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Vaterland -Vergangenheit und Zukunft | APuZ 50/1965 | bpb.de

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APuZ 50/1965 Zur Frage nach dem Vaterland Vaterland -Vergangenheit und Zukunft

Vaterland -Vergangenheit und Zukunft

Walther Hofer

Sind wir noch eine Nation?

Ein deutscher Philosoph, ordentlicher Professor an einer Universität, an einer bayerischen übrigens, hat zu Beginn der sechziger Jahre in einem Aufsatz, betitelt „Die Frage nach dem Vaterland" folgende Analyse der deutschen Situation gegeben: „Der . Patriotismus'war vor dem Ersten Weltkrieg den Deutschen ebenso selbstverständlich wie den Franzosen, den Amerikanern, wie allen anderen Völkern europäischer Tradition, und es ist wohl eine der erstaunlichsten Tatsachen der Gegenwart, daß es sich heute ganz anders verhält, daß in Deutschland, des genaueren in der Bundesrepublik, diese politische Grundgesinnung Wie ausgestorben scheint. Zwar lassen sich gelegentlich besorgte Stimmen vernehmen, die sagen, daß auch diese neue deutsche Republik einer Staatsgesinnung bedürfe und damit einer gedämpften und vorsichtigen Erneuerung des , Nationalgefühls'. Aber vorherrschend in der Öffentlichkeit, dort also, wo überhaupt Stimmen vernehmbar werden durch Rundfunk, Presse, Literatur, ist doch umgekehrt die Ansicht, . Nationalismus'jeder möglichen Abstufung sei etwas Ungehöriges, etwas Gefährliches, jedenfalls etwas Antiquiertes." Und an einer etwas späteren Stelle heißt es noch: „In Deutschland ist jedes Nationalgefühl wie erstorben und zugleich — was ja noch etwas anderes ist — in der intellektuellen Öffentlichkeit geächtet. Wer das Wort . Vaterland'auch nur in den Mund nimmt, setzt sich bereits der Blamage aus." Und dieser Analyse werden dann noch folgende Fragen beigefügt: „Sind wir wirklich noch eine Nation, und ist der Ort, den wir bewohnen, noch überarbeitete Fassung eines Referates, das im April 1965 auf einer von der Stadt Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit veranstalteten Tagung „Haltungen und Fehlhaltungen in Deutschland" vorgetragen worden ist. Die Ergebnisse dieser Tagung werden in Kürze in einem Buch des Rombach Verlages, Freiburg, unter dem Titel „Das Nürnberger Gespräch 1965“ veröffentlicht. unser , Vaterland', patria, väterlicher Raum, dem wir unsere Herkunft verdanken und dem wir Dienst und Liebe schulden, am r patriae, , Liebe zum Vaterlande'? Was gilt denn noch an beryckommener politischer Tradition, ragt überhaupt noch etwas herüber aus dieser un-bewältigten Vergangenheit', das trägt und fordert, oder hat das Jahr 1945 einen Schnitt geführt, dem nichts von alledem entgangen ist?"

