Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

China unter Mao Tse-tung „Wer ist wer" und „Was war wann"? | APuZ 14/1960 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 14/1960 China unter Mao Tse-tung „Wer ist wer" und „Was war wann"?

China unter Mao Tse-tung „Wer ist wer" und „Was war wann"?

In der Beilage AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE sind bisher verschiedene Artikel über das kommunistische China erschienen, darunter „Das 'Reich der Mitte’ unter Mao Tse-tung" (4. Dez. 1957), „Die Zusammenarbeit Moskaus und Pekings während der europäischen Satellitenkrise“ (5. Febr. 1958), „Die chinesische Gesellschaft" (14, Mai 1958), „China und Sowjetrußland" (8. und 15. Okt. 1958), „Volkskommunen in China" und „Chinas 'Sprung nach vorn'“ (21. Jan. 1959), „Chinas Wirtschaft und Gesellschaft unter dem Kommunismus" (26. August 1959), „Pekings Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland" (3. Februar 1960), um nur di" umfangreicheren zu nennen. Weitere Berichte und Analysen sind geplant. — Die nachfolgenden biographischen Notizen und die kleine Chronik der Ereignisse von 1949 bis 1959 sollen dem Leser eine Orientierung innerhalb dieser schwierigen Materie erleichtern.

I. Kurz-Biographien

Mao Tse-tung Vorsitzender des ZK der KPCh, des Politbüors und des Ständigen Ausschusses des Politbüros des ZK der KPCh. Geboren am 26. Dezember 1893 im Dorfe Schao-schan, Kreis Hsiangtan, Provinz Hunan. Bauernsohn. Studierte von 1913 bis 1918 an der pädagogischen Lehranstalt in Tschangscha. Arbeitete anschließend als Mitarbeiter in der Bibliothek der Pekinger Universität. Neigte zunächst zum Anarchismus. Organisierte die Jugend in der „Bewegung des 4. Mai“ gegen die im Versailler Friedensvertrag vorgesehene Übertragung der chinesischen Provinz Schantung an Japan.

Im Jahre 1920 Organisator marxistischer Zirkel in Tschangscha. Als Vertreter der Provinz Hunan zählte Mao Tse-tung zu den 12 Delegierten auf dem Gründungsparteitag der damals 50 Mitglieder zählenden KPCh, der im Juli 1921 in der französischen Siedlung Schanghais tagte. Nahm am II. Parteitag der KPCh, der im Juli 1922 in Schanghai abgehalten wurde, nicht teil. Auf dem III. Parteitag der KPCh im Juni 1923 wurde Mao zum Mitglied des ZK der KPCh gewählt.

Von 1921 bis 1922 Sekretär der KP der Provinz Hunan und Herausgeber der Provinzzeitung „Neues Hunan”.

Nahm am Ersten Nationalkongreß der Kuomintang, der nach dem ersten Bündnis zwischen der KPCh und der Kuomintang im Januar 1924 in Kanton zusammentrat, als Delegierter teil und arbeitete anschließend für kurze Zeit im Exekutivbüro der Kuomintang in Schanghai.

Im Herbst 1926 wurde Mao Vorsitzender der Kommission für die Bauernbewegung beim ZK der KPCh in Schanghai. Später Generalsekretär der „Nationalen Bauernvereinigungen“.

Veröffentlichte im März 1927 seine Schrift „Bericht über eine Untersuchung der Bauernbewegung in Hunan“, die auf den Moskauer Index geriet.

Wurde als „Bauernphilosoph“ und „Anhänger der Kulakenlinie gebrandmarkt. Als „Vertreter der Großbauernlinie“ und des „spezifisch bäuerlichen Revolutionarismus“ wurde ihm auf dem V. Parteitag der KPCh im Mai 1927 in Hankow das Wort verweigert. Am VI. Parteitag, der im Juli 1928 in Moskau abgehalten wurde, durfte er nicht teilnehmen.

Nach der Sprengung des Bündnisses zwischen KPCh und Kuomintang im Jahre 1927 propagierte Mao Tse-tung seine eigene Politik des „Sieges der chinesischen Revolution mit Hilfe der Bauern als Grundkraft derselben“. Später bezeichnete er die Politik des ZK der KPCh und der Komintern, die sich auf die Organisierung von Aufständen in den Städten orientierte als Abenteuertum und Putschismus.

Im Oktober 1927 organisierte Mao Tse-tung im Gebiet des Tschingkang-Gebirges, an der Grenze der Provinzen Hunan und Kiangsi, den ersten Bauernaufstand und schuf das erste chinesische Rätegebiet. Gemeinsam mit den Aufständischen unter Führung von Tschuh Teh wurden von ihm im Jahre 1929 im Süden Kiangsis und im Westen der Provinz Fukien zwei weitere Rätegebiete gebildet.

Im November 1931 (7. bis 24. November) tagte in einem Dorfe in der Umgebung von Schui-tsin (Provinz Kiangsi) der erste allchinesische Rätekongreß, auf welchem Mao Tse-tung zum Vorsitzenden der Zentralen Räteregierung gewählt wurde. Der zweite chinesische Rätekongreß fand am selben Ort in der Zeit vom 22. Januar bis 1. Februar 1934 statt und bestätigte Mao in der Funktion des Vorsitzenden des Exekutivkomitees der Räteregierung.

Das ZK der KPCh unter Führung von Wang Ming (Tschen Schao-yü), eines Stalingünstlings, und Tsin Pang-hsien hatte damals in Schanghai seinen Sitz. Erst im Januar 1933 siedelte es in die sicheren Rätegebiete, • in welchem Mao Tse-tung faktisch ein „Gegen-ZK“ geschaffen hatte, über. Mao Tse-tung wurde im Jahre 1933 in das Politbüruo des Wang Ming-ZK ausgenommen. Das war ein mißglückter Versuch durch einen Kompromiß die bestehenden Konflikte zu lösen. Das Wang Ming-ZK „führte gegen Parteimitglieder einejt erbitterten Kampf, versetzte ihnen schonungslose Schläge und griff sogar in diesem innerparteilichen Kampf zu solchen Mitteln, die nur gegenüber Verbrechern und Feinden zulässig sind" — mit diesen Worten charakterisiert Mao in seinen „Ausgewählten Schriften" die innerparteilichen Auseinandersetzungen der damaligen Zeit.

Schließlich aber siegte Mao. Auf einer erweiterten Tagung des Politbüros des ZK der KPCh, die im Januar 193 5 in Tsuni, in der Provinz Kweichow stattfand, wurde Mao Tse-tung zum Generalsekretär der KPCh ernannt. Diesen Posten nahm er bis zum März 1943 ein. Eine Tagung des ZK der KPCh wählte ihn im März 1943 zum Vorsitzenden des ZK und des Politbüros des ZK der KPCh. Diese Funktionen behielt er bis heute.

Die letztgenannte erweiterte Tagung des Politbüros des ZK der KPCh, im Januar 1935 in Tsuni, fand in der Zeit des „Langen Marsches der 25 OOO Li" (12 000 km) statt. Dieser „Lange Marsch“ war durch den fünften Feldzug Tschiang Kai-scheks gegen die Rätegebiete, denen eine schwere Niederlage drohte, verursacht. Auch für den Verlust der Rätegebiete ip Kiangsi machte Mao Tse-tung das Wang Ming-ZK verantwortlich. Wang Ming selbst desertierte kopflos nach Moskau, wo er zum Mitglied der Politkommission des Präsidiums der Komintern avaeierte. Seine Unterschrift steht unter dem späteren Auflösungsdekret der Komintern.

Der „Lange Marsch“ unter Führung von Mao Tse-tung und Tschu Teh endete im Herbst 193 5 mit der Errichtung einer neuen roten Basis im Nord-Shensi. Jenan wurde dann der Sitz des Mao-ZK‘s.

Der erste Parteitag der KPCh, der unter Führung MaoTse-tungs stattfand, war der VIII. Parteitag der KPCh in Jenan im April 1945.

In der Zeit vom 28. August bis 10. Oktober 1945 verhandelte Mao Tse-tung in Tschungking mit Tschiang Kai-schek über die Einberufung eines Politischen Konsultativen Rates, worüber ein Übereinkommen erzielt wurde. Unter Vorsitz Tschiang Kai-scheks und Teilnahme der Kuomintang, der KPCh, der Demokratischen Liga und anderer Parteien tagte dieser Politische Konsultative Rat in der Zeit vom 10. bis 31. Januar 1946 in Tschungking und nahm den Beschluß über die Bildung einer Koalitionsregierung an, der jedoch nicht zur Durchführung kam.

Auf dem Höhepunkt seiner militärischen Erfolge, im chinesischen Bürgerkrieg, organisierte Mao Tse-tung in der Zeit vom 21. bis 30. September 1949 selbst eine Tagung eines Politischen Konsultativen Volksrates. Auf dieser Tagung, die in Peking stattfand, wurde die Chinesiche Zentrale Volksregierung gebildet. Mao wurde Vorsitzender des „Zentralen Volksregierungsrates und Vorsitzender des „Volksrevolutionären-Militär-Rates". Diese Funktionen behielt er bis zur Einberufung des Ersten Nationalen Volkskongresses im September 1954, von welchem er zum Vorsitzenden der Volksrepublik China gewählt wurde und damit nach der angenommenen Verfassung den Vorsitz des Nationalen Verteidigungsrates übernahm.

Am 1. Oktober 1949'rief Mao Tse-tung auf einer Truppenparade und Massenkundgebung in Peking die Chinesische Volksrepublik aus.

Mao Tse-tung besucht» Moskau erstmalig in der Zeit vom 16. Dezember 1949 bis 17. Februar 1950, um mit der Sowjetregierung mehrere politische und wirtschaftliche Abkommen abzuschließen.

Mao‘s zweiter Moskau-Besuch im November 1957 galt der Teilnahme am 40. Jahrestag der Oktoberrevolution und der Tagung der kommu-nistischen-und Arbeiterparteien, auf welcher Mao eines der Haupt-referate hielt.

Im Februar 1957 ließ Mao Tse-tung kurzfristig in der Chinesischen Volksrepublik die „ 100-Blumen" blühen und im Sommer 195 8 arrangierte er „gleich der ausgehenden Morgensonne am breiten Horizont Ostaliens“ die Volkskommunen. Der Dichter und Lyriker Mao Tse-tung gilt in der chinesischen KP und ihrer Literatur als Theoretiker, Ideologe und Praktiker der „für ganz Asien beispielgebenden chinesischen Revolution“. Die „Ideen Mao Tse-tungs" gelten als Bereicherung des Marxismus. Damit er seine „Kräfte besser auf den Kurs der Partei und des Staates konzentrieren" könne, legte Mao im April 1959 seine Funktion als Vorsitzender der Chinesischen Volksrepublik nieder. Er ist nach wie vor der Mann, der in und für China den Ton angibt.

Liu Schao-tschi „Die graue Eminenz des Chinesischen Kommunismus", Vorsitzender der Chinesischen Volksrepublik. Geboren im Jahre 1898 im Bezirk Ninghsiang in der Provinz Hunan. Sohn eines wohlhabenden Bauern, der heute in China den „Status eines Kulaken“ erhalten würde. Studierte an der pädagogischen Schule in Tschangscha, die auch Mao Tsetung besuchte.

Wurde 1920 Mitglied des Sozialistischen JugendVerbandes Chinas und 1921 Mitglied der KPCh.

In den zwanziger Jahren in Schanghai, Kanton und Wuhan als Gewerkschaftsfunktionär tätig. Wurde im Jahre 1925 auf dem II. All-chinesischen Gewerkschaftskongreß zum Stellvertretenden Vorsitzenden des chinesischen Gewerkschaftsbundes gewählt. Auf dem V. Parteitag der KPCh in Hankow im Mai 1927, auf welchem Mao Tse-tung nicht zu Worte kam, w. urde er Mitglied des ZK der KPCh.

Nach der Niederlage der Kommunisten in China im Jahre 1927 ging Liu Schao-tschi zunächst nach Schanghai und von dort nach Moskau, wo er im Juli 1928 am VI. Parteitag der KPCh teilnahm. In dem von diesem Parteitag gewählten ZK erhielt er die Funktion eines Sekretärs für Arbeiterfragen im ZK. Ob Liu Schao-tschi nach dem VI. Parteitag nach China zurückkehrte, ist umstritten. Wahrscheinlich besuchte er nach diesem Parteitag die Moskauer Sun Yat-sen-Universität, denn im Jahre 1930 ist er wieder in Moskau anzutreffen. Er nahm in diesem Jahre am V. Weltkongreß der Profintern teil und wurde zum Mitglied des Exekutivkomitees der Roten Gewerkschaftsinternationale (Profintern) gewählt. Liu Schao-tschi gehörte im Jahre 1930 der sogenannten linksradikalen Li Li-san-Gruppe an, die bis zum September 1930 das ZK der KPCh führte. In Moskau wechselte er zur Wang Ming-Gruppe über. Wang Ming, damals Mitglied des Exekutivkomitees der Komin-tern, kehrte im Herbst 1930 mit einem Programm „zur weiteren Bolschewisierung der KPCh" von Moskau nach China zurück, übernahm die Führung des ZK der KPCh und machte im Jahre 1931 Liu Schao-tschi zum Mitglied seines Politbüros. Aber bereits im Jahre 1932 nahm Liu Schao-tschi einen neuen innerparteilichen politischen Frontwechsel vor, er ging in diesem Jahre nach Kiangsi, auch politisch zu Mao über. Die Aufnahme bei Mao hat Liu Schao-tschi diesem gedankt, indem er mehr als zehn Jahre später die „Ideen Mao Tse-tungs" als „Bereicherung des Marxismus“ theoretisch begründete und Mao Tse-tung neben Marx, Lenin und Stalin postierte.

