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Ideologisch-historische Voraussetzungen der Kulturrevolution in China | APuZ 16/1969 | bpb.de

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APuZ 16/1969 Die Deutschlandpolitik des kommunistischen China Ideologisch-historische Voraussetzungen der Kulturrevolution in China

Ideologisch-historische Voraussetzungen der Kulturrevolution in China

Adrian Hsia

Begriffliche Schwierigkeiten

Mitte 1966 machte sich die Kulturrevolution in China plötzlich derart bemerkbar, daß sie sofort zum Mittelpunkt der Weltpresse wurde.

Seitdem ist eine solche Flut von Reise-und Augenzeugenberichten, Artikeln etc. erschienen, daß schließlich kaum jemand noch genau weiß, was die Kulturrevolution ist oder sein soll. Um sachgerechte Studien über China machen zu können, muß man heute mehr Voraussetzungen als zuvor erfüllen. Drei davon seien hier erwähnt: Man muß der chinesischen Sprache mächtig sein; man muß sich intensiv und gründlich mit dem alten und modernen China befaßt haben; man muß mit dem Marxismus-Leninismus vertraut sein.

Diese schwer und zeitraubend zu erreichenden Qualifikationen bedingen, daß viele, die sich als China-Kenner ausgeben, noch nicht einmal ieine dieser Voraussetzungen erfüllen. Die (Folge ist die Verbreitung und Weiterverbreitung von vermeintlichen Kenntnissen. Als ein Beispiel solcher erdichteter Wahrheiten kann die den Europäern angeblich von den Chinesen beigelegte Bezeichnung „Weiße Teufel" idienen. Aber jeder, der Chinesisch kann, wird sagen, er habe den Ausdruck auf Chinesisch noch nie gehört. In der Tat, wenn man den Begriff ins Chinesische übersetzen würde, so könnte ihn kein Chinese verstehen, vielleicht mit Ausnahme derer, die „die weißen Teufel"

bereits in einer europäischen Sprache kennen.

An sich ist es für einen Durchschnittschinesen kaum vorstellbar, was ein Teufel sein soll. In der Regel kennt er nur die Begriffe „Gespenst"

und „Dämon", aber was ein „dämonisches Gespenst" bzw. ein „Dämon-Gespenst" sei — so wird Teufel ins Chinesische übersetzt —, weiß er nicht, geschweige denn ein weißes Dämon-Gespenst. Man fragt sich, warum das Attribut „weiß überhaupt in dieser Zusammensetzung so sehr betont wird. Denn nur einen Albino wird ein Chinese als „weiß" empfinden. Normalerweise fällt ein Europäer in China wegen seiner langen und breiten bzw. spitzen Nase, seiner tief liegenden Augen, seiner Haarfarbe — wenn sie hell oder rot ist —, vielleicht noch wegen seiner großporigen und behaarten Haut und seines groben Körperbaus auf. Und wenn ein Chinese die Europäer überhaupt abwertend oder spöttisch benennen will, so sagt man in Südchina „barbarisches Gespenst" — d. h. Barbar, der wie ein Gespenst aussieht — und im Norden „Gespenstlein, das über den westlichen Ozean gekommen ist". Eine Übersetzung, die der Bedeutung dieser Ausdrücke gerecht würde, wäre vielleicht der Begriff „Barbar", im Sinne von „Barbaros" im Griechischen. Einen „weißen Barbaren" kennt man nicht. Es ist deshalb anzunehmen, daß es sich bei denjenigen China-„Experten", die sich als „weiße Teufel" fühlen, lediglich um eine Projektion der eigenen Vorstellungswelt auf die der Chinesen handelt 1). Diese Projektion erinnert an den Rassismus, der noch aus dem kolonialen Zeitalter stammt. Ein ähnlich phantasiereiches „China-Märchen" ist die Behauptung von Hans Wetzel, daß der in der Kulturrevolution entmachtete Staatspräsident Liu Shao-Ch'i aus einer sinisierten jüdischen Familie stamme 2). Es ist zwar bekannt, daß etwa siebzehn jüdische Sippen im zehnten Jahrhundert nach China einwanderten, 1163 die erste Synagoge errichteten und im Jahre 1702 ungefähr dreitausend Gläubige zählten — die 1919 bis auf etwa 120 assimiliert wurden 3) —, doch muß die jüdische Herkunft Lius noch bewiesen werden. Wäre er wirklich ein „sinisierter Jude", so hätte dies Peking längst in den Hetzkampagnen gegen ihn bekanntgegeben und es als einen Beweis der Infiltration des Weltkapitalismus propagiert.

Bei dem Ausbruch der Kulturrevolution bzw. bei dem Auftauchen der Roten Garde scheiterten viele, die versuchten, die Kulturrevolution zu verstehen, an dem Begriff „Kultur". Gewöhnlich assoziiert man Kultur mit der Summe und der Pflege der geistigen und künstlerischen Leistungen eines Volkes oder der Menschheit Doch hat das Wort Kultur auch eine viel breitere Bedeutung. Schon Hegel und Marx bemerkten das dialektische — das objektive und subjektive — Wesen der Kultur. Als Nichtvorgegebenes, als Schöpfung der Menschen, ist sie subjektiv, einmal geschaffen wirkt sie als ein objektiv Gestaltetes und als System von institutioneilen Verhaltensnormen, denen entsprechend ein Mensch sich zu verhalten und zu handeln hat. Also das Geschaffene — die Kulturgüter und Kulturwerte — ist objektiv, aber der Akt der Schöpfung und des Nachvollzugs ist subjektiv Angewandt auf die Kulturrevolution zeigt dies, daß sie auch eine subjektive Bemühung darstellt, eine Bemühung um die grundsätzliche Veränderung der gegebenen Kultur als Überlieferung. Man müßte aber noch berücksichtigen, daß die Kultur kein Monolog, sondern eine Mitteilung darstellt, die nur in einer Gemeinschaft denkbar ist. Als solche ist sie auf Macht angewiesen, ohne die eine Verbreitung nicht möglich wäre. Andererseits hängt Macht aucl von der Kultur ab, weil sie aus ihr ihre gei stige Begründung erfährt und an sich scho: die Kultur der Gewalt darstellt Man denk z. B. an die Wechselbeziehung zwische:

„Macht" und „Kultur" in der Französische Revolution: Zuerst forderten die Ideologie un die politischen Institutionen des ancien regim die Kritik der französischen Aufklärer herau und verursachte „eine Revolution in den Köp fen der Menschen" daraufhin wurde erst di Bastille gestürmt. Die daraus entstandene re volutionäre Herrschaft hätte ohne ihren geist gen Hintergrund nicht bestehen können. Den nach ist die proletarische Kulturrevolution i China eine an Macht orientierte und auf Mac basierende subjektive Bemühung der Verdräi gung bzw. Vernichtung alten Kulturgutes. Si will das Objektive, das Vorgegebene, de überlieferte, das bürgerlich-subjektiv Gescha fene zerstören, um damit die Möglichkeit de subjektiven Nachvollzugs auszuschalten ur während der Zerstörung eine gänzlich „net proletarische Kultur" zu schaffen, die alle Menschen als Leitbild dienen soll.

