Die Frage nach dem Stand der Normalisierung der Beziehungen Israels zu Deutschland sollte man nicht nur anhand von Zeitungsberichten oder Reiseeindrücken, sondern auch und am besten auf Grund einer systematischen Ermittlung der Einstellungen von jungen Israelis beantworten. Wir haben versucht, eben dies mit einer kleineren empirischen Untersuchung zu diesem Thema anzugehen, und zwar durch die Auswertung von Erfahrungen im Geschichtsunterricht an israelischen Schulen und Hochschulen. Mit diesem Geschichtsunterricht und mit dem Kapitel der deutschen Geschichte im besonderen befaßt sich die folgende Abhandlung auch; im Brennpunkt steht jedoch nicht die Information, die in israelischen Geschichtsbüchern oder im Geschichtsunterricht vermittelt wird, sondern die Frage der Einstellung der israelischen Schüler und Studenten zu Deutschland und zur deutschen Geschichte.
Anzumerken ist, daß es sich hier um den ersten Versuch dieser Art in Israel handelt.
Die Demoskopie in diesem Land hat bisher die Frage nach der „Einstellung zu den Deutschen" nicht gestellt, weder für die Gesamtbevölkerung noch für einzelne Gruppen. Daraus rechtfertigt sich die Veröffentlichung unserer Untersuchung, obwohl sie manchen methodischen Anforderungen nicht genügen kann. Die in den Tabellen ausgewiesenen Werte lassen nur Tendenzen erkennen. Gleichwohl erlauben sie bemerkenswerte erste Einblicke in eine terra incognita.
Eines soll noch vorweg betont werden: Was hier als „Normalisierung" bezeichnet wird, bedeutet nicht etwa Neutralisierung oder Gleichgültigkeit, sondern Verzicht auf emotionelle oder neurotische Elemente in bezug auf unser Thema im Unterricht und in der Erziehung überhaupt.
Die folgende Abhandlung besteht aus zwei Teilen: Der erste befaßt sich mit der Einstellung von Schülern zu Deutschland, der zweite mit der von Studenten zum gleichen Thema.
I
Die Möglichkeit, dem Thema in den israelischen Schulen nachzugehen, entstand dadurch, daß seit Ende der sechziger Jahre im israelischen Erziehungsministerium ein Curriculumzentrum besteht, dessen Tätigkeit alle Bereiche der Planung und Anwendung von Curricula umfaßt. Das Zentrum wirkt ebenso wie das Ministerium als zentrale Institution für das ganze Land, so daß seine Richtlinien letztlich für das gesamte Schulsystem Geltung haben. Das Zentrum bestimmt nicht nur die Lehrpläne, die Curricula, sondern arbeitet auch an der Schulbuchproduktion mit. Im Rahmen dieses Zentrums werden Schulbücher verfaßt, wird experimentiert und evaluiert. Die Produkte dieser Arbeit konkurrieren dann auf dem Schulbuchmarkt; sie gelten wegen der systematischen Bearbeitung als qualitativ besser als die Mehrheit der „privaten" Schulbücher. Deshalb haben die Bücher des Curriculumzentrums auch besonders hohe Auflagenzahlen. Das Curriculumzentrum gab auch dem Geschichtsunterricht eine Fülle von Anregungen, indem es auf der Suche nach neuen Wegen sowohl den Inhalt als auch die Methoden kritisch zu sichten erlaubte. Nicht selten hatten wir — Historiker und Pädagogen der Abteilung für Geschichte dieses Zentrums — die Möglichkeit, auch die Darstellung der deutschen Geschichte in den israelischen Schulbüchern zu analysieren und zu beeinflussen.
Was die Geschichte — und nicht nur die Geschichte des 20. Jahrhunderts — angeht, mußten die neuen Curricula nicht nur die veraltete Methodik, sondern auch ein altes Trauma überwinden — das Trauma der Verfolgung und Diskriminierung in der Diaspora bis zur Vernichtung im 20. Jahrhundert. Dieses Trauma ist zu einem Bestandteil der zionistischen Vorstellungswelt geworden und dadurch auch zur „Moral" der Geschichte im Geschichtsunterricht. Es stellte damit ein regelrechtes Hemmnis dar sowohl für den systematischen Aufbau des Geschichtsunterrichts als auch für das Verstehen der Rolle der jüdischen Geschichte im Rahmen der „allgemeinen" Geschichte. Um dieses Hemmnis zu beseitigen, mußten die neuen Curricula vor allem durch stärkeres Betonen didaktischer Prinzipien umgestaltet werden. Sowohl kognitive als auch affektive Lernziele wurden stufenweise aufgestellt und klassifiziert; die Information, der Inhalt per se, wurde anderen Zielen untergeordnet: analytischem Denken, synthetischem Denken, dem Evaluieren kognitiver Fragen, Werten etc. So werden Werte zwar vertreten, keineswegs aber aufgezwungen. In diesem Rahmen kann man Geschichte — auch die deutsche Geschichte — ohne ein Übermaß an Emotionen lehren und lernen.
