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Berufswahltheorien Ansätze zu einem emanzipatorischen Modell | APuZ 48/1979 | bpb.de

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APuZ 48/1979 Plädoyer für den Beruf Berufswahltheorien Ansätze zu einem emanzipatorischen Modell Berufliche Vollzeitschulen in der bildungspolitischen Diskussion

Berufswahltheorien Ansätze zu einem emanzipatorischen Modell

Ludwig Heuwinkel

/ 17 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Jede Berufswahltheorie hat von den zwei Polen „Individuum“ und „Berufswelt" auszugehen. In den vorliegenden Theorien wird dabei die Berufswelt als statisch betrachtet; das berufswählende Individuum hat sich dieser als unveränderbar bezeichneten Berufswelt anzupassen. Die Diskussion verschiedener Berufswahltheorien zeigt, daß die klassische und die neotechnische Berufswahltheorie u. a. wegen ihrer problematischen Eignungs-und Neigungsbegriffe und ihrer einseitigen Interessenausrichtung der Komplexität der Berufswahl in einer Industriegesellschaft nicht gerecht werden. Die verschiedenen psychologischen Berufswahltheorien überbetonen persönliche Faktoren und lassen gesellschaftliche Faktoren, welche die Berufswahl beeinflussen, außer acht. Dieser Mangel wird in der „allokationstheoretischen“ Berufswahltheorie, welche die Wechselbeziehungen zwischen Individuum und gesellschaftlichen Faktoren betont, überwunden. Die anschließend untersuchten entscheidungstheoretischen und interaktionistischen Berufswahltheorien enthalten wichtige Grundlagen für die abschließend in Ansätzen skizzierte emanzipatorische Berufswahltheorie. Die sich an die vom Wirtschafts-und Sozialwissenschaftlichen Institut des DGB entworfene arbeitsorientierte Einzelwirtschaftslehre anlehnende emanzipatorische Berufswahltheorie geht davon aus, daß die Arbeits-und Berufswelt im Interesse der Berufswählenden und der lohnabhängig Arbeitenden verändert werden muß. Dies setzt eben den solidarischen — d. h. gewerkschaftlichen — Kampf voraus, daß bereits in der Schule Arbeit als Möglichkeit der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung vermittelt wird.

I. Zum Begriff „emanzipatorische Berufswahl"

Unter „Berufswahl" soll hier die Entscheidung eines Individuums für einen Beruf, einschließlich der Entscheidung für einen Berufswechsel, sowie der Prozeß, der zu dieser Entscheidung führt, verstanden werden. Berufswahl wird damit nicht als diskrete, einmalige Entscheidung für einen Beruf, sondern als Prozeß angesehen, in dessen Verlauf sich das Individuum — unter Berücksichtigung persönlicher und gesellschaftlicher Faktoren — fortlaufend entscheiden muß.

Wenngleich die in Art. 12 des Grundgesetzes garantierte Freiheit der Berufswahl unter den derzeitigen ökonomischen Bedingungen oftmals „zu einer Leerformel in der politisch-ideologischen Auseinandersetzung" geworden ist und die „Wahl" des Berufes durch die schulische Vorbildung des Berufswählers und des-sen sozio-ökonomischen Hintergrund faktisch begrenzt wird — das gilt insbesondere für Absolventen der Sonder-und Hauptschulen —, soll der Begriff der Berufs„wahl" hier beibehalten werden. Er ist einerseits in der Literatur so üblich geworden und andererseits werden Begriffe wie „Berufszuweisung" Berufsfindung oder „Berufseinmündung" ebenfalls dem oben als Berufswahl beschriebenen Prozeß nicht gerecht. Obwohl der Begriff „Berufseinmündung" zweifelsohne weniger ideologiehaltig ist als der Terminus „Berufswahl", so verkennt ersterer jedoch die mehr oder weniger umfangreiche individuelle Beteiligung bei der Berufsentscheidung und täuscht außerdem eine gewisse Automatik vor, derzufolge jedes Individuum zwangsläufig in einen Beruf „einmündet“ Angesichts der hohen Quote arbeitsloser Jugendlicher ist gerade diese Annahme heute nicht mehr vertretbar.

Den Begriff „Emanzipation" gab es bereits in der Sprache des römischen Rechts. „Er bezeichnet die Freilassung des Sklaven und dann die Entlassung des noch unmündigen Sohnes aus der väterlichen Gewalt, bei der INHALT I. Zum Begriff „emanzipatorische Berufswahl"

II. Berufswahltheorien Klassische Berufswahltheorie Neotechnische Berufswahltheorie Psychologische Berufswahltheorien Persönlichkeitsorientierter Ansatz von John L. Holland Berufswahl als Allokationsmodell Berufswahl als Entscheidungsprozeß Berufswahl als Interaktionsprozeß III. Ansätze einer emanzipatorischen Berufswahltheorie diesem die vollen Bürgerrechte zugesprochen wurden."

