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Journalistische Ausbildung heute | APuZ 13/1972 | bpb.de

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APuZ 13/1972 Rechtskunde und politische Bildung Antiautoritäre oder freiheitliche Erziehung? Journalistische Ausbildung heute

Journalistische Ausbildung heute

Manfred Rühl

/ 61 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Die Diskussion um die Ausbildung von Journalisten in der Bundesrepublik Deutschland, vor allem durch das Memorandum des Deutschen Presserates vom 18. 1. 1971 neu belebt, scheint im Gegensatz zu den bisher begangenen Wegen einen entscheidenden Wandel anzubahnen. Dieses angesichts der zunehmenden Differenzierung und Spezialisierung unseres gesellschaftlichen und damit auch beruflichen Lebens dringende Erfordernis wird allerdings mit einigen schwer beweisbaren, wenn auch seit Jahrzehnten stereotyp wiederholten Vorstellungen belastet, die das Gesamtproblem weitgehend zu verdecken drohen. Dazu gehört die weitverbreitete Annahme, zu journalistischen Berufen gehöre in erster Linie Begabung, die durch keine qualifizierte Ausbildung ersetzbar sei. Diese „angeborenen" Qualitäten seien durch ein Volontariat im Rahmen der Berufspraxis gleichsam offenzulegen und durch Zusatzkurse zu vervollkommnen. Dieser Vorstellung ist zu widersprechen. Eine Besserung der gegenwärtigen Situation ist andererseits nicht zu erwarten, wenn bestehenden Berufsbildern weitere Idealentwürfe oder nominelle Ausbildungsschemata hinzugefügt werden. Sinnvoller scheint es zunächst, die Frage nach dem Verständnis von Berufen in einer industriell-bürokratischen Gesellschaft zu stellen. Die gängigen Berufsbilder nehmen von Entwicklungen dieser Art offenbar wenig Notiz. Darüber hinaus wird in die Überlegungen die Tatsache einzubeziehen sein, daß sich auch außerhalb der Massenmedien zunehmend Kommunikatorberufe ausprägen, von deren Trägern eine ähnliche Befähigung wie von Journalisten erwartet wird, wenn auch in Verbindung mit speziellen, nicht spezifisch journalistischen Qualifikationen. Unter diesem breiteren Aspekt wird das Problem der Aus-, Fort-und Weiterbildung von Kommunikatoren komplexer und gewinnt an Wirklichkeitsnahe. Von diesem Standpunkt aus werden Bemühungen wie das Aufsuchen und Artikulieren von Kriterien für eine solide, wohl primär universitäre Ausbildungsbasis erforderlich. Erst sie bietet nach Ansicht des Verfassers eine hinreichende Fundierung für eine unerläßliche Fort-und Weiterbildung und verspricht generell die Gewähr für eine erhöhte berufliche Mobilität von Kommunikatoren.

Praxis und Probleme

1, Einleitung

Das Thema „Ausbildung von Journalisten" wurde wieder einmal und zu Recht aktualisiert. Einen entscheidenden Beitrag hierzu leistete das am 18. Januar 1971 von der „Gemischten Kommission für Fragen der journalistischen Aus-und Fortbildung" des Deutschen Presserates beschlossene „Memorandum zur Journalistenausbildung". Vernachlässigt man zunächst in bezug auf das Thema die Divergenzen in den Vorstellungen und Interessen, wie sie auch in dieser Vorlage zum Ausdruck kommen, so dokumentiert das Memorandum nachdrücklich, daß die Reform der Journalistenausbildung nicht nur wünschenswert, sondern heute eine entschieden vordringliche Notwendigkeit geworden ist.

Allerdings konnte sich die „Gemischte Kommission" bei diesen Gedanken von der traditionellen Zielvorstellung eines journalistischen Berufsbildes nicht trennen, wonach der Journalistenberuf ein offener „Begabungsberuf" sei und bleiben solle Diese grundlegende Gemeinsamkeit teilt sie mit dem „Berufsbild des Journalisten", das der Deutsche Journalisten-Verband auf seinem Verbandstag 1966 beschloß sowie mit dem Journalisten-Verständnis, wie es in den „Blättern zur Berufskunde" der Bundesanstalt für Arbeit charakterisiert wird

Ungeachtet ihrer Langlebigkeit muß man diese Formel vom „Journalismus als freien und offenen Begabungsberuf" grundsätzlich in Zweifel ziehen, denn ihre Brauchbarkeit wird nichterst in jüngster Zeit fraglich. Sie impliziert eine Fülle von Vor-und Ausbildungsproblemen, mit denen sie vor allem heute konfrontiert werden muß. Bemühungen dieser Art haben jedoch längst Tradition. Emil Löbl konnte schon 1903 keinen Originalitätsanspruch erheben, als er die Ausbildungssituation von Journalisten diskutierte und mit Nachdruck eine „besondere journalistische Fachbildung" befürwortete. Und auch der Nationalökonom Karl Bücher, ehemals Redakteur der Frankfurter Zeitung, war nicht der erste, als er zur Gründung des Instituts für Zeitungskunde an der Universität Leipzig aufgrund eines 1915 entwickelten Studienplanes zu einem dreijährigen Hochschulstudium für Jour-INHALT 1 Einleitung 2 Zugangswege zu journalistischen Berufen in der Bundesrepublik 2. 1 Ausbildung in und durch Redaktionen 2. 2 Ausbildung durch eine Journalistenschule

2. 3 Ausbildung im Zusammenhang mit einem kommunikationswissenschaftlichen Studium 2. 4 Ausbildung durch Anlernen in der Redaktion 3 Einrichtungen zur Vor-und Fortbildung von Volontären und Journalisten 4 Diskussion 4. 1 Die These von der Begabung 4. 2 Berufe in der differenzierten Gesellschaft 4. 3 Kritische Bemerkungen zum Volontariat 4. 4 Aus-und Fortbildung für Kommunikatoren

4. 5 Zweistufige Ausbildung von Kommunikatoren

4. 6 Kontrolle der Ausbildungsstätten 5 Schlußbemerkungen nalisten riet, das nach drei Richtungen („politische Journalistik, Handelsjournalistik, feuil-letonistische Richtung unterteilt werden sollte

Es dürfte für die hier beabsichtigte Diskussion nicht besonders ertragreich sein, all den Gründen nachzuspüren, die für das Scheitern von Büchers, aber auch anderer Konzeptionen verantwortlich waren Tatsache ist -und darüber scheint in der Gegenwart Einigkeit zu bestehen -, daß eine gründliche Reform der Ausbildung von Journalisten überreif geworden ist. Fraglich bleibt jedoch, ob nicht bereits Überlegungen in dieser Richtung durch eine These wie die vom Journalismus als einem .freien und offenen Begabungsberuf" allzu früh abgeblockt werden. Inwieweit widersprechen sich diese Begriffe? Sind es nicht gerade die vieldeutigen Termini „Journalist" und . Begabungsberuf", die in das Zentrum der Diskussion zu stellen wären? Man wird fragen müssen, von welchen politischen, sozialen, ökonomischen, ja selbst anthropologischen Grundannahmen die Vorstellungen von dem Joumalistenberuf in dieser Gesellschaft ausgehen und inwiefern die heutigen Ausprä-gungen diesem Verständnis entsprechen. Dabei wird man keine Zuflucht mehr in einer historisierend-ermahnenden Rechtfertigungsliteratur suchen dürfen, deren Postulate einer Konkretisierung, Operationalisierung und Realisierung seit eh und je verschlossen und somit weitgehend Leerformeln blieben. Vielmehr ist in Frage zu stellen, ob und wie die nach den heute noch üblichen Modi ausgebildeten Journalisten einer grundgesetzlich privilegierten Berufstätigkeit entsprechen können. Es mag Angehörigen dieses Berufes schmeicheln, sich als „publizistische Persönlichkeiten" in eine Reihe mit profilierten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gestellt zu sehen. Möglichkeiten und reale Beispiele dieser Art sind aber keine Alibis dafür, daß gleichzeitig Erfordernissen unseres publizistischen Lebens nicht oder nur ungenügend entsprochen wird. Bevor wir auf Fragen dieser Art näher eingehen und uns mit Überlegungen für adäquate Lösungen dieser Problematik auseinandersetzen, scheint es dienlich, erst einmal den gegenwärtigen Stand der Journalistenausbildung in der Bundesrepublik Deutschland kurz zu skizskizzieren.

2. Zugangswege zu journalistischen Berufen in der Bundesrepublik

Versucht man etwas Ordnung in jenen Variationsreichtum der Möglichkeiten zu bringen, die Journalisten als faktische Zugänge zu ihren Berufen dienen, so bieten sich vier Gruppierungen an:

1. Ausbildung in und durch Redaktionen;

2. Ausbildung durch eine Journalistenschule (einschließlich Praktika);

3. Ausbildung im Zusammenhang mit einem kommunikationswissenschaftlichen Studium;

4. Ausbildung durch Anlernen in Redaktionen 7). 2. 1 Ausbildung in und durch Redaktionen Der journalistische Ausbildungsweg über ein Ausbildungsverhältnis „vor Ort", das sog. Volontariat, ist in der Bundesrepublik bis heute die Regel geblieben. Eine empirisch fundierte Bedarfsschätzung für den Journalistennachwuchs der kommenden Jahre liegt nicht vor. Doch ermittelte der Deutsche Presserat eine Ausbildungskapazität in den Redaktionen und Abteilungen der Massenmedien der Bundesrepublik von rund 400 Volontariatsstellen pro Jahr

Die wesentlichen Bedingungen für eine journalistische Berufsausbildung bei Zeitungen sind im „Vertrag über Ausbildungs-Richtlinien für Redaktionsvolontäre an Tageszeitungen"

vom 1. September 1969 verankert Vertrags-Partner sind der BDZV (Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e. V.), die Deutsche Journalisten-Union in der IG Druck und Papier, der DJV (Deutscher Journalisten-Verband e. V.) und die DAG (Deutsche Angestellten Gewerkschaft) Die Richtlinien gelten als verbindlich für die Ausbildung an Tageszeitungen; eine Überwachungsmöglichkeit, ob sie eingehalten werden oder bis zu welchem Grade diesen Empfehlungen entsprochen wird, gibt es außerhalb der Redaktionen bzw.der Verlage jedoch nicht.

Nach diesen Richtlinien soll der Volontär über das Reifezeugnis oder eine gleichwertige Ausbildung verfügen. Von den Ausbildungsstätten wird erwartet, daß es sich nur um sog. „publizistische Einheiten“ handelt, also Zeitungsredaktionen, die über die traditionellen Res-sorts Politik, Wirtschaft, Kultur, Lokales und Sport verfügen, oder um Gemeinschaftsredaktionen, die in ihrer Organisation diesen Ressortpluralismus garantieren. Es wird darüber hinaus gefordert, daß die Zahl der ausgebildeten Redakteure zur Zahl der Volontäre in einem Verhältnis steht, das eine ordnungsgemäße Ausbildung gewährleistet. Die Richtlinien empfehlen eine formale Ausbildungsdauer von zwei Jahren, und zwar in allen redaktionellen Ressorts, „mindestens aber im lokalen, im politischen und wahlweise in einem dritten Ressort (Kultur, Wirtschaft, Sport)". Der Volontär soll nicht länger als ein Jahr in einem Außenressort beschäftigt bzw. ausgebildet werden. Er soll „in allen redaktionellen Arbeiten einschließlich der Satz-und Umbruchtechnik” unterwiesen werden, aber ihm seien „auch Kenntnisse in den übrigen Verlagsabteilungen" zu vermitteln und er „darf keinesfalls nur im Außendienst beschäftigt werden". Auch ist er „mit den Pressegesetzen, den einschlägigen Bestimmungen des Urheber-und Verlagsrechts sowie mit den Grundzügen des Verfassungsrechts vertraut zu ma-chen". Zum Ausbildungsziel selbst besagen die Richtlinien: „Verlag und Redaktion haben die Aufgabe, dem Volontär im Rahmen seiner Beschäftigung eine möglichst umfassende Ausbildung zuteil werden zu lassen. Die Einstellung eines Volontärs darf nicht dazu dienen, die Arbeitskraft eines Redakteurs zu ersetzen".

Die Ausbildung von Volontären beim Rund-funk (Hörfunk und Fernsehen) lag über Jahre hinweg im argen. Nicht zu Unrecht klagten deshalb die Zeitungsverlage und -redaktionen, daß es dem Hörfunk, aber besonders den lange Jahre im Auf-und Ausbau befindlichen Fernsehanstalten durch attraktive Gehalts-und Versorgungsangebote gelang, viele Zeitungsjournalisten kurz nach erfolgter Ausbildung abzuwerben. Diese Situation hat sich nach Abschluß der Pionierzeit im Fernsehen und nach einer gewissen wirtschaftlichen Konsolidierung im gesamten Rundfunkbereich entscheidend geändert. Die journalistische Mobilität zwischen den Medien Zeitungen und Rundfunk kann man heute als normalisiert bezeichnen. Jetzt verfügen die Rundfunkanstalten selbst über Ausbildungseinrichtungen für ihren Nachwuchs. So beruht die Ausbildung von Journalisten beim Hörfunk auf Richtlinien, die im Januar 1968 von der Intendantenkonferenz der ARD vereinbart wurden Danach sollen pro Jahr etwa 60 Volontäre (mindestens 21, höchstens 26 Jahre alt) Hörfunkjournalisten werden. Ihr beruflicher Ausbildungsgang vollzieht sich in einem Zeitraum zwischen neun und fünfzehn Monaten. Dieses Hörfunk-Volontariat sieht eine Aufteilung in drei Fachrichtungen vor:

(1) Politik, Nachrichten, Aktuelles, Wirtschaft und Soziales, Landfunk, Sport;

(2) Kultur, Hörspiel, Literatur, Wissenschaft, Kirchen-, Frauen-, Kinder-, Jugend-und Schulfunk sowie Nachtstudio;

(3) Musik und Unterhaltung.

Die Ausbildung in den Sparten Nachrichten sowie in den hier nicht besonders aufgeführten Organisationsbereichen Archiv (insbesondere Schallarchiv), Sendeleitung und Programmdisposition sowie Produktion soll obligatorisch für alle Hörfunk-Volontäre sein. Während der Ausbildung soll der Volontär mindestens vier Sparten einer dieser Fachrichtungen durchlaufen sowie wahlweise zwei Sparten der beiden anderen Fachrichtungen.

Angehende Journalisten beim Fernsehen (Mindestalter 21, Höchstalter 28 Jahre) absolvieren in den Rundfunkanstalten der ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland) und beim ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) in Mainz jeweils ein achtzehnmonatiges Volontariat.

Soweit nicht für das Fernsehen modifiziert, gelten auch für ihre Ausbildung die Richtlinien von 1968. Dieser Lehrgang vollzieht sich — ähnlich wie die Volontärausbildung bei Tageszeitungen und beim Hörfunk -im Rahmen der praktischen Alltagsarbeit. Er gliedert sich in eine viermonatige Grundausbildung und eine vierzehnmonatige Tätigkeit in mindestens drei verschiedenen Ressorts und Abteilungen, darunter in einem Landesstudio.

Die Volontärausbildung beim Fernsehen erfolgt in drei weitgehend voneinander unabhängigen Richtungen:

(1) Fachrichtung Redaktion (Chefredaktion und Programmdirektion);

(2) Fachrichtung Aufnahme und Produktionsleitung;

(3) Fachrichtung Kamera, Bildmischung, Schnitt.

Ab 1. Oktober 1971 wurde von der ARD und dem ZDF eine gemeinsame Grundausbildung für die Fernseh-Volontäre ihrer Anstalten eingeführt.