Die deutsche Geschichte als solche ist natürlich kein eigenes Lernziel. Man kann aber die deutsche Geschichte, ebenso wie die Geschichte jedes anderen Volkes, bei der Erörterung spezifischer Fragen exemplarisch behandeln. So wurden Luther, Friedrich II., Joseph II., das Frankfurter Parlament oder die staatliche Einheit Deutschlands als Beispiele für allgemeine Phänomene — Reformation, Absolutismus, 48er Revolution, industrielle Revolution und Nationalismus — dargestellt. Darüber hinaus wird dadurch, daß im Rahmen des Schulunterrichts Beispiele aus der deutschen Geschichte vorgestellt werden, die Möglichkeit geschaffen, daß die Schüler später die für Israelis relevanteste Epoche der deutschen Geschichte studieren und sich mit ihr sachlich auseinandersetzen können. Es ist m. E. absurd, daß, wie bisher, mit der Nazi-Zeit begonnen wird, die Schüler aber aus der früheren Geschichte Deutschlands kaum etwas wissen.
Es geht im neuen Curriculum unter anderem darum, relevante Fragen — ich sage nicht aktuelle Fragen, das macht die Geschichte oft zu oberflächlich — zu stellen und zu beantworten. Auch hier können Fragen aus der deutschen Geschichte als Anhalts-und Ausgangspunkte dienen. Zum Beispiel kann man das Problem des preußischen Absolutismus im 18. Jahrhundert weiter aufteilen und nach dem Einfluß der gefährdeten staatlichen Grenzen auf Militarismus und Wirtschaftsfragen untersuchen — ein Problem, das in Israel zweifellos relevant ist. Es bestehen selbstverständlich Unterschiede in den Erscheinungen, denn die Geschichte behandelt keine identischen Phänomene, aber gerade durch die Differenzierung zwischen Ähnlichkeiten und Unterschieden werden kognitive Ziele im Geschichtsunterricht erreicht.
Völlig unbestreitbar ist die Relevanz der deutschen Geschichte, wenn man die Fragen des Faschismus und des Nationalismus behandelt. Die Auseinandersetzung mit dem Kapitel „Der Aufstieg der NSDAP und der NS-Staat" ist ein Prüfstein des neuen Curriculums in bezug auf die Behandlung der deutschen Geschichte. Dieses Kapitel haben wir 1978 und 1979 in der neunten Klasse (letzte Klasse der Mittelstufe, Kinder im Alter von 13 bis 15 Jahren) experimentell geprüft (1978 mit 68 Schülern, 1979 mit 62). Die für das Experiment gewählten Klassen sind repräsentativ für die israelische Großstadtbevölkerung. Etwa die Hälfte der Schüler kommt aus einem nichteuropäischen Elternhaus und repräsentiert hiermit die etwa 60 Prozent starke Gruppe der orientalischen Juden in der israelischen Bevölkerung. Gleichwohl können die Ergebnisse — wie angedeutet — nicht als allgemein repräsentativ angesehen werden, u. a. auch deshalb, weil die Gruppe der sozial benachteiligten Klassen, die zum großen Teil in besonderen Schulen und vor allem in Entwicklungsstädten anzutreffen sind, nicht am Experiment teilnahmen.
Das Kapitel, das die Schüler im Jahr 1978 durcharbeiteten, behandelt drei Themen: die nationalsozialistische Machtergreifung, den totalitären NS-Staat, den Weg zum Zweiten Weltkrieg. Ein beträchtlicher Teil dieses Kapitels enthält Quellenmaterial — Dokumente und Photos —, das als Forschungsbasis für die Schüler dient. Die Information, die wir geben, entspricht dem modernen Stand der Geschichtsforschung. Die Prüfung hielt sich auf zwei Ebenen, auf der des Wissens und auf der der Einstellungen, da unterstellt werden kann, daß zwischen Wissen und Einstellungen eine Korrelation besteht, so daß auch zur Untersuchung der Einstellungen die Beantwortung der reinen Wissensfragen von Interesse war.
Allgemein konnte aus den Ergebnissen geschlossen werden, daß die meisten Schüler keine groben Fehler beim Lernen der historischen Tatsachen gemacht hatten und daß sie nicht zu einseitigen oder veralteten Erklärungen neigten.