Kulturrevolution — ein Stadium der permanenten Revolution

Für eine Diktatur des Proletariats ist die Kulturrevolution eine notwendige Voraussetzung zur Errichtung der kommunistischen Gesellschaft. Nach der politischen Machtergreifung und wirtschaftlichen Revolution, der Kollektivierung des Bodens und der Sozialisierung der Betriebe, ist die Kulturrevolution erforderlich, um die Kultur der alten wirtschaftlichen Basis, der bürgerlichen Gesellschaft, zu überwinden. Der Sowjetideologie nach handelt es sich um die „Überreste des Kapitalismus im Bewußtsein der Menschen, die Überreste der bürgerlichen Moral, der Religion" um „alte gesellschaftliche Ideen und Theorien, Vorstellungen und Gefühle" die sehr zählebig sein ul sich ziemlich lange halten können. Doch t stimmt das gesellschaftliche Sein das gese schaftliche Bewußtsein, d. h., das menschlic Bewußtsein spiegelt das materielle Leben, t sonders die Beziehung zwischen den Produ tionskräften und Produktionsverhältnissen 1 wider, zumal der neue überbau — Staat u Ideologie — im Sozialismus „im Kampf geg die Überreste der alten Basis zu ihrer Besei gung beiträgt" n) Anders verhält es sich r der gegenwärtigen Auffassung der maois sehen Ideologie, obwohl Partei und Staat kommunistischen China seit ihrer Machtergr fung unermüdlich politische und ideologisc Kampagnen durchgeführt haben, um alte V haltensformen, Gefühle und altes Denken beseitigen und die Menschen nach proletc sehen Normen — die jedoch in der chine sehen Kulturrevolution zum großen Teil bürgerlich entlarvt wurden — umzuerziehen, und obwohl die wirtschaftliche Basis, Industrie und Landwirtschaft, bereits 1957 im wesentilichen sozialistisch geworden war. Die bürgerliche Kultur stellt keine Überreste in China dar, die „zählebig" sein und „sich ziemlich lange halten" könnten. Ganz im Gegenteil, sie durchdringt das ganze Volk, ist voller Leben und Dynamik. Denn gerade durch den ideologischen überbau 12) — „durch Literatur, Theater, Film, Musik, die schönen Künste, Presse, Zeitschriften, Radio, Publikationen, wissenschaftliche Forschung in Schulen und anderswo" — verbreiten die Vertreter der Bourgeoiisie „bürgerliches, revisionistisches Gift, um die Gehirne der Menschen zu korrumpieren and eine „friedliche Evolution'als Vorbereitung einer kapitalistischen Restauration in Ideologie und öffentlicher Meinung durchzuühren" 13). Wenn dies nicht ständig bekämpft wird, wird auch der politische überbau, die Staatsmacht, gefährdet und der Kapitalismus estauriert. Daher geht es in der Kulturrevoluion in der Hauptsache um die „Gehirne der Menschen". Eben das richtige Denken der Menschen soll die proletarische Staatsmacht ind das Beharren auf marxistisch-leninistichen — d. h. maoistischen — Grundsätzen arantieren und gegen den Rückfall in den Capitalismus sichern. Hier ist es offensichtlich, laß das Bewußtsein primär das Sein bestimhen soll — und nicht umgekehrt. ds abschreckendes Beispiel dient die Sowjetnion: lach Errichtung sozialistischer Produktionserhältnisse versäumte es die Sowjetunion, rnsthaft eine proletarische Kulturrevolution urchzuführen. Die bürgerliche Ideologie nahm berhand und korrumpierte die Gehirne der lenschen. Sie untergrub unmerklich die soziastischen Produktionsverhältnisse. Nach Stans Tod wurde die öffentliche Meinung durch e Gruppe der Chruschtschow-Revisionisten fener im konterrevolutionären Sinne germt. Später kam dann diese Gruppe durch ne „Palastrevolution" an die Macht in Partei, ilitär und Regierung und stürzte die Diktar des Proletariats 14).

Nun ist die chinesische These klar: Nach dem Eintreten in die Ära des Sozialismus hat eine sozialistische Regierung dafür zu sorgen, daß die Kulturrevolution gründlich und sorgfältig durchgeführt wird, damit das richtige, das proletarische Denken gesichert und verbreitet wird, so daß die Diktatur des Proletariats und der Übergang zum Kommunismus garantiert sind. Sonst wäre die Entwicklung zum Revisionismus und der Rückfall zum Kapitalismus unausbleiblich. Die Gefahr einer solchen Entwicklung bestehe um so mehr, als auch in einer sozialistischen Gesellschaft die Entwicklung zum Kleinbürgertum spontan sei und diese die Tendenz zum Kapitalismus automatisch fördere Daher soll die Kulturrevolution einerseits den überbau der sozialistischen Gesellschaft reinigen und dessen Reinheit bewahren, damit er die Produktionsverhältnisse nicht unterminiert und eine Restauration ausschließt, andererseits soll der gereinigte über-bau den Unterbau anspornen, die Produktion zu steigern Mit anderen Worten: Wenn die Menschen wirklich revolutionär und proletarisch geworden sind, werden sie „schneller, besser und wirtschaftlicher" für das ferne Endziel produzieren. Dieses Schlagwort ist identisch mit dem des „Großen Sprungs nach vorn“ und stammt von Mao Tse-tung persönlich

Wenn wir die politischen Kampagnen in China seit der Machtergreifung der Kommunisten genauer betrachten, so fällt auf, daß Politik und Wirtschaft nie voneinander getrennt, wenn auch manchmal unterschiedlich akzentuiert wurden. Von der Kollektivierung der Landwirtschaft und Sozialisierung der Privat-betriebe über die „Hundert-Blumen-Kampagne" und den „Großen Sprung nach vorn" bis zur „sozialistischen Erziehungs-bewegung" und zur „Kulturrevolution" ist die Zusammengehörigkeit dieser beiden Faktoren unverkennbar. Auch das Ziel der Kampagnen ist trotz der Verschiebung der Akzente auf den einen oder den anderen Bestandteil dasselbe geblieben: das schnellstmögliche Erreichen des Kommunismus das nur durch die Menschen vollbracht werden kann. Die Kulturrevolution stellt also keine isolierte Erscheinung dar; sie bildet eine Etappe der sozialistischen Revolution sie ist deren gegenwärtiger Höhepunkt. Aber die sozialistische Revolution, „die Gesamtheit der politischen und ökonomischen Umwandlungen, die zur völligen Liquidierung des Kapitalismus und zum Aufbau des Sozialismus führen" setzt in solchen industriell unterentwickelten Ländern wie im zaristischen Rußland und in China eine bürgerlich-demokratische Revolution voraus, die, laut Lenin, unter der Leitung des Proletariats durchgeführt werden, in die und schließ -sozialistische hinüberwachsen lich in die kommunistische Gesellschaft übergehen soll Aus dieser Perspektive stellt die Kulturrevolution — als eine Phase der sozialistischen Revolution — ein Stadium, für die Maoisten wohl das wichtigste Stadium, der „permanenten Revolution" dar Zu dieser ununterbrochenen Revolution äußert sich Lenin:

„Wir werden sofort von der demokratischen Revolution, und zwar nach Maßgabe unserer Kraft, der Kraft des klassenbewußten und organisierten Proletariats, den Übergang zur sozialistischen Revolution beginnen. Wir sin für die ununterbrochene Revolution. Wir we:

den nicht auf halbem Wege Stehenbleiben." Klarer und schärfer formuliert Karl Marx di Idee der permanenten Revolution:

„Dieser Sozialismus ist die Permanenzerkli rung der Revolution, die Klassendiktatur a notwendiger Durchgangspunkt zur Abscha fung der Klassenunterschiede überhaupt, zi Abschaffung sämtlicher Produktionsverhäl nisse, worauf sie beruhen, zur Abschaffur sämtlicher gesellschaftlicher Beziehungen, d diesen Produktionsverhältnissen entspreche zur Umwälzung sämtlicher Ideen, die aus di sen gesellschaftlichen Beziehungen hervo gehen."