In diesem Zusammenhang werden gegenwärtig Richtlinien neu bzw. die von 1968 umformuliert. Gleichzeitig wurden die vorgesehenen Rundfunkseminare neu strukturiert und in Volontärtagungen umbenannt. An ihnen nehmen die Volontäre während oder am Ende ihrer Ausbildung einmal teil. Als Ko-ordinations-

und Betreuungseinrichtung für die Ausbildung fungiert ein beim Südwestfunk, Baden-Baden, etabliertes Ausbildungsressort 2. 2 Ausbildung durch eine Journalistenschule (einschließlich Praktika)

Während beispielsweise in den USA die Ausbildung von Journalisten in der Regel in Schools of Journalism erfolgt, die in das dortige College-System eingebaut sind und deren Studiengänge mit dem akademischen Grad eines Bachelor of Arts (B. A.) abschließen, ken-nen wir in der Bundesrepublik keine unmittelbar vergleichbaren Einrichtungen. Obwohl in bei Planung an amerikanischen Vorbildern orientiert, blieb die 1959 als Werner Fried-mann-Institut gegründete Deutsche Journa-Hstenschule e. V. in München (DJS) organisa-torisch und in ihren Lehrformen außerhalb des Hochschulrahmens. Dennoch nimmt sie in der Bundesrepublik als einziges Institut dieser Art eine Sonderstellung ein. Darauf sowie auf den ihr vorausgehenden Ruf dürfte es zurückzuführen sein, daß sich dort alljährlich bis zu 1000 und mehr Interessierte um Aufnahme bemühen. Diesen Bewerbern stehen jedoch pro Jahr nur 30 Ausbildungsplätze offen.

Das Aufnahmeverfahren der DJS ist in eine Vor-und eine Hauptprüfung unterteilt. Durchschnittlich die Hälfte der Bewerber gibt jeweils bereits dann auf, wenn es gilt, im Rahmen der Vorprüfung die ersten Leistungen in Form einer Reportage und eines Kommentars zu erbringen. Nach bestandener Vorprüfung wird der Kandidat zur Hauptprüfung nach München eingeladen. Sie umfaßt in ihrem schriftlichen Teil innerhalb enger Zeitgrenzen einen Bildertest sowie die Abfassung einer Reportage und eines Kommentars. Der mündliche Teil der Hauptprüfung besteht aus einem umfassenden Gespräch zwischen Kandidaten und Prüfungskommission. Die Schulleitung hat in der Prüfungskommission nur beratende Stimme

Angesichts des zahlenmäßigen Mißverhältnisses zwischen Bewerbern und offenen Studienplätzen wird man berechtigterweise vermuten dürfen, daß in dem -bedingt durch die Kapazität der DJS -sehr engmaschigen Prüfungsnetz alljährlich viele geeignete Bewerber hängenbleiben, die durchaus eine hinreichende Vorbildung für journalistische Berufe mitbringen. Eine gravierende Änderung der bestehenden Finanzlage der DJS, die zu einer umfassenden Erweiterung der Ausbildunsgmöglichkeiten erforderlich wäre, steht nach Auskunft der Schulleitung nicht in Aussicht.

Die Deutsche Journalistenschule wird verantwortet und finanziell getragen von der ARD, dem ZDF, vom Deutschen Joumalisten-Verband e. V., der Deutschen Joumalisten-Union, dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Presse e. V., von Zeitungs-und Zeitschriftenverlagen sowie einer Gruppe von Verlagen, die in der DIMITAG zusammengeschlossen sind. Unterstützt wird sie ferner vom Freistaat Bayern und vom Bundesland Hessen, von der Stadt München sowie vom Presse-und Informationsamt der Bundesregierung. Die im Bundestag vertretenen Parteien sind Mitglieder des eingetragenen Vereins DJS. Die Aus12 bildung erfolgt für die aufgenommenen Schüler unentgeltlich.

Die Ausbildung in den Lehrredaktionen der DJS dauert insgesamt fünfzehn Monate und ist wie folgt gegliedert:

a) 8 Monate praxisorientierte Grundausbildung an der DJS in München;

b) 6 Monate praktische Ausbildung. Die Schüler hospitieren in Redaktionen von Zeitungen oder Nachrichtenagenturen und beim Rundfunk (Hörfunk und Fernsehen);

c) 1 Monat Ferien.

Zur Grundausbildung gehört zunächst ein rund viermonatiger Basisunterricht über das Pressewesen. Ein zweiter Abschnitt (zwei Monate) über Rundfunkjournalismus (je zur Hälfte Hörfunk und Fernsehen) schließt sich an. In den restlichen beiden Monaten der Grundausbildung werden journalistische Spezialkenntnisse (Presserecht, Sozialpolitik, Berufsfragen usw.) in der Schule sowie bei Exkursionen vermittelt. Das nebenberuflich tätige Lehrpersonal umfaßt etwa 80 Personen, von denen rund 30 ständig an der DJS unterrichten, die jedoch, mit wenigen Ausnahmen, hauptberuflich in Massenmedien oder verwandten publizistischen Organisationen tätig sind.

Die Aufteilung der praktischen Ausbildung der Schüler, Hospitantenzeit genannt, regelt sich nach Zweckmäßigkeit (Berufsziell) und den verfügbaren Möglichkeiten. Sie wird mit einem Volontärsgehalt honoriert. Obwohl außer Haus tätig, gehören die Journalistenschüler auch während dieser praktischen Ausbildung formal zur Lehrredaktion der DJS. Nach Beendigung der Hospitantenzeit stellen die Redaktionen der Schulleitung eine Begutachtung der Leistungen des Schülers zu. Dieser erhält nach Beendigung der Gesamtausbildung eine Bestätigung über den Besuch der Deutschen Journalistenschule.

Es verwundert nicht, daß für die DJS-Schüler, die zunächst einem harten Selektionsprozeß unterworfen werden und dann eine ausgewogene theoretisch-praktische Ausbildung erhalten, bislang keine Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt eintraten. Im Gegenteil: Es ist nicht ungewöhnlich, daß die Schüler bereits während ihrer Ausbildung „abgeworben" werden und den DJS-Lehrgang vorzeitig abbrechen. Ebenfalls in München besteht seit November 1967 die Hochschule für Fernsehen und Film.

Sie vermittelt in einem stark praxisbezogenen, achtsemestrigen Studium die Voraussetzungen für Berufe wie Redakteur, Dramaturg, Regisseur, Programmgestalter und Produktionsleiter für Fernsehen und Film. Die Hochschule wird finanziell getragen vom Freistaat Bayern, dem Bayerischen Rundfunk und dem Zweiten Deutschen Fernsehen, der Landeshauptstadt München und der Filmwirtschaft.

Sehr widersprüchliche Auffassungen, aber wenige Informationen sind über die unseres Wis-sens gegenwärtig einzige journalistische Ausbildungsstätte zu erhalten, die als Schule von einem Privatmann betrieben wird. Es handelt sich um das Münchner Presse-Lehrinstitut (Journalistenschule) Dipl. -Kfm. Gerhard Apel, das laut Vorlesungs-und übungsverzeidmis von 1970/71 als „Ergänzungsschule unter staatlicher Aufsicht" steht Das Verzeichnis weist eine imponierende Fülle an Fächern und Übungen auf. über die faktische Art und Weise der Unterrichtung sowie über die Zahl und Qualifikation der Lehrkräfte konnten keine zureichenden Informationen erlangt werden. Das Institut, das durch Zeitungsanzeigen auf sich und den Beginn seiner Jahreskurse aufmerksam macht, verzichtet auf eine Aufnahmeprüfung. Eine Aufnahmegebühr (DM 30, -) sowie Unterrichtsgeld für jedes der insgesamt drei Trimester des Jahreskurses trägt der Schüler, der mindestens 19 Jahre alt sein soll. 2. 3 Ausbildung im Zusammenhang mit einem kommunikationswissenschaftlichen Universitätsstudium

Ein Teil der über das Volontariat ausgebildeten Journalisten absolviert vor, zwischen oder auch nach dieser Ausbildungszeit ein Studium der Germanistik, der Theaterwissenschaft, der Wirtschaftswissenschaften usw. Ungeachtet der Tatsache, ob dieses Studium mit einem Examen und/oder der Promotion abgeschlossen wird oder ob es sich um „drop outs", um Studienabbrecher handelt, rekrutieren sich aus diesem Personenkreis viele der Volontäre, für die das formal zweijährige Volontariat abgekürzt wird. Doch nicht von ihnen, sondern von denjenigen, die Publizistik-und Kommunikationswissenschaft studieren, soll in diesem Abschnitt die Rede sein. Unter vielen Journalisten und anderen Praktikern in den Massenmedien gilt es als ausgemacht, daß das Studium der Kommunikations-, Publizistik-oder Zeitungswissenschaft dem angehenden Journalisten nicht nur nicht hilft, sondern sich für ihn als ärgerliches Handikap erweisen wird Dieses Vorurteil beruht in vielen Fällen auf Reminiszenzen ehemaliger Studenten der Zeitungswissenschaft an ihre eigene Studienzeit und/oder auf Erzählungen über zwischenzeitlich obsolet gewordene Wissenschaftskonzeptionen. Erfahrungen soldier und ähnlicher Art werden jedoch in die Gegenwart und auf die Kommunikationswissenschaft übertragen. Auch sie stellen ein Indiz für die Unkenntnis dar, die in bezug auf journalistische Ausbildungsmöglichkeiten bei Praktikern immer wieder zu beobachten sind. In diesem Falle handelt es sich um eine Fehleinsdiätzung der Intentionen und Konzeptionen von Lehre und Forschung, wie sie an den sieben Instituten für Kommunikations-, Publizistik-und Zeitungswissenschaft der FU Berlin und der Universitäten Bochum, Erlangen-Nürnberg, Göttingen, Mainz, München und Münster sowie an den entsprechenden Einrichtungen der deutschsprachigen Universitäten Freiburg im Uechtland (zweisprachig), Salzburg, Wien und Zürich praktiziert werden. Zu dieser Unkenntnis gesellt sich ein Vorurteile verstärkendes Mißverständnis. Sieht man einmal ab von den in allen akademischen Bereichen üblichen unterschiedlichen Interpretationen des jeweiligen Lehr-und Forschungsbereichs, so sind sich die Vertreter der Publizistik-und Kommunikationswissenschaft weitgehend darüber einig, daß die Universitäten, insbesondere die kommunikationswissenschaftlichen Institute, in ihrer gegenwärtigen Struktur keineswegs als Ausbildungsstätten für künftige Journalisten ausreichen. Darin liegt auch nicht ihre Absicht. Vielmehr deuten die Lehrziele dieser Institute in eine andere Richtung.

Lehre und Forschung der Kommunikations-Wissenschaft, wie sie an den obengenannten Instituten allgemein verstanden wird, umfaßt alle Formen humansozialer Kommunikation und in diesem Rahmen mit Schwerpunkt die Erforschung von Funktionen und Strukturen des Prozesses der öffentlichen Kommunikation. Das Studium der interdependenten kommunikativen Abläufe, die sich im Gesellschaftssystem und dort wiederum betont zwischen den sog. Massenmedien und anderen öffentlich-kommunikativen Einrichtungen vollziehen, hat zur Herausbildung eines Forschungsfeldes geführt, in das der Kenntnisstand, die Methoden und Forschungstechniken verschiedener Disziplinen und Forschungsbereiche Einlaß finden und in bezug auf öffentlich-kommunikative Probleme weiterentwickelt werden. Der Studierende erhält vorrangig eine theoretisch-empirische Ausbildung, deren Objekt in erster Linie das gesamtgesellschaftliche Phänomen der öffentlichen Kommunikation ist und darüber hinaus die kommunikativen Wechselbeziehungen zwischen Menschen einbezieht, da diese nur bedingt von der Massenkommunikation zu trennen sind.

Aber selbst wenn man die hier nur grob skizzierten akademischen Intentionen zu honorieren gewillt ist, wird man doch fragen müssen: Hat ein solches Studium für künftige Journalisten einen Sinn? Dazu wäre einmal auf die in der Diskussion oft unterschlagene Tatsache zu verweisen, daß an keiner der erwähnten Universitäten das Studium der Kommunikations-, Publizistik-oder Zeitungswissenschaft als „eigenständiges", disziplinär isoliertes Studium betrieben werden kann. Im Gegenteil: Die mit diesen Fächern verbundenen Studien-richtungen, seien sie wirtschafts-und sozialwissenschaftlich, geistes-oder auch naturwissenschaftlich orientiert, ziehen für den Studierenden den Rahmen, in dem er die kommunikativen, insbesondere die medienkommunikativen Prozesse zu beobachten und zu untersuchen lernt. Insofern sind diese Studienkombinationen auf ein breites, weit über den Journalismus hinausragendes Berufsfeld ausgerichtet und bereiten auch auf Berufe vor, die möglicherweise in keinem direkten Bezug zu den Massenmedien stehen. Ihre Träger bedürfen jedoch alle einer eingehenden Kenntnis der in der Öffentlichkeit ablaufenden Kommunikationsprozesse. Oft handelt es sich um Berufe, die noch wenig ausformuliert sind, die jedoch im politischen, im Wirtschafts-, Bildungs-oder Verteidigungssystem unserer Gesellschaft als Positionen zunehmend eingerichtet werden. So erhalten viele dieser neuen Arbeitsbereiche erst durch die praktische Tätigkeit der Absolventen der Kommunikationswissenschaft Gestalt, nachdem deren „know how" mit den gelegentlich sehr vagen Vorstellungen und Erfordernissen der entsprechenden Organisationen eine Symbiose eingehen.

Daneben sei vor allem an den Arbeitsmarkt für Kommunikationswissenschaftler erinnert, der primär deren Qualifikationen als Forscher und/oder als Lehrer erwartet, sei es in den Organisationen der Markt-und Meinungsforschung oder in den wachsenden Forschungsund Lehreinrichtungen der Rundfunkanstalten, großer Verlage, in Akademien, Fachhochschulen, Stiftungen usw. Und vergessen wir letztlich nicht, daß zur Bildung eines noch breiteren Ausbildungsspektrums und der entsprechenden Steigerung der Anforderungen für Kommunikatorberufe hierfür auch die Ausbilder auszubilden sind. Und wer, wenn nicht universitäre Institute, kommt dafür in Frage?

Es bedarf keiner großen Zukunftsträumerei, sondern nur der Beobachtung von Trends in der Entwicklung von Kommunikationsberufen im In-und Ausland, um Tendenzen wahrzunehmen, die solche universitären Ausbildungsgänge in steigendem Maße erforderlich machen. Und daran orientieren sich zunehmend die genannten Lehreinrichtungen, die deshalb auch den Ausbau der Kommunikationswissenschaft an den Universitäten fordern. Denn gerade die Vertreter dieses Lehr-und Forschungsbereiches wissen um die Mängel der Ausbildungsmöglichkeiten nach den heute bestehenden Strukturen der Universitäten. Daß die gelegentliche Einbeziehung von praxis-orientierten Lehrbeauftragten keine entscheidenden Änderungen herbeiführen, ist ihnen ebenfalls klar. Es wäre jedoch sehr kurzsichtig, daraus den voreiligen Schluß zu ziehen, daß Kommunikationswissenschaft nichts mit der Ausbildung von Kommunikatoren zu tun habe. Denn es geht heute nicht mehr nur um die Ausbildung von Journalisten. Darauf wird noch zurückzukommen sein.

Daß einige der erwähnten Institute praktische journalistische Übungen (Schreiben, Redigieren, Edieren usw.) in ihren Lehrprogrammen anbieten, geschieht gewiß nicht in der Absicht, damit eine journalistisch-praktische Ausbildung ersetzen zu wollen. Vielmehr zeigt die Erfahrung, daß auch jene Studierenden an den kommunikationswissenschaftlichen Instituten, die einen journalistischen Beruf zu ergreifen beabsichtigen, während oder nach dem Studium in Redaktionen der Massenmedien volontieren. Daß dazu Studien der Wirtschafts-und Sozialwissenschaften, der Politikwissenschaft, der Philologie und Linguistik, der Geschichte oder der Jurisprudenz und last not least der Kommunikationswissenschaft für spezifizierte und qualifizierte journalistische Tätigkeiten unerläßliche Grundlagen darstellen, leuchtet ein. Ebenso einsichtig dürfte jedoch auch der Mangel an Koordination sein, der nach den heutigen Verhältnissen in solchen Ausbildungsgängen liegt. Dennoch stellen sie für eine qualifizierte, theoretisch-praktische Berufsvor-und -ausbildung für den Journalismus gegenwärtig nahezu die einzige Möglichkeit dar.

Daß zukünftige Journalisten eingehender und intensiver über den öffentlichen Kommunikationsprozeß unterrichtet sein müssen, als dies aus der Perspektive einer Redaktion und in der Enge der mit Detailproblemen des publizistischen Alltags angefüllten Arbeit je erlernbar ist, sollte sich von selbst verstehen. Wenn bislang keine bessere Koordination oder Kombination zwischen universitärem Studium und praktischer journalistischer Ausbildung erreicht wurde, so ist das kein Argument, dem Volontariat in seinen vorherrschenden Formen das Wort zu reden. Vielmehr sollte diese Lage als Tatbestand und Ausgangspunkt für Reformüberlegungen dienen.

