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Wiedervereinigungsbemühungen im geteilten Korea | APuZ 5/1975 | bpb.de

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APuZ 5/1975 Artikel 1 Wiedervereinigungsbemühungen im geteilten Korea Multinationale Konzerne in der Weltpolitik

Wiedervereinigungsbemühungen im geteilten Korea

Friedrich-Wilhelm Schiemann Paulette Friedlingstein-Schlomann

/ 57 Minuten zu lesen

Einführung

Die Verfasser besuchten im Herbst 1974 — zum zweiten Male, nach drei Jahren — Südkorea und führten u. a. längere Gespräche mit dem Ministerpräsidenten, dem Minister für Kultur und Information, dem Minister für Nationale Wiedervereinigung, dem Stellvertretenden Außenminister und mit dem Vizepräsidenten des Roten Kreuzes.

Südkorea („Hanguk Dähan Minguk", Republik Korea, Republic of Korea — ROK) umfaßt 98 477 qkm und besitzt 33, 59 Millionen Einwohner. Die wirtschaftliche Wachstumsrate belief sich in den vergangenen Jahren auf durchschnittlich zehn Prozent; das Pro-Kopf-Einkommen, das 1961 umgerechnet nur 83 US-Dollar betrug, dürfte Ende 1974 die 500-Dollar-Grenze überschritten haben. Andererseits haben Inflation und Ölkrise auch Südkorea stärker getroffen. Die Republik Korea will eine asiatische Demokratie sein; dortiges Denken und dortige Traditionen mit ihren patriarchalischen Wertvorstellungen mit westeuropäischen Augen messen zu wollen, wäre — wie generell in Asien — verfehlt.

Nordkorea („Tschoson Mindschudschu üi In-min Konghoaguk", Koreanische Volksdemokratische Republik — KVDR) hat eine Größe von 127 158 qkm und eine Bevölkerung von wahrscheinlich heute über 15 Millionen. Absolute statistische Unterlagen aus jüngster Zeit sind nicht bekannt. Nordkorea ist ein kommunistisches, aber auf Unabhängigkeit bedachtes System; auffällig erscheinen die Abgeschlossenheit des Landesteils, die überaus starke Militarisierung und der sehr große Personenkult um den Präsidenten Kim II-Sung. Zwischen den beiden Landeshälften finden seit rund viereinhalb Jahren Gespräche über menschliche Erleichterungen und eine Wiedervereinigung statt.

Die Entwicklung Koreas bis zum August 1970

Auf der Konferenz von Kairo 1943 beschlossen die Alliierten, dem seit dem Jahre 1910 von Japan annektierten Lande Korea wieder die Unabhängigkeit zu geben. Einige Tage nach der Kapitulation Tokios, Mitte August 1945, überschritten sowjetische Einheiten die Nordgrenze des Landes; Anfang September landete die erste US-Division im Südteil. Der Jubel der befreiten, aber wie Besiegte behandelten Koreaner verstummte schnell: Aus der provisorischen Demarkationslinie am 38. Breitengrad entstand eine permanente Grenze. Unter Moskauer Einfluß bildete sich im Norden ein kommunistisches Regime, das bald die für den Süden sehr notwendige Lieferung von Elektrizität stoppte; dann wurde der gegenseitige Reiseverkehr und schließlich auch der Postaustausch eingestellt — bereits im Jahre 1948 war die Trennung vollständig. Nachdem im Mai 1946 alle Bemühungen um die Bildung einer gesamtkoreanischen Regierung gescheitert waren, versuchten die USA 1947, die Vereinten Nationen einzuschalten. Der UNO-Beschluß über die Abhaltung freier Wahlen in beiden Teilen Koreas wurde von sowjetischer Seite nicht anerkannt und der UN-Kommission im Mai 1948 die Einreise nach dem Norden verweigert. Im gleichen Jahre zog die Sowjetunion ihre Streitkräfte aus Nordkorea ab; sie hinterließ allerdings eine gut ausgerüstete Armee. Im Juni 1949 verließen die USA-Truppen (bis auf 500 militärische Berater) das Land; sie hatten eine moderne Ausstattung der südkoreanischen Armee abgelehnt. Im Januar 1950 erklärte US-Außenminister Acheson, Korea liege außerhalb jener Gebiete, welche die USA in ihrem Sicherheitsinteresse zu verteidigen bereit seien.

Am 25. Juni 1950 überfielen überlegene nord-koreanische Truppen den Süden UNO-Ein-* heiten aus 17 Nationen eilten den Bedrängten zu Hilfe, die VR China schickte daraufhin 200 000 „Freiwillige“ dem Norden zur Unterstützung. Im Juli 1953 kam nach 225 Konferenzen der Waffenstillstand; er wurde vom Oberkommando der UNO, von der VR China und von Nordkorea unterzeichnet — nicht aber von Südkorea. Zu den wichtigsten Bestimmungen des Abkommens gehörten die Einstellung der Feindseligkeiten, -Schaf die fung einer entmilitarisierten -ent Pufferzone lang der bisherigen Frontlinie, die Erhaltung des militärischen Status quo und die Gründung einer Waffenstillstandskommission sowie weiterer Kontrollorgane zum Schutze der Waffenruhe. Diese brachte indessen weder echten Frieden noch die Einheit Koreas, nicht einmal menschliche Erleichterungen

Auf der sogenannten Indochina-Konferenz in Genf 1954 spielte Korea nur eine Nebenrolle; in der Frage der Wiedervereinigung konnte kein Ergebnis erzielt werden. Die 15 UN-Mitgliedstaaten und Südkorea bestanden auf der Forderung nach freien Wahlen; die UN-Truppenkontingente sollten erst nach Errichtung eines vereinigten Korea abgezogen werden

Auch in der Folgezeit beharrte die Republik Korea auf freien Wahlen. Die Koreanische Volksdemokratische Republik machte wiederholt Vorschläge für eine Wiederaufnahme des Postverkehrs und auch für eine Wiedervereinigung; Voraussetzung aber waren allgemein ein vorangegangener Abzug der amerikanischen UN-Truppen oder bzw. und der Sturz der südkoreanischen Regierung — „und damit führten sich diese Angebote selbst ad absurdum“ Gleiches verkündete der nordkoreanische Generalsekretär der Partei der Arbeit und Ministerratsvorsitzende, Kim Il-Sung, im Herbst 1968 Ein Jahr später bekräftigte er seine Ansicht: „Koreas friedliche Wiedervereinigung kann nur durchgeführt werden, nachdem die imperialistische Aggressionsarmee der USA aus Südkorea hinausgetrieben worden ist und die südkoreanische Bevölkerung das gegenwärtige Marionettenregime gestürzt hat und die progressiven Kräfte Südkoreas die Macht übernommen haben."

Trotz der vollständigen Abschnürung der beiden Landesteile und des unversöhnlichen ideologischen Dogmatismus im Norden erhielt sich in Gesamt-Korea das verbindende Nationalgefühl. Nicht nur die ROK betont, daß die Bevölkerung in Süd-und Norkorea aufgrund ihrer 5 000jährigen Geschichte, ihrer gemeinsamen Sprache, Kultur und Sitten noch heute ein einziges Volk und eine einheitliche Nation darstellt Auch die KVDR hob dies stets hervor und berief sich dabei ebenfalls auf die Gemeinsamkeit der Sprache und Gewohnheiten sowie dieselben Vorfahren; selbst die durch den Bürgerkrieg und die vollständige Trennung verursachte Entfremdung und die gesellschaftlich-politischen Gegensätze in den zwei Landesteilen änderten nichts daran Der Gedanke an die Wiedervereinigung blieb daher auf beiden Seiten stark verwurzelt

Staatsrechtlich vertrat Pjöngjang die Ansicht: „Das koreanische Volk hat als eine einheitliche Nation nur einen Staat und eine Regierung. Der einzige Staat für die koreanische Nation ist die Koreanische Volksdemokratische Republik, und nur die Regierung der KVDR repräsentiert die wirklichen nationalen Interessen und den Willen des ganzen Volkes von Nord-und Südkorea. Die sogenannte . Regierung der Republik Korea'in Südkorea ist ein Marionettenregime, das niemals das Volk Südkoreas vertreten kann.“ Noch im Herbst 1971 wurde Kim Il-Sung als der »große Führer der 40 Millionen Koreaner“ (d. h.der Bevölkerung Gesamt-Koreas) hingestellt Auch die Regierung der Republik Korea bezeichnete sich als die „einzig legitimierte Regierung der koreanischen Halbinsel", wobei sie sich auf den gleichlautenden Wortlaut der Resolution der UN-Generalversammlung vom 12. Dezember 1948 berufen kann.

Erste Vorstöße Seouls

Erst Anfang März 1969 hatte die ROK ein Ministerium für Nationale Wiedervereinigung eingerichtet; die neue Ostpolitik Bonns wurde in Seoul zumindest mit großem Interesse beobachtet Am 15. 8. 1970 erklärte der süd-koreanische Präsident Park Chung-Hee in seiner Rede zum Unabhängigkeitstage, daß er bereit sei, „grundlegende und sehr r 8. 1970 erklärte der süd-koreanische Präsident Park Chung-Hee in seiner Rede zum Unabhängigkeitstage, daß er bereit sei, „grundlegende und sehr realistische Maßnahmen zum schrittweisen Abbau verschiedener künstlicher Barrieren zwischen Süd und Nord vorzuschlagen, um die Grundlage für die Wiedervereinigung und für die Basis menschlicher Erleichterungen zu legen". Kim Il-Sung wies das Angebot — das die Forderung nach Anerkennung der Autorität der UN erhoben hatte — zurück, doch öffnete sich durch den Vorstoß Seouls der Eiserne Vorhang am 38. Breitengrad etwas 14). Im Oktober legte das südkoreanische Wiedervereinigungs-Ministerium einen Wiedervereinigungsplan vor, der die verschiedenen Probleme der Einheit analysierte und „die Schaffung einer günstigen Atmosphäre für die nationale Vereinigung" befürwortete.

Auf dem V. Parteitag der Partei der Arbeit, am 2. 11. 1970, führte Kim Il-Sung hingegen aus: „Um die große Sache der Vereinigung des Vaterlandes zu verwirklichen, ist es notwendig, die imperialistischen USA-Aggressoren, die das Haupthindernis auf dem Wege zur Vereinigung unseres Vaterlandes sind, aus Südkorea zu vertreiben, ihr Kolonialregi-

'ne zu liquidieren, die militärfaschistische* Diktatur zu stürzen und den Sieg in der Revolution zu erringen." 15)

In seiner Pressekonferenz zu Neujahr 1971 ging der südkoreanische Präsident erneut auf die Dringlichkeit der Wiedervereinigung ein. Am 12. 4. 1971 legte die nordkoreanische Regierung einen Acht-Punkte-Plan zur Einheit vor, der auch freie Wahlen — in seinem ersten Punkt jedoch den Abzug der UN-Truppen sowie die Annullierung aller Verträge Seouls mit Washington und Tokio — vörsah. In einem Statement vom 14. 4. lehnte die ROK diese „völlig undurchführbaren und unbegründeten Forderungen" ab, die südkoreanische Presse verwies auf die von der KVDR nicht erwähnten Verträge Pjöngjangs mit Moskau und Peking

Bei seiner Rede am 1. Juli 1971 empfahl Park Chung Hee eine mutige, flexible Haltung in der Frage der Einheit, die Schritt für Schritt erreicht werden müsse: „Gleichgültig, wo sie leben — im Norden oder im Süden oder fern im Ausland —, es sollte der brennende Wunsch aller Koreaner sein, die ihr Volk und ihr Vaterland lieben." Auf einer Kundgebung am 6. August verurteilte Kim Il-Sung „diese dummen betrügerischen Täuschungsmanöver“, erklärte sich aber bereit, „zu beliebiger Zeit Kontakte mit allen politischen Parteien, gesellschaftlichen Organisationen und mit einzelnen Persönlichkeiten Südkoreas .. . aufzunehmen"

Beginnende Rote-Kreuz-Gespräche

Am 12. August 1971 ging der Präsident des südkoreanischen Roten Kreuzes (ROKNRC) in einer Festrede auf die rund zehn Millionen in Nord-und Südkorea seit über zwanzig Jahren getrennt lebenden Familien ein: „Erstens, (wir wünschen) ein Gespräch mit den Repräsentanten des nordkoreanischen Roten Kreuzes hinsichtlich der (in seiner Rede) bereits erwähnten . Kampagne für die Suche nach den getrennten Familien'vorzuschlagen. Zum anderen (wünschen wir) ein Vorbereitungs-Treffen mit den Repräsentanten des nordkorea-nischen Roten Kreuzes (NKRC) im schweizerischen Genf vor Ende des kommenden Oktober zu haben, um die Verfahrensarten der Gespräche zu diskutieren." Da es keine Verbindungsmöglichkeit gab, wurde das Angebot per Rundfunk nach dem Norden ausgestrahlt. Auf die gleiche Art stimmte dieser bereits nach zwei Tagen zu. Das auslösende Moment auf beiden Seiten war wahrscheinlich der Schock, den die Ankündigung der Reise Nixons nach Peking auslöste, und die Gewißheit, fortan selbständiger handeln zu müssen. Bei Pjöngjang dürfte es vielleicht auch ein Wink Pekings gewesen sein sowie die wachsende Sorge, in den Strudel der sowjetisch-chinesischen Differenzen zu geraten. Zweifellos wird auch die Furcht vor dem Aufstieg Japans zu denken gegeben haben. Heute, nach den vielen Enttäuschungen, glaubt man in Seoul, der Norden habe den Südteil nur ideologisch und insbesondere militärisch schwächen sowie durch die Gespräche eine „Volksfront" -Bildung im Süden erreichen wollen. Die nordkoreanische Propaganda wiederum behauptet neuerdings, die Verhandlungen seien damals durch den „wachsenden Druck der Volksmassen im Süden und die steigende Stärke der sozialistischen KVDR" zustande gekommen. Politische Stellen Washingtons und Tokios vermuten, Kim Il-Sung habe die Wiedervereinigungsgespräche in dem falschen Glauben begonnen, der Norden sei dem Süden wirtschaftlich überlegen und würde in einem vereinigten Korea dominieren können

Einige Tage nach der damaligen Zustimmung Pjöngjangs erinnerte Park an die südkorea-nischen Wiedervereinigungs-Vorschläge und sah im den bevorstehenden Roten-Kreuz-Gesprächen „ein gutes Omen". Am 28. August stand in dem nordkoreanischen Zentralorgan „Nodong Sinmun": „Das ganze Volk Nord, und Südkoreas wird das Hindernis niederrei. ßen, das zwischen dem Norden und dem Süden liegt, den Kontakt und den Verkehr zwischen dem Norden und dem Süden verwirklichen und die . .. Wiedervereinigung des Vaterlandes .. . ganz gewiß erreichen."

