I. Der Kommunismus im asiatischen Kräfteparallelogramm
An der Partie, die sich auf dem Schachbrett des vielfältigen Kontinents Asien abspielt, sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreiche Personen und Ideen beteiligt, die sich in ihrer Vielfalt kaum auf einen einzigen Nenner bringen lassen. Der Kommunismus macht in diesem Kräfteparallelogramm nur ein einzelnes Bündel aus. Neben ihm wirken Neutralismus, Nationalismus sowie ein gewisser „Globalismus", der sich in der Rolle der Vereinten Nationen manifestiert, gar nicht zu reden von dem Einfluß der Großmächte, die mit mehr oder weniger geringem Erfolg das eine oder andere Land in ihr „östliches" oder „westliches" Lager zu ziehen versuchen
Der Kommunismus hat sich damit nicht nur „orientalisiert"
Stalins, schwenkte aber dann nach dem KoreaKrieg ebenso vorbehaltlos ins Lager Pekings. Nach dem Bruch zwischen Moskau und Peking machte es sich eine Haltung der „passiven Neutralität" zu eigen, bei der es sich geschickt jeder Parteilichkeit und jeder eigenen Stellungnahme entzog. Nach 1961 fand die nord-koreanische Parteiführung dann den Mut zu selbstbewußtem ideologischen Eklektizismus und damit zu einer „aktiven Neutralität"
Diese gerade in Asien so bemerkenswerte Aufspaltung der einst so monolithischen und homogenen kommunistischen Bewegung in einen schillernden Pluralismus ist vielleicht „die bedeutungsvollste und nachhaltigste Auswirkung des historischen Kampfes in der kommunistischen Welt"
Mit freundlicher Genehmigung des Instituts für Internationale Solidarität wird dieser Beitrag als Vorabdruck aus Bd. 7 der Schriftenreihe des Instituts veröffentlicht. Der Band erscheint in Kürze unter dem Titel „Kommunistische Herrschaftssysteme in Theorie und Wirklichkeit" im v. Hase & Koehler-Verlag, Mainz.
II. Die kommunistischen Parteien Asiens
Die kommunistischen Parteien Asiens
Die kommunistischen Parteien Asiens
1. Ihre Stellung in den einzelnen Staaten In den zwanzig Staaten, die hier untersucht werden
a) Die Staaten, die kommunistisch regiert werden (Volksrepublik China, Nordkorea, Nordvietnam, Mongolische Volksrepublik), stellen sich geopolitisch als kompakter kontinentaler Block dar, dessen geographischen Umrissen die Insel-und Halbinselgruppen Japan, Südkorea, Formosa, die Ryukyus, die Philippinen, Südvietnam, Malaysia und Thailand als maritime pro-westliche Front vorgelagert sind. Soweit diese Frontlinie Lücken aufweist, werden diese durch eine weitere Kette neutral orientierter Staaten (Indien, Ceylon, Birma, Indonesien und Kambodscha) ausgefüllt. Keiner von den vier kommunistisch regierten Staaten weist die sozio-kulturellen Voraussetzungen auf, die Marx für ein kommunistisches Regime postuliert hat. Trotzdem ist die Kontinuität der kommunistischen Parteien dort nicht unbeträchtlich: Sie wurden in den zwanziger und dreißiger Jahren gegründet (Äußere Mongolei: 1920, China: 1921, Korea: 1925, Vietnam: 1930) und haben in den vierziger und fünfziger Jahren die Macht im Staat übernommen (China: 1949, Nordkorea: 1945, Nordvietnam: 1954). Die Äußere Mongolei macht hier eine gewisse Ausnahme, da sie sich bereits 1921 als Volksrepublik und erster kommunistischer Staat Asiens etablierte.