Der deutsche Leser kann vielleicht besser beurteilen als ich, ob diese zugegebenermaßen recht pessimistische Analyse auch heute noch, etwa fünf Jahre später, ihre volle Gültigkeit hat; denn er lebt in täglichem Kontakt mit den deutschen Dingen, während wir Ausländer diese Dinge eben nur von außen betrachten können, selbst wenn wir uns einbilden und uns auch attestiert wird, daß wir etwas von diesen deutschen Dingen verstehen. Jedenfalls hat aber ein anderer deutscher Universitätsprofessor, diesmal ein Historiker, noch vor wenig mehr als zwei Jahren in einer bemerkenswerten Rede über „Weltbürgertum und Patriotismus heute" ähnliche Feststellungen gemacht. Ich darf auch daraus einige Sätze zitieren. Es heißt dort: „Wir sind uns dessen heute bewußt, daß die große Politik endgültig Weltpolitik geworden ist, daß fast alle entscheidenden Fragen weltweite Dimensionen angenommen haben. Dieser Erkenntnis und dieser Lage finden wir uns aber nach wie vor in unserer Eigenschaft als Deutsche gegenübergestellt. Welchen Stellenwert dieses unser Deu. chtum in einem veränderten politisch-geistigen Koordinatensystem einnimmt, darüber herrscht heute große Unsicherheit und Verworrenheit. Was der älteren Generation unter den Mitlebenden noch weithin als Binsenwahrheit erscheint, das ist es für die jüngere nicht mehr. Wer als Hochschullehrer ständigen Umgang mit jungen Menschen hat und wem es obliegt, mit ihnen Fragen des öffentlichen Lebens zu erörtern, weiß, wie anders, verglichen mit früheren Generationen, ihre seelischen Beziehungen zu den Begriffen Volk, Nation, Vaterland, Staat geworden sind." Und der zitierte Geschichtsprofessor formuliert daran anschließend die Aufgabe, die bislang versäumt worden sei, wie er meint, nämlich „vor dem politisch interessierten Publikum und namentlich vor der heranwachsenden Generation zu klären, was es heute mit den Begriffen Staat und Nation auf sich hat". Daß sich bis heute an dieser Situation nichts Grundlegendes geändert haben könnte, darauf deutet vielleicht der Umstand hin, daß sich auch der letzte Parteitag der großen deutschen Regierungspartei veranlaßt gesehen hat, ausführlich auf diese Frage einzugehen. So postulierte etwa Bundestagspräsident Gerstenmaier die Notwendigkeit der Schaffung eines neuen deutschen nationalen Bewußtseins, welches er folgendermaßen charakterisierte: „ Es hat nichts zu tun mit den schäbigen Resten des Nationalsozialismus. Es stammt aus ganz anderen seelischen Bereichen, und es orientiert sich an völlig anderen Leitbildern und Überzeugungen. Angestachelt und geformt wird es vielleicht mehr von einem humanitären als spezifisch politisch-staatlichen Element, nämlich von der menschlichen Solidarität mit denen hinter dem Eisernen Vorhang. Damit verbindet sich die wachsende Einsicht, daß die europäische Integration die nationale Integration weder ersetzen soll noch kann." Und er fährt dann noch fort: „Es zeigt sich, daß keineswegs nur die Engländer und das Frankreich de Gaulles den Nationalstaat nicht aufgegeben haben. In unserem Verlangen nach der Wiedervereinigung Deutschlands hatte er immer weitergelebt, auch wenn man davon ausgehen kann, daß sein heutiges und zukünftiges Verständnis sich nicht mehr auf die alte Wert-ordnung der nationalen Souveränität gründet." Gerstenmaier riet dann, die Regungen dieses neuen deutschen Nationalbewußtseins nicht zu verdächtigen, sondern gewissenhaft zu pflegen. Er gab seiner Überzeugung Ausdruck, daß dies ein Ausweg sein könnte aus der bloßen Wirtschaftsgesellschaft oder, wie er es drastisch formulierte, „aus dem Vakuum des gepanzerten Konsumvereins".

Ein natürliches Vaterlandsgefühl ist den Deutschen abhanden gekommen

Damit trifft sich dieser hervorragende deutsche Politiker voll und ganz mit dem eingangs zitierten Philosophen, wenn dieser die Frage erhob, „ob die Bundesrepublik nicht doch auch einer tragenden Staatsgesinnung bedürfe, der innerlichen und aufrichtigen Teilnahme ihrer Bürger, um nicht eine bloß passiv ertragene Wirtschafts-, Verwaltungs-und Versorgungsorganisation zu sein . . Es wird also deutlich, daß philosophisch-historische Analyse und politische Forderung durchaus im Einklang stehen, daß die praktische Politik bestrebt scheint, die richtigen Konsequenzen zu ziehen aus der wissenschaftlichen Analyse. So beruhigend diese Feststellung zu wirken vermag — „Einheit von Theorie und Praxis!" würde man jenseits des Eisernen Vorhangs triumphierend ausrufen —, das anvisierte Problem ist damit natürlich noch keineswegs erledigt. Vielmehr stehen wir erst am Anfang. Wenn ich die zitierten Äußerungen, die doch wohl als repräsentativ gelten dürfen, zusammenfasse, dann scheint zweierlei festzustehen: Einmal die Tatsache, daß das als natürlich bezeichnete Vaterlandsgefühl den Deutschen weitgehend abhanden gekommen sei, und zum anderen die Notwendigkeit, ein neues zeitgemäßes Nationalbewußtsein in Deutschland wieder zu erzeugen. Wenn wir zunächst den ersten Punkt näher ins Auge fassen und die Frage stellen, warum es so gekommen ist, so würden die meisten Deutschen antworten, dies sei ein Ergebnis der Entwicklung der letzten Jahrzehnte. Der Nationalismus habe Vaterlandsliebe, Patriotismus, Nationalgefühl aufs schändlichste mißbraucht, ad absurdum geführt und die ganze damit zusammenhängende Gefühls-und Be-griffswelt verdächtig gemacht. Die deutsche Spaltung nach 1945 habe zur Verwirrung und Unsicherheit weiter beigetragen, weil man nun vollends nicht mehr wisse, was man unter dem Begriff „Deutschland" zu verstehen habe und an was sich ein neues Nationalbewußtsein allenfalls zu attachieren hätte. Eine bekannte schweizerische Zeitung ließ sich von ihrem Korrespondenten über den erwähnten Parteitag der CDU vom vergangenen März berichten, auch der Bundeskanzler habe den Begriff Nation mehrere Male unterstrichen, „ohne daß deutlich gemacht wurde, ob mit diesem Begriff ein westdeutscher oder gesamtdeutscher Patriotismus mobilisiert werden soll". Da haben wir sie wieder, diese Unsicherheit; denn man darf wohl füglich annehmen, daß der Bundeskanzler absichtlich nicht deutlich gemacht hat, um welchen Patriotismus es sich handle, weil er möglicherweise selbst unsicher ist, welchen Patriotismus es nun zu mobilisieren gelte. Ich möchte nicht mißverstanden werden: Das ist keine billige Kritik und bar jeder Schadenfreude, im Gegenteil; es ist die Feststellung der tragischen Situation, in der sich Deutschland heute befindet, wenn es sich aufmacht, einen neuen Patriotismus zu erwecken, sein Vaterlandsgefühl wiederzufinden. Aber der Historiker muß doch sofort darauf hinweisen, daß diese Unsicherheit über des Deutschen Vaterland, diese Verwirrung in der Frage der deutschen Nation viel weiter zurückreicht als in die Jahre der katastrophalen Geschichte vor und nach 1945.