Dieser Vorgang der Emanzipation bezog sich im Altertum immer nur auf einzelne Personen, während heute mit diesem Begriff die Emanzipation ganzer Gruppen gemeint ist und die psychologische und soziologische Befreiung aus traditionellen Vorstellungen und Rollen beinhaltet Eng verknüpft mit dem Begriff „Emanzipation“ ist der Begriff „Mündigkeit". Kant formulierte den berühmten Ausspruch: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“ Heute wird in den Sozialwissenschaf-ten und insbesondere in der Pädagogik — angeregt durch das von Habermas entwickelte emanzipatorische Erkenntnisinteresse — Emanzipation als Voraussetzung für wirkliche politische und individuelle Mündigkeit gefordert. In diesem Sinne soll hier, auf der Grundlage der Kritik herkömmlicher Berufswahltheorien, der Ansatz zu einer emanzipatorischen Berufswahltheorie vorgelegt werden. Der emanzipatorische Charakter zeigt sich darin, daß die zu konzipierende Theorie nicht nur vorgegebene Strukturen beschreibt und damit implizit — so die bisherigen Theorien — diese Strukturen als unveränderbar betrachtet, sondern auch Wege und Handlungsanweisungen Die Relevanz von Berufswahltheorien ergibt sich aus der zentralen Bedeutung des Berufes für den Menschen innerhalb unserer Gesellschaft. Diese zentrale Stellung des Berufes für das Individuum wird dadurch deutlich, daß der Beruf folgende vier wichtigen Bereiche des Berufsinhabers bzw.seiner Familie bestimmt: „— Art, Höhe und Sicherheit von Einkommen und Besitz, — gesellschaftlichen Status und soziales Prestige,

— Legenslage und Lebensstil, — Bildungs-, Berufs-und Lebenschancen der Kinder"

Neben diesen Bestimmungsfaktoren ist der Beruf der Ort, an dem das Individuum das wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche System sowie dessen Schwankungen (Konjunktur, politisches Klima, Arbeitslosigkeit, etc.) am unmittelbarsten erlebt.

Jede Berufswahltheorie hat von zwei Polen auszugehen: einerseits von dem berufswählenden Individuum und andererseits von den gesellschaftlichen Institutionen bzw. von der Berufswelt. Während in den vielfältigen psychologischen Berufswahltheorien das Indiaufzeigt, nach denen bestehende hinderliche Strukturen im Interesse benachteiligter Gruppen verändert werden können. Mit den benachteiligten Gruppen sind in diesem Zusammenhang die Berufswähler, insbesondere aber die berufswählenden Absolventen von Son-der-und Hauptschulen, angesprochen, deren Berufswahl nach den bisherigen Theorien darin besteht, sich den vorgegebenen Strukturen der Arbeitswelt anzupassen und sich schließlich in den gewählten Beruf einzufügen.

Bevor die verschiedenen Berufswahltheorien kurz dargestellt und ihre Grenzen jeweils aufgewiesen werden, soll noch die Relevanz von Berufswahltheorien in unserer heutigen Gesellschaft angedeutet werden.

II. Berufswahltheorien

viduum im Mittelpunkt steht, betont der allokationstheoretische Ansatz besonders die von den gesellschaftlichen Institutionen und von der Umwelt insgesamt ausgehenden Einflußfaktoren auf die Berufswahl. Der hier ebenfalls dargestellte entscheidungstheoretische Ansatz zur Berufswahltheorie geht zunächst ebenfalls vom Individuum aus, zeigt aber dann mit seiner Fortentwicklung die Notwendigkeit auf, den Berufswahlprozeß als Interaktionsprozeß zwischen Individuum und Berufswelt zu interpretieren. Dieser interaktionistische Ansatz, welcher der Komplexität der Berufswahl offenbar besonders gerecht wird, geht jedoch von einer vorgegebenen und als unveränderbar angesehenen Berufswelt aus. Solche Einschränkungen werden in der abschließend dargestellten Konzeption zur emanzipatorischen Berufswahltheorie zu überwinden versucht.

Klassische Berufswahltheorie

Die zentrale These der klassischen Berufswahltheorie besagte, „daß für jede Persönlich-keit eine Position und Leistung innerhalb der Gesellschaft bestehe, zu der sie . berufen ist", und erstellte den „Imperativ, sie so lange zu suchen, bis man sie findet" Die Berufsberatung sollte hierbei ihre Hilfe anbieten, indem sie durch Tests die Neigungen und Fähigkeiten der Berufswähler zu ermitteln hatte und die Ratsuchenden in adäquate Berufe vermitteln sollte.

Wenngleich dieses Berufswahlmodell heute als unrealistisch bezeichnet wird da es der Komplexität des Berufswahlprozesses nicht gerecht wird, werden auch in den noch darzustellenden Theorien Elemente dieser klassischen Berufswahltheorie, wie z. B. die als konstant angesehenen Neigungs-und Fähigkeitspotentiale der Individuen und die als konstant betrachtete Berufswelt, immer wieder sichtbar.