b) In Indien, Ceylon, Laos, Kambodscha und Japan haben sich die kommunistischen Parteien in der Legalität behaupten können, vermögen aber freilich — von Laos abgesehen — nur eine regional sehr begrenzte Rolle zu spielen. c) In den übrigen elf Staaten (Birma, Indonesien, Malaysia, Nepal, Südvietnam, Südkorea, Pakistan, Philippinen, Singapore, Taiwan und Thailand) mußten die lokalen kommunistischen Parteien in die Illegalität untertauchen, wo sie sich — von Taiwan und Südkorea abgesehen — zum Teil recht wirksam arrangieren konnten. 2. Die einzelnen Probleme der kommunistischen Parteien a) Illegalität 13 von 19 kommunistischen Parteien sind vor dem Jahre 1937, also bis zum Vorabend des Zweiten Weltkrieges, gegründet worden. Damals harmonierten ihre ideologische Ausrichtung und ihr nationales Interesse, die beide gegen den „Imperialismus" gerichtet waren, so daß sie mit den „bourgeoisen" Parteien am gleichen Strang ziehen konnten. Nach dem Krieg und zumeist auch erst nach Erringung der Souveränität (Birma: 1948, Indonesien: 1946, Pakistan: 1947, Südvietnam: 1954) wurden sieben der kommunistischen Parteien verboten. Sie hatten ihre Schuldigkeit getan und konnten gehen, zumal sie sich mit einer Zielstrebigkeit um die Macht bewarben, die ihren „bourgeoisen" Kontrahenten unheimlich sein mußte. Es wiederholte sich damit dasselbe Vereinigungs-und Trennungsschema wie bereits vorher in der Türkei und im Irak. b) Regionalität Soweit die kommunistischen Parteien nicht staatstragend sind, bleibt ihr Wirkungsgebiet im allgemeinen auf relativ schmale Regionen beschränkt (vgl. Spalte 7 der Tabelle). Meist handelt es sich bei den Schwerpunktgebieten um soziale Spannungsfelder, in denen die Kommunisten das Krisenmanagement in die Hand nehmen können. Arme Grenzgebiete (Nordost-Thailand, Nord-Borneo), Städte und Provinzen mit einem hohen Anteil arbeitsloser Intellektueller (Osaka, Tokyo, Kyoto, Singapore, Rangun, Colombo, Manila), Areale mit ethnologischem Explosivstoff (etwa die Nagas und Mizos in Indien, die verschiedenen Sprachgruppen im malayisch-indonesischen Grenzgebiet in Sarawak) und Bevölkerungsteile, die ausländischen Einwirkungen besonders zugänglich sind (zum Beispiel die Bauern von Naxalbari gegenüber China) bieten sich als Kristallisationspunkte für den Kommunismus an. Eine gewisse Ungeschicklichkeit, die — mit Ausnahme von Mao Tse-tung — fast sämtliche asiatische Staats-führer im Umgang mit der ihnen weitgehend fremden und vielfach rätselhaften Landbevölkerung zeigen und die das Problem des „vergessenen Dorfes" verstärkt hat, erleichtert diesen Zugriff des Kommunismus. c) Orientierung (Peking, Moskau?)
Besonders heikel ist die Frage der „Orientierung" (Spalte 5). Mögen vor wenigen Jahren die Fronten hier noch klar gewesen sein, so verwischen sich diese Differenzen neuerdings immer mehr. Die japanische KP zum Beispiel hatte bis 1966 einen klaren prochinesischen Kurs gesteuert. Formell schwenkte sie seit Beginn der Kulturrevolution zwar auf die sowjetische Seite ein, in Wirklichkeit jedoch wird ihre Ausrichtung immer „japanischer"
Diese Entwicklung zum „passiven" oder gar „aktiven" Neutralismus ist nicht selbstverständlich, wenn man die Frühgeschichte der Komintern betrachtet. Insbesondere seit der Machtübernahme durch Stalin wurden die örtlichen kommunistischen Parteien zu „Hilfstruppen Moskaus"
Neben der „japanischen" Methode der „Revolution von oben", die jedoch den überkommenen Gesellschaftsapparat unangetastet läßt, und der „nationalistischen Methode", die eine fortschrittliche Partei gegen ein herrschendes Regime im Namen nationaler Befreiung und sozialer Revolution nach westlichem und liberalem Vorbild führt (zum Beispiel die Kuomintang in China, die Kongreßpartei in Indien), erweist sich die Revolution kommunistischer Observanz nur als eine von mehreren Möglichkeiten
Kann deshalb der Kommunismus schon nicht das Monopol der Revolution in Asien für sich in Anspruch nehmen, so fragt sich, ob es wenigstens innerhalb seiner Marschroute eine Revolutionsmethode gibt, die einheitlich genannt zu werden verdient. Scalapino
Einerseits ist dieses Fünf-Stadien-Schema — zumindest in seiner dürren Abstraktheit — keine asiatische Spezialität: Aufbau der Partei nach sowjetischem Vorbild (1. Stadium), Erweiterung der Partei von einer Verschwörung zu einer Massenorganisation (2. Stadium), politischer Kampf gegen die etablierte Staatsmacht (3. Stadium), der schließlich in einen militärischen „Volkskrieg" übergeht (4. Stadium) und Vollendung der Revolution in zwei Stufen während des 5. Stadiums
Andererseits ist das Schema bis jetzt im übrigen Asien nicht besonders erfolgreich gewesen: In der Äußeren Mongolei hat sich das kommunistische Regime — weitab vom chinesischen Schema — mit Hilfe der damals noch jungen Sowjetmacht etabliert
Im übrigen beweist Scalapinos eigener Versuch, die einzelnen asiatischen Länder unter das chinesische Schema zu subsumieren
Fast alle asiatischen kommunistischen Parteien sind in hohem Maße von einer intellektuellen Elite beherrscht. Einzig die KP Nord-Koreas kommt dem Ideal einer kommunistischen Arbeiter-und Bauernpartei nahe und verdient wirklich die Bezeichnung „Massenpartei".