Verschiedene historische Vorstellungen von Deutschland

Die ganzen letzten anderthalb Jahrhunderte der deutschen Geschichte sind erfüllt von dem Ringen um die Frage, was Deutschland sei, von dem Kampf um die Gestaltung eines deutschen Staates, eines deutschen nationalen Staates. 1813, 1848, 1871, 1919, 1933, 1949 — hat man nicht jedes Mal, an jeder dieser Stationen, etwas anderes verstanden unter Deutschland? Es gab das Deutschland des alten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation; es gab den Kampf um die Frage Großdeutschland oder Kleindeutschland; es gab das preußisch-deutsche Reich Bismarcks, und dann seine Verstümmelung, wie man es allgemein empfand, durch den Friedensvertrag von 1919; es gab das großgermanische Reich der deutschen Herrenrasse; es gab schließlich das Nichts und aus dem Nichts die Schaffung der Bundesrepublik, aber auf der anderen Seite auch der sogenannten DDR. Auf keiner dieser Stationen, wir betonen es noch einmal, hat man unter Deutschland, „deutschem Staat" und „deutscher Nation" dasselbe verstanden. Die verschiedenen historischen Vorstellungen von Deutschland sind nicht zur Deckung zu bringen. Sie klaffen vielmehr oft weit auseinander, bis zu der völligen Verwirrung von heute, wo man auf die Frage, was denn eigentlich Deutschland heute sei, wohl die unterschiedlichsten Antworten bekommen würde, und was die Verwirrung vollkommen macht, jede dieser Antworten könnte sich auf mehr oder weniger einleuchtende historische und mehr oder weniger fundierte juristische Argumente stützen. Wie sehr sich die Vorstellungen von dem, was den deutschen Nationalstaat ausmache, unter dem Druck der geschichtlichen Ereignisse gewandelt haben, dafür ist also die ganze deutsche Geschichte der letzten 150 Jahre ein einziger Beweis. Wenn wir nun an die letzten Jahrzehnte denken: nach 1919 empfand es wohl die überwältigende Mehrheit der Deutschen der Weimarer Republik als eine unannehmbare Ungerechtigkeit, wie der sogenannte Diktatfrieden von Versailles das Deutsche Reich insbesondere im Osten dezimierte, und dieser Wunsch und Drang nach der Revision der Grenzen von 1919 war die schwerste Hypothek, die auf der ersten deutschen Republik lastete. Und heute? Heute stützt sich die offizielle Forderung auf Wiederherstellung der deutschen Einheit auf die Grenzen von 1937, das heißt die Grenzen von 1919 plus Saargebiet, das bekanntlich 1935 zu Deutschland zurückkam. Die Ungerechtigkeit von 1919 ist also zur völkerrechtlichen Stütze von heute geworden. Aus dem „historischen Unrecht" von 1919 ist die Legitimität von heute geworden, nachdem der hypertrophe Nationalismus und Rassismus des Dritten Reiches die mühsam zusammengebrachte deutsche Einheit verspielt hatte.