Neotechnische Berufswahltheorie

Die unrealistische Annahme einer Harmonie zwischen Eignungs-und Neigungsstruktur auf der einen Seite und konstanter Berufswelt auf der anderen Seite wird in der neotechnischen Berufswahltheorie von Philippe Muller fallengelassen. Muller betrachtet Eignung und Neigung als veränderbare Faktoren und betont den dynamischen Aspekt der Berufswahl. Entsprechend wird der Beruf nicht mehr unter dem Aspekt der Berufung gesehen, sondern Berufswahl wird als langwieriger Prozeß verstanden. Das Problem der Berufsberatung besteht nach Ph. Muller darin, „die den Ratsuchenden und die Berufe betreffenden Informationen so zu kombinieren, daß der Nutzen des Individuums sowie seine eigene Befriedigung maximiert, die Kosten seiner Ausbildung dagegen minimiert werden"

Als Kritik ist der neotechnischen Berufswahl-theorie die (von ihr der Berufsberatung angeratene) einseitige Parteinahme für die „Wirtschaft" entgegenzuhalten (u. a. wird diese Parteinahme deutlich in dem Bemühen um die Minimierung der Ausbildungskosten). Außerdem geht Muller von problematischen Eignungs-und Neigungsbegriffen aus, die er zwar nicht mehr als statisch ansieht, jedoch vernachlässigt er die gesellschaftliche Bedingtheit dieser Komplexe als Reflex des jeweiligen sozio-ökonomischen Hintergrundes des Berufswählers. Dieser Zusammenhang ist allerdings von der Wissenschaft immer noch nicht eindeutig geklärt worden und die Berufsberatung läßt diesen Zusammenhang bis heute unberücksichtigt. Nicht näher ausgeführt werden kann in diesem Zusammenhang das Fehlen einer geeigneten Berufsklassifikation unter dem Bezugs-feld der Berufswahl. Auch dadurch wird die der Berufsberatung von Muller zugewiesene Aufgabe einer „reibungslosen" Berufsvermittlung behindert.

Psychologische Berufswahltheorien

In die Vielzahl der psychologischen Berufswahltheorien eine Systematik zu bringen, ist zwar wünschenswert, wird jedoch durch das historische Nebeneinander verschiedener Schwerpunkte in der Forschungstätigkeit sowie der nie ausschließlich einer psychologischen Richtung zuzuordnenden Theorie erschwert Daher sollen hier nur skizzenhaft Schwerpunkte und Richtungen der vielfältigen psychologischen Berufswahltheorien dargestellt und anschließend der von John L. Holland entworfene, persönlichkeitspsychologisch orientierte Ansatz exemplarisch für die psychologisch orientierten Berufswahltheorien wiedergegeben und kritisiert werden. Historisch betrachtet, beschäftigte sich die psychologisch orientierte Berufswahlforschung zuerst mit dem Problem der Eignung; dies insbesondere im Zusammenhang mit der Erstellung von Eignungs-und später auch Neigungstests für die Berufsberatung. Von diesen Schwerpunkten ergab sich allmählich eine Verlagerung zu sozialpsychologischen Untersuchungen, welche sich eingehender mit den Faktoren der Berufswahl beschäftigten. Im deutschen Sprachraum lag das Hauptgewicht auf dem Problem der Motivation bei der Berufswahl. Die hiermit aufgeworfene Frage nach dem „Warum" einer bestimmten Berufswahl ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Ordnet man die psychologischen Berufswahl-theorien nach psychologischen Einzeldisziplinen, so lassen sich grob folgende drei Ansätze analytisch unterscheiden a) Tiefenpsychologische oder psychoanalytische Berufswahltheorien (J. L. Holland, U. Moser u. a.);

b) entwicklungspsychologische Berufswahltheorien (Ginzberg, D. E. Super, D. V. Tiedemann, R. P. OHara u. a.);

c) sozialpsychologische Berufswahltheorien (Th. Scharmann, H. Daheim u. a.).

Während die tiefenpsychologischen Ansätze das Berufswahlverhalten primär aus Kindheitserlebnissen und dem familiären Milieu des Berufswählers erklären, sehen die entwicklungspsychologischen Berufswahltheorien einen engen Zusammenhang zwischen den persönlichen Entwicklungsphasen des Berufswählers und seinem Berufswahlverhalten. So unterscheidet E. Ginzberg z. B. im Kindesalter die Stufe der Phantasiewahl, im frühjugendlichen Alter die Stufe der Problemwahl und ab 17 Jahren die Stufe der realistischen Wahl. Innerhalb der einzelnen Stufen unterscheidet Ginzberg zudem noch verschiedene Stadien. Ein derartiges entwicklungspsychologisches Phasenmodell (u. a. vertreten von H.

Remplein wird in der modernen Entwicklungspsychologie nicht mehr vertreten.

Der sozialpsychologisch orientierte Ansatz zur Berufswahl ist in etwa dem hier weiter un-ten als allokationstheoretisch bezeichneten Ansatz gleichzustellen.

Kritisch entgegenzuhalten ist allen psychologischen Berufswahltheorien — abgesehen von hier nicht zu besprechenden immanenten Schwierigkeiten — ihr einseitiger Ausgangspunkt vom Individuum. Der Komplexität der Berufswahl wird m. E. nur ein interdisziplinärer Forschungsansatz gerecht.