Unser hauptsächliches Interesse war jedoch auf die „attitude", d. h. auf die Einstellung der Schüler zum dargebotenen Material gerichtet Um dies zu erfassen, wurden zwei Tests, ein Pre-Test und ein Post-Test, vorbereitet. Der Pre-Test hatte die Form eines „semantischen Differentials", d. h. er enthielt eine Liste von 16 Attributpaaren, und die Schüler sollten entscheiden, wo sie auf einer fünfspaltigen Skala zwischen jedem Paar ein Attribut notieren würden. Erbeten wurde die Charakterisierung des jeweiligen Typs oder Stereotyps: „Der deutsche Bürger nach 1933" (d. h.der der national-sozialistischen Ära), „das Parteimitglied", „der englische Bürger während des Zweiten Weltkrieges". Die Attribute ließen sich ziemlich deutlich als negativ oder positiv definieren (je höher die Note, desto positiver die Einstellung). Der Engländer wurde als ein für unsere Zwecke „neutraler" Maßstab benutzt. Es muß hier bemerkt werden, daß viele Schüler erst nach einer Diskussion, in der sie sich gegen die Stereotypisierung von Völkern oder Menschengruppen ausgesprochen hatten, bereit waren, die Fragebogen zu beantworten.
Der Pre-Test hatte folgende Resultate: (Je höher die Note, desto positiver die Einstellung.) Die Durchschnittswerte müssen mit großer Vorsicht behandelt werden, da sich nicht jedes Attributpaar als eindeutig positiv oder negativ einordnen läßt. Die Gesamtrichtung und der Durchschnittswert wiesen jedoch eindeutig auf eine negative Einschätzung des deutschen Bürgers des Dritten Reiches im Vergleich zum britischen Bürger aus der gleichen Epoche hin und auf eine noch negativere Einstellung zu dem Mitglied der Nazi-Partei.
Beträchtliche Standardabweichungen bei den Antworten, die die Deutschen und die Mitglieder der Nazi-Partei betreffen, offenbarten die Zweifel und Uneinheitlichkeit der Einstellungen zu diesen Typen. Aber über alle Auswertungsprobleme hinweg ist offensichtlich, daß die Schüler bereits vor der Auseinandersetzung mit diesem Themenbereich sehr klar zwischen dem deutschen „Mitläufer" im Dritten Reich und dem „Bonzen" differenzierten. Das läßt vermuten, daß der Geschichtsunterricht und die Behandlung früherer Epochen der deutschen Geschichte in unseren Geschichtsbüchern dazu beigetragen haben, daß nicht die Tatsachen, sondern die Vorurteile verdrängt wurden. Auf Grund des öffentlichen Klimas und der unhistorischen Behandlung dieses Themas in Israel hätte man dieses Ergebnis nicht unbedingt erwarten dürfen. Ich persönlich hatte jedenfalls gedacht, daß die Schüler hier undifferenzierter antworten würden. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, daß die deutsche Geschichte der dreißiger Jahre nicht schlicht als ein Negativum abgestempelt wurde. Die Nazis waren für die Schüler nicht einfach verrückte Leute, Psychopathen usw. — dies wäre für eine ernste Auseinandersetzung mit dem Thema eher destruktiv.
Die Ergebnisse des Pre-Tests deuteten im voraus darauf hin, daß unser Schulbuch nicht im Gegensatz zur . Attitüde" der Schüler stehen werde. Doch führte der Lernprozeß zu weiterer Differenzierung, zu erhöhtem Nachdenken und sogar zu einer leicht positiveren Einschätzung des Geschehens und des deutschen Volkes. Das zeigt besonders die vorstehende Tabelle (Ergebnisse des Post-Tests):
Große Standardabweichungen vor allem bei den Typen, die Gegenstand des Unterrichts gewesen waren („der deutsche Bürger'1 und „das Nazi-Parteimitglied“), weisen darauf hin, daß der Lernprozeß nicht eindeutige Typen schuf, sondern die Zweifel der Schüler bei der Stellungnahme zu den Eigenschaften dieser Typen noch verstärkt hat und daß er keine Stereotypisierung bewirkte. Dieses Resultat des Lehrprozesses erscheint auf der ganzen Strecke auch in anderen Kapiteln, was die Verwirklichung von Lernzielen des Geschichtsunterrichts auf einem hohen kognitiven und evaluativen Niveau bedeutet.
Während im Post-Test bei den dem Engländer zugewiesenen Eigenschaften keine wesentlichen Veränderungen auftreten, kann man an einigen Attributen eine durch das Gelernte veränderte Einstellung der Schüler zu den Eigenschaften „des Deutschen" und „des Par-teimitglieds" ablesen. Neben der stärkeren Anerkennung des Freiheitsmangels bei den Deutschen der dreißiger Jahre erscheint bei den moralischen und psychologischen Eigenschaften die Neigung, den Deutschen jener Zeit besser zu verstehen, ihn als weniger krankhaft anzusehen (z. B. normaler) und auch als weniger schlecht. Dennoch bleibt im ganzen gesehen, wie nicht anders zu erwarten, die Einstufung — Engländer, Deutscher, Nazi — vom Positiven zum Negativen erhalten, und der Nazi hat nach wie vor ein eindeutig negatives Image — aber dieses Image hat nicht den Charakter eines Vorurteils, sondern das einer Einstellung, die auf Grund von Tatsachen erworben wurde.