Deutsche und französisch-angelsächsische Auffassung der Nation

Verwirrung und Unsicherheit in der Frage des deutschen Nationalstaates und damit des deutschen Nationalbewußtseins sind indessen nicht nur das Resultat der politischen Geschichte Deutschlands. Sie haben auch ihre geistesgeschichtlichen Wurzeln. Dies hängt zusammen mit der spezifisch deutschen Ausprägung der nationalen Idee, wie sie sich vor allem in der Zeit von Herder bis zur Romantik herausgebildet hat. Volk im Sinne von Nationalität gründet sich danach auf gemeinsame Sprache, Sitte, Kultur, aber auch auf Natur. Volkstum und Volksgeist sind die entscheidenden Kriterien. Die Nation ist objektiv da. Es gilt nur, sich ihrer bewußt zu werden. Demgegenüber steht die westliche, sowohl französische wie angelsächsische Auffassung, wenn wir hier von feineren Unterschieden absehen dürfen, wonach die Nation ein politischer Begriff ist und die Entstehung einer Nation ein politischer Akt, ein Willensakt wie die Unabhängigkeitserklärung der USA von 1776 oder die Konstituierung der Generalstände als Nationalversammlung 1789. Selbstbestimmung und Selbstregierung sind hier entscheidende Kriterien, und die Begriffe der nationalen Idee und der bürgerlichen Freiheit gehen eine innige Verbindung ein. Nation wird in erster Linie verstanden als eine politische Willens-gemeinschaft oder, wie es der französische Historiker Ernest Renan 100 Jahre nach der großen Revolution mit den oft zitierten Worten ausgedrückt hat, „eine Nation ist, was eine Nation sein will". Dann das berühmte Wort: „Die Nation ist eine tägliche Volksabstimmung" („L’existence d'une nation est un Plebiscite de tous les jours"). Nun wissen wir allerdings heute, gebrannte Kinder des Zeitalters des totalen Staates, wie leicht es fällt, solche Plebiszite zu manipulieren, einem System der Unfreiheit den Mantel der Freiheit umzuhängen und ein Volk in Ketten zu zwingen, öffentlich kundzutun, daß es sich frei fühle. Trotzdem bleibt es ein Charakteristikum dieser Definition, daß nicht ein für allemal durch objektive Umstände determiniert ist, sondern daß eine Gemeinschaft von freien Bürgern, was eine Nation ist, die Möglichkeit hat, sich als Nation zu konstituieren. Die spezifisch deutsche Ausprägung der nationalen Idee jedenfalls ist durch ihre Übersteigerung und, sagen wir es ruhig, Pervertierung in der völkischen Ideologie des Nationalsozialismus derart in Mitleidenschaft gezogen, daß man es schon verstehen kann, wenn ihr nicht nur zahlreiche Menschen außerhalb, sondern ja auch innerhalb Deutschlands mit erheblichen Reserven gegenüberstehen. Mit Recht ist gesagt worden, daß die Korrumpierung der nationalen Idee durch den Nationalsozialismus ein Erfolg ist, der den Untergang des Systems überdauert hat und noch heute als schwere Hypothek auf der Erneuerung eines deutschen Staatsbewußtseins lastet.

Nationalismus in der Krise und auf dem Höhepunkt

Es ist also sicher kein Zufall, wenn ein solches Thema, wie wir es zu behandeln versuchen, gerade in Deutschland hic et nunc gestellt wird. Ja, fast ist man versucht zu sagen, es konnte überhaupt so nur in Deutschland gestellt werden. So sehr nun aber auch der deutsche Sonderfall in Geschichte und Gegenwart in die Augen springen mag, so dürfen doch andererseits die gemeineuropäischen Züge der Entwicklung nicht übersehen werden. Wenn auch die jüngste deutsche Geschichte die schlimmste Übersteigerung des nationalen Gedankens in Europa hervorgebracht hat, seine Pervertierung zum Wahn des Herrenvolkes und zum Verbrechen des Völkermordes, so ist die Idee der Nation auch im übrigen Europa längst in eine Krise geraten, übrigens keineswegs erst durch den Zweiten, sondern im Grunde schon vielmehr durch den Ersten Weltkrieg. Schon das furchtbare und opferreiche, von niemandem in diesem Ausmaß erwartete Kriegsgeschehen von 1914/18 hat die Idee des nationalen Machtstaates und den Gedanken der Vaterlandsverteidigung derart strapaziert, daß die europäischen Völker, gerade auch die westlichen Siegernationen, gewillt schienen, ihre Politik nach anderen Leitsternen auszurichten. Es folgten dann auch die ersten tastenden Versuche einer Weltfriedensorganisation im Rahmen des Völkerbundes und ein Jahr-fünft später der erste Anlauf europäischer Zusammenarbeit im Rahmen des Locarno-Paktes. Es schien, als ob das Zeitalter des Nationalismus zumindest in West-und Mitteleuropa mit dem Ersten Weltkrieg seinen Höhepunkt überschritten hätte. Wir betonen: in West-und Mitteleuropa; denn diese Feststellung gilt keineswegs für Osteuropa oder gar die anderen Kontinente.

