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Die Bedeutung der Widerstandsforschung für die allgemeine zeitgeschichtliche Forschung | APuZ 28/1965 | bpb.de

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APuZ 28/1965 Die Bedeutung der Widerstandsforschung für die allgemeine zeitgeschichtliche Forschung Die Widerstandsbewegung und ihre Problematik in der zeitgeschichtlichen Darstellung Das Vermächtnis und seine Schwerpunkte Der 20. Juli im Wehrkreis II (Stettin). Ein Beispiel für den Ablauf des Staatsstreichversuches im Reich

Die Bedeutung der Widerstandsforschung für die allgemeine zeitgeschichtliche Forschung

Friedrich Zipfel

Nach einem Vortrag, der am 28. Juni 1965 auf der Tagung über „Stand und Problematik der Erforschung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Dortmund gehalten wurde.

Was ist Zeitgeschichte, was ist Widerstand?

Abbildung 1

In einem grundlegenden Aufsatz zur Einleitung der „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte" hat Hans Rothfels im Jahre 1953 Zeitgeschichte als die „Epoche der Mitlebenden und ihre wissenschaftliche Behandlung" definiert. Mit klassischer Prägnanz ist in diesem Satz der doppelte Sinn des Wortes „Geschichte" umrissen: einmal verstehen wir darunter den Ablauf des Geschehens überhaupt, zum anderen die geistige Durchdringung und wissenschaftliche Aufbereitung dieses Geschehens. Was aber ist die Epoche „der Mitlebenden"? Als Beginn der „Zeitgeschichte" hat Rothfels damals die Jahre 1917/18 bezeichnet Kann diese Definition heute noch Gültigkeit beanspruchen? Ist mit dem Begriff „Mitlebende" nicht eine Linie gezogen, die gerade noch die heute im Pensionierungsalter stehende Generation umfaßt? Was haben die Jüngeren mit den Ereignissen von 1917/18 zu tun, was die Jüngsten mit dem nationalsozialistischen Staat, den sie allenfalls in physischer, keinesfalls aber in geistiger Existenz erlebten? Mit guten Gründen hat Rothfels darauf hingewiesen, daß jene Jahre einen eindeutigen Epocheneinschnitt brachten, da mit dem Eintritt der Vereinigten Staaten in die Weltpolitik und mit der russischen Revolution erstmals diejenigen politischen, wirtschaftlichen und geistigen Kräfte sichtbar in Erscheinung traten, die seither in steigendem Maße bestimmend für das Weltgeschehen geworden sind und die heutige Situation geprägt haben. Auch die deutsche Entwicklung ist — trotz aller eigenen Charakterzüge — in Zusammenbruch, widerwilligem Arrangement, wilder Auflehnung, neuem Zusammenbruch und schließlich dem Aufbau zweier Staatlichkeiten in so starkem Maße von diesen universalgeschichtlichen Tendenzen geprägt, daß eine wissenschaftliche Sonderklassifizierung nicht möglich ist. Die Ära Hitler ist also nach wie vor ein Stück Zeitgeschichte, das wir — nicht nur mit wissenschaftlicher Neugier, sondern wegen der Fragen, die uns, auch die Jüngsten unter uns, existentiell berühren — sorgsam erforschen und betrachten müssen.

Eines der Themen der Zeitgeschichte, dem speziell und unter ganz besonderen Bedingungen die deutsche Forschung ihre Aufmerksamkeit zu schenken hat, ist der Widerstand. Was aber ist Widerstand? Vom historischen Blickwinkel her können wir darunter jede Handlung sehen, die darauf gerichtet war, dem totalitären Staat in den Arm zu fallen,sei es, um die eigene oder die Gruppenexistenz zu behaupten oder um Unrecht im kleinen wie im großen zu verhüten, die sich darum bemühte, eine Staatsordnung zu erhalten oder vorzubereiten, die den Prinzipien des nationalsozialistischen Staates widersprach oder die danach strebte, die bestehenden Machtverhältnisse durch Propaganda oder mit den Mitteln der Gewalt zu ändern. Im allgemeinen verbindet sich mit dem Begriff „Widerstand im totalitären Staat" die Vorstellung, daß diese Handlungen unter bewußter Inkaufnahme der Gefahr von persönlichen Nachteilen, von Maßregelungen, Inhaftierungen oder gar der Todesstrafe, begangen wurden. Bloße Unzufriedenheit und daraus resultierende Affekthandlungen, die unter Umständen auch schwerste Bestrafungen nach sich ziehen konnten, werden schwerlich als Widerstand bezeichnet werden können.