Persönlichkeitsorientierter Ansatz von John L. Holland

Der persönlichkeitspsychologisch orientierte Ansatz von Holland, der in der Literatur der tiefenpsychologischen Berufswahltheorie zugerechnet wird (vgl. H. Ries und R. Scheller), soll hier exemplarisch für die psychologischen Berufswahltheorien dargestellt werden

Holland geht von drei plausiblen Postulaten aus, welche die Grundlage für seine Theorie bilden:

„ 1. Wir nehmen an, daß eine Person sich nach ihrer Ähnlichkeit mit einem oder mehreren Persönlichkeitstypen charakterisieren läßt. Je größer die Übereinstimmung mit einem einzelnen Typ, desto eher wird die Person die Persönlichkeitszüge des entsprechenden Typs aufweisen.

2. Wir nehmen an, daß die Umwelt, in welcher eine Person lebt, sich in Form von Umweltmodellen beschreiben läßt.

3. Wir nehmen an, daß das Zusammenspiel von Person und Umwelt zu Resultaten führt, die aufgrund unserer Kenntnisse über Persönlichkeitstypen und Umweltmodelle voraussagbar sind."

Holland unterscheidet sechs verschiedene Persönlichkeitstypen, denen er jeweils bestimmte Berufspräferenzen (in Klammern) zuordnet a) Realistischer Persönlichkeitstyp (Mechaniker, Klempner, Landwirt, Zimmermann etc.); b) intellektueller Persönlichkeitstyp (Anthropologe, Chemiker, Astronom, Mathematiker etc.);

c) sozialer Persönlichkeitstyp (Sozialarbeiter, Lehrer, Missionar, Berufsberater etc.);

d) angepaßter Persönlichkeitstyp (Buchhalter, Statistiker, Bankangestellter, Steuerberater etc.);

e) dominanter Persönlichkeitstyp (Politiker, Geschäftsreisender, Industrieberater, Unternehmer etc.) und f) ästhetischer Persönlichkeitstyp (Dichter, Komponist, Sänger, Karikaturist etc.). Holland geht dann davon aus, daß es entsprechend den sechs genannten Persönlichkeitstypen auch entsprechende sechs Umweltmodelle gibt, also die realistische, intellektuelle etc. Umwelt. Die zentrale Hypothese Hollands lautet, daß ein bestimmter Persönlichkeitstyp zu dem ihm entsprechenden Umweltmodell strebt; z. B. ein realistischer Persönlichkeitstyp zu einem realistischen Umweltmodell etc. Hierdurch, so der zweite Teil der Hypothese von Holland, ist der größte Berufserfolg und die größte Berufszufriedenheit garantiert; während bei inkonsistenter Wahl, d. h. bei einer Differenz zwischen Persönlichkeitstyp und Umweltmodell, Berufsunzufriedenheit und geringerer Berufserfolg zu erwarten sind.

Neben der schon im vorherigen Abschnitt vorgetragenen Kritik an den psychologischen Ansätzen zur Berufswahl sind insbesondere folgende drei Punkte zu Hollands Theorie anzumerken

a) Es ist wissenschaftlich nicht geklärt, ob ein Individuum eindeutig der ihm entsprechenden Umwelt zustrebt.

b) Holland geht von statischen Persönlichkeitstypen und statischen Umweltmodellen aus, zwischen denen er kausale Beziehungen herstellt.

c) Der entscheidungstheoretische Gesichtspunkt (Prozeß der Berufsentscheidung) wird nicht berücksichtigt.

Berufswahl als Allokationsmodell

Ausgangspunkt des allokationstheoretischen Ansatzes zur Berufswahl, wie er von Hansjürgen Daheim und Theodor Scharmann vertreten wird, ist die Gesellschaft. Zugrunde liegt diesem soziologischen oder auch sozialpsychologisch genannten Ansatz der Ausspruch von Karl Marx, nachdem „das menschliche Wesen ... das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse ist"

Typisch für den allokationstheoretischen Ansatz ist der vielzitierte Satz von Th. Schar-mann: „Die Vorgänge der Berufswahl und Berufsfindung, mögen sie auch noch so sehr als subjektive Entscheidungen erlebt werden, sind realiter in hohem Maße abhängig von den allgemeinen kulturellen und sozialen Bedingungen, von der jeweiligen Wirtschaftslage und von den familialen Verhältnissen des Berufsanwärters, also von allgemeinen Bedingungen und Faktoren, auf die der einzelne meist nur einen geringen Einfluß hat." Daher zielt die Fragestellung dieses Ansatzes folgerichtig darauf hin, welche sozialen Regelungen (gesellschaftliche Determinanten der Be-rufswahl) dem Berufswähler die jeweilige Berufsposition zuweisen.