Am 20. August kam es im Grenzort Panmun-jom zu einer ersten Begegnung von Abgesandten. Nach fünf weiteren Treffen erfolgte am 20. September „in einer Atmosphäre betonter Herzlichkeit" die erste Runde der Vorbereitungsgespräche; beide Seiten ließen erkennen, daß diese Kontakte „auf einer privaten und unpolitischen Basis" geschahen und damit weder ein Aufgeben des jeweiligen Alleinvertretungsanspruches noch eine staatliche Anerkennung des anderen Landesteils bedeuteten. Zwei Tage später wurde in Panmun jom eine erste Telefonleitung mit einer Gesamtlänge von 182 Metern über die Grenze gelegt und nach knapp 26 Jahren das erste Telefongespräch zwischen Nord-und Südkorea geführt. In der Tat mußte der hoffnungsvolle Beginn als „die erste Seite eines neuer Kapitels in der Geschichte Koreas" erscheinen

Beim dritten Vorbereitungstreffen am 6. Oktober einigten sich beide Seiten, die Plenar-Vollgespräche später abwechselnd in Seoul und Pjöngjang durchzuführen. Ende desselbei Monats schlug das ROKNRC die Einrichtune eines Suchdienstes für die getrennten Familie! vor, als zweite Stufe die Einführung eine: Briefverkehrs zwischen ihnen, Möglichkeit« von Begegnungen und gegenseitigen Besu chen sowie schließlich die Eröterung der Pro bleme der Familienzusammenführung. De Gegenvorschlag des NKRC beinhaltete im er sten Punkt freien Reiseverkehr und gegensei tige Besuche sowohl zwischen den getrennte Familien als auch zwischen Verwandten um Freunden. Die Südkoreaner akzeptierten de Begriff der „Verwandten", fühlten sich be der sehr dehnbaren Formulierung von „Freunden" jedoch stark an die nordkoreanische Subversions-und Infiltrationstätigkeit erinnert Trotzdem schienen im Dezember 1971 beide Seiten noch an einen baldigen Erfolg der Familienzusammenführung zu glauben: gewiß nicht nur aus Prestigegründen bauten der Norden und der Süden mit Hochdruck breite Straßen in Richtung Grenze Zugleich begann die ROK, intensiv Probleme der KVDR und generell Fragen der Wiedervereinigung zu erörtern; dabei zog man starke Parallelen zur deutschen Situation, wobei als die wichtigsten Unterschiede die vollständige Abschnürung zwischen den beiden koreanischen Teilen und andererseits das Fehlen eines Berlin-Problems gesehen wurden. Die neue Bonner Ostpolitik wurde zum — allerdings keineswegs unkritisch übernommenen — Leitweg

Anfang Januar 1972 erachtete Kim Il-Sung die internationale Lage als sehr günstig für eine mögliche Wiedervereinigung Koreas. Bei den Roten-Kreuz-Gesprächen wurde der Vorschlag der Vertreter Pjöngjangs nach einem völlig freien Reiseverkehr — als einem Weg zur Einheit — von den Delegierten Seouls für den Moment verneint, da diese politische Frage die Befugnisse der Roten-Kreuz-Vertreter überschreite. Die Olympischen Winterspiele in Sapporo (Februar 1972) sahen dennoch herzliche Begegnungen zwischen den beiden koreanischen Mannschaften und südkorea-nischen „Schlachtenbummlern“; die Leiter der zwei Sportdelegationen waren jeweils Regierungsbeamte, die hier angeblich auf Regierungsebene direkte, wenn auch noch formlose Kontakte aufnahmen

Nach insgesamt 19 Vorbereitungsgesprächen begann Mitte Februar das erste Arbeitstreffen der beiden Roten-Kreuz-Delegationen. In der zweiten März-Hälfte kam es zu einem vertraulichen Gespräch der führenden RK-Vertreter in Wien, auf dem augenscheinlich die entscheidende Einigung erreicht werden konnte. Am 16. Juni 1972 wurde schließlich die vollständige Einigung über die Tagesordnung der eigentlichen Roten-Kreuz-Verhandlungen erzielt. Das 5-Punkte-Programm sah im einzelnen vor: „Die Frage des Suchens und Registrierens der Aufenthalte und Schicksale von getrennten Familien und Verwandten in dem Süden und Norden. Die Frage der Möglichkeit für Besuche und freie Zusammenkünfte zwischen Angehörigen getrennter Familien und Verwandte in dem Süden und Norden. Die Frage der Einräumung des freien Korrespondenz-Austausches zwischen Angehörigen getrennter Familien und Verwandte in dem Süden und Norden. Die Frage der Zusammenführung von Mitgliedern der getrennten Familien in dem Süden und dem Norden nach ihrem freien Willen und andere vereinbarte humanitäre Fragen."

Zeitungen in Seoul sahen in dem Agreement „nur einen Anfang“, andere wieder fühlten „keine Veranlassung für eine optimistische Vorausschau". Von nordkoreanischer Seite wurde gefordert, „daß die südkoreanische Seite ihre Vorurteile über Bord werfen und, auf nationalem Standpunkt stehend, aufrichtig verhandeln sollte" Auf beiden Seiten blieb trotz aller Freude letztlich aber wohl doch das Mißtrauen: Im Süden sind es die leidvollen Erfahrungen aus dem Kriegsüberfall des Nordens — bei den Nordkoreanern ist es ihre kommunistische Gedankenwelt, die durch ihre bisherige Selbstisolierung sehr verkrampft ist.

Wiedervereinigungsgespräche

Nachdem Kim Il-Sung noch zu Neujahr 1972 von dem „Weg zu einer Revolution in Südkorea" gesprochen hatte, erklärte er sich einige Tage später gegenüber der japanischen Zeitung „Yomiuri Shimbun“ wiederum zu Gesprächen mit allen Parteien der ROK bereit. Ende Februar fügte „Nodong Sinmun" hinzu: „Die Beendigung der Tragödie der nationalen Spaltung ist für das ganze Volk in Nord-und Südkorea eine äußerst wichtige Forderung." Park seinerseits betonte ebenfalls erneut seinen Willen zur Einheit, forderte als Beweis des guten Willens vom Norden aber die Beendigung seiner Infiltration und die Herausgabe der entführten südkoreanischer Fischer und einer Flugzeugbesatzung. Anfang Mai führte in Seoul der Vorsitzende der Regierungspartei aus: „Wir sind bereit, über die Wiedervereinigung des geteilten Landes zu verhandeln." Ende Mai äußerte Kim Il-Sung in einem Interview: „Wir sind der Ansicht, daß eine nationale Einheit möglich ist nur auf der Grundlage, daß sich die Koreaner an einen Tisch setzen, daß sie Mißtrauen und Mißverständnisse zwischen ihnen aus der Welt schaffen und die gemeinsamen Punkte suchen. Der Unterschied der Systeme im Süden und Norden darf kein Hindernis für die Förderung der nationalen Einheit und der Wiedervereinigung des Vaterlandes sein." Einen Monat später rief der südkoreanische Präsident zu einer „friedlichen Wiedervereinigung Koreas" auf. Am l. Juli schrieb das nordkoreanische Zentralorgan: „Kein koreanischer Kommunist und kein gewissenhafter national-denkender Koreaner kann sagen, daß er seine Pflicht getan habe, ohne daß die tragische Geschichte der Teilung beendet ist.“

In der Zwischenzeit, vom 2. bis 5. Mai, hatte der Direktor des südkoreanischen Central Intelligence Agency (CIA), Lee Hu-Rak, im Auftrage Park Chung Hees in Pjöngjang Geheimgespräche über die Wiedervereinigung geführt und war dabei auch mit Kim Il-Sung zusammengetrofffen; ebenso war der zweite Stellvertretende Ministerpräsident Nordkoreas, Park Sung Chui, vom 29. Mai bis l. Juni zu vertraulichen Verhandlungen nach Seoul* gekommen Am 4. Juli 1972 erfolgte dann die für die Weltöffentlichkeit sehr überraschende „Gemeinsame Erklärung des Südens und des Nordens", in der es hieß: „I. Die beiden Seiten erreichten eine Überein-stimmung über die folgenden Prinzipien für die Wiedervereinigung des Landes: Erstens, die Wiedervereinigung muß unabhängig, ohne Stützung auf äußere Kräfte oder deren Einmischung erfolgen. Zweitens muß die Wiedervereinigung mit friedlichen Mitteln, ohne Anwendung von Waffen gegen die andere Seite erreicht werden. Drittens muß die große nationale Einheit als eine Nation gefördert werden unter Überwindung der Unterschiede der Ideologie, der Ideale und des Systems.

II. Die beiden Seiten kamen überein, von der Verleumdung der anderen Seite und von bewaffneten Provokationen Abstand zu nehmen, ob groß oder klein, und aktive Maßnahmen zu treffen für die Verhinderung von Zwischenfällen unerwarteter militärischer Konflikte, um die Spannung zwischen dem Norden und dem Süden zu mindern und um eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen.

III. Die beiden Seiten kamen überein, einen vielseitigen gegenseitigen Austausch auf zahlreichen Gebieten zwischen dem Norden und dem Süden zu verwirklichen, um die nationalen Bindungen wiederherzustellen, die jetzt unterbrochen sind, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und um eine unabhängige friedliche Wiedervereinigung zu beschleunigen. IV. Die beiden Seiten kamen über eine aktive Zusammenarbeit überein, um die im Gange befindlichen Roten-Kreuz-Gespräche zwischen dem Norden und dem Süden, auf welche die ganze Nation große Hoffnungen setzt, zu einem baldigen Erfolg zu führen.

V. Die beiden Seiten kamen überein, ständige direkte Telefonleitungen zwischen Pjöngjang und Seoul zu installieren, um unvorhergesehene militärische Zwischenfälle zu verhindern und um Fragen, welche sich zwischen dem Norden und dem Süden ergeben, direkt, schnell und sorgfältig zu behandeln. VI. Die beiden Seiten kamen überein, ein Nord-Süd-Koordinierungskomitee zu bilden mit Direktor Kim Yong-Ju und Direktor Lee Hu-Rak als Ko-Vorsitzende zum Zwecke der Förderung der Durchführung all dieser Punkte der Vereinbarung und gleichzeitig zur Verbesserung und Regelung verschiedener Probleme zwischen dem Norden und dem Süden und zur Lösung der Frage der Wiedervereinigung des Landes auf der Grundlage der Vereinbarten Prinzipien für die nationale Wiedervereinigung. VII. Im festen Glauben, daß die oben erwähnten Punkte der Übereinkunft mit dem einmütigen Wunsch der ganzen Nation in Einklang stehen, die nach der nationalen Wiedervereinigung verlangt und welche die Tage wie Jahre empfindet, versprechen die beiden Seiten der ganzen Nation, diese Punkte der Übereinkunft ehrlich zu erfüllen."

Park Sung Chui kommentierte diese Gemeinsame Erklärung: „Die höchste nationale Aufgabe ist es jetzt, das Vaterland wiederzuvereinigen. Die Koreaner dürfen nun nicht diese oder jene Differenzen zwischen dem Norden und dem Süden in den Vordergrund stellen, sie müssen sich vielmehr über sie erheben und die gesamtnationalen Interessen an die erste Stelle setzen und die große Einheit der Nation herstellen." In seiner Ansprache in Seoul sprach Park Chung Hee von „neuen Hoffnungen und Erwartungen" für die Wiedervereinigung: „Ich schließe mich Ihnen an in unserem nationalen Versprechen, daß unsere ganze Kraft auf das Ziel der Wiedervereinigung gesetzt wird und der Wunsch nach Wiedervereinigung in unser aller Herzen brennt. Ich möchte auch an unsere Brüder im Norden appellieren! Wenn wir auch jetzt in . Süden'und . Norden'geteilt sind, so sind wir doch eine Nation mit einem gemeinsamen Schicksal, verbunden durch eine Sprache, durch eine Geschichte und durch den gleichen rassischen Ursprung. Ideologie mag sich ändern, aber die nationalen Voraussetzungen bleiben für immer."

In der Tat stellte sich bald heraus, daß der Süden die Einheit durch freie Wahlen wünschte, während Nordkorea — das zwar ebenfalls wiederholt freie Wahlen zugesichert hatte — eine Konföderation wollte Hinsichtlich der Formulierung, die Wiedervereinigung „ohne äußere Einmischung" zu vollziehen, verlangte Pjöngjang erneut den Abzug der UN-Truppen; Seoul dagegen vertrat den Standpunkt, die UNO sei keine „fremde Macht", auf die eine derartige Formulierung zutreffe

Erste Unstimmigkeiten

Am 30. August 1972 kam es in Pöngjang zum ersten formellen Roten-Kreuz-Gespräch; beide Seiten verwendeten dabei erstmals den offiziellen Namen des anderen Landesteils. Der nordkoreanische Delegationsleiter appellierte an die Anwesenden: „Wir sollten die dunklen, über unserer Nation lastenden Wolken der tragischen Teilung durch die vereinte Kraft der ganzen Nation vertreiben und diesem Land die helle Dämmerung der Wiedervereinigung bringen." Der südkoreanische Chefdelegierte mahnte seinerseits, die offenen Fragen in „aller Aufrichtigkeit" und „mit geduld" zu lösen Anfang September ließ der Norden 162 entführte südkoreanische Fischer frei. Zugleich begannen erste Gespräche über einen Austausch von Sportlern. Anläßlich des 24. Jahrestages der Gründung der KVDR erinnerte das Politbüromitglied General O Jin U indessen deutlich an das Festhalten des „militärischen Kurs'der Partei"

Bei den Roten-Kreuz-Verhandlungen in Seoul Mitte September ergaben sich erste Unstimmigkeiten: Der Süden wollte die Gespräche zumindest im jetzigen Stadium auf die vereinbarte Familienzusammenführung beschränkt sehen; für die Nordkoreaner hingegen war das Hauptthema die Wiedervereinigung auf der Grundlage der „großen Juche-Idee“ ihres „großen, geachteten und geliebten Führers Kim I*l-Sung Mitte Oktober erfolgte die erste Sitzung des „Nord-Süd-Koordinierungs-ausschusses" (NSCC). Hatte „Nodong Sin-mun“ noch am 18. Oktober dazu aufgerufen, „so früh wie möglich praktische und konkrete Maßnahmen“ zur Überwindung der Teilung zu ergreifen, so blieb einige Tage danach auch die dritte Gesprächsrunde der Roten-Kreuz-Delegationen ohne Erfolg: Die KVDR forderte für Fortschritte in der Roten-Kreuz-Konferenz vom Süden die Beseitigung „aller juristischen und. gesellschaftlichen Hindernisse“ — womit die Sicherheitsge-setze Seouls gemeint waren. Die ROK hinge-gen unterstrich die humanitäre Aufgabe der Familienzusammenführung und stützte sich auf die Vereinbarung vom 4. Juli. Ohnehin drängte der Süden darauf, zunächst menschliche Erleichterungen durchzuführen und weniger schwierige Probleme zu lösen und auf diese Weise eine Atmoshäre des Vertrauens zu schaffen. Der Norden wiederum strebte eine sofortige Wiedervereinigung an, durch die sich die menschlichen Fragen dann „ohne weiteres“ erledigten

Auf der vierten Zusammenkunft der Vollsitzung der Roten-Kreuz-Komitees Ende November kamen beide Seiten überein, ein gemeinsames Arbeitsgremium für den Suchdienst nach den getrennten Familien einzurichten

Einstellung der gegenseitigen Propaganda

Anfang November 1972 vereinbarten Seoul und Pjöngjang, „ab 11. November alle Propaganda-Aktivitäten einzustellen, die gegen den anderen Landesteil gerichtet sind“. Süd-und Nordkorea versprachen im einzelnen, „alle Propagandasendungen des Rundfunks, die jeweils in das andere Land ausgestrahlt werden, alle Lautsprecherübertragungen über die militärische Demarkationslinie hinweg sowie jegliches Verbreiten von Flugblättern auf dem Territorium des anderen Landesteils ab 11. November 1972 einzustellen“ Nach nur fünf Tage aber wurde das Abkommen vom Norden gebrochen, als sein Geheimsender „Stimme der Revolutionären Partei für die Wiedervereinigung" sein übliches Programm mit Angriffen gegen die südkoreanische Regierung wieder aufnahm Trotzdem besprachen beide Seiten gegen Jahresende Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Kunst und des Sports.