Eine Konzeption, die Studium und Praxis zu kombinieren versucht, stellt die 1971 gegründete Kölner Schule -Institut für Publizistik, Rodenkirchen bei Köln, dar Dort sollen sich Interessenten schon während der Gymnasial-zeit einer Aufnahmeprüfung stellen, um bis zum Abitur an Wochenendseminaren teilzunehmen, in denen journalistische Arbeiten besprochen werden. Während der Student an der Universität Köln immatrikuliert ist, soll er in den ersten beiden Semestern eine auf Recherchieren und Berichten, aber auch auf Fremdsprachen, Stenografie, Schreibmaschinenschreiben usw. ausgerichtete praktische Ausbildung erhalten. Gleichzeitig soll er in Schulseminaren Zeitgeschichte und Grundlagen der Gegenwartsphilosophie kennenlernen. Im zweiten Semester beginnt für ihn das eigentliche wirtschafts-und sozialwissenschaftliche Studium an der Universität, das mit dem in Köln eingerichteten Studienziel Diplom-Volkswirt sozialwissenschaftlicher Richtung abgeschlossen werden soll. Von dem insgesamt zehn-bis zwölfsemestrigen Studium sollen die ersten sechs Semester von journalistischer Praxis begleitet werden. Man wartet mit Interesse auf die ersten Ergebnisse dieses für die Bundesrepublik neuen Ausbildungsganges für qualifizierte Journalisten. 2. 4 Ausbildung durch Anlernen in der Redaktion Aus Gründen der Vollständigkeit soll nicht versäumt werden, darauf hinzuweisen, daß auch heute noch viele Journalisten aktiv sind, die kein — wie auch immer — geordneter Ausbildungsweg zu ihrem Beruf geführt hat. Sie sind aufgrund ihrer allgemeinen Vorbildung und nicht zuletzt bedingt durch die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg meistens in „Schnellverfahren" für journalistische Tätigkeiten mehr oder weniger gut angelernt worden und in die damals neu zu besetzenden Positionen in den Lizenzzeitungen bzw.den Rundfunk-anstalten eingerückt. Die Pioniersituation, die in der Nachkriegszeit auch im Bereich der öffentlichen Kommunikation vorherrschte, erleichterte diesen, gewiß heute unorthodox gewordenen journalistischen Berufsbeginn. Dennoch genügt dieser außergewöhnliche Werdegang vielen als hinreichendes Argument zur Rechtfertigung und Beweisführung für die These vom „Geborensein" zum Journalisten-beruf.

3. Einrichtungen zur Vor-und Fortbildung von Volontären und Journalisten

Die Erkenntnis, daß eine Ausbildung im Rahmen einer Redaktion für qualifizierte journalistische Tätigkeit nicht genügt, ist keineswegs neu. Sie führt seit vielen Jahren zur Gründung verschiedenster Einrichtungen, die, ungeachtet der unterschiedlichen Motivationen ihrer Zielsetzungen, sich die Berufsvorbereitung künftiger Journalisten zur Aufgabe gestellt haben. Einige bieten darüber hinaus für „ausgelernte" Journalisten berufliche Fortbildungskurse an. „Weder als Journalistenschule noch als Fortbildungsinstitut, sondern als Komplementäres zu beiden" versteht sich die 1950 gegründete Christliche Presseakademie (CPA) mit Sitz in Frankfurt Ihre Programme werden für den potentiellen Journalistennachwuchs als Möglichkeit der Selbstprüfung und als Berufsvorbereitung konzipiert. Die Lehrgänge der CPA sind gekennzeichnet durch eine Verbindung von „berufsfachlichen Informationen, prakti-schen Übungen und einer allgemeinen ethisch-gesellschaftlichen Orientierung". Sie finden einmal im Jahr statt und dauern jeweils 15 Tage. Ihre Besucher (pro Lehrgang rund 30 Teilnehmer) sind vorwiegend Studenten. Die CPA veranstaltet neben diesen beruflichen Vorbereitungskursen auch solche zur journalistischen Fortbildung. In ihrer Satzung aus dem Jahre 1958 wird sie als „eine kirchliche Einrichtung, die von einer der im Leiterkreis der Evangelischen Akademien in Deutschland vertretenen Akademien getragen wird", definiert Ihre finanzielle Basis findet die CPA in den Gebühren der Teilnehmer. Sie wird darüber hinaus durch das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Presse e. V., Frankfurt, durch einzelne evangelische Landeskirchen, durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), einem Freundeskreis der CPA und durch das Presse-und Informationsamt der Bundesregierung finanziell unterstützt.

Ein weiterreichendes Programm bietet das ebenfalls auf konfessioneller Grundlage arbeitende, 1969 errichtete Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. in München. Als eine Gründung der Deutschen Bischofskonferenz, von der es auch finanziell getragen wird, hat das Institut teilweise Aufgaben der seit 1959 abgehaltenen Seminare für junge katholische Publizisten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Bad Godesberg, übernommen Es versucht, in enger Verbindung zwischen praktischer und theoretischerAusbildung, katholischen Abiturienten (-innen) und Studenten (-innen), die publizistische Berufe anstreben, zunächst Gelegenheit zu geben, sich beraten zu lassen und zu prüfen, ob sie die Mindestanforderung für diese Berufe mitbringen. Voraussetzung für die Förderung ist das Abitur oder ein vergleichbarer Abschluß sowie die erklärte Absicht des Bewerbers, einmal einen publizistischen Beruf auszuüben und ein dahin führendes Studium nicht nur zu beginnen, sondern auch zum Abschluß (Diplom, Staatsexamen, Promotion) zu bringen. Bei der Planung des Studiums wird der Stipendiat durch das Institut individuell beraten. Während seines Universitätsstudiums verpflichtet er sich, an drei „Ferienakademien“ teilzunehmen, die, für ihn kostenlos, während der vorlesungsfreien Zeit stattfinden und jeweils drei Wochen dauern. Während der insgesamt dreijährigen Förderungszeit muß der Stipendiat mindestens zwei „Ferienpraktika" von je acht bis zehn Wochen bei Presse oder Rundfunk ableisten.

Ein noch engeres Verhältnis zwischen der praktischen Tätigkeit in den Redaktionen und theoretisch orientierten Kursen, die die Ausbildung begleiten, liegt in der Konzeption der seit 1965 arbeitenden Bayerischen Journalistenschulung e. V. in Augsburg. Dieser Verein wird von acht bayerischen Zeitschriften-und Zeitungsverlagen getragen, die sich „um die Heranbildung von Journalisten bemühen, die sich für die weltanschaulich engagierte Tagesund Wochenpresse interessieren" Ein zwei Jahre dauernder „Ausbildungslehrgang 11, an dem jeweils 12 Volontäre teilnehmen können, setzt sich zusammen aus dem Volontariat, das -und darin liegt die Besonderheit dieser praktischen Ausbildung -in je einer Zeitungs-und einer Zeitschriftenredaktion, evtl, auch bei der KNA (Katholische Nachrichtenagentur), abgeleistet wird. In Ergänzung dazu werden die Volontäre viermal im Jahr für je eine Woche zu Kursen zusammengerufen, in denen The-men aus dem praktischen Journalismus, berufskundliche Fragen und allgemein politischweltanschauliche Probleme behandelt werden. Die Finanzierung dieser Ausbildungslehrgänge erfolgt durch die beteiligten acht Verlage in Form von Mitgliedsbeiträgen. Ein Zuschuß des Presse-und Informationsamtes der Bundesregierung unterstützt darüber hinaus die Arbeit dieses Ausbildungsprogramms.

Ausbildungskurse, die das Volontariat im engeren Sinne begleiten, veranstaltet seit 1970 die Akademie für Publizistik e. V. in Hamburg, Hier werden zwei Arten von Kursen ange. boten, in denen im Rahmen eines breitgefächerten Unterrichtsplanes dem künftigen Journalisten theoretisches Wissen vermittelt werden soll. In einem „Grundkurs" werden innerhalb von zweieinhalb Monaten an zwei Nachmittagen jeder Woche Volontäre und Jungredakteure aus Hamburg und Umgebung unterrichtet. Der Unterrichtsstoff dieser Grundkurse wird aber auch in Form eines zusammenhängenden Vier-Wochen-Kurses, dem „Kompaktkurs", angeboten und ist für Volontäre und Jungredakteure aus Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bestimmt. Beide Kurse werden mit je 20 -25 Teilnehmern zweimal jährlich durchgeführt. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Finanzierung übernehmen norddeutsche Zeitungs-und Zeitschriftenverlage, die Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein und der Norddeutsche Rundfunk

In etwas lockerer Beziehung zu der praktischen Ausbildung ihrer Kursteilnehmer steht die Arbeit der folgenden Institute. Sie versuchen in unterschiedlichen Intensitätsgraden zur Erweiterung und Ergänzung der Volontärausbildung vor allem theoretische Kenntnisse zu vermitteln.

Das 1951 gegründete Deutsche Institut für publizistische Bildungsarbeit e. V. in Düsseldorf bietet seit 1961 im Rahmen seines Gesamtprogramms (das auch Fortbildungskurse für Redakteure einschließt) nunmehr jährlich vier Volontärkurse von jeweils vierwöchiger Dauer an. Seit 1971 werden die vierwöchigen „Volontärkurse" nur noch für Teilnehmer, die in der ersten Ausbildungshälfte ihres Volontariats stehen, veranstaltet, während für die Volontäre aus der zweiten Ausbildungshälfte vierzehntägige „Aufbaukurse" vorgesehen sind. In den „Volontärkursen" soll das Gewicht auf praxisbezogener Lehre liegen; in den „Aufbaukursen" beabsichtigt man sog. theoretische, d. h. sozialpolitische, allgemeine öffentlich kommunikative und andere Probleme zu behandeln Für die Teilnahme an diesen Kursen gibt es keine regionale Begrenzung; zeit weise sind es jeweils 35 Volontäre von Zeitungen, Zeitschriften sowie von Rundfunkanstalten. Träger des Instituts ist die Deutsche Gesellschaft für Publizistik e. V., deren Mitglieder die Verbände der Verleger und Journalisten, das Land Nordrhein-Westfalen und das Presse-und Informationsamt der Bundesregierung sind. Die Finanzierung erfolgt durch Lehrgangsbeiträge, die die Teilnehmer bzw. ihre Arbeitgeber entrichten. Zuschüsse leistet das Presse-und Informationsamt der Bundesregierung und andere Förderer.

Seit 1960 veranstaltet der Verein Südwest-deutscher Zeitungsverleger e. V. in Zusammenarbeit mit den beiden südwestdeutschen Journalistenverbänden in Baden-Baden die Jour-nalisten-Seminare für Volontäre und Redakteure in Baden-Württemberg. In der Regel findet im September jeden Jahres für etwa 35 Teilnehmer ein zweiwöchiges Seminar statt, das für den Nachwuchs im Zeitungsjournalismus Baden-Württembergs gedacht ist. Finanzieller Träger dieser Seminare ist der Verein Südwestdeutscher Zeitungsverleger e. V.

Die Deutsche Journalisten-Union (DJU) in der IG Druck und Papier führt ebenfalls jährlich ein einwöchiges Journalistenseminar durch, an dem jedoch nicht nur Volontäre teilnehmen. Es werden auch andere Mitglieder der DJU, vor allem Redakteure, zugelassen

4. Diskussion

Die Diskussion über die Journalistenausbildung erweist sich als unergiebig, wenn sie sich voreilig mit der Erstellung von mehr oder weniger vagen Berufsbildern zufrieden gibt oder wenn lediglich die Tradition der Entwicklung von ungenügend durchformalisierten Ausbildungsmodellen fortgesetzt wird, deren Begründung im Unklaren bleibt Mit zahlreichen Beiträgen in Fachzeitschriften, zu Tagungen und nicht zuletzt im „Memorandum" des Deutschen Presserates liegt uns eine Fülle von Auffassungen vor, die Chancen genug bieten sollten, über solche vorschnellen Fixierungsversuche hinauszugelangen. Nur auf diese Weise läßt sich m. E. die erforderliche Breite der Argumentation erreichen. Es ist weder sinnvoll, die allzuoft zu punktuell herausgehobenen Einzelprobleme mit der Gesamtproblematik zu identifizieren, noch scheint es förderlich, die Tatsache, daß ein Vorstoß von einer als gegnerisch eingeschätzten Seite kommt, zum Anlaß zu nehmen, än die Stelle der Erörterung schlichte Polemik zu setzen. Vielmehr bedarf die zu diskutierende Problematik einer Zusammenschau der verschiedenartigen Teilprobleme, die aufzeigen, wo brauchbare Ansätze, aber auch Widersprüchlichkeiten und selbst Fragwürdigkeiten der einzelnen Positionen liegen, die jedoch möglichst alle von einer kritischen Debatte nicht ausgespart werden sollen. 4. 1 Die These von der Begabung Zum eisernen Bestand der Diskussion um die Ausbildung für journalistische Berufe gehört die Behauptung, daß „der Journalismus . . . ein . offener Begabungsberuf'" sei Mit ihr endete bereits die erste große Auseinandersetzung zum Ausbildungsproblem, die 1913 mit der Düsseldorfer Delegiertentagung des „Reichsverbandes der deutschen Presse", dem damals noch jungen Journalistenverband ihren Höhepunkt fand. Die dort angenommene Resolution begann nämlich: „ 1. Der journalistische Beruf ist ein freier Beruf und setzt eine eigene Berufsbegabung voraus . . ." Diese seither oft wiederholte und dennoch bis heute nicht nachgewiesene These vom „journalistischen Talent" oder einer „angeborenen Begabung", oder wie die verwandten Formulierungen auch immer heißen fand von Anbeginn der allgemeinen Diskussion kompetente Kritiker Als die Auskunftsstelle der Universität Leipzig 1923 fast 100 Journalisten „politischer Zeitungen" befragte und in den Ergebnissen viel von „geborenen Journalisten" die Rede war, die über Eigenschaften und Talente wie etwa Künstler verfügen müßten, schrieb Karl Jaeger: „Betrachten wir aber die verschiedenen . spezifischen Eigenschaften'des Journalisten, so müssen wir abermals feststellen, daß nicht, aber auch gar nicht einzusehen ist, warum sie spezifisch für den Journalisten sein sollen. Müssen der Arzt, der Rechtsanwalt, der Techniker nicht ebenfalls Schnelligkeit der Auffassung, Raschheit, Sicherheit und Zuverlässigkeit des Urteils und des Arbeitens, Blick für das Wesentliche, starke geistige Beweglichkeit haben; gelten nicht für alle Menschen die Forderungen nach aufrechtem, unbestechlichem Charakter, Verantwortungsgefühl und -freudigkeit, Fleiß, Taktgefühl, gute Nerven, Fortbildungsdrang? Was bleibt spezifisch für den Journalisten?" Als mögliche Erklärung für das schwer begründbare, aber beharrliche Festhalten an dem „Wort vom Geborensein des Journalisten" fügt Jaeger die Tatsache an, daß es in den ersten Dezennien dieses Jahrhunderts entstanden sei, als „tausende von Schriftsetzern und Schiffbrüchigen" dem Journalisten-berufe zustrebten, in dem Glauben, „eine sozial höhere Stufe zu erklimmen, oder, in der Hoffnung, vor sozial tieferen Stufen bewahrt zu bleiben." Und er fährt fort: „Ihnen gegenüber war das Wort am Platze. Aber nicht in der Frage der Berufsvorbildung der modernen Journalisten."

Es ist anzunehmen, daß die Motivation, die hinter den bis heute ähnlich formulierten Auffassungen vom Journalistenberuf als Begabungsberuf steht, von anderer Art ist. Neben, autodidaktisch oder sonstwie erworbenen Fähigkeiten wird offenbar als „natürliche Veranlagung" angenommen, was man vielleicht zutreffender auf eine günstige Situation auf dem publizistischen Arbeitsmarkt der Nachkriegszeit und auf ähnliche Kriterien zurückführen sollte. An diese erste Phase einer publizistischen Pionierzeit nach dem Zweiten Weltkrieg schloß sich mit der Errichtung und dem Ausbau unseres Fernsehsystems eine zweite Phase an, die nach Journalisten verlangte, deren „Fernsehtalente" an keinen beruflichen Vorbildern in diesem Lande meßbar waren. Ist es angesichts solcher Fakten nicht naheliegend, von Begabung zu reden, zumal dann, wenn man sich selbst schmeicheln darf, ein solchermaßen mit Begabungsgütern Gesegneter zu sein?