Die wichtigsten sozio-ökonomischen Determinanten der Berufswahl, die in der hierzu umfangreichen Literatur immer wieder genannt werden, sind:

— regionale Faktoren (Größe des Wohnortes, Ausbildungsmöglichkeiten und Nachfrage der Wirtschaft), — geschlechtsspezifische Erwartungen, — sozio-ökonomische Schichtzugehörigkeit, — allgemeine Wirtschaftsstruktur, — Entwicklung und Bedeutung der Berufe. Der Einfluß dieser und weiterer sozio-ökonomischer Determinanten wird von den Vertretern des allokationstheoretischen Ansatzes als so dominant angesehen, daß die individuelle Leistung an der Berufswahlentscheidung fast vollständig negiert wird. In diesem Zusammenhang wird häufig der Satz von Goethe zitiert: „Du glaubst zu schieben und Du wirst geschoben."

Trotz der m. E. richtigen Hervorhebung der sozio-ökonomischen Determinanten für die Bedeutung der Berufswahl ist der Kritik von E. Lange an diesem Ansatz zuzustimmen, der feststellt, daß der „allokationstheoretische Ansatz ... einseitig deterministisch und statisch“ ist und weder „die Interdependenz zwischen individuellen und gesellschaftlichen Faktoren, noch die Entwicklung des Berufswahlprozesses in der Zeit“ berücksichtigt.

Berufswahl als Entscheidungsprozeß

Der entscheidungstheoretische Ansatz der in seiner frühen Form an das entscheidungstheoretische Modell des homo oeconomicus anknüpft (geschlossenes oder normatives Modell), geht zunächst einseitig vom Individuum aus. Folgende drei Annahmen liegen ihm zugrunde:

a) Der Berufswähler besitzt wertende Entscheidungsprämissen, d. h. er hat bestimmte berufliche Interessen oder Werthaltungen, Neigungen und Fähigkeiten. b) Der Berufswähler verfügt über kognitive Entscheidungsprämissen, d. h. er nimmt alternative Berufswahlmöglichkeiten wahr. c) Der Berufswähler verfügt über eine oder mehrere Entscheidungsregeln, -nach denen entscheidbar ist, welche der Berufswahlalternativen bei den gegebenen Interessen, Neigungen und Fähigkeiten gewählt wird.

Unrealistisch sind bei dieser Konzeption des geschlossenen Entscheidungsmodells (u. a. von Ries vertreten) vor allem folgende zwei Annahmen: a) Der Berufswähler kennt alle Berufswahlalternativen (Annahme der vollständigen Information). b) Der Berufswähler verhält sich vollständig rational, indem er jede Berufswahlalternative gemäß seiner Entscheidungsregel bewertet und nach dem Prinzip der Nutzenmaximierung handelt.

Diese Schwierigkeiten werden durch die Einführung offener oder deskriptiver Entscheidungsmodelle aufgehoben. Offene Entscheidungsmodelle gehen von nicht völlig strukturierten Situationen aus. Damit ist die Frage nach den diese Situationen beeinflussenden Faktoren gestellt. Die Informationen über die alternativen Berufswahlmöglichkeiten und die hierzu entwickelte Entscheidungsregel sind ja nicht statisch gegeben, sondern sie sind das Ergebnis gesellschaftlicher Einflußfaktoren. Eine entscheidungsorientierte Berufswahltheorie hat daher nicht nur von den die Berufswahl determinierenden Entscheidungsfaktoren auszugehen — und diese als fest vorgegeben zu betrachten —, sondern sie muß auch nach deren Entstehung fragen. Damit müssen Entscheidungsprozesse im Zusammenhang mit Lernprozessen gesehen werden. Die hier kurz beschriebene Entwicklung von geschlossenen zu offenen Entscheidungsmodellen und die ihr zugrunde liegende zunehmende Bedeutung der Verhaltenswissenschaften zeigen den Weg zum interaktionistisehen Berufswahlmodell.

Berufswahl als Interaktionsprozeß

Bereits 1956 hat eine interdisziplinäre amerikanische Forschergruppe unter der Leitung von Peter M. Blau einen Bezugsrahmen für eine Theorie der Berufswahl als Interaktionsprozeß veröffentlicht Jedoch ist diese häufig zitierte Veröffentlichung nie zum Ausgangspunkt einer umfangreichen, geschlossenen Theorie der Berufswahl erweitert worden.

E. Lange hat in jüngster Zeit den Versuch wieder aufgenommen, die Berufswahl als Interaktionsprozeß zu deuten, als deren Grundlage er auch verschiedene empirische Untersuchungen durchgeführt hat. Seine bisherigen Thesen, teilweise verifiziert durch seine empirischen Untersuchungen, faßt er wie folgt zusammen

a) Die individuellen Wertvorstellungen bezüglich verschiedener Berufe sind von familiären Werthaltungen und Interessen abhängig.

b) Die kognitiven Prämissen, d. h. die Wahrnehmung verschiedener Berufswahlalternativen, sind wesentlich durch die Aufklärungsarbeit der Bundesanstalt für Arbeit bestimmt. Die Aufnahme der Informationen ist wiederum vom sozio-ökonomischen Hintergrund des Elternhauses abhängig.

c) Die Differenziertheit der Entscheidungsregeln und das allgemeine Informationsniveau über die Berufswelt sind wesentlich durch schulische Einflüsse geprägt.