In den Jahren 1934/35 nahm Liu Schao-tschi am „Langen Marsch“ teil. Auf dem II. Rätekongreß in Schui-tsin im Januar 1934 trat er als Gewerkschaftsvertreter auf.

Die nächsten Etappen Liu's: 1936 Sekretär des Nordbüros des ZK der KPCh, 193 8 des zentralchinesischen Büros.

Von 1941 bis 1943 ist Liu Schao-tschi Politkommissar in der IV. Neuen Armee. 1943 Sekretär des ZK der KPCh.

Auf dem VII. Parteitag im April 1945 hielt Liu Schao-tschi das Referat „über die Partei", in welchem die Herausstellung Maos einen Hauptteil ausmachte. Liu Schao-tschi wurde auf dem VII. Parteitag erneut in das ZK der KPCh gewählt und zum Mitglied des Politbüros des ZK ernannt.

Nach Kriegsende war Liu Schao-tschi in Moskau und stimmte entgegen der Auffassung Mao Tse-tungs der These Stalins zu, daß die Entwicklung eines Aufstandes in China aussichtslos sei. Nach der Rückkehr nach China schloß er sich Mao‘s Auffassung an.

Von 1949 bis 1954 war Liu Schao-tschi Mitglied des Büros des Politischen Konsultativen Volksrates, Stellvertretender Vorsitzender des .. Zentralen-Volksregierungsrates“ (einer der 6 Stellvertreter Mao Tsetungs) und Stellvertretender Vorsitzender des „VolksrevolutionärenMilitärrates“. Er begründete in einer Rede vor dem Ersten Nationalen Volkskongreß am 15. September 1954 die Verfassung der VR China.

Von 1949 bis 1953 Vizepräsident des Kommunistischen Weltgewerkschaftsbundes. Vom September 1954 bis April 1959 Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses.

Auf dem VIII. Parteitag der KPCh (September 1956) wurde Liu Schao-tschi wiederum in das ZK, in das Politbüro und in den Ständigen Ausschuß des Politbüros des ZK der KPCh gewählt.

Seit April 1959 ist Liu Schao-tschi Vorsitzender (Staatspräsident) der Chinesischen Volksrepublik.

Tschou En-lai Im Dezember 1936 saß Tschiang Kai-schek einsam und verlassen in der Stadt Sian in Gefangenschaft. Einer seiner rivalisierenden Generäle, Tschang Hsueh-liang, der mit den Kommunisten konspiriert haben soll und die Front nicht gegen die Kommunisten sondern gegen Japan gerichtet sehen wollte, hatte ihn verhaften lassen. Der Generalissimus — so sagt man — bebte schon um sein Leben, als ihn fünf Tage nach seiner Verhaftung ein Herr aus Jenan, der roten Hauptstadt Mao Tsetungs, am Ort der Gefangenschaft besuchte. Der Herr aus Jenan war Tschiang Kai-schek nicht unbekannt. Er war der ehemalige Leiter der Abteilung für Politische Schulung der Militärakademie zu Whampoa, die 1924 auf sowjetischen Rat aufgezogen wurde und deren Kommandant der ehemalige Moskauer Militärstudien-Reisende Tschiang Kaischek war.

Der Jenaner war auch ehemaliger Politkommissar der nach sowjetischem Vorbild organisierten Ersten Kuomintang-Armee, die der Generalissimus im Nordfeldzug 1926 1927 selbst befehligt hatte.

Der Herr aus Jenan — so erzählt man wenigstens — betrat die Zelle Tschiang Kai-scheks und sagte: „Generalissimus, ich bin gekommen, um eine Vernunft-Elte der Kuomintang mit der Kommunistischen Partei Chinas zu schliessen“.

Der Herr hieß Tschou En-lai — der spätere wendige. Ministerpräsident und langjähriger Außenminister der Chinesischen Volksrepublik. Lind diese Episode von Sian war das Vorspiel zur zweiten unglücklichen Zweckehe zwischen der Kuomintang und der KPCh, zur antijapanischen Einheitsfront 1937 bis 1945. Aber dieser Ausflug im Flugzeug Tschang Hsueh-liangs nach Sian im Jahre 1936 blieb nicht die einzige Eskapade im wechselvollen Leben Tschou En-lais. Sie charakterisiert aber schon den Politiker Tschou.

Ohne jemals seine Funktionen im roten Jenan aufzugeben, war Tschou En-lai in den Jahren der antijapanischen Einheitsfront von 1937 bis 1945 ständig in der Nähe Tschiang Kai-scheks. 1938 war er Mitglied des Präsidiums des Außerordentlichen Nationalkongresses der Kuomintang, bis 1940 Stellvertretender Minister für Politische Schulung im Nationalausschuß für militärische Angelegenheiten der Kuomintang.

Auch in den Jahren 1945/1946 saß Tschou En-lai in Tschungking und verhandelte mit Tschiang Kai-schek über die Bildung einer Koalitionsregierung. In der Zeit vom 10. bis 31. Januar 1946 nahm er an der Spitze einer KP-Delegation an der Tagung eines Politischen Konsultativen Rates teil, der unter Vorsitz Tschiang Kai-scheks in Tschungking zusammentrat. 1946 gehörte Tschou En-lai gemeinsam mit dem Sonderbeauftragten des USA-Präsidenten, General Marshall, dem „Exekutivstab zur Einstellung der Kampfhandlungen im Bürgerkrieg" an und unterzeichnete am 10. Januar 1946 mit Tschiang Kai-schek ein Waffenstillstandsabkommen, das jedoch niemals eingehalten wurde.

Seine politische Geschicklichkeit und seine diplomatisch-bewegliche Verhandlungstechnik und Gewandheit bekam Tschou En-lai, Sohn einer alten Mandarinfamilie aus Chekiang, Jahrgang 1898, gewissermaßen von zu Hause aus mit.

Er studierte. an der Tientsiner Universität Nankai. 1919 wurde er v/egen Teilnahme an der „Bewegung des 4. Mai“ kurzfristig verhaftet, ging von 1920 bis 1924 als Werkstudent ins Ausland. 1920 gründete er in Berlin eine europäische Abteilung des Sozialistischen Jugendverbandes Chinas. Arbeitete auch im Ruhrbergbau und studierte in Göttingen. wo er auf Tschuh Teh stieß. 1921 nahm er in Paris zur dortigen Ortsgruppe der chinesischen KP Beziehungen auf und wurde 1922 Mitglied der KPCh.

Nach seiner Rückkehr in die Heimat im Jahre 1924 begann die Partei-Karriere Tschou En-lais: 1924— 1926 Parteisekretär der Provinzen Kwangtung-Kwangsi, Politruk der Offiziersschule Whampoa, Politkommissar im Nordfeldzug der Kuomintang. Ende 1926 Parteiarbeit in Schanghai, 1927 Organisator zweier Aufstände in dieser Stadt. Bei einem dieser Aufstände wurde Tschou En-lai gefangengenommen. Sein Leben verdankt er wahrscheinlich einem Kuomintang-Offizierskameraden der früheren Militärakademie in Whampoa, der ihn freiließ. Auch am Aufstand in Nanchang, am 1. August 1927 und am Kantoner Aufstand im Dezember 1927 war Tschou beteiligt. Alle diese Aufstände entsprachen der damaligen stalinschen Linie der Eroberung der Städte im Gegensatz zur Orientierung Mao Tse-tungs auf Gewinnung des Dorfes. Auf dem V. Parteitag der KPCh im Mai 1927 in Hankow wurde Tschou En-lai in das ZK der KPCh gewählt. 1928 wurde er Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der KPCh. In den Jahren 1927 bis 1932 war er Kaderchef, Leiter der Organisationsabteilung der chinesischen kommunistischen Parteizentrale. Er war also ein führender Funktionär der linksradikalen Zentralkomtiees unter Li Li-san und Wang Ming, die Mao Tse-tung bekämpften. 1928 nahm er am VI. Moskauer Parteitag der KPCh teil, der ihn in allen seinen bisherigen Funktionen bestätigte.

Den Spuren seiner Mandarin-Vorfahren folgend, verstand aber Tschou En-lai damals schon auf mehreren Klavieren zu spielen. Als Kaderchef Wang Mings nahm er gleichzeitig führende Funktionen in Mao’s Regierungsorganen an: 1931 wird er Mitglied des Exekutivkomitees der Zentralen Räteregierung Mao Tse-tungs. 1932 bis 1934 ist Tschou En-lai Sekretär des Büros des ZK der KPCh der sogenannten zentralen revolutionären Basen, des „Gegen-ZK“. Das war der Zeitpunkt, in welchem Tschou En-lai, der bis dahin Funktionen bei beiden Parteigruppen ausübte, zu Mao überwechselte.

In den Jahren 1934/1935 nimmt er am „Langen Marsch" teil und im Jahre 193 5 finden wir ihn in Moskau. Tschou En-lai nimmt als offizieller Vertreter des im Januar 1935 neugebildeten Zentralkomitees Mao Tse-tungs am VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale in Moskau teil und wird zum Mitglied des Exekutivkomitees der Komintern gewählt. Obwohl Dimitrow auf diesem Komintern-Weltkongreß die Politik Mao Tse-tungs unterstützte, blieb auch Wang Ming Mitglied des führenden Komintern-Organs.

1936 spielt Tschou En-lai die erwähnte Rolle im Sian-Zwischenfall, 1937 bis 1945 ist er offizieller Vertreter des ZK der KPCh im Rahmen, der antijapanischen Einheitsfront bei den Organen Tschiang Kai-scheks und gleichzeitig 1937 bis 1943 Sekretär des Südbüros des ZK der KPCh.

Seit der Gründung der Chinesischen Volksrepublik, von 1949 bis 1954, hatte Tschou En-lai folgende Funktionen inne: Stellvertretender Vorsitzender des zentralen Büros des Politischen Konsultativen Volks-rates (der damals Vorparlament war), Mitglied des „Zentralen-Volksregierungsrates" und Stellvertretender Vorsitzender des „Volksrevolu-tionären-Militärrates", Ministerpräsident und Außenminister des „Staatlichen-Administrativen-Rates" (Kabinett).

Im Februar 1950 unterzeichnete Tschou En-lai in Moskau die politischen und wirtschaftlichen Abkommen zwischen China und der UdSSR.

1954 weilt Tschou En-lai als Leiter der chinesischen Delegation auf der Indochina-Außenministerkonferenz in Genf. Die Pause der Außenministerkonferenz benutzte er zu einem Besuch Indiens und Birmas. In den Verhandlungen mit Nehru schloß er sich dessen fünf Prinzipien der Koexistenz an.

Auf der ersten Tagung des Ersten Nationalen Volkskongresses, im September 1954, wurde Tschou En-lai erneut zum Ministerpräsidenten und Außenminister der Volksrepublik China ernannt. Den Posten des Außenministers hatte er bis zum Februar 195 8 inne.

Im April 195 5 vertritt Tschou En-lai die Volksrepublik China auf der Bandung-Konferenz der Länder Asiens und Afrikas, von welcher die UdSSR ausgeschlossen war.

Auf dem VIII. Parteitag der KPCh im September 1956 wurde Ministerpräsident Tschou En-lai erneut zum Mitglied des ZK der KPCh gewählt und übt die Funktionen des stellvertretenden Vorsitzenden des ZK und des Politbüros der KPCh weiterhin aus.

Tschou Teh Marschall, Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses. Geboren im Jahre 18 86 in Yi-lung in der Provinz Szechwan. Bauernsohn. Besuchte zunächst die Hochschule für Leibesübungen in Chengtu und wurde Turnlehrer. Studierte von 1909 bis 1911 an der Militärschule in Kunming in der Provinz Yünnan. In seiner Studienzeit soll er der im Jahre 1905 von Sun Yat-sen gegründeten „Verbündeten Liga“, die im August 1912 in die Kuomintang aufging, beigetreten sein.