Vielmehr stehen wir ja, wenn wir die neuere Geschichte unter dem Gesichtspunkt des nationalen Prinzips betrachten, vor einem Phänomen, das ich als historische Phasenverschiebung bezeichnen möchte. Damit ist nichts anderes angedeutet als die allgemein bekannte Tatsache, daß der Prozeß der nationalen Emanzipation, der nationalstaatlichen Ausscheidung, in den verschiedenen geographischen Räumen zu verschiedenen Zeiten angelaufen ist, und zwar so, daß die Bewegung im 17. und 18. Jahrhundert, wenn nicht noch früher, in Westeuropa, in Nordamerika beginnt, im 19. Jahrhundert auf Mitteleuropa übergreift — vor allem deutsche und italienische Einigung — und auch schon Osteuropa berührt, wo die Ergebnisse des Ersten Weltkrieges einer Erfüllung der nationalen Wünsche der osteuropäischen Nationalitäten weitgehend gleichkommen. Die nationale Bewegung ergreift im Zusammenhang mit den Ereignissen des Weltkrieges aber auch schon den asiatischen Kontinent, den Nahen wie den Fernen Osten. Ich verweise nur auf die arabischen Völker, auf Indien, auf China. Damit kommt das in Gang, was wir die Emanzipationsbewegung der farbigen Völker zu nennen pflegen, eine Bewegung, die allerdings erst durch den Zweiten Weltkrieg und seine machtpolitischen Ergebnisse auf höchste Touren gebracht wird, so daß wir heute, 20 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, feststellen können: Der Siegeszug des nationalen Prinzips über die Welt hin steht vor seinem Abschluß, wenn wir vorläufig unberücksichtigt lassen, in welch unterschiedlichen Formen, um nicht zu sagen fragwürdigen Formen, sich diese Idee manchmal verwirklicht hat, und wenn wir von den Ausnahmen zunächst absehen, zu denen gerade auch das deutsche Volk zählt, mit dessen geschichtlichem Schicksal wir uns zu befassen haben.

Verhältnis zwischen Idee der Nation und Idee Europa

Wenn jenen ersten Versuchen weltweiter und europäischer Zusammenarbeit nach dem Ersten Weltkrieg kein nachhaltiger Erfolg beschieden war, dann will das nicht heißen, daß sie von vorneherein zum Scheitern verurteilt waren. Die Zeitgenossen jedenfalls empfanden nicht so. Die gewaltige geschichtliche Schuld des Nationalsozialismus springt gerade dann ins Auge, wenn wir bedenken, welche Möglichkeiten übernationaler Kooperation damals mutwillig verschüttet worden sind. Zur gleichen Zeit, da die Völker der großen westlichen Demokratien sich anschickten, die Idee des nationalen Machtstaates von ihrem Piedestal herunterzuholen und eine neue Rangordnung der politischen Werte aufzustellen, machte sich Deutschland unter der Führung Hitlers auf den Weg, um in einem schrankenlosen Nationalismus sein Heil zu suchen. Die nationalsozialistische Politik stellt infolgedessen einen verhängnisvollen Rückschritt in der europäischen Entwicklung dar, und Europa ist gezwungen worden, einen neuen Weltkrieg durchzufechten und durchzustehen, wenn man das überhaupt noch sagen kann, um 1950 wieder da anzufangen, wo es 1930 verblieben war (wenn wir etwa an den Europa-Plan von Aristide Briand denken).

Die Katastrophe, in die das nationalsozialistische Regime Deutschland und mit ihm große Teile Europas gestürzt hat, der totale Zusammenbruch des europäischen Staatensystems, die Auffüllung des enstandenen Machtvakuums durch die beiden großen Siegermächte USA und Sowjetunion, der Verlust der europäischen Weltstellung, die ein Charakteristikum der ganzen neuen Jahrhunderte gewesen war — all dies stellte die europäischen Nationen vor eine völlig neue Situation. 1945 schien nur noch das Chaos bevorzustehen, dessen mutmaßlicher Nutznießer der Bolschewismus sein würde. Stalins sture Politik des Kalten Krieges gab Europa indessen eine neue unverhoffte Chance. An der Hand Amerikas wurde es, wenigstens soweit es nicht im Machtbereich der Roten Armee gelegen war, aus dem Chaos der Nachkriegszeit herausgeführt und auf den Weg der Zusammenarbeit verwiesen. Aus inneren europäischen wie aus äußeren weltpolitischen Gründen sahen sich die Europäer veranlaßt, die Frage des Verhältnisses ihrer Nationen neu zu durchdenken. Sie taten es, indem sie die Idee der Nation mit der Idee Europas konfrontierten. Tatsächlich schien sich die Marschrichtung auf ein Vereinigtes Europa mit zwingender Logik aus der geschichtlichen Erfahrung wie aus der weltpolitischen Lage zu ergeben. Wir sind zwar heute längst aus der sozusagen kindlich-naiven Europa-begeisterung der ersten Jahre heraus. Man mag es bedauern, aber es war vielleicht unvermeidlich. Die Zeit ist vorbei, da viele in echter Begeisterung das vereinte Europa unmittelbar vor der Tür wähnten, da man die „europäische Nation" alsbald glaubte aus der Taufe heben zu können. Geblieben aber ist die Frage nach dem rechten Verhältnis der traditionellen Idee der Nation zur — fast möchte man sagen — revolutionären Idee Europa.

Welche Tragfähigkeit hat die europäische Idee?