Marx und Lenin meinen, daß — das Endzi der Abschaffung der Klassenunterschiede vAugen — die Revolution nicht unterbroche werden dürfe, sondern unmittelbar von ein'

Etappe, aber in angemessener Weise — „na Maßgabe unserer Kraft" — in die darauffc gende fortgeführt werden solle. Von Sprünge und Umgehen eines Stadiums ist nirgendv die Rede, ebensowenig von Aufruhr in de eigenen Reihen und antagonistischen Konfli ten in der Partei selbst, wie sie sich in der Ki turrevolution in China manifestierten. D „Maoisten" haben jedoch ihre eigene Ve sion von der permanenten Revolution, und ist nur ein einziges Mal bekannt, daß die Ideen von Marx und Lenin zwangsweise V ihnen im ganzen Umfang akzeptiert word sind. Das war nach dem Scheitern des „Gi ßen Sprungs nach vorn", der gewaltsam Einführung der Volkskommunen, des Sprun direkt in die kommunistische Ära. Es w zweifellos ein Rückschlag der „Maoisten". M lese den Beschluß des Zentralkomitees, v(öffentlicht am 10. 12, 1958:

„Wir verfechten die marxistisch-leninistisc Theorie der permanenten Revolution. Wir si der Ansicht, daß zwischen der demokratisch und der sozialistischen Revolution und z\ sehen dem Sozialismus und dem Kommun mus keine . Große Mauer'bestehen kann u darf. Gleichzeitig aber befürworten wir (marxistisch-leninistische Theorie der etappe weisen Entwicklung der Revolution und v treten den Standpunkt, . daß die verschieden Entwicklungsetappen die qualitativen Veränderungen widerspiegeln und daß diese qualitativ verschiedenen Etappen nicht verwechselt werden dürfen." 32)

Ansonsten ist das maoistische Konzept der permanenten Revolution ironischerweise mehr dem Trotzkis ähnlich, der auch für die chinesischen Kommunisten Erzverräter ist. Dies wird besonders augenfällig, wenn man die eine der drei Bedeutungen, die Trotzki der permanenten Revolution beimißt, mit den Aufrufen und Ereignissen in China während der Kultur-revolution vergleicht:

„Während einer unbestimmt langen Zeit und in ständigen inneren Kämpfen werden alle sozialen Beziehungen umgestaltet. Die Gesell-o schäft mausert sich. Der Prozeß bewahrt notwendigerweise einen politischen Charakter, d. h., er entwickelt sich durch Zusammenstöße verschiedener Gruppen der sich umgestaltenden Gesellschaft. Ausbrüche von Bürgerkrie gen und äußeren Kriegen wechseln ab mit Perioden .friedlicher'Reformen. Revolutionen der Wirtschait, der Technik, der Wissenschaft, der Familie, der Sitten und Gebräuche entwikkeln sich in komplizierten Wechselwirkungen und lassen die Gesellschaft nicht ins Gleichgewicht kommen. Darin besteht der permanente Charakter der sozialistischen Revolution als solcher." 33)

Dies könnte genausogut eine maoistische Rechtfertigung der Kulturrevolution sein. Nur statt „einer unbestimmt langen Zeit" sagt man in China:

„Auch nach tausend, zehntausend oder sogar nach hundert Millionen Jahren wird es noch Widersprüche geben! Es wird sie im Universum geben, selbst wenn die Erde vernichtet und die Sonne verlöscht ist. Alle Dinge befinden sich im Flusse von Widersprüchen, Kampf und Veränderung. ... Nur das kann unsere sozialistische Sache weiterbringen." 34)

Permanente Revolution und ununterbrochene Opposition

QDie Kulturrevolution ist also ein Stadium der ununterbrochenen Revolution, die allem Anschein nach unendlich andauert. Die Ursachen und Voraussetzungen der chinesischen Kultur-Revolution, die „alle finsteren Elemente" hin-wegfegt, die „Ideologie der Menschen" umformt und „ihre Seele" erschüttert 35), müßten — der Kontinuität der Umwälzungen wegen — bereits in der Periode der „bürgerlich-demokratischen Revolution" wurzeln. Denn die Kehrseite der permanenten Revolution ist die ununterbrochene Opposition, zumindest nach der Machtergreifung der Kommunistischen Partei. Damit die Revolution überhaupt Aussicht auf Erfolg hat, muß die Partei während Ider ersten Phase, der bürgerlich-demokratioschen Revolution, ihr wesensfremde Elemente als Mitglieder bzw. als Bundesgenossen gewinnen, die, wie wir später sehen werden, die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen. Schon jetzt sind die Samen der Opposition gesät, vom denen manche-noch während der bürgerlichen Revolution blühen; die übrigen entwickeln sich jedoch sicherlich nach dem Abschluß des ersten Stadiums der Revolution zu üppigen „Blumen", die in allen Jahreszeiten aller Jahre als „Giftkraut" entlarvt werden müssen. Das zeigt mindestens das chinesische Beispiel der sozialistischen Kulturrevolution, „die die Seele der Menschen bewegt"

Bereits 1945 sagte Mao Tse-tung: „Die Menschen sind das Wertvollste, was es gibt. Unter der Führung der Kommunistischen Partei genügt es, daß es Menschen gibt, und schon läßt sich jedes Wunder vollbringen". Aber er hat die andere Seite, eine ganz entgegengesetzte Richtung der Entwicklung der chinesischen Revolution, nicht erkannt oder erkennen wollen. Die Geschichte zeigt, daß mit der fortschreitenden Entwicklung der permanenten Revolution immer mehr Menschen entfremdet werden, insbesondere diejenigen, die anfangs mit einer allgemeineren und verlockenden Losung als Verbündete gewonnen wurden. Das bedeutet, mit der dynamischen Entwicklung der permanenten Revolution wächst auch die Dynamik der „permanenten Opposition". Die Radikalisierung der Politik, die das Fortschreiten der Revolution mit sich bringt, treibt mehr Menschen zum aktiven oder passiven Andersdenken, und die Opposition steigert sich auch quantitativ und qualitativ dementsprechend. Die antagonistische Tendenz des Konflikts 36 zwischen diesen beiden Richtungen wird immer heftiger, bis der offene Kampf schließlich in der „proletarischen Kulturrevolution" ausbricht, in der eine allgemeine Verwirrung herrscht. Denn die Grenze zwischen Freund und Feind ist zum ersten Mal seit der Machtergreifung der Kommunistischen Partei in China nicht erkennbar, da es diesmal nicht mehr um die Zurechtweisung der einstigen Bundesgenossen — die Partei trat bei solchen Angelegenheiten mehr oder weniger als eine geschlossene Einheit auf — und einiger Abweichler handelt, sondern die „permanente Opposition" sich jetzt in der Kommunistischen Partei selbst manifestiert, und die äußeren Schichten bereits vor der Kulturrevolution als Opponenten entlarvt worden sind. Zusammenfassend sei es hier noch einmal erwähnt: Die proletarische Kulturrevolution in China ist die Fortsetzung der fortwährenden Bemühung um die Reinigung des Bewußtseins der Menschen innerhalb und außerhalb der KPCh — wobei anzumerken ist, daß sich die Forderung der Reinheit dynamisch steigert —, so daß die Restauration des Kapitalismus unmöglich, die Produktion gesteigert und die ununterbrochene sozialistische Revolution vorangetrieben wird. Doch stehen diesem Ziel die Bundesgenossen — die einmal nur wegen eines bestimmten Zweckes geworben wurden — und die überlieferte Kultur samt ihrer Träger im Wege. Deshalb muß diese Kultur zerstört und ihr Einfluß auf die Menschen ausgeschaltet werden. Und die einstigen Verbündeten müssen sich wiederholte Umerziehungen gefallen lassen und sich nach der „Generallinie" verhalten, die etwa alle drei Jahre gewechselt wurde. Dadurch werden immer mehr Freunde zu Feinden. Dieser Prozeß der Verfremdung von Freunden und Verbündeten — manche von ihnen befinden sich bereits in der Partei — hat ihre Wurzel in der großzügigen und versöhnenden Politik vor der Machtergreifung der Kommunistischen Partei. Diese Politik wurde selbstverständlich von dem „Vater der chinesischen Kulturrevolution" Mao Tse-tung gemacht. Sie hat es einerseits der Kommunistischen Partei ermöglicht, die korrumpierte Kuomintang-Regierung zu stürzen, andererseits hat sie den Samen des Konflikts außer-und innerhalb der Partei und Regierung gesät, der immer wieder zum Ausbruch kommt. Das jüngste Ereignis dieser Art ist die Kulturrevolution. Um diese Kulturrevolution in China besser verstehen zu können, ist es notwendig, die Ursache des Konflikts zu erkunden, mit der der Erfolg der kommunistischen Machtübernahme anscheinend untrenn bar verbunden ist. Vom Jahre 1935 an — dem selben Jahr, als Mao Tse-tung Vorsitzende des Politbüros wurde — bis etwa Mitte 1955 als der Sozialisierungs-und Kollektivierungs prozeß plötzlich beschleunigt wurde, war di Generallinie der Partei die „nationale Ein heitsfront". Während des sino-japanische:

Krieges 1937— 1945 sollten alle anti-japani sehen Elemente als Verbündete gewönne; werden Der Kommunismus stand ganz ir Hintergrund. Unter der Losung „Patriotis mus“ sollten alle Chinesen außer den pre japanischen angesprochen werden. Sogar de; Grundbesitzern und Kulaken wurde zugesi chert, daß ihre Äcker nicht wie vor dem Jah 1935 beschlagnahmt und unter den Bauer aufgeteilt würden Und der „Erzverräte der Nation", der „Todfeind des chinesische: Volkes" — Tschiang Kai-scheck — würd auf einmal lobenswert Die Anhänger de „englischen und amerikanischen Imperialis mus" konnten ebenfalls dieser breiten natio nalen Einheitsfront beitreten so auch di Kapitalisten und die Kriegsherren die 1c kalen militärischen Machthaber, die über ein eigene Armee verfügten. Nach dem Wider Standskrieg gegen Japan wurden sie aber wie der Volksfeinde Verbündete wurden dan: diejenigen, die gegen die Kuomintang-Regie rung und den „US-Imperialismus" waren 46’ Gleichzeitig mit der Verkündung dieser takti sehen Maßnahmen machte Mao Tse-tung un mißverständlich klar: 1. Die Einheitsfront ge gen die Japaner müsse die Schwächung de politischen Macht der Nationalchinesischei Partei (KMT) bewirken 2. die Einheitsfront, von der der Erfolg des Widerstandskrieges gegen Japan abhänge, müsse von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), unter deren Leitung allein der Krieg gegen Japan gewonnen werden könne geführt werden;

3. die Einheitsfront sei nur eine Stufe der Entwicklung, die die Voraussetzung für die sozialistische Revolution bilde, und die KPCh werde dieses Ziel nie verändern oder aufgeben Allerdings waren diese drei Punkte mehr für die Augen der Parteimitglieder bestimmt. Nach außen galt die Propagierung der Schlagworte wie „Rettet das Vaterland!"

und dergleichen, die die Solidarität der ganzen Nation bewirken sollten. Trotz dieses inneren Widerspruches beanspruchte die Kommunistische Partei, die Repräsentantin des chinesischen Volkes zu sein, sogar mit dem Zugeständnis, daß die KPCh nicht dagegen sei, daß die nationale Bourgeoisie weiter „kräftig Geld mache" Es war schon damals klar, daß die Politik der Einheitsfront eine taktische Maßnahme war, zeitbedingt und vorübergehend. Dies wurde bereits durch die unauffällige Erklärung deutlich, daß die gegenwärtige Revolution nicht sozialistisch, sondern bürgerlich-demokratisch sei, sich jedoch in der Zukunft unausweichlich zur sozialisitschen Revolution verwandeln werde Aber im Rausch des Patriotismus und wegen der taktischen Zugeständnisse fand dieser Aspekt keine Beachtung. Die Einheitsfront oder wie die KPCh es nannte, die „anti-japanische nationale Einheitsfront" mit ihrem Schlagwort, Chinesen sollten nicht unter sich, sondern gemeinsam gegen die japanischen Aggressoren kämpfen, hatte zuerst unter den breiten Volksschichten Erfolg, besonders bei denen, deren Heimat die japanische Armee besetzt hielt, und setzte sich langsam auch bei den oberen Schichten durch. Daß das amtliche Bündnis zwischen der KPCh und KMT gegen Japan zustande kommen konnte, ist der Strategie der „anti-japanischen nationalen Einheitsfront" zu verdanken, die schon 1936 dazu führte, daß Tschiang Kai-scheck von den Truppen, die er gegen die Kommunisten eingesetzt hatte, gefangen genommen und erst freigelassen wurde, nachdem man ihm das Versprechen hatte abnehmen können, sich mit der KPCh zu verbünden, um zusammen mit ihr gegen den Nationalfeind Japan zu kämpfen

Mao Tse-tung hat einmal gesagt, daß die chinesische Kommunistische Partei zwei Eigenarten besitze, die sie mit anderen Kommunistischen Parteien nicht gemeinsam habe: 1. die Zusammenarbeit mit der Bourgeoisie und 2. die KPCh führe eine Bauernrevolution. An sich sind diese beiden Charakteristika aus der Notwendigkeit der Revolution erwachsen.