Dabei ist einmal grundsätzlich zu fragen, ob der Begriff der Begabung, den diese These so zentral setzt, überhaupt noch tragfähig ist. Die wissenschaftliche Pädagogik steht ihm in seinem traditionellen Verständnis wegen seiner unzulänglichen empirischen Überprüfungsmöglichkeiten mit großen Vorbehalten gegenüber. In der Psychologie wird er heute durchaus verwendet. Aber hier wird Begabung als Fähigkeit gesehen, innerhalb bestimmter kultureller Leistungsbereiche erfolgreich zu lernen. Demnach entfaltet sich die Begabung eines Individuums nicht, sondern ist das Ergebnis eines intensiven und interdependenten Sozialisationsprozesses. Der Mensch ist nicht begabt, sondern wird begabt. Damit wird Begabung zur pädagogischen Aufgabe Selbst die Kreativitätsforschung, eine besondere Richtung der Begabungsforschung, hat offensichtlich keinen Anlaß zur Vermutung, daß schöpferische Leistungen nur bei Sonderbegabten zu erwarten sind, sondern geht davon aus, daß diese allgemein durch bestimmte Bedingungskonstellationen gefördert, aber auch gehemmt werden können

Was ist also die Begabung, die für journalistische Berufe gefordert wird? Will diese Umschreibung mehr als eine Leerformel sein, so müssen feststellbare und meßbare Indikatoren angegeben werden bzw. grundsätzlich die Möglichkeiten eines empirischen Zugangs realisierbar sein. Deshalb wird es eher von praktischem Nutzen sein, wenn an die Stelle der Spekulation von einer „naturgegebenen" journalistischen Begabung empirische Untersuchungen des Vorganges der Einbeziehung des künftigen Journalisten in seinen Beruf, also Analysen des beruflichen Sozialisationsprozesses gesetzt werden.

Wahrscheinlich steckt aber hinter der Begabungsthese noch mehr, etwa jenes Konfliktproblem zwischen den „old-timers" aus der Pionierphase des Nachkriegsjournalismus und den „new-comers", die hinsichtlich der Ausbildungserfordernisse keineswegs mehr den „Selfmade-man-Standpunkt" einnehmen

Denn die These von der Begabung wird keineswegs von allen, besonders nicht mehr so leicht von jüngeren Berufsvertretern übernommen. Wie empirische Untersuchungen zeigen, wird sie sogar von vielen Journalisten infrage gestellt. Es sind überwiegend auch diese Praktiker, die die heute vorherrschenden Ausbildungswege als ungenügend bezeichnen. Sie halten ein akademisches Studium für wichtiger, ja zum Teil für eine unerläßliche Voraussetzung zur Ausübung journalistischer Berufe. Wohlgemerkt, es handelt sich dabei um prak-* tizierende Journalisten, so daß deren Meinung nicht als die sachfremder „Theoretiker“ abgetan werden kann

Gegensätzliche Auffassungen dieser Art beinhalten deshalb die Frage nach dem heutigen Verständnis journalistischer Berufe bzw. von Berufen überhaupt. Dazu einige allgemeine Bemerkungen. 4. 2 Berufe in der differenzierten Gesellschaft Es gibt keine Berufe schlechthin, denn auch Berufe entstehen und wandeln sich in und mit Gesellschaften. Deshalb scheint es ein müßiges Unterfangen, bestimmte, angeblich schlechthin gültige Berufskriterien für den Journalisten aufzustellen, um daran zu untersuchen, inwieweit das Verhalten von Berufsgruppen oder einzelnen Berufstätigen diesen „idealen" Definitionskriterien entspricht. Sinnvoller scheint eine Betrachtung der gesellschaftlichen Situation, um in einer Gegenüberstellung Berufe, Berufsgruppen oder Tätigkeiten daraufhin zu untersuchen, in welcher Beziehung sie zueinander stehen, ob die entstandenen Berufe und Berufskulturen dem gesamtgesellschaftlichen Wandel entsprechen oder -was durchaus möglich wäre -, weshalb sie sich dagegen wehren sollten.

Ob man entwickelte Gesellschaften wie die der Bundesrepublik als spätkapitalistische, als außengeleitete (D. Riesman), als Überfluß-(J. K. Galbraith) oder als Konsumentengesell-schaft (R. König) zu kennzeichnen versucht -Umschreibungen dieser Art müssen, ungeachtet des Grades der Relevanz ihres jeweiligen Aspektes, immer ungenau bleiben, weil sie einseitig sind. Dennoch kommen wir nicht umhin, Indikatoren zu suchen, deren Dominanz in solchen Makrosystemen beobachtbar ist und die diese Gesellschaften entscheidend charak-terisieren. So scheint für unser weitgehend urbanisiertes Gesellschaftssystem zu gelten, daß es auf einer hochtechnisierten und durchrationalisierten Produktion basiert, in der, unter Einbeziehung von Automation und elektronischer Datenverarbeitung, eine hochgradige Verwaltung in faktisch allen Bereichen und auf allen Ebenen des Lebens vorherrscht, und dessen Schwerpunkt sich unübersehbar von der Herstellung auf den Absatz der Produkte verlagert

Die Entwicklungen von Gesellschaften mit den hier nur unzureichend beschriebenen Merkmalen führen auch bei Berufen und Berufsgruppen zur Differenzierung und Spezialisierung. Das erarbeitete systematische Wissen wird „lehrbar und lernbar" So können Beschreibungen des „Zeitungers" des 17. Jahrhunderts sowie die seiner mehr oder weniger legitimen Nachfahren keine Erklärungshilfen liefern, wenn die Frage nach journalistischen Berufen in unseren Tagen oder nach deren Rekrutierungs-und Ausbildungskriterien gestellt wird. Weshalb sollten auch ausgerechnet diese Berufstätigkeiten von dem generellen gesellschaftlichen Ausdifferenzierungsprozeß ausgespart geblieben sein und immer noch einem vormaligen -in der Überlieferung ohnehin dubios gebliebenen -Berufsbild entsprechen?

Damit wäre die Berechtigung der Behauptung von der alles entscheidenden „Begabung" für journalistische Berufe entscheidend anzuzweifeln. Sind denn nicht schon längst spezifische Leistungskriterien, an die Stelle dieser Annahmen getreten? Verdecken nicht die Tatsachen, daß weder die Anforderungen an Kenntnisse und Wissen der Berufsträger noch die Merkmale der Berufe bislang Undefiniert geblieben sind, das längst anhängige Problem der Erfordernis einer Ausbildungsbreite, die sowohl nach allgemein-grundlegenden wie nach spezialisierten Qualifikationserwartungen gestaffelt sein müßte? Daraus würde nämlich folgen, daß der Zugang zu diesen Berufen insofern notgedrungen „offen" bleiben muß, weil die Qualifikation „irgendwie" zu erwerben ist. Es fragt sich allerdings, ob damit in solche Pseudo-Lösungen des Problems bereits einkalkuliert ist, daß sich die gesamte Umwelt zunehmend kompliziert und daß damit die Standards des Wissens auch für journalistische Berufe zunehmend komplexer werden. Natürlich hat der Trend zur Spezialisierung auch vor diesen Berufen nicht haltgemacht, und schon heute muten die Arbeiten mancher „AllroundSchreiber" wie journalistische Fossile aus dem 19. Jahrhundert an.

Mit der unaufhaltsam zunehmenden Spezialisierung journalistischer Tätigkeit wird eine Systematisierung der beruflichen Ausbildung nicht auszuschließen sein, zumal es sich hier um Berufe handelt, die zentrale Rollen in unserer auf Sekundärinformationen angewiesenen Gesellschaft spielen. Dieser Wandel ist in den Redaktionen faktisch längst im Gange, wenn auch nach der Ad-hoc-Methode und im Do-ityourself-Verfahren. Deshalb können über das Niveau der damit erzielten journalistischen Leistungen keine adäquat überprüfbaren Angaben gemacht werden. Treten jedoch systematische Ausbildungsmodi mit Prüfungen an deren Stelle, so soll und kann dies auf keinen Fall heißen, daß mit einmal bestandenem Examen Berufsqualifikationen von lebenslanger Gültigkeit erreicht werden. Würden aber sol-che Leistungsnachweise auch für Journalisten obligatorisch werden, so könnten sie nur ein für die nähere Zukunft hinreichendes Kenntnis-und Wissensniveau dokumentieren, das allerdings die unerläßliche Basis für einen Sachverstand darstellen würde, der sich in der Praxis bewähren muß und durch gleichzeitige berufliche Fortbildung zu erweitern und zu vertiefen ist. Denn erst auf diesem Wege wird auch eine horizontale berufliche Mobilität gewährleistet, die angesichts von Vorgängen wie der Pressekonzentration und den daraus resultierenden, oft kurzfristigen Erfordernissen notwendig wird. Solche Möglichkeiten des Berufswechsels blieben bislang sehr beschränkt, wenngleich sie im Bereich journalistischer Tätigkeiten seit eh und je üblich waren. Horizon-tale Mobilität wird auch in diesem Berufsfeld zur Regel werden, ohne daß man sagen kann, daß die bisherigen Ausbildungswege genügende Vorbereitungen und Steuerungschancen dafür bieten würden. Mehrmalige Wechsel innerhalb eines Arbeitslebens werden für alle Berufe differenzierter Gesellschaften konstitutives Axiom Ausgehend davon ist zu bedenken, auf welchen Wegen die Fähigkeiten für eine umfassende publizistisch-berufliche Disponibilität erreicht werden kann. Ob dazu vor allem das traditionelle Volontariat ausreicht, ist mehr als fraglich.

4, 3 Kritische Bemerkungen zum Volontariat

Wie der Überblick im Abschnitt 2 zeigt, dominiert hierzulande als journalistischer Ausbildungsweg das Volontariat in Redaktionen. Es hat, ähnlich wie die Begabungsthese, entschiedene Verfechter, die es als den Weg zum Journalismus bewerten. Da man in den USA, in Schweden, Dänemark oder Großbritannien, also in Gesellschaftssystemen, die funktional-strukturell mit der Bundesrepublik sinnvoll vergleichbar sind, zunehmend von diesem journalistischen Ausbildungsweg abrückt, sei die Frage erlaubt: Entspricht das Volontariat, d. h. die im Rahmen des alltäglichen Atbeitsablaufs in den publizistischen Produktionsstätten (sprich: Redaktionen) der Massenmedien durchgeführte Berufsausbildung noch immer den heutigen Erfordernissen?

Wenn als Argument für die Bewährung dieses Ausbildungsweges immer wieder die Tradition bemüht wird, so sei daran erinnert, daß noch keine 60 Jahre vergangen sind, seitdem das Volontariat in Deutschland als Kompromiß aus einer heftig geführten Ausbildungsdiskussion hervorging. Der Journalismus als Familienbetrieb oder als Ein-Mann-Unternehmen mit Hilfskräften, wie er noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei uns dominierte 4’), kannte die „journalistische Selbst-ausbildung" als Regel. Erst im Jahre 1913 be-schloß der „Reichsverband der deutschen Presse“ zögernd, es sei festzustellen, „welche Zeitungen gewillt und geeignet sind, Volontäre anzunehmen und zu schulen" 41).

Der Verband zeigte sich damals stark beeinflußt von Leuten wie J. Kastan, einem vehDienten Gegner einer Journalistenausbildung. Seine Auffassung war: „Ich weiß kein anderes Ausbildungsmittel als das eine: Wer schwimmen lernen will, der muß ins Wasser springen. Wer von unseren glänzendsten Jour-Mlisten hat eine wirkliche Vorstellung von er Herstellung einer Zeitung? Sie brauchen auch keine Vorstellung davon zu haben: nur dr den Chefredakteur ist es notwendig . . .

enntnisse muß der Journalist natürlich haen:

aber wo er sie her hat, ist vollständig —---------gleichgültig . . .'Und Kastan beschwor seine Journalistenkollegen: „Geben Sie jeden Versuch auf, durch Institute, seminarähnliche Einrichtungen die Vorbildung der Journalisten zu fördernl . . . Lassen Sie die Vorbildungsfrage ein für allemal begraben sein! Folgen Sie meinem gutgemeinten Rat! Lassen Sie diesen wilden, ungeregelten Zustand weiterfortbestehen! Lehnen Sie alles a limine ab!“

Neben dieser Auffassung, die Otto Jöhlinger als „journalistisches Manchestertum" charakterisierte 48), gab es auch in Journalistenkreisen jener Zeit und besonders auf besagter Delegiertentagung durchaus andere Vorstellungen. Kastans Philippika war auf Bemühen seines Gegenspielers Martin Mohr gemünzt, der als Vorsitzender des „Landesverbandes der Bayerischen Presse“ bereits 1911 auf dessen erster Hauptversammlung plädiert hatte: „Wir sehen ein wesentliches Moment der Förderung des Berufes und Standesbewußtseins in einer umfassenden beruflichen Vorbildung der Berufsgenossen. Die Hauptversammlung beauftragt den Vorstand, die Frage zu untersuchen, ob die bisher dem der Publizistik sich widmenden Nachwuchs gebotene Gelegenheit zur beruflichen Ausbildung ausreicht, und die weitere Frage zu behandeln, inwieweit die höheren Bildungsanstalten diesem immer dringlicher werdenden Bedürfnis Rechnung tragen können.“ Auch der „Verband der Rheinisch-Westfälischen Presse“ nahm sich damals der Ausbildungsproblematik an und veranlaßte, daß sie auf die Tagesordnung der Delegiertenversammlungen des „Reichsverbandes" von 1912 und 1913 kam. Doch beide Male lehnten die Delegierten Vorschläge einer Akademisierung ab, unterstützt vom Verleger-Organ „Zeitungs-Verlag", das meinte, es hieße „einen freien Beruf in Rangordnungen eindämmen, wenn man das akademische Studium für den Journalismus fördern wollte . . . Der Journalist muß frei sein, frei wie das lebendige Leben, das er zu erfassen bemüht ist, wo es sich seinen Augen offenbietet. -Wie das Leben nur in sich selbst die Kräfte findet zu freier und natürlicher Entfaltung, so darf auch im Journalismus nur das eine bleibende Stätte erhalten, was als eine Notwendigkeit aus sei-42 ner Eigenart erwächst. Was von vielen Angehörigen des Berufes als ein Zwang empfunden wird, der von außen hineingetragen ist -und das dürfte hinsichtlich des akademischen Studiums der Fall sein kann nicht zu einer Vorbereitung für den angehenden Journalisten gemacht werden."

Diese Ansammlung pathetischer Gemeinplätze ist um so erstaunlicher, als der 1894 gegründete „Verein Deutscher Zeitungs-Verleger" in der ersten Ausgabe seines ab 6. Oktober 1900 erscheinenden Verbandsorgans „Zeitungs-Verlag" unter dem Titel „Unser Programm" schon verkündet hatte: „ ... Zu den idealen Absichten seines Programms zählt der Verein . . . die Bestrebungen, die darauf gerichtet sind, durch eine sachgemäße Vorbereitung der Journalisten der deutschen Tagespresse einen Stamm von Mitarbeitern zuzuführen, für die jenes Wort Bismarcks von den Leuten, die ihren Beruf verfehlt haben, keine Geltung hat. Der Verein deutscher Zeitungs-Verleger erstrebt die systematische Ausbildung von Männern für den Journalistenberuf auf den Universitäten und hofft, damit wesentlich dazu beizutragen, daß der Stand der Journalisten und Redakteure auch bei uns in Deutschland die Stellung einnimmt, auf die er in anderen Ländern schon lange berechtigten Anspruch machen kann."