In der Literatur lassen sich deutlich einige Schwerpunkte erkennen. Der Kirchenkampf nimmt als Versuch der Selbstbehauptung der Gruppenexistenz mit starker Ausstrahlungskraft einen besonderen Platz ein. Repräsentativ für die Bestrebungen nach Vorbereitung einer neuen Ordnung ist das Wirken des „Kreisauer Kreises". Den Versuchen einer Änderung der staatlichen Verhältnisse durch propagandistische Konspiration und Sabotage, wie sie die illegale sozialistische Bewegung und viele ideologisch weniger gebundene Einzelgruppen betrieben, stand als Höhepunkt der einzige an den Rand des Erfolges führende gewaltsame Umsturzversuch des 20. Juli gegenüber. Sonderformen des Widerstandes, wie etwa der in den Konzentrationslagern getriebene und die jüdischen Aufstandsversuche, deren Ziel die Verhütung oder Verschiebung der Vernichtung war, haben inzwischen auch ihre Würdigungen gefunden. Der Kampf der nichtjüdischen Bewohner der besetzten Gebiete gegen die deutschen Behörden ist dagegen in der deutschen Forschung nur recht sporadisch behandelt worden.

Ausländischer und deutscher Widerstand

Stillschweigend haben wir bisher vorausgesetzt, daß der deutsche Widerstand eine besondere Stellung innerhalb der Zeitgeschichte einnehme. Ist das berechtigt? Ein Blick auf das Ausland macht uns die besondere Stellung der deutschen Auflehnung gegen den Nationalsozialismus deutlich. In den besetzten Ländern und Gebieten bedeutete Widerstand die Fortsetzung der nationalen Politik. Lediglich Mittel und Methoden waren den besonderen Bedingungen der Okkupation angepaßt worden. Die Aktivisten des Widerstandes handelten dort in Übereinstimmung mit den Vorstellungen der Mehrheit ihrer Landsleute und im Bewußtsein ungebrochener nationaler Tradition. Dementsprechend ist Widerstandsforschung im Ausland die Beschäftigung mit einem, zwar mit speziellen Aspekten behafteten, im ganzen aber kontinuierlich sich einordnenden Teil der Zeitgeschichte. Anders in Deutschland. Hier richtete sich die Erhebung gegen die eigene, vielleicht sogar selbst mitgewählte Staatsgewalt. Im Gegensatz zum Ausland konnte die kleine Zahl von Aktivisten nicht oder doch nur sehr begrenzt auf Resonanz und eventuell Unterstützung in der Bevölkerung bauen. Die um Erhaltung überkommener Werte von hohem Rang bemühten Widerständler mußten, um ihrem Ziele näher zu kommen, mit Traditionen ihres Volkes, ihres Standes bewußt brechen. Innerhalb der deutschen Zeitgeschichte hat also der Widerstand eine so selbständige Stellung, daß eine Hervorhebung in der Forschung durchaus gerechtfertigt ist, nicht aber eine Trennung. Von einigen Ausnahmen abgesehen war Widerstand weniger Aktion als Reaktion, die Antwort einer Minderheit auf die Herausforderung des totalitären Weltanschauungsstaates. Dessen Charakter zu erfassen ist eine der wesentlichen Aufgaben der Zeit-geschichte, innerhalb derer die Widerstands-forschung spezielle Probleme behandeln und Fragen von allgemeiner Bedeutung stellen darf. *

Die deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945

Eine Betrachtung der Widerstandsliteratur ist nicht möglich ohne einen Blick auf die Entwicklung der deutschen Geschichtswissenschaft seit 1945. In den ersten Jahren nach Kriegsende war deutschen Historikern eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Fragen der Zeitgeschichte nahezu unmöglich. Die wichtigsten Quellen zur politischen Geschichte waren, soweit sie überhaupt erhalten geblieben waren, von den Besatzungsmächten beschlagnahmt, und sie wurden für Prozeßzwecke ausgewertet. Die einzigen Deutschen, die Zugang zu diesen Materialien hatten, waren die Verteidiger, die ihrerseits zur Entlastung ihrer Mandanten durch Vernehmungen und Umfragen neue Quellen schufen. Anklage-und Verteidigungsdokumente berührten selbstverständlich nur diejenigen Themen, die Gegenstand der Gerichtsverhandlungen waren: Außenpolitik, Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und die unter Anklage gestellten Organisationen. Die spätere Veröffentlichung der Nürnberger Dokumente gab erstmals der deutschen Zeitgeschichtsforschung Quellen in die Hand — Quellen allerdings, die wegen ihrer Prozeßbezogenheit lückenhaft sein mußten und gerade für das Thema „Widerstand in Deutschland" nicht sonderlich aufschlußreich waren. Bevor die deutsche Zeitgeschichtsforschung Zugang zu deutschen Staats-und Parteiakten erhielt — dies vielfach auf dem Umweg über ausländische Publikationen —, war sie weitgehend auf die eigene Erinnerung angewiesen. Daß auch ohne alle Hilfsmittel die jüngste deutsche Vergangenheit treffend analysiert werden konnte, zeigte der greise Meinecke, der — durch Evakuierung von seiner Bibliothek getrennt — in ein Schulheft, das er in Ermangelung eines Tisches auf den Knien hielt, sein großartiges Buch „Die deutsche Katastrophe" schrieb. Die Erinnerungsliteratur der ersten Jahre war recht einseitig. Von den Besatzungsbehörden erhielten in der Regel nur solche Personen Publikationserlaubnis, die entweder nur nominelle Bindungen an die NSDAP eingegangen oder dem nationalsozialistischen Staat oppositionell gegenübergetreten und z. T. sogar gemaßregelt worden waren.