Denn wie Mao Tse-tung selbst sagte, waren sowohl die Revolutionäre als auch die Reaktionäre in einer winzigen Minderheit. Die überwiegende Mehrheit — die Bauern und die Kleinbürger — stand in der Mitte zwischen den beiden radikalen Kräften. Sie mußte um jeden Preis als Bundesgenosse gewonnen werden. Andererseits mußte auch das feindliche Lager gespalten und dessen Konkurrenzfähigkeit geschwächt werden Diese Anweisungen Maos sind heute noch verbindlich. Die zwei Charakteristika der KPCh sind eben die notwendigen politischen Mittel gewesen, sich der Wirklichkeit anzupassen, damit die Revolution überhaupt Aussicht auf Erfolg haben konnte. So haben wir während des Widerstandskrieges gegen Japan das große Bündnis der vier Klassen: 1. Das Bündnis zwischen der „historischen Führungskraft der Revolution, dem Proletariat bzw.dessen Vorhut — der KPCh — und den Bauern, die die Bundesgenossen bildeten; 2. ein weiteres Bündnis zwischen den Arbeitern und Bauern einerseits als Kern und dem Kleinbürgertum andererseits als Bundesgenossen; 3. die Kapitalisten wurden als Klasse gespalten und zu zwei Schichten gemacht: die nationale Bourgeoisie oder die nationalen Kapitalisten als der linke Flügel und die Comprador-oder Monopol-kapitalisten als der reaktionäre rechte Flügel der kapitalistischen Klasse — die nationale Bourgeoisie wurde nun Verbündete des Arbeiter-Bauern-Kleinbürger-Bundes; 4. die Comprador-Kapitalisten wurden auch Bündnis-partner der Arbeiter-Bauern-Kleinbürgerliche-Nationale-Bourgeoisie-Vereinigung. Der Rang der Verbündeten wurde ebenfalls in dieser Reihenfolge festgesetzt: Die Arbeiter, für die nach Mao Tse-tung die Kommunistische Partei verantwortlich sei waren in der Minorität und mußten die Bauern als „engste Verbündete" haben, aber die Arbeiter bzw.deren Verantwortliche mußten nichtsdestoweniger Kern und Führer dieses Bündnisses sein. Die Bauern als Bundesgenossen waren von erster Priorität. Den zweiten Rang nahmen die Kleinbürgerlichen ein, die zusammen mit den Bauern die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung bildeten. Diese beiden Klassen standen ja in der Mitte zwischen den Links-und Rechtsradikalen: Wer sie gewinnen konnte, konnte auch den Kampf gewinnen. Für das Bündnis der drei Klassen — Arbeiter, Bauern und Kleinbürger — stellten die Arbeiter und die Bauern Kern und Fundament dar. Doch für das große Bündnis wirkten alle drei zusammen als Grundlage und Zentrum. Den vorletzten Rang als Bundesgenosse hatte die nationale Bourgeoisie, der linke Flügel der kapitalistischen Klasse. Diese drei Klassen und die eine Schicht bildeten wiederum den linken Flügel der chinesischen Nation. Der rechte Flügel, die Comprador-Kapitalisten, durch die KMT-Regierung vertreten, bildete den unzuverlässigen Bundesgenossen der nationalen Einheitsfront. Das Bündnis kam nur zustande, da die Existenz Chinas von außen her, von den Japanern, bedroht war. Sofort nach diesem Krieg wurde diese Gruppe wieder zu den „Feinden des Volkes", als die sie schon vor dem Krieg gebrandmarkt worden waren.

Sukzessives Abstoßen der „Bundesgenossen"

Lange bevor der sino-japanische Krieg zu Ende ging, war es schon offensichtlich, daß die Zusammenarbeit zwischen der KPCh und der KMT nur eine vorübergehende Lösung war 55). So war es nicht verwunderlich, daß Tschiang Kai-scheck, der einst als Führer der Nation anerkannt war, nach dem Krieg wieder zu einem „grausamen Intriganten", dem „politischen Repräsentanten der chinesischen Großgrundbesitzer und -kapitalisten" sowie zum „Kollaborateur der amerikanischen Imperialisten", die allmählich nach dem Kriege die japanischen Imperialisten zu ersetzen begannen, zum „Faschistenführer" und zum „Volksfeind" ideologisch herabgesetzt wurde 55). Der Bürgerkrieg brach aus, und so endete auch die antijapanische Einheitsfront. Eine neue Einheitsfront wurde gegen die einstigen Bundesgenossen, die Comprador-Kapitalisten, gebildet, die drei Klassen — Arbeiter, Bauern und Kleinbürger — und eine Schicht — die nationale Bourgeoisie — umfaßte. Wie die Comprador-Kapitalisten während des Widerstandskrieges gegen Japan die unzuverlässigen Verbündeten gewesen waren und nur am Rand des großen Bündnisses gestanden hatten, so bekam die nationale Bourgeoisie allmählich dieselbe Stellung in der neuen Einheitsfront. Sie war die nächste Schicht, die zum Volksfeind erklärt werden sollte. Doch wurde zunächst der nationalen Bourgeoisie zugesichert, daß das Ziel der KPCh nicht dahingehe, die kapitalistische Wirtschaft schlechthin zu zer55) stören. Vielmehr hätte sie immer noch gemeinsame Interessen mit der Kommunistischen Partei, denn die Partei wollte ja die nationale Industrie und den nationalen Handel schützen sowie fördern und nur die Monopol-Kapitalisten, sprich Verräter und Kriegsverbrecher, vernichten. Die Wirtschaft der nationalen Bourgeoisie solle noch für eine sehr lange Zeit in der neuen Gesellschaft existieren, die die Kommunisten aufbauen würden. Dieselbe Garantie galt auch für die Kleinbürger, besonders für die kleinen selbständigen Kaufleute Persönlich erteilte Mao Tse-tung die Anweisung, der „Führer", d. h. die KPCh, müsse den „Geführten", den Bundesgenossen, materielle Vorteile geben oder zumindest ihre vorhandenen Interessen schützen, damit sie willige Bundesgenossen blieben 58). Stammte dies nicht von Mao Tse-tung, so wäre es in der Kulturrevolution als böser Ökonomismus entlarvt worden.

Neben der Bourgeoisie und den oberen Schichten des Kleinbürgertums wurden besonders die Bauern umworben. Bekanntlich werden die Bauern in drei Schichten unterteilt: die reichen, die mittleren und die armen Bauern, wobei die mittleren den Kleinbürgern und die armen Bauern dem Halbproletariat entsprechen sollen. Nach Schätzungen von Mao Tsetung sollen die armen Bauern etwa 70 °/o, die mittleren Bauern 20 °/o der Landbevölkerung ausmachen 59) und die reichen Bauern und die Grundbesitzer etwa 8 0/0 der Haushalte auf dem Lande zählen Während des sinojapanischen Krieges gehörten auch die Kulaken zu der Einheitsfront und die KPCh war bemüht, sich diese nicht allzu sehr zu entfremden; sie ließ bestimmte Interessen von ihnen gelten, ihre Äcker wurden z. B. nicht aufgeteilt. Diese Taktik wurde am 4. Mai 1946 aulgegeben und die Politik „das Land dem Pflüger" wieder eingeführt Die Äcker der Kulaken wurde konfisziert und neu aufgeteilt.

Dabei mußte sich die Partei auf die armen Bauern in der Durchführung ihrer Agrarpolitik stützen und sich mit den mittleren Bauern vereinigen, um mit der Mehrheit von 90% gemeinsam gegen die Minderheit von 10% der Landbevölkerung vorzugehen Hier fällt die Sondersituation der mittleren Bauern auf, d. h.der selbständigen Bauern, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten konnten. Obwohl sie erst an zweiter Stelle an Zuverlässigkeit und Tatkraft bei der Unterstützung der Landreform der KPCh standen, wurden sie besonders bevorzugt behandelt. Es wurde nicht nur angeordnet, daß die Interessen der mittleren Bauern nicht beeinträchtigt werden dürften, sondern auch, daß ihnen Zugeständnisse gemacht werden sollten, wenn sie anderer Meinung bezüglich der Aufteilung der Äcker seien als die anderen. Man müsse außerdem ihre Bedürfnisse besonders berücksichtigen. Die Aktiven unter ihnen sollten zusätzlich als Funktionäre der „Bauernvereinigung" gewonnen werden Sie sollten sogar ein Drittel der Abgeordneten der „Bauernvereinigung" stellen. Diese versöhnliche Taktik ging so weit, daß die Partei die mittleren Bauern um Verzeihung zu bitten versprach, falls ihre Interessen verletzt würden Doch in die „Vereinigung der armen Bauern" durften sie nicht eintreten Die mittleren Bauern nahmen eine ähnliche Stellung in dem Bündnis auf dem Lande ein wie die nationale Bourgeoisie in der großen Einheitsfront. Man umwarb sie, solange sie von Nutzen waren. Dann wurden sie Feinde, wenn sie inzwischen nicht ihr altes soziales Bewußtsein schon hinter sich gelassen hatten. Dieselbe Taktik ist in der Kulturrevolution unverändert geblieben.