Sowohl in Nord-als auch in Südkorea traten im Dezember 1972 neue Verfassungen in Kraft. Beide enthalten ausdrückliche Bekenntnisse zur Herstellung der Einheit: Art. 5 der jetzigen Verfassung der KVDR verspricht „das Land friedlich auf demokratische Weise wiederzuvereinigen“, und auch in Art. 35 der Verfassung der ROK findet sich — ähnlich wie in der Präambel — die Formulierung von der „heiligen Mission der Wiedervereinigung des Vaterlandes". Die nordkoreanische Verfassung sieht als Hauptstadt nunmehr allerdings Pjöngjang vor — in der bisherigen wurde noch Seoul genannt—, während andererseits die KVDR auch weiterhin „die Interessen aller Koreaner" zu vertreten behauptet; die neue südkoreanische Verfassung hingegen spricht nicht mehr vom Alleinvertretungsanspruch. Beide Verfassungen scheinen in ihren politischen Reformen Voraussetzungen für die Einheit Koreas schaffen zu wollen, sie stärkten aber auch besonders die Positionen der zwei Staatsoberhäupter

In seiner Neujahrsansprache 1973 erneuerte Park „den tiefen nationalen Wunsch nach einem friedlichen, aufstrebenden Vaterland". Die Neujahrsbotschaft Kim Il-Sungs rief dazu auf, „die selbständige und friedliche Einheit des Vaterlandes zu verwirklichen und den sozialistischen Endsieg zu erringen"

Mitte März machte der Delegationsleiter der KVDR auf der Sitzung des Koordinierungsausschusses den Vorschlag, das gegenseitige Wettrüsten zu beenden, die Bewaffnung und Armeestärke in beiden Landesteilen auf 100 000 Mann oder weniger zu reduzieren, „die US-Streitkräfte aus unserem Land zu verweisen" sowie einen Friedensvertrag zwischen Nord-und Südkorea abzuschließen. Der Delegationsleiter der ROK verwies darauf, daß „nur durch die Reduzierung der Streitkräfte die Spannung nicht vermindert werden kann". Wichtiger sei die Herstellung einer Atmosphäre des Vertrauens; „zu diesem Zweck sollten wir die Nord-Süd-Gespräche zu einem frühen Erfolg bringen und die humanitäre Frage der Linderung des Leides der getrennten Familien lösen“ Dahinter verbarg sich aber auch das Mißtrauen Seouls gegenüber den „Vier Grundprinzipien der militärischen Grundstrategie" Pjöngjangs, die eine totale Militarisierung der gesamten Bevölkerung der KVDR vorsehen.

Da derartige para-militärische Organisationen allgemein nicht Objekt einer Truppenreduzierung sind, würde nach Ansicht der ROK eine Verminderung der eigentlichen Streitkräfte der KVDR die militärische Schlagkraft des Nordens kaum ernsthaft berühren und somit auch nicht das Risiko erneuter Spannungen beseitigen Ohnehin besäßen die Nordkoreaner mit ihrer Luftwaffe sowie mit ihren Panzern ein deutliches Übergewicht, das nur die Anwesenheit der amerikanischen UN-Truppen ausgleiche; deren Anwesenheit sei damit für die Sicherheit der Republik Korea wichtig. Die Koreanische Volksdemokratische Republik dagegen behauptete nunmehr, die US-Okkupation sei das Haupthindernis für eine Wiedervereinigung Den Gedanken eines Friedensvertrages, den Pjöngjang bis dato immer mit dem Abzug der UN-Einheiten gekoppelt hatte, wollte Seoul lieber erst nach Herstellung „einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens" diskutieren Die Sitzung des NSCC wurde ohne eine Einigung auf ein gemeinsames Kommunique beendet.

Bei der fünften Roten-Kreuz-Konferenz (20. — 23. 3. 1973) verknüpften die Nordkoreaner die Frage des Familiensuchdienstes wieder mit dem Problem der Wiedervereingung; bei einer Trennung der beiden Komplexe, behauptete KCNA, würde es „unmöglich sein, die Arbeit zur Linderung der durch die Teilung bedingten Not der Landsleute erfolgreich zu gestalten". Eine Einigung konnte somit nicht erzielt werden. Am 27. März machte „Nodong Sinmun" als „die sicherste und zuverlässigste Art, die Probleme zu lösen" den Vorschlag, daß die Getrenntlebenden „sich frei zwischen dem Norden und Süden bewegen und ihre Familien und Verwandten selbst ausfindig machen können" Die Verhandlungsatmosphäre war wesentlich kühler geworden, doch selbst ein Landungsversuch einer nordkoreanischen Guerilla-Gruppe an der Südküste der ROK sowie ein blutiger Zwischenfall an der Demarkationslinie führten weder zu einem Abbruch noch zu einer Verschiebung der Verhandlungen

Auf dem Treffen der Roten-Kreuz-Vertreter im Mai wiederholten die Delegierten Pjöngjangs ihre bisherigen Forderungen. Beide Delegationen konnten nicht einmal Einigung über die Herausgabe eines gemeinsamen Sitzungsprotokolls erzielen

Park Chung Hee: Für doppelten UNO-Beitritt

Um die festgefahrenen Gespräche voranzutreiben und insbesondere um menschliche Erleichterungen zu erreichen, erließ der südkoreanische Präsident — nach vorheriger Fühlungnahme mit westeuropäischen Staatsmännern — am 23. Juni 1973 ein besonderes Statement. In ihm bezeichnete er nochmals die friedliche Wiedervereinigung des Landes als „die oberste Aufgabe des koreanischen Volkes", für die weiterhin „alle Anstrengungen" gemacht werden müßten. Das überraschende aber war (obwohl es bereits in der Neujahrsrede 1971 angedeutet worden war), daß Seoul sich fortan nicht mehr gegen eine Aufnahme Nordkoreas in die UN-Weltorganisation sträubte. Den Beitritt der beiden Koreas machte Park allerdings von der Voraussetzung abhängig, daß die Mehrheit der UN-Mit-gliedstaaten zustimme und ein solcher Schritt kein Hindernis für die Errichtung der nationalen Einheit darstelle. Ohnehin sei die Vertretung der zwei Teile Koreas lediglich ein Interimsschritt bis zur Wiedervereinigung Dahinter stand zweifellos auch die Erkenntnis, daß mehr und mehr Staaten diplomati48) sehe Beziehungen zu Pjöngjang aufgenommen hatten und Seoul es nicht hatte verhindern können, daß die KVDR Mitglied der Weltgesundheitsorganisation wurde Allerdings, fuhr Park fort, bedeuteten diese Maßnahmen „nicht unsere Anerkennung Nordkoreas als einen Staat". Auf der anschließenden Pressekonferenz in Seoul erläuterte er: „Unsere neue politische Linie kann verglichen werden mit der Annäherung zwischen West-und Ostdeutschland. Unsere neue Politik aber ist völlig verschieden von dem deutschen Wagnis insofern, als wir nicht den Norden als einen Staat anerkennen." Eine Zeitung stellte fest: „Es können keine , zwei Koreas'existieren. Innerhalb des koreanischen Volkes kann es nicht , zwei Staaten in einer koreanischen Nation'geben. Die Republik Korea kann aber die , zwei Koreas'als eine Tatsache im internationalen Leben betrachten"

Auch hinsichtlich des Vorschlags Pjöngjangs nach einer Truppenreduzierung wurde die Parallele zu Ost-Berlin und Bonn gezogen, „obwohl das Beispiel Deutschland nicht völlig relevant für Korea ist — wenn ein Deutschland auf einer Minderung der militärischen Sicherheitsstruktur der anderen Seite als eine qen bestanden hätte, wäre kein Agreement möglich gewesen"

In seiner Antwort entwickelte Kim Il-Sung ein 5-Punkte-Programm, in dem er eine gemeinsame nord-südkoreanische Staats-Organisation offerierte: „Wir halten daran fest, daß der Norden und der Süden (Koreas) der UNO nicht getrennt beitreten sollten, und erwägen, daß im Falle eines gewünschten UN-Beitritts vor der abgeschlossenen Wiedervereinigung des Landes die beiden Teile als ein einziger Staat unter dem Namen . Konförderation Republik Koryo'Mitglied werden sollten." Im krassen Gegensatz zu Ost-Berlin, dessen erklärtes Ziel die Aufnahme der beiden Teile Deutschlands in die Weltorganisation war, hatte schon kurz zuvor auch der nordkorea-nische Geheimsender das südkoreanische UNO-Angebot schärfstens zurückgewiesen: „Mit dieser Erklärung hat die Clique um Park Chung Hee ihre wirkliche Absicht offen dar-sondernTeilung der Nation... Sie ist ein verwerflicher Schritt all derjenigen, die die Nation spalten und zwei Koreas schaffen wollen."

Seoul wiederum fragte nach dem Präsidenten der geplanten Konföderation, den Verantwortlichen in Außenpolitik und Sicherheitsfragen und hielt „unter den gegenwärtigen Umständen" eine Konföderation für „undenkbar". Zuvor sollte besser eine Atmosphäre der Verständigung geschaffen werden Sowohl 1949 als 1952 hatte die KVDR (bis heute noch nicht zurückgezogene) Anträge auf alleinigen Beitritt gestellt und sich gerade in jüngster Zeit um eine internationale Aufwertung — ebenfalls gegenüber Staaten, die Seoul bereits anerkannt hatten — und damit um eine De-facto-Existenz zweier Staaten in Korea bemüht Auch die 7. Runde der innerkoreanischen Roten-Kreuz-Verhandlungen brachte keinen Erfolg.

Einseitiger Abbruch der Gespräche?

Am 28. August gab der nordkoreanische Ko-Vorsitzende des Nord-Süd-Koordinierungsausschusses in einer Erklärung bekannt, daß seine Kommission die Gespräche mit dem südkoreanischen Ko-Vorsitzenden, Lee Hu-Rak, nicht fortsetzen werde; dieser sei für das Kidnapping des Seouler Oppositionsführers Kim Dae Jung in Tokio verantwortlich Lee Hu-Rak lehnte jede Schuld an der Entführung ab. Ebenso sei das Argument, der Vorschlag Seouls auf Beitritt zur UNO bedeute eine endgültige Teilung, insofern unzutreffend, als Nordkorea stets das Drängen Ost-Berlins auf Aufnahme der beiden Teile Deutschlands in die Weltorganisation unterstützte — obwohl die DDR sogar den Begriff einer einheitlichen (deutschen) Nation ablehne, während Süd-, aber auch Nordkorea weiterhin von der Exi-stenz einer (koreanischen) Nation ausgingen

Um die verhärteten Fronten aufzulockem, erklärte Seoul sich schließlich Mitte November zu einer Reorganisierung der Zusammensetzung des NSCC bereit. In ihrer Antwort schlugen die Nordkoreaner die Umbildung dieses Ausschusses zu einem großen Nationalkongreß vor: „Wir sind überzeugt, daß sich die Angehörigen aller Bevölkerungsschichten und die Mitglieder der verschiedenen politischen Parteien und Gruppierungen im Norden und im Süden, die gegen die nationale Spaltung sind und die die Wiedervereinigung des Landes anstreben, im Interesse der großen Sache unserer Nation zusammenschließen können, ganz gleich, welche unterschiedlichen ideologischen und politischen Auffassungen, welchen Glauben, welchen gesellschaftlichen Status sie auch haben" Die ROK indessen lehnte ab: Der Vorschlag sei seit 1948 wiederholt vorgebracht worden und stelle „nichts Neues" dar. Es sei „evident, daß solch ein (großes) Organ zu effektiven praktischen Schritten irgend-zu verbessern und das Wiedervereinigungs-Problem zu lösen, nicht imstande ist"

Als nach längerer Unterbrechung Ende November 1973 die Vertreter der Roten-Kreuz-Gesellschaften wieder zusammentrafen, forderte der Norden den Ausschluß aller Mitglieder des CIA der ROK, die an den Roten-Kreuz-Verhandlungen teilnehmen würden, „die sofortige Beendigung der Unterdrückung des patriotischen Volkes" in Südkorea und schließlich die Weiterführung der Verhandlungen anstatt in Seoul fortan in Pjöngjang

Hu-Rak im Zuge der Seouler Regierungsumbildung von seiner Funktion als CIA-Leiter und auch als Ko-Vorsitzender des NSCC zurück

Im Dezember 1973 sprachen sich bei den NSCC-Verhandlungen beide Seiten für eine Wiederbelebung der Arbeit aus und erreichten — wie mitgeteilt wurde — eine Annäherung der Standpunkte. Während derselben Wochen kam es andererseits zwischen Seoul und Pjöngjang zu einem erbitterten Streit um die Grenzgewässer, insbesondere um fünf Inseln im Gelben Meer auf der Höhe des 38. Breitengrades

Die UNO für die Wiedervereinigung Koreas

Nach der seinerzeitigen Aufnahme der Gespräche mit der KVDR vertrat die ROK die Ansicht, daß eine Behandlung der Korea-Frage durch die UNO sich auf die Wiedervereinigungsbemühungen nur störend auswirken würde. Tatsächlich beschloß die Weltorganisation im September 1971, dem britischen Antrag zu folgen und die Debatte zu verschieben.