Der hier beschriebene Ansatz wird m. E. von allen bisher beschriebenen Ansätzen der Komplexität der Berufswahl am ehesten gerecht. Er berücksichtigt einerseits die individuelle Entscheidungsleistung des einzelnen und andererseits beschreibt er den Berufswahlprozeß gleichzeitig als Interaktionsprozeß des Berufswählers mit seiner Umwelt (El-tern, Freunde etc.). Durch die Beschreibung der verschiedenen Interaktionsprozesse werden gleichzeitig verschiedene Determinanten der Berufswahl — wenn auch nicht alle — sichtbar.

Wenngleich dieser Ansatz durch die Verbindung der zwei Pole Individuum — Gesellschaft der Komplexität der Berufswahl besonders gerecht wird und somit als Grundlage für eine emanzipatorische Berufswahltheorie dienen soll, muß an ihm doch kritisiert werden, daß die Berufswelt weiterhin als unveränderbar angesehen wird. Die dieser Theorie zugrunde liegende Annahme der wgrenzenlose(n) Anpassungsfähigkeit des Menschen an noch so schlechte Arbeitsbedingungen" ist mit dem Anspruch einer emanzipatorischen Berufswahltheorie und einem emanzipatori-schen Erziehungsanspruch der Schule nicht vereinbar.

Die Bereitstellung von Informationen über die Berufswelt und die Einübung in die Technik der Entscheidungstheorie können lediglich Voraussetzung (Mittel) und nicht schon Ziel eines emanzipatorischen Berufswahlvorbereitungsunterrichtes oder jeder anderen Beratung von Berufswählern sein.

III. Ansätze zu einer emanzipatorischen Berufswahltheorie

Nachdem das Interaktionsmodell zur Berufswahl als Grundlage einer emanzipatorischen Berufswahltheorie skizziert worden ist, sollen hier einige Gedanken formuliert werden, die m. E. notwendiger Bestandteil einer emanzipatorischen Berufswahltheorie sein müssen. Der Grundgedanke eines solchen Ansatzes ist der, daß eine emanzipatorische Berufswahltheorie nicht wie die bisher beschriebenen Theorien den Arbeitskräftebedarf der „Wirtschaft" als nicht zu hinterfragenden Tatbestand in ihre Theorie aufnehmen kann. Zum entscheidenden Ausgangspunkt der neuen Theorie müssen vielmehr die Eignungen, Neigungen und Wünsche der Berufswähler genommen werden. Das bedeutet, daß die betroffenen Wissenschaften — auf die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit wurde schon hingewiesen — primär davon auszugehen haben, wie die Berufswelt und die Arbeitsanforderungen an die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Berufswähler anzupassen sind — umgekehrt. und nicht Vorbild für eine arbeitsorientierte — im Gegensatz zur kapitalorientierten — Theorie ist die von einer Arbeitsgruppe des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) des DGB entworfene arbeitsorientierte Einzelwirtschaftslehre Unter „arbeitsorientiert" wird in der genannten Studie im Gegensatz zu „kapitalorientiert... die Handlungsorientierung verstanden, die auf die Durchsetzung von Interessen der abhängig Beschäftigten in den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft abzielt"

Der emanzipatorischen Berufswahltheorie liegt dadurch, daß sie die Arbeitswelt nicht als etwas dem Berufswähler statisch Gegenüberstehendes darstellt, sondern daß sie Ansätze zu ihrer Veränderung im Interesse der Berufswähler bzw.der als lohnabhängig Arbeitenden aufzeigt, das gleiche erkenntnisleitende Interesse zugrunde, wie es von der Projektgruppe des WSI ausführlich begründet worden ist Die Parteinahme für den Berufswähler — insbesondere für die Absolventen der Sonderund Hauptschulen — und die Forderung, die Berufswelt nicht als vorgegebenen und unveränderbaren Tatbestand hinzunehmen, basiert auf der Überlegung, daß berufliche Sozialisation nicht ein einseitiger Anpassungsprozeß des Individuums an die Berufswelt sein darf. Auf die Möglichkeit und Richtigkeit, daß auch die abhängig Beschäftigten ihre Arbeitssituation mitgestalten können, hat bereits 1955 der damalige Direktor des Labor and Management Center an der Yale Universität in einem betriebssoziologischen Beitrag hingewiesen. Er schreibt zum Interaktionsprozeß zwischen Individuum und Organisation

„Wenn ein Individuum Und eine Organisation in der Weise Zusammentreffen, daß das Individuum Teilnehmer und Mitglied einer Organisation ist und beide sich in gegenseitiger Abhängigkeit befinden, konstituieren sie beide einen Prozeß. Die Organisation beeinflußt in gewissem Maße das Individuum und das Individuum formt in gewissem Maße die Organisation. Hieraus folgt, ausgehend von der Verallgemeinerung, daß ein Individuum danach strebt, seine Vorstellungen und seine Persönlichkeit aufrechtzuerhalten und zu artikulieren, daß es versuchen wird, sein Konzept auf die Organisation zu übertragen und aus der Organisation (einschließlich ihrer vorhandenen Materialien, Ideen und Menschen und der Struktur der Organisation) eine Schaltstelle für die Verwirklichung persönlicher Absichten zu machen."