Es liegt auf der Hand, daß bei einer derartigen Zusammensetzung der Autorenschaft in Presse, Publizistik und Wissenschaft der Schwerpunkt des Interesses auf dem Komplex Verfolgung und Widerstand lag. Neben Erlebnisberichten und von Angehörigen oder Freunden verfaßten Gedächtnisschriften traten hier bereits sehr früh auf gesicherter Quellengrundlage basierende Darstellungen in Erscheinung, ergänzt durch Dokumenten-publikationen.

Dies war möglich, weil erhaltene Privatsammlungen oder Archive einzelner Organisationen, z. B.der Kirchen, nicht der Beschlagnahme durch die Besatzungsmächte verfallen waren. Wie stark diese Schwerpunktbildung war, zeigt ein Blick in die „Bibliographie für Zeitgeschichte" für die Jahre 1945— 1950 Von 1087 Titeln, die unter dem Thema „Deutschland unter dem Nationalsozialismus"

genannt sind, enthält die Rubrik „Verfolgung und Widerstand" 681, also beinahe zwei Drittel. Diese Konzentration hatte ihre Ursache sicher nicht allein in dem anfangs begrenzten publikationsfähigen Personenkreis und in der Quellenlage. Von den Besatzungsmächten scheint nach anfänglichem Zögern und mit recht verschiedenartigen Akzenten die Behandlung dieses historischen Komplexes als Mittel der von ihnen erstrebten „Reeducation" hingenommen und gefördert worden zu sein. Die Normalisierung auf dem Publikations-und Forschungssektor führte in den folgenden Jahren zwar zu einem gewissen Abbau dieses Schwerpunktes, im Prinzip aber blieb er erhalten. Für 1960/62 führt die „Bibliographie für Zeitgeschichte" unter 145 Publikationen zur inneren Entwicklung des Dritten Reiches 65 Titel, also 44, 4 °/o, unter der Rubrik „Verfolgung und Widerstand" auf. Diese Beobachtung legt den Schluß nahe, daß das besondere Interesse an diesem Themenkreis weitere Ursachen haben muß.

Innerhalb der uns interessierenden Literatur-gattung ist noch eine thematische Klassifizie-rung vorzunehmen. Bisher hatten wir immer von „Verfolgung und Widerstand" gesprochen und dabei vorausgesetzt, daß es sich hier um zwei zusammengehörige Komplexe handele. Das ist auch der Fall. Dennoch ist eine Differenzierung nicht nur erlaubt, sondern geboten. Es hat Verfolgungen gegeben, die weder die Folge von Widerstandshandlungen waren noch solche hervorriefen. Das ist bei der Zigeunervernichtung der Fall und — von Ausnahmen abgesehen — bei der Judenverfolgung. Der Widerstand von Deutschen dagegen entzündete sich außer bei extremen weltanschaulichen Gegnern, wie ernsten Bibelforschern und radikalen Kommunisten, im allgemeinen an der Gewaltpolitik des Dritten Reiches, und er führte, wenn er erkannt wurde, unweigerlich zu neuen Verfolgungsmaßnahmen. Dennoch ist auch hier eine getrennte Betrachtung der aus freiem Willen vollzogenen Widerstandshandlungen und des Schicksals der dadurch oder ohne eigenes Zutun Verfolgten durchaus zulässig. Am Rande sei vermerkt, daß auch in den Konzentrationslagern die Eigeninitiative mit dem Ziel des Widerstandes nicht unterdrückt werden konnte. Dies fand allerdings unter so besonderen Bedingungen statt, daß die Behandlung dieses Komplexes im Zusammenhang mit dem Konzentrationslagerthema gerechtfertigt ist.

Durch die Intensität ihrer Behandlung in der Literatur ragen vier Komplexe hervor. Und hier hat es einige recht interessante Schwerpunktverschiebungen gegeben, die wir an der Bibliographie für Zeitgeschichte ablesen können. In den Jahren 1945— 1950 war es innerhalb des Themenkreises „Verfolgung und Widerstand" die KZ-Literatur, die das Feld beherrschte. 34, 5 °/o aller Schriften waren Erlebnisberichte, Anthologien oder Analysen aus dem Bereich der Konzentrationslager. Dagegen standen Schriften über die Organe der Verfolgung, über SS und Gestapo, mit 1 °/o weit im Hintertreffen. Die Themen Antisemitismus und Judenverfolgung, Themen, die selbstverständlich in der KZ-Literatur vielfach recht intensiv mitbehandelt wurden, waren nur in 54 Spezialbeiträgen vertreten, 7, 9 °/o aus dem Gesamtkomplex. Unter den Veröffentlichungen zum Widerstand dominierten zwei Gruppen: der Kirchenkampf mit 16, 9 0/0 und der 20. Juli mit 12, 4 °/o der Schriften. Bis zum Beginn der sechziger Jahre hatte sich das Verhältnis gewandelt. Der Anteil der Publikationen zum 20. Juli hatte sich unverändert erhalten, die Veröffentlichungen zum Kirchenkampf waren auf 13, 8 °/o gesunken. Zum gleichen Stand war die KZ-Literatur abgefallen, die zehn Jahre vorher mit mehr als einem 4 °/o der Schriften. Bis zum Beginn der sechziger Jahre hatte sich das Verhältnis gewandelt. Der Anteil der Publikationen zum 20. Juli hatte sich unverändert erhalten, die Veröffentlichungen zum Kirchenkampf waren auf 13, 8 °/o gesunken. Zum gleichen Stand war die KZ-Literatur abgefallen, die zehn Jahre vorher mit mehr als einem Drittel der Publikationen eine beherrschende Stellung innegehabt hatte. Das Interesse an den Verfolgern dagegen hatte sich — statistisch gesehen — verneunfacht, und inzwischen dürfte es unter dem Eindruck der NS-Verbrecherprozesse weiter angewachsen sein. Im Bereich der Literatur über die katholische Kirche ist seit Hochhuths „Stellvertreter" eine ähnliche Steigerung anzunehmen.