Die Mitgliederzahlen allein bürgen noch nicht für die Stärke einer KP, wie etwa Laos zeigt. Wichtiger ist eine breite Massenbasis und ein starker militärischer Arm (vergleiche China, Nord-Vietnam, Nord-Korea, Äußere Mongolei, Laos, Süd-Vietnam, Indien in einigen Staaten). f) Führungsstruktur Eine kurze Beschreibung der Führungsstruktur im asiatischen Kommunismus läßt sich in drei Teilen geben, die allerdings — ebenso wie die Technik der Machtergreifung — schon sehr der Gefahr der Verallgemeinerung ausgesetzt sind:
Wenn es erlaubt ist, hier die Methode des Sprangerschen Idealtypus zu verwenden, so lassen sich in Asien vor allem drei „reine" Führerschaftstypen identifizieren:
— der Ideologe (Kennzeichen: hohes Interesse am Ideologischen; introvertiert; stammt aus Intellektuellen-Kreisen; neigt zum Doktrinären);
— der Aktivist (hat kein Interesse an der „langweiligen" Theorie; ist extrovertiert und zeigt sich als Mann der Praxis; er stammt meist aus den Reihen der „einfachen Leute" und ist in seiner Haltung pragmatisch);
— der Karrierist (ein Typ, der aus opportunistischen Motiven der KP beigetreten ist und weder das geistige Engagement noch die angeborenen Führungsqualitäten der beiden anderen Typen mitbringt)
Fast alle kommunistischen Bewegungen Asiens stützten sich zunächst auf eine ideologische Führerschaft (ein Beispiel dafür ist etwa die Gesellschaft zum Studium des Marxismus-Leninismus in China), dann kam die Zeit der Aktivisten (Organisation der Partei und Guerilla-Verbände),die schließlich ihrerseits mit zunehmender Differenzierung des Apparats den Karrieristen das Feld räumen müssen
Ihrer sozialen Herkunft nach stammen die asiatischen Kommunistenführer fast durchweg aus der Intelligentsia, also aus der „Bourgeoisie" (Mao Tse-tung, Kim Il-sung, Ho Chi Minh) und — im Unteroffizierskorps der Guerilla-Einheiten — aus der Bauernschaft. Nur wenige von ihnen kommen aus den Kreisen der städtischen Arbeiterschaft
Uber das Alter der Mitglieder läßt sich kaum etwas Allgemeines sagen. Wenn Scalapino
III. Chancen und Hindernisse für den Kommunismus in Asien
Abbildung 5
Abbildung 5
1. Die Chancen Allgemein gesprochen liegen die Chancen des Kommunismus darin, daß er konkrete Wege und Mittel zeigt, um mit dem Katarakt von Problemen fertig zu werden, welche die Modernisierung mit sich bringt: Wichtigste Voraussetzung für den Übergang zur Moderne sind gemeinsame „Werte", brauchbare Institutionen, straffe Organisation und eine moderne, vor allem am Leistungsprinzip orientierte „Motivierung"
Die Attraktivität des Marxismus-Leninismus für den Intellektuellen liegt auf der Hand: Die Geschlossenheit des Systems, die mit wenigen Grundelementen ausgerüstete Dialektik, das handliche Geschichtsbild, die Kritik des Kapitalismus (und Imperialismus), die Aufrufe der Lehre zum Handeln und nicht zuletzt ihre klaren taktischen und strategischen Handlungsanweisungen müssen jeden nach politischen Lösungen suchenden jungen Politiker faszinieren. Dies um so mehr, als der Zusammenbruch der traditionellen Sozialordnungen in Asien (Großfamilie, Clan, Stamm, Dorfgemeinschaft) ein Vakuum hinterlassen hat
Der Kommunismus taugt aber nicht nur als organisatorisches Vehikel, sondern präsentiert sich in seiner Grundhaltung zugleich als eine „Philosophie der Hoffnung"
Bei alledem kann es dem Kommunismus nicht schaden, daß er obendrein an gewisse Traditionalismen anknüpft, die im asiatischen Denken tief verwurzelt sind. Besonders die elitäre Denkweise der kommunistischen Parteien und der Stellenwert, welcher der Erziehung beigemessen wird, stehen im Einklang mit den überkommenen sozialen Spielregeln
Der Kommunismus beflügelt aber nicht nur die von den Intellektuellen getragenen Reintegrationshoffnungen, sondern befriedigt auch die Träume nach sozialer Gerechtigkeit, die als utopische Elemente, ja fast als Archetypen „unauflösbar in das bäuerliche Leben aller prämodernen Gesellschaften . . . verwoben sind"
Diese schlichten Utopien, die nichts anderes sind als „ein natürlicher Rettungsring . . . (inmitten) .. .der .. . unerträglichen Lasten des irdischen Daseins"
Nur mit einer nach diesem Schema aufgebauten „Erziehungsdiktatur"