Anfang 1972 erklärte Park Chung Hee: „Es ist undenkbar, daß Süd-und Nordkorea gleichzeitig zu den Vereinten Nationen zugelassen werden, weil dies gegen den ausdrücklichen Willen der Bevölkerung Koreas ist, die sich nach der Wiedervereinigung ihres Vaterlandes sehnt." Auch im Sommer 1972 beantragte der südkoreanische Außenminister die Zurückstellung der Korea-Debatte, „bis sich positive Aussichten für eine nationale Vereinigung abzeichnen". Kim Il-Sung opponierte erneut gegen den Antrag und forderte außerdem die Zurücknahme aller früher „in der UNO gesetzwidrig beschlossenen Resolutionen über die Korea-Frage". Der UN-Lenkungsausschuß schlug dann mit Rücksicht auf die bilateralen Kontakte eine Aussetzung bis 1973 vor; der Antrag wurde mit 70 gegen 35 Stimmen bei 21 Enthaltungen *angenommen Im Jahre 1973 lagen bei der UNO — nach dem Angebot Park Chung Hees vom 23. Juni und dem am selben Tage erfolgten Gegenvorschlag Kim Il-Sungs — zwei Resolutionsentwürfe vor. Die ROK strebte für die beiden Landesteile die doppelte Mitgliedschaft an und wurde hierin von den Westmächten und auch von der Bundesrepublik Deutschland unterstützt. Die KVDR forderte den UN-Beitritt eines einzigen koreanischen Staates — wobei sie neben der Sowjetunion, der VR China ebenfalls die Unterstützung der DDR bekam (obwohl diese das gleiche für Deutschland entschieden verneinte) — und den Abzug der amerikanischen UNO-Einheiten. Pjöngjang lehnte den „kriminellen Charakter des Vorschlags" Seouls mit dem Argument ab, ein Beitritt der beiden koreanischen Hälften würde „lediglich die Spaltung Koreas gegen den Willen des ganzen koreanischen Volkes zementieren". Südkorea entgegnete, es strebe ebenfalls die Einheit an. Daß auch ein UN-Beitritt eines gespaltenen Landes das Ziel der Wiedervereinigung in freier Selbstbestimmung keineswegs aufhebe, zeige Deutschland: „West-Deutschland hat nicht, die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung Deutsch-lands aufgegeben" Zum anderen behauptete Pjöngjang, unrichtig sei das Vorbringen Seouls, ein UN-Beitritt der zwei Koreas werde zu einer Verbesserung der angespannten Situation zwischen den beiden Seiten führen; im Gegenteil würde dies „ständige Spannung erzeugen". Der Südteil erwiderte hierauf, im Falle Deutschlands habe die DDR und die UdSSR den Eintritt Bonns und Ost-Berlins in die Weltorganisation als eine „Stärkung des Friedens" hingestellt, und zudem sei es auch Nordkorea gewesen, das sich für den Beitritt der DDR in die UN ausgesprochen hätte

Das Memorandum der nordkoreanischen Regierung ging auch auf den Beitritt der beiden Teile Deutschlands zu den Vereinten Nationen ein und vertrat die Ansicht, „daß sich die Korea-Frage und die deutsche Frage voneinander unterscheiden. In Deutschland haben die beiden deutschen Staaten sich einander als völlig gleichberechtigte souveräne Staaten anerkannt und waren sich völlig einig, getrennt den UN beizutreten. Aber in Korea ist die Lage ganz anders. Korea ist dank der Besetzung Südkoreas durch ausländische Truppen künstlich geteilt" — ein nicht sehr stichhaltiger Hinweis, da am Ende des Zweiten Weltkrieges auch Deutschland in unnatürlicher Weise getrennt wurde und in seinen Teilen noch heute Streitkräfte der Siegermächte stationiert sind.

Innerhalb der Weltorganisation wurde bald deutlich: Würde die Vollversammlung die Resolution des Südens annehmen und Seoul anschließend seine Mitgliedschaft in der UNO beantragen, würde die Volksrepublik China — die die beiden Teile Deutschlands ohne weiteres in die UN passieren ließ — zweifel-los ein Veto einlegen. Auch die Sowjetunion, die früher die Aufnahmegesuche der ROK mit Hilfe ihres Vetorechtes und dem Hinweis blockiert hatte, die beiden koreanischen Staaten dürften nur gleichzeitig aufgenommen werden, würde zumindest äußerlich die Forderung Pjöngjangs unterstützen. Fände hingegen der Entwurf der Nordkoreaner die Mehrheit der Vollversammlung, so wäre der Sicherheitsrat zur Auflösung des UNO-Kommandos in Südkorea aufgefordert, was wiederum die USA durch ihr Veto verhindert hätten Da weder der Nordteil noch der Süden für seine jeweilige Forderung eine entscheidende Mehrheit finden konnte und somit eine Abstimmungs-Konfrontation der Groß-mächte drohte, beschloß die UNO-Vollversammlung Ende November 1973, einer Empfehlung des politischen Hauptausschusses zu folgen und über die zwei rivalisierenden Resolutionsentwürfe nicht abzustimmen. Der Hauptausschuß bekräftigte indessen — unter Bezugnahme der innerkoreaniscken Vereinbarung vom 4. Juli 1972 — seine Hoffnung, „daß Nord-und Südkorea ihren Dialog fortsetzen . . ., um die unabhängige und friedliche Wiedervereinigung des Landes zu beschleunigen" Die Entscheidung der UN wurde von Seoul begrüßt, insbesondere auch wegen des weiteren Verbleibs der rund 40 000 amerikanischen UNO-Soldaten. Pjöngjang sah ebenfalls „einen großen Sieg"; es ließ indessen durchblicken, es werde die Korea-Frage vor dem Weltforum so lange behandeln lassen, wie die UN-Streitkräfte im Südteil stünden

Südkoreanischer Vorschlag eines Nichtangriffspaktes

Anfang 1974 versprach Kim Il-Sung »alles zu tun, um die drei Prinzipien der nationalen Wiedervereinigung gründlich zu befolgen, die in der gemeinsamen Nord-Süd-Erklärung niedergelegt wurden, und unsere Kräfte mit allen fortschrittlichen Kräften in Südkorea zu vereinen, um energisch gegen die Spalter im In-und Ausland zu kämpfen". Daß er die Roten-Kreuz-Gespräche nicht erwähnte, zum „revolutionären *Kampf im Südteil aufrief, wurde in Seoul enttäuscht registriert

Mitte Januar schlug Park Chung Hee einen Nichtangriffspakt zwischen den beiden Koreas vor: Im ersten Punkt sollte die Bereitschaft der zwei Seiten festgelegt werden, keinen militärischen Angriff zu beginnen. Zum anderen sollte er das Versprechen der Nicht-einmischung in die inneren Angelegenheiten des anderen Partners bekräftigen. Nicht zuletzt müßte die Vereinbarung die Entschlossenheit zum Ausdruck bringen, das derzeitige militärische Waffenstillstandssystem aufrechtzuerhalten. Seit der Unterzeichnung hätten die Nordkoreaner dieses immer wieder verletzt; wie ihre jüngsten Angriffe auf die südkoreanischen Hoheitsgewässer bewiesen, bedürfe es einer neuen Friedensregelung Die Nordhäfte lehnte jedoch ab, da es „an konkreten Garantien für den Frieden im Lande fehlt". Ohnehin sei der Vorschlag „nichts weiter als ein Versuch, die Besetzung Südkoreas durch US-imperialistische Aggressionstruppen und die Erstarrung der Teilung zu rechtfertigen". Auch die These von der Politik der friedlichen Koexistenz müsse abgelehnt werden: „Friedliche Koexistenz ist nur bei Beziehungen zwischen zwei verschiedenen Staaten möglich." Sie auf die inneren Angelegenheiten einer Nation und eines Landes anwenden zu wollen, verfolge den Zweck, „das Problem der Wiedervereingung unserer Nation außer Acht zu lassen" Seoul entgegnete auf das beanstandete Fehlen von Garantien, daß nach derartigen Maßstäben auch die von der KVDR vorgeschlagene Truppenreduzierung keineswegs die Möglichkeit eines Krieges ausschließen könne Ende Juli 1969 sei es Kim Il-Sung selber gewesen, der der ROK einen Nichtangriffspakt empfohlen habe und damals sei dieser von Pjöngjang als „von großer Bedeutung für die Erreichung der Wie-dervereinigung des Landes" hingestellt worden; da der Norden hieran aber die Forderung nach Abzug der UN-Soldaten ge. knüpft habe, hätte Seoul damals abgewinkt. Im übrigen sei auch nach kommunistischer Ideologie eine friedliche Koexistenz innerhalb einer einzigen Nation möglich Nachdem der Präsident der Republik Korea Mitte Januar 1974 erneut seine Bereitschaft der zu von der Koreanischen Volksdemokratischen Republik angestrebten Reorganisation des Nord-Süd-Koordinierungsausschusses betont hatte, fand Ende des Monats das dritte Gespräch der stellvertr. Vorsitzenden des NSCC statt. Auch diesmal aber kam es zu keiner Einigung. Immerhin kamen Mitte Februar beide Seiten überein, die Roten-Kreuz Verhandlungen fortzusetzen.

Zur etwa selben Zeit griffen nordkoreanische Kriegsschiffe außerhalb der Hoheitsgewässer der KVDR zwei südkoreanische Fischerboote an; das erste wurde versenkt, das zweite nach Norden entführt. Alle Bitten und Proteste des südkoreanischen Roten Kreuzes und der Seouler Vertreter im NSCC sowie auch das Einschalten des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes in Genf blieben ohne Erfolg Radio Pjöngjang sprach von einen „feindlichen Spionageakt ... Er war die gerechte Ausübung des Rechtes auf Selbstverteidigung". Nach sechs Tagen meldete der Sender ein angebliches Spionage-Geständnis des Kapitäns des entführten Fischerbootes" Südkoreanische Regierungsstellen entgegne ten, dies sei zweifellos erpreßt worden; dis darin verwendeten Ausdrücke wie „Direktor der Telegraphie", „Chefkapitän" und „Gel abteilungsleiter“ seien in der ROK unge bräuchlich. Ohne Antwort blieb auch die Fr» ge des UN-Kommandos auf dem Treffen de Militärischen W affenstillstandskommission wieso der Norden die Fischerboote als „Spionageschiffe" identifizieren konnte, bevor er in einer Entfernung von einer Meile das Feuer eröffnete Bereits einige Tage vor dem Zwischenfall hatte die KVDR erneut Flugblätter über dem Süden abgeworfen; gleiches hielt Pjöngjang dann auch Seoul vor

Anfang März beteuerte der nordkoreanische Präsident wiederum seinen Willen zur Einheit, rief dann aber aus: „Unsere Unterstützung für den revolutionären Kampf der süd-koreanischen Bevölkerung ist in keiner Weise eine . Einmischung in die inneren Angele

Nordkorea: Für einen Friedensvertrag mit den USA

Ende März 1974 schlug der Ministerpräsident der KVDR den Vereinigten Staaten von Amerika formell vor, das seit 1953 bestehende Waffenstillstandsabkommen durch ein Friedensabkommen zu ersetzen. Darin müßten sich beide Seiten zum Gewaltverzicht verpflichten; insbesondere sollten auch die USA sich in keiner Weise in die inneren Angelegenheiten Koreas einmischen. Beide Parteien dürften keine neuen Waffen mehr auf die koreanische Halbinsel einführen. Außerdem sollten die amerikanischen UN-Truppen „zum frühestmöglichen Termin mit allen ihren Waffen" abgezogen werden. Zur Erläuterung hieß es u. a.: „Es wird immer offensichtlicher, daß es unmöglich ist, die Spannung zu beseitigen und den Frieden in Korea zu festigen, solange die US-Truppen in Südkorea bleiben . . . Heute ist das Waffenstillstandsabkommen bereits veraltert, und es entspricht in vieler Hinsicht nicht mehr der Wirklichkeit. Die Ersetzung des Waffenstillstandsabkommens durch einen Friedensvertrag duldet keinen weiteren Aufschub ..."

Der Regierungssprecher Südkoreas vermerkte, daß dieser Schritt einen De-facto-Abbruch des innerkoreanischen Dialogs beinhalte. Niemand aber könne das Korea-Problem lösen, indem er die Republik Korea ignoriere. Das eigentliche Motiv des Vorschlags der Nord-koreaner sei der Abzug der amerikanischen UN-Soldaten genheiten anderer', sondern zielt ab auf die selbständige Lösung der inneren Angelegenheiten unserer Nation. Als ein und dieselbe Nation halten wir es für unsere Pflicht, den revolutionären Kampf der südkoreanischen Bevölkerung zu unterstützen" Seoul sah darin eine erneute Verletzung des 4. -Juli-Agreements und eine Bestätigung seiner wachsenden Skepsis über nicht-friedliche Absichten Pjöngjangs. Mitte März verhafteten südkoreanische Stellen einen aus 47 Personen bestehenden nordkoreanischen Spionagering. Washington reagierte mit Zurückhaltung. Eine Stellungnahme des Statedepartement betonte, die Korea-Frage müsse in direkten Verhandlungen zwischen den beiden koreanischen Landesteilen gelöst werden. Aus amtlichen Kreisen verlautete dazu, der Norden versuche offensichtlich, Südkorea von derartigen Verhandlungen auszuschließen; ein solcher Schritt sei indessen für die nordamerikanische Regierung unannehmbar Mitte April ging der stellvertretende Ministerpräsident der KVDR erneut auf den Vorschlag ein und erklärte, wenn die USA keine direkten Verhandlungen mit Pjöngjang wünschten, sollten zumindest ihre Truppen den Südteil verlassen

Die Begegnung der stellvertretenden NSCC-Vorsitzenden blieb ohne Resultat: Der Norden wollte — parallel zu den Sitzungen des Koordinierungsausschusses — die von ihm bereits mehrfach geforderte politische Konsultativkonferenz stattfinden lassen, die der Süden jedoch ablehnt. Als Seoul nach dem Schicksal der verschleppten Fischer fragte, stellte dies nach Ansicht Pjöngjangs nur „ein neues Hindernis für den Dialog" dar. Ebenfalls endete die Nord-Süd-Zusammenkunft der Roten-Kreuz-Vertreter Ende April ergebnislos. Der Vorschlag der ROK, auf niedriger Verhandlungsstufe die Gespräche durchzuführen, erhielt keine Antwort — man konnte sich lediglich auf den Termin der nächsten Begegnung einigen

Zunehmende Spannungen

Nachdem kurz zuvor bereits der Süden eine Spionagegruppe der KVDR festgenommen hatte, gab er Anfang Mai die Verhaftung eines weitverzweigten Spionagenetzes von insgesamt 30 Personen bekannt Einige Wochen danach landete ein nordkoreanischer Guerilla-Trupp auf der südkoreanischen Insel Chujo-do. Das Mißtrauen der Südkoreaner wurde erhöht durch wiederholte Meldungen über eine verstärkte Ausstattung der nordkoreanischen Streitkräfte durch die Sowjetunion, wie diese sie den arabischen Ländern vor dem Oktober-Krieg 1973 zukommen ließ Genauso blieb Seoul nicht verborgen, daß — unter erneutem Bruch des Abkommens vom 11. 11. 1972 — der nordkoreanische Geheim-sender seine tägliche Sendezeit auf nunmehr achteinhalb Stunden verlängerte und die südkoreanischen Gastarbeiter in Westeuropa seit dem Frühjahr 1974 einer ziemlich starken Propaganda Nordkoreas ausgesetzt sind

Trotzdem kamen Ende Mai beide koreanischen Landesteile überein, die Roten-Kreuz-Gespräche wieder auf höherer Arbeitsebene zu beginnen und die Wiederaufnahme der seit dem August 1973 eingefrorenen Verhandlungen über die Familienzusammenführung zu erörtern; die Einigung erfolgte, nachdem die KVDR ihre Vorbedingungen für die Konferenz überraschend zurückgezogen hatte Am 22. Juni 1974 richtete Seoul ein Vier-Punkte-Programm an Pjöngjang, in dem es zur Normalisierung der Roten-Kreuz-und der NSCC-Verhandlungen im Geiste der gemeinsamen Erklärung vom 4. Juli aufforderte. Der Norden solle alle Einmischungen in die inneren Angelegenheiten der ROK sowie besonders alle feindlichen Aktionen unterlassen und der Aufnahme von Verhandlungen für den Abschluß des Nichtangriffspaktes zustimmen. Die Republik Korea sollte in die UN aufgenommen werden; falls die KVDR den Wunsch habe, der Weltorganisation zusammen mit dem Südteil beizutreten, werde sich Seoul nicht widersetzen. Außer wütenden Beschimpfungen erfolgte vom Norden keine Antwort In der Nacht zum 28. 6. versenkten zwei nordkoreanische Schnellboote ein südkoreanisches Marine-Polizeiboot. Seouls Forderung auf Rückkehr der überlebenden blieb ohne Antwort

Bereits Mitte Juni hatte eine internationale Konferenz über Fragen der Familienzusammenführung einem Resolutionsantrag des süd-koreanischen Delegierten nach einer umgehenden Zusammenführung der Getrennten in Korea zugestimmt. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes wandte sich an die zwei Roten-Kreuz-Gesellschaften in Korea und lud sie zu einer Begegnung nach Genf ein. Zugleich schlug es dem Roten Kreuz in Pjöngjang vor, eine Delegation in die KVDR einreisen zu lassen, um dort den Verbleib von 426 gefangengehaltenen Südkoreanern zu ermitteln Der Norden lehnte dies als ausländische Intervention ab.

