Zeitdimensionen realisiert, die Vergangenheit gleichsam über die Erinnerung so in die Gegenwart hineinsprechen läßt, daß Zukunft als Handlungsperspektive sich öffnet, indem es diese Sinnbildung am Leitfaden der Zeit vollbringt, ermöglicht das Geschichtsbewußtsein historiche Identität als Selbstbehauptung des Menschen im zeitlichen Wandel seiner selbst und seiner Welt

Geschichtsschreibung ist Arbeit an der Bildung der historischen Identität derjenigen, an die sie sich wendet Sie ist stets — ob es dem einsam am Schreibtisch sitzenden Historiker bewußt ist oder nicht — in die Kommunikationsprozesse eingebunden, in denen sich eine Gesellschaft in den Köpfen ihrer Mitglieder ein Bild von sich selbst gibt (ein solches Bild ist integraler Bestandteil der Realität jeder Gesellschaft) Geschichtsschreibung ist nichts anders als eine ausgeprägte, ausgearbeitete Form derjenigen Erinnerungsleistung, die jeder handelnde und leidende Mensch dauernd erbringen muß, um seine aktuellen Zeiterfahrungen verarbeiten und so deuten zu können, daß seine Lebenspraxis eine tragfähige Zukunftsperspektive gewinnt Diese Erinnerungsleistung hat immer eine soziale Dimension. Historische Erinnerung ist ein kommunikativer Prozeß von Vergesellschaftung. Die Geschichtsschreibung formuliert und stabilisiert Zugehörigkeiten, indem sie eine als gemeinsam empfundene Vergangenheit interpretiert, und zugleich entwirft sie damit auch eine Vorstellung davon, wer die andern sind, von denen man sich abgrenzt um man selbst zu sein Damit soll nicht gesagt sein, wie es der heute übliche geschichtsdidaktische Gebrauch des Wortes „Identität" nahelegt, daß sich die menschliche Identität exklusiv oder vornehmlich im Felde des Geschichtsbewußtseins bildet; ich behaupte nur, daß das Geschichtsbewußtsein ein notwendiger Faktor der menschlichen Identitätsbildung ist, und darauf muß um so mehr hingewiesen werden, als in der einschlägigen soziologischen und sozialpsychologichen Literatur zum Thema „Identität“ die Rolle des Geschichtsbewußtseins und die ihm eigene Art sinnbildender Tätigkeit weitgehend im dunkeln gelassen wird.

Identität ist die Fähigkeit von Menschen, im sozialen Lebenszusammenhang mit arideren Menschen unterschiedliche Erwartungen der anderen mit eigenen Bedürfnissen, Fremdinterpretationen mit Selbstinterpretationen zu einem in sich stimmigen und handlungsermöglichenden Deutungsmuster des eigenen Daseins zu verarbeiten. In dem Maße, in dem dieses handlungsermöglichende, daseins-orientierende Deutungsmuster zeitbezogen ist, kann man von historischer Identität sprechen. Zeitbezogen ist die menschliche Identität auf doppelte Weise: Einmal erfährt jeder Mensch, daß er selbst, die anderen, mit denen er umgeht, und die Welt, in der er mit den anderen lebt, sich dauernd verändern. Zweitens ist die menschliche Identität durch diejenige Zeit bestimmt, die gleichsam aus dem Inneren der menschlichen Subjekte selber stammt: durch Zeit in der Form von handlungsleitenden Absichten, Hoffnungen, Sehnsüchten, Ängsten. Historische Identität ist nun nichts anderes als die Fähigkeit von Menschen, diese Zeiterfahrungen und Zeitabsichten — man könnte auch sagen: die äußere und die innere Zeit — zu einer in sich stimmigen und handlungsermöglichenden Vorstellung vom Verlauf des eigenen Daseins zu integrieren. Metaphorisch könnte man sagen: Historische Identität ist die Fähigkeit von Menschen, auf dem Strom der Zeit zu schwimmen. Und um im Bilde zu bleiben, könnte man hinzufügen: Geschichtsbewußtsein ist nichts anderes als die Schwimmbewegungen der Seele und des Geistes, die der Mensch sein Leben lang macht, um seine eigene Geschichtlichkeit (die Tatsache, daß er im Strom der Zeit schwimmen muß) lebensermöglichend zu bewältigen.