1911 Kompanieführer. Nach der Revolution von 1911 Leiter des Kadettenkorps an der Militärschule. Für erfolgreichen Einsatz bei der Banditenbekämpfung an den Grenzen Yünnans, in welchem er die ersten Partisanenkampferfahrungen sammelte, wurde er zum Regiments-kommandeur befördert.

Als Hauptmann nahm Tschu Teh im Jahre 1915 am Militäraufstand der Garnison der Provinz Yünnan gegen die damalige Yüan Schi-kai-Regierung teil.

1919 Brigadekommandeur und 1921 Polizeichef der Provinz Yünnan mit Sitz in Kunming. In seiner Selbstkritik gesteht Tschou Teh, daß er damals den Lastern aller sich gegenseitig bekämpfenden Provinzgeneräle frönte — auf Opium, Weib, Wein und Gesang und nach Beute aus war.

1922 wurde Tschuh Teh von einem anderen Bürgerkriegsgeneral aus „seiner" Provinz vertrieben. Er ging nach Schanghai und schiffte sich hier nach Deutschland ein.

Vier Jahre, die Jahre 1922 bis 1925, verbrachte Tschuh Teh in Berlin und Göttingen. In Berlin beschäftigte er sich mit Militärwissenschaften, in Göttingen studierte er Soziologie. In Berlin schloß er sich der Orts-gruppe der Kuomintang an. Hier und in Göttingen traf er auch mit Tschou En-lai zusammen, der ihn im Jahre 1922 außerdem noch in die KPCh aufnahm.

„Für seine revolutionäre Tätigkeit wurde er zweimal in Deutschland verhaftet“ — wird in seiner Biographie mitgeteilt. Einmal geriet er bei der Abteilung IA der Berliner Polizei in den Verdacht, seine Militär-studien auf die Reichswehr ausgedehnt zu haben, dann wurde er mit dem Attentat auf die Kathedrale in Sofia fälschlicherweise in Verbindung gebracht.

Als er im Jahre 1925 aus Deutschland über die grüne Grenze abgeschoben wurde, ging er — wie es seine sowjetischen Biographen erstmalig mitteilten — für die Jahre 1925 und 1926 in die Sowjetunion, um hier seine Studien fortzusetzen. Es ist anzunehmen, daß er damals die Frunse-Militärakademie besucht hat.

Nach seiner Rückkehr nach China widmete er sich dem Kriegshandwerk. Er hielt aber seine KP-Mitgliedschaft und seinen Rußland-Aufenthalt gegenüber den Kuomintang-Behörden geheim. Zunächst wurde er Divisionskommandeur der Kuomintangarmee in Szechwan. Ab Januar 1927 war er Chef für Staatssicherheit in der Stadt Nanchang und Kommandant der Militärakademie von Nanchang, die eine Zweigstelle der Whampoa-Militärakademie war.

Beim mißglückten Aufstand in Nanchang am 1. August 1927, an welchem sich Tschuh Teh aktiv beteiligte, wurde seine KP-Mitgliedschaft bekannt. Tschuh Teh setzte sich nach Süd-Kiangsi ab und war hier in den Jahren 1928/1929 Führer der Partisanenverbände in Süd-Kiangsi und West-Fukien. Er vereinigte seine Verbände mit denen Mao Tse-tungs und schuf mit diesem die beiden Rätegebiete.

Tschuh Teh wurde 1930 Mitglied des ZK der KPCh und 1931 Mitglied des Politbüros des ZK. 1931 wurde er zum Vorsitzenden des Revolutionären Kriegsrates der Räteregierung Mao Tse-tungs ernannt. Neben Mao war er 1934/1935 Leiter des „Langen Marsches".

Im antijapanischen Krieg 1937, wurde Tschuh Teh von Tschiang Kaischek zum Kommandeur der VIII. kommunistischen Armee ernannt, der Armee mit der Tschuh Tschiang besiegte.

Von 1946 bis 1954 Oberkommandierender der Volksbefreiungs-Armee.

Auf dem VII. Parteitag der KPCh im April 1945 zum Sekretär des ZK der KPCh gewählt.

Nach Gründung der Chinesischen Volksrepublik, von 1949 bis 1954, hatte Tschuh Teh folgende Posten inne: Mitglied des Zentralbüros des Politischen Konsultativen Volksrates, Stellvertretender Vorsitzender des „Zentralen-Volksregierungsrates" (einer der sechs Stellvertreter Mao Tse-tungs), Stellvertretender Vorsitzender des „VolksrevolutionärenMilitärrates" und — wie gesagt — Oberkommandierender der Volks-befreiungsarmee. Auf der ersten Tagung des Ersten Nationalen Volkskongresses im September 1954 wurde Tschuh Teh zum Stellvertretenden Vorsitzenden der Chinesischen Volksrepublik und zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates gewählt. In beiden Funktionen, die er bis zum April 1959 ausübte, war er Stellwertreter Mao Tse-tungs.

Seit dem VIII. Parteitag 195 6 erneut Stellvertretender Vorsitzender des ZK und des Politbüros des ZK und Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros des ZK.

Tschuh Teh nimmt in der kommunistischen Führungs-Hierarchie nach Mao Tse-tung, Liu Schao-tschi und Tschou En-lai den vierten Platz ein.

An fünfter Stelle folgt:

Tschen Yün Stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der otaatskommission für Kapitalaufbau, Hauptwirtschaftsexperte. Geboren im Jahre 1905 in der Provinz Kiangsu. Arbeitersohn. Trat der KPCh im Jahre 1925 bei. Nahm 1927 am Aufstand in Schanghai teil.

1930 Kandidat des ZK und 1931 Mitglied des ZK der KPCh. Seit 1934 Mitglied des Politbüros und zunächst Leiter der Abteilung für die Parteiarbeit in den Kuomintang-Gebieten beim ZK. 1937 bis 1944 stellvertretender Leiter der Org. -Abteilung des ZK der KPCh.

Von 1948 bis 1953 Vorsitzender des Chinesischen Gewerkschaftsbundes. Seit 1949 bis zur Gegenwart ist Tschen Yün Stellvertretender Ministerpräsident. Von 1949 bis 1954 Mitglied des Politischen Konsultativen Volks-rates, Vorsitzender der Finanz-Wirtschafts-Kommission der Regierung der VRCh.

Von 1950 bis 1956 Sekretär des ZK der KPCh, vom Jahre 1954 bis zum April 1959 Handelminister der VRCh. Seit dem Jahre 195 8 Vor-sitzender der Staatskommission für Kapitalaufbau des Staatsrates der VRCh.

Seit 1956 Stellvertretender Vorsitzender des ZK und des Politbüros des ZK der KPCh. Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros des ZK der KP Chinas.

Teng Hsiao-ping Generalsekretär der KP Chinas, Stellvertretender Ministerpräsident und Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

— Jahrgang 1904, stammt aus der Provinz Szechwan. Im Parteifragebogen in der Rubrik „soziale Herkunft“ als Intelligenzler geführt. Höhere Schulbildung. Studierte in Frankreich und trat hier im Jahre 1924 der KP Chinas bei. In den Jahren 1925 bis 1927 setzte er sein Studium in der UdSSR fort. Von 1928 bis 1931 Leiter des Sekretariats des ZK der KPCh. Nahm 1934/1935 am „Langen Marsch" teil. In den Jahren des antijapanischen Krieges Politruk in der VIII. Armee. Seit 1945 Mitglied des ZK der KPCh und seit 1952 Stellvertretender Ministerpräsident. 1953 bis 1954 Stellvertretender Vorsitzender der Finanz-Wirtschaftskommission der Regierung der VRCh, seit 1954 Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

Seit 1955 Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh und seit 1956 Generalsekretär der KPCh.

Teng Hsiao-ping nahm im November 1957 an der Konferenz der Kommunistischen-und Arbeiterparteien in Moskau teil.

Lin Piao Marschall — Verteidigungsminister der Chinesischen Volksrepublik, Stellvertretender Ministerpräsident und Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

— Jahrgang 1907, geboren in Huan-an bei Hankow (die an der Einmündung des Hankiang in den Yangtsekiang gelegenen Großstädte Hangkow, Wuchang und Hanyang sind zur Großstadt vereinigt).

Als Sohn eines Webereibesitzers besuchte er bis zum Jahre 1925 die Mittelschule in Wuchang. Anschließend trat er als Kursant in die Militärakademie von Whampoa, die Tschiang Kai-schek leitete und an welcher Tschou En-lai Politruk war, ein. Hier wurde er 1925 Mitglied der KPCh. Mit dem Offizierspatent der Militärakademie nahm er 1926 als Bataillonskommandeur am Nordfeldzug der Kuomintang teil. Nach Aufkündigung des Bündnisses KPCh-Kuomintang im Jahre 1927 gehörte er zu den Organisatoren des Aufstandes von Nanchang (1. August 1927). Als dieser fehlschlug, setzte er sich zunächst nach Nord-Kwantung ab und stieß im Mai 1928 im Gebiet des Tschingkang-Gebirges zu Mao Tse-tung. „Non 1929 bis 1934 befand er sich auf führender Parteiarbeit in der revolutioären Basis der Provinz Kiangsi“ — heißt es in der sowjetischen Biographie. Tatsächlich war er hier einer der leitenden Partisanenkampf-Militärtheoretiker. Und in den Jahren von 1937 bis 1945 leitete er die „Antijapanische Militärpolitische Akademie“ in Jenan.

In den Jahren 1945/1946 als Mao Tse-tung und auch Tschou En-lai in Tschungking mit Tschiang Kai-Schek über die Einberufung eines Politischen Konsultativen Rates, über die Bildung einer Koalitionsregierung und über den Waffenstillstand verhandelten, arbeitete Lin Piao an der Stärkung der kommunistischen Bürgerkriegsfront. Er organisierte die „Mandschurische Volksbefreiungsarmee", deren Kommandeur er bis 1948 war. Von 1948 bis 1950 befehligte Lin Piao die 4. Armeegruppe der Volksbefreiungsarmee. Er gilt als der „Befreier Pekings“.

Auf dem VII. Parteitag der KPCh im April 1945 wurde Lin Piao in das ZK der KPCh gewählt.

Von 1949 bis 1954 Mitglied des Politischen Konsultativen Volks-rates, Mitglied des „Zentralen-Volksregierung-Rates", seit 1949 Stellvertretender Vorsitzender des „Volksrevolutionären Militärrates“ und seit 1954 des Nationalen Verteidigungsrates.

Stellvertretender Ministerpräsident seit 1954. Wurde erst 1956 zum Mitglied des Politbüros ernannt. Seit Mai 1958 Stellvertretender Vorsitzender des ZK und des Politbüros des ZK der KPCh und Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros des ZK der KPCh.

Am 17. September 1959 wurde Lin Piao zum Verteidigungsminister der Chinesischen Volksrepublik berufen.

Lin Po-tschu Mitglied der Politbüros und Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Verteidigungskongresses.

— Jahrgang 1886, stammt aus der Provinz Hunan. Sohn eines Lehrers. Studierte Volkswirtschaft an der Universität in Tokio. Nahm an der demokratischen Revolution des Jahres 1911 teil.

Mitglied der KPCh seit 1921. Beteiligte sich am Nordfeldzug 1926/1927.

Von 1933 bis 1937 Finanzminister in der Regierung der Mao Tsetung-Gebiete. Seit 1938 Mitglied des ZK der KPCh’ und seit 1945 Mitglied des Politbüros.

1949 bis 1954 Mitglied des Politischen-Konsultativen Volkskomitees, Mitglied des „Zentralen-Volksregierungs-Rates“ und Leiter des Sekretariats des Politischen Konsultativen Volksrates.

Seit dem Jahre 1954 Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Verteidigungskongresses und Stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für chinesisch-sowjetische Freundschaft.

Tung Pi-wu Stellvertretender Vorsitzender der Chinesischen Volksrepublik (Stellvertretender Staatspräsident).

— geboren im Jahre 1886 in der Nähe von Hankow, Provinz Hupeh. Sohn eines Lehrers. Besuchte zunächst die Lehrerbildungsanstalt in Wuchang, wo er selbst kurzfristig Hilfslehrer wurde und ging anschließend bis zum Jahre 1917 nach Japan zum Studium der politischen-und Rechtswissenschaft. Trat 1910 der „Verbündeten Liga“ Sun Yat-sens bei und war seit Gründung derselben bis zum Jahre 1927 Mitglied der Kuomintang.

Von 1917 bis Anfang 1920 war er Kuomintang-Funktionär in der Provinz Szechwan. Im Jahre 1920 kehrte er nach Hankow zurück und organisierte hier die ersten kommunistischen Zirkel. Tung Pi-wu war Delegierter auf dem Gründungsparteitag der KPCh im Juli 1921, der in der französischen Siedlung Schanghais zusammentrat.