Zweifellos verfügt auch der Südteil über geheime Augen im Norden, doch erscheint auffällig, daß Seoul gerade in den letzten Jahren überaus viele Spionageringe Pjöngjangs zerschlagen konnte. Kriegsschiffe der ROK versenkten im Juli südlich von Pusan ein unbekanntes Drei-Tonnen-Schiff, das jede Auskunft über sich verweigerte und den üblichen kleinen nordkoreanischen Schnellbooten für Guerilla-Einsätze entsprach. Seoul hielt dem Nordteil vor, seit 1953 insgesamt 23 549 Verletzungen des Waffenstillstandsabkommens begangen zu haben, davon 2 504 allein im vorigen Jahr. Die KVDR behauptete daraufhin, der Süden habe seit der gemeinsamen Erklärung vom Juli 1972 „mehr als 33 000 Verstöße" verübt, davon in den ersten drei Monaten 1974 „mehr als 4 000"

Anläßlich des zweiten Jahrestages der gemeinsamen Absichtserklärung über eine friedliche Wiedervereinigung wählte Nordko-rea das Forum der Vereinten Nationen, um der Regierung in Seoul „Betrug am koreanischen Volk" vorzuwerfen Diese wiederum ermahnte Pjöngjang, sich an das damalige Agreement zu halten. Der südkoreanische Minister für Nationale Vereinigung regte an, beide Landesteile sollten einen freien Besucher-und Güteraustausch anstreben sowie eine gemeinsame nationale Kultur entwik-keln, um auf diesem Wege einander näher zu kommen und eine territoriale Wiedervereinigung zu erreichen

Am 20. Juli 1974 stellten die Südkoreaner erneut ein nordkoreanisches Guerilla-Schiff und enterten es nach einem Feuergefecht.

Ende des gleichen Monats konnte auf der Arbeitssitzung der Roten-Kreuz-Unterhändler kein Durchbruch in den langandauernden Verhandlungen über die Familienzusammenführung erzielt werden. Vergeblich schlug der Vertreter Seouls vor, als ersten Schritt zumindest den Verbleib betagter Eltern festzustellen. Der Norden bejahte zwar den Vorschlag als solchen, lehnte ihn aber ab als „weiteres Hindernis auf dem Wege zur Wiederaufnahme der Roten-Kreuz-Verhandlungen"; diese könnten ohnehin erst dann wieder aufgenommen werden, „wenn der Süden seine antikommunistischen und nationalen Sicherheitsgesetze abschafft und seine antikommunistischen Organisationen auflöst"

Nach südkoreanischer Darstellung äußerte ein hoher nordkoreanischer Funktionär während eines Empfangs zu Ehren einer rumänischen Delegation Anfang August 1974, daß Pjöngjang den festgefahrenen Dialog mit Seoul nicht eher wieder aufnehmen werde, bis die UN-Streitkräfte den Süden verlassen hätten Einige Tage später legte das Kommando der UNO der nordkoreanischen Seite einen 4-Punkte-Vorschlag vor, die „Entmilita-risierte Zone“ entlang des 38. Breitengrades auf beiden Seiten von Militärpersonal, Waffen und militärischen Anlagen zu räumen — der Norden gab jedoch keine Antwort.

Am 15. August 1974, dem vierten Jahrestag des Beginns der innerkoreanisdien Kontaktaufnahme, erinnerte Präsident Park Chung Hee in seiner Rede an die 5000jährige ungebrochene historische Kontinuität der koreanischen Nation und an die Wiedervereinigung als „die höchste Sehnsucht des Volkes". Für dieses Ziel sollte auf der koreanischen Halbinsel der Friede gesichert sein und deshalb ein gegenseitiger Nichtangriffspakt abgeschlossen werden. Nord-und Südkorea sollten ihre Türen für einander öffnen, und zwischen ihnen müßte gegenseitiges Vertrauen hergestellt werden. Auf dieser Grundlage sollten freie Wahlen in Gesamt-Korea abgehalten werden und — entsprechend der Bevölkerung — die Einheit des Landes herbeigeführt werden Während dieser Rede wurde auf den südkoreanischen Präsidenten ein Attentatsversuch verübt, dem jedoch nicht er, sondern Frau Park Chung-hee zum Opfer fiel. Nach den Ermittlungen südkoreanischer und japanischer Behörden war der Mörder von Japan eingereist, wo einflußreiche Funktionäre der pjöngjang-ausgerichteten „Vereinigung Koreanischer Bürger in Japan" (Chosoren) sowie ein nordkoreanischer Geheimpolizist ihn für das Attentat geschult hatten „Nondong Sinmun" hatte zum 15. August zum Sturz der „militärfaschistischen Diktatur der Park Chung Hee-Clique" aufgerufen. Im übrigen stritt der Norden jegliche Schuld an dem Mord ab und sah darin vielmehr einen „verachtenswerten politischen Trick voller Lügen und Schwindel", den der südkoreanische Geheimdienst veranlaßt hätte Am 20. August erklärte Seoul, daß es trotz der Ereignisse die Gespräche mit Nordkorea fortsetzen wolle.

Kraftprobe in der UNO

Der Vorschlag der ROK, daß zum Neujahrstage 1975 betagte Eltern ihre Kinder aus dem jeweils anderen Landesteil für wenigstens einige Stunden am Grenzort Panmunjom sehen könnten, lehnten die Vertreter Pjöngjangs als „unrealistisch" ab Verbittert schrieb eine Seouler Zeitung: „Der . brennende Wunsch'der nordkoreanischen Führer nach der Wiedervereinigung auf der (koreanischen) Halbinsel und der . Befreiung ihrer Brüder'im Süden geht indessen nicht so weit, als daß sie den Austausch von Briefen und das Suchen nach den (getrennten) Familien in beiden Teilen der Nation erlauben würden"

Andererseits behauptet die KVDR immer noch, für die Einheit Koreas einzutreten. Ende September 1974 erklärte Kim Il-Sung: „Das wichtigste Kampfziel, das von unserer Partei heute verfolgt wird, ist die Verwirklichung der Wiedervereinigung des Landes, größter Wunsch und geliebtes Streben unserer Nation" Ebenso vertritt auch, der Nordteil weiterhin die Ansicht, das koreanische Volk „ist eine unteilbare, homogene Nation. Ob unsere Menschen im Norden oder im Süden leben, sie alle wünschen sich aus vollem Herzen ein glückliches Leben in einem wiedervereinigten Vaterland“ Das Nahziel Pjöngjangs ist allerdings nach wie vor der große Nationalkongreß, wobei man mit der Regierung Seouls augenscheinlich keine Verhandlungen weiterführen will

Mitte November entdeckten die Südkoreaner in der „Entmilitarisierten Zone" einen von Nordkorea aus gegrabenen Tunnel, der nach seinem Umfang sicherlich zur Einschleusung größerer Guerilla-Einheiten dienen sollte.

Kurz zuvor hatten Seouler Stellen dargelegt, daß sich die Flugblatt-Propaganda Pjöngjangs im Laufe des letzten Jahres versiebenfacht habe; Anfang Dezember erhöhte der nordkoreanische Untergrundsender sein tägliches Programm auf nunmehr zwölf Stunden

Nach längerer Debatte entschied der politische Ausschuß der UN-Vollversammlung am 9. Dezember 1974 für den weiteren Verbleib der unter UNO-Flagge in Südkorea stationierten Truppen. Der Ausschuß nahm mit 61 gegen 42 Stimmen bei 32 Enthaltungen den westlichen Antrag an, wonach diese Truppen nicht gegen den Willen der USA oder Südkoreas abgezogen werden können. Mit Stimmen-gleichheit von 48 gegen 48 Stimmen bei 38 Enthaltungen wurde ein Antrag der Anhänger Nordkoreas für den Abzug der ausländischen Truppen aus dem Süden abgelehnt. Der angenommene westliche Antrag erklärt, daß die Frage über den Verbleib bzw. die Auflösung des UNO-Truppenkommandos in den Zuständigkeitsbereich des Sicherheitsrates gehört; dort können die USA kraft ihres Vetorechtes jede ihr unerwünschte Entscheidung blockieren. Der Antrag erkennt die weitere UN-Mit-verantwortung für den Frieden und die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel an und fordert die beiden Landesteile auf, ihre Wiedervereinigungsgespräche fortzusetzen. „Die zweiwöchige Korea-Debatte im Politischen Ausschuß war von den Sympathisanten Nordkoreas als eine Kraftprobe gegen Südkorea, die USA und den gesamten Westen aufgezogen worden..."

In diesem „Land der Morgenstille“ eine baldige Morgenröte zu sehen, fällt dem zeitgenössischen Betrachter schwer. Angesichts des Verhaltens Nordkoreas wäre ein Austausch simpler Postkarten über den 38. Breitengrad schon ein sehr großer Fortschritt. „Aber wenn sich die beiden Seiten nicht einmal über die einfachsten Fragen einigen können, wie können sie sich über die sehr bedeutsamen Ziele der Wiedervereinigung verständigen?" “ Regierungskreise Seouls hoffen, daß Pjöngjang wieder echte Verhandlungen aufnehmen wird, sobald es von dem Mißerfolg seines jetzigen Vorgehens überzeugt ist. Vieles wird auch der immer noch bestehenden Atmosphäre von Mißtrauen und Mißverständnissen zugeschoben: „Das braucht Zeit. Ich bin sicher, diese Zeit wird kommen!"

Die Korea-Frage und die Großmächte

Während die Teilung Deutschlands sich letztlich als eine Folge des von Hitler begonnenen Zweiten Weltkrieges darstellt, sollte die Besetzung Koreas primär eine Befreiung von der japanischen Okkupation sein. Im Gegensatz zu Deutschland hat Korea niemals in seiner Geschichte einen Krieg begonnen, die Sorge vor einem politisch-militärisch zu starken Korea besteht daher bei den — ohnehin mächtigeren — Anliegerstaaten nicht. Dennoch darf die strategisch wichtige Lage der Halbinsel und das daraus abzuleitende Interesse der Großmächte keineswegs übersehen werden. Es ist daher die Frage, ob sie eine Wiedervereinigung des Landes und eine etwaige Neutralisierung wünschen oder den jetzigen Status quo (mit ihren jeweiligen Einflußsphären) vorziehen — wobei ohne die Unterstützung oder auch nur die Duldung der Mächte eine Wiedervereinigung zumindest in nächster Zukunft kaum erreicht werden könnte. Ein Gesamt-Korea mit rund 50 Millionen Einwohnern, die den Fleiß und die Ausdauer der Chinesen sowie die Härte und die Anpassungsfähigkeit der Japaner kombinieren, und einem starken Wirtschaftspotential wäre in manchen Augen vielleicht ein unwägbarer Faktor. Eine Neutralität nur Südkoreas müßte für Japan bedenklich sein: Die Sicherheit der Insel verlangt eine strategische Abdeckung, und in Tokio sieht man den Süden Koreas gern als Teil des japanischen Verteidigungssystems; da Nippon bislang Amerikas stärksten Partner in Asien darstellt, wird Washington auf dieses Sicherheitsbedürfnis Rücksicht nehmen. Wirtschaftlich ist Tokio im Süden mit umfangreichen Investitionen und Krediten vertreten, es hat seit 1972 aber auch seinen Handel mit dem Norden relativ stark vergrößert

Die rund 40 000 US-Soldaten in der ROK sind im Rahmen der UN stationiert, aber auch auf der Basis eines zweiseitigen Sicherheitsver -trages von 1954 zwischen Washington und Seoul. Wie der amerikanische Präsident Ford bei seinem Besuch Ende November 1974 in Seoul versicherte, ist an einen Abzug größerer Truppeneinheiten aus Südkorea bis auf weiteres nicht gedacht. Zweifellos wird die US-Präsenz nicht zeitlich unbegrenzt dauern — zumindest aber so lange andauern, bis die militärische Macht-Balance sichergestellt ist. Denn bisher bilden die USA das Schutzschild, ihr Rückzug ließe eine unzureichend ausgerüstete südkoreanische Armee zurück. Bis zum „Pueblo" -Zwischenfall widersprach es der amerikanischen Politik, den Südkoreanern schwere, offensive Waffen zu überlassen. Ein 5-Jahr-Programm soll nun die Streitkräfte der ROK, insbesondere ihre Luft-und Panzerwaffe, modernisieren

Pjöngjang besteht nach wie vor auf dem Abzug der amerikanischen Soldaten aus dem Südteil Sowohl die VR China als auch die Sowjetunion unterstützen offiziell diese Haltung; ob dies allerdings wirklich den Absichten Pekings bzw. Moskaus entspricht, könnte angesichts der jeweiligen Sorge vor einem dann zu befürchtenden Machtzuwachs der anderen kommunistischen Macht zweifelhaft sein.