Wir haben nicht die Absicht, hier weiter zu verfolgen, wie die Ausbildungspolitik der sich vernehmlich zu Wort meldenden Wissenschaftler (z. B. Karl Bücher, Karl Jaeger u. a.) und der Praktiker, insonderheit ihrer Verbände, in den Jahren zwischen dem Ersten Weltkrieg und 1933 und nach dem Zusammenbruch von 1945 bis in die Gegenwart in ihren einzelnen Phasen verlief Diese Auseinandersetzungen um die Ausbildung von Journalisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten jedenfalls zur Folge, daß sich das Volontariat zur Ausbildungsregel entwickelte und es in seinen Grundzügen bis heute blieb. Gutgeheißen wird es weiterhin mit ähnlichen, vielleicht modifizierten, aber nicht minder unbewiesenen Be-hauptungen. Allerdings fehlt auch in der Gegenwart die Einheitlichkeit in der Beurteilung des Volontariats. Je nach dem Kreis der befragten Praktiker fällt sie sehr unterschiedlich aus. So äußern sich ältere Journalisten und Verleger meist recht positiv dazu; eher negative Antworten erhält man, wenn Volontäre oder junge Redakteure daraufhin angesprochen werden. Die Kriterien, die diesen unterschiedlichen Bewertungen zugrunde liegen, orientieren sich offensichtlich an sehr verschiedenen Horizonten. So betonen die Befürworter des Volontariats, daß eine Journalistenausbildung nur etwas taugen könne, wenn sie praxisnahe durgeführt werde. Bei Rückfragen wird erkennbar, daß eine „praxisnahe Ausbildung" mit dem Volontariat in seinen heutigen Formen schlechthin identifiziert wird. Alternative Möglichkeiten, die durchaus nicht praxisfern zu sein brauchen, sind selten bekannt oder scheinen in den Vorstellungsbereichen der Volontariatsverfechter keinen Zugang zu finden. Es erstaunt immer wieder, mit wie wenig Information und mit welch tiefsitzenden Vorurteilen den Ausbildungsmöglichkeiten begegnet wird, die das Volontariat ergänzen oder ersetzen können. Die Vor-, Ausund Fortbildungseinrichtungen, wie sie in Abschnitt 3 aufgeführt wurden, sind vielen Volontärausbildern weitgehend unbekannt oder werden als vage Vermutungen mit der Deutschen Journalistenschule und ihren Lehrredaktionen verwechselt und vermengt, von Kenntnissen über praxisnahe Ausbildungswege, wie sie im Ausland bestehen, ganz zu schweigen.

Andererseits sind die Antworten, vor allem von Volontären und jungen Redakteuren, die dem Volontariat skeptischer oder ablehnend gegenüberstehen, im allgemeinen bestimmt durch eigene Erlebnisse. Gewiß spielt hier die Konfrontation mit der Berufswirklichkeit eine Rolle, die oft so gar nicht übereinstimmt mit den hochgespannten, allzu idealistischen Erwartungen des auf die Entscheidung für den Journalistenberuf selten vorbereiteten Anfängers. Leider gibt es bis heute noch keine konsequent den Werdegang von Volontären analysierende Untersuchung, die eine deutliche Trennung zwischen den tatsächlichen Ausbildungsmängeln und den enttäuschten Erwartungen der Volontäre ermöglichen würde Es ist jedoch kein Geheimnis, daß zum „Image" des Journalisten in den vorberuflichen Bereichen unserer Gesellschaft noch immer ein Hauch Boheme gehört der angehende Volontäre sicherlich nicht unberührt läßt. Hinzu kommt, daß sich deren Berufserwartungen in erster Linie an den größten der großen Journalisten orientieren. Berufsanfänger ignorieren nicht nur weitgehend die in jedem Beruf zu erfüllenden alltäglichen Routinearbeiten als für sie unerheblich, sondern auch die Tatsache, in welchem Zahlenverhältnis Spitzenjournalisten zu allen journalistisch Tätigen stehen.

Die individuellen Einstellungen zum Volontariat werden bei den „Auszubildenden“ auch durch Erfahrungen geprägt, die mit einer eigenartigen Form der Berufsausbildung gemacht werden, wie sie in manchen Verlagshäusern noch anzutreffen ist. Statt sie auszubilden, beschäftigt man dort Volontäre sehr einseitig oder man betrachtet sie gar als Ersatz für Redakteure Wenn dann in den Redaktionen als Begründung solchen Handelns noch beliebte Vergleiche wie der von der „Schützengrabensituation" gewählt wird, in der sich der Volontär bewähren könne, dann verweisen solche Auffassungen zu deutlich auf die ungenügenden pädagogischen Einstellungen von Volontärausbildern. Sanktionsmöglichkeiten hinsichtlich solcher Mißachtung der Ausbildungsrichtlinien von 1969 sind nicht gegeben. Kontrollaufgaben, wie sie Industrie-und Handelskammern bzw. Handwerkskammern in bezug auf die Ausbildung in ihren Bereichen ausüben, sind für die Volontärausbildung niemandem übertragen.

An dieser Stelle muß nachdrücklich betont werden, daß es eine Reihe bekannter Redaktionen in der Bundesrepublik gibt, die seit Jahren ein ausformuliertes und sorgsam betreutes Volontariat durchführen Diese wenigen Beispiele dürfen jedoch nicht verallgemeinert werden und davon ablenken, daß das Volontariat eine Fülle durchaus behebbarer Unsicherheiten für den Berufsanfänger birgt. Er hat nach der gegenwärtigen Lage einfach Glück gehabt, wenn er in seiner Redaktion interessierte Ausbilder vorfindet, die für ihn ausreichend Zeit haben. Nach didaktischen Qualifikationen, die Ausbilder besitzen sollten, fragt ja ohnedies niemand, zumindest werden keine Nachweise verlangt. Darin liegt ein weiteres Handicap der Ausbildung im Rahmen der Redaktionen. Anstelle von zur Lehre befähigten und dafür freigestellten Volontärbetreuern finden wir viel zu häufig voll ausgelastete Redakteure vor, die sich „so nebenbei" auch noch um den Nachwuchs zu kümmern haben. Sich vorzustellen, wie intensiv und mit wieviel Geduld dies unter solchen Umständen geschehen kann, bedarf keiner großen Phantasie.

Aber selbst wenn man den Volontär in der Redaktion nachhaltig betreut, so werden in seiner Ausbildung stets die speziellen Gegebenheiten und die vielen örtlich bedingten Alltagserfordernisse redaktioneller Arbeit dominieren. Der Beruf reproduziert sich in Orientierung an „Werkstatthorizonten" selbst, d. h. die Standards werden in keinem entscheidenden Aspekt einer externen Kritik ausgesetzt und bleiben somit gegen grundlegende Wandlungsvorstellungen abgeschirmt. Was wunder, daß das Volontariat der „beste aller Ausbildungswege" bleibt.

Wie aber erlangt der Volontär Einsichten in politische, ökonomische und soziale, insbesondere massenkommunikative Abläufe, über die er täglich Informationen, gewissermaßen als „Sachkundiger", zu bearbeiten und damit zu bewerten hat? Die zumindest mit solchen abstrakteren Betrachtungsweisen verbundene Einbeziehung von theoretischen Überlegungen stoßen bei vielen Praktikern auf strikte Ablehnung. Durch entsprechende Rückfragen wird jedoch evident, daß häufig, völlig unreflektiert, Theorie mit Wissenschaft gleichgesetzt wird und daß viele Praktiker die feste Über-zeugung vertreten, es gäbe so etwas wie eine „rein praktische Ausbildung". Praxis meint in diesem arglosen Verständnis die mehr oder weniger großen, regional oder lokal bedingten Zufälligkeiten des Berufsalltags. Eine Quelle für solche Theoriefeindlichkeit, oder besser gesagt: dieses Mißverständnis von Theorie, dürften nicht zuletzt die in Abschnitt 2. 3 dargelegten Unkenntnisse sein.

Es sind keine gesicherten Daten darüber bekannt, wieviele Volontäre auch nach Abschluß ihrer Ausbildung als Redakteure in ihren Ausbildungsredaktionen bleiben, wie lange sie bleiben, welche Beweggründe sie zum Wechsel ihres Arbeitsbereiches veranlassen und in welchen publizistischen Einrichtungen sie tätig werden. Obwohl wir ohne solches Material das Volontariat beurteilen müssen, kann doch zumindest angezweifelt werden, ob der primär auf die Alltagsbedürfnisse einer Redaktion abgestellte Ausbildungsweg breit genug ist, um dem Volontär genügend Chancen für den besonders heute wichtig gewordenen Wechsel in verwandte Berufe (horizontale Mobilität) zu eröffnen, und ob dieser Ausbildungsgang ande. rerseits genügend differenziert ausgebaut ist, um eine hinreichend solide Grundlage für eine anschließende berufliche Spezialisierung zu bieten. Faktum ist, daß das Volontariat als ein Ausbildungsweg für viele einander sich ähnelnde Berufe gilt und beschritten wird. Ob es die dafür unerläßliche Basisausbildung gewährt, ist nicht systematisch nachgeprüft und darf nach unseren in empirischen Untersuchungen gesammelten Erfahrungen mit Recht in Frage gestellt werden. Darüber können auch die Beispiele jener bekannten Journalisten nicht hinwegtäuschen, die es mit einem traditionellen Volontariat „zu etwas gebracht"

haben. Vielleicht sollte man zutreffender sagen: Sie haben es trotzdem zu etwas gebracht.

Eine an Exempeln orientierte Argumentation dieser Art führt jedoch in der Regel am Kern-problem vorbei. Tatsache ist, daß gegenwärtig allein in Redaktionen von Tageszeitungen in der Bundesrepublik schätzungsweise 750 bis 800 Volontäre tätig sind, d. h., daß bei einer durchschnittlichen zweijährigen Volontärszeit jährlich rund 400 Volontäre neu eingestellt werden Hinzu kommen pro Jahr etwa 60

Volontäre, die ihre Ausbildung in den Rundfunkanstalten erhalten Die überwiegende Zahl dieser Volontäre wird mit Sicherheit nicht „prominent" werden, aber von ihren Leistungen wird über das -nahezu ominös gewordene -Jahr 2000 hinaus der Verlauf des öffentlichen Kommunikationsprozesses in unserer Gesellschaft entscheidend abhängen. Und nicht zuletzt deshalb wird das Problem der Ausbildung für journalistische Berufe ein Problem der Gesamtgesellschaft, zumal sie außer dieser Art von „Vorbeugung durch Ausbildung" faktisch keine öffentlichen Kontrollmöglichkeiten über die Qualifikationen derer besitzt, die diese Gesellschaft mit publizistischen Informationen versorgen. Soll die Autodidaktik, die dem Volontär und dem jungen Redakteur als Regel anheimgegeben ist, Um sich zu „spezialisieren" und zu „qualifizieren", auch in Zukunft der Königsweg zu Journalistenberufen bleiben? Nach dem oben Gesagten will uns eher scheinen, daß es sich dabei um einen Holzweg handelt. 4. 4 Ausund Fortbildung für Kommunikatoren Wollen wir Aus-und Fortbildung diskutieren, so erscheint es lohnend, diese Begriffe zunächst semantisch zu präzisieren. Es versteht sich, daß eine angemessene Auseinandersetzung mit der damit eng verbundenen generellen Bildungsproblematik an dieser Stelle nicht geleistet werden kann. Aber angesichts der Vielschichtigkeit und Breite, die die wissenschaftliche Diskussion gerade diesen Begriffen widmet, und im Hinblick auf die meist kommentarlose Übernahme, mit der diese Termini im Zusammenhang mit publizistischen Berufen Verwendung finden, ist zumindest der Versuch einer kurzen Klärung geboten.

Bildung meint heute eines von vielen Folgeproblemen sich ständig ausdifferenzierender Gesellschaftssysteme Die durch Differenzierung erreichte hohe interne Komplexität von Gesellschaftssystemen hat eine Steigerung der Systemkapazität zur Folge, die ihrerseits ein funktional-spezifiziertes Bildungssystem zum Fortbestand dieser als Handlungssysteme aufgefaßten entwickelten Gesellschaften erforderlich macht

Innerhalb dieses sozialen Differenzierungsund Spezifizierungsprozesses ist Bildung als ein bestimmter Bereich von Sozialisationsvorgängen zu verstehen. So meint Ausbildung zu publizistischen Berufen (oder kurz: zu Kommunikatorberufen) den ausgegliederten Sozialisationsprozeß (Lernprozeß), in dem Strukturen zur Lösung der publizistischen Probleme geformt werden, die zur Erhaltung und Steigerung der Leistungsfähigkeit der fortgeschrittenen Gesellschaften bewältigt werden müssen. Durch Ausformung von publizistischen Berufen und in der Ausbildung für diese Berufe sollen individuelle Fähigkeiten des publizisti-

schen Verhaltens als relativ autonome Strukturen zur Lösung publizistischer Probleme entwickelt werden. Sie stellen Regeln des pub-

lizistischen Verhaltens dar, die für eine relative Dauer gelten und die in verschieden formulierten systembezogenen Rollen faßbar sind.

Die Ausbildung zu solchen Berufen meint also die Herstellung von Verhaltensstrukturen, nach denen im publizistischen Alltag generell gehandelt werden kann. Diese formalisierten Berufsstrukturen werden in der Wirklichkeit durch eine Fülle nichtgeneralisierbarer, sog.

informeller Verhaltensweisen erweitert, ange-

reichert und personspezifisch ausgestattet.

Die vorgetragenen Gesichtspunkte bedingen auch eine Neueinstellung des Problemfokus auf Kommunikatorberufe, d. h., es ist nicht mehr nach der „Begabung" einer Person für vage beschriebene journalistische Berufe zu fragen, vielmehr sind diese Berufe selbst in das Zen-trum der Betrachtung zu stellen, um für sie Personen zu rekrutieren und auszubilden

Dieses Vorgehen verlangt gleichzeitig, Abschied zu nehmen von dem schmeichelhaften, aber irrationalen Konstrukt einer sich primär selbst darstellenden „publizistischen Persönlichkeit" als einer Art von „höchstem Gut der Journalistenkinder". Heute sind Berufsrollen in ihrer Interdependenz zum Kommunikationssystem und dessen Umwelt in den Vordergrund zu rücken.

Es gilt ferner, die oft anzutreffende Vorstellung von einem unerschöpflichen Arbeitsmarkt aufzugeben, aus dessen überflußangebot an Bewerbern für Kommunikatorberufe mehr oder weniger brauchbares Material herausgefiltert werden kann. Solche Annahmen mögen sinnvolle Ansatzpunkte für eine kurzfristige Anstellungspolitik einzelner öffentlich-kommunikativer Unternehmen sein; als Basis einer gesamtgesellschaftlichen Strukturpolitik für Kommunikatorberufe reicht dieses Konzept jedoch nicht aus.

Unter diesem Blickpunkt nehmen sich auch die Probleme der Fort-und Weiterbildung etwas anders aus. Im geläufigen Verständnis werden unter Fortbildung jene Maßnahmen verstanden, die zum (innerorganisatorischen) beruflichen Aufstieg, zur vertikalen Berufsmobilität beitragen. Unter Weiterbildung bezeichnet man hingegen jene Maßnahmen, die der allgemeinen Ausdehnung des berufsspezifischen Horizontes dienen, also die horizontale Berufsmobilität fördern. Wird diese Trennung auf die Empirie bezogen, so weist sie betont analytische Züge auf. Und in der Tat verschmelzen beide Vorstellungsbereiche in der Praxis. Horizontale Mobilität ohne Aufstiegs-indikatoren dürfte selten anzutreffen sein. Ihre getrennte Verwendung wäre allerdings für die Analyse bestimmter, gegeneinander abzusetzender Bildungserweiterungen durchaus sinnvoll. Das liegt jedoch nicht in der Absicht dieser Ausarbeitung. Deshalb wollen wir für den vorliegenden Zweck unter dem Terminus Fortbildung alle systematischen Versuche der Erweiterung des Ausbildungswissens begreifen. Wie die Übersicht in Abschnitt 3 zeigt, veranstalten in der Bundesrepublik einige Institute Fortbildungskurse für Journalisten, über die damit erzielten Erfolge wissen wir wenig. Zu übertriebenen Erwartungen dürfte jedoch kein Anlaß bestehen. Es wird zwar versucht, durch Befragung der Teilnehmer deren Wünsche und Vorstellungen zu ermitteln, um sie zur Grundlage der Programmgestaltung für diese Kurse zu machen. Wie aber sollen gerade diese Fortbildungsbeflissenen wissen, welche der außerhalb ihres Gesichtskreises stattfindenden Entwicklungen für die Erweiterung ihrer durch die Ausbildung gesetzten Kenntnisse relevant sind? Darin liegt doch gerade der Zweck der Fortbildung, ihnen diese bislang unbekannt gebliebenen Fortschritte nahe zu bringen.