Historische Qualifikationskriterien

Selbstverständlich ist Geist nicht statistisch meßbar. Nach den Erfordernissen historischer Forschung müssen wir Qualifikationskriterien suchen, ohne daß wir damit ein Urteil öber die Qualität der Einzelpublikation zu fällen brauchen. Die Erlebnisberichte, wie erwähnt in den ersten Jahren nach 1945 zwangsläufig die dominierende Gattung, sind dahingehend zu überprüfen, inwieweit sie typisch für das Geschehen der Zeit oder das Schicksal bestimmter Personengruppen sind. Aus der Summe der Einzelanalysen lassen sich Kriterien erarbeiten, die zu durchaus zuverlässigen Beurteilungsmaßstäben führen 11). Eine andere Gattung von Beiträgen, die uns seit 1946 regelmäßig begegnen, sind Schriften der Ehrung und Würdigung. Im allgemeinen werden sie zur Tatsachenkenntnis nicht allzuviel beitragen. Ihr Wert liegt vielmehr in der geistigen Verarbeitung und in dem erzieherischen Aspekt* 12). Unter diesem Vorzeichen aber ist ein mehr oder weniger starkes Maß an Idealisierung und Harmonisierung zu erwarten. Bei aller Ehrfurcht vor dem Gegenstand der Würdigung muß der um differenzierte Tatsachenkenntnis bemühte Historiker hierin einen Mangel sehen. Dokumentationen sind selbstverständlich die wertvollste Grundlage für die Forschung. Mit dem Tagebuch Ulrich v. Hassells erhielt die Wissenschaft bereits 1946 eine Quelle von unschätzbarer Bedeutung für die Geschichte des zivilen und militärischen Widerstandes, der in die Ereignisse des 20. Juli einmündete. Mit seiner Publikation „Kreuz und Hakenkreuz" gab im gleichen Jahre Johann Neuhäusler ein Beispiel für eine kommentierte Dokumentation, die — bisher kaum nachgeahmt — sowohl den Druck von Staat, Partei und Propaganda auf die katholische Kirche als auch deren Reaktion auf den gegen sie gerichteten Terror dokumentarisch zu belegen suchte. Bei Werken ähnlicher Thematik aus dem Bereich der evangelischen Kirchen ist zwar die Oppositionstätigkeit eindrucksvoll belegt und manches Beispiel für den innerkirchlichen Totalitarismus vorgelegt worden, der politische und geistige Hintergrund aber, die sich wandelnde und im Kampf sich verschärfende Einstellung des Nationalsozialismus zur evangelischen Kirche, zum Christentum überhaupt, ist nur indirekt erkennbar.