An diesem Punkte scheiden sich die Geister, wenn ich recht sehe, heute ebenso wie früher, ja vielleicht heute mehr denn je. Soll der Weg zu einem europäischen Bundesstaat mit supranationalen Institutionen eingeschlagen werden oder soll vielmehr das Konzept des „Europe des pätries" verwirklicht werden, also eines „Europa der Vaterländer", eines wohl doch recht losen Bundes europäischer Staaten? Aber nicht nur die Politiker sind sich nicht einig, auch die Philosophen sind es nicht, wenn es um die Frage geht, welche Tragfähigkeit der Idee Europa zukomme. Karl Jaspers berichtet in seiner vieldiskutierten und, soviel ich weiß, auch heftig umstrittenen Schrift über „Freiheit Und Wiedervereinigung" von einem Gespräch mit einem, wie er sich ausdrückt, „bündesdeutschen Landsmann" aus dem Jahre 1960. Die Deutschen hätten, so habe dieser bundesdeutsche Landsmann ausgeführt, bislang in einem Europa-Mythos gelebt und ihn auch glaubhaft gemacht. Nun werde aber, da England uhd Frankreich so offensichtlich auf die nationale Linie einschwenkten, jener Mythos dem deutschen Volk unglaubwürdig. Deshalb müsse man ein entsprechendes Nationalbewußtsein schaffen. Die Antwort von Jaspers lautet! „Europa ist kein Mythos, sondern die einzige Möglichkeit der Selbstbehauptung der politischen Freiheit." Ein deutsches Nationalbewußtsein lasse sich so wenig wie ein anderes machen. Kein Nationalbewußtsein dürfe seines Erachtens in Europa noch einen politischen Charakter haben. Ein unpolitisches deutsches Nationalbewußtsein aber sei nicht absolut an einen bestimmten Staat gebunden. Jaspers hält den Nationalgedanken, wie er sich ausdrückt, für das „Unheil der Welt". Er sieht in ihm „die heute übermächtige zerstörende Kraft der Erde". Die Tatsache des auf der ganzen Erde blühenden gegenwärtigen Nationalismus sei kein Grund, so meint er, ihn mitzumachen. Die Rangordnung der Werte ist für ihn klar. Zuoberst steht, wie er es nennt, „die Idee des Weltfriedens in Freiheit durch eine nicht staatlich fixierte Weltkonföderation". An zweiter Stelle kommt „die Idee der Selbstbehauptung des Abendlandes" und erst an dritter Stelle „die Idee eines deutschen Staates". In der traditionellen Auseinandersetzung um die Gestaltung des deutschen Nationalstaates, nämlich derjenigen zwischen Einheit und Freiheit, optiert der Philosoph Jaspers mit aller Radikalität für den Vorrang der Freiheit vor der Einheit. Der Gedanke des Nationalstaates aus dem 19. Jahrhundert ist für ihn historische Episode. Soweit Jaspers, dem man sicher dafür dankbar sein muß, daß er in so schonungsloser Weise der deutschen Frage zu Leibe rückt, aber auch dafür, daß er sich als Philosoph nicht für zu gut hält, sich mit politischen Fragen zu befassen. Dies war nämlich in der deutschen Philosophie im Laufe der Zeit einigermaßen aus der Übung gekommen.

Für Jaspers und alle, die so denken, ist Europa also nicht nur kein Mythos, sondern die einzige ernst zu nehmende Realität, deren wir nur noch recht bewußt werden müssen. Dem hält etwa Raymond Aron in seinem großangelegten Werk „Paix et guerre entre les nations" — „Frieden und Krieg zwischen den Nationen" — entgegen, daß der traditionelle Patriotismus, die herkömmliche Liebe zur Nation, mehr affektive Kraft besitze als „das vage Bewußtsein einer europäischen Zivilisation". Er ist auch skeptisch gegenüber der Erwartung, „daß ein supranationales Prinzip einer politischen Einheit — sei es kontinental oder ideologisch — als solches bereits für den Frieden vorteilhafter wäre". Und er fährt fort: „Wenn man glaubte, die europäische Einheit wäre friedfertig, während die Nationen kriegerisch waren, hieße das, den Fehler derjenigen begehen, die glaubten, die Nationen wären friedfertig und nur die Könige seien kriegslüstern gewesen." Er fügt dann aber immerhin auch hinzu, daß diejenigen, die allein die nationalen Einheiten für dauerhaft in der Geschichte hielten, unwissentlich „das Siegel der Ewigkeit unter die Geschichtsphilosophie des 19. Jahrhunderts" setzten. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß der bekannte französische Politologe hier in subtiler, aber deutlicher Weise Kritik übt an der Politik seines Staatschefs.