In diesem Zusammenhang stellt sich freilich die grundsätzliche Frage, welche Vorstellungen von Fortbildung in solchen Kursprogrammen ihren Ausdruck finden. Besteht etwa nur die Absicht, dem Kursteilnehmer darzustellen, daß die Kommunikationswissenschaft empirisch forscht, welche Probleme sie sich auswählt und zu welchen Ergebnissen sie inzwischen gekommen ist, oder etwa vorzutragen, wie die Länderpressegesetze lauten und worin sie sich unterscheiden? Das Studium von Programmen journalistischer Fortbildungskurse sowie die Teilnahme daran legt solche Vermutungen nahe. Darin sollte jedoch nicht, zumindest nicht primär, die Zielvorstellung einer publizistischen Fortbildung liegen. Vielmehr will uns diese erst dann sinnvoll erscheinen, wenn mit dem im Fortbildungsprozeß Gebotenen bei den Teilnehmern an einen vorhandenen Ausbildungsstand angeknüpft wird, um so Kenntnisse zu ergänzen und einmal Gelerntes zu reaktivieren. Und nur auf dieser Basis sind u, E. Bezüge zu speziellen, auch wissenschaftlichen Fortschritten herstellbar und zugänglich.

Doch schon melden sich wieder berechtigte Zweifel. Weist der durchschnittliche Absolvent eines Volontariats einen Ausbildungsfundus auf, der es ihm ermöglicht, aufgetretene Lükken und feststellbare Ausbildungsmängel durch Fortbildungskurse zu korrigieren? Fin-den solche im Rahmen universitärer Studienprogramme statt -und wo sonst finden wir künftig hinreichend qualifiziertes Fortbildungspersonal? -, so wird dem Kommunikator mit Volontariat das Niveau weitgehend neu sein und eine Fortbildung müßte praktisch die Ausmaße eines zweiten Ausbildungsganges annehmen.

Wer dies feststellt, will damit auf keinen Fall sagen: weil dem so ist, muß alles beim alten bleiben. Gerade in der dürftigen Grundlage, von einer ungenügenden Ausbildung durch ein Volontariat geschaffen, sehen wir den entscheidenden Mangel für eine auf-und ausbaufähige Fortbildung, die diesen Namen verdient. Ihn zu beheben, ist die Hauptaufgabe aller Aus-und damit konsequenterweise auch der Fortbildungsreformen. Denn wenn eine Aus-und Fortbildung für Kommunikatoren die Notwendigkeit einer hinreichenden beruflichen Mobilität gewährleisten soll, dann ist eine Basis zu legen, die ein noch so gut gemeintes Volontariat nicht zu erbringen vermag. Mit anderen Worten: Schon in eine vielphasige Grundausbildung müssen andere, den angestrebten Beruf verwandte Möglichkeiten als evtl. Alternativen einbezogen werden, um eine -aus welchen Gründen auch immer -spätere Fluktuation realisierbar zu machen. Dieses Erfordernis drängt uns die Berufsforschung nachhaltig auf

Journalistenberufe stecken wie andere Berufe moderner Industriegesellschaften in einer Identitätskrise. Wohlfeile Redensarten wie: „Der Journalist ist ein Mensch, der von immer mehr immer weniger weiß", helfen ihren Trägern gar nichts. Einer Gesellschaft, die für alles Spezialisten hat, wird den Journalisten, die nach solchen Ideologien ausgebildet sind, die Rolle von entwicklungsgeschädigten Miniaturpolyhistoren zuweisen, die vom romantizierten Glanz angeblicher Prototypen ihres Standes zehren, deren fachliche Kompetenz jedoch zu Recht in Zweifel gestellt werden muß. Berufsbilder wie das des Deutschen Journalistenverbandes aus dem Jahre 1966 bleiben hoffentlich die letzten Abgesänge solcher Mißverständnisse 4. 5 Zweistufige Ausbildung von Kommunikatoren In ihrem Memorandum zur Neuplanung von Aus-und Fortbildungswegen (vgl. Abschnitt 4. 1) setzt die „Gemischte Kommission“ des Deutschen Presserates das Konzept der Gesamthochschule voraus. Ebenso verfährt die journalistische Aubildungsinitiative, die jüngst der nordrhein-westfälische Wissenschaftsminister, Johannes Rau, geplant für die Jahre 1973/74, vortrug Zweifelsohne weist dieses Reformkonzept der „Differenzierten Gesamthochschule“ (R. Dahrendorf) als gesamtes Spektrum möglicher Verbundsysteme eine Fülle realisierbarer Möglichkeiten auf. Und schließlich wurde ja bereits eine „Integrierte Gesamthochschule" in Kassel eröffnet

Ungeachtet der unterschiedlichen Verwendung des Begriffes bei der Legislative, den Kultusbehörden sowie interessierten Personen, Gruppen und Verbänden dient die „Differenzierte Gesamthochschule" in dieser weiten Fassung der ständigen Orientierung in allen Reformdiskussionen. Deshalb ist auch die Reform der Ausbildung von Kommunikatoren grundsätzlich in den Rahmen der Hochschul-und damit der Bildungsreform zu stellen. Es soll jedoch nicht verkannt werden, daß bis heute kein noch so allgemeiner Konsens über die grundlegenden Strukturmerkmale der Gesamthochschule erzielt wurde Formulierungen wie: „In welcher Gestalt auch immer die Gesamthochschule Wirklichkeit wird . .." bilden weiterhin die Standardeinleitungen zur diesbezüglichen Diskussion. Eine emotionengeladene Euphorie ist deshalb in diesem Zusammenhang besonders unangebracht. Andererseits ist es kaum vorstellbar, daß die Universitäten in ihrer gegenwärtigen Konstruktion praxisnahe Ausbildungsgänge aufnehmen würden, wie sie etwa im Memorandum des Deutschen Presserates für Journalisten skizziert werden.

Vielleicht ist es deshalb ratsam, zu verdeutlichen, daß es sich bei einer Ausbildung zu Kommunikatorberufen angesichts der Vielzahl und Unterschiedlichkeit -und zunächst abgesehen davon, wie die spezifischen Studienkombinationen im einzelnen auch immer aussehen mögen -grundlegend um einen Prozeß handelt, der sich auf mindestens zwei Ebenen vollziehen muß. Entsprechende Parallelen dafür haben sich hierzulande in technologischen und ökonomischen Ausbildungsbereichen bereits etabliert. Denken wir an die zweistufige Ausbildung für Ingenieure, zum Ingenieur (grad.) an Fachhochschulen und zum Diplomingenieur bzw. Dr. -Ing. auf Hochschulebene. Im Bereich der Wirtschaftswissenschaft haben wir Entsprechungen in den Höheren Wirtschaftsfachschulen, die den Betriebswirt (grad.) verleihen, bzw. an den Wirtschafts-und Sozialwissenschaftlichen Fakultäten und Fachbereichen der Universitäten, an denen der Dipl. -Kaufmann und andere wirtschafts-und sozialwissenschaftliche Diplome sowie der Dr. rer. pol. erworben werden. Diese bestehenden Lehreinrichtungen ermöglichen es durchaus -wie intensive Bemühungen gegenwärtig zeigen -, beide Lehrebenen organisatorisch unter ein Dach zu bringen. Worauf es jedoch hier ankommt, ist der Verweis auf die unterschiedlichen Studienorientierungen, die aufgrund verschiedener Berufsziele zu diesen abgestuften und innerhalb einer Ebene weiter differenzierten Studienrichtungen geführt ha-ben. Sie scheinen uns auch für die Kommunikatorenausbildung erforderlich und realisierbar. Eine solche zweistufige multi-bis interdisziplinäre Ausbildungsmöglichkeit für Kommunikatorberufe hat in den USA eine langjährige Bewährung hinter sich Die erste, nennen wir sie die Ausbildungsstufe I, vollzieht sich dort in den universitär eingegliederten Schools of Journalism, die der künftige Kommunikator (also nicht nur der angehende Journalist) im Rahmen seiner insgesamt vierjährigen College-Ausbildung absolviert. Zwei Jahre davon werden mit Schwerpunkt auf eine kombinierte theoretisch-praktische Ausbildung verwendet. Hier arbeiten graduierte Akademiker als Ausbilder, die zum Teil zusätzlich eine langjährige Berufspraxis in den Massenmedien, in Verlagen, in der Werbung usw. aufweisen. Die Ergebnisse dieser praxisorientierten Lehre finden u. a. ihren Niederschlag in den von den Studenten unter Betreuung hergestellten und regelmäßig erscheinenden Zeitungen oder in der Produktion sendereifer Hörfunk-und Fernsehprogramme, die über universitätseigene Hörfunk-und Fernsehstationen ausgestrahlt werden. Das Faktum, daß rund 60 °/o aller US-amerikanischen Zeitungsjournalisten über eine solche Ausbildung verfügen sowie die Tendenz, in den elektronischen Medien Hörfunk und Fernsehen leitende Positionen nur noch mit universitär ausgebildeten Personen zu besetzen, verweisen sowohl auf die Brauchbarkeit der stark untergliederten Studiengänge als auch generell auf den ansteigenden Trend zur Akademisierung von Kommunikator-berufen.

Zu einer zweijährigen universitären Kommunikatorausbildung hat sich vor einigen Jahren auch Schweden entschlossen, wo an den beiden Journalistenhochschulen in Stockholm und Göteborg ein betreutes Praktikum in ein theoretisches, primär wirtschafts-und sozialwissenschaftliches Studium eingebettet wird. Bereits während der Grundausbildung an den Hochschulen erstellen die schwedischen Kommunikationsstudenten eigene Zeitungen. Die Fortbildung von Journalisten findet dort ebenfalls an den beiden genannten Hochschulen statt

Eine gleichfalls grundlegende Ausbildungsänderung für Kommunikatoren führte Dänemark ein Während dort bislang die praktische Ausbildung im Mittelpunkt stand und eine Unterrichtung an der Hochschule eher ergänzenden Charakter hatte, ist das Studium an der Danmarks Joumalisthojskole in Arhus seit September 1971 obligatorisch. Die insgesamt vierjährige Ausbildungszeit wird zweigeteilt, und zwar arbeitet der Student zweieinhalb Jahre an der Hochschule und eineinhalb Jahre in der Praxis. Wie in Schweden findet der praktische Teil der Ausbildung in Redaktionen und Abteilungen von Zeitungen, Zeitschriften, Nachrichtenagenturen, Hörfunk und Fernsehen statt. Nach einem sechsmonatigen praxisorientierten Einführungskurs hat der Student ein Examen abzuleisten, das über seinen weiteren Verbleib an der Hochschule entscheidet. Daran schließt sich das erste Ein-Jahres-Studium an, in dem Politikwissenschaft, Soziologie, Wirtschaftswissenschaft, Kunst-und Erziehungswissenschaft im Zentrum der Lehre stehen. Die Thematik wie die Methoden sind dabei auf die künftige Verwendung in der journalistischen Arbeit zugeschnitten. Die praktische Ausbildung soll den Studenten in der journalistischen Alltagsarbeit eines Mediums und unter Betreuung erfahrener Praktiker mit den Techniken und der Technologie des Journalismus vertraut machen. Im zweiten Ein-Jahres-Studiengang, mit dem die Ausbildung abschließt, erfolgt eine theoretisch-praktische Unterweisung in den verschiedenen Arten journalistischer Arbeit, einschließlich der Tätigkeit bei Hörfunk und Fernsehen. Jetzt beginnt sich der Student zu spezialisieren und entscheidet sich für zwei Richtungen, um sich am Ende des Gesamtstudiums einem Schlußexamen zu stellen. An der Struktur dieses dänischen Ausbildungsmodells hatten vor allem die Verleger-und Journalistenverbände des Landes erheblichen Anteil. Die Finanzierung der gesamten Ausbildung an der Dänischen Journalistenhochschule bestreitet die dänische Regierung.

Großbritannien, die Niederlande, Brasilien und andere Staaten haben bereits ähnliche universitäre Programme für Kommunikatoren auf der Ausbildungsstufe I entwickelt oder sind dabei, entsprechende Reformen durchzuführen.

Es muß nicht unterstellt werden, daß diese oder ähnliche Ausbildungswege bereits-optimale Lösungen darstellen. Die wenigen hier skizzierten Beispiele stehen in erster Linie als Indizien für die sich zunehmend profilierende Auffassung, daß in Gesellschaften f ortgeschrittener Entwicklungsstadien eine Akademisierung von Kommentatorberufen, insbesondere jener in den Massenmedien, unerläßlich wird. Diese grundlegende Position und die Argumente, auf denen sie beruht, gilt es gegen vielfältige Spekulationen und Vermutungen bezüglich der Aus-und Fortbildung von Kommunikatoren ins Feld zu führen. Es versteht sich, daß deshalb an dieser Stelle noch kein ausformuliertes Ausbildungsmodell entwickelt werden kann. Das scheint zudem auch ein nachgeordnetes, wenngleich nicht unkompl ziertes Problem zu sein. Wie immer auch eine organisatorische Grundlage hierfür ausgestaltet wird, auf zwei Aspekte wird stets besonders zu achten sein: 1. Keine zu eng formulierten Studiengänge zu institutionalisieren, sondern ein breitgefächertes, für eine spätere berufliche Mobilität Voraussetzungen schaffendes Lehrangebot einzurichten, und 2. die Durchlässigkeit zu einer Ausbildungsstufe II zu gewährleisten.

Wie oben erwähnt, besteht bereits heute eine zunehmende, wenn auch noch nicht klar artikulierte Nachfrage nach qualifizierten Universitätsabsolventen für Tätigkeiten, die Kommunikatorberufe in weiterem Sinne darstellen und deren Arbeitsfeld auch außerhalb der Massenmedien liegen kann. Das Charakteristikum dieser, der amerikanischen „Graduate Education in Communications" 69) vergleichbaren Ausbildungsstuie II besteht in erster Linie in einer „Lehre durch Forschung". Ansätze dazu finden wir heute an einigen deutschsprachigen kommunikationswissenschaftlichen Instituten in Verbindung mit den in Ab-schnitt 2. 3 genannten Studienrichtungen. Da diese Versuche bisher ohne zusätzliche finanzielle und personelle Unterstützungen entwickelt werden, vollzieht sich ihr Ausbau nur zögernd und noch ohne zahlenmäßig beeindruckenden Erfolg. Ziel dieser Ausbildungsstufe II ist es, in zunehmendem Maße auf Kommunikatorberufe vorzubereiten, deren Berufsaufgaben in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit öffentlichen Kommunikationsproblemen und/oder in der kommunikationswissenschaftlichen Lehre und Forschung auch außerhalb der Universitäten bestehen.

Die verschiedenen Akademien und Fach(hoch) -schulen, die Lehrinstitute der Gewerkschaften, Kirchen, Stiftungen und der Bundeswehr, die Pädagogischen Hochschulen im Rahmen der Ausbildung zur Mediadidaktik und viele andere Einrichtungen ähnlicher Art erwarten ualifizierte Lehrkräfte für den Bereich öffentlicher Kommunikation. Dazu kommt die Ausbildung jener Berater und Verbindungsleute, deren Aufgaben in der Herstellung und Auf-Techterhaltung von Kontakten sowie allgemein ™ der Übertragung von Informationen aus ach-in Alltagssprachen bestehen, um damit le mit der gesellschaftlichen Differenzierung wachsenden J erwinden, -——— Kommunikationsbarrieren zu die zwischen Politik, Verwaltung ", Vgl, Manfred Rühl, Die Ausbildung von ahsten in den USA, a. a. o. und Wirtschaft einerseits sowie Wählern, Klienten und Konsumenten andererseits bestehen. Und schließlich sind auch Universitätsprofessoren für Kommunikationswissenschaft Träger eines Berufes, die, genau wie die anderen primär wissenschaftlich orientierten Kommunikatorberufe, einer auf diese Berufstätigkeit vorbereitenden Ausbildung bedürfen. Wer, wenn nicht die entsprechend dafür ausgestatteten Universitäten, sollte solche Kommunikationsexperten für ihre Berufe vorbereiten? Und wo sonst, wenn nicht im Rahmen dieser Ausbildungsstufe II, sollen sie ihre Qualifikationen erhalten? Die Tatsache, daß zunehmende Bedürfnisse in den besagten Bereichen des öffentlichen Lebens bestehen, sollte Ansporn genug dafür sein, die notwendigen Ausbildungschancen organisatorisch im Rahmen einer solchen universitären Ausbildungsstufe II zu schaffen.