Fragestellungen der Widerstandsforschung

Eine erste Gesamtanalyse des deutschen Widerstandes versuchte noch in der Emigration Hans Rothfels mit seinem zuerst in englischer Sprache erschienenen Werk „The German Opposition against Hitler" Was der in den entscheidenden Jahren außerhalb stehende, innerlich durchaus engagierte Historiker sachlich und bei aller Kürze treffend darzustellen wußte, vermochte sein Kollege Gerhard Ritter, der selbst im Widerstand tätig gewesen war, nicht mit der gleichen Unbefangenheit wiederzugeben. In seinem dennoch bedeutsamen Werk „Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung" sah er Gruppierungen und Persönlichkeiten sehr stark aus dem Blickwinkel seines „Helden" Goerdeler. Widerspruch konnte nicht ausbleiben. In ihren Bänden über „Verrat im XX. Jahrhundert" hat Margret Boveri den deutschen Widerstand im Zusammenhang mit anderen Aufstandsversuchen und Verratsunternehmungen untersucht. Sie stieß hierbei auf das Generationsproblem. Auch wenn wir manchen überspitzten Folgerungen nicht zustimmen können, so ist doch die Beobachtung von der verschiedenartigen Reaktion der Altersgruppen auf die Herausforderung des Totalitarismus, die zu förmlichen Parteiungen innerhalb der einzelnen Gruppen führte, von eminenter Bedeutung. Unter einem ganz anderen Blickwinkel sah Günther Weisenborn den Widerstand Er unterscheidet zwischen einer oberen, das heißt der kraft Amts zur Beeinflussung des politischen Geschehens befähigten Schichten, und einer unteren Linie, das heißt der kleinen Leute, die mit viel Opfermut, aber mit im Grunde untauglichen Mitteln den Unrechtsstaat zu bekämpfen suchten. Es sind also, wie die Veröffentlichungen von Boveri und Weisenborn zeigen, nicht nur politische, religiöse und ethische Kriterien gewesen, die deutschen Menschen innerhalb des Widerstandes ihren Platz zuwiesen. Auch altersmäßige, soziologische und — das sei hinzugefügt — bildungsmäßige Bezüge sind zu beachten. Gilt das aber nur für den Widerstand? Wie hat sich denn überhaupt der Mensch im nationalsozialistischen Staat ver-halten? Es gab ja doch nicht nur Nazis und Widerstandskämpfer! Von fanatischen Parteigängern über opportunistische, träge oder reservierte Mitläufer, über widerwillig Gehorchende und in ihrem Wirkungsbereich die Unrechtspolitik Sabotierende reicht die Verhaltensskala bis hin zum Widerstand. Welche Rolle spielen da soziale Stellung, Generation, Bildungsgrad, religiöse und politische Herkunft? Sind diese Kriterien nicht auch auf die Funktionäre von Partei und Staat anwendbar? Die Widerstandsforschung hat all-gemeingültige Fragen gestellt, die bisher nicht beantwortet worden sind.

Lücken in der Zeitgeschichtsforschung

Von besonderer Wichtigkeit ist die Kenntnis der Initiatoren der Gewaltherrschaft und ihrer Helfershelfer, der Motive und Methoden ihres Handelns, der Organisationsformen, mit denen sie ihr Werk ausführten. Über all das wissen wir bisher nicht viel. Was war, was wollte und wie arbeitete die Gestapo? Zwei Ausländer, Crankshaw und Delarue haben sich an diesem Thema versucht. Das Ergebnis ist unzureichend. Der gesamte SS-Komplex ist lange Zeit so gut wie unbeachtet geblieben. Eugen Kogons Ansatzpunkt, das Konzentrationslager, gestattet keinen hinreichenden Überblick über das Gesamtthema „SSStaat" wenn auch ein sehr wichtiger Teilaspekt nach den damals vorhandenen Möglichkeiten vorbildlich beschrieben wurde. Neusüß-Hunkels Dissertation bemüht sich um einen solchen Überblick über Funktion, Mentalität, Arbeitsweise und Organisation dieses Instruments, der zwar nach wie vor nützlich ist, über eine Skizze aber doch nicht hinauskommt. Die soeben erschienenen Sachverständigengutachten zum Auschwitzprozeß bieten unter besonderen Aspekten eine wesentliche Bereicherung unserer Kenntnis. Wie steht es mit den führenden Männern? Die Himmler-Biographie Frischauers ist unzulänglich. Die Arbeitsweise des Autorenpaares Fraenkel und Manvell läßt nicht erwarten, daß ihre jüngst in England erschienene Himmler-Biographie eine wesentliche wissen-20) schaftliche Bereicherung werden wird. Über den zweiten Mann im Terror-Apparat, über Reinhard Heydrich, wissen wir bisher sehr wenig. In Berlin nähert sich eine Dissertation „Heydrich und die Entstehung des RSHA"

ihrem Abschluß. Verfasser ist ein Israeli. Über die übrigen Organisatoren des Terrors sind unsere Kenntnisse über den Stand der einschlägigen Nürnberger Prozesse nicht wesentlich hinausgewachsen. Lediglich Adolf Eichmanns Prozeß hat für den Teilbereich der Judenverfolgung auch hinsichtlich der Planenden zu intensiverer Beschäftigung geführt. Die bedeutendste dieser Veröffentlichungen ist die des früheren Nürnberger Anklägers Robert W. M. Kempner der als ehemaliger Justitiar im Berliner Polizeipräsidium das Thema mit großer Sachkenntnis behandeln konnte. Hannah Arendts Prozeßbericht hat auf einen eminent wichtigen Gesichtspunkt hingewiesen, die bürokratische Banalität, die hinter all dem furchtbaren Geschehen stand, ohne allerdings ihren eigenen Gedanken konsequent durchzuführen. Mit Recht wurde hier der Fahrdienstleiter der JudenVernichtung entteufelt und als subalterner Typ entlarvt. Der Umfang der Entpersönlichung im totalitären Staat geht aber doch weiter als bis zu Eichmann und seinesgleichen. So kommt Arendt bei der Beurteilung der jüdischen Zwangsfunktionäre, den Betrachtungen über die Haltung der deutschen Bevölkerung und auch über den Widerstand zu Fehlurteilen, die nach ihrer Ausgangsposition im Grunde nicht verständlich sind.