Im Zusammenhang mit der Bodenreform ist es interessant anzumerken, daß die Kulaken und Grundbesitzer nach der Bodenverteilung als Arbeitskräfte angesehen und dazu „erzogen" werden sollten. Nur die Klasse als solche sollte vernichtet werden und nicht die Menschen. Nach fünfjähriger erfolgreicher körperlicher Arbeit könne der Klassenstand eines Grundbesitzers dessen realen Verhältnissen entsprechend bestimmt werden; der eines reichen Bauern bereits nach drei Jahren. Demnach hätten die wegen ihres Klassenstandes unzuverlässigen Elemente weniger werden müssen, doch ist bisher eine solche Entwicklung nicht zu verzeichnen. Ganz im Gegenteil, es wurde sogar nach der Kollektivierung des Bodens die Einstufung nach dem alten Klassenstand beibehalten, der dann auch für die Nachkommen gilt — denn diese wachsen unter dem Einfluß und in der Sphäre ihrer Eltern auf. Die Angehörigen des Grundbesitzertums und der Kulaken wurden also nicht weniger, sondern mehr. Es wurde sogar zugegeben, daß sich nach der Neuverteilung des Bodens wieder neuer Großgrundbesitz gebildet habe

Eine überraschende Feststellung wurde von Mao Tse-tung gemacht, nämlich daß die meisten armen Bauern der älteren befreiten Gebiete bereits zu mittleren und zum Teil zu reichen Bauern avanciert seien und die Mehrzahl dieser Dörfer ausmachen sollen Die Tendenz ist nun klar: Das materielle Sein der Bauern wird immer unproletarischer, und demzufolge nehmen die unzuverlässigen Elemente auf dem Lande fortwährend zu. Aber auch die armen Bauern waren nur Bundesgenossen, die nicht mit dem „Wir" zu verwechseln sind.

Denn sie gehörten auch zu den „Geführten" wie die weniger zuverlässigen und unzuverlässigen Elemente in der Einheitsfront. Sie mußten auch politische Erziehung bekommen, d. h., sie mußten für „die neue Gesellschaft" ein „proletarisches Bewußtsein" bekommen. Außerdem durfte auch die Bodenreform, die ja angeblich nur ihretwegen eingeführt worden war, nicht nach ihren Wünschen, sondern nach der Politik der KPCh und nach dem Ermessen der Funktionäre durchgeführt werden. So lautete die Anweisung von der Zentrale der KPCh während dieser Zeit So also sah das Bündnis zwischen der KPCh und deren engsten Verbündeten, den Bauern, aus, das in sich einen unversöhnbaren Widerspruch barg, der zum Ausbruch kommen mußte.

Die nächstbesten Verbündeten bildeten die Kleinbürger. Sie befanden sich nicht nur in großer Zahl außerhalb der Kommunistischen Partei Chinas, sondern auch innerhalb der Par06) tei. Auch viele „reine Proletarier" außerhalb und innerhalb der Partei wurden von ihrer Weltanschauung beeinflußt. Man darf hier natürlich nicht vergessen, daß nach Mao auch die mittleren Bauern zu dieser Klasse zählten Sie war und ist immer noch eine sehr wichtige Klasse sowie ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Gesellschaft. Wie wurde sie nun von der KPCh eingeschätzt? Sie sei eine Ubergangsklasse mit einer dialektischen Natur und habe einerseits die Fähigkeit, mit dem Proletariat zusammen zu revolutionieren, aber andererseits tendiere sie automatisch zum Kapitalismus. Außerdem habe ihre 'Weltanschauung in der Partei zu verschiedenen Abweichungen, nach links und nach rechts, geführt. Aber in der Periode der Einheitsfront wolle die Kommunistische Partei die Kleinbürger dulden, wenn sie nicht den Kampf gegen den Feind behinderten. Man solle sich jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die nichtproletarischen Kleinbürgerlichen von Grund auf mit den Arbeitern und mit der Arbeiterpartei nicht übereinstimmten, sie hätten häufig eine antagonistische Haltung zu den Proletariern. Sie entwickelten sich zum oder blieben Anhänger des Liberalismus, Reformismus, Anarchismus, Dogmatismus, Empirismus, Abenteuertum, Sektierertum, Eskapismus, Individualismus, Bürokratismus, Kommandismus, Banditentum und ähnlicher unproletarischer Anschauungen. Sie würden sich bemühen, ihre eigene Weltanschauung in der Partei durchzusetzen und die Macht in der Partei zu usurpieren. Es sei daher die Aufgabe der Parteimitglieder, die Grenze klar zu ziehen und gegen die Kleinbürgerlichen zu kämpfen sowie sie zu einem neuen Bewußtsein zu erziehen Aber die überwiegende Mehrheit der KP-Mitglieder kommt damals wie heute aus dem Kleinbürgertum und Halbproletariat. Sie sind mittlere und arme Bauern sowie Intellektuelle. Die eigentlichen „reinen" Elemente, die Proletarier, befinden sich in absoluter Minderheit in der Partei, sie sind auch noch meistens von der bürgerlichen Ideologie beeinflußt Sie können wohl nur schwerlich die Bauern und die Bürgerlichen inner-und außerhalb der Partei zum richtigen Bewußtsein erziehen. Daher gab es im allgemeinen das Rechts-bzw. Linksabweichlertum. Die Wurzeln dieser Fehler sollen vornehmlich auf den „kleinbürgerlichen Egoismus" und die „kleinbürgerliche Subjektivität" zurückzuführen sein Um diese zu überwinden, müsse ein Kampf gegen die kleinbürgerlichen Elemente in der Partei gestartet werden, und zu allererst müsse das Denken „gereinigt" werden. Die Minderheit der reinen Elemente in der Partei müsse die überwiegende Mehrheit der KPCh sowie der ganzen chinesischen Bevölkerung zum richtigen Bewußtsein umerziehen. Das Ergebnis der wiederholten Bemühungen gipfelt in dem Wirrwarr der Kulturrevolution.

Widerspruch zwischen der Taktik und den Zielen der Revolution

Wenn wir in diesem Zusammenhang noch das Tempo der Verbreitung der Kommunistischen Partei berücksichtigen, so können wir den Ernst der Situation besser verstehen. Zu Anfang der Einheitsfront 1937 zählte die KPCh nur etwa 40 000 Mitglieder. Mit dem steigenden Erfolg ihrer Taktik verdoppelte sich die Mitgliederzahl bereits im Jahre 1940. 1945 waren es bereits über 1 210 000 Mitglieder. Drei Jahre danach war die Zahl auf über 3 Mil-honen gestiegen Anders gesagt: den Kern der Partei bildeten 40 000 Mitglieder, denen 3 Millionen Neukömmlinge gegenüber standen, die rasch ausgenommen wurden und noch umerzogen werden mußten. Deshalb mußte Mao Tse-tung 1948 zugeben, daß in der Partei „unreine Elemente, unreines Denken und unreiner Arbeitsstil" keine Seltenheit waren In diesem Zusammenhang muß erwähnt werden, daß über die Hälfte der neuen Parteimitglieder nach 1945 in die Partei eingetreten waren, als diese bereits eine Erziehungskampagne — 1942 bis 1944 — erfolgreich hinter sich gebracht hatte, die die Verbindung des orthodoxen Marxismus mit der chinesischen Realität zum Inhalt hatte, also den Durchbruch des „Maoismus" in der Partei darstellte.

Die Un-und Halbgebildeten mußten Theorie — von Chinesen verfaßte Dokumente — lernen, und die Intellektuellen wurden auf das Land gesandt, um durch körperliche Arbeit praktische Erfahrung zu sammeln, damit sie echte proletarische Intellektuelle würden 75).