4. 6 Kontrolle der Ausbildungsstätten

Wenn eine Kommunikatorausbildung im Rahmen einer Gesamthochschule oder auf ähnlicher Organisationsebene eingerichtet wird, drängt sich die Frage auf, ob es genügt, die dort gebotenen Ausbildungswege unter die traditionelle staatliche Aufsicht zu stellen. Diese Frage wird vor allem dann zum Problem, wenn die Möglichkeit für außeruniversitäre, insbesondere für private Lehrinstitute gegeben oder ausgebaut werden soll. Eine bündige Antwort auf die Adäquanz solcher Vorhaben zu geben, wird nicht einfach sein. In keinem Falle jedoch sollte private Initiative einfach zurückgewiesen werden.

Andererseits ist zu vermeiden, daß sich hier -und das betrifft wohl in erster Linie die Aus-bildungswege der A’usbildungsstufe I -ein Eldorado für Geschäftemacher eröffnet. Ob zu Recht oder zu Unrecht, mit „Journalistenberufen" verbindet sich offensichtlich immer noch ein Flair von Nonkonformismus, Unbürgerlichkeit und Boheme, das gegenüber dem unerfahrenen, berufsuchenden jungen Menschen mißbräuchlich ins kommerzielle Kalkül gezogen werden kann. Die Tatsache, daß sich alljährlich bis zu 1000 Interessenten über die Deutsche Journalistenschule in München zu Kommunikatorberufen hingezogen fühlen, daß aber bereits jeweils rund die Hälfte der Bewerber auf die Verfolgung eines solchen Berufsziels verzichtet, wenn es darum geht, die Vorprüfung abzuleisten, mag u. a. als ein Indiz dafür dienen, daß die Berufsvorstellungen an-gehender Journalisten vor Berufsbeginn etwas realitätsfremd sind. Wie unsere Untersuchungen bestätigen, verbindet sich mit journalistischer Arbeit immer noch eine, wie Georg Simmel einmal formulierte, „Romantik des intellektuell Interessanten".

Welche Organisationsform als Ausbildungsstätte für Kommunikatoren letztlich auch gewählt wird, in jedem Falle wird man sinnvollerweise erwarten müssen, daß diese Einrichtungen den Absolventen Leistungsnachweise erteilen. Schon deshalb kann auf eine Überwachung nicht verzichtet werden. Es fragt sich nur, ob eine primär formalrechtlich orientierte staatliche Schulaufsicht bereits eine brauchbare Lösung darstellt. Eine andere realisierbare Möglichkeit böte ein gemischtes Kontrollgremium, das aus Kommunikationswissenschaftlern, Praktikern und Vertretern der Kultusministerien zusammengesetzt ist. Seine Aufgabe wäre es, alle Ausbildungsstätten für Kommunikatoren vor Aufnahme und während ihrer Tätigkeit gründlich zu überprüfen, die Ausbildungsangebote (Studienpläne) zu genehmigen und in bestimmten Zeitabschnitten die Einhaltung von zu fordernden Mindeststandards zu kontrollieren.

Ein Beispiel eines solchen Überwachungsgremiums stellt das 1945 gegründete American Council on Education for Journalism (ACEJ) dar. Entsprechend der liberalen Tradition, die auch heute noch weite Bereiche des amerikanischen Schul-und Hochschulwesens mit prägt, handelt es sich im Falle des ACEJ um eine Selbstkontroll-Organisation ohne direkte staatliche Beteiligung. Ihr gehören zwölf Vereinigungen als Vollmitglieder an, und zwar von Seiten der „communication industry": American Newspaper Publishers Association, American Society of Newspaper Editors, Inland Daily Press Association, Magazine Publishers Association, National Association of Broadcasters, National Conference of Editorial Writers, National Newspaper Association, Public Relations Society of America und Southern Newspaper Publishers Association. Ausbilder und Ausbildungsstätten sind vertreten durch: American Association of Schools and Departments of Journalism, Association for Education in Journalism und American Society of Journalism School Administrators. Hinzu kommen als assoziierte Mitglieder fünf weitere Organisationen der „industry“, nämlich: Associated Press Managing Editors Association, International Association of Business Communicators, International Newspaper Advertising Executives, National Press Photographers Association und Radio Television News Directors Association.

Das Council hat die Aufgabe, Studienprogramme zu akkreditieren und zu überwachen, nicht jedoch Departments, Schools oder Colleges of Journalism. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (1971) sind 106 Studienprogramme an 60 verschiedenen universitären Lehranstalten (in der Folge kurz Schools genannt) akkreditiert, so daß an jeder dieser Universitäten zwischen ein und sechs anerkannte Studien-programme angeboten werden Nadi Studienplänen geordnet ergibt sich folgendes Bild: „News -Editorial", worunter die allgemein-journalistischen Ausbildungsprogramme verstanden werden, lehrt man an 54 Universitäten. Programme in „Advertising", die die verschiedensten Aspekte der Werbung einbeziehen und auf entsprechende Berufe vorbereiten, werden von 23 Universitäten angeboten. Rundfunk-Studienprogramme (für Hörfunk und Fernsehen) offerieren zwölf Universitäten; Programme für „Public Relations" sind an sechs, für Zeitschriften an fünf und für „Technical Journalism" an zwei Universitäten akkreditiert. Noch stärker spezialisierte, inzwischen vom ACEJ anerkannte Studienrichtungen in „Agriculture and Home Economics Journalism", „Community Journalism", „Photojournalism" und „Publishing" gibt es an jeweils einer Universität.

Das ACEJ stellt sich zur Aufgabe, Mindeststandards für eine adäquate Ausbildung von Kommunikatoren zu definieren, an denen die Ausbildungsprogramme der akkreditierten Schools immer wieder überprüft bzw. die Programme der um Anerkennung nachsuchenden Schools gemessen werden. Dabei wird versucht, die sich ständig wandelnden Lehrkonzeptionen der Ausbildungsstätten mit den von den Praktikern artikulierten, anpassungsbedürftigen Veränderungen zu koordinieren. Der Prozeß der Anerkennung wird von dem „Accrediting Committee" des ACEJ durchge führt, das sich aus 14 Mitgliedern zusammen setzt, von denen neun Repräsentanten der Schools sind, während fünf Mitglieder die Massenmedien vertreten. Das „Accrediting Committee" beruft jeweils die Mitglieder der die Schools visitierenden Teams, die sieb wiederum aus universitären Ausbildern und Praktikern zusammensetzen. Diese Teams werden von einem Mitglied des „Accrediting Committee" geleitet. Nach der jeweils zwei Tage dauernden Bewertungsvisite erstellt das Team einen Bericht, aufgrund dessen über die Anerkennung entschieden wird. Das Anerkennungsverfahren wird alle fünf Jahre wiederholt. Im Falle der Ablehnung kann die geprüfte School bei einem Appellationsrat des ACEJ Einspruch erheben. Die Mitglieder des Appellationsrates werden vom ACEJ jedes Jahr neu ernannt.

Auf diese Weise vermochte das ACEJ im Interesse einer qualifizierten Ausbildung von Kommunikatoren drohende Auswüchse durch Kommerzialisierung zu unterbinden. Es gibt jedoch heute in den USA neben den genannten 60 universitären Schools of Journalism mit ihren 106 akkreditierten Studienprogrammen noch weitere 152 universitäre Schools, die volle Studienprogramme für „Journalism“ anbieten. Deren Ausbildungsprogramme entsprechen jedoch nicht den vom ACEJ gesetzten Standards oder sie wurden bislang noch nicht zur Anerkennung vorgelegt. Darüber hinaus wird „Journalism" in Einzelveranstaltungen ohne Studienabschluß an 1148 Universitäten und Colleges der USA gelehrt

Da alle wichtigen Berufs-und Standesorganisationen im Bereich der öffentlichen Kommunikation im ACEJ vertreten sind und dessen Ausbildungsstandards mit formulieren und kontrollieren, rekrutieren ihre Mitglieder, die „communication industry", verständlicherweise ihren Nachwuchs, vor allem ihre künftigen Führungskräfte, nur noch aus Schools mit anerkannten Ausbildungsprogrammen. So befinden sich gegenwärtig alle führenden Ausbildungsstätten für Kommunikatorberufe unter den 60 Schools mit akkreditierten Studienprogrammen. Die Tatsache der Anerkennung durch das ACEJ, in jeder Broschüre und jedem Vorlesungsverzeichnis gebührend herausgestellt, dient dem Studienanfänger als entscheidendes Orientierungskriterium für die Wahl seiner Universität.

In die Anerkennungskompetenz des ACEJ fallen jedoch nur die Studienprogramme für „undergraduates", die etwa auf dem Niveau der oben umschriebenen Ausbildungsstufe I liegen, über forschungsorientierte Studienprogramme für Graduierte, die zum M. A. und/oder zum Ph. D. führen und die auf wissenschaftliche Kommunikationsberufe vorbereiten, haben nur die jeweiligen Universitäten und ihre Kontrollgremien zu befinden.

Die hier aufgeworfenen und zur Diskussion gestellten Fragen wollen weder ein Plan noch ein einheitliches und kohärentes theoretisches Konzept für reformpolitische Aktionen zur Kommunikatorenaus-und -fortbildung sein. Hier sollte lediglich versucht werden, einen Beitrag zum Auffinden und Artikulieren von Problemen zu leisten, die heute anstehen und in naher Zukunft einer Lösung bedürfen. Wir werden künftig mehr und qualifiziertere Kommunikatoren brauchen, vermutlich mehr mittlere als hochqualifizierte, aber in jedem Falle gut ausgebildete Träger von Kommunikationsberufen. Daß damit die Hoffnungen auf einen „klassenlosen" Kommunikator schwinden, mag sein. Doch diese Utopie verwehrt dort, wo sie gepflegt wird, stets Einsichten in die zunehmende soziale und damit auch berufliche Differenzierung — ein Folgeproblem, das allen entwickelten Gesellschaften zur Bewältigung aufgegeben ist.

5. Schlußbemerkung

Die hier vorgeschlagene Stufenausbildung ist gewiß nicht neu. Es versteht sich, daß deren Lehrinhalte aufgegliedert und variabel kombinierbar sein müssen, um den unterschiedlichen Gesichtspunkten, die sich in einer Nachfrage des Berufsmarktes manifestieren, entsprechen zu können. Aufs engste verbunden damit ist die Forderung nach Durchlässigkeit —----------zur Ausbildungsstufe II, ohne daß anderen, nicht auf einen „praktischen" Kommunikator-beruf ausgerichteten Studienrichtungen der Zugang zu einer weiterführenden kommunikationswissenschaftlichen Ausbildungsebene verwehrt werden darf. In jedem Falle muß jedoch das Ausbildungsniveau den Grad der beruflichen Mobilität erhöhen. Diese Forderung bedingt -im Zeitalter der education permanente -die berufliche Fortbildung, die aber u. E. erst sinnvoll und adäquat wird, wenn sie auf einer soliden Ausbildung fußt. Damit werden wir auf die Curriculum-Problematik verwiesen, auf die Frage also: was, wann, wie und wozu soll gelehrt werden? Dazu bedarf es zunächst der Sammlung unterschiedlicher Möglichkeiten. Die daraus resultierenden Alternativvorschläge werden realitätsnahe Problemlösungen zulassen. Ein vorschneller Modellbau hat zweifelsohne seinen heuristischen Wert, aber seine immanenten Annahmen und Implikationen werden den Überblick verengen und den Planungsprozeß eher auf die innere Logik des Modells anstatt auf den Variationsreichtum der beruflichen Wirklichkeit ausrichten. Man wird dann weiter unter der Chiffre „Journalist" diskutieren, ohne die längst darüber hinaus virulent gewordene Thematik des faktisch ausgeweiteten Berufsfeldes für Kommunikatoren in den Gesichtskreis der Überlegungen einzubeziehen. Der Beobachter kann sich jedenfalls des Eindrucks nicht erwehren, daß ein zureichendes „brain-storming“ noch aussteht, d. h., daß noch keineswegs versucht wurde, hinreichend viele Alternativen aufzuzeigen.

Daß die notwendige Unterstützung durch Forschungsergebnisse hierfür weder bei der generell vernachlässigten Kommunikationswissenschaft noch bei der weit hinter der Entwicklung herhinkenden sozialwissenschaft. liehen Berufsforschung erhältlich ist, dürfte kein Geheimnis sein. Um so intensivere Bemühungen, die entsprechender finanzieller Förderung bedürfen, werden in naher Zukunft notwendig.

Der EWG-Ministerrat ist dabei, wie jüngst auf einer Tagung der journalistischen Berufsverbände aus der Gemeinschaft, aus Osterreich und der Schweiz zu hören war, Richtlinien zu entwerfen, die die Berufsbezeichnung „Journalist" schützen sollen Berufspolitisch eine gewiß notwendige Maßnahme. Man wird sich fragen, ob die hierfür zu benennenden Merkmale über das hinausgehen, was in den hinreichend bekannten Berufsbildern angeführt wird.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Deutscher Presserat (Hrsg.), Memorandum zur Journalistenausbildung, vorgelegt von der „Gemischten Kommission für Fragen der journalistischen Aus-und Fortbildung" gern. Beschlußfassung auf der Sitzung am 18. 1. 1971 in Düsseldorf, Bonn-Bad Godesberg 1971, Abs. 3. 1.

  2. Deutscher Journalisten-Verband e. V. (Hrsg.), Berufsbild des Journalisten, mit Erläuterungen, beschlossen am Verbandstag 1966, Bonn 1967, S. 3.

  3. Vgl. Emil Dovifat, Journalist, in: Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), Blätter zur Berufskunde, S. 3. (z. Z. in Neubearbeitung durch Wilmont Haacke).

  4. Emil Löbl, Kultur und Presse, Leipzig 1903, S. 203 ff.

  5. Vgl. Studienplan zur berufsmäßigen Ausbildung inuder Zeitungskunde an der Universität Leipzig 1916, abgedruckt in; Karl Jaeger, Von der Zei-tungskunde zur publizistischen Wissenschaft, Jena 1926, S. 103 ff.

  6. Vgl, statt dessen die Diskussion bei Siegfried H.onm, Die Ausbildung des Journalisten-Nachwuchs m Deutschland, rer. pol. Diss., Erlangen-Nürn-berg 1963, Nürnberg 1964

  7. Vgl. dazu auch die Übersicht und Diskussion bei Günter Kieslich, Ein Beruf ohne Berufsbild. Gedanken zur Ausbildung von Journalisten, in: Fritz Hufen (Hrsg.), Politik und Massenmedien, Mainz 1970, S. 303— 322.

  8. Deutscher Presserat (Hrsg.), Memorandum zur Journalistenausbildung, a. a. O., Abs. 1. 3.

  9. Vgl.den Vertragstext als Beilage zu: Der Journalist, 19: 11 (1969).

  10. Vgl. die „Richtlinien für die Ausbildung von Volontären des Hörfunks und des Fernsehens bei den Rundfunkanstalten“ vom 18. Januar 1968, in: Rundfunk und Fernsehen, 16 (1968), S. 185— 189.

  11. Persönliche Information von Werner Titze, «er des Ausbildungswesens, Südwestfunk Baden-baden, vom 28. 10. 1971.

  12. Deutsche Journalistenschule München (Hrsg.), Das Programm, München 1970, sowie persönliche Informationen durch die Schulleitung.

  13. Münchner Presse-Lehrinstitut (Journalisten-schule) (Hrsg.), Vorlesungs-und Übungsverzeichnis für das Schuljahr 1970/71, o. O., S. 1.

  14. Vgl. beispielsweise Rüdiger Hentschel, Der edakteur als Schlüsselfigur im Kommunikationsprozeß der Zeitung, rer. pol. Diss. Köln 1964, S. 234. Ahnliche Äußerungen finden sich auch in den empi-Ischen Materialien zu dem am Institut für Politikund Kommunikationswissenschaft der Universität ITlangen-Nürnberg laufenden Gesamtprojekt „Analyse von Organisationen der Massenmedien".

  15. o. V., Ein neuer Weg: Journalisten-Ausbildung durch die „Kölner Schule", in: ZV+ZV, 68: 19/20 (1971), S. 928 (Nachdruck aus: Die Zeit).