Geschichtsschreibung ist ein Teil der angedeuteten Integrationsleistung des Geschichtsbewußtseins, die Zeiterfahrungen und Zeitabsichten zur Vorstellung eines sich durchhaltenden Ichs oder Wir miteinander vergesellschafteter Menschen verbindet. (Um ein Beispiel zu nennen: Im 19. Jahrhundert war die Nation eine solche historiographisch ausgearbeitete Vorstellung einer sich im Wandel der Zeit durchhaltenden und behauptenden kollektiven Identität). Jeder Mensch vollbringt für sich diese Integrationsleistung in den (oft nur un-oder halbbewußten) mentalen Prozessen, in denen er sich autobiographisch selbst interpretiert und den eigenen Lebensentwurf in soziale Zusammenhänge und übergeordnete kulturelle Vorstellungen kollektiver Identität einordnet. Zahllose gesellschaftliche Instanzen sind auf besondere Weise mit der gleichen Integrationsleistung befaßt. Die Geschichtswissenschaft ist nur eine davon. Sie ist nicht die praktisch wirkungsvollste, aber sie unterscheidet sich von allen anderen Formen bewußter historischer Erinnerungsarbeit dadurch, daß sie für ihre Erinnerungsleistungen besondere Ansprüche erhebt, eben diejenigen, die mit dem Namen „Wissenschaft" bezeichnet werden. Was bedeutet dies für die praktische Wirkung, die das historische Denken in den kommunikativen Prozessen hat, in denen sich historische Identität kulturell bildet? Auf den ersten Blick sieht es so aus, als sei das wissenschaftliche Verfahren der historischen Erinnerungsarbeit eminent unpraktisch; denn welche lebenspraktische Bedeutung soll den wissenschaftlichen historischen Forschungsleistungen eigentlich zukommen, die die Regale der historischen Bibliotheken mit der Masse des historischen Wissens füllen, die den Laien — und nicht nur ihn — erschreckt. Aber der Schein trügt Ein kurzer Blick auf die Rolle, die die akademische Geschichtsschreibung in der politischen Kultur moderner Gesellschaften gespielt hat und nach wie vor spielt kann uns eines Besseren belehren. Ich verweise außerdem noch auf die Ausbildung der Geschichtslehrer, also darauf, daß moderne Staaten sich mit Hilfe der Geschichtswissenschaft Fachkräfte für historische Identitätsbildung und Legitimation heranbilden, und ich verweise auf lebhafte Diskussionen in der politischen Öffentlichkeit über die Arbeit von Geschichtswissenschaftlern, wie sie sich etwa in den deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen niedergeschlagen hat

Nun ist der Blick auf diese politische Funktion der Geschichtswissenschaft eher irreführend; denn ich möchte ja nicht faktische Wirkungen der Geschichtswissenschaft in der politischen Kultur der Gegenwart aufweisen, sondern Prinzipien der Geschichtsschreibung erörtern, die die eingangs erwähnten Gefahren bannen können. Wissenschaft soll als inneres Gestaltungsprinzip der Historiographie in den Blick kommen und zur Diskussion ge-stellt werden. Was heißt es also, die lebensnotwendige und gesellschaftsbildende Erinnerungsarbeit der historischen Identitätsbildung wissenschaftsspezifisch zu betreiben?

Ich gehe von der Voraussetzung aus, daß professionalisierte Historiker grundsätzlich als alle Menschen, die anderes tun nichts über Erinnerungsleistungen Zeitperspektiven ihrer eigenen Lebenspraxis entwickeln, um sich der Dauer ihrer selbst im Wandel der Zeit zu vergewissern. Die Erinnerungsarbeit der professionalisierten Historiker unterscheidet sich aber von aller anderen Erinnerungsarbeit durch die Art und Weise, wie sie diese Zeitperspektivierung der menschlichen Lebenspraxis betreiben.