Nicht besser als mit der SS steht es mit der Erforschung der NSDAP und ihrer Gliederungen. Das gleiche gilt für den Staat und seine Organe. Lediglich für die Zeit bis Mitte 1934 hat das Sammelwerk von Bracher, Sauer und Schulz einen umfassenden, wissenschaftlich gesicherten Überblick gegeben. So lange die allgemeine Zeitgeschichtsforschung aus durchaus verständlichen Gründen — Schwierigkeit der Quellenbeschaffung — derart große Lücken läßt, wird auch die Erforschung des Widerstandes unvollkommen bleiben müssen. Es gehört zu den Eigenheiten der deutschen Zeitgeschichtsforschung, daß sie in einigen Teilbereichen in enge Berührung mit der

Rechtsprechung geraten ist. Erzeugnisse der Literatur erhalten für die Justiz unter Umständen den Rang von Beweismitteln; die historische Kenntnis wird für Sachverständigengutachten genutzt. Andererseits liefern die Strafprozesse der Geschichtsschreibung nicht nur Anregungen, sondern auch Quellen von hohem Rang, die auch für die Widerstands-forschung von erheblicher Bedeutung sein können.

Folgen für die Widerstandsforschung

Daß die erwähnte Forschungslücke auch Auswirkungen auf die Betrachtung und Einschätzung des Widerstandes selbst hervorrufen kann, sei an einem Beispiel gezeigt: dem Kirchenkampf. Wenn man die — meist von Beteiligten oder pietätvoll Engagierten geschriebene — Literatur zu diesem Thema überblickt, dann gewinnt man den Eindruck, als sei Antichristentum einer der feststehenden Bestandteile der nationalsozialistischen Weltanschauung, der Programmpunkt vom „positiven Christentum" bloße Tarnung gewesen. In keinem der einschlägigen Werke von kirchlicher Seite ist auf die von der Partei geförderte Kircheneintrittsbewegung des Jahres 1933, auf die Massentrauungen der gleichen Zeit hingewiesen worden, nirgends ist die Taufstatistik bemüht worden (in Berlin sind 1933 mehr Menschen getauft worden als Lebendgeborene registriert wurden), keine Hinweise finden wir darauf, daß die Nationalsozialisten die obligatorische Teilnahme am Religionsunterricht verfügten Diese Maß-nahmen und Tendenzen lassen sich nicht als taktisch bedingte Täuschungen abtun. Antimarxismuns und Bekenntnis zum Christentum wurden als identisch betrachtet. Daß dieser Kirchenfreundlichkeit ein hohes Maß von Oberflächlichkeit anhaftete, bedarf keiner Erörterung. Dennoch konnten die Konfessionen trotz mancher Reserven mit gutem Grund annehmen, daß sie im neuen Staat ungehinderte Entfaltungsmöglichkeiten finden würden. Wenn die beiderseitige Unsicherheit mit all ihren Mißverständnissen der Anfangsphase kirchlicherseits ebenso eingehend behandelt worden wäre wie die Ära der kämpferischen Auseinandersetzung, wenn auch da etwas weniger idealisiert worden wäre, hätte die katholische Kirche vielleicht die peinlichen, im Grunde durch Unkenntnis hervorgerufenen, in der Verteidigung nicht sonderlich überzeugend widerlegbaren Erörterungen um die Haltung des Episkopats und möglicherweise auch die Hochhuth-Diskussion vermeiden können.

Der Mensch im totalitären Staat

Das Beispiel des Kirchenkampfes macht deutlich, daß Widerstand eine besondere Verhaltensweise ist, die in einem bestimmten Verhältnis zu den sich wandelnden und entwik-kelnden Tendenzen des totalitären Staates steht. Die gleiche Beobachtung machen wir bei der verhältnismäßig intensiv erforschten Vorgeschichte des 20. Juli, und auch bei anderen Gruppen begegnen wir dieser Erscheinung. Es haben hier Entwicklungen stattgefunden von dem Willen zu vorbehaltloser oder reservierter Anpassung über Kritik, Konspiration bis hin zu dem Entschluß, entweder die eigene Position mit allen Mitteln, auch mit illegalen, gegen den Machtanspruch des Staates zu verteidigen (so beim Kirchenkampf) oder die bestehende Herrschaftsord-nung gewaltsam zu beseitigen (20. Juli). Diese Entwicklungsskala deutet auf den bereits erwähnten, bisher außerhalb der Widerstands-forschung viel zu wenig beachteten Problemkreis des Verhaltens der Menschen im totalitären Staat hin. Formen, die für viele Widerständler Durchgangsstationen zu späterer Entschlossenheit waren, sind in sehr verschiedenen Abstufungen und Schattierungen bei weiten Teilen des deutschen Volkes, fanatische Nationalsozialisten und träge Mitläufer ausgenommen, konstant oder zeitweilig vorhanden gewesen. Bereits geleistete Vorarbeiten der Widerstandsforschung bieten einen geeigneten Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen.

