auch in nicht wenigen anderen Demokratien, geschieht, ist das Fundamentalverbrechen an der Demokratie.
Was die Demokratie vor allem anderen braucht, ist eine wirkliche Elite von politischen Repräsentanten. Was sie weiterhin braucht, ist eine wache, am Geschäft des Politikers aktiv teilnehmende Bevölkerung, die diesen überwacht und sich nicht von ihm als Werkzeug und Mittel mißbrauchen läßt. Was sie schließlich braucht, ist politische Weisheit und Pflichtbewußtsein in höchsten Ämtern und eine geschulte politische Intelligenz im Volke.
Der Bogen des Vortrags war weitgespannt. Idi habe mich bemüht, die unvergleichliche Widerspruchsfülle und Weite des abendländischen Geistes wenigstens andeutungsweise zu umreißen. Es konnte dabei nicht ausbleiben, daß die Mächtigen und ihr Gefolge auf den verschiedenartigsten und durch Gegensätze bezeichneten Gebieten ausgesucht wurden. Denn was ist wohl gegensätzlicher als die „innere“ Macht des religiös oder sonstwie inspirierten moralischen Helden und die „äußere" Macht des Staatsmannes, wenn dieser nicht auch zugleich seine Wurzeln in moralischen Prinzipien hat?
Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber haben wir diesen Artikel der Juli-Nummer 1959 der Zeitschrift „International Affairs" entnommen.
Während der letzten vier Jahre hat der Nahe Osten die ernstesten der vielen Bemühungen Rußlands erlebt, dort seinen Einfluß geltend zu machen. Sie sind teils deshalb die bedeutendsten, weil Rußland nie zuvor so mächtig oder so gut organisiert war, teils weil sich der Charakter des Nahen Ostens während der letzten 25 Jahre und besonders seit dem letzten Kriege grundlegend geändert hat.
Meiner Aufgabe entsprechend möchte ich versuchen, dieses Problem als Ganzes zu betrachten und nicht nur im Hinblick auf die gegenwärtige Situation. Ich möchte zunächst auf Rußlands geographische Lage im Hinblick auf den Nahen Osten aufmerksam machen, denn mir scheint, dies ist von uns oft übersehen worden; nicht jedoch von den Russen. Für sie ist es nicht der Osten, sondern der Süden. Und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der südliche Teil Rußlands vom Kaspischen Meer bis in die äußere Mongolei stets von Millionen Moslems bevölkert, die durch ihre Kultur und Rasse eng mit den Menschen jenseits der Grenzen in der Türkei, im Irak, Persien und Afghanistan verbunden sind. Dieser Moslem-Teil ist jetzt in sechs Republiken gegliedert und wird von der sowjetischen Regierung als Schaufenster benutzt, um die Länder des Ostens zu beeindrucken.
Ebenso soll er eine kulturelle Brücke zwischen der Sowjetunion und dem Nahen Osten sein.
Die Geschichte der Beziehungen Rußlands zum Nahen Osten ist von erheblicher Wichtigkeit. Sie war in der zaristischen Zeit und auch in der sowjetischen Zeit — abgesehen von den letzten Jahren — eine Geschichte der Fehlschläge. Ich habe nicht die Absicht, bis in alle Einzelheiten zu gehen, aber ich muß kurz die Geschichte der Zaren berühren, da die sowjetische Politik des Nahen Ostens keineswegs, wie viele behaupten, etwas völlig Neues ist. Die Revolution brachte viele Veränderungen für das russische Leben, doch konnte sie nicht das russische Klima oder Rußlands geographische Lage verändern. Ich bezweifle sogar sehr, daß sie den russischen Volkscharakter, oder die Ziele Rußlands geändert hat. Diese schließen noch immer die Festigung russischen Einflusses im östlichen Mittelmeergebiet und am Persischen Golf als bestes Mittel ein, Rußlands Interessen zu fördern und es vor Angriffen des Westens zu schützen.
Die arabische Welt wußte kaum von Rußlands Existenz
Bis zum ersten Weltkrieg gab es im Nahen Osten nur zwei souveräne Staaten: die Türkei und Persien, und mit beiden hatte Rußland gemeinsame Grenzen. Transkaukasien und Zentralasien, die Teile Rußlands, die an den Nahen Osten angrenzen, wurden von fast vier Fünftel der etwas über 20 Millionen russischen Moslems bewohnt, von denen eine starke Mehrheit durch Rasse und Kultur türkisch war. Man hätte erwarten können, daß diese Umstände Rußland große strategische, politische und kulturelle Vorteile gegenüber seinen westeuropäischen Rivalen gebracht hätten. In Wirklichkeit machte jedoch Rußlands Einfluß im Nahen Osten keine Fortschritte, was wohl größtenteils an der eigenen wirtschaftlichen und politischen Rückständigkeit lag. Eine Ausnahme bildete Persien, wo der Druck auf Handel und Militär Rußland eine beachtliche Stellung einbrachte. Sonst war Rußland überall von den westeuropäischen und den Mittelmächten blockiert oder überflügelt. Seine wiederholten Versuche, sich die Kontrolle und das Vorrecht über die Meerengen des Schwarzen Meers und die Dardanellen zu sichern, waren gescheitert. Seine Pläne, nach Alexandrette und bis zum Persischen Golf Eisen-bahnlinien zu bauen, wurden von Deutschland durchkreuzt. Selbst in Persien wurden seine kommerziellen und politischen Pläne durch die Englisch-Russische Annäherung von 1907 stark eingeschränkt. Die arabische Welt wußte kaum etwas von Rußlands Existenz.