Das Selbstbestimmungsrecht ist nicht verspielt — es ist nur nicht durchsetzbar

Man erkennt, wie groß die Spannweite ist, innerhalb deren es um die Entscheidung der Fragen geht, die für unser Thema von grundlegender Bedeutung sind, nämlich das Verhältnis von Einheit und Freiheit in der Gestaltung des deutschen Staates und das Verhältnis von Deutschland und Europa. Hier müßte nun das Problem der deutschen Wiedervereinigung zur Sprache kommen. Es ist hier nicht der Ort, dieses dornenvolle Thema in seiner ganzen Breite und Tiefe aufzugreifen. Hingegen müßten wir jetzt auf die Frage des Selbstbestimmungsrechts zurückkommen. Auch das kann nicht in ausführlicher Weise geschehen. Aber die Dinge liegen grundsätzlich gesehen hier relativ einfach. Einerseits ist das Prinzip der nationalen Selbstbestimmung ein feierlich verkündeter, in der Charta der UN verankerter völkerrechtlicher Grundsatz, auf den sich die gesamte Emanzipationsbewegung der farbigen Welt seit 1945 gestützt hat. Andererseits stehen wir vor dem Phänomen, daß dieses Recht dem deutschen Volk von der Vormacht des Kommunismus praktisch verwehrt wird, indem theoretisch behauptet wird, die Bildung der sogenannten DDR befinde sich im Einklang mit diesem Recht (nach der leninistischen Formel, daß „wahre Selbstbestimmung" eines Volkes nur dort gegeben sei, wo die „Diktatur des Proletariats" herrsche). Nun wird gelegentlich die Auffassung vertreten, daß dieses Recht geschichtlich verspielt worden sei. Dem ist entgegenzuhalten, daß ein solches Recht gar nicht verspielt werden kann. Was man verspielen kann, das ist die politische Chance und Möglichkeit, dieses Recht verwirklichen zu können. Und in dieser Lage scheint sich Deutschland heute zu befinden. Es hat zwar ein unbezweifelbares Recht, nämlich das Recht auf nationale Selbstbestimmung, aber es hat nicht die politische Möglichkeit oder die politische Macht, es wahrzunehmen, es durchzusetzen. Nun kann man auch die Auffassung vertreten, daß es auf den Nationalstaat gar nicht mehr so ankomme, so wie wir aus den Worten von Jaspers gehört haben, sondern auf die Erhaltung der politischen Freiheiten, der Menschenrechte, der abendländischen Zivilisation. Aber man wird andererseits nicht bestreiten können, daß Nation und Nationalstaat — und sei es in der, fast möchte man sagen, sinnentleerten Bedeutung des postkolonialen Zeitalters — nach wie vor Grundtatsachen der politischen Ordnung, zumindest aber der politischen Organisation unserer Welt darstellen. Das, was wir histori-sehe Phasenverschiebung genannt haben, führte ja dazu, daß, während wir uns hier im freien Europa bemühen, Abschied zu nehmen von jeglicher Art nationaler Überheblichkeit und Hypertrophie — die einen mehr, die anderen mit weniger Einsatz und Erfolg —, andere Erdteile überhaupt erst in die Phase eines virulenten, naiven und selbstgerechten Nationalismus eintreten. Während bei uns das Pathos des Nationalismus hohl und unglaubwürdig klingen mag, versuchen die Regime dieser neuen Staaten Asiens und Afrikas, mit eben diesem Nationalismus eine staatliche Integrierung ihrer heterogenen Stämme und ethnischen Gruppen zustande zu bringen, die sich durch Willkür und Zufall des europäischen Kolonialimperialismus heute innerhalb der Grenzen desselben Staates versammelt finden.

Nationalismus als Sprengmittel im Weltkommunismus

Man mag das Wirken des Nationalismus bedauern und für das Unglück unserer Zeit halten, wie es Jaspers tut, der Historiker wird feststellen müssen, daß sich diese politische Idee noch stets in der Geschichte mit geradezu historischer Notwendigkeit auf die Dauer durchzusetzen vermocht hat. Dies mußte selbst jene Macht und jene Ideologie erfahren, die glaubte, das Gespenst des Nationalismus in ihrem Bereich endgültig gebannt zu haben, nämlich der Bolschewismus. So große Bedeutung zwar Lenin im Unterschied zu Marx der nationalen Frage beigemessen hat, so war es für ihn doch stets nur eine Angelegenheit der Taktik. Der Nationalismus der Völker, der Nationalitäten, sollte als Sprengmittel der bestehenden Imperien wirken und damit zum Schrittmacher der Weltrevolution werden. Der internationalistische Kommunismus war seiner Idee nach darauf angelegt, den Nationalismus zu überwinden und die Völker in einer umfassenden, wie Lenin es formuliert hat, „Weltsowjetrepublik" zu vereinen. Heute aber sind wir Zeugen einer Entwicklung, in welcher der für überwunden gehaltene Nationalismus zum Sprengmittel des sowjetischen Imperiums zu werden droht. Die angeblich wissenschaftliche Voraussage, daß die sogenannte Machtergreifung und Diktatur des Proletariats nationale Rivalitäten endgültig ausschalten und durch das Prinzip der „sozialistischen Brüderlichkeit" ersetzen werden, diese „wissenschaftliche" Voraussage ist auf eindeutige Weise Lügen gestraft worden. Das sogenannte sozialistische Weltsystem hat, kaum daß es entstanden ist, genau dieselben Rivalitäten hervorgebracht, wie sie das sogenannte kapitalistische System charakterisiert haben — Rivalitäten, unter denen der Konflikt zwischen Moskau und Peking nur der spektakulärste, aber keineswegs der einzige ist.