„Widerstand“ im Ausland und in Deutschland

Trotz ihrer Zugehörigkeit zur Zeitgeschichte hat die deutsche Widerstandsforschung eine durchaus eigenständige Stellung, sowohl nach innen als auch nach außen.

Was wußte man im Ausland über den deutschen Widerstand? Die sichtbaren Erscheinungen der Vorkriegszeit waren aufmerksam beobachtet worden. Insbesondere das Wirken und die Verhaftung Niemöllers scheinen einen tiefen Eindruck hinterlassen zu haben. Demgegenüber blieben im Ausland — wie ja auch in Deutschland — Streben und Märtyrertum von Angehörigen sozialistischer Gruppen oder anderer, kleinerer Kreise weitgehend unbekannt. Es ist nicht verwunderlich, daß sich unter dem Eindruck des Krieges mit all sei-seinen entfesselten Leidenschaften eine Vorstellung von deutsch gleich nationalsozialistisch festsetzte. Diese Einstellung macht es verständlich, daß der 20. Juli und seine Motivierung, Zielsetzung und Bedeutung völlig verkannt wurden. Die offiziellen Verlautbarungen aus Berlin schienen die ausländischen

Klischeevorstellungen geradezu zu bestätigen.

Der deutsche Widerstand blieb auch nach Kriegsende vorerst uninteressant. Hans Rothfels’ Buch zeigt aber, daß sich dennoch ein Wandel anbahnte. Wenn wir auch nicht annehmen dürfen, daß durch eine einzige Publikation die Fülle von Ressentiments einer verstörten, verbitterten Weltmeinung korrigiert werden konnten, so deutet diese Schrift doch darauf hin, daß eine gewisse Bereitschaft zu sachlicher Orientierung und Revidierung des Urteils im Entstehen begriffen war. Einen wesentlichen Schritt in Richtung auf diese Verständnisbereitschaft brachte — wenigstens hinsichtlich der Haltung der Soldaten — die deutsche Wiederbewaffnung, durch die ausländische Militärs in die Lage versetzt wurden, mit ihren ehemaligen Kriegsgegnern kameradschaftlich zusammenwirken zu müssen. Dennoch sind Unkenntnis, Mißverständnisse und Fehlbeurteilungen noch nicht überwunden. Wie könnte das auch anders sein, da es ja auch in unserem Volk daran nicht fehlt?

Die Herausforderung des Widerstandes

Dort ist auf den Widerstand sehr bald nach 1945 und mit großer Intensität hingewiesen worden, und das aus guten Gründen. In dem opfervollen Kampf einiger Weniger um Erhaltung oder Wiederherstellung einer rechtsstaatlichen Ordnung kann insbesondere der heranwachsenden Generation ein Ideal nahe-gebracht werden. In diesem Zusammenhang hat die — nach den strengen Maßstäben historischer Forschung nicht gerade ergiebige — Heldenverehrung durchaus ihren Sinn. Diese war außerdem geeignet, das durch den Zusammenbruch von 1945 zutiefst verletzte nationale Selbstbewußtsein wieder zu stärken und an die Stelle der bisherigen, zerstörten Leitbilder neue Ideale zu präsentieren.

In dieser starken Betonung des Widerstandes, die dadurch noch verstärkt wird, daß in anderen Bereichen der Zeitgeschichte der Anteil der populären und damit allgemein zugänglichen Literatur weit geringer ist als auf dem Gebiete des Widerstandes, liegt die Gefahr, daß dieser bis zu einem gewissen Grade zum Alibi wird. Die ganz überwiegende Masse der Deutschen gehörte nicht zum „anderen Deutschland", sondern sie marschierte, gläubig, träge, gehorsam oder murrend, aber sie marschierte!

Dieses Phänomen bedarf der Klärung — nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern in strenger historischer Wissenschaftlichkeit. Hier ist die Zeitgeschichte herausgefordert. Die Widerstandsforschung hat in ihr einen festen Platz, und von dieser sind bereits Probleme angeschnitten, Fragen aufgeworfen und Methoden angewandt worden, die eben in diese Richtung zielen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Hans Rothfels, Zeitgeschichte als Aufgabe, in:

  2. A. a. O., S. 6 f.

  3. In der Terminologie der „DDR“ ist der Beginn der Zeitgeschichte auf das Jahr 1945 festgesetzt worden. Dies wird ideologisch mit dem Ende der kapitalistischen und dem Beginn der sozialistischen Epoche begründet. Diese regional begrenzte Klassifizierung — sie umfaßt außerdem die Staaten Ost-Mitteleuropas — läßt den universalgeschichtlichen Aspekt außer acht und ist nicht auf andere Bereiche übertragbar.

  4. In der Literatur des Ostblocks erscheint der kommunistische Widerstand als der einzig wahre. Hier wird der universaltheoretische Aspekt über-strapaziert. Mit ideologischer Motivation (Kampf gegen den „Faschismus" als Erscheinungsform des „Kapitalismus") wird dem Kampf der Internationalen Brigade in Spanien ein hervorragender Platz im Widerstand gegen Hitler eingeräumt. Andere Gruppen, darunter auch der 20. Juli, werden nur am Rande behandelt und als „reaktionär" abgetan.