Nur am Rande sei erwähnt, daß der Kommunismus mit seiner straffen Organisation Berufschancen verspricht, wie sie sonst nur die aufgeblähten Armeen in den Entwicklungsländern zu bieten vermögen
Nicht zufällig zeichnen sich deshalb gerade drei kommunistische Staaten — Rot-China, Nord-Korea und Nord-Vietnam — durch eine Kohäsion nationalen Denkens und durch wohl-gedrillte Armeen aus, wie sie in anderen unterentwickelten Staaten Asiens kaum ein zweites Mal anzutreffen sind. In diesem Zusammenhang soll nicht unerwähnt bleiben, daß die „Akkulturationserscheinungen des Kommunismus"
So wären also dem Kommunismus in Asien Tür und Tor geöffnet? Auf den ersten Blick könnte es so scheinen. Daß dem nicht ganz so ist, mögen die im folgenden aufgeführten schwerwiegenden Gegenargumente beweisen 2. Die Hindernisse Welche Hindernisse stellen sich dem Kommunismus in Asien in den Weg? Nach dem Leninschen Konzept, das vor allem auf die Partei abstellt, hängt die Antwort auf diese Frage davon ab, wie stark oder schwach eine Kommunistische Partei jeweils ist. Eine starke Partei zeichnet sich durch drei Kriterien (militärisches Potential, breite Massenbasis und Dominanz der Intellektuellen) aus
aa) Die bäuerliche Bevölkerung, auf deren Unterstützung es entscheidend ankommt, ist noch über weite Landstriche Asiens hinweg an Tradition und Religion gebunden, deren Beitrag heute fast überall in einem mehr oder weniger passiven Protest gegen die heran-drängende Moderne liegt. Auch finden die Autorität der traditionellen Herrscher (zum Beispiel das Königshaus in Kambodscha und die malayischen Fürstentümer), der gesellschaftliche Rahmen des Kastenwesens und die Sozialregeln des Buddhismus und Islam noch weitgehend Respekt und Anerkennung. Religiös gefärbter Fatalismus sorgt dafür, daß die Unzufriedenheit, eine Hauptvoraussetzung für kommunistische Revolutionen, erst gar nicht entstehen kann
Gerade diese zermürbende Zähigkeit des passiven Widerstands der Traditionalisten war es, der das kommunistische China in seine bisher gewaltigste Massenbewegung, die Kultur-revolution, getrieben hat. Nicht zufällig hat sich diese Kulturrevolution gegen die soge-nannten „Vier Alten" (altes Denken, alte Gewohnheiten, alte Sitten, alte Gebräuche) gerichtet und es sich zur Aufgabe gemacht, den „Kampf im überbau" solange fortzuführen, bis die „sozialistische Basis" dort ihre völlige Entsprechung findet. ab) Die politische Haltung der Bauern war darüber hinaus seit jeher passiv-abwartend. Der „Staat" war Sache des sakralen Herrschers. Das politische Bewußtsein reichte oft kaum über das Weichbild des eigenen Dorfes hinaus, so daß von einem Staatsbewußtsein keine Rede sein konnte. Wie sollten solche Menschen plötzlich den weltweiten Kampf des Proletariats und das abstrakte Klassenschema des Marxismus begreifen? Kein Wunder, daß die meisten von ihnen im „Lokalpatriotismus" verharren
Nicht unwichtig in diesem Zusammenhang ist das Zeugnis Reischauers, des früheren amerikanischen Botschafters in Japan, der in seinem berühmten Hearing vom 31. Januar 1967 den „asiatischen Sozialismus und Neutralismus als die wichtigsten Bollwerke gegen die Ausbreitung einer einheitlichen kommunistischen Idee" bezeichnete
Alles in allem dient der Kommunismus als bloßer Entwicklungsdemiurg und wird wahrscheinlich in dem Augenblick überflüssig werden, da die soziale und politische Integration sich mit gewissen Minimalforderungen ausgesöhnt hat
IV. Der asiatische Kommunismus in der Auseinandersetzung zwischen Moskau und Peking
Abbildung 6
Abbildung 6
1. Die Differenzen zwischen Moskau und Peking a) Das sozio-ökonomische Gefälle zwischen Moskau und Peking Bei dem seit dem XXII. Parteitag der KPdSU im Jahre 1961 offen ausgebrochenen Konflikt zwischen der industrialisierten Sowjetunion und dem agrarischen China geht es um mehr als nur um Worte und um müßige dogmatische Plänkeleien jenseits des Bereichs historischer Zwänge und Hypotheken. Aus diesem Grunde seien hier die wichtigsten Umweltfaktoren angeführt, die beim Beginn der russischen und chinesischen Revolutionen jeweils vorlagen und die beide Bewegungen schon in statu nascendi verschieden prägten
ifahrung zurückgreifen und so — zumindest bis 1958 — die Gesellschaft geschmeidiger und bruchloser sozialisieren, als es die Sowjetfüh-