Die sino-sowjetischen Differenzen hat die KVDR geschickt zu ihrem Vorteil ausgenutzt. Im Jahre 1966 verkündete die Partei der Arbeit Koreas ihren unabhängigen Kurs, in den zwei folgenden Jahren wurde sie von der VR China zwar wiederholt angegriffen, doch haben sich die Beziehungen seit 1969 wieder gebessert. Man wird am zutreffendsten sagen können, daß die ideologische Trennung Pjöngjangs von Moskau größer ist als von Peking Die Volksrepublik China hat zudem stets vorbehaltlos die Wiedervereinigungs-Thesen Nordkoreas unterstützt: „Wir sind fest überzeugt, daß das schöne Korea zwangsläufig wiedervereinigt und das so lange geteilte koreanische Volk wieder zusammenkommen wird. Das ist ein historischer Trend, dem niemand Einhalt gebieten kann Auch in der Frage des Beitritts zu den Vereinten Nationen stellte sich der Delegierte Nordens Pekings hinter Argumente des und fügte vor dem Weltforum hinzu: „Manche Leute argumentieren, Nord-und Südkorea könnten ebenfalls gleichzeitig der UNO beitreten, wie die zwei Deutschland. Jeder weiß, daß die zwei Deutschland die Folge des Zweiten Weltkrieges sind. Beide erkennen die Realität an, daß zwei deutsche Staaten existieren, und beide erklären sich damit einverstanden, separat den Vereinten Nationen beizutreten. Aber die gegenwärtige Spaltung Koreas wurde dem koreanischen Volk durch die amerikanische Aggression und Intervention nach dem Zweiten Weltkrieg aufgezwungen. Die Wiederherstellung der Einheit des Landes ist die allgemeine Forderung des gesamten koreanischen Volkes und entspricht den in der gemeinsamen Erklärung von Nord-und Südkorea festgelegten Prinzipien. Daher ist die Deutschland-Frage total verschieden von der Korea-Frage, und man darf die zwei Fragen nicht in einem Atemzug nennen. Der absurde Vorschlag, der unter dem Vorwand des Beitritts von zwei Deutschland zu den Vereinten Nationen darauf abzielt, den Norden und den Süden Koreas zur Teilnahme an den Vereinten Nationen zu zwingen, ist selbstverständlich völlig unhaltbar.“

Ob die VR China tatsächlich die Herstellung der Einheit Koreas bejaht, bleibt eine offene Frage; primär wird für Peking — ohnehin in wachsender Sorge vor einer Einkreisung durch Sowjetrußland — die Ausdehnung der eigenen Einflußsphäre sein. Südkorea hat in den letzten drei Jahren wiederholt sein Interesse an wirtschaftlichen und kulturellen Kontakten mit der VR China gezeigt, doch gibt es bis heute eigentlich keine Verbindungen; hinzukommt, daß die ROK nicht bereit ist, ihr sehr enges Verhältnis zu Nationalchina zu lösen

Im Gegensatz zur deutschen Frage „wünschen die Sowjetmenschen dem koreanischen Volk neue Erfolge im Kampf für die friedliche Vereinigung des Landes". In der dem Moskauer Außenministerium nahestehenden Wochen-zeitung „Neue Zeit" war zu lesen: „Früher oder später müssen die nationalen Interessen (der Koreaner) sich doch durchsetzen ... trotz der verschiedenen Ideologie und Gesellschaftsordnung muß eine nationale Konsolidierung erzielt werden." Auch nach den Glückwünschen Breschnews, Podgornys und Kossygins an die nordkoreanische Regierung anläßlich des Befreiungstages 1973 findet die Wiedervereinigungspolitik Pjöngjangs „die unerschütterliche Solidarität und Unterstützung des Sowjetvolkes" Ebenfalls ist die These, in Korea bestehe nur eine einzige Nation, von Moskau zumindest in früheren Jahren bejaht worden Die nordkoreanische Forderung nach einem Friedensvertrag zwischen Nord und Südkorea unterstützt die Sowjetunion — während sie ihn für Deutschland als nicht aktuell ansieht — mit dem Argument, daß die USA dann „von einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten Koreas Abstand zu nehmen (hätten)"

Andererseits hat eine gewisse Annäherung zwischen der UdSSR und der ROK begonnen: Im Mai 1973 konnte erstmals ein südkoreanischer Bühnenautor in Moskau auftreten, kurz danach besuchte ein Journalist das Land und im August gleichen Jahres nahm an der Universiade in der Sowjethauptstadt eine südkoreanische Mannschaft teil Im Juni 1973 erklärte die Regierung der ROK ihre Bereitschaft, sowjetischen Schiffen die Häfen für Versorgungszwecke bereitzustellen. Zwei führende Wirtschaftsmanager Seouls suchten Leningrad auf. Nach südkoreanischer Darstellung dürfte sich in absehbarer Zukunft ein bilateraler Handel mit der SU entwickeln; von sowjetischer Seite wurde dies allerdings offiziell dementiert Vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklung ist die Bereitschaft des sowjetischen Roten Kreuzes, einen Teil der Koreaner von der sowjetisch besetzten Insel Sachalin zu repatriieren In Seoul fiel auf, daß Parks Erklärung vom 23. Juni 1973 von Moskau eher positiv als negativ aufgenommen wurde. Dieser Annäherung dürften aber relativ enge Grenzen gesetzt sein, da der Kreml seinen restlichen Einfluß in Pjöngjang nicht zugunsten Pekings verlieren möchte -

Auch die anderen Ostblockstaaten begrüßten die innerkoreanischen Gespräche für eine Wiedervereinigung, obwohl sie eine solche in Deutschland als angeblich unmöglich ablehnen. Die polnische Nachrichtenagentur hob die „Wünsche und Hoffnungen des (koreanischen) Volkes nach Wiedervereinigung" positiv hervor, und nach den Worten des Generalsekretärs der KPC, Dr. Husak, unterstützt auch Prag „die gerechten Forderungen der koreanischen Seiten auf eine friedliche Vereinigung beider Teile des Landes". Die rumänische Presse schrieb im gleichen Zusammenhang: „Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, daß die beiden Seiten übereinkamen, in der Frage der Wiedervereinigung davon auszugehen, daß es jenseits der unterschiedlichen Ideologien, Ziele und Systeme eine einzige Nation gibt, deren legitime Hoffnung es ist, in einem einzigen Staat zu leben. Dies ist ein weiterer Beweis für die wichtige Rolle, die die Nation als treibende Kraft des Fortschritts und Friedens auch heute noch spielt." Zwischen Südkorea und diesen Ostblockstaaten bestehen vereinzelte sportliche und wissenschaftliche Kontakte. Direkte Handelsbeziehungen existieren mit Rumänien, indirekte Wirtschaftsbeziehungen — durch Vermittlung Österreichs — mit der CSSR und Ungarn. Eine diplomatische Anerkennung hat Seoul von diesen Ländern bisher allerdings nicht erfahren.

Schweigende DDR . . .

Zwischen der DDR und der KVDR gab es früher sehr enge Verbindungen. Der Vorsitzende der DDR-CDU und jetzige Volkskammerpräsident, Götting, bezeichnete noch im Mai 1970 bei seinem Besuch in Pjöngjang die Wiedervereinigung als „ein unveräußerliches Recht des koreanischen Volkes“ Während der tatsächlichen Aufnahme der Wiedervereinigungsgespräche auf der Halbinsel wurde Ost-Berlin überaus still, die Massenmedien hofften lediglich auf einen Abzug der Amerikaner aus dem Süden. Die Zusammenkünfte der beiden koreanischen Delegationen in ihren Hauptstädten vermerkten die DDR-Sender jeweils in einer Ein-Minuten-Nachricht, verschwiegen jedoch Anlaß und Zweck. Oft mußte es so scheinen, als befürchte Ost-Berlin, daß nun auch die Wiedervereinigungs-Bestrebungen in Deutschland neuen Auftrieb erhalten könnten

Immer wieder kam es zu merkwürdigen Er-scheinungen, wenn etwa selbst die außenpolitische Zeitschrifft der DDR in einem ausführlichen Artikel über Korea die dort wichtigste frage — nämlich das Problem der Einheit — einfach negierte. Als Anfang Mai 1973 der damalige Vizeaußenminister Fischer in Pjöng-* jang den nordkoreanischen Kommunisten zu-rief: „Ich möchte ... Euch von neuem versichern, daß die SED und Volk und Regierung der DDR den beharrlichen Kampf des koreanischen Volkes für die Wiedervereinigung ihres Landes unterstützen", wurden diese Worte in der nordkoreanischen Presse groß herausgestrichen, in den DDR-Zeitungen und Massenmedien hingegen unterdrückt. Das Abschlußkommunique der von Generalsekretär Dr. Husak geleiteten Partei-und Regierungsdelegation der CSSR im Juni desselben Jahres forderte die Einheit des Landes, in der Veröffentlichung des SED-Zentralorgans fehlte gerade dieser Passus. Den Vorschlag Seouls über den Beitritt zur UNO wie auch die Gegenargumente Pjöngjangs schwiegen Radio und Fernsehen der DDR tot; lediglich die „Berliner Zeitung" meldete die Antwortrede Kim Il-Sungs, doch verfälschte sie seine Äußerung über die Wiedervereinigung durch das Wort „Entspannung" .

Auch die Ausführungen des Mitgliedes des SED-Politbüros Mückenberger in der nordkoreanischen Hauptstadt im November 1973, wonach „die SED und die DDR-Regierung die koreanische Bevölkerung in ihrem gerechten Kampf für die Lösung der nationalen Frage unterstützen", wurden in Mitteldeutschland genausowenig veröffentlicht wie der Dank des Mitgliedes des Politischen Komitees der Partei der Arbeit für die DDR, nämlich deren „Unterstützung und Solidarität ... für die Beschleunigung der Wiedervereinigung des Landes"

Von der Erklärung des Politischen Ausschusses der UNO, die Wiedervereinigung Koreas herbeizuführen, berichtete das „Neue Deutschland" lediglich, sie hätte „die Fortsetzung der Kontakte zwischen den beiden Teilen Koreas" empfohlen. Die „Berliner Zeitung" erwähnte in diesem Zusammenhang nur die Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums und „die Entschlossenheit des koreanischen Volkes .... für den Abzug der USA-Truppen aus Südkorea zu kämpfen“. Die Rede des DDR-Chefdelegierten bei den UN, Florin, vor dem Weltforum unterstützte die Thesen der KVDR und wandte sich gegen alle Parallelen zwischen Korea und Deutschland — seine Worte von dem innerkoreanischen Agreement über die Herstellung der Einheit wurden von der staatlichen Nachrichtenagentur Ost-Berlins unterschlagen Diese Art der Berichterstattung hat sich ebenfalls jüngster Zeit nicht geändert

Augenscheinlich sind die koreanischen Au rungen über eine Wiedervereinigung auchs die heutigen DDR-Verhältnisse immer m zu gefährlich, um publiziert zu werden. Alle dings würde sich die Bevölkerung zwischa Elbe und Oder zweifellos fragen, wesha selbst die Kommunisten in Korea (we wahrscheinlich auch nur äußerlich) einew dervereinigung ihres Landes unter weid schwierigeren Voraussetzungen für durchs möglich halten — jedoch nicht die SED-Fi rung im ebenfalls geteilten Deutschland..

Fussnoten

Fußnoten

  1. An Literatur aus neuester Zeit s. Kim Chum-Kon, The Korean War, Seoul, 1973 (insbes. S. 294 ff.) und The Truth Behind The Korean War, Seoul, 1973; Nordkorea gibt auch heute noch dem Südteil die Schuld am Kriege. Ähnlich Karunakar Gupka, „The China Quarterly", London, 1972, Nr. 52, S. 704 ff. mit einer Erwiderung in: „Korean Information", Bonn, 31. 7. 1973; zweifelnd Wilfrid Bartel, „Vereinte Nationen", Bonn, 1972, Nr. 2, S. 41 ff. — „Khrushchev Remembers", Boston, 1970, S. 367 f.

  2. Vgl. „Neue Zürcher Zeitung" vom 12. 5. 1968.

  3. Siehe dazu u. a. Korea, Past and Present, Seoul, 1972, S. 122 ff.

  4. Kim Il-Sung in einem Zeitungsinterview am 13. 9. 1965 (zit. nach „Kim Il-Sung, . Answers to the Questions raised by foreign Journalists’ “, Pjöngjang, 1970, S. 54) oder auch in seiner Ansprache vor dem ZK der Partei der Arbeit (nach „Kim Ir Sen, . über die Ausmerzung des Formalismus . : ", Pjöngjang, 1973, S. 26). Ebenso vor Mitarbeitern der Parteipropaganda (zit. nach „Kim Ir Sen, . über die Beseitigung des Dogmatismus'", Pjöngjang, 1971, S. 22).

  5. Harry Sichrovsky, Korea-Report, Wien, 1973, S. 122; Vgl. allgemein „Neue Zürcher Zeitung", vom 19. 2. 1967, 8. u. 11. 8. 1967; und „Der Tagesspiegel", Berlin-West, 6. 11. 1966.

  6. Kim Il-Sungs Bericht auf der Festveranstaltung zum 20. Jahrestag der KVDR (nach „Kim Ir Sen, Die Koreanische Volksdemokratische Republik ist das Banner der Freiheit'“, Pjöngjang, 1969, S. 101).

  7. In einem Zeitungsinterview am 2. 9. 1969 (nach Answers to the Questions ... a. a. O., S. 109; ähnlich S. 63, S. 65 u. S. 106).

  8. Korea Past and Present, a. a. O., S. 121; A Break In the Stalemate, Seoul, 1971, S. 12.

  9. Kim Il-Sung in einem Interview am 6. 7. 1965 nach . Answers..,'a. a. O., S. 40); „Korea Today", Pjöngjang, 1973, Nr. 198, S. 29. — Kim Il-Sung in einem Interview am 25. 4. 1974 (zit. nach KCNA — (nord) Korean Central News Agency — Pjöngjang, 4. 6. 1974). Vgl. „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 5. u. 7. 7. 1972; „Der Tagesspiegel“, a. a. O„ 6. 7. 1972; Ost-Berlin hingegen verneint in seiner „Abgrenzungstheorie“ die Existenz einer gemeinsamen deutschen Nation, wobei es die gemeinsame Sprache und Geschichte für kein wichtiges Kriterium erachtet und die — im Vergleich zum geteilten Korea in ihren objektiven Wirkungen wesentlich geringere — verschiedenartige Entwicklung seit 1945 für zu stark hält, um noch eine deutsche Nation bejahen zu können.

  10. So auch Walter Clemens, „Asian Survey", Berkeley, 1973, Nr. 6, S. 533; im Vergleich zu Deutschland erscheint der Wunsch nach der Einheit in Korea stärker — so Bundesminister Franke und MdB Wagner in „Koreana", Bonn, 1973, Nr. 2, S. 5 u. 17; ähnlich „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 5. 7. 1972 u. 27. 3. 1973.

  11. Kim Il-Sung am 7. 9. 1968 (nach „Die Koreani-sdhe Republik ist das Banner . a. a. O„ S. 90 f.).

  12. „Democratic People's Republic of Korea", Pjöngjang, 1971, Nr. 178, S. 3.

  13. So auch „Süddeutsche Zeitung" vom 19. 3. 1970, •Stuttgarter Zeitung" vom 5. 7. 1972, „Vorwärts" Vom 13. 7. 1972.

  14. HAPTONG (südkoreanische Nachrichtenagentur), Seoul, 22. 10. 1970. — Nadi „Kim Ir Sen, Die gegenwärtige Lage und die Aufgaben unserer Partei'", Pjöngjang, 1970, S. 116 f. Ähnlich „The Pyongyang Times", Pjöngjang, 3. 11. 1970 (s. auch am 8. 6. 1970).

  15. KCNA, a. a. O., 12. 4. 1971. — „Korea-Bulletin", a. a. O., 16. 4. 1971, S. 2; „South-North-Dialogue in Korea" (Nr. 002), Seoul, 1973, S. 26; „The Korea Herald", Seoul, 15. 4. 1971.

  16. Nach „Korea Bulletin", a. a. O., 2. 7. 1971, S. 5 u. 7. — „Kim Ir Sen, Der gemeinsame Kampf der revolutionären Völker Asiens ..'", Pjöngjang, 1972, S. 20 f. — „The Korean Journal of International Studies", Seoul, 1973, Nr. 10, S. 79.

  17. „Korean Bulletin“, a. a. O., 15. 8. 1971, S. 7 ff. „Frankfurter Rundschau" vom 9. 9. 1972; „The Korean Journal of International Studies", a. a. O., 1973, Nr. 10, S. 26 u. 106; „Asahi“, Tokio, 21. 9. 1971; Fred Sagner, „Außenpolitik“, Hamburg, 1972, Nr. 10, S. 608 ff.; „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 8. 10. 1971. „Süddeutsche Zeitung" vom 20. 8. 1971; „Korea Newsreview", Seoul, 24. 8. 1974, S. 21; „Nodong Sinmun“, Pjöngjang, 3. 7. 1974; ähnlich auch „Für Unabhängigkeit und Demokratie in Südkorea", Wien, 25. 6. 1974, S. 8; „Neue Bündner Zeitung", Chur, vom 8. 11. 1974.