Ich kann diese Art und Weise hier nicht im einzelnen darlegen, sondern ich muß mich darauf beschränken, lediglich den für sie maßgebenden Gesichtspunkt zu bezeichnen. Dieser Gesichtspunkt ist denkbar einfach: Die Deutungsarbeit, die das historische Denken mit der Erfahrung der Vergangenheit im Hinblick auf die Zeiterfahrung und Zeiterwartung der Gegenwart vollbringt, wird strikt in das Medium einer methodisch geregelten, konsensorientierten und argumentativen Kommunikation eingebunden. Das historische Denken wird den Regeln unterworfen, die einen Diskurs (im ursprünglichen Sinne des Wortes, also im Sinne einer argumentativen Unterredung) definieren. Diese Regeln führen zu einer wissenschaftsspezifischen Methodisierung des historischen Denkens und damit zu bestimmten Formen der historischen Erkenntnisarbeit, vor allem zu derjenigen, die man „Forschung“ nennt.

Wissenschaftsspezifisch wird also die historische Erinnerungsarbeit in das Medium eines methodisch geregelten, konsensorientierten und argumentativen Denkens eingebunden. Was bedeutet diese Einbindung für den Prozeß der historischen Identitätsbildung, der durch das historische Denken in Gang gebracht und gehalten wird? Welche Bedeutung hat das für die Geschichte als Wissenschaft maßgebende Prinzip des historischen Denkens für dessen praktische Wirkung im kulturellen Prozeß der menschlichen Identitätsbildung? Ich möchte dieses Prinzip mit der traditionellen, zwar umstrittenen, aber kaum ersetzbaren Bezeichnung „Vernunft" charakterisieren. Ich halte diese Bezeichnung deshalb für angemessen, weil „Vernunft" ja nichts anderes bedeutet als die Fähigkeit von Menschen, ihre Kommunikation argumentativ in einer begrifflich verfaßten Sprache zu vollziehen und dabei (das ist die neuzeitspezifische Variante von „Vernunft") methodisch zu verfahren Diese Vernunfttätigkeit ist als Form eines menschlichen Miteinander-Redens etwas grundsätzlich Verschiedenes von den Formen des technischen, instrumentellen, strategischen und bürokratischen Vernunft-gebrauchs. Wenn also die historische Identitätsbildung wissenschaftlich erfolgt, dann bedeutet dies etwas sehr Elementares und Grundsätzliches: Die historische Erinnerung wird zur Angelegenheit einer rationalen Argumentation, einer Erwägung verschiedener Deutungsmöglichkeiten, einer Offenheit für Erfahrungen, einer Begründung maßgeblicher Gesichtspunkte, — kurz alles dessen, was wir mit dem Wort „vernünftig" alltagssprachlich meinen. Dies ist wahrlich nicht wenig und wohl des Schweißes der Fachleute wert Es ist eine offene Frage, wie dieses Vernunft-angebot, das die Geschichtswissenschaft auf der Grundlage ihrer eigenen Prinzipien als Wissenschaft an die Instanzen und Agenten der historischen Identitätsbildung in der politischen Kultur macht, konkret aussieht. Ich kann mir durchaus bohrende Fragen danach vorstellen, ob die Geschichtswissenschaft eigentlich diesen ihren eigenen Vernunftprinzipien durchgängig nachkommt oder nicht auch allzuoft in ihrer relativ kurzen Geschichte als Wissenschaft (seit dem späten 18. Jahrhundert) der Versuchung erlegen ist, ihre Vernunft mit der methodischen Rationalität von Forschungstechniken zu identifizieren und sie dabei qualitativ ganz erheblich zu verkürzen, so daß die Geschichtsschreibung sich allzu willig den Legitimationsinteressen der jeweiligen Machthaber gefügt hat -So fruchtbar solche Fragen zur Kritik und Selbstkritik der Geschichtswissenschaft als Faktor der politischen Kultur auch sind, ich möchte sie hier nicht weiter erörtern, sondern nur auf zwei Möglichkeiten verweisen, wie der Vernunftanspruch der Geschichtswissenschaft praktisch zur Geltung gebracht werden kann und soll, und zwar dort, wo historische Erinnerungen ein gewichtiger Faktor der politischen Kultur unserer Gesellschaft sind.