Erst-rer vermocht hatten, die als sozialistische . Hinge viele bittere Rückschläge erleiden muß ten, ehe sie ihren utopischen Ballast zu einem gewissen Teil über Bord warfen. ad) Eine weitere Erfahrung, die das Selbstverständnis der Revolutionsführer beider Gesellschaften ausgeformt hat, ist die recht unteraschiedliche Dauer ihres revolutionären Kampfes um die Macht. Während sich die russische Oktoberrevolution auf einige Wochen zusammendrängte, hatten die Chinesen nicht weniger als 28 Jahre um die Macht zu kämpfen und w waren dabei nicht nur einmal von der „Ausirottung“ bedroht. Nur härteste Selbstdisziplin rund ein besonderer „Stil", der sich im Guerilla-I Denken, im Vertrauen auf die eigene Autar1 kie, in einer klassenkämpferischen und kritischen Bereitschaft sich selbst und anderen gegenüber, in der Methode der populistischen 1 Massenlinie, in der Betonung der Praxis, in seiner Aversion gegenüber jeglichem Bürokraittismus, in der Betonung des Voluntarismus und i in der Bevorzugung des politisch engagierten Dilettanten gegenüber dem Fachmann manifestiert, konnten eine Balance gegen die im-i mer härter werdende Umklammerung durch udie Kuomintang-Truppen und durch die Japai ner geben. Der Universalmensch, der sich in der Rolle des Guerillero genauso zurechtfindet 'wie in der des Technikers, Arztes und autarI ken Ackerbauern, ist seither das Ideal der I Maoisten geblieben, während sich ähnliche /'Vorstellungen in der Sowjetunion schon längst verflüchtigt haben. 6 ae) Eine Identifizierung der revolutionären [Konstellationen in der Sowjetunion und in ) China scheitert auch daran, daß der Bürger[krieg zwischen „Rot" und „Weiß" in der So-r wjetunion erst nach der sowjetischen Macht-Vergreifung ausbrach, während umgekehrt in ) China die kommunistische Machtergreifung ) i den Krieg gegen die Kuomintang abschloß. I Durch den „Kriegskommunismus" litt die neue I Heilslehre in der Sowjetunion so sehr, daß J selbst das Tauwetter der nachfolgenden Neuen ) ökonomischen Politik (NEP) den Großteil der I Bauern nicht mehr versöhnen konnte. — In ) China dagegen verstand es die KP nicht nur, ihre Interessen mit denen der Bauern zu verschmelzen (zumindest bis zum Vorabend der Kollektivierung), sondern konnte darüber hin. aus gleich nach 1949 — ohne das zeitraubende Intermezzo einer „NEP" — mit einer beinahe lautlosen Kollektivierung beginnen.
Das tertium comparationis? Ein so starkes sozioökonomisches Gefälle klafft nicht nur zwischen der Sowjetunion und der Volksrepublik China, sondern auch zwischen der Sowjetunion und den anderen asiatischen Staaten: zu aa) Die Kriterien eines „unterentwickelten Staates" (wirtschaftlich-technische Rückständigkeit, weitgehende horizontale und vertikale Immobilität im Sozialen, Überbevölkerung, fehlende Wirtschaftsgesinnung, Kapitalarmut usw.) waren nicht nur am Vorabend der kommunistischen Machtergreifung in China gegeben, sondern prägen — mit Ausnahme von Japan — in der einen oder anderen Form auch die anderen Staaten Asiens. zu ab) Da es in der Mitte des 20. Jahrhunderts auch in Asien keinen Staat mehr gibt, der auf eine möglichst rasche Modernisierung verzichten möchte, muß dort die mit Methode betriebene Ungeduld Chinas einleuchtender erscheinen als die im Vergleich dazu geruhsamere Attitüde der Sowjetunion. zu ac) Es wird auch kaum einem asiatischen Staatsmann empfehlenswert erscheinen, die mit so vielen mißlungenen Utopismen geführte sowjetische Revolution nachzuahmen, wenn er doch die chinesischen Methoden vor Augen hat, die den Entwicklungsprozeß so viel reibungsloser vorantreiben. zu ad) Angesichts der objektiven wirtschaftlichen Rückständigkeit muß den asiatischen Führern auch der Appell an die subjektiven Kräfte und die Pflege der prononciert chinesischen „Arbeitsstile" zweckdienlicher erscheinen als das bereits vom gesellschaftlichen Pluralismus geprägte bürokratische und „unrevolutionäre, revisionistische" Verhalten der heutigen Sowjetmenschen. zu ae) Da ferner nach Chinas Intentionen Jie einzelnen asiatischen Staaten durch „Volkskriege" aufgerollt werden sollen, durch Guerilla-Aktionen also, die in enger Verbindung mit der bäuerlichen Bevölkerung von ländlichen Basen aus zu starten hätten, könnte nach dem Sieg der kommunistischen Aufständischen die Sozialisierung sich ähnlich reibungslos abwickeln wie in China.