Der schnelle Zuwachs der Parteimitglieder machte es notwendig, wieder eine neue Erziehungskampagne nach der Machtergreifung in China in der Kommunistischen Partei durchzuführen. Um diese Zeit zählte die KPCh bereits über 5 Millionen Mitglieder Es muß auch angemerkt werden, daß die Politik zwischen 1937 und 1949, also zwischen dem Ausbruch des sino-japanischen Krieges und der Machtergreifung der KPCh, mehr oder weniger klassenversöhnend war und daß die extremeren Anschauungen und Maßnahmen von der Partei als Fehlanalyse, die aus einer unreinen Klassenideologie stamme, beiseite geschoben wurden, während in der Kulturrevolution genau das Gegenteil der Fall ist. Von den Parteimitgliedern wird verlangt, daß sie immer die augenblickliche politische Lage des Landes mit der momentanen Parteipolitik in Einklang bringen, diese einsehen sowie ausführen; trotz allem müssen sie doch auf dem orthodoxen Marxismus bzw. Maoismus beharren. Verwechslungen der momentanen Taktik mit der endgültigen Zielsetzung oder der gestrigen mit der heutigen Taktik wurden und werden als fehlerhafte Beherrschung der korrekten Ideologie und als Abweichlertum angesehen. Wenn wir noch einmal an die soziale Herkunft der Parteimitglieder denken, d. h. daran, daß die meisten von ihnen ungebildete und nur zum Teil schriftkundige Bauern waren, so verstehen wir die Schwierigkeit dieser politischen Notwendigkeit. Diese Schwierigkeit wird noch größer erscheinen, wenn wir berücksichtigen, daß das rote China vor dem Jahre 1949 zwar eine Zentralstelle unter Mao Tse-tung in Jenan hatte, aber aus mehreren „befreiten Gebieten" bestand, die überall in China verstreut und von japanischen oder KMT-Truppen um-75) geben waren. In schlechteren Zeiten war die Verbindung zwischen der Zentrale und einer roten Basis sowie zwischen den Gebieten unter sich nur mit Hilfe von Läufern aufrechtzuerhalten. Wegen dieser unzulänglichen Verbindung mußte jedes Gebiet eine gewisse Selbständigkeit in seiner Tages-und Lokal-politik haben, die nicht unbedingt mit der augenblicklichen Taktik von Jenan übereinstimmte. Diese aus einer Notlage entstandene relative Unabhängigkeit barg viele Keime in sich, die später zu noch schwerwiegenderen Problemen heranreiften. Denn diese Abgeschlossenheit der befreiten Gebiete sowie ihre notwendige Selbständigkeit führten leicht zu solchen „Übeln“ wie „Cliquenbildung" und „Sabotage der Befehle von oben". Diese Widersprüche zwischen Notwendigkeit und Taktik von gestern und der neuen Politik von heute trugen auch zum Ausbruch der Kultur-revolution bei.

Um das Bild Chinas bei seiner Schicksals-wende zu vervollständigen, sei hier noch erwähnt, daß die Volksbefreiungsarmee allein in den Jahren 1946— 1948 ungefähr 800 000 Gefangene der KMT-Armee sowie 1 600 000 Bauern als Soldaten aufnahm. Dabei betrug die Gesamtstärke der Volksbefreiungsarmee nur 2 800 000 Mann Somit wurden auch die Widersprüche der Einheitsfront in die Armee hineingetragen. Ähnlich sah die Lage des Funktionärtums aus. Ein Jahr vor der endgültigen Machtergreifung wollte die Partei 30 000 bis 40 000 Funktionäre bereitstellen, um im kommenden Jahr die Kontrolle eines Gebiets mit 50 bis 100 Millionen Einwohnern zu übernehmen. Diese wenigen Funktionäre für ein so großes Gebiet sollten für die Angelegenheiten des Militärs, der Politik, der Wirtschaft, der Partei, der Kultur sowie der Erziehung etc. vorbereitet sein. Daß sie schon quantitativ unzureichend waren, ist offensichtlich. Um selbst auf diese kleine Zahl von Funktionären zu kommen, mußten bereits Beamte und Angestellte der alten Kuomintang-Verwaltungen in Wirtschaft, Finanz, Kultur und Erziehung herangezogen werden. Um die Zeit dieser Planung, im Oktober 1948, beherrschte laut Mao Tse-tung die KP 168 Millionen Menschen — etwa 35, 3 % der gesamten Bevölkerung und 29 °/0 der gesamten Städte in China. Mit dem geplanten maximalen Zuwachs von 100 Millionen Menschen im Jahre 1949 würde die gesamte Zahl der unter dem kommunistischen Regime lebenden Menschen 50 °/o der gesamten Bevölkerung ausmachen Aber knapp ein Jahr nach der Bekanntgabe dieser Planung, im Oktober 1949, wurde die Volksrepublik China bereits in Peking proklamiert. Man kann sich gut vorstellen, daß bei dieser plötzlichen und raschen Entwicklung die meisten Beamten und Angestellten der KMT-Verwaltungen in allen Bereichen übernommen wurden. Daß diese übernommenen „Funktionäre" ideologisch, politisch und daher auch sonst unzuverlässig waren, mindestens in den Augen der KPCh, war unausbleiblich. So sah China aus, als die KPCh die Macht übernahm: nämlich voller Widersprüche.

Diese Widersprüche wurden Anfang 1957 von Mao Tse-tung selbst zugegeben und aufgezählt: die internen Widersprüche in den jeweiligen Klassen, die Widersprüche zwischen den Arbeitern und den Bauernklassen, zwischen Arbeitern, Bauern und den Intellektuellen, zwischen den Arbeitern und der nationalen Bourgeoisie, die Widersprüche zwischen den Interessen des Staates, des Kollektivs und des Individuums, der Widerspruch zwischen Demokratie und Zentralismus, die Widersprüche zwischen den Führenden und Geführten usw. Diese Widersprüche könnten nach Mao Tse-tung durchaus antagonistische werden — allerdings nur durch eine falsche Politik von oben. Doch haben wir in unserer Analyse festgestellt, daß, bedingt durch die Art und die utopische Zielsetzung der Revolution der KPCh, der Widerspruch sich unvermeidlich zum Antagonismus entwickelt. Denn der Widerspruch zwischen der Taktik und dem Ziel, zwischen der Einheitsfront und der permanenten Revolution, scheint unversöhnbar zu sein. Der Sinn der Einheitsfront besteht darin, alle Klassen und Schichten unter einer allgemeinen Losung, in China war es „Demokratie", unter der Führung der Kommunistischen Partei zu vereinigen, um gegen den gemeinsamen Feind zu kämpfen, während die permanente Revolution diese Klassen und Schichten wieder schiebt-oder klassenweise zu Feinden macht, bis die Partei, deren Mitglieder vorwiegend aus diesen Schichten und Klassen stammen, sich selbst entfremdete und in Fraktionskämpfen entbrannte. Dies bestätigt die soziale, politische und ideologische Entwicklung in China unter kommunistischer Herrschaft, wie es die Kulturrevolution besonders deutlich zeigt, die die Summe aller offensichtlichen und verborgenen Widersprüche darstellt.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. z. B. das Buch von Louis Barcata, China in der Kulturrevolution, ein Augenzeugenbericht, Wien 1967.