Die eine Möglichkeit besteht darin, historische Erkenntnisse so zu präsentieren, daß sie starre Muster der historischen Identität auflösen können. Die zweite sehe ich in einer Art Abwehrhaltung der Geschichtsschreibung gegen die Versuchung des sich ausbreitenden Irrationalismus der Gegenwart Natürlich kann die Geschichtsschreibung der angstbesetzten Gegenwartserfahrung das Spiegelbild historischer Alternativen vorgaukeln, sie kann die historische Erfahrung gegen die Denktraditionen zur Geltung bringen, denen sich die Geschichte als Wissenschaft verdankt. Statt auf diese Weise ihre eigene Tradition im Prozeß der Modernisierung zu verdrängen und sich so den Ast abzusägen, auf dem sie als Wissenschaft sitzt, sollte die Geschichtswissenschaft diese Tradition eher kritisch gegen die romantisierende Gegenwartsflucht in die Vergangenheit kehren und als Chance dafür anbieten, Gegenwartserfahrungen durch historische Erinnerungsarbeit so zu deuten, daß tragfähige Handlungsperspektiven in die Zukunft eröffnet werden.

Beide Möglichkeiten möchte ich abschließend noch kurz erläutern.

Starre Muster historischer Identität finden sich allenthalben. Man denke nur an bestimmte Vorstellungen nationaler Identität, wie sie das historische Denken des 19. Jahrhunderts beherrscht haben, oder an tiefverwurzelte Stereotype geschlechtlicher Identität Es ist bekannt, welches Unheil solche Muster anrichten können, wenn sie gegen die Verarbeitung relativierender oder modifizierender Erfahrungen abgeschottet werden. Der Geschichtsschreibung kommt hier eine wichtige ideologiekritische Rolle zu. Sie kann diese Rolle nur spielen und sich gegen konkurrierende afterwissenschaftliche Präsentationen und Deutungen der historischen Erfahrung nur behaupten, wenn sie sensibel ist für die Gegenwartserfahrung, die die Prozesse der historischen Identitätsbildung bestimmen, wenn sie sensibel ist für den Kampf um Geschichte als Medium politischer Kultur. In dem Kampf kann und soll sie nicht Partei ergreifen (was praktisch nur bedeuten würde, daß sie sich an den Meistbietenden verkaufte), sondern sie kann und soll in ihm das friedliche Mittel des vernünftigen Argumentierens einbringen.

Die Geschichte beruht als Wissenschaft auf Vernunftprinzipien, die in einem langen historischen Prozeß herausgearbeitet und errungen wurden. Man hat diesen Prozeß „Emanzipation" genannt. Heutzutage hat dieser Begriff zusammen mit der für ihn maßgeblichen Tradition der Aufklärung eine schlechte Presse. Es ist modern und des Beifalls der postmodernen intellektuellen Avantgarde sicher, alles das, was mit Emanzipation und Aufklärung zu tun hat, als Illusion zu entlarven und die Gegengeschichte zur Geschichte der neuzeitlichen Emanzipation als diejenige zu preisen, die uns sagt, wer wir sind. Die Geschichte würde sich aber als Wissenschaft selber preisgeben, die Wurzeln durchschneiden, aus denen sie erwachsen ist, wenn sie die historische Erfahrung nach diesem Strickmuster radikalisierter Kulturkritik interpretierte, wenn sie Geschichte als Plädoyer für eine Befreiung von den Zwängen des neuzeitlichen Denkens schriebe. Sie sollte der Versuchung widerstehen, auf den Wogen neuer Sehnsüchte zu schwimmen, in den Tiefen der Vergangenheit den Schrecken der Gegenwart zu vergessen. Statt dessen sollte sie an die Erfahrungen erinnern, die wir mit irrationalistischen Strömungen und mit den Versuchen gemacht haben, die zivilisatorische Kultur der Moderne zu beenden und neue, von der Last des diskursiven Denkens erlösende Mythen zu kreieren. Wenn sich die Geschichtswissenschaft als Wissenschaft ernst nimmt, dann sollte sie Geschichte nur so schreiben können, daß in ihr die Vernunft vorkommt, der sie sich verpflichtet weiß, und Sinn macht