Diese fünffache Subsumtion unter Kriterien der sozioökonomischen Umwelt zeigt also, daß die asiatischen Staaten alles in allem mehr für das chinesische Modell prädestiniert sind als für das sowjetische. b) Die ideologischen Auswirkungen dieser Difierenzen Bei so bemerkenswerten Differenzen in der historischen Ausgangslage kann es selbstverständlich nicht ausbleiben, daß auch die ideologische Betrachtungsweise recht verschieden ausfällt. Es ist hier nicht der Ort, die gesamte Problematik des chinesisch-sowjetischen Konflikts nochmals aufzurollen. Die wichtigsten Streitpunkte konzentrieren sich auf drei Punkte, die das Verhältnis zum Kapitalismus, zu den Drittländern und zu den internen Problemen des Kommunismus und der befreundeten sozialistischen Staaten betreffen. Diese Probleme lassen sich in wenigen Stichworten zusammenfassen: ba) Gegenüber kapitalistischen Ländern ergeben sich folgende Fragen: Hat der Kapitalismus und Imperialismus seit Lenins Tagen seinen fundamental aggressiven Charakter geändert? Sind also friedliche Koexistenz, friedlicher Übergang zum Sozialismus (Evolution) und friedlicher Wettbewerb angebracht? Oder hat der Akzent weiterhin auf Krieg, Revolution und kämpferischer Einheitsfront zu liegen? bb) Gegenüber Drittländern: Sollen sich die Kommunisten mit der „nationalen Bourgeoisie" über die Etappe einer bürgerlich-demokratischen Revolution, also sozusagen friedlich und „legalistisch" in das Stadium des Sozialismus hineintragen lassen? Oder aber sollen sie auf „illegale" Weise den bürgerlichen Staatsapparat zerschlagen, nach chinesischem Vorbild die Führung der anderen Klassen übernehmen und unter überspringen der kapitalistischen Phase den Sozialismus aufbauen?
bc) Gegenüber sozialistischen Ländern (also unter anderem auch über Probleme im eigenen Haus) steht die Alternative zur Debatte, ob der wirtschaftliche Aufstieg und die „materielle Interessiertheit" als primäres Ziel legalisiert werden sollen oder aber ob die permanente Revolution, die den Klassenkampf als Vater aller Dinge anerkennt, zu bevorzugen sei.
China hält sich bei all diesen Alternativen an die radikalere Lösung. Kein Wunder also, daß Moskau in Asien zum Beschützer neutraler und gemäßigterer Regierungen geworden ist, während Peking immer mehr in die Rolle eines Vorkämpfers gegen den Imperialismus hineingewachsen ist und einen radikalen revolutionären Kurs steuert. Selbst wenn Peking und Moskau inzwischen nicht mehr die eigentlichen Doppelsonnen sind, um die der Rest der „Satelliten" zu kreisen hat, so müssen doch ihre beiden Revolutionstheorien von den anderen asiatischen Bewegungen als echte Alternativen empfunden werden. Die Frage lautet also, ob der sowjetische oder aber der chinesische Weg die größeren Erfolgschancen verspricht. Oder sollte letztlich gar ein „dritter Weg" aus dem Zustand der Unterentwicklung herausführen? 2. Aussichten des sowjetischen Wegs in Asien Seit Chruschtschows These vom XX. Parteitag, daß die sozialistischen Kräfte im Wege der Evolution an die Macht kommen könnten, hat sich für die Sowjetunion die Frage dahin zugespitzt, wie es um die Chancen der Kommunisten bei den Wahlen bestellt sei. Wie die Beispiele Kerala (1957) und West-Bengalen (1969) zeigen, kann der Kommunismus auf legalem Wege im wesentlichen dort Fuß fassen, wo — die alten Ordnungen aufgebrochen, — westliche Bildung relativ verbreitet und damit die unausweichlichen Voraussetzungen der Modernisierung gegeben sind
Solange die beiden eben angeführten Voraussetzungen in Asien noch vereinzelte Erscheinungen sind, hat die „legale" Machtergreifung wenig Chancen. 3. Aussichten des „chinesischen Wegs" in Asien Während Moskau sich anschickt, in seinem außenpolitischen Verhalten immer „urbaner" zu werden, neigt Peking von Jahr zu Jahr mehr zum Radikalismus. Erst das Jahr 1969 scheint wieder eine gewisse Mäßigung mit sich gebracht zu haben. China verfolgt in seiner Außenpolitik eine Strategie, die sich teils an nationalen, teils an ideologischen Aspekten orientiert. Während das Verhalten gegenüber den fernerliegenden Kontinenten Afrika und Südamerika überwiegend von ideologischen Gesichtspunkten bestimmt wird, vermengen sich bei der Hinwendung zu den asiatischen Nachbarn nationale und ideologische Kategorien zu einem schwer entwirrbaren Motivbündel. Von den drei nationalen Hauptzielen Chinas (Wiedervereinigung beider chinesischen Teilstaaten, nationale Sicherheit und Ausdehnung seines Einflusses in Asien
China nahm die Aufstände der nördlichen Grenzvölker, der Nagas und Mizos im Jahre 1966, insbesondere aber die Volkserhebung der Bauern von Naxalbari im Bundesstaat West-Bengalen, in einem Gebiet mit ungefähr 700 km 2 und rund 80 000 Menschen zum Anlaß, um seine Theorien in die Praxis umzusetzen. Nie zuvor in der kommunistischen Geschichte war ein Aufstandsprogramm so konkret erläutert worden. Wegen seiner repräsentativen Bedeutung soll dieses Projekt hier etwas ausführlicher dargestellt werden.