Um die Frage der Einstellung weiter zu klären, wurde eine zusätzliche Frage gestellt, die sich direkt auf das Lernmaterial bezog. Die Schüler sollten zu einer im Schulbuch zitierten belletristischen Darstellung dreier Familienväter jener Zeit (ein Nazi, ein „Mitläufer" und ein „Sozi") Stellung nehmen: 70 Prozent der Schüler betrachteten den „Mitläufer" -als repräsentativ für das deutsche Volk zu jener Zeit, nur 17 Prozent den Nazi.
II.
Um die Gültigkeit der Schlußfolgerungen aus dem Experiment des Jahres 1978 zu überprüfen, wiederholten wir den Pre-Test und Post-Test im Jahre 1979 in ähnlichen Klassen, jedoch mit folgenden zusätzlichen Variationen: 1. Dem semantischen Differential wurden zwei Attributpaare beigefügt, die politische Eigenschaften beschreiben liberal, (autoritär — demokratisch — anti-demokratisch). 2. Die Schüler hatten gleich nach dem Kapitel über den Nationalsozialismus das über den Zweiten Weltkrieg und die Massenvernichtung der Juden durchgearbeitet. Der Post-Test fand statt, nachdem sie diese Kapitel gelernt hatten.
Es muß hier bemerkt werden, daß der Pre-Test ca. vier Monate, nachdem der Film „Holocaust" im Fernsehen gesendet worden war, stattfand, und man hätte erwarten können, daß dies die Einstellung der Schüler zum Thema vor Beginn des systematischen Unterrichts hätte beeinflussen können.
Die überragenden Unterschiede im Pre-Test waren: gegenüber dem Vorjahr a) der Nazi: weniger frei, weniger grob, weniger schlecht, weniger . verrückt', zivilisierter, ehrlicher; im ganzen gesehen positiver und das trotz — oder vielleicht wegen — des Films „Holocaust";
b) der deutsche Bürger: weniger frei, normaler, zivilisierter, viel weniger dominierend; im ganzen etwas positiver als im Vorjahr;
c) der Engländer: weniger gesund, weniger egoistisch, toleranter; wichtiger aber ist, daß er als liberal und demokratisch bezeichnet wird (im Unterschied zum Nazi und zum deutschen Bürger).
Zwei wesentliche Komponenten sind es, die die Abweichungen zwischen den Resultaten von 1978 und 1979 erklären können: der Charakter der jeweiligen Klasse und der Einfluß des Films „Holocaust". Es stehen uns nicht die Mittel zur Verfügung, um zu untersuchen, welche Komponente die wichtigere ist. Wir neigen dazu, den Film „Holocaust" für den gravierenden Faktor zu halten, das obwohl paradox scheint.
Was die Resultate nach dem Lernprozeß betrifft: Hier war es so, daß die Unterschiede zwischen den Jahren 1978 und 1979 noch kleiner waren als beim Pre-Test, d. h., der Lehrstoff und der Lernprozeß hatten einen ähnlichen Effekt, obwohl die Prädispositionen ein wenig verschieden waren und die Schüler zudem das Kapitel mit den Themen „Zweiter Weltkrieg" und „Massenvernichtung''durchgearbeitet hatten.
Zusammenfassend: Diese Ergebnisse stützen die Annahme, daß die Schüler bei der Charakterisierung der vorgegebenen Stereotypen („der deutsche Bürger nach 1933", „das Parteimitglied", „der englische Bürger während des Zweiten Weltkrieges") schon vor dem Lernprozeß mit Vorsicht und Differenzierungsvermögen vorgehen und daß der Lernprozeß dieses Vermögen noch steigert. Dies steht im Kontrast zu dem, was wir erwartet hatten und ermutigt dazu, im Sinne des neuen Lehrplanes weiterzuarbeiten.
III.
Eine indirekte Bestätigung der Folgerungen, die hinsichtlich der Schüler gezogen wurden, erhielten wir durch die Untersuchung der Einstellungen von Studenten. Diese hatten ihren Geschichtsunterricht noch vor dem Inkrafttreten der neuen Curricula genossen.
Der Autor dieser Abhandlung konnte aufgrund seiner Stellung als Dozent für deutsche Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem die Einstellung von Studenten der Geschichte zu Deutschland und zu den Deutschen untersuchen.