Fussnoten

Fußnoten

  1. J. Chr. Gatterer, Vom historischen Plan und der darauf sich gründenden Zusammenführung der Erzählung, in: ders. (Hrsg.), Allgemeine historische Bibliothek, 1. Bd„ Halle 1767, S. 73.

  2. Der erste Band (H. Lutz, Das Ringen um deutsche Einheit und kirchliche Erneuerung. Von Maximilian! bis zum Westfälischen Frieden, 1490 bis 1648, Berlin) erschien 1983.

  3. 7Th. Nipperdey, Deutsche Geschichte 1815 bis ob. Bürgerwelt und starker Staat, München 1983.

  4. Zum Beispiel: H. -U. Wehler, Antiquierte Aversionen gegen Geschichte?, in: ders., Preußen ist wieder schick ... Politik und Polemik in 20 Essays, Frankfurt 1983, S. 172— 192.

  5. Dazu beispielsweise K. Bergmann/A. Kuhn, Abschied vom Aufbruch. Hessen 1972 bis 1982: Rah-menrichtlinien Gesellschaftslehre, in: Geschichtsdidaktik, 7 (1982), S. 273- 282. - Wie schnell didaktische Denkweisen, die man angesichts der Diskussion der letzten Jahrzehnte für restlos obsolet geworden ansehen müßte, wieder fröhliche Urständ feiern, zeigt die Tatsache, daß der Vorsitzende des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands in seiner Ansprache vor der 34. Versammlung deutscher Historiker in Münster das Memorieren von Jahreszahlen als Triumph des historischen Lernens feiert (Bericht über die 34. Versammlung deutscher Historiker in Münster /Westfalen, 6. bis 10. Oktober 1982, Stuttgart 1984, S. 30).

  6. Symptomatisch ist P. Sloterdijk, Kritik der zynischen Vernunft, 2 Bde, Frankfurt 1983. Vgl. auch K. H. Bohrer (Hrsg.), Mythos und Moderne, Frankfurt 1983.

  7. Der-Spiegel, (1980) 40, S. 25.

  8. J. Rüsen, Utopie und Geschichte, in: W. Voß-kamp (Hrsg.), Utopieforschung. Interdisziplinäre Studien zur neuzeitlichen Utopie, Bd. 1, Stuttgart 1982, S. 356— 374.

  9. W. von Humboldt, über die Aufgabe des Geschichtsschreibers, in: ders., Werke in 5 Bänden, hrsg. v. A Flitner u. K. Giel, Bd. 1, Darmstadt 1960, S. 589.

  10. Vgl. dazu L. Stone, The Revival of Narrative: Rellections on a New Old History, in: Past and Present, (1979) 85, S. 3— 24. Ferner: S. Quandt/H. Süss“ Uth (Hrsg.), Historisches Erzählen. Formen und runktionen, Göttingen 1982.

  11. H. White, Meta-History. The Historical Imagination in nineteenth Century Europe, Baltimoreondon 1973; ders., Rhetoric and History, in: ders. tHE• Manuel, Theories of History, Los Angeles 28, S. 3— 25. Kritisch dazu W. J. Mommsen, Die rprache des Historikers, in: Historische Zeitschrift, 0984) 238, S. 57— 81.

  12. Th. Lessing, Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen (Hamburg 1962; zuerst 1916). Es ist symptomatisch, daß von diesem Werk kürzlich eine neue Ausgabe erschienen ist (München 1982).