Von 1924 bis 1927 Mitglied des Provinzkomitees der KPCh in Hupeh, gleichzeitig 1926 Mitglied des Exekutivausschusses der Kuomintang der gleichen Provinz.

Nach dem Bruch im Bündnis zwischen Kuomintang und KPCh im Jahre 1927 trat er aus der Kuomintang aus und ging für 5 Jahre nach Moskau. In Moskau studierte er auf der Sun Yat-sen Universität und anderen Lehranstalten. Nach seiner Rückkehr aus Moskau, im Jahre 1932, wurde Tung Pi-wu bis zum Jahre 1937 Stellvertretender Direktor der Zentralen Parteischule des ZK der KPCh.

In den Jahren 1939 bis 1945 war Ting Pi-wu offizieller Vertreter der VIII. (Mao) Armee bei der Kuomintang-Armee in Sian und Tschungking und gleichzeitig Leiter der Einheitsfrontabteilung im Südchinesischen Büro des ZK der KPCh. Im Juni 1945 nahm er als Mitglied der chinesischen Delegation an der Gründungsversammlung der Vereinten Nationen in San Francisco teil und unterzeichnete die Charta der Vereinten Nationen.

. Tung Pi-wu nahm an allen Verhandlungen Zwischen Tschiang Kaischek einerseits und Mao Tse-tung und Tschou En-lai andererseits in den Jahren 1945/1946 und an der Tagung des von Tschiang Kai-schek im Januar 1946 einberufenen Politischen Konsultativen Volksrates teil. Noch nach der Abreise Tschou En-lais und nach Beginn des Bürgerkrieges im Jahre 1946 verweilte Tung Pi-wu bis zum Februar 1947 in der Nähe Tschiang Kai-scheks. Er soll damals aus den Kuomintang-Gebieten ausgewiesen worden sein.

Tung Pi-wu ist seit dem VII. Parteitag der KPCh im April 1945 Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh.

Von 1949 bis 1954: Mitglied des „Zentralen-Volksregierungsrates", Stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der politisch-juristischen Kommission der Volksregierung. Von 1954 bis April 1959: Vorsitzender des Obersten Gerichtshofes der Volksrepublik China und seit 195 5 gleichzeitig Vorsitzender der Zentralen Parteikontrollkommission.

Seit April 1959 Stellvertretender Vorsitzender der Chinesischen Volksrepublik.

Peng Tschen Generalsekretär und Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses.

— Jahrgang 1902. Geboren in der Provinz Hopei.

Mitglied der KPCh seit dem Jahre 1923. 1928 Mitglied des Stadt-komitees der KPCh in Peking und des Provinzkomitees der KPCh von Hopei.

In'den Jahren von 1929 bis 193 5 verbüßte Peng Tschen eine Gefängnisstrafe. Von 1936 bis 1937 Mitglied des Nordbüros des ZK der KPCh und 1937 bis 1942 Sekretär des Büros des ZK der KPCh für die Grenzgebiete Shansi-Chahar-Hopei. Von 1943 bis 1945 Leiter der Org. -Abteilung des ZK der KPCh.

Seit 1945 Mitglied des ZK und des Politbüros des ZK der KPCh. 1945/1946 Leiter des Nordost-Büros des ZK der KPCh. 1949 Sekretär des Pekinger Stadtkomitees der KPCh. 1951 Vorsitzender des Pekinger Volksrates. Seit 1954 Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses und Generalsekretär dieses Ausschusses. Seit 1956 Mitglied des Sekretariats des ZK der KPCh.

Lo Jung-huan Marschall, Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses und Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

— geboren im Jahre 1902 in der Provinz Hunan. Studierte an der Kantoner Universität.

Mitglied der KPCh seit 1927. Nahm an den Bauernaufständen 1927 teil.

1930 Politkommissar und Chef politischer Abteilungen der chinesischen Roten Armee. Teilnehmer am „Langen Marsch“ 1934/1935.

Von 1943 bis 1945 Kommandeur und Politkommissar des Militär-bezirks Shantung und Sekretär des Shantung-Büros des ZK der KPCh.

Mitglied des ZK der KPCh seit 1945. Von 1946 bis 1949 Politkommissar in der Volksbefreiungsarmee. 1949 bis 1954 Mitglied des „Zentralen-Volksregierungs-Rates", Mitglied der politisch-juristischen Kommission bei der Volksregierung und Generalstaatsanwalt beim Obersten Gerichtshof der VRCh.

Seit 1950 Leiter der politischen Hauptverwaltung und der Hauptverwaltung Kader der Volksbefreiungsarmee.

Seit 1954 Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses und Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

Lo Jung-huan wurde erst 1956 Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh.

Tschen Yi Marschall, Außenminister der Volksrepublik China, Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates und Stellvertretender Ministerpräsident.

— geboren im Jahre 1901 in der Provinz Szechwan. Von 1918 bis 1923 Werkstudent in Frankreich. Wurde im Jahre 1923 Mitglied der KPCh.

Tschen Yi nahm am Aufstand von Nanchang im Jahre 1927 teil und übte von 1928 bis 1934 leitende Funktionen in Maos Roter Partisanenarmee aus.

Bei Beginn des „Langen Marsches", im Jahre 1934, blieb er im Gebiet von Kiangsi zurück und organisierte hier die Partisanenbewegung, aus der im Jahre 1937 die Neue IV. Armee hervorging.

Von 19 37 bis 1945 zunächst Befehlshaber der 1. Armeegruppe der Neuen IV. Armee und dann Kommandeur der Neuen IV. Armee. Gleichzeitig Mitglied des Südostbüros des ZK der KPCh.

Seit 1945 Mitglied des ZK der KPCh. Von 1945 bis 1949 Kommandeur in der Volksbefreiungsarmee. 1949 bis 1954: Mitglied des „Zentralen-Volksbefreiungsrates“, des . Volksrevolutionären Militärrates", Kommandeur des Militärbezirks Ostchina und Sekretär des ostchinesischen Büros des ZK der KPCh.

Von 1949 bis 195 8 Bürgermeister der „reichsunmittelbaren“ Stadt Schanghai.

Seit 1954 Stellvertretender Ministerpräsident und Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates. Tschen Yi wurde im Jahre 1956 zum Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh ernannt. Er ist seit Februar 1958 Außenminister der Volksrepublik China.

Li Fu-tschun Stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Staatsplankommission. — Jahrgang 1900. Geboren in der Provinz Hunan. Mitglied der KPCh seit 1923. Arbeitete und studierte von 1919 bis 1924 in Frankreich, wo er zum Kommunismus stieß. Von Frankreich ging er 1924— 1925 in die Sowjetunion.

Von 1925 bis 1930 Chef der Politabteilung des II. Korps der Nationalrevolutionären Armee, Leiter der Agitprop-Abteilung der KP der Provinz Kiangsu.

1931 bis 1935 Leiter der Agitprop-Abteilung des Parteikomitees Kwantung-Kwangsi der KPCh, Kommissar der IIl. Armeegruppe, Stellvertretender Leiter der politischen Hauptverwaltung der chinesischen Roten Armee und Mitglied des Exekutivkomitees der Regierung.

1936 bis 1945: Sekretär des Parteikomitees Shensi-Kansu-Ningsia der KPCh, Sekretär des Stadtkomitees der KP in Jenan, Mitarbeiter des ZK der KPCh, Leiter der Org. -Abteilung und der Finanz-Wirtschaftsabteilung des ZK der KPCh.

Seit 1945 Mitglied des ZK der KPCh.

In den Jahren 1949/1950 Stellvertretender Sekretär des Nordost-Büros des ZK der KPCh und Stellvertretender Vorsitzender der Volksregierung Nordost-Chinas (Mandschurei). Von 1949 bis 1954 Mitglied des „Staatlichen-Administrativen Rates“ der VRCh (Regierung). Von 1950 bis 1952 Minister für Schwerindustrie, 1950 bis 1954 Stellvertretender Vorsitzender der Finanz-Wirtschaftskommission der Regierung.

Seit 1954 Stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Staatsplankommission des Staatsrates.

Li Fu-tschun nahm als Stellvertretender Vorsitzender der Nordost-Regierung (Mandschurei) an den ersten Moskauer Verhandlungen, die am 14. Februar 1950 zum Abschluß der ersten sowjetisch-chinesischen Abkommen führten, teil. Nach der Abreise Mao Tse-tungs aus Moskau (17. Februar 1950) war Li Fu-tschun der Leiter der chinesischen Verhandlungsdelegation, die am 27. März 1950 die Abkommen über die Gründung von drei sowjetisch-chinesischen gemischten Gesellschaften, über die Hilfe der UdSSR beim Aufbau von zunächst 50 Industriewerken und über die Arbeitsbedingungen und Entlohnung sowjetischer Spezialisten in China vereinbarte. -

Auch die Verhandlungen über die Gestaltung Und Sowjethilfe im ersten chinesischen Fünfjahresplan (Moskauer Verhandlungen vom 17. August 1952 bis 15. Mai 1953, Abkommen vom 15. Mai 1953) leitete Li Fu-tschun. Fortan war fast immer Li Fu-tschun der Vertreter Chinas bei allen entscheidenden Wirtschaftsverhandlungen mit den Sowjets.

Auf der zweiten Tagung des I. Nationalen Volkskongresses am 5. und 6. Juli 195 5 begründete Li Fu-tschun den ersten chinesischen Fünfjahresplan. Seit 1956 ist Li Fu-tschun Mitglied des Politbüros des ZK und seit Mai 195 8 Sekretär des ZK der KPCh.

Peng Teh-huai Marschall, Stellvertretender Ministerpräsident, nach der Quemoykrise abgesetzter Verteidigungsminister.

— geboren 1898 in der Provinz Hunan. Sohn eines reichen Bauern. Schloß sich mit 16 Jahren umherstreifenden Soldatenbanden an. Mit 18 Jahren Zugführer in Hunan. Später Offizier in der Kuomintang-Armee Organisierte 1928 einen Aufstand innerhalb der Kuomintang-Armee und organisierte aus den Aufständischen das 5. Korps der Roten Armee Mao Tse-tungs.

1930 Kommandeur der 3. Armeegruppe der Roten Armee und Sekretär der Frontparteiorganisation der KPCh. Nahm 1934/1935 am „Langen Marsch" teil.

Seit 1928 Mitglied der KPCh, seit 1934 Mitglied des ZK der KPCh und seit 1935 Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh. Von 1937 bis 1945 Stellvertreter Tschuh Teh's als Kommandeur der VIII. Armee, 1946 bis 1949 Kommandeur der Nordwest-Front.

Peng Teh-huai wurde im Jahre 1950 zum Oberkommandierenden der chinesischen Volksfreiwilligen in Korea ernannt.

Seit 1954 Stellvertretender Ministerpräsident und bis zum 17. September 1959 Verteidigungsminister und Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

Peng Teh-huai nahm im November 1957 an der Konferenz der Kom-

munistischen-

und Arbeiterparteien in Moskau teil.

Liu Po-cheng Marschall, Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses und Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

— Jahrgang 1892. Geboren in der Provinz Szechwan.

Mitglied der KPCh seit dem Jahre 1926. Zunächst Offizier in der Kuomintang-Armee. War beim Aufstand in Nanchang im August 1927 Stabschef des Revolutionären Militärrates, den Tschuh Teh befehligte. Nach der Niederschlagung des Aufstandes setzte er sich über Kanton nach Moskau ab.

In den Jahren 1928 bis 1930 absolvierte Liu Po-cheng die Militärakademie der Roten Armee in Moskau. Er verband die Theorie mit der Praxis indem er im Jahre 1929 anläßlich des sowjetisch-chinesischen Zwischenfalls wegen der ostchinesischen Eisenbahn im Stabe des So-wjetmarschalls Blücher eingesetzt war.

Nadi seiner Rückkehr nach China wurde er 1930 Stabschef im Zentralen Revolutionären Militärrat Mao Tse-tungs, 1931 Lehrer an der Militärakademie Mao-Tse-tungs in Kiangsi und 1932 Chef des Generalstabes der chinesischen Roten Armee.

Liu Po-cheng nahm 1934/1935 am „Langen Marsch“ teil.

1937 Kommandeur der 129. Division der VIII. Armee.

Seit 1945 Mitglied des ZK der KPCh. 1951 Chef der Militärakademie der Volksbefreiungsarmee. Seit 1954 Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates und Leiter der Hauptverwaltung für militärpolitische Kadererziehung der Volksbefreiungsarmee.

Liu Po-cheng wurde 1956 zum Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh ernannt und ist seit April 1959 Stellvertretender Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses.

Ho Lung Marschall, Stellvertretender Ministerpräsident, Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates und Vorsitzender der Kommission für Sport und Körperkultur des Staatsrates der VRCh.

— Jahrgang 1887 (nach der sowjetischen Biographie 1896 geboren, was aber nach den Daten seines Lebenslaufes unwahrscheinlich ist). Stammt aus Nordwest-Hunan.