  18. „Süddeutsche Zeitung" vom 22. 9. 19711 • Break In The Stalemate", a. a. O., S. 6 u. 9; „Ney Bulletin" (des südkoreanischen Roten Kreuzes Seoul, 1971, Nr. 0003, S. 7; Kritisch hingegen : P mocratic People's Republic of Korea“, a. a. O., 19'Nr. 180— 181, S. 2 u. Nr. 182— 183, S. 11.

  19. „News Bulletin" a. a. O., 197t, Nr. 0001, S. 6, Nr. 0002, S. 2, Nr. 0003, S. 8 u. Nr. 0005, S. 4; „The Korea Times", Seoul, 4. 12. 1971. Die Schwierigkeiten des Suchdienstes werden dadurch verstärkt, daß die Koreaner während des Krieges faktisch gezwungen wurden, ihre Namen zu japanisieren. — Nach konventionellen koreanischen Begriffen wird die Verwandschaft allerdings bis zum achten Grad verstanden.

  20. General-Anzeiger", Bonn, vom 14. 12. 1971.

  21. Vgl. „Korea Journal“, Seoul, 1971, Nr. 11, S. 7, 3 u. 22; „Korea Bulletin“, a. a. O., 6., 10. u. 24. 12.

  22. HAPTONG, a. a. O., 19. 1. 1972; „News Bulletin", a. a. O., 1971, Nr. 0003, S. 3 u. 5; KCNA, a. a. O., 23. 1. 1972; „Süddeutsche Zeitung“, a. a. O., 23. 2. 1972; „Korea", Pjöngjang, 1972, Nr. 189, S. 13.

  23. Zit. nach „The Korea Herald", a. a. O., 17. 6. 1972; vgl. „The New York Times" vom 15. 3. 1972 u. „The Guardian“ vom 19. 4. 1972.

  24. „The Korea Herald", a. a. O., 17. 6. 1972; Der Nordkoreanische Botschafter in Peking auf einer Pressekonferenz (zit. nach „Hsinhua“, Peking, 17. 6. 1972).

  25. „North Korea Fortifies Demilitaried Zone", Seoul, 1972, S. 6, -Kim Il-Sung, nach „Korea Today'1, Pjöngjang, 1972, Nr. 185— 186, S. 11; „Nodong Sinmun", a. a. O., 23. 2. 1972; „The Korea Herald", a. a. O„ 31. 3. u. 9. 5. 1972.

  26. „Kim Ir Sen, . Gespräch mit Korrespondenten der amerikanischen Zeitung , New York Times'", Pjöngjang, 1973, S. 12 f.

  27. „Korea Newsreview", a. a. O., 6. 1. 1973, S. 10 Zur Frage, ob die Großmächte von den Geheimver handlungen informiert waren, vgl. „Weser-Kurier, Bremen, 18. 7. 1972, u. „Deutsche Zeitung — Christ und Welt", Stuttgart, 14. 7. 1972. Harry Sichrovsky, a. a. O., S. 120, behauptet, daß nach Äußerungen Park Sung-Chuls die geheimen Kontakte bereits im November 1971 aufgenommen worden seien.

  28. „Korea Bulletin" a. a. O., 4. 7. 1972; Beilage zu . Korea", a. a. O., 1972, Nr. 189; „Herald Tribune", Paris, 5. 7. 1972; „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 7. u. 10. 1972; Weltwoche" vom 12. 7. 1972; skeptisch „The Christian Science Monitor", Boston-London vom 27. 7. 1972.

  29. Zitiert nach TASS, Moskau, 5. 7. 1972.

  30. „Korea Bulletin", a. a. O„ 15. 8. 1972, S. 2 u. 5 f.

  31. „Road To Peaceful Korean Unification", Seoul, 1973, S. 28; Korea Newsreview“, a. a. O., 29. 9. 1973, S. 9.

  32. So Kim Il-Sung auf dem V. Parteitag, 2. 11. 1970 (zit. nach „Die gegenwärtige Lage . a. a. O., S. 114) und auch noch „Nodong Sinmun", a. a. O., 1. 7. 1972; Kim Il-Sunq im Interview mit dem Stellvertr. Chefredakteur der „New York Times" am 26. 5. 1972 (s. Anm. 27) u. in einem Interview mit der japanischen Zeitung „Mainichi Shibun" am 17. 9. 1972 (zit. nach „Hsinhua", a. a. O„ 20. 9. 1972).

  33. Hinzu kam die Skepsis der Südkoreaner, weil die KVDR noch einen Tag vor der „Gemeinsamen Erklärung" in ihren Massenmedien die Einheit nur dann für möglich hielt, „wenn die volksdemokratische Revolution in Südkorea triumphiert, so daß die. Volksmassen dort die politische Macht ergrei-, ®n (zit. nach „South-North Dialogue in Korea“ (Nr. 003), Seoul, 1973, S. 14).

  34. Zit. nach Radio Pjöngjang, 30. 8. 1972, 0125 GMT u. Radio Seoul, 30. 8. 1972, 0200 GMT; „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 30. 8. 1972.

  35. „The Pyongyang Times", a. a. O., 16. 9. 1972.

  36. „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 14. 9. 1972; Radio Seoul, 13. 9. 1972, 0317 GMT; „Die Welt“ vom 14. 9. 1972; „Der Tagesspiegel'vom 19. 9. 1972; „Red Cross Talks“, Pjöngjang, 15. 9. 1972.

  37. KCNA am 24. 10. 1972; „News Bulletin“, a. a. O., Nr. 0009, S. 10; „Korea Journal“, a. a. O., 1974, Nr. 1, S. 5; über die Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea vgl. „Neue Zürcher Zeitung“ am 30. 10. 1972.

  38. Vgl. „The New York Times“ vom 30. 11. 1972 u. „Zeit-Magazin“ vom 1. 12. 1972, S. 2 ff.

  39. HAPTONG, a. a. O„ 4. 11. 1972; „Die Welt'am 6. 11. 1972. Bis Ende 1971 warf der Norden mit Hilfe großer Luftballons über Südkorea jährlich rund 3 Millionen Flugblätter ab, von Anfang 1972 bis November 1972 erhöhte sich die Zahl auf etwa 4 Millionen. Der Süden brachte auf gleiche Weise pro Jahr rund 100 Millionen Flugblätter in den Nordteil. — Bei der gegenseitigen Radiopropaganda handelte es sich auf südkoreanischer Seite um die „Stimme der Freiheit', die vom Hauptsender des Koreanischen Rundfunks in Seoul nach Norden ausgestrahlt wurde. Die Nordkoreaner — ähnlich wie die DDR früher den „Deutschen Freiheitssender 904" — benutzten seit 1970 den starken Untergrundsender „Stimme der Revolutionären Partei für die Wiedervereinigung" (der das Programm des seit 1967 bestehenden „Radio Befreiung" praktisch fortsetzte); er behauptet, „irgendwo

  40. Der Sender gab in seiner Ansage anfangs noch vor, ein Programm „für die Hörer im Norden'zu bringen, das in Wahrheit jedoch den bisherigen Propagandasendungen für den Süden entsprach vgl. Monitor-Dienst der „Deutschen Welle“, Köln, Asien-Teil, 21. 11. 1972, S. 4, sowie Friedrich-Wi heim Schlomann, „Schweizer Monatshefte“, Zürich, 1974, Heft 2, S. 87.

  41. „Süddeutsche Zeitung“ vom 15. 1. 1973; „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 26. 3. 1973.

  42. „Korea-Bulletin" a. a. O., 3. 1. 1973, S. 5; . Nodong Sinmun“, a. a. O„ 1. 1. 1973.

  43. „The Pyongyang Times", a. a. O., 31. 3. 1973; „The Korea Herald" a. a. O„ 16. 3. 1973.

  44. Kim Il-Sung in seiner Neujahrsansprache 1973: „Die Linie der Partei auf militärischem Gebiet, deren Hauptinhalt darin besteht, die ganze Armee in eine Kaderarmee zu verwandeln, das ganze Volk zu bewaffnen und das gesamte Land als eine Festung auszubauen, müssen wir auch in diesem Jahr konsequent durchsetzen“ (zit. nach „Kim Ir Sen, . Neujahrsansprache'", Pjöngjang, 1973, S. 11). „North Korea's Rejection of Non-Aggression Agreement", Seoul, 1974, S. 26. Nach ROK-Quel-len umfassen die paramilitärischen Einheiten der KVDR 1, 4 Millionen Männer mit der gleichen Bewaffnung wie die regulären Truppen und die „Roten-Jugend-Brigaden" mit 700 000 Mitgliedern. Über die Bewaffnung in beiden Teilen Koreas vgl. Fred Sagner a. a. O., u. „The Korea Herald“, a. a. O., 25. 6. 1974. — Walter Clemens, a. a. O., S. 535, glaubt, die KVDR würde 10 % und die ROK 2— 4, 9 °/o des jeweiligen Nationaleinkommens für Militärzwecke verwenden (nach KCNA, a. a. O., 29. 4. 1972, sah bereits der KVDR-Staatshaushalt für 1972 rund 17°/o für Militärausgaben vor). Nach Behauptungen Seouls betrugen 1973 die Verteidigungsausgaben in Südkorea pro Kopf 14 und in Nordkorea 43 US-Dollar.

  45. „North Korea's Camonflaged Peace Proposal", Seoul, 1973, S. 60; „Korea and UN", Seoul, 1970, S. 22; KCNA, a. a. O., 29. 3. 1973.

  46. „Korea Today“, a. a. O., 1973, Nr. 198, S. 29; „Let Us Both Open Our Societies", Seoul, 1973, S. 15; „Road To Peaceful Korean Unification", a. a. O., S. 51, 110 ff., u. 122.

  47. KCNA, a. a. O., 20. 3. 1973; „The Pyongyang Times", a. a. O., 31. 3. 1973; „News Bulletin", a. a. O„ Nr. 10.

  48. Der erwähnte nordkoreanische Geheimsender begann im März 1973, sein bisher zweistündiges Tagesprogramm auf sechs Stunden zu verstärken, der Regierung der ROK „früher oder später eine strenge Bestrafung durch die (koreanische) Nation" anzudrohen und — erstmals — die süd-koreanischen Soldaten zum Desertieren aufzufordern.

  49. „Nodong Sinmun", a. a. O., 8. u. 13. 5. 1973; „The Pyongyang Times", a. a. O., 26. 5. 1973; Radio Seoul, 11. 5. 1973, 0300 GMT; „Korea Newsreview“, a. a. O„ 19. 5. 1973, S. 10; „Süddeutsche Zeitung", a. a. O., 11. 5. 1973.

  50. „President Park Chung Hee's Special Statement Regarding Foreign Policy For Peace And Unification“, Seoul, 1973, S. 32 ff.; „Süddeutsche Zeitung", a. a. O„ 25. u. 26. 6. 1973; „Generalanzeiger" vom 26. 6. 1973; In den Monaten Juni—Juli wurden in der ROK erneut mehrere nordkoreanische Spionageringe verhaftet Mitte Juni hatten auch die Lautsprecher der KDVR an der Demarkationslinie wieder ihre Propagandasendungen aufgenommen.

  51. Am 4. Juli 1972-hatte die KVDR diplomatische Beziehungen zu 35, ein Jahr später zu 52 Staaten. Anfang August 1974 unterhielt die ROK diplomatische Beziehungen zu 94 Ländern und der Nord-teil zu 67; davon standen 34 Staaten in Beziehungen sowohl zu Seoul als auch zu Pjöngjang; vgl. „Neue Zürcher Zeitung", a. a. O., 17. 9. 1972.

  52. „President Park Chung Hee’s Special Statement ...“, a. a. O., S. 29 u. 34; „The Korea Herald", a. a. O., 23. 6. 1973; zur Frage, daß der Eintritt der KVDR in die UN nicht zwangsläufig eine Anerkennung als selbständiger Staat bedeute, verwies der Premier der ROK auf die Beispiele Weiß-Rußland und Ukraine (KPS - südkoreanische Nachrichtenagentur -, Seoul, 28. 6. 1973). Dahinter steht das Problem, daß die Verfassung der ROK - genauso wie das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland - keine Bestimmung über das Verfahren einer Wiedervereinigung enthält, es jedoch nicht zuläßt, das koreanische Volk und Staatsgebiet endgültig zu teilen (s. dazu „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 3. 7. 1973).

  53. „The Korea Herald", a. a. O., 23. 6. 1973.

  54. Radio Pjöngjang, 23. 6. 1973, 1114 GMT; KCNA, a. a. O., 23. 6. 1973; „Road To Peaceful Korean Uni-fication", a. a. O., S. 42 ff.; Koryo ist die koreanische Königsdynastie vom Jahre 936 bis 1392, die Korea den Namen gab.

  55. „Stimme der Revolutionären Partei für die Wiedervereinigung", 23. 6. 1973, 1000 GMT.

  56. KPS a. a. O., 4. 7. u. 19. 10. 1973; „Road To Peaceful Korean Unification“, a. a. O., S. 55 u. 58; „Neue Bündner Zeitung", a a. O., 4. 7. 1973.

  57. What’s Behind North Korea’s Five-Point Pro-Posal for Peaceful Unification?", Seoul, 1973, S. 49; 28. mnksurter Allgemeine Zeitung“ vom 26. 6. u.

  58. KCNA, a. a. O„ 28. 8. 1973; „Welt am Sonntag"

  59. Radio Seoul, 29. 8. 1972, 0105 GMT; „Korea Bulletin", a. a. O., 29. 8. 1973, S. 1 f. u. 5; „South-North Dialogue in Korea" (Nr. 002), a. a. O., S. 17 ff., 34 ff., 38 u. 80; „Generalanzeiger“ vom 4. 9. 1973; „Rheinischer Merkur" vom 14. 9. 1973; „Koreana", Bonn, 1973, Nr. 3, S. 13 f.

  60. Radio Pjöngjang, 16. 11. 1973, 0406 GMT.

  61. Nach „North Korea Attacks Unarmed Fishing Boats", Seoul, 1974, S. 82 sowie „What’s Behind North Korea's ...", a. a. O., S. 34; „Road To Peaceful Korean Unification", a. a. O., S. 86 ff.; Anfang Oktober begannen die Nordkoreaner wieder über Südkorea Flugblätter abzuwerfen.

  62. KCNA, a. a. O., 28. 11. 1973; „The Korea Herald", a. a. O., 29. u. 30. 11. 1973; „Süddeutsche Zeitung" vom 30. 11. 1973; „Die Zeit“, vom 14. 12. 1973.

  63. HAPTONG, a. a. O., 3. 12. 1973; „Die Welt" vom 4. 12. 1973; „Die Zeit" vom 26. 4. 1974" „Nodong Sinmun“, a. a. O., 17. 12. 1973.

  64. „Korea Newsreview", a. a. O., 15. 12. 1973, S. 5 f.; Radio Pjöngjang, 17. 12. 1973, 1452 GMT; „North Korea Attacks Unarmed Fishing Boats", a. a. O., S. 6; „The Korea Herald", a. a. O., 19. 12. 1973.

  65. Zit. nach „Year of Total Security", Seoul, 1972, S. 30 f.

  66. Erklärung des südkoreanischen Außenministers s. „Korea-Bulletin", a. a. O., 1. 8. 1972, S. 2f. u. HAPTONG, a. a. O„ 15. 9. 1972; Kim Il-Sung in einem Interview mit der japanischen Zeitung „Yomiuri Shimbun“ am 10. 1. 1972 (zit. nach Radio Peking, 20. 1. 1972, 1743 GMT); „Neue Zürcher Zeitung vom 14. 8. 1972.