  16. Lizenzzeitungen werden jene Publikationen genannt, die aufgrund von Lizenzen verlegt werden durften, die die alliierten Besatzungsmächte nach Zweiten Weltkrieg an nationalsozialistisch mCht vorbelastete Personen erteilten. Vgl. Harald urwitz, Die Pressepolitik der Alliierten, in: Harry ross (Hrsg.), Die deutsche Presse seit 1945, Bern— München—Berlin 1965, S. 27— 35.

  17. J Friedrich Schwanecke, Die christliche Presse" Kademie (Informationsblatt), o. O„ o. J., S. 1.

  18. Ebenda, S. 2.

  19. Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses e. V. (Hrsg.), Information für Bewerber und Interessenten, München o. J.

  20. Bayerische Journalistenschulung e. V. (Hrsg.), Bericht über die Bayerische Journalistenschulung e. V. vor dem Deutschen Presserat, Augsburg, 6. 2. 1970.

  21. Akademie für Publizistik in Hamburg e. V. (Hrsg.), Lehrplan 1971, Hamburg 1971; Alfred Frankenfeld, Gelungener Start einer regionalen For 2201-bildungsanstalt, in: ZV+ZV, 68: 44 (1971), S. 2202.

  22. Werner von Hadel, Was erwarten Volontär® von ihrer Ausbildung, in: Der Journalist, 2 (1971), S. 30.

  23. Verein Südwestdeutscher Zeitungsverleger e. V. IHrsg.), Journalisten-Seminar für Volontäre und Redakteure in Baden-Württemberg, Stuttgart o. J.

  24. Vgl. Günter Kieslich, Ein Beruf ohne Berufsbild, a-a. 0. S. 318. Von jährlich zwei von der DJU veranstalteten Kursen mit etwa einwöchiger Dauer spricht das „Memorandum" des Deutschen Presse-sates. Eine Anfrage beim Vorstand der DJU ergab 25 oh keine Klärung (Schreiben vom 22. 6. 1971). 1203Solche Ausbildungspläne sind mindestens seit nins bekannt. Ihre Brauchbarkeit haben sie bislang icht unter Beweis stellen können und blieben desam in erster Linie Bestandteile historischer Samm-hangen. Vgl. die Zusammenstellungen solcher Pläne ys 1Kar Jaeger, Von der Zeitungskunde zur publi-frsts u n Wissenschaft, a. a. O., S. 98 ff., und Sieg-Nad H. Mohm, Die Ausbildung des Journalisten-

  25. Swuchses in Deutschland, a. a. O., S. 125 ff.

  26. So jüngst wieder der Deutsche Presserat (Hrsg.), Memorandum zur Journalistenausbildung, a. a. O., Abs. 3. 1.

  27. Der „Reichsverband der Deutschen Presse“ entstand 1910 aus der Fusion des „Verbandes deutscher Journalisten-und Schriftstellervereine" und dem „Bund deutscher Redakteure".

  28. Vgl.den Abdruck der Resolution in: Otto Groth, Die Zeitung. Ein System der Zeitungskunde (Journalistik), Bd. 4, Mannheim—Berlin—Leipzig 1930, S. 227.

  29. Vgl. die umfangreiche Zusammenstellung entsprechender Beschreibungen und Charakterisierungen des Journalistenberufes bei Siegfried H. Mohm, Die Ausbildung des Journalisten-Nachwuchses in Deutschland, a. a. O., S. 19 ff.

  30. So Karl Jaeger, Von der Zeitungskunde zur publizistischen Wissenschaft, a. a. O.; Oskar Wettstein, Journalistisches Talent, in: Deutsche Presse, Nr. 50/51 (1926), S. 6; Erich Everth, Zeitungskunde und Universität, Jena 1927, S. 8; Otto Groth, Die Zeitung, Bd. 4, a. a. O., S. 210 ff.

  31. Karl Jaeger, Von der Zeitungskunde zur publizistischen Wissenschaft, a. a. O., S. 48.

  32. Ebenda, S. 48, Anm. 1. In diesem Zusammenhang sei an die pointierte Formulierung des aus Ungarn eingewanderten amerikanischen Verlegers der New York World und Förderers journalistischen Nachwuchses, Joseph Pulitzer, erinnert, der zur These vom „Geborensein" der Journalisten meinte: „The only Position that occurs to me, which a man in our Republic can successfully fill by the simple fact of birth is that of an idiot." Vgl. John Hohenberg, The Professional Journalist, New York 19622, s. 7.

  33. Vgl. Heinrich Roth, Begabung als Problem der Forschung, in: Die Deutsche Schule, 59: 4 (1967), S. 197— 207; ders., Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens, Berlin 1957. Das Problem selbst finden wir bereits von Nietzsche vorweggenommen, wenn er unter dem Stichwort „Lernen schreibt: „Michelangelo sah in Raffael das Studium, in sich die Natur: dort das Lernen, hier die Begabung. Indessen ist dies eine Pedanterie, m 1 aller Ehrfurcht vor dem großen Pedanten gesagt. Was ist denn Begabung anderes, als ein Name für ein älteres Stück Lernens, Erfahrens, Einübens, Aneignens, Einverleibens, sei es auf der Stu unserer Väter oder noch früher! Und wiederum. der, welcher lernt, begabt sich selbst - nur ist es nicht so leicht, zu lernen, und nicht nur die Sadie des guten Willens, man muß lernen können." Friedrich Nietzsche, Morgenröte. Gedanken über de moralischen Vorurteile, Aphorismus 540, in: Werke, hrsg. v‘ Karl Schlechta, Bd. 1, München 366. S. 1261 der, welcher lernt, begabt sich selbst - nur ist es nicht so leicht, zu lernen, und nicht nur die Sadie des guten Willens, man muß lernen können." Friedrich Nietzsche, Morgenröte. Gedanken über de moralischen Vorurteile, Aphorismus 540, in: Werke, hrsg. v‘ Karl Schlechta, Bd. 1, München 366. S. 1261 (Hervorhebungen im Original).

  34. I W. H. Alamshah, The Conditions of Creativity, i 3n 3:. Journal of Creative Behavior, 1 (1967), S. 305— 8.

  35. Zum allgemeinen Problem einer Phase der unria ndung und Selbsterklärung von Berufen j der darauf folgenden Phase der Spezialisierung TAtt Stabilisierung von Berufsstrukturen vgl. Eve-1958-Hughes, Men and Their Work, Glencoe, 111.

  36. Dazu Datenmaterial in den folgenden Publikationen: Hilke Schlaeger, Journalismus, in: Konstanzer Soziologenkollektiv (Hrsg.), Berufe für Soziologen (= Piper Sozialwissenschaften, Bd. 4), München 1971, S. 54 f., 66 i Ilse Dygutsch-Lorenz, Die Rundfunkanstalt als Organisationsproblem (= Gesellschaft und Kommunikation, Bd. 8), Düsseldorf 1971, S. 117 ff.; Manfred Rühl, Die Zeitungsredaktion als organisiertes soziales System (= Gesellschaft und Kommunikation, Bd. 1), Bielefeld 1969, S. 18; Rüdiger Hentschel, Der Redakteur als Schlüsselfigur im Kommunikationsprozeß, a. a. O.; vgl. ferner den Bericht vom 21. Fortbildungskursus des Deutschen Instituts für publizistische Bildungsarbeit: Karl-Joachim Krause, Lokales zwischen Wunsch und Wirklichkeit, in: Der Journalist, 21: 12 (1971), S. 29— 31.

  37. Sehr ähnlich: Tom Burns, The Sociology of Industry, in: A. T. Welford, Michael Argyle, D. V. Glass, J. N. Morris (Hrsg.), Society. Problems and Methods of Study, London 1962, S. 186 ff.

  38. Heinz Hartmann, Funktionale Autorität. Systematische Abhandlung zu einem soziologischen Begriff, Stuttgart 1964, S. 24.

  39. Zur Mobilität allgemein vgl. Friedrich Fürstenberg, Das Aufstiegsproblem in der modernen G& Seilschaft, Stuttgart 19702.

  40. Vgl. Martin Mohr, Die Vorbildung der Journalisten, Berlin 1913, S. 15 f.

  41. Martin Mohr, Zeitung und neue Zeit, München—Leipzig 1919, S. 33.

  42. o. V., Die Ausbildung des Journalisten, in: Zeitungs-Verlag 14: 27 (1913), S. 595.

  43. Zeitungs-Verlag, 1: 1 (6. Oktober 1900), zit. in: Siegfried H. Mohm, Die Ausbildung des Journalisten-Nachwuchses in Deutschland, a. a. O., S. 41 f. Zur Geschichte von Verband und Organ: Heinz-Dietrich Fischer, Vor-und Frühgeschichte zeitungsverlegerischer Organisation in Deutschland, in: ZV+ZV, 67: 16/17 (1970), S. 666— 672.

  44. Hierzu ausführlicher: Siegfried H. Mohm, Die Ausbildung des Journalisten-Nachwudises in Deutschland, a. a. O.

  45. Solche Aufschlüsse soll eine Longitudinalanalyse ergeben, an der gegenwärtig Thomas Gruber, Franz Ronneberger und der Verfasse arbeiten. Vgl. dazu: Manfred Rühl, Berufliche Sozia lisation von Kommunikatoren. Zum Beispie Volontäre, in: Franz Ronneberger (Hrsg.), Sozialisation durch Massenkommunikation (= Der Mensch als soziales und personales Wesen, Bd. IV), Stuttgart 1971, S. 126- 150.

  46. So auch Günter Kieslich, Ein Beruf ohne Be-uisbild, a. a. O., S. 304; ders., Zum Berufsbild des soournalisten, in: Der Journalist, 21: 2 (1971), S. 26.

  47. Diesen Terminus verwendet das Berufsbilungsgesetz vom 14. 8. 1969. Das Gesetz ist auch “ Volontäre relevant. Vgl. BGBl. I, Nr. 75 vom 16. 8, 1969, S. 1112 ff.

  48. Klagen dieser Art werden gelegentlich publik.

  49. Ein Beispiel ist die Volontärausbildung bei der WAZ. Vgl. dazu Georg Wilhelm Kruse, Neue Wege einer besseren Berufsausbildung, in: ZV+ZV, 68: 19/20 (1971), S. 929.

  50. Diese Zahlen, die nach den Unterlagen des Versorgungswerkes der Presse GmbH, und aufgrund einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger e. V. ermittelt wurden, bilden die Basis für die Kapazitätsschätzungen des Deutschen Presserates. Vgl.dessen Memorandum zur Joumalistenausbildung, a. a. O., Abs. 4. 4. 1. Von jährlich 400 freiwerdenden Volontärstellen in der Presse geht auch die Zentralstelle für Arbeitsvermittlung (ZAV) in Frankfurt aus. Vgl. Der Wirschaftsredakteur, 6: 11 (1971), S. 1. ...

  51. Günter Kieslich, Ein Beruf ohne Berufsbl 1 a. a. O., S. 319 f. , n

  52. Generell dazu: Stefan Jensen, Bildungsplanu 3 als Systemtheorie, Bielefeld 1970, bes. S. 52 ff.

  53. Niklas Luhmann, Funktionale Methode und Systemtheorie, in: Soziale Welt, 15 (1964), S. 1— 25; Neudruck in: ders., Soziologische Aufklärung, Köln—Opladen 1970, S. 31— 53; ders., Gesellschaft, in: ders., Soziologische Aufklärung, a. a. O., S. 137— '53; Talcott Parsons, Societies: Evolutionary and komparative Perspectives, Englewood Cliffs, N. J. 1966, S. 21 ff.

  54. Wie notwendig es ist, an die Stelle der Chiffre Journalist“ und dessen Begabungserfordernissen Aas Spektrum der Kommunikatorberufe und deren Ausbildungskriterien zu setzen, zeigen beispiels-Wois neuere kommunikationspolitische Beiträge, ie thematisch von ganz anderen Problemen aus-gnen. Vgl. in: Fritz Hufen (Hrsg.), Politik und Sassenmedien, a. a. o., die Aufsätze von Dieter ölte, Auftrag und Management. Das Fernsehen s Pcoduktionsproblem, insbes. S. 160 ff.; Günther paEeimann, Neue Führungsmethoden in der Presse. as Management, seine Chancen und Grenzen im Zeitungsverlag; Ingo Hermann, Bildungsfernsehen in den siebziger Jahren. Vermutungen und Prognosen, insbes. S. 263 ff. Dazu ferner: Peter Ruge, Eine neue Generation von Fernsehmachern?, in: Der Journalist, 21: 9 (1971), S. 6— 8. Als Beispiel organisatorischer Konsequenzen in der Ausbildung: Philip M. Burgess, Paul S. Underwood, New Approaches to Educating the International Journalist, in: Journalism Quaterly, 47: 3 (1970), S. 519— 529.

  55. Hansjürgen Daheim, Der Beruf in der modernen Gesellschaft (= Beiträge zur Soziologie und Sozia Philosophie, Bd. 13), Köln und Berlin 1967.

  56. Vgl. dazu auch die Kritik von Günter Kiesli , Ein Beruf ohne Berufsbild, a. a. O., S. 309 ff.

  57. Karl-Joachim Krause, „Lokales" zwischen Wunsch und Wirklichkeit, a. a. O., S. 30.

  58. FAZ vom 26. 10. 1971.

  59. Vgl, die sehr unterschiedliche Positionen aus-teuchtende Diskussion in der Deutschen Universiätszeitung des Jahres 1971. Eine gute Zusammenassung bietet: Dieter Mohrhart, Zwischenbilanz der yesamthochschul-Diskussion, in: Aus Politik und «ßitgeschichte, B 37/71 (11. 9. 1971), S. 3— 28.

  60. 80 etwa Jens Litten, Die Sandwich-Universität.

  61. Für eine detaillierte Darstellung vgl. Manfred Rühl, Die Ausbildung von Journalisten in den USA, in ZV+ZV, 68: 22 (1971), S. 1010— 1013; ders., Lehre und Forschung in der Kommunikationswissenschaft der USA. Ein Erfahrungsbericht, unveröffentlichtes Manuskript, Nürnberg 1971.

  62. Eric Odendahl, College Background of Staff of American Daily Newspapers, in: Journalism Quarterly, 42 (1965), S. 463— 464.

  63. The Office of the Chancellor of the Swedish Universities (Hrsg.), Higher Education in Sweden, Stockholm 1971; Journalisthögskolorna i Stockholm och Göteborg (Hrsg.), Studiehandbok, o. J.

  64. Persönliche Information der Danmarks Journalisthojskole, Arhus, vom 30. 11. 1971.

  65. Guy H. Stewart, Journalism Education i Britain Enters a Period of Change, in: Journalism Quarterly 45 (1968), S. 106— 112; Oliver Boyd-Barrett, Journalism Recruitment and Training-Problems in Professionalisation, in: Jeremy Tun-stall (Hrsg.), Media Sociology, London 1970, S. 1817 201. Escola de Communicacöes e Artes, Univer dade de Säo Paulo (Hrsg.), Estrutura Curricula. Säo Paulo 1971; Departamento de Journalismoi Editoragäo (Hrsg.), Atividades em 1970, Säo Fa 1970.

  66. Vgl. American Council on Education for Jour nalism (Hrsg.), Accredited Programs in Journalis 1971/72, Columbia, Missouri 1971.

  67. Paul V. Peterson, Journalism Majors Offered Y 212 Colleges, Survey Shows, in: Journalism -uarterly, 47: 1 (1970), S. 160— 162.

  68. H. Wolff, Pflichten und Rechte des Journalisten, Die Journalistenverbände der EWG-Länder stellen in München eine neue Grundsatzerklärung auf, in: Der Journalist, 21: 12 (1971), S. 2 f.

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Manfred Rühl, Dr. rer. pol., Dipl. -Volksw., Akad. Rat am Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum und Lehrbeauftragter für Kommunikationswissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg; geb. 1933; Studium der Wirtschafts-und SozialWissenschaften; 1958 bis 1963 redaktionelle und freiberufliche Tätigkeit für Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunk; 1964-1968 wissenschaftlicher Assistent; 1969/70 Visiting Scholar an der University of Pennsylvania, Philadelphia. Veröffentlichungen: Die Zeitungsredaktion als organisiertes soziales System, Bielefeld 1969; Beiträge in verschiedenen Publikationen zur Theorie der Kommunikation, zu empirischen Forschungsmethoden, zur Organisationsanalyse von Massenmedien und zur beruflichen Sozialisationsforschung von Kommunikatoren.