Schon vor dem Sturz der Manschu-Dynastie kämpfte Ho Lung in den Bandeneinheiten einer chinesischen Geheimgesellschaft, der sein Vater angehörte. Spielte in der Revolution von 1911 als Bandenführer eine Rolle. Trat der Kuomintang bei. 1925 Kommandeur der 2. Division der Nationalen Wiederaufbauarmee in Szechwan, 1927 Kommandeur der II. Unabhängigen Division von Szechwan.

Ho Lung gehörte zu den Führern im Militärausschuß des Aufstandes von Nanchang im August 1927. Nach Niederschlagung desselben organisierte er im Herbst 1927 den Aufstand in Swatow und die Swatower Kommune. Setzte sich nach Schanghai ab und stieß dann zu Mao Tsetung. Mitglied der KPCh seit 1927.

1930 bis 1934 Kommandeur des II. Korps der II. Armeegruppe der Roten Armee Chinas. 1934 Befehlshaber der II. Front der Mao-Verbände. 1937 Kommandeur der 120. Division der VIII. Armee. Von 1940 bis 1945 Chef des Shansi-Suiyüan-Militärbezirks.

Seit dem VII. Parteitag der KPCh im April 1945 Mitglied des ZK der KPCh. Kommandierte von 1946 bis 1949 den Nordwest-Militärbezirk. Von 1949 bis 1954: Mitglied des „Zentralen-Volksregierungsrates", des „Volksrevolutionären Militärrates" und Kommandeur des Südwest-Militärbezirks der Volksbefreiungsarmee. Seit 1954 Stellvertretender Ministerpräsident und Stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates.

Ho Lung wurde im Jahre 1956 in das Politbüro des ZK der KPCh gewählt.

Li Hsien-nien Finanzminister, Stellvertretender Ministerpräsident.

— geboren 1909 in der Provinz Hupeh. Mitglied der KPCh seit 1928.

1927— 1929 Kommandeur von Partisanenabteilungen. 1930— 1933 Kommandeur eines Regiments und einer Division. 1934/38 Korps-Kommissar in der Roten Armee.

1939 Schüler auf der antijapanischen militärpolitischen Akademie in Jenan. Von 1940 bis 1947 Divisions-und Gruppen-Kommandeur der Volksbefreiungsarmee in der Provinz Hupeh, 1949— 1954 Mitglied des „Volksrevolutionären Militärrates“.

Seit 1954 Finanzminister und Stellvertretender Ministerpräsident. Seit 1956 Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh. Im Mai 1958 in das Sekretariat des ZK der KPCh berufen.

Li Hsien-nien nahm im November 1957 an der Moskauer Konferenz der Kommunistischen-und Arbeiterparteien teil.

Ko Tsing-schi Vorsitzender des Volksrates von Schanghai und Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses.

— 1902 in der Provinz Anhwei geboren. 1933 Leiter des Sekretariats des ZK der KPCh. Später Sekretär des Stadtkomitees der KP in Peking. 1937 Leiter der Unterriditsabteilung an der Parteischule des ZK der KPCh in Jenan. 1941 Sekretär der Abteilung für Einheitsfront im ZK der KPCh.

Nadi Gründung der Volksrepublik zunächst Vorsitzender der Volksrcgierung in Nanking.

Gegenwärtig: Erster Sekretär der KPCh in Schanghai, Vorsitzender des Volksrates von Schanghai, Vorsitzender der Gesellschaft für chinesisch-sowjetische Freundschaft in Schanghai und Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses.

Auf dem VIII. Parteitag des KPCh im September 1956 wurde Ko Tsing-schi in das ZK der KPCh gewählt, er ist seit Mai 1958 Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh.

Li Tsing-hsüan Erster Sekretär der KPCh der Provinz Szechwan, ohne Staatsfunktionen. — geb. 1908. Nachwuchsfunktionär, der erst nach 1949 in der Provinz Szechwan in Erscheinung trat. Wurde 1956 in das ZK der KPCh gewählt und ist seit Mai 195 8 Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh.

Tan Tschen-lin Stellvertetender Ministerpräsident und Leiter der Abteilung des ZK der KPCh für Arbeit auf dem Lande.

Seit dem VII. Parteitag der KPCh 1945 Mitglied des ZK. 1947/48 Divisionskommandeur in der IV. Neuen Armee. 1949 Vorsitzender der Provinzregierung von Chekiang. 1953— 1954 Sekretär des Ostbüros des ZK der KPCh.

Seit 1956 Sekretär des ZK der KPCh, im Mai 195 8 in das Politbüro des ZK berufen. Stellvertretender Ministerpräsident seit April 1959.

Ulanfu Stellvertretender Ministerpräsident, Regierungschef der Inneren Mongolei.

— geboren 1907 in der Provinz Suiyüan, mongolischer Abstammung. Seit 1945 Kandidat des ZK der KPCh. 1947 Vorsitzender der Volks-regierung der Inneren Mongolei. Seit 1954 Stellvertretender Ministerpräsident, Leiter der Kommission für Nationalitäten beim Staatsrat der VRCh, Mitglied des Nationalen Verteidigungsrates.

Gegenwärtig Vorsitzender der Volksregierung und Parteisekretär der Inneren Mongolei. Wurde 1956 Mitglied des ZK und Kandidat des Politbüros des ZK der KPCh.

Ulanfu nahm an der Moskauer Konferenz der Kommunistischen-und Arbeiterparteien im November 1957 teil.

Tschang Wen-tian Stellvertretender Außenminister und Mitglied des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses.

— Jahrgang 1901, geboren in der Provinz Kiangsu. Mitglied der KPCh seit 1925. In den Jahren 1925 bis 1931 zur Schulung in der UdSSR. 1931— 1933 Parteiarbeit in Schanghai. Von 1933 bis 1935 Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der chinesischen Rätegebiete. Seit 1934 Mitglied des ZK der KPCh. 1935 bis 1940 Sekretär des Partei-ZK.

Tschang Wen-tian war in den Jahren 1951 bis 1955 Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der Chinesichen Volksrepublik in der Sowjetunion.

Gegenwärtig Stellvertretender Außenminister. Seit 1956 Kandidat des Politbüros des ZK der KPCh.

Lu Ting-yi Stellvertetender Ministerpräsident.

— Jahrgang 1906, geboren in Wusih in der Provinz Kiangsu. In den dreißiger Jahren Vertreter des Kommunistischen Jugendverbandes Chinas bei der Kommunistischen Jugendinternationale in Moskau.

1937 bis 1945 Leiter der Propaganda-Abteilung bei der politischen Hauptverwaltung der VIII. Armee. Seit 1945 Mitglied des ZK der KPCh. Seit 1956 Kandidat des Politbüros des ZK der KPCh. Im April 1959 zum Stellvertretenden Ministerpräsidenten ernannt.

Nahm an der Moskauer Beratung der Kommunistischen-und Arbeiterparteien im November 1957 teil.

Tschen Po-ta Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften der VRCh und Chefredakteur des theoretischen Parteiorgans „Die Rote Fahne“.

— geboren 1904 in der Provinz Fukien. Soziologe und Historiker.

Von 1927 bis 1930 in der Sowjetunion. 1945 Kandidat und 1946 Mitglied des ZK der KPCh. Von 1949 bis 1952 Vorsitzender der Kommission für Kultur und Erziehung beim „Staatlichen-Administrativen-Rat“, 1952 stellvertetender Abteilungsleiter für Propaganda beim ZK der KPCh. Seit 1956 Kandidat des Politbüros des ZK und seit 1958 Chefredakteur der „Roten Fahne“. Nahm an der Moskauer Beratung der Kommunistischen-und Arbeiterparteien im November 1957 teil.

Tschen Po-ta ist der bekannteste chinesische Vorkämpfer gegen den jugoslawischen Revisionismus.

Kang Scheng — Jahrgang 1899, geboren in Tsingtao in der Provinz Shantung. Mitglied der KPCh seit 1924. Von 1935 bis 1937 Vertreter der KPCh beim Exekutivkomitee der Komintern in Moskau. 1937 bis 1947 Direktor der Parteischule beim ZK der KPCh. 1949 bis 1954 Mitglied des „Zentralen-Volksregierungs-Rates“ und Regierungschef der Provinz Shantung.

Seit 1956 Kandidat des Politbüros des ZK der KPCh.

Po I-po Stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Staats-Wirtschaftskommission des Staatsrates.

— Jahrgang 1908, geboren in der Provinz Shansi. Mitglied der KPCh seit 1925. Von 1931 bis 1936 verhaftet.

1937 bis 1941 Kommandeur der Neuen antijapanischen Armee in Shansi. Seit 1945 Mitglied des ZK der KPCh. 1949 bis 1954 Mitglied des „Zentralen-Volksregierungs-Rates“. Stellvertretender Vorsitzender der Finanz-Wirtschaftskommission beim „Staatlichen-AdministrativenRat“. Von 1949 bis 1953 Finanzminister der VRCh. Seit 1956 Stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Staats-Wirtschaftskommission des Staatsrates der VRCh.

Po I-po ist seit 1956 Kandidat des Politbüros des ZK der KPCh.

Sung Ching-ling (Madame Sun Yat-sen)

Stellvertretende Vorsitzende der Chinesischen Volksrepublik, Stalinpreisträgerin (1951) und Parteilose Nr. 1.

Der alte Sung, „Charlie“ genannt, ein Druckereibesitzer aus Schanghai, der in dieser Weltstadt internationale Finanzgeschäfte erlernte und damals gut unter dem heutigen chinesischen Begriff „Komprador“ hätte erfaßt werden können, war ein guter bürgerlicher Demokrat und Verehrer Sun Yat-sens. Nach der Revolution von 1911 war er Sun Yat-sens Finanzberater und später Finanzmann der Kuomintang.

Sung hatte drei Töchter, Ai-ling, May-ling und Ching-ling, und einen Sohn Sung Tse-wen, der unter „T. V.“ bekannt ist. Die Kinder des alten Sung, Ai-ling, May-ling, Ching-ling und „T. V.“, wurden in Amerika erzogen.

„T. V.“ hatte an der Rockefeller-Bank in den USA gelernt, er wurde 1924 Präsident der „Central-Bank“ in Kanton und war zu verschiedenen Zeiten der Kuomintang-Herrsdiaft auf dem Festlande Ministerpräsident, Finanzminister, Außenminister und Vorsitzender des Vollzugs-Yuans.

Als guter Republikaner bemühte sich der alte Sung seine drei Töchter unter die Kuomintang-Haube zu bringen. Die älteste, Ai-ling, heiratete einen Kuomintang-Funktionär und Sekretär desCVJM namens Kung, H. H. (Kung Hsiang-hsi), der später Gouverneur der Bank von China wurde. May-ling wurde einem Häusermakler aus Schanghai, Tschiang, der die Vornamen Kai-schek führt, angetraut. Und Chingling, Jahrgang 1890, in Schanghai geboren, ehelichte im Jahre 1914 den Vater der chinesischen Revolution, Sun Yat-sen.

Die gesamte Familie Sung — mit Ausnahme von Ching-ling — wird im heutigen China in die Kategorie der „Vier Familien“ eingereiht. Die „Vier Familien“, die in der Kuomintang-Zeit im gesellschaftlichen, politischen und Finanz-Leben den Ton angaben, die Hautevolee der Kuomintang-Gesellschaft, sind neben „T. V.“ und den beiden Schwestern Ai-ling und May-ling mit Gatten noch zwei Brüder, die zu den Sungs keine verwandtschaftlichen Beziehungen haben, die Gebrüder Tschen, Li-fu und Kuo-fu mit Vornamen.

Auch Sung Ching-ling (Madame Sun Yat-sen) gehörte seit 1915 der Kuomintang an. In den Jahren des Bürgerkrieges, von 1927 bis 1929, bereiste sie die Sowjetunion und Westeuropa. Kuomintangmüde und noch nicht volksdemokratisch gesonnen, schuf sie in den Jahren vor dem II.

Weltkrieg ihre eigenen Organisationen. 1932 rief sie die „Chinesische Liga zum Schutze der Menschenrechte" ins Leben. 193 8 gründete sie die „Liga zur Verteidigung Chinas“.

Im Jahre 1932 wurde der erste Generalsekretär der KPCh, der Literatur-Professor und Dekan an der Pekinger Universität, Tschen Tuhsiu, der als „Trotzkist“ aus der KPCh ausgestoßen war und auf Stalins Liste der „Volksfeinde" stand, von den Kuomintang-Behörden verhaftet. Von den Kommunisten in Acht und Bann getan, wurde er im Februar 1933 vor ein Kuomintang-Gericht gestellt. Sung Chingling setzte sich bei Schwager Tschiang Kai-schek — allerdings ohne Erfolg— für die Freilassung „dieses Trotzkisten" ein. Doch diese „Abweichung" hinderte die volksdemokratische Liebe Mao Tse-tungs zu Madame Sun Yat-sen nicht.