In diesem Falle wurde nicht nach der Einstellung zu einem spezifischen Thema der deutschen Geschichte gefragt, sondern zu dem Gesamtkomplex Deutschland, wie sie sich in der Schul-und Militärzeit bildet Dennoch versucht die Fragestellung, das Kapitel 1933— 1945 zu isolieren und seine Auswirkung auf die Gesamteinstellung bloßzulegen. Selbstverständlich war dies nicht das einzige Kapitel, dessen Einfluß auf die Einstellung israelischer Jugendlicher zum Thema Deutschland wir prüfen wollten. Nicht weniger interessant ist der Einfluß der Zeit nach 1945. Hierbei muß man in Betracht ziehen, daß Deutschland in zwei politische Gesellschaften mit unterschiedlichem Charakter und verschiedenen Ideologien geteilt ist.
Die in dieser Untersuchung Befragten stellen keinen repräsentativen Querschnitt der israelischen Jugend im Alter von 21— 25 Jahren dar, auch nicht der Studentenschaft und vielleicht nicht einmal der Geschichtsstudenten, da die Befragten einen Kurs in deutscher Geschichte gewählt hatten und damit eine besondere Motivation aufwiesen, die bei anderen Studenten nicht vorhanden ist. Das bedeutet nicht, daß es sich hier um eine Gruppe mit spezifischen Charakteristika handelt, sondern nur, daß uns nicht die wissenschaftlichen Mittel zur Verfügung stehen, um zu prüfen, in welchem Maße die Folgerungen, die wir aus der Untersuchung dieser Gruppe ziehen, auch für eine größere Gruppe israelischer Jugendlicher dieses Alters Geltung haben.
Die Untersuchung wurde ebenfalls in einem Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt, und wieder vergleichen die Ergebnisse zwei aufeinander folgende Jahrgänge. Es wurde dabei in Betracht gezogen, daß die Gruppe der Befragten des jeweiligen Jahres nicht einheitlich war — teils waren es Studenten des ersten Jahres, teils fortgeschrittenere. In den Fällen, in denen diese Unterteilung von Bedeutung ist, wird das in den Folgerungen aufgeführt. Auch in diesem Fragebogen war ein Teil der Fragen dem Wissensstand gewidmet, um ein Bild von der Informationsgrundlage zu bekommen, auf der die Einstellungen basieren. Im Jahre 1978 wurden an 40 Studenten 5 Fragen und im Jahre 1979 an 53 Studenten 4 Fragen gerichtet.
Die Antworten, die gegeben wurden, sind Beweis dafür, daß der Wissensstand der Studenten, was das Thema Deutschland betrifft, mittelmäßig ist, und das bedeutet wiederum, daß ein Großteil der Einstellungen eher auf Eindrücken als auf Wissen beruht. Dies gilt abgeschwächt auch für das Jahr 1979. Die Tatsache, daß der durchschnittliche Wissensstand in diesem Jahr etwas höher war, kommt daher, daß ein Teil der 23 Studenten des zweiten Jahres im Vorjahre schon einem Kurs in deutscher Geschichte beigewohnt hatte.
Nun zu den Einstellungen. Zwei Hauptfragen lagen der Untersuchung zugrunde:
1. Wie ist das Image der heutigen Deutschen bei den befragten Studenten?
2. Was beeinflußt die Bildung des Images? Bei der ersten Frage wußten wir, daß wir auf Widerstand gegen die bewußte Stereotypisierung stoßen würden, und tatsächlich waren die Studenten nur nach einiger Überredung bereit, die Fragen zu beantworten. Bei der zweiten Frage vermuteten wir, daß zwei Faktoren von entscheidendem Einfluß seien — die Geschichte des Dritten Reiches und die Einstellung der Bundesrepublik Deutschland zu Israel. Um dies zu untersuchen, wurden vier Fragen gestellt, die sich auf Eigenschaften entlang der Achse positiv — negativ bezogen. Die niedrigste Note (negative Eigenschaft) ist 1, die höchste 6 (positive Eigenschaft). Die von 1 bis 6 reichende Noten ließen den Studenten keine Möglichkeit, neutral zu bleiben (im Durchschnitt drückt sich die Neutralität durch die Note 3. 5 aus).
Die erste Frage ergibt zwischen 1978 und 1979 einen Unterschied von knapp 0. 2, d. h. er ist unbedeutend. Die generelle Einstellung neigt zum Negativen (weniger als 3. 5), jedoch nicht mit übermäßiger Schärfe. Die negative Eigen, schäft, die am stärksten hervortritt, ist der Antisemitismus (2. 6), die positivste Besetzung (wohl aus mangelnder Kenntnis der deutschen Geschichte zwischen 1848 und 1945) findet sich bei der Eigenschaft „demokratisch" (4. 1), Die zweite Frage ergibt ebenfalls Unterschiede von so geringer Größenordnung, daß sie beinahe ohne Bedeutung sind. Das Image des Bürgers der Bundesrepublik Deutschland ist positiv (oberhalb von 3. 5), nur zum Thema Antisemitismus (etwas auch bei dem des Rassismus) bestehen Vorbehalte. Auch hier ist hervorstechend positiv besetzt die Eigenschaft der demokratischen Einstellung. Die Erklärung dafür liegt wohl in der Identifizierung eines westlichen Staates mit Demokratie. Bei der dritten Frage besteht nur ein bedeutender Unterschied zwischen den Antworten von 1978 und denen von 1979, und zwar im Punkte Humanität (0. 45), wofür ich keine Erklärung sehe. Das Image des DDR-Bürgers ist im ganzen eindeutig negativ, pur bei den Punkten Rassismus und Humanität ist das weniger der Fall.