  2. Siehe Hans Heinrich Wetzel, Liu Shao Ch'i: le Moine rouge, Paris 1961, S. 52 f.

  3. Siehe Szu-mien Lü, Chung-kuo Tung-shih (Allgemeine Geschichte Chinas), Hongkong 1952 Bd 1 S. 344.

  4. Vgl. Das Große Dudenlexikon, Mannheim 1966, Bd. IV, S. 818, -Johannes Hofmeister, Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Hamburg 1955, S. 365; Anton Neuheuser, Grundbegriffe der philosophischen Sprache München 1963, S. 114.

  5. Vgl. Der Große Brockhaus, Bd. VI, S. 695; Robert Scherer, Wesen und Gestalten der Kultur, in: Staats-lexikon: Recht, Wirtschaft, Gesellschaft, Bd. V, Freiburg 1960, S. 164 ff.

  6. Siehe Oskar Köhler, Kultur und Macht, in: Staats-lexikon, Bd. V, S. 176 ff.

  7. Vgl. Grundlagen der marxistischen Philosophie, Berlin 1966, S. 36. Künftig: Grundlagen.

  8. Ebenda S. 463.

  9. Ebenda S. 631.

  10. Ebenda.

  11. Vgl. Punkt 14 des Beschlusses des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas über die große proletarische Kulturrevolution, angenommen am 8. 8. 1966. Deutsch in Peking Rundschau, Nr. 33 1966. S. 8.

  12. Ebenda.

  13. Siehe Wu Jiang, „Ein Verfechter der Theorie der permanenten Revolution muß mit Notwendigkeit konsequenter dialektischer Materialist sein", in: Zhexue Yanjiu (Philosophische Studien), Nr 8 1958.

  14. Siehe Anonym, Communist China 1955— 1959. Policy Documents with Analysis, Cambridge (Mass.) 1962, S. 42— 126.

  15. Siehe Roderick MacFarquhar, The Hundred Flowers Campaign and the Chinese Intellectuals, New York 1960.

  16. Siehe Anonym, Communist China 1955— 1959 S. 363— 529.

  17. Siehe An Tzu-wen, „Die Nachfolger für die Revolution auszubilden, ist die strategische Arbeit der Partei", in: HC, Nr. 17— 18. 1964; „Kultiviert und bildet Millionen von Nachfolgern der proletarischen Revolution aus", in: Renmin Ribao (künftig RMRB), 3. 8. 1964 und „Ausbildung der Nachfolger — Ein langsichtiger Plan für die Sache der Revolution", HC, Nr. 14, 1964.

  18. Vgl. Stuart Schram, Die permanente Revolution in China. Dokurente und Kommentar, Frankfurt 1966, S. 22

  19. Die neue Etappe der sozialistischen Revolution in China, RMRB, 17. 7. 1966.

  20. Grundlagen des Marxismus-Leninismus, Berlin 1960, S. 522

  21. W. I. Lenin, Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution, in: Ausgewählte Werke, Berlin 1953, Bd. 1, S. 499 ff. Künftig LAW.

  22. Uber den Übergang zum Kommunismus siehe: Grundlagen, S. 434— 444; Wolfgang Leonhard, Sowjetideologie heute (2). Die politischen Lehren. Frankfurt 1965. S. 245— 270.

  23. über die Lehre der permanenten Revolution bei Marx, Lenin, Stalin, Trotzki sowie bei den chinesischen Kommunisten siehe Stuart Schram, Die permanente Revolution in China. Dokumente und Kommentar. Frankfurt 1966.

  24. W. I. Lenin, Das Verhältnis der Sozialdemok tie zur Bauernbewegung, in LAW, Bd. 1, S. 5411

  25. Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848— 1850, MEGA, Bd. VII, S. 89 f.

  26. über den Begriff Maoismus siehe die Zus; menfassung und Ausführung von Arnold Kün Mutmaßungen über Mao, in: Der Monat, Juni lt S. 21— 29.

  27. Siehe Anm. 33.

  28. Vgl. Mao Tse-tung Chüan-chi (Künftig MTTCC Peking 1965, Bd. 1, S. 137 ff., S. 243 ff. und S. 261 f Vgl. auch Lin Piao, Es lebe der Sieg des Volk: krieges, RMRB, 3. 9. 1965.

  29. Siehe MTTCC, Bd II, S. 329 ff.

  30. Zwischen 1928 und 1936 wurden zuerst all Acker und dann nur die der Grundbesitzer und Ki laken beschlagnahmt und aufgeteilt. Siehe MTTCC Bd. I, S. 71 und Anm.

  31. Vgl. MTTCC, Bd. 1, S. 249. Vgl. auch Jerom Chen, Mao and the Chinese Revolution, Londo 1965, S. 204.

  32. Siehe MTTCC, Bd. I, S. 139.

  33. Siehe MTTCC, Bd. II, S. 339.

  34. Siehe MTTCC, Bd. I, S. 151.

  35. Vgl. MTTCC, Bd. I, S. 244.

  36. Vgl. Mao Tse-tung, über die richtige Lösung de Widersprüche im Volke, in: Vier philosophisch Schriften des Vorsitzenden Mao (Chin. Ausgabe S. 117, Peking 1966.

  37. Das heißt die Kuomintang (KMT) mußte ihre Ein-Partei-Diktatur aufgeben. Siehe ebenda, S. 248.

  38. Vgl. MTTCC, Bd. I, S. 177 f.

  39. Vgl. MTTCC, Bd. I, S. 253 und S. 266.

  40. Vgl. MTTCC, Bd. I, S. 154.

  41. Ibid., S. 155.

  42. Yin-tsu Kao, Chung-hua min-kuo ta-shih-chi (Chronologie der Republik China), Taipei, 1957, S. 426. J. M. Bertram, Crisis in China, the Story of the Sian Mutiny, London 1937, S. 123 ff

  43. Vgl. MTTCC, Bd. II, S. 783, S. 786 und Anm. und Bd. III, S. 810.

  44. Vgl. MTTCC, Bd. I, S. 253.

  45. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1254. 58) Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1273. 59) Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1312.

  46. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1250.

  47. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1208, Anm. 5.

  48. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1312.

  49. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1251.

  50. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S 1214.

  51. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1250.

  52. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1254.

  53. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1277.

  54. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1331.

  55. Vgl. MTTCC, Bd. I, S. 5.

  56. Siehe Resolution über einige historische Fragen, ausgenommen am 20. 4. 1945 von der 7. erweiterten Plenarsitzung des ZK der KPCh, in: MTTCC, Bd. III, S. 991 ff.

  57. Vgl. Boyd Compton, Mao’s China, Party Reform Documents 1942— 1944, Seattle 1952, S. XXIV.

  58. Vgl. MTTCC, Bd. II, S. 349, S. 383, Bd. III, S. 823 und S. 834.

  59. Vgl. MTTCC, Bd. III, S. 1108, Bd. IV, S. 1252 und S. 1346.

  60. Vgl. MTTCC, Bd. IV, S. 1346.

  61. Uber diese politische Erziehungskampagne in der Partei siehe Boyd Compton, Mao s China, Party Reform Documents, 1942— 1944, Seattle 1952.

  62. Siehe MTTCC, Bd. IV, S. 1347.

  63. Siehe MTTCC, Bd. IV, S. 1346 und 1350.

  64. Siehe Mao Tse-tung, über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volke, in: Vier philosophische Schriften des Vorsitzenden Mao (chinesische Ausgabe), Peking 1966, S. 155— 192.

Weitere Inhalte

Adrian Rue Chun Hsia, Dr. phil., Dozent an der McGill University Montreal/Kanada, geboren 1938 in Chungking/China. 1965— 1968 Lehrtätigkeit in Köln, zahlreiche Vorträge über China in Deutschland, Veröffentlichungen über China, deutsche und englische Literatur.