Die Krupskaja, die Witwe Lenins, war Stalin bei seinem Aufstieg im Wege. Sie mußte ebenso wie Lenins Testament in die Versenkung verschwinden. Die Witwe des bürgerlichen Revolutionärs Sun Yat-sen, Sung Ching-ling, war für Mao Tse-tung politisches Kapital. Gab es für die Propaganda einen zugkräftigeren „Beweis" dafür, daß die Chinesische Volksrepublik das Testament und Erbe Sun Yat-sens erfüllt, als die Berufung von Sung Ching-ling in die höchste Staatsführung?

1949 bei der Gründung der Chinesischen Volksrepublik wurde Sung Ching-ling Stellvertretende Vorsitzende des „Zentralen Volksregierungs-Rates“, d. h. Stellvertreter Mao Tse-tungs — Vize-Staatspräsidentin. Diesen Posten hatte Ching-ling bis zum Jahre 1954 inne.

In den Jahren 1954 bis zum April 1959 war Madame Sun Yat-sen Stellvertretende Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des Nationaler. Volkskongresses.

Seit April 1959 ist Sung Ching-ling neben Tung Pi-wu wieder Vize-Staatsoberhaupt. Sung Ching-ling ist in der Chinesischen Volksrepublik überbeschäftigt:

Seit dem Jahre 1950 Vorsitzende des Chinesischen Wohlfahrtsinstituts, seit 1951 Leiterin des Nationalkomitees zum Schutze der Kinder, seit 195 3. Ehrenpräsidentin des Allchinesischen Frauenbundes und seit 1954 Vorsitzende der Gesellschaft für chinesisch-sowjetische Freundschaft. Sie ist Mitglied des Weltfriedensrates, Stalinpreisträgerin und — parteilos.

II. Chronologie der wichtigsten Ereignisse 1949-1959

1949 21. — 30. Sept.: Tagung des von der KPCh organisierten „PolitischKonsultativen-Volksrates“ in Peking.

Die Tagung beschließt:

das „Gemeinsame Programm“, das die Rolle eines vorläufigen Grundgesetzes bis zur Annahme der Verfassung im September 1954 spielte;

ein Organisationsstatut des Politisch-Konsultativen-Volksrates, wodurch dieser die Funktion eines Vor-parlaments bis zur Einberufung des Nationalen Volkskongresses im Jahre 1954 erhielt;

ein Gesetz über die Errichtung der Regierungsorgane der Chinesischen Volksrepublik.

Aufgrund des „Gemeinsamen Programmes“ wurde von der Tagung der „Zentrale-Volksregierungs-Rat“

mit Mao Tse-tung als Vorsitzenden, 6 Stellvertretenden Vorsitzenden und 56 Mitgliedern ernannt. Der „Zentrale-Volksregierungs-Rat" übernahm bis zur Verfassungsgebung die Funktion eines kollektiven Staatsoberhaupts.

1. Oktober: Auf seiner ersten Sitzung setzt der „Zentrale-Volksregierungs-Rat" folgende Staatsorgane ein:

den „Staatlich-Administrativen-Rat" (Regierung) mit Tschou En-lai als Ministerpräsidenten und Außenminister; den „Volksrevolutionären-Militärrat" • dessen Vorsitz Mao Tse-tung nach dem „Gemeinsamen Programm innehat;

den Obersten Volksgerichtshof und den Generalstaatsanwalt beim Obersten Volksgericht.

Auf einer Truppenparade und Massenkundgebung in Peking ruft Mao Tse-tung die Chinesische Volksrepublik aus.

3. Oktober: Die UdSSR nimmt die diplomatischen Beziehungen zur VR China auf.

4. Oktober: Bulgarien nimmt die diplomatischen Beziehungen zur VRCh auf.

5. Oktober: Rumänien nimmt die diplomatischen Beziehungen zur VRCh auf.

Die Regierung Jugoslawiens erklärt sich zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur VRCh bereit, dazu kam es jedoch erst am 10. Januar 1955.

In Peking wird die Gesellschaft für chinesisch-sowjetische Freundschaft gegründet.

6. Oktober: Lingam, Nordkorea und die Tschechoslowakei nehmen diplomatische Beziehungen zu China auf.

7. Oktober: Polen nimmt diplomatische Beziehungen mit China auf.

14. Oktober: Die Mongolei nimmt diplomatische Beziehungen zu China auf.

16. Oktober: Die Volksbefreiungsarmee rückt in Kanton ein.

20. Oktober: Die Einheiten Mao Tse-tungs besetzten Urumtschi (Sinkiang).

25. Oktober: Die chinesische Volksregierung beschloß mit der pro-visorischen SBZ-Regierung diplomatische Missionen auszutauschen. 15. November: In einem Telegramm an die UNO forderte Tschou-En-lai das Vertretungsrecht für die Volksrepublik bei den Vereinten Nationen.

23. November: Albanien nimmt diplomatische Beziehungen zur VRCh auf.

16. Dezember: Mao Tse-tung trifft zu Verhandlungen mit Stalin in Moskau ein. 1950 6. Januar: Großbritannien erkennt die VRCh de-jure an.

18. Januar: Nordvietnam nimmt diplomatische Beziehungen zu China auf.

20. Januar: Tschou En-Iai trifft zu den chinesisch-sowjetischen Verhandlungen in Moskau ein.

14. Februar: In Moskau werden von Tschou En-lai und Wyschinski unterzeichnet:

ein Freundschafts-, Bündnis-und Beistandspakt;

ein Abkommen über die chinesische Tschang-schun-Eisenbahn, Port Arthur und Dairen;

ein Abkommen über die Gewährung des ersten Sowjetkredits an die VRCh.

27. März: In Moskau werden vereinbart:

drei Abkommen über die Gründung von drei gemischt chinesisch-sowjetischen Gesellschaften in China;

ein Abkommen über die Mitwirkung der UdSSR bei der Wiederherstellung und dem Aufbau von zunächst 50 Industriewerken in China;

ein Abkommen über die Arbeitsbedingungen der Sowjetspezialisten in China.

1. April: Indien nimmt zur VRCh diplomatische Beziehungen auf.

13. April: Der „Zentrale-Volksregierungs-Rat“ erläßt ein Ehegesetz. 19. April: Abschluß eines chinesisch-sowjetischen Handelsabkommens. 9. Mai: Schweden nimmt zur VRCh die diplomatischen Beziehungen auf.

11. Mai:'Dänemark nimmt die diplomatischen Beziehungen mit der VRCh auf.

8. Juni: Burma nimmt zur VRCh diplomatische Beziehungen auf.

9. Juni: Indonesien nimmt diplomatische Beziehungen zur VRCh auf.

14. — 23. Juni: Die zweite Tagung des Politisch-Konsultativen Volks-rates billigt den Entwurf eines Gesetzes über die Agrarreform.

25. Juni: Beginn des Koreakrieges.

28. — 30. Juni: Auf seiner Sitzung erläßt der „Zentrale-Volksregierungs-Rat“ das Gesetz über die Bodenreform und ein Gesetz über die Gewerkschaften.

14. Juli: Der „Staatliche-Administrative-Rat" erläßt eine Ver-

ordnung über die Bildung von Bauernverbänden.

4. August: Der „Staatliche-Administrative-Rat" erläßt einen Beschluß über die Einführung eines Status zur Klassen-einteilung der Dorfbevölkerung.

14. September: Die Schweiz nimmt zur VRCh diplomatische Beziehungen auf.

25. Oktober: Die VRCh greift in den Koreakrieg durch Entsendung von Volksfreiwilligen ein.

28. Oktober: Finnland nimmt zur VRCh diplomatische Beziehungen auf. 28. Dezember: Die Regierung der VRCh nimmt den amerikanischen Besitz in China unter Kontrolle und friert alle Bankguthaben ein. 1951 26. Februar: Der „Staatliche-Administrative-Rat“ erläßt ein Arbeitsversicherungsgesetz. 18. Mai: Die Vollversammlung der UNO empfiehlt das Handelsembargo gegen China.

21. Mai: Pakistan nimmt die diplomatischen Beziehungen zur VRCh auf.

23. Mai: Abkommen zwischen der Zentralen Volksregierung und der lokalen Regierung von Tibet.

10. Juli: In Kaesong beginnen Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Korea.

28. Juli: In Peking wird die Gründung einer vierten gemischt chinesisch-sowjetischen Gesellschaft, der Schiffbau-AG in Dairen, vereinbart.

Dezember: Beginn der Kampagne gegen die „drei“ und „fünf Mißbräuche". 1952 1. Januar: In seiner Neujahrsbotschaft heizt Mao Tse-tung die Kampagne gegen die „drei“ -und „fünf Mißbräuche* an.

4. Mai: In Peking wird das „China Committee for the Promotion of International Trade" gegründet.

1. Juni: In Peking wird das erste Handelsabkommen zwischen dem „China-Komitee zur Förderung des internationalen Handels" und japanischen privaten Organisationen abgeschlossen (30 Mill Pfd. Sterling von jeder Seite).

13. Juli: China tritt dem Genfer-Kriegsgefangenen-Abkommen vom 12. August 1949 und dem Genfer Gaskriegsprotokoll vom 17. Juni 1925 bei.

9. August: Der „Staatliche-Administrative-Rat" erläßt ein Allgemeines Programm zur Durchführung der nationalen Autonomie in der VRCh.

17. August: Tschou En-lai reist mit einer Delegation nach Moskau. 15. September: Chinesisch-sowjetisches Kommunique über Bildung einer gemischten Kommission zur Übergabe der Tschangschun-Eisenbahn bis zum 31. Dezember 1952 und Vertagung der Rückgabe von Port Arthur.

21. September: Abschluß eines dreiseitigen Handelsabkommens in Moskau zwischen der VRCh, der UdSSR und Finnland. 4. Oktober: Abschluß eines Abkommens in Peking über die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zwischen China und der Mongolei auf 10 Jahre.

Erstes Handelsabkommen zwischen China und Ceylon in Peking vereinbart.

24. Dezember: Eine erweiterte Tagung des Büros des Politisch-Konsultativen-Volksrates behandelte die Frage der Einberufung eines Nationalen Volkskongresses und von Volkskongressen auf den unteren Ebenen.

31. Dezember: Die Tschangschun-Eisenbahn wird China von den Sowjets zurückgegeben. 1953 1. Januar: Beginn des ersten chinesischen Fünfjahresplanes.

13. Januar: Der „Zentrale-Volksregierungs-Rat“ beschließt, den Nationalen und die örtlichen Volkskongresse einzuberufen. 1. März:

Der „Zentrale-Volksregierungs-Rat“ erläßt ein Wahlgesetz für den Nationalen Volkskongreß und die örtlichen Volkskongresse.

26. März: Das ZK der KPCh nimmt einen Beschluß über die Gründung der „Gegenseitigen Bauernhilfe“ auf dem Lande an.

6. April: Der „Staatliche-Administrative-Rat veröffentlicht einen Ukas über die Durchführung einer Volkszählung in Verbindung mit den Wahlen.

15. Mai: In Moskau wird ein chinesisch-sowjetisches Abkommen über die Sowjethilfe beim Aufbau von weiteren 91 Industriewerken unterzeichnet.

27. Juli: Ein Waffenstillstandsabkommen im Koreakrieg wird in Panmunjon unterzeichnet.

20. August: Abschluß des ersten chinesisch-mongolischen Handels-und Zahlungsabkommens in Peking.

23. November: Chinesisch-nordkoreanisches Abkommen über die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit für eine Frist von 10 Jahren in Peking unterzeichnet.

China gewährt Nordkorea 800 Mill. Yuan nichtrückzahlbare Hilfe.

30. November: Erstes Handelsabkommen zwischen China und Indonesien in Peking vereinbart.

16. Dezember: Das ZK der KPCh nahm einen Beschluß über die Gründung von „Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften“ in China an. 1954 Eine vom „Zentralen-Volksregierungs-Rat" gebildete 23. März:

Verfassungskommission trat unter dem Vorsitz Mao Tse-tungs das erste Mal zusammen.

22. April: Erstes Handelsabkommen zwischen China und Burma in Rangun vereinbart.

26. April: In Genf wird die Indochina-Außenminister-Konferenz eröffnet, an welcher eine chinesische Delegation unter Führung von Tschou En-lai teilnimmt.

29. April: Abkommen zwischen der VRCh und der Indischen Union über den Handel und die Beziehungen zwischen Tibet und Indien in Peking unterzeichnet.

In der Präambel werden erstmalig die Fünf Prinzipien anerkannt.

2. Mai: Ende der Colombo-Konferenz der fünf Ministerpräsidenten Indiens, Pakistans, Burmas, Indonesiens und Ceylons, die die Einberufung der Bandung-Konferenz der Länder Asiens und Afrikas beschloß.