Bei der vierten Frage wurde der Versuch unternommen, 1. die Fragen 2 und 3 zu kontrollieren. Tatsächlich liegt der Durchschnitt bei den Fragen 2 und 3 nahe der Note, die in 4 an Ost-und Westdeutschland verteilt wurde; allerdings sind die Werte in der Frage 4 etwas extremer (anscheinend deshalb, weil das Stereotyp in Frage 1 sich auf weitere Eigenschaften stützte, die in den Fragen 2 und 3 nicht auftreten);
2. einen außerdeutschen Maßstab für die positive oder negative Einstellung zur Bundesrepublik Deutschland zu finden. Rußland (dessen Image in Israel eindeutig negativ ist) und Holland (dessen Image ausgesprochen positiv ist) stellen einen solchen Maßstab dar. Aufgrund der Werte für diese Länder stellt sich tatsächlich heraus, daß die Einstellung zur Bundesrepublik zwar positiv, aber doch zurückhaltend ist. Das Image Österreichs ist interessant, da es zeigt, a) daß die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges das Image, das die Israelis sich bilden, nicht eindeutig bestimmen.
b) daß eher aktuelle politische Veränderungen Einstellungen und Image beeinflussen: Es ist ziemlich eindeutig, daß die grundlegende Veränderung in der Einstellung zu Österreich innerhalb eines Jahres von den Äußerungen des Bundeskanzlers Kreisky zum Thema Israel herrührt sowie von der Art, wie über sie in Israel berichtet wurde. Dennoch scheint ein Unterschied zwischen den Gründen für Einstellungsänderungen gegenüber Österreich einerseits und gegenüber den deutschen Staaten andererseits zu bestehen, da das Wissen über Österreich sowohl aus der Periode vor 1945 als auch in unserer Zeit minimal ist und sich ein Einstellungswandel in solchen Fällen auf Grund von aktuellen Eindrücken ergibt.
Daß eine Korrelation zwischen Wissen und Einstellung besteht, bezeugt der auffallende Unterschied zwischen den Antworten der Gruppe, die schon im Vorjahre einem Kurs in deutscher Geschichte beigewohnt hatte, und den Antworten der Studenten des ersten Jahres. Die Gruppe, die die deutsche Geschichte kannte, gab zu allen Fragen bedeutend ausgewogenere Antworten: Der Durchschnitt in dieser Gruppe war bei den Fragen: 1 — 2. 90: 2 — 3. 52; 3 — 2. 94. Es ergab sich also ein Unterschied von — 0. 3 und — 0. 4 bei den ersten zwei Fragen im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt der Gruppe von 1979 und ein Unterschied von + 0. 1 bei Frage 3. Das Image des „Deutschen" und des Bürgers der Bundesrepublik liegt nur gerade eben über dem Durchschnitt, während der DDR-Bürger ein weniger negatives Image erhält. Eine Bestätigung dessen liefert Frage 4, bei der die Bundesrepublik die Note 3. 8 (-0. 3) und die DDR 2. 8 (+ 0. 2) erhielt Es sei noch bemerkt, daß fünf Studenten dieser Gruppe längere Zeit in Deutschland gelebt hatten.
Welche Folgerungen können aus diesen Ergebnissen gezogen werden?
Das positive Image der Bundesrepublik im Vergleich zum ausgesprochen negativen Image der DDR ist das Resultat einer ausgeprägt israelischen Denkweise der Schüler: Der kommunistische Block hat ein negatives, der westliche ein positives Image in Israel. Die Zugehörigkeit der DDR und der Bundesrepublik zu verschiedenen Blöcken legt bereits die Einstellungen fest, ohne daß dabei die Geschichte in Betracht gezogen wurde; Beweis sind die Antworten zu Frage 4. Die Zugehörigkeit zum jeweiligen Block bestimmt auf politischer Ebene beinahe automatisch die feindliche oder freundliche Beziehung zu Israel, und das wiederum beeinflußt auch die Einstellung, die der Israeli zu den beiden Deutschland einnimmt — negativ zur DDR und (verhältnismäßig) positiv zur Bundesrepublik, auch wenn er die deutsche Wirklichkeit gar nicht näher kennt. (Es ist zweifelhaft, ob die Mehrheit der Studenten hier substantielle Informationen besaß, z. B. über die Einstellung zum Rassismus in den beiden Deutschland. Auch die Neigung, den DDR-Bürger als Menschen mit stärker antisemitischen Einstellungen als den Bürger der Bundesrepublik einzuschätzen, läßt Zweifel an der Wissensgrundlage der Antworten aufkommen.) Wenn diese Folgerung richtig ist, steht zu erwarten, daß die israelische Einstellung zu den beiden Deutschland in der Zukunft vor allem von ihrem auBenpolitischen Verhalten beeinflußt wird und viel weniger von der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit im allgemeinen und der nationalsozialistischen im besonderen.