  5. Da dieser Widerstand weitgehend von den kommunistischen Lager-Eliten bestimmt worden war, hat er in den östlichen Veröffentlichungen eine breite Würdigung gefunden.

  6. Friedrich Meinecke, Die deutsche Katastrophe. Betrachtungen und Erinnerungen, Wiesbaden 1947.

  7. Bibliographie zur Zeitgeschichte und zum zweiten Weltkrieg für die Jahre 1945— 50, im Auftrage des Instituts für Zeitgeschichte zusammengestellt von Franz Herre und Hellmuth Auerbach, München 1955.

  8. über die anfängliche Ablehnung des 20. Juli durch die amerikanische Besatzungsmacht als einen Versuch, den deutschen Generalstab zu verewigen, s. Paul Kluke, Der deutsche Widerstand. Eine kritische Literaturübersicht, in: Historische Zeitschrift 169 (1949), S. 138.

  9. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 12 (1964),

  10. S. Anm. 7 und 9.

  11. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist die feinsinnige Gedächtnisrede des Bundespräsidenten Theodor Heuss: Bekenntnis und Dank. Ansprache zum zehnten Jahrestag des 20. Juli 1944, in: Deutsche Universitätszeitung 9 (1954), H. 15/16, S. 7— 10.

  12. Vom anderen Deutschland. Aus den nachgelassenen Tagebüchern des als führendes Mitglied der deutschen Widerstandsbewegung im September 1944 hingerichteten ehemaligen Botschafters v. Hassell, 1938— 1944, Zürich/Freiburg i. Br. 1946, jetzt auch: Fischerbücherei Nr. 605.

  13. Kreuz und Hakenkreuz. Der Kampf des Nationalsozialismus gegen die katholische Kirche und der kirchliche Widerstand, München 1946.

  14. Kirchliches Jahrbuch für die evangelische Kirche in Deutschland 1933— 1944, begr. von Johannes, Schneider, hrsg. von Joachim Beckmann, 60. — 71.

  15. Hinsdale 1948, deutsch u. d. Titel: Die deutsche Opposition gegen Hitler, Krefeld 1949, seither in mehreren revidierten Auflagen in der Fischer-bücherei Nr. 198.

  16. Stuttgart 1954, jetzt auch: Deutscher Taschenbuch-Verlag Nr. 216— 218.

  17. Rowohlts deutsche Enzyklopädie 23, 24, Hamburg 1956, hier besonders Bd. 24, S. 13 ff.

  18. Der lautlose Aufstand. Bericht über die Widerstandsbewegung des deutschen Volkes 1933— 1945, Hamburg 1953/jetzt auch: rororo-Taschenbuch Nr. 507— 508,

  19. Edward Crankshaw, Die Gestapo, Berlin 1959; Jaques Delarue, Geschichte der Gestapo, Düsseldorf 1964.

  20. Eugen Kogon, Der SS-Staat, Das System der deutschen Konzentrationslager, Frankfurt/M. 1946 und mehrere erweiterte Auflagen.

  21. Ermenhild Neusüß-Hunkel, Die SS, Hannover und Frankfurt/M. 1956.

  22. Hans Buchheim, Martin Broszat, Hans-Adolf Jacobsen und Helmut Krausnick, Anatomie des SS-Staates, Freiburg 1965.

  23. Willi Frischauer, Himmler. The Evil Genius of the Third Reich, London 1953.

  24. Heinrich Fraenkel, Roger Manvell, Heinrich Himmler, London 1965.

  25. Eichmann und Komplizen, Zürich/Stuttgart/Wien 1961.

  26. Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen, München 1964.

  27. Karl Dietrich Bracher, Wolfgang Sauer, Gerhard Schulz, Die nationalsozialistische Machtergreifung. Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34, Köln und Opladen 1960.

  28. Nach Friedrich Zipfel, Kirchenkampf in Deutschland 1933— 1945. Religionsverfolgung und Selbstbehauptung der Kirchen in der nationalsozialistischen Zeit, Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 11, Berlin 1965, S. 17 ff. und 41 f.

  29. S. o. Anm. 16.

Weitere Inhalte

Friedrich Zipfel, Dr. phil., Akademischer Rat am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, geb. 1920. Veröffentlichungen u. a.: Macht ohne Moral. Eine Dokumentation über Heinrich Himmler und die SS, Ariola-Schallplatte 1960; Plötzensee, hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin, 1960; Gestapo und SD in Berlin, in: Jahrbuch für die Geschichte Mittel-und Ostdeutschlands IX/X, 1961; Krieg und Zusammenbruch, in: Hefte zum Zeitgeschehen 7, Hannover 1962; mit Eberhard Aleff und Ilse Kemter, Terror und Widerstand, Kassette, hrsg. von der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin, 1964; Kirchenkampf in Deutschland 1933— 1945. Religionsverfolgung und Selbstbehauptung der Kirchen in der nationalsozialistischen Zeit, in: Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 11, Berlin 1965.