Diese Überlegungen sollten allerdings nicht zu einem übergroßen Optimismus verleiten, denn die beschriebene Möglichkeit der Veränderung der Berufswelt ist bisher in der Bundesrepublik erst ansatzweise nur für die Mitglieder höher qualifizierter Berufsgruppen nachgewiesen worden Sie sollten aber als Anregung für die Mitglieder minder qualifizierter Berufsgruppen verstanden werden, solidarisch d. h. gewerkschaftlich für eine humanere und den Bedürfnissen der Arbeiter eher entgegenkommende Arbeitsorganisation einzutreten. Entscheidende Voraussetzungen für die Veränderbarkeit der Berufswelt im Interesse der Berufswähler müssen schon in der Schule erfüllt werden. Die Schule muß den Schülern vermitteln, daß Arbeit eine Möglichkeit der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung enthält. „Ein . instrumentelles'Verhältnis zur Arbeit", welches die Arbeit in erster Linie „als Mittel zur Erreichung von Zielen und Bedürfnissen außerhalb der Arbeitssituation betrachtet" ist der Gefahr ausgesetzt, weitere Ver-schlechterungen der Arbeitswelt in Kauf zu nehmen und schließlich auch zu politischer Apathie zu führen. Den Berufswählern sollte daher schon in der Schule „die Chance geboten (werden), ein Anspruchsniveau hinsichtlich ihrer Arbeit zu entwickeln, welches ihnen die Möglichkeit der Realisierung einer menschenwürdigen Existenz in der Arbeit eröffnet"

Die hier skizzierten Ansätze zu einer emanzipatorischen Berufswahltheorie, die in der Literatur fast völlig unberücksichtigt sind, können nur Anstöße zur weiteren Ausarbeitung einer umfassenden Berufswahltheorie sein. Auch ist auf den optimistischen Charakter der gemachten Annahmen hinzuweisen, daß nämlich die Berufs-und Arbeitswelt durch die in ihr arbeitenden Personen entscheidend verändert werden könnte. Auf die durch den gesamtwirtschaftlichen Bezugsrahmen bedingten Restriktionen kann hier nur hingewiesen werden. Aber der Entwurf einer „Realutopie" ist m. E. notwendig, um an ihm das persönliche Handeln zu orientieren und das Handeln anderer bewerten zu können.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Peter Schöber, Berufswahl als gesellschaftlicher Allokationsprozeß, in: Elmar Lange u. Günter Büschges (Hrsg.), Aspekte der Berufswahl in der modernen Gesellschaft, Frankfurt a. M. 1975, S. 91.

  2. Hansjürgen Daheim, Der Beruf in der modernen Gesellschaft, Köln u. Berlin 1967, S. 67— 76.

  3. Siehe u. a. Peter Faulstich u. Hannelore Faulstich-Wieland, Berufswahl oder Berufswahlnot? Zur Lage der Schulabgänger, in: Die Arbeitslehre, 7. Jg„ H. 7/Okt. -Dez. 1976, S. 167.

  4. Vgl. hierzu Günter Büschges, Beruf, Berufswahl und Berufsberatung, in: E. Lange u. G. Büschges (Hrsg.), Aspekte ..., a. a. O„ S. 36 f.

  5. Ludwig Kerstiens, Modelle emanzipatorischer Erziehung, Bad Heilbrunn/Obb. 1974, S. 10.

  6. Vgl. L. Kerstiens, ebenda.

  7. Immanuel Kant, Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?, zit. nach den von Wilhelm Weischedel hrsg. Werken in sechs Bänden, Darmstadt 1975, Bd. VI, S. 53.

  8. Jürgen Habermas, Erkenntnis und Interesse, Frankfurt 1968.

  9. G. Büschges, Beruf, a. a. O., S. 23.

  10. Da im Rahmen dieses Beitrages keine ausführliche Darstellung der z. T.sehr unterschiedlichen Be-rufswahltheorien der einzelnen Autoren geleistet werden kann, soll hier nur auf zwei neuere deutschsprachige Übersichten über die verschiedensten Autoren und Theorien zur Berufswahl hingewiesen werden: Karl Heinz Seifert, Theorien der Berufswahl und der beruflichen Entwicklung, in: ders. (Hrsg.), Handbuch der Berufspsychologie, Göttingen, Toronto, Zürich 1977, S. 173— 279, und Reinhold Scheller, Psychologie der Berufswahl und der beruflichen Entwicklung, Stuttgart u. a. 1976. Weitere Übersichten finden sich in: Heinz Ries, Berufswahl in der modernen Industriegesellschaft. Beitrag zu einer Theorie der Berufswahl mit einer empirischen Untersuchung bei 320 Berufswahlschülern, Bern 1970, S. 17— 47, und Klaus Beck, Bedingungsfaktoren der Berufsentscheidung. Eine erziehungswissenschaftliche Untersuchung am Beispiel ungelernter junger Arbeiterinnen und Arbeiter, Bad Heilbrunn/Obb. 1976, S. 77— 121.