Wie groß ist nun das Gewicht der Vergangenheit für die Benotungen? Der Vergleich von Frage 1 mit den Fragen 2 und 3 ist hier aufschlußreich. Es bestanden drei Möglichkeiten:
a) Das Image „des Deutschen" ist gleich dem Durchschnitt des Images des DDR-Bürgers und des Bürgers der Bundesrepublik: das würde bedeuten, daß das Image des Deutschen eindeutig ein Produkt der heutigen politischen Situation ist.
b) Das Image „des Deutschen" erhält im Durchschnitt eine höhere Note als der Durchschnitt der beiden Images. Die Erklärung hierzu wäre, daß das Image des Bundesbürgers das dominierende ist, und zwar deswegen, weil der Israeli vor allem die Bundesrepublik kennt.
c) Das Image „des Deutschen" hat einen schlechteren Durchschnitt als der Durchschnitt der beiden Images. Hier wäre die Erklärung, daß ein zusätzliches, nicht aktuelles Element mit dem Begriff „deutsch" assoziiert wird. Dieses Element ist die Information, die der Israeli über die Epoche des Dritten Reiches hat.
Die folgende Tabelle stellt einen Vergleich der Antworten zu Frage 1 mit dem Durchschnitt der Fragen 2 und 3 dar (+ bedeutet eine höhere Note in Frage 1 „der Deutsche"), — bedeutet eine höhere Note für den Durchschnitt, der aus den Fragen 2 und 3 errechnet wurde).
Die Folgerung hieraus ist klar:
Außer bei der Definition der demokratischen Eigenschaft erhält „der Deutsche" konsequent eine niedrigere Note als der Durchschnitt aus den Images der beiden Deutschland. Somit ergibt sich also die dritte der obengenannten Alternativen: Der Begriff „deutsch" ist immer noch deutlich, wenn auch nicht ausschließlich, mit der deutschen Vergangenheit verbunden oder mit dem, was dem Israeli über die deutsche Vergangenheit bekannt ist. Die Ausnahme — die Neigung zur Demokratie — ändert nichts an der Richtigkeit dieser Aussage: Der Kommunismus steht für den Durchschnittsisraeli eindeutig nur mit dem Charakteristikum der Demokratie in (natürlich negativer) Verbindung, nicht aber mit den vier anderen Merkmalen, die in der Frage aufgeführt wurden. Die Korrelation zwischen den beiden — Kommunismus und Demokratie — sieht im Geiste des Durchschnittsisraeli so negativ aus, daß es kein Wunder ist, daß das Image des „klassischen Deutschen", wenn es um die Demokratie geht, positiver ausfällt als der Durchschnitt, in dem das kommunistische Element ausdrücklich in Erscheinung tritt.
Eine weitere Bestätigung für die Richtigkeit der Folgerung, die hier gezogen wurde, sind die Bewertungen zum Thema Antisemitismus: Sowohl in Frage 1 als auch in Frage 2 ist der Antisemitismus unter den fünf aufgezählten Punkten mit der negativsten Zahl besetzt. Nur eines kann der Grund dafür sein: Der Begriff „deutsch" in der historischen Dimension wurde im Geiste der Israelis vor allem durch die Massenvernichtung und die Beziehung zu den Juden während des Dritten Reiches geprägt. Wird — gegliedert in mehrere Punkte — nach der Einstellung zum „klassischen" oder „historischen Deutschen" gefragt, so muß sich diese Prägung besonders bei der Unterfrage nach dem Antisemitismus „entladen". Daß auch bei dem Bürger der Bundesrepublik der Antisemitismus (wenn auch in geringerem Maße) als Achillesferse erscheint, hat einen zusätzlichen Grund: die Erziehung des heutigen israelischen Bürgers zu der Tendenz, auch im heutigen Westdeutschland den antijüdischen Punkt zu suchen. In dem Land, in dem jedes Hakenkreuz in einem abgelegenen deutschen Dorf Schlagzeilen hervorruft, ist es nur natürlich, wenn auf diesem Gebiet die Proportionen nicht stimmen.