  13. K. -E. Jeismann, Geschichtsbewußtsein, in: A Kuhn u. a. (Hrsg.), Handbuch der Geschichtsdidaktik, Bd. 1, Düsseldorf 1979, S. 42— 45.

  14. K. Bergmann, Identität, in: A. Kuhn (Hrsg.), Handbuch der Geschichtsdidaktik (Anm. 13), S. 46— 53; U. A. J. Becher, Personale und historische Identität, in: K. Bergmann/J. Rüsen (Hrsg.), Geschichtsdidaktik: Theorie für die Praxis, Düsseldorf 1978, S. 57— 66.

  15. Vgl. dazu K. Röttgers, Kommunikativer Text und Zeitstruktur von Geschichte, Freiburg-München 1982.

  16. Dazu vor allem H. Lübbe, Geschichtsbegriff und Geschichtsinteresse. Analytik und Pragmatik der Historie, Basel 1977.

  17. Dazu die ausführliche Dokumentation des Georg-Eckert-Instituts für internationale Schulbuch-forschung von W. J. Meyer (Hrsg.), Die deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen in der öffentlichen Diskussion der Bundesrepublik Deutschland. Eine Dokumentation (Studien zur internationalen Schulbuchforschung, Bd. 26), Braunschweig 1979.

  18. Zur Diskussion vgl. H. Schnädelbach (Hrsg.), Rationalität. Philosophische Beiträge, Frankfurt 1984.

  19. Dazu ausführlicher J. Rüsen: Historische Vernunft. Grundzüge einer Historik I: Die Grundlagen der Geschichtswissenschaft, Göttingen 1983. K E. Jeismann hat diese Argumentation geschichtsdidaktisch reflektiert und kritisiert in: Geschichtsdidaktik, 9 (1984), S. 85— 89.

  20. Dazu P. H. Reill, The German Enlightenment and the Rise of Historicism, Berkeley 1975; H. W. Blanke/J. Rüsen (Hrsg.), Von der Aufklärung zum Historismus. Zum Strukturwandel des historischen Denkens (Historisch-politische Diskurse, Bd. 1) Paderborn 1984; H. -E. Bödeker u. a. (Hrsg.), Deutsche Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Aufklärung, Göttingen 1984.

  21. p G. G. Iggers, Deutsche Geschichtswissenschaft. Eine Kritik der traditionellen Geschichtsauffassung von Herder bis zur Gegenwart, München 1972-, “ Faulenbach (Hrsg.), Geschichtswissenschaft in Deutschland: Traditionelle Positionen und gegenwärtige Aufgaben, München 1974; H. -U. Wehler, Geschichtswissenschaft heute, in: J. Habermas Hrsg.), Stichworte zur „Geistigen Situation der teit. Bd. 2: Politik und Kultur, Frankfurt 1979, S. 709— 753.

  22. Vgl. dazu B. von Borries, Mädchensozialisation und Frauengeschichte. Beobachtungen zum pädagogisch-psychologischen und fachdidaktischen Schrifttum, in: Geschichtsdidaktik, 4 (1979), S. 15— 35; A. Kuhn/J. Rüsen (Hrsg.), Frauen in der Geschichte III. Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Beiträge zur Geschichte der Weiblichkeit vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, Düsseldorf 1983.

Weitere Inhalte

Jörn Rüsen, Dr. phil., geb. 1938; Professor für Neuere Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Veröffentlichungen u. a.: Begriffene Geschichte. Genesis und Begründung der Geschichtstheorie J. G. Droysens, Paderborn 1969; Für eine erneuerte Historik. Studien zur Theorie der Geschichtswissenschaft, Stuttgart 1976; Ästhetik und Geschichte. Geschichtstheoretische Untersuchungen zum Begründungszusammenhang von Kunst, Gesellschaft und Wissenschaft, Stuttgart 1976; Historische Vernunft. Grundzüge einer Historik I: Die Grundlagen der Geschichtswissenschaft, Göttingen 1983.