15. Juni: Veröffentlichung des chinesischen Verfassungsentwurfes. 17. Juni: Großbritannien nimmt zur VRCh diplomatische Beziehungen auf der Grundlage des Austausches von Geschäftsträgern auf.

7. Juli: Erstes Warenaustauschabkommen zwischen China und Nordvietnam in Peking unterzeichnet.

21. Juli: Auf der Genfer Außenministerkonferenz wird ein Waffenstillstandsabkommen für Vietnam, Laos und Kambodscha unterzeichnet. 28. Juli: Tschou En-lai hält sich in Neu-Delhi auf und akzeptiert Nehrus Fünf Prinzipien der Koexistenz.

29. Juli: In Rangun verkündet Tschou En-lei mit U Nu erneut die Fünf Prinzipien.

2. September: Der „Staatliche-Administrative-Rat" gibt eine Verordnung über die „Gemischt staatlich-privaten Unternehmen“ heraus.

15. September: Eröffnung des Ersten Nationalen Volkskongresses in Peking.

20. September: Der Nationale Volkskongreß beschließt die Verfassung der VRCh.

27. September: Der Nationale Volkskongreß bestätigt:

Mao Tse-tung zum Vorsitzenden der Chinesischen Volksrepublik;

Tschuh Teh zum Stellvertretenden Vorsitzenden der Chinesischen Volksrepublik;

Liu Schao-tschi zum Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses;

Tung Pi-wu zum Präsidenten des Obersten Gerichtes;

Tschang Ting-scheng zum Generalstaatsanwalt.

Die Regierung wurde in „Staatsrat“ umbenannt und Tschou En-lai zum Ministerpräsidenten und Außenminister erneut ernannt.

29. September bis 12. Oktober: Eine sowjetische Delegation unter Führung von Chruschtschow hält sich in Peking auf.

5. Oktober: Norwegen und China vereinbaren die diplomatischen Beziehungen aufzunehmen und Botschafter auszutauschen. 12. Oktober: Zwischen der Regierung der VRCh und einer sowjetischen Delegation werden vereinbart:

a) eine gemeinsame politische Deklaration;

b) eine gemeinsame Deklaration über die Beziehungen zu Japan;

c) ein Kommunique über die entschädigungslose Rückgabe von Port Arthur bis zum 31. Mai 195 5;

d) ein Abkommen über die Übergabe der sowjetischen Anteile an vier gemischten Gesellschaften an die VRCh zum 1. Januar 1955 mit entsprechender Entschädigung; e) ein Protokoll über die Sowjethilfe beim Aufbau von weiteren 15 Industriewerken;

f) ein Protokoll über erhöhte Lieferung von Ausrüstung für die früher vereinbarten 141 Werke, die mit Sowjethilfe errichtet werden;

g) ein Abkommen über die Gewährung eines langfristigen Sowjetkredits an China;

h) eine Vereinbarung über den Bau einer Eisenbahn von Lanchow über Urumtschi nach Alma-Ata;

i) ein Abkommen zwischen der VRCh, der UdSSR und der Mongolei über den Bau der Trans-Mongol-Bahn von Tsining nach Ulan-Bator mit Anschluß an die Sowjeteisenbahn;

j) ein Abkommen über die chinesisch-sowjetische wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit.

14. Oktober: Erstes Handelsabkommen zwischen Indien und China in Neu-Delhi vereinbart.

19. Oktober: Der indische Ministerpräsident Nehru trifft zum Besuch der Chinesischen Volksrepublik in Peking ein. 19. November: Holland nimmt zur VRCh diplomatische Beziehungen auf der Grundlage des Austausches von Geschäfts-trägern auf.

1. Dezember: Der burmesische Ministerpräsident U Nu trifft zum Besuch der VRCh in Peking ein. 1955 10. Januar: Zwischen Jugoslawien und der VRCh wird die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und der Botschafteraustausch vereinbart.

20. Januar: Afghanistan nimmt zur VRCh diplomatische Beziehungen auf.

21. Februar: Der Staatsrat der VRCh veröffentlicht eine Verordnung über die Durchführung einer Währungsreform in China am 1. März 1955.

9. März: Der Staatsrat der VRCh beschließt die Gründung eines vorbereietenden Komitees zur Errichtung eines autonomen Gebietes Tibet.

21. — 30. März: Eine allchinesische Parteikonferenz berät nochmals den seit 1. Januar laufenden ersten chinesischen Fünfjahresplan, der bei den Moskauer Verhandlungen von August 1952 bis Mai 195 3 überarbeitet worden ist. 7. April: Der Vorsitzende der VRCh, Mao Tse-tung, erklärt den Kriegszustand zwischen China und Deutschland für beendet.

April: Eine chinesische Delegation unter Leitung von Kuo Mo-jo nimmt an der vom indischen Weltfriedensrat organisierten „Konferenz für Internationale Entspannung der Länder Asiens" in der Zeit vom 6. — 10.

April in Neu-Delhi teil.

Die Konferenz beschließt die Gründung von Asiatischen Solidaritätskomitees in allen Ländern Asiens.

18. April: In Bandung wird die Konferenz der Länder Asiens und Afrikas eröffnet, an welcher eine chinesische Delegation unter Führung von Tschou En-lai teilnimmt. 22. April: Zwischen China und Indonesien wird ein Vertrag über die doppelte Staatsangehörigkeit vereinbart, der jedoch bisher nicht ratifiziert wurde.

24. April:

Die Bandung-Konferenz wird mit der Annahme einer gemeinsamen Erklärung, die die zehn Prinzipien der Koexistenz enthält, beendet.

14. Mai: Der damalige chinesische Verteidigungsminister, Peng Teh-huai, nimmt an der Warschauer Konferenz der acht Paktländer als Beobachter teil.

26. Mai:

Der indonesische Ministerpräsident Ali Sastroamidjojo trifft zum Chinabesuch in Peking ein.

7. Juli:

China gewährt Nordvietnam eine nichtrückzahlbare Hilfe in Höhe von 800 Mill. Yuan.

5. — 30. Juli: Die zweite Tagung des Ersten Nationalen Volkskongresses wird in Peking eröffnet.

31. Juli: Mao Tse-tung tritt auf einer Beratung der Sekretäre der Provinz-und Stadtkomitees der KPCh mit einer Rede „Über Fragen der Vergenossenschaftlichung der Landwirtschaft“ hervor, die den Kurs auf die beschleunigte Kollektivierung einleitet.

1. August:

In Kathmandu wird ein gemeinsames Kommunique über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Nepal und der VRCh unterzeichnet.

In Genf begannen die amerikanisch-chinesischen Verhandlungen auf Botschafter-Ebene.

August:

Beginn der Massen-Kollektivierung der Landwirtschaft, des Handwerks und Handels in China. 22. August: Erstes Handelsabkommen zwischen Ägypten und der VRCh in Peking abgeschlossen.

4. — 11. Oktober: Das 6. erweiterte Plenum des ZK der KPCh faßt Beschlüsse über die beschleunigte Kollektivierung der Landwirtschaft und über die Einberufung des VIII.

'Parteitages der KPCh.

30. November: Erstes Handels-und Zahlungsabkommen zwischen Syrien und der VRCh in Damaskus vereinbart.

16. Dezember: Frau Sung Ching-ling (Madame Sun Yat-sen) besucht Indien.

31. Dezember: Erstes Handelsabkommen zwischen der VRCh und dem Libanon in Beirut vereinbart.

Zwischen der UdSSR, der Mongolei und China wird der durchgehende Zugverkehr auf der erbauten Trans-Mongolei-Bahn ausgenommen. 1956 2. Januar: Sung Ching-ling besucht Burma.

4. Januar: Die VRCh erkennt den Sudan als souveränen Staat an. 20. Januar: Das ZK der KPCh berät die Frage der stärkeren Heranziehung der Intellektuellen.

24. Januar: Sung Ching-ling besucht Pakistan.

25. Januar: Die Oberste Staatskonferenz der VRCh berät den Entwurf eines „Programms zur Entwicklung der Landwirtschaft in den Jahren 1956 bis 1967“.

7. Februar: In Peking wurde das chinesische Asiatische Solidaritätskomitee gegründet.

5. April: Die „Pekinger Volkszeitung" veröffentlicht einen Artikel „über die historischen Erfahrungen der Diktatur des Proletariats“, in welchem die KP-Führung erstmalig zur Entstalinisierung Stellung nimmt.

6. April: Eine sowjetische Regierungsdelegation unter Führung von Mikojan trifft in Peking ein.

7, April: Zwischen Mikojan und der chinesischen Regierung werden zwei Abkommen vereinbart: über die Sowjet-hilfe beim Aufbau von weiteren 55 Industrieunternehmen und über den Bau der Eisenbahn von Lanchow nach Aktogai an der Turksib-Bahn.

12. April: In Khartum wurde ein Kommunique über den Handel zwischen China und dem Sudan unterzeichnet.

15. April: Ein ägyptisch-chinesisches Kulturabkommen in Kairo vereinbart.

24. April: In Peking wurde ein Handels-und Zahlungsabkommen zwischen China und Kambodscha abgeschlossen. 30. Mai: Ägyptisch-chinesisches Kommunique über die gegenseitige diplomatische Anerkennung und Botschafteraustausch. 12. Juni: Syrisch-chinesisches Kulturabkommen in Damaskus unterzeichnet: '

21. Juni: In Peking wurde ein Abkommen über eine unentgeltliche wirtschaftliche Hilfe Chinas an Kambodscha unterzeichnet. 15. — 30. Juni: Dritte Tagung des Ersten Nationalen Volkskongresses. 30. Juni: Der Nationale Volkskongreß beschließt ein „Musterstatut für die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften“. 5. Juli: Chinesisch-sowjetisches Kulturabkommen für eine Frist von fünf Jahren in Moskau unterzeichnet. 17. Juli: In Rangun wurde ein Vertrag über chinesische Ausrüstungslieferungen zur Errichtung einer Textilfabrik in Birma durch die VRCh unterzeichnet.

e 6. Juli: Unterzeichnung von Protokollen in Hanoi über die wirtschaftliche und technische Hilfeleistung Chinas an Nordvietnam.

31. Juli: Vereinbarung eines chinesisch-finnischen Handelsabkommens in Helsinki.

10. August: Syrien nimmt die diplomatischen Beziehungen zu auf.

18. August: Chinesisch-sowjetisches Abkommen über die Durch-

gemeinsamer Forschungsarbeiten im Amur-

in Peking unterzeichnet.

29. August: Abkommen über chinesische wirtschaftliche nichtrückzahlbare Hilfeleistung an die Mongolei in Ulan-Bator unterzeichnet. 15. bis 27. September: VIII. Parteitag der KPCh.

Der Parteitag verabschiedet den Entwurf für den zweiten Fünfjahresplan (1958— 1962) und beschließt ein neues Parteistatut.

20. September: Freundschaftsabkommen und Abkommen über den Handel zwischen Nepal und Tibet in Kathmandu zwischen der VRCh und Nepal vereinbart.

24. September: Der Yemen nimmt zur VRCh diplomatische Beziehungen auf.

30. September: Präsident Sukarno trifft zum Chinabesuch in Peking ein.

7. Oktober: China gewährt Nepal 60 Mill. ind. Rupie in Geld-und Sachleistungen unentgeltlich.

22. Oktober: Protokoll über Handels-und Zahlungsverkehr zwischen China und Ägypten in Kairo unterzeichnet.

24. Oktober: Nu trifft aus Burma zum Besuch der VRCh in Pe-

ein.

3. November: Indonesien erhält von der VRCh einen Zahlungsauf-

6. November: China stellt Ungarn materielle und finanzielle Hilfe Höhe von 30 Mill. Rubel unentgeltlich zur Ver-

fügung.

November: Anläßlich der Suez-Krise macht China 20 Mill. sfrs.

Ägypten zum Geschenk.

November 1956 Februar 1957: Tschou En-lai bereist elf Länder Asiens und Europas. 29, Dezember: Die „Pekinger Volkszeitung“ veröffentlicht eine offi-

Stellungnahme des Politbüros des ZK der KPCh, über die historischen Erfahrungen der Diktatur des Proletariats“ betitelt, in welcher zu den Ereignissen in Ungarn und im Ostblock Stellung ge-

nommen wird. 1957 Januar: Tschou En-lai besucht Nehru in Neu-Delhi. 7.

7. Februar: China und Ceylon nehmen die diplomatischen Beziehungen auf und tauschen Botschafter aus.

Der Staatsrat der VRCh akzeptiert den Entwurf zum zweiten Fünfjahresplan, der vom VIII. Parteitag der KPCh ausgearbeitet wurde.