  11. Theodor Scharmann, Arbeit und Beruf, Tübingen 1956, S. 9.

  12. Vgl. u. a. Wilfried Laatz, Berufswahl und Berufszufriedenheit der Lehrlinge. Hamburger Lehrlingsstudie der Hochschule für Wirtschaft und Politik, Bd. 3, München 1974, S. 24— 28.

  13. Philippe Muller, Berufswahl in der rationalisierten Arbeitswelt, Reinbek 1961.

  14. Ph. Muller, Berufswahl..., a. a. O., S. 114.

  15. Vgl. Anm. 10.

  16. Die Einteilung wurde übernommen von H. Ries, Berufswahl.. „ a. a. O., S. 20— 46.

  17. S. R. Scheller, Psychologie der Berufswahl ..., a-a. 0., S. 31— 38.

  18. H. Remplein, Die seelische Entwicklung des Menschen im Kindes-und Jugendalter, München

  19. Vgl. die ausführlichen Darstellungen und Kritiken bei R. Scheller, Psychologie ..., a. a. O., S. 65— 82 u. H. Ries, Berufswahl ..., a. a. O., S. 23— 29.

  20. H. Ries, Berufswahl ..., a. a. O., S. 24.

  21. Vgl. R. Scheller, Psychologie ..., a. a. O., S. 67.

  22. Vgl. H. Ries, Berufswahl .. „ a. a. O„ S. 29.

  23. Hansjürgen Daheim, Der Beruf in der modernen Gesellschaft. Versuch einer soziologischen Theorie beruflichen Handelns, Köln und Berlin 1967.

  24. Theodor Scharmann, Arbeit und Beruf, Tübingen 1956, u.ders., Jugend in Arbeit und Beruf, München 1965.

  25. Karl Marx, Thesen über Feuerbach, in: Marx-Engels-Werke, Bd. 3, Ost-Berlin 1959, S. 6.

  26. Th. Scharmann, Jugend ..., a. a. O., S. 14.

  27. Vgl. die zusammenfassende Übersicht und die Literaturangaben bei K. H. Seifert, Theorien a. a. O., S. 231— 236.

  28. Vgl.den so überschriebenen Beitrag von E. Lange in: ders. u. G. Büschges (Hrsg.), Aspekte .. • a. a. O., S. 169.

  29. E. Lange, Berufswahl als Interaktionsprozeß — Theoretische Vorüberlegungen für ein empirisches Projekt, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 28. Jg., H. 3/1976, S. 481.

  30. Vgl. zum Übergang der Entscheidungstheorie vom geschlossenen zum offenen Modell: Werner Kirsch, Entscheidungsprozesse. Verhaltenswissenschaftliche Ansätze der Entscheidungstheorie, Bd. 1, Wiesbaden 1970.

  31. Peter M. Blau u. a., Occupational Choice: A Conceptual Framework, in: Industrial and Labor Relations Review, Volume 9, Number 4, 1956, p. 531-543.

  32. E. Lange, Berufswahl als Interaktionsprozeß... a. a. O.

  33. Vgl. ebenda, S. 502.

  34. So die Kritik von Reinhard Crusius u. Manfred Wilke, Berufswahl/Berufsberatung, in: päd. extra, H. 19/20/1975, päd. extra Lexikon, Karte 2.

  35. Projektgruppe im WSI, Grundelemente einer Arbeitsorientierten Einzelwirtschaftslehre. Ein Beitrag zur politischen Ökonomie der Unternehmune, Köln 1974.

  36. Ebenda, S. 11.

  37. Ebenda, S. 15— 41.

  38. E. Wight Bakke, The Fusion Process. An Interim Report, New Haven-Connecticut 1953, S. 12f.; Übersetzung vom Verfasser.

  39. Vgl. D. Hartung, R. Nuthmann u. W. D. Winterhager, Politologen im Beruf, Stuttgart 1970.

  40. Günter Hartfiel, Stichwort „Arbeiter", in: Gert von Eynern (Hrsg.), Wörterbuch zur politischen Ökonomie, Opladen 1973, S. 26.

  41. R. Crusius und M. Wilke, Berufswahl ..., a. a. O.

Weitere Inhalte

Ludwig Heuwinkel, Studienreferendar, geb. 1952; Studium der Fächer Wirtschaftswissenschaft, Sozialwissenschaften, Philosophie und Pädagogik an der Gesamthochschule Paderborn und der Universität Bielefeld; z. Z. Referendar für das Lehramt am Gymnasium am Bezirksseminar Minden. Veröffentlichung: Autozentrierte Entwicklung und die neue Weltwirtschaftsordnung. Eine Diskussion neuer wirtschaftlicher Konzepte zur Überwindung von Unterentwicklung, Saarbrücken 1978.