In mehreren Artikeln legte die Pekinger „Volkszeitung" eine maoistische Linie für Indien in klaren, unmißverständlichen Worten nieder. Naxalbari war das „Vorspiel zu einer gewaltsamen Revolution mehrerer hundert Millionen Menschen in ganz Indien". Damit diese Absicht aber Wirklichkeit würde, müsse die indische Revolution einen Weg einschlagen, bei dem sie sich auf Bauern stützt, auf dem Lande Basen errichtet, geduldig sich auf den verlängerten bewaffneten Kampf einläßt und schließlich vom Lande aus die Städte einkreist und erobert
Ganz im Geiste der Aufrufe Che Guevaras, viele Vietnams zu schaffen, appellierten die Chinesen an die indische Linke, für „Dutzende von Naxalbaris in allen Teilen Indiens" zu sorgen. Mit all diesen Forderungen wandten sich die Chinesen nicht etwa an die Kommunistische Partei, die als revisionistisch gebrandmarkt wurde, sondern an das „revolutionäre Volk von Indien". Mit der Aufforderung, eine klare Linie zwischen sich und den Revisionisten zu schaffen, wollte Peking wohl auf eine ihm günstige weitere Zersplitterung des indischen Kommunismus hinaus, die sowohl seinem nationalen als auch seinem ideologischen Interesse entgegenkommen würde.
Der Mißerfolg des Aufstandes in Naxalbari brachte Peking zwar dazu, seine Belehrungen einzustellen oder zumindest etwas vorsichtiger vorzubringen. An der inneren Einstellung der Maoisten dürfte sich jedoch in der Zwischenzeit kaum etwas geändert haben. Im September 1967 zog die „Volkszeitung" noch einmal das Resümee aus den Erfahrungen von Naxalbari und stellt fest, daß „die agrarische Revolution als die Grundaufgabe der neudemokratischen Revolution während des gegenwärtigen Stadiums in Indien zu gelten habe, und daß diese Revolution unausweichlich eine Revolution bewaffneter Bauern sein wird".
Eine ähnliche Taktik hat sich China für Indonesien
Nach Scalapinos Beurteilung sind Staaten wie Birma, Kambodscha, Indonesien, Laos und Thailand „in höchstem Maße" der Revolution chinesischen Typs ausgesetzt, weil sie die Kriterien der Unterentwicklung und der Kontrolle durch „bourgeois-demokratische" Kräfte mit dem China der Jahre nach 1945 gemeinsam hätten
Die britische Kolonialverwaltung hatte sie vor allem zu Beginn des 19. Jahrhunderts als billige und politisch ungefährliche Arbeitskräfte einwandern lassen
Unter diesen Umständen ist es nicht weiter verwunderlich, wenn die in den Strudel der Diskriminierung hineingerissenen Auslands-chinesen voller Hoffnung auf das wieder erstarkte China blickten, das ihnen kraft seines überwältigenden Prestiges bei ihren Gastländern wieder mehr Respekt verschaffen kann. Hierbei ist den Hua-chiao der kommunistische Charakter Chinas ziemlich gleichgültig, hatten sie doch von jeher alle Bewegungen mitgemacht, die ihrem Stammland zu einer Renaissance seiner Macht und seines Ansehens hatten verhelfen können. Als China seine monarchische Staatsform abstreifte und sich zur Republik erklärte, wurde dieser wahrhaft revolutionäre Wandel von den Auslands-chinesen ohne Zögern akzeptiert. Um wieviel mehr erst muß ein Staat willkommen sein, der in wenigen Jahren schon seinen Anspruch als dritte Weltmacht angemeldet hat
In jüngerer Zeit scheint sich hierin freilich eine Änderung anzubahnen. Zwar läßt sich immer noch nicht leugnen, daß die Rolle des kommunistischen Chinas oft nicht nur durch die lokalen kommunistischen Parteien, sondern vor allem auch durch die meist unpolitischen
Allerdings spielen auch die typischen Funktionselemente der „kapitalistischen Gesellschaft