Abschließend kann gesagt werden, daß die Einstellung der israelischen Studenten zu anderen Staaten (einschließlich Deutschland) hauptsächlich von deren Verhalten zu Israel bestimmt wird. Darein mischt sich auch die Übernahme von Urteilen der westlichen Welt den kommunistischen Ländern gegenüber.
Dennoch darf man das Element der deutschen Vergangenheit oder dessen, was davon bislang in den verschiedenen Sozialisationsbereichen als Informationsmaterial ausgewählt worden ist, als Faktor bei der Einstellung zu Deutschland nicht gering schätzen. Solange das Wissen über diese Vergangenheit nicht gründlich ist und auf den neuesten Stand gebracht wird, beeinflußt jene Vergangenheit allerdings vor allem emotionell und unbewußt die Einstellungen des jungen Israeli.
Um die Gültigkeit der Antworten und der aus ihnen gezogenen Folgerungen zu überprüfen, wurde im Jahr 1978 eine Kontrollgruppe von 15 Lehrern gewählt, die Geschichte an einer Hochschule, die der Universität angeschlossen ist, studieren, um einen akademischen Titel zu erreichen (B. A). Das Durchschnittsalter dieser Gruppe ist mehr als 35 (23 an der Universität); die Befragten urteilen also noch mehr nach den Maßstäben der vorhergehenden Generation, von der ein Teil den Weltkrieg selbst miterlebt hat.
Die Resultate waren:
1. Das deutsche Volk 1. 85, 3. 0, 1. 85, 2. 1, 3. 9 (Durchschnitt 2. 34)
2. Die Bevölkerung der Bundesrepublik 3. 9, 4. 1, 3. 4, 4. 1, 4. 5 (Durchschnitt 4. 00)
3. Die Bevölkerung der DDR 3. 9, 3. 3, 2. 7, 2. 7, 2. 4 (Durchschnitt 3. 00)
4. Bundesrepublik Deutschland 3. 6, DDR 2. 3, Österreich 4, UdSSR 2. 1.
Die generelle Richtung ist ähnlich; die Bundesrepublik hat ein positives Image (mehr als 3. 5) — positiver als das Image der DDR und positiver als das „Deutschlands". Aber es findet sich auch ein bedeutender Unterschied: Der Begriff „deutsch" wird negativ gewertet, negativer sogar als die DDR (außer beim Thema Demokratie). Dieses Ergebnis unterstreicht noch die oben aufgestellte These: Der historische Bestandteil (d. h. das Dritte Reich), der mit dem generellen Begriff „deutsch" verbunden ist, ist äußerst wichtig, und je höher das Alter der Gruppe ist, desto bestimmender wirkt er. Die Assoziationen, die bei einem älteren Israeli beim Hören des generellen Begriffs „deutsch" auftauchen, sind mit dem deutschen Typus des Dritten Reiches verbunden und weniger mit dem Typ des deutschen Bürgers (in der Bundesrepublik oder in der DDR) der heutigen Zeit. Je niedriger das Alter der Gruppe ist, desto weniger ist die Einstellung von dem alten Image — von der Geschichte vor 1945 — beeinflußt, und es besteht eine größere Bereit-B Willigkeit, eine distanzierte, sachliche Beziehung zu dem Thema, das Deutschland heißt, herzustellen. Dies beweisen die Versuche sowohl an der Universität als auch an der Schule.
Um diese Folgerung zu untermauern, möchte ich auf den Punkt „Demokratie" zurückkommen, der in den Antworten der Studenten paradoxerweise mit 4. 1 für „die Deutschen" sehr positiv besetzt worden war (s. S. 24). Die Studenten, junge wie auch erwachsene, waren bei der Feststellung dieser Eigenschaft „des Deutschen" nicht von der antidemokratischen Richtung beeinflußt, die während der dreißiger Jahre herrschte (während der Antisemitismus vergangener Jahre durchaus noch auf das heutige Image Einfluß hatte). Die Kenntnis der Tatsachen und die zeitliche Distanz, die zwischen den Schulkindern und der Geschichte des Dritten Reiches besteht, ermöglichten ein besseres Verständnis und die Formung einer Einstellung mehr auf kognitiver als auf affektiver Grundlage. Unter diesem Gesichtspunkt kann man behaupten, daß die Normalisierung der deutsch-israelischen Beziehungen eine natürliche Entwicklung ist, die gerade gegenwärtig vor sich geht — Normalisierung in dem Sinne, daß die aktuell anstehenden Fragen mehr Bedeutung für die Einstellung haben als die Last der Vergangenheit und daß die Einstellungen, die sich bilden, eher auf einer gründlichen, rationalen und differenzierten Behandlung des Themas basieren als auf emotionalen Komplexen.