Mißbrauch der Nationalidee durch das SED-Regime

Diese Tendenz zu einer nationalen Ausscheidung im kommunistischen Weltsystem ist für unser Thema deshalb von nicht zu unterschätzender Bedeutung, weil analoge Bestrebungen durchaus auch im kommunistisch beherrschten Teil Deutschlands festzustellen sind. Es ist offensichtlich, daß das Regime Ulbrichts in ständig zunehmendem Maße versucht, die deutsche Nationalidee vor seinen Karren zu spannen. Das SED-Regime als Sachwalter der gesamten deutschen Nation auf der einen Seite und die antinationale Politik der Bonner Spalterregierung auf der anderen Seite, das ist das Bild deutscher Politik, das die kommunistische Propaganda dem deutschen Volk und der Welt einhämmern möchte. So lächerlich und aussichtslos dieses Unternehmen angesichts der Erbärmlichkeit des Zonenregimes auch zu sein scheint, so dürfen wir die hier schlummernden Gefahren doch wohl nicht einfach übersehen. So wenig gerade die SED berufen scheint, die Idee der deutschen Nation wiederzuerwecken oder wachzuhalten, so ist andererseits nicht zu bestreiten, daß der Schlüssel zu einer deutschen Wiedervereinigung machtpolitisch gesehen heute und wohl noch auf lange Zeit hinaus im Kreml deponiert ist. Auch unter diesem Aspekt also er-gibt sich politisch und psychologisch die Notwendigkeit für die Bundesrepublik, der Pflege eines „zeitgemäßen" deutschen Nationalbewußtseins, wie es genannt worden ist, ihre Aufmerksamkeit zu schenken.

Einheit nur in Freiheit

Wenn wir dies alles bedenken, dann wird neben der Forderung der staatsbürgerlichen Freiheit auch die Forderung nach nationaler Einheit wieder zu ihrem Recht kommen müssen, wenn es um die Frage dieses zeitgemäßen deutschen Nationalbewußtseins geht. Für den Vorrang der Freiheit haben sich die Deutschen, soweit sie frei waren in ihrer Entscheidung, ja bereits dadurch ausgesprochen, daß sie den Weg der Zusammenarbeit mit dem freien Europa beschritten haben, statt sich einer Politik der nationalen Einheit zu verschreiben, die zur Unfreiheit für alle Deutschen hätte führen können.

Zum Schluß noch ein Wort, das geeignet ist, die geistige und politische Situation, in der wir uns heute befinden, nochmals blitzartig zu beleuchten, obschon dieses Wort heute genau 200 Jahre alt ist. Ich fand es, als ich in der berühmten französischen Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts blätterte, in jenem Buch also, das wie kaum ein anderes Werk mithalf, eine Welt der Unfreiheit aus den Angeln zu heben und der Idee der Freiheit den Weg in die Geschichte zu ebnen. Im 12. Bande dieses Monumentalwerkes, der eben gerade 1765 erschienen ist, steht unter dem Stichwort »Patrie« unter anderen’der Satz: » 11 n'est point de patrie sous le joug du despotisme« (unter dem Joch des Despotismus gibt es kein Vaterland). Ich wüßte kein anderes Wort, das würdiger wäre, einem neuen deutschen Nationalbewußtsein voranzuleuchten. Es wäre nicht nur geeignet, Europa endgültig mit Deutschland zu versöhnen, es wäre auch der denkbar beste Wechsel auf eine Zukunft, von der das deutsche Volk die Wiedererlangung seiner nationalen Einheit erhofft.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Wilhelm v. 20. 10. 1960 Kamlah, in: Christ und Welt, Nr. 43

  2. Aus Politik und Zeitgeschichte, Beilage zur Wochenzeitung „Das Parlament", Nr. 37— 38/62, S. 459

  3. ebenda, S. 460

Weitere Inhalte

Walther Hofer, Dr. phil., o. Professor für Neuere Allgemeine Geschichte an der Universität Bern, geb. 1920 in Kappelen b. Aarberg/Schweiz. Veröffentlichungen u. a.: Die Entfesselung des zweiten Weltkrieges, Stuttgart 1954 (3. erweiterte Auflage Frankfurt 1964); Der Nationalsozialismus, Frankfurt 1957; Die Diktatur Hitlers bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges, in: Handbuch der deutschen Geschichte, Konstanz 1960; Die Vorgeschichte des zweiten Weltkrieges, Zürich 1963.