Der Kommunismus als solcher hat also mehrere Facetten. Bornierter und pauschaler Antikommunismus wird deshalb bei den Asiaten im allgemeinen kaum auf Gegenliebe stoßen, sondern eher den Verdacht auslösen, daß sie durch einen Popanz abgelenkt oder aber als Mittel zum Zweck mißbraucht werden könnten. Westliche Beobachter sollten nicht, wie es in der Vergangenheit verschiedentlich geschehen ist, den „dritten Weg" mit Kommunismus identifizieren
Mit westlichen Vorstellungen sollte sich eigentlich alles vertragen, was der Stabilität in Asien dient, sei es nun ein gesundes Nationalbewußtsein, eine freiwillig getragene regionale Bündnisstruktur oder aber ein Entwicklungsprogramm, das beim planwirtschaftlichen Instrumentarium des Kommunismus Anleihen gemacht hat. Es sollte keinem Zweifel unterliegen, daß eine solche Selbststärkung den betreffenden Staaten größeren Schutz gegen Fremdherrschaft und Subversion im Inneren zu bieten vermag als Militärbündnisse und Militärhilfe,
V. Zusammenfassung
Abbildung 7
Abbildung 7
Der Kommunismus ist neben dem Nationalismus und dem Neutralismus nur eine politische Kraft in Asien. Er gibt sich nicht mehr einheitlich-global, sondern spiegelt zahlreiche lokale Besonderheiten wider. Kommunistische Parteien, die teilweise beim nationalen Befreiungskrieg eine bedeutende Rolle gespielt haben, sind in vier Staaten Asiens dominierend, in fünf Staaten legal und in elf Staaten verboten. In den nichtkommunistischen Staaten ist die Bedeutung der kommunistischen Parteien, deren Orientierung (nach Moskau oder Peking) übrigens immer nur schwer zu bestimmen ist, auf vereinzelte Regionen beschränkt. Die Revolutionstechnik der kommunistischen Parteien entspricht nicht immer dem chinesischen Fünf-Stadien-Modell. Fast allen KPs ist jedoch eine einheitliche Organisation nach sowjetischem Vorbild, eine überwiegend intellektuelle Führungselite und das allmähliche Hervortreten des „karrieristischen" Führer-typs gemeinsam. In China freilich sind durch die Kulturrevolution diese Tendenzen vermindert worden.
Günstig für den Kommunismus in Asien sind seine Brauchbarkeit als Entwicklungsdemiurg, als Alternative zur Demokratie westlichen Stils und als Motor für die Ausbildung eines Nationalstaats; ganz besonders aber sein Optimismus, der die Reintegrationshoffnung der Elite bestärkt, sowie sein Utopismus, der den breiten Massen eine Art säkularisierter Religion bietet.
Als hinderlich für den Kommunismus erweisen sich Tradition, Religion und politische Indifferenz der Massen, ferner die Konkurrenz des Nationalismus, die Aversion der etablierten Streitkräfte und der im Entstehen begriffene neue Mittelstand sowie das Fehlen charismatischer Führergestalten in den noch nicht kommunistisch gewordenen Staaten. Zuungunsten des Kommunismus fällt aber schließlich auch der Konflikt zwischen Moskau und Peking ins Gewicht. Die zahlreichen Gemeinsamkeiten zwischen der VR China und den asiatischen Staaten auf sozio-ökonomischem Gebiet scheinen der radikaleren chinesischen Ideologie einen gewissen Vorsprung zu geben, zumal der „legale" Weg der Sowjetunion wegen der zumeist fehlenden Voraussetzungen (Zerbrechen der alten Ordnungen, Verbreitung westlichen Gedankenguts, wie etwa in Kerala) wenig Erfolg verspricht. Gleichwohl scheint auch die chinesische Methode, die mit den Mitteln der Subversion, des „Volkskriegs" und mit Unterstützung zahlreicher Auslands-chinesen laboriert, angesichts der Aufmerksamkeit vieler Regierungen nur an wenigen neuralgischen Punkten Aussicht zu haben.
Unter diesen Umständen schicken sich die meisten Länder an, in „aktiver" Neutralität den „dritten Weg" zu gehen, wobei sie pragmatisch-kommunistische Methoden übernehmen, der kommunistischen Ideologie aber mit Vorbehalt gegenüberstehen.