  67. „Nodong Sinmun", a. a. O., 9. 11. 1973; Kim Il-Sung am 1. 8. 1973 (nach KCNA, a. a. O„ 1. 8. 1973); Memorandum der Regierung der KVDR vom 26. 9. 1973 (zit. nach KCNA, a. a. O., 26. 9. 1973); — „The Korea Herald", a. a. O., 19. 10. 1973; „Road To Peaceful Korean Unification", a. a. O., S. 66.

  68. Memorandum der Regierung der KVDR, a. a. O.; Memorandum der Regierung der ROK vom 27. 10. 1973 (abgedruckt u. a. in „Korea Bulletin", a. a. O., 4 11. 1973, s. 7); gemeinsames Kommunique einer hohen Partei-und Regierungsdelegation der CSSR und der KVDR (zit. nach CETEKA, Prag, 24. 6. 1973). 3

  69. Memorandum der Regierung der KVDR, a. a. O.; „The New York Times“ vom 2. 10. 1973; „Schweizer Politische Korrespondenz", Bern, 8. 10. 1973.

  70. Vgl. „Süddeutsche Zeitung" vom 19. 11. 1973; „Korea Newsreview", a. a. O., 19. 11. 1973, S. 5 u. 1. 12. 1973, S. 5 ff.; „Korea Newsreview“, a. a. O., 24. 11. 1973, S. 6.

  71. „Süddeutsche Zeitung“, a. a. O., 23. u. 30. 11. 1973; Radio Pjöngjang, 21. 11. 1973, 0800 GMT; Radio Seoul, 21. 11. 1973, 0300 GMT; „The Korea Herald", a. a. O., 7., 16., 22. u. 25. 11. 1973; „Luxemburger Wort", Luxemburg, 29. 11. 1973.

  72. Statement des Außenministeriums der ROK vom 21. 11. 1973 (zit. nach „Korea Bulletin", a. a, O., 19. 12. 1973, S. 3); Statement des Außenministeriums der KVDR vom 23. 11. 1973 (nach Radio Pjöngjang, 23. 11. 1973, 0300 GMT); „The Korea Herald", a. a. O., 24. 11. 1973; Seouler Regierungskreise vertraten die Ansicht, daß ein Eintritt der KVDR in die UNO zugleich eine stillschweigende Anerkennung der Präsenz der UN-Truppen bedeute.

  73. „Nodong Sinmun", a. a. O., 1. 1. 1974.

  74. „Korea Bulletin", a. a. O., 23. 1. 1974, S. 2 ff.

  75. „Nodong Sinmun“, a. a. O., 26. 1. 1974; ähnlich am 4. 7. 1974.

  76. „North Korea’s Rejection of Non-Aggression Agreement“, Seoul, 1974, S. 11 f., 25 u. 31 f.

  77. So KCNA, a. a. O„ 29. 7. 1969; „Luxemburge Wort“, a. a. O„ 2. 2. 1974.

  78. Vgl. dazu aus der Zeit, als auch die SED-Füh rung noch die Existenz einer einzigen deutsche Nation bejahte: Walter Ulbricht in „Neues Deutsch land", Berlin-Ost, 27. 9. 1960, in dem er für d Verhältnis zur Bundesrepublik die friedliche Ko existenz in besonderem Maße forderte, da es nn so möglich sei, die Wiedervereinigung Deutsch lands herbeizuführen. Ebenso der „Deutsche Fr densplan" der DDR vom 6. 7. 1961 (zit. in „New Deutschland", a. a. O., 7. 7. 1961). Ähnlich aud noch Gerald Götting, „Deutsche Außenpolitik Berlin-Ost, 1964, Nr. 4, S. 265. K

  79. „The Korea Herald", a. a. O., 16. 2. 1974; KT a. a. O., 18. u. 20. 2. 1974; „North Korea Atta« Unarmed Fishing Boats", a. a. O., S. 11 u. 42.

  80. Radio Pjöngjang, 15. 2. 1974, 2200 GMT u. 21• 1974, 0156 GMT.

  81. Statement des Vize-Vorsitzenden der südkorea-nischen Seite des NSCC vom 27. 2. 1974 (zit. nach . North Korea Attacks ...", a. a. O„ S. 76); „Neue Zürcher Zeitung", a. a. O., 22. 2. 1974.

  82. HAPTONG, a. a. O„ 15. 2. 1974; „The Korea He-rald". a. a. O„ 16. 2. 1974; KCNA, a. a. O„ 18. 2. 1974.

  83. Zit. nach „The Pyongyang Times", a. a. O„ 16. 3. 1974.

  84. KCNA, a. a. O., 25. 3. 1974.

  85. KPS, a. a. O„ 25. 3. 1974; „North Korea’s , Peace'Öfter", Seoul, 1974, S. 8 f. u. 11 f.

  86. Nach „Neue Zürcher Zeitung", a. a. O., 27. 3. 1974; „Frankfurter Allgemeine Zeitung", a. a. O., 26. 3. 1974; „Korea Newsreview", a. a. O., 20. 4. 1974, S. 8 f.

  87. Radio Pjöngjang, 18. 4. 1974, 0505 GMT; „Nodong Sinmun", a. a. O., 4. 5. 1974.

  88. Radio Pjöngjang, 24. 4. 1974, 1345 GMT; Radio Seoul, 29. 4. 1974, 0500 GMT. — „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 16. 4. 1974.

  89. „The Korea Times", a. a. O., 7. 5. 1974; „Nodong Sinmun“, a. a. O., 9. 5. 1974.

  90. So „The New York Times" vom 22. 2. 1974; Zur allgemeinen Stimmung in Seoul „Die Welt" vom 28. 5. 1974.

  91. KPS, a. a. O., 7. 5. 1974 (vgl. bereits Fußnote 49); nach südkoreanischer Darstellung strahlten die nordkoreanischen Rundfunksender, insbes. Radio Pjöngjang, im Juni 1973 rund 600 gegen die süd-koreanische Regierung gerichtete Sendungen aus, im letzten Oktober über 1 400 und im Dezember bereits etwa 2 000; im Februar 1974 hätte sich die Zahl auf 2 648 belaufen. — „Rheinischer Merkur" vom 10. 5. 1974.

  92. Die Zusendungen erfolgen von Pjöngjang aus, über Tokio, durch die KVDR-Botschaften in Prag und Warschau und über das Postfach des norwegischen KP-Organs „Ny Dag".

  93. „The Korea Times“, a. a. O., 23. 5. 1974.

  94. „The Korea Times“, a. a. O„ 23. 6. 1974; KCNA, a. a. O„ 25. 6. 1974.

  95. „The Korea Times", a. a. O., 29. 6. 1974; HAPTONG, a. a. O„ 1. 7. 1974; Radio Pjöngjang, 1. 7. 1974, 0200 GMT; „Generalanzeiger“ vom 2. 7. 1974.

  96. „The Korea Herald", a. a. O., 27. 6. 1974; „South-North Dialogue in Korea“ (Nr. 005), a. a. O., S. 32; bei der angegebenen Zahl handelt es sich überwiegend um Fischer sowie um die Besatzungen zweier entführter südkoreanischer Flugzeuge.

  97. „The Korea Times“, a. a. O„ 4. 7. 1974; „Korea Newsreview“, a. a. O., 13. 7., S. 7 u. 27. 7. 1974, S. 12.; KCNA, a. a. O., 5. 7. 1974.

  98. „Schweizer Depeschendienst“, Bern, 5. 7. 1974.

  99. KPS, a. a. 0., 5. u. 6. 7. 1974.

  100. HAPTONG, a. a. O., 24. 7. 1974; „The Korea Times", a. a. O., 25. 7. 1974.

  101. „The Korea Herald", a. a. O., 9. 8. 1974; im übrigen „Süddeutsche Zeitung“, a. a. O., 19. 2. u. 12. 8. 1974.

  102. KPS, a. a. O., 15. 8. 1974.

  103. Radio Seoul, 15. 8. 1974, 0103, 0400 u. 1125 GMT; „Süddeutsche Zeitung" vom 16. 8. 1974; „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 19. 8. 1974; wegen der Einzelheiten vgl. Monitor-Dienst, a. a. O.,

  104. KNCA, a. a. O., 19. 8. 1974; „Nodong Sinmun", a. a. O., 23. 9. 1974; „The Pyongyang Times", a. a. O., 28. 9. 1974.

  105. HAPTONG, a. a. O., 5. 11. u. 29. 11. 1974.

  106. „Korea Herald", a. a. O„ 20. 10. 1974.

  107. Zitiert nach „Nodong Sinmun", a. a. O., 27. 9. 1974.

  108. „Nodong Sinmun", a. a. O., 2. 12. 1974; ähnlich auch das Mitglied des Politischen Komitee des ZK, Kim Tong-kyu, am 8. 11. 1974: „Korea ist eins, nie sollte es zwei Koreas geben!" (zitiert nach Radio Pjöngjang, 8. 11. 1974, 1226 GMT).

  109. Der nordkoreanische Außenminister am 8. 11. 1974: „Wir können niemals einen Kompromiß mit den Spaltern eingehen noch können wir uns mit den Verrätern zusammentun" (KCNA, a. a. O., 8. 11. 1974); ähnlich auch „Nodong Sinmun", a. a. O., 23. 11. 1974.

  110. „The Korea Herald", a. a. O„ 17. 1 1. 1974. „Nodong Sinmun", a. a. O., 17. 11. 1974 lehnte jede nordkoreanische Verantwortung ab.

  111. Kommentar der „Deutschen Welle“, Köln, 10. 12. 1974, 1104 GMT. „The Korea Herald", a. a. 0., 11. u. 12. 12. 1974; „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 19. 8. 1974 u. „Süddeutsche Zeitung', a. a. O., 5. 9. 1974. - Weiterhin für den Abzug der UN-Truppen u. a. „Jen Min Jih Pao“, Peking, 12. 12. 1974 u. „Krasnaja Swesda", Moskau, 15. 12. 1974.

  112. „Korea Journal", a. a. O., 1974, Nr. 1, S. 5.

  113. Interview der Verfasser mit dem südkoreanischen Minister für Nationale Wiedervereinigung, Sheen Doh-sung, am 17. 10. 1974 und mit dem Vizepräsidenten des Nationalen Roten Kreuzes Südkoreas, Bum Suk Lee, am 15. 10. 1974.

  114. „Weser-Kurier" vom 18. 7. 1972; „Yomiuri shimbun", Tokio, 30. 8. 1972; „The Korean Journal of International Studies", a. a. O., 1973, Nr. 10, S. 45 u. 97; Harry Sichrovky, a. a. O., S. 170; „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 28. 2. 1972; „Korea Newsreview”, a. a. O., 11. 8. 1973, S. 26; „Neue ‘weher Zeitung” vom 14. 8. u. 7. 9. 1972 sowie 22. 11. 1974.

  115. „Neue Zürcher Zeitung" vom 17. 6. 1973. „Die Welt“ vom 17. 11. 1973; „The Korea Harald", a. a. O., 11. 9. u. 16. 12. 1973 sowie 6. 6. 1974; „Dong-A Ilbo", Seoul, 4. 3. 1974; andererseits „The New York Times" vom 16. 8. 1974.

  116. So z. B. KCNA, a. a. O., 24. 7. 1974; „Herad Tribune", Paris, 31. 5. 1972.

  117. „Nodong Sinmun", a. a. O., 12. 8. 1966; vgl. Günther Nollau, Zerfall des Weltkommunismus, Köln, 1963, S. 77 u. 101. Ryu Hun, Study of North Korea, Seoul, 1968, S. 119 ff.; „Fareastern Review, Yearbook 1970", Hongkong, 1971, S. 215; „China aktuell", Hamburg, 1973, August-Heft, S. 473 ff.; „The Korea Herald“, a. a. O., 11. 7. u. 28. 11. 1973.

  118. „Jen Min Jih Pao", a. a. O., 25. 5. 1972; in jüngster Zeit ähnlich am 25. 6. u. 4. 7. 1974.

  119. Zit. nach „Peking-Rundschau", Peking, 1973, Nr. 47, S. 14.

  120. Nach HAPTONG, a. a. O., 16. 11. 1971, 10. 4. 1973 u. 6. 2. 1974; „The Korea Herald“, a. a. O., 1. 7. 1973; „Koreana", a. a. O., 1974, Nr. 2, S. 9.

  121. „Prawda" vom 6. 7. 1972; „Neue Zeit", Moskau. 1. September-Heft 1972 (zit. nach „Die Welt“ von 11. 9. 1972); TASS, a. a. O., 14. 8. 1973; Ähnlich in jüngster Zeit Radio Moskau (in Koreanisch für Korea), 14. 3. 1974, 1330 GMT.

  122. „Prawda“ vom 5. 7. 1972.

  123. Radio Moskau, 28. 3. 1974, 0600 GMT (unter Hinweis auf sowjetische Presseberichte).

  124. „Korea Newsreview", a. a. O., 9. 6. 1973, S. 8 28. 7. 1973, S. 26 u. 18. 8. 1973, S. 16.

  125. HAPTONG, a. a. O., 27. 6. 1973; KPS, a. a. 0. 29. 7. 1973; TASS am 1. 8. 1974.

  126. „Frankfurter Rundschau" vom 26. 6. 1972 „Korea Newsreview", a. a. O., 3. 11. 1973, S. 11 „The Korea Herald", a. a. O., 23. 10. 1974; Hary Sichrovky, a. a. O., S. 162 f.

  127. Korea Newsreview", a. a. O., 2. 2. 1974, S. 18; rBeue Zürcher Zeitung" vom 4. 7. 1973.

  128. PAP. Warschau, 5. 7. 1972; Radio Prag, 3. 10.

  129. GMT. Agerpres (nach der Zeitung : Scienteia"), Bukarest, 5. 7. 1972. • m KCNA, a-a. °-28. 5. 1970.

  130. stimme der DDR", 4. 7. 1972, 1 700 GMT, 12. 9. Inka 0906 GMT u-2. 11.

  131. „Horizont“, Berlin-Ost, 1973, Nr. 20, S. 5; KCNA, a. a. O., 7. 5. 1973; CETEKA, a. a. O„ 24. 6. 1973 u. andererseits „Neues Deutschland" vom 26. 6. 1973; „Berliner Zeitung", Berlin-Ost, vom 28. 6. 1973.

  132. KCNA am 21. u. 25. 1t. 1973.

  133. „Neues Deutschland" vom 22. 11. 1973. „Berliner Zeitung" (DDR) vom 24. 11. 1973. — KCNA am 17. 11. 1973. ADN am 16. 11. 1973; „Neues Deutschland" vom 17. 11. 1973. Vgl. dazu auch

  134. So z. B. „Berliner Zeitung", a. a. O., 20. 8. 1 Auch die Äußerungen des Kandidaten des ZK: SED, Werner Kirchhoff, am 28. 10. 1974 in Pis jang, nach denen die Bewohner der DDR dieit liehe Wiedervereinigung Koreas unterstützet dem koreanischen Volk die friedliche Wieden: einigung des Landes wünschen (so KCNA t 29. 10. 1974), finden sich nicht in der Ost-Berl: Presse.

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