Februar: Mao Tse-tung hält auf einer Sitzung der Obersten Staatsberatung seine „ 100-Blumen“ -Rede und spricht Widersprüchen zwischen dem Volk und der Re-

27. April: Das ZK der KPCh beginnt die Kampagne „zur Berichtigung des Arbeitsstils“.

10. Mai: Das ZK der KPCh verfügt die Heranziehung aller Staats-und Parteifunktionäre zur körperlichen Arbeit.

25. Mai: Der Neudemokratische Jugendverband Chinas wird in Kommunistischer Jugendverband umbenannt.

Das indisch-chinesische Handelsabkommen wird erneuert. 30. Mai: Die Regierung Großbritanniens hebt die Sonderbe-China auf.

14. -22. Juni: Die Regierungen Hollands, Belgiens, der Bundesrepuführung Frankreichs und Italiens heben das China-Sonbecken auf.

18. Juni: Die „Pekinger Volkszeitung“ veröffentlicht die „ 100-Blumen“ -Rede Mao Tse-tungs vom 27. Februar 1957. 23. Juni:

Die japanische Regierung schließt sich der Abschwächung des China-Embargos an.

26. Juni bis 15. Juli: Der Erste Nationale Volkskongreß tritt zu seiner vierten Tagung zusammen.

1. Juli: Schlagartig wird in der gesamten chinesischen Presse die „ 100-Blumen“ -Kampagne in eine Aktion gegen das „Unkraut der rechtsopportunistischen Elemente“

umgewandelt.

28. Juli:

Ein chinesisch-afghanisches Handels-und Zahlungsabkommen wird in Kabul vereinbart.

2. August: Die VRCh erkennt die Republik Tunesien an.

19. September: Zwischen China und Ceylon wird in Peking ein neues Handels-und Zahlungsabkommen und ein Abkommen über die wirtschaftliche Hilfeerweisung Chinas an Ceylon unterzeichnet.

22. September: Dr. Mohammed Hatta der frühere Vizepräsident In-U und Gegner Sukarnos trifft zu einem Chinaking in Peking ein.

27. September: Zwischen dem „Ostausschuß der Deutschen Wirt-schub-Kredit. und dem „China-Komitee zur Förderung des Internationalen Handels" wird in Peking ein Hanin vereinbart.

4. Oktober: Zwischen Schweden und der VRCh wird das erste Han10. abgeschlossen.

2. November: Mao Tse-tung trifft zum 40. Jahrestag der russischen Revolution und zur Konferenz der Kommunistischen-bis Arbeiterparteien in Moskau ein.

14. -16. Nov.: Konferenz der Kommunistischen-und Arbeiterparzielle in Moskau, auf welcher Mao Tse-tung die füh„Nochmals Rolle der UdSSR im Ostblock begründete.

27. November: Das „Coordinating-Committee“ (COCOM) in Paris hebt die Sonderbeschränkungen im China-Handel auf und paßt das China-Embargo dem allgemeinen Ost-

block-Embargo an.

1. Dezember: Abschluß des ersten Handels-und Zahlungsabkommens zwischen der VRCh und Dänemark.

18. Dezember; Abschluß eines neuen Handelsabkommens zwischen 1 der VRCh und Finnland.

22. Dezember: Eine chinesische Delegation unter Führung von Kuo Mo-jo trifft in Kairo zur Teilnahme an der Afro27. Solidaritätskonferenz ein.

30. Dezember:

In Peking wird ein Kommunique über die Wirtschaftsvon zwischen der VRCh und dem Sudan vergierung. ? 1 Pezember: Vereinbarung des ersten chinesisch-nordkoreanischen Abkommens über die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit. 1958 12. Januar: In Peking werden zwischen der VRCh und dem Yemen vereinbart:

ein Freundschaftsvertrag, ein fünfjähriges Handelsabkommen. ein Abkommen über die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit und über die Gewährung eines zinslosen chinesischen Kredites.

31. Januar: Kurz vor Zusammentritt des Nationalen Volkskongresses entläßt Mao Tse-tung den Verkehrsminister Chang Po-chun, den Ernährungsminister Chang Naichi und den Minister für Forstwirtschaft Lo Lung-chi.

Alle drei Minister werden als „Rechtsabweichler“ gebrandmarkt und dürfen sich vor dem Nationalen Volkskongreß nicht verantworten.

1. — 11. Februar: In Peking findet die fünfte Tagung des ersten Nationalen Volkskongresses statt. Sie steht im Zeichen des „Kampfes gegen die Rechtsabweichler".

Auf dem Nationalen Volkskongreß wurde eine Umgestaltung des Staatsrates vorgenommen. Tschou Enlai tritt vom Posten des Außenministers zurück.

Außenminister wird der bisherige Bürgermeister von Schanghai, Marschall Tschen Yi.

21. Februar: Erneuerung des Handelsabkommens zwischen China und Burma.

23. Februar: Die VRCh nimmt die diplomatischen Beziehungen zur gegründeten Vereinigten Arabischen Repu_lik auf.

31. März: In Peking wird ein Abkommen über die Hilfe Chinas beim Aufbau von 18 Unternehmen in Nordvietnam unterzeichnet.

17. April: In Djakarta wird ein Abkommen über chinesische Kredithilfe an Indonesien unterzeichnet.

20. April: „Sputnik“ — die erste Volkskommune Chinas, wird durch Zusammenlegung von 27 landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften im Kreis Suiping ins Leben gerufen. Die Volkskommune erfaßt 9 369 Haushalte mit 43 263 Personen.

23. April: Der erste sowjetisch-chinesische Handels-Vertrag wird in Peking unterzeichnet.

5. Mai: In China beginnt die zugespitzte Kampagne gegen den „modernen jugoslawischen Revisionismus“.

5. -23. Mai: Zweite Plenartagung des VIII. Parteitages der KPCh.

Diese Tagung wurde als Tagung des „großen Sprungs nach vorn", der „Berichtigung des Arbeitsstils“ und des „Kampfes gegen den Revisionismus“ bezeichnet.

4. Juni: In Peking wurde das erste Handels-und Zahlungsabkommen zwischen Norwegen und der VRCh vereinbart. 16. Juli: Die VRCh erkennt die Republik Irak an.

23. Juli: Kambodscha und die VRCh vereinbaren die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und Botschafteraustausch.

31. Juli bis 3. August: Chruschtschow verhandelt in Peking mit Mao Tsetung. 8. August: In Moskau wird ein chinesisch-sowjetisches Abkommen über die sowjetische Hilfeleistung beim Aufbau von 47 Industriewerken unterzeichnet.

24. August: Bewilligung einer zusätzlichen nichtrückzahlbaren Hilfe durch die VRCh an Kambodscha zum Bau eines kleinen Hüttenwerkes und zur Durchführung von Schürfungsarbeiten.

17. — 30. August: Erweiterte Tagung des Politbüros der KPCh, auf we.

eher die Bildung von Volkskommunen im ganzen Lande zum „beschleunigten Übergang zum Kommunismus“ beschlossen wird. Die Tagung forciert den „großen Sprung nach vorn".

6. September: Mit einer Erklärung Tschou En-lais un'd einem Aufruf der Obersten Staatsberatung wird die Quemoy-Aktion entfacht, Massendemonstrationen und Volks-milizen im ganzen Lande organisiert.

17. September: Die VRCh gewährt Ceylon einen Kredit.

22. September: Die Regierung der VRCh erkennt die provisorische Regierung der Republik Algerien an.

25. September: Abschluß des ersten Handelsabkommens zwischen der VRCh und Tunesien.

27. September: China gewährt Nordvietnam neue Kredithilfe.

25. Oktober: Abzug der chinesischen Volksfreiwilligen aus Korea ist abgeschlossen.

27. Oktober: In Rabat wird das erste Handelsabkommen zwischen China und Marokko vereinbart.

28. November bis 10. Dezember: VI. Plenartagung des ZK der KPCh in Wuhan, auf welcher der Beschluß über die Volkskommunen berichtigt und der „Übergang zum Kommunismus“ abgeblasen wird. Gleichzeitig nimmt die Tagung auf Vorschlag Mao Tse-tungs den Beschluß an, Mao nicht mehr als Vorsitzenden der Volksrepublik zu nominieren. 15. Dezember: Abschluß eines Handels-und Zahlungsabkommens zwischen der VRCh und der VAR.

25. Dezember: Die Regierung des Sudan beschloß zur VRCh diplomatische Beziehungen aufzunehmen.

29. Dezember: China bewilligt der Mongolei neue Wirtschaftshilfe. 1959 3. Januar: In Bagdad wird das erste Handels-und Zahlungsabkommen zwischen der VRCh und dem Irak unterzeichnet. 27. Januar bis 5. Februar: Tschou En-lai nimmt an der Spitze einer chinesischen Delegation am XXL Moskauer Parteitag teil.

7. Februar: In Moskau wird ein Abkommen über die Hilfe der UdSSR beim Aufbau von 78 Werken in den Jahren 1959— 1967 von Tschou En-lai und Chruschtschow unterzeichnet.

18. Februar: Die VRCh verpflichtet sich, Nordvietnam neue Wirtschaftshilfe zu gewähren.

10. März: Beginn des Aufstandes in Tibet.

2. -5. April: In Schanghai tagte das VII. Plenum des ZK der KPCh, auf welchem die Kandidaten für die Staatsorgane zum bevorstehenden Nationalen Volkskongreß benannt wurden.

18. — 28. April: Erste Tagung des II. Nationalen Volkskongresses. Im Zeichen des „Sprungs nach vorn" wurden auf dieser Tagung von Tschu En-lai und von der Staatlichen Statistischen Verwaltung der VRCh große Erfolgsmeldungen in der Erfüllung des Planes für 1958 propagiert und neue hohe Planziele für 1959 festgelegt. Auf der Tagung wurde die neue Staatsführung ernannt: Vorsitzender der Volksrepublik: Liu Schao-tschi;

Stellvertretende Vorsitzende der Volksrepublik: Sung-Ching-ling und Tung Pi-wu;

Vorsitzender des Ständigen Auschusses des Nationalen Volkskongresses: Tschuh Teh;

Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates: Liu Schao-tschi;

Ministerpräsident: Tschou En-lai;

Außenminister: Tschen Yi.

25. Mai: Verlängerung des indisch-chinesischen Handelsabkommens. 25. Juni: Der Staatsrat der VRCh beschließt die Einführung des metrischen Systems in China.

2. — 16. August: Die VIII. Tagung des ZK der KPCh in Lushan stellt fest, daß die auf dem Nationalen Volkskongreß im April 1959 mitgeteilten Daten über die Erfüllung des Planes im Jahre 195 8 zu hoch angegeben waren. Die Angaben werden berichtigt und gleichzeitig die Plan-ziele für 1959 herabgesetzt.

25. August: Offener Ausbruch des Grenzstreites zwischen der VRCh und Indien.

15. September: Unter Vorsitz Mao Tse-tungs fand eine Beratung des ZK der KPCh in Peking statt, auf welcher der Kampf gegen rechtsabweichlerische Ansichten, die Verteidigung der Generallinie der Partei und die Frage einer Amnestie zum 10. Jahrestag der Volksrepublik besprochen wurden.

17. September: Auf Vorschlag des Staatsrates der VRCh beschloß der Ständige Ausschuß des Nationalen Volkskongresses den bisherigen Verteidigungs-Minister Peng Tehhuai seines Postens zu entheben. Zum neuen Verteidigungsminister wurde Lin Piao ernannt. Chef des Generalstabes der chinesischen Volksbefreiungsarmee wurde der bisherige Minister für öffentliche Sicherheit Lo Jui-ching. Zum neuen Minister für öffentliche Sicherheit wurde Hsieh Fu-chin ernannt.

Gleichzeitig beschloß der Ständige Ausschuß eine „Amnestie für Kriegsverbrecher und Konterrevolutionäre, die früher im Dienste von Tschiang Kai-schek oder des Mandschukuo-Staates gestanden und sich gebessert haben", zum 10. Jahrestag der Volksrepublik zu erlassen.

18. September: Das ZK der KPCh und der Staatsrat der VRCh beschlossen, vom Status eines „Rechtselements“ jene Rechtsabweichler aus dem Jahre 1957 zu befreien, die sich gebessert haben.

1. Oktober: 10. Jahrestag des Bestehens der Chinesischen Volksrepublik.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Zur Erklärung sei angeführt: Der „Zentrale Volksregierungsrat’, der von 1949 bis 1954 bestand, war nicht die Regierung, sondern eine Körperschaft in der Art des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR. Er bestand aus dem Vorsitzenden Mao Tse-tung, sechs stellvertretenden Vorsitzenden und 56 Mitgliedern. Er war also ein kollektives Staatsoberhaupt mit Mao als Präsidenten. Im September 1954 wurde dieses Gremium durch den Vorsitzenden und einem Stellvertretenden Vorsitzenden der Volksrepublik China ersetzt. Seit April 1959 gibt es zwei Stellvertretende Vorsitzende der VRCh.

Weitere Inhalte