Als die Türkei auf der Seite Deutschlands in den ersten Weltkrieg eintrat, erneuerten sich Rußlands Hoffnungen, in den Besitz von Istanbul und der Meerengen zu gelangen. Diese waren ihm tatsächlich im sogenannten „SykesPicot Abkommen“ von März 1916 versprochen worden, das aber ungültig wurde, als Rußland nach der Revolution mit Deutschland einen Separatfrieden schloß. Als eine seiner ersten Handlungen veröffentlichte Lenin die Bedingungen dieses unratifizierten Vertrages als schlagendes Beispiel für imperialistische Methoden im Gegensatz zu denen des neuen sowjetischen Regimes.
Inwieweit die sowjetischen Führer zu den raditionellen Zielen der russischen Politik im Nahen Osten zurückkehrten, ist eine umstrittene Frage. Aber es besteht kein Zweifel, daß die Auswirkung der Revolution nicht nur bei den Völkern des Nahen Ostens sondern auch bei den ca. 20 Millionen russischen Moslems die lang aufgeschobene Ausweitung des russischen Einflusses begünstigte. Stalins Auffassung von der . Revolution im Osten'sah eine lockere Vereinigung der russischen Moslem-Völker vor, welche allmählich auch die angrenzenden Moslem-Länder umfassen würde. Die Umstände für die Verwirklichung dieses Planes schienen günstig: das türkische Reich war im Begriff zu zerfallen und damit auch die weltliche und geistliche Führerschaft der Türkei in der moslemischen Welt: es herrschte eine Art Chaos im ganzen Nahen Osten. Aber die äußeren Umstände ließen den Plan mißlingen: die zwei Millionen russischer Siedler in den Moslem-Gebieten widersetzten sich energisch jeder Art von Unabhängigkeitsgarantie für die Moslems. Dies hatte heftigen Widerspruch der Moslems gegen das sowjetische Regime zur Folge, und bald war es offensichtlich, daß keine unmittelbare Hoffnung bestand, die russischen Moslems zur weiteren sowjetischen Politik des Nahen Ostens zu gebrauchen.
Da die . Revolution im Osten'die Hoffnungen der sowjetischen Führer durch ihre Art und ihren Ablauf enttäuschte, mußte man mit anderen Methoden an die Ziele der sowjetischen Politik herangehen. Es gibt Gründe anzunehmen, daß in den Anfängen des sowjetischen Regimes ziemliche Unklarheiten über die Art dieser Ziele bestanden. Der Idealist in Lenin mag vielleicht den aufrichtigen Wunsch gehabt haben, den . Nahen Osten vom Kolonialismus zu befreien', und dieser angebliche Wunsch wird heute ständig wiederholt. Doch war die sowjetische Politik in Wirklichkeit viel mehr von zweckmäßigen als von altruistischen Überlegungen erfüllt, die — wenngleich zu einem geringen Teil — auch die zaristische Politik bestimmt hatten. Im Großen und Ganzen kann man sagen, daß, was auch immer Lenins persönliche Ansicht gewesen sein mag, die sowjetische Regierung schnell zu der zaristischen Überzeugung zurückkehrte: Rußlands Zugang zum Mittelmeer und zum Persischen Golf und der Schutz gegen Angriffe vom Westen sei nur dann gesichert, wenn die Llnabhängigkeit Persiens und der Türkei abgeschafft würde.
Anziehungskraft der Revolution überschätzt
Erste sowjetische Bemühungen, einen Stützpunkt im Nahen Osten zu gewinnen, waren zufällig und unsystematisch. Man unterstützte wirtschaftlich und militärisch Kemal und die türkische'Nationalbewegung. 1921 wurden mit Persien und Afghanistan Verträge unterzeichnet. Fast gleichzeitig versuchte man, eine sowjetische Republik in Gilan aufzurichten. Etwas später wurde ein sorgfältig geknüpftes Netzwerk der Spionage, Propaganda, Handelsmissionen und Zersetzung in Persien und in kleinerem Ausmaße auch in Afghanistan angelegt Gleichzeitig wurde den Aserbeidschanern, Turkmenen, LIsbeken, Tadschiken und anderen Minoritäten in Persien und Afghanistan angeboten in die UdSSR zu wandern. Die meisten dieser Pläne waren schlecht und sind ebenso schlecht ausgeführt worden. Die sowjetische Regierung überschätzte größtenteils die Anziehungskraft der Revolution und des russischen Einflusses. Die Türken waren sehr geneigt, zur eigenen Wiedererstarkung materielle Unterstützung anzunehmen, doch danach wollten sie mit den Russen nichts mehr zu-tun haben, denen gegenüber sie schon immer Furcht und Mißtrauen hegten und deren Agenten und Repräsentanten nun größtenteils zu den Rassen gehörten, die immer das Ziel ihrer traditionellen Abneigung gewesen waren. Zunächst waren die Perser von den sowjetischen Freundschaftsbeteuerungen und ihrer Absicht, alle der zaristischen Regierung zugestandenen Konzessionen wieder aufzuheben, angenehm beeindruckt. Aber sie wurden durch die Landung sowjetischer Streitkräfte in Gilan beunruhigt; dazu durch eine Armee sowjetischer Spione und Handelsagenten, die in die Städte von Nordpersien strömten. Auch waren die Nachrichten aus dem Innern Transkaukasien und Zentralasien so wenig ermutigend, daß die Sowjets nur eine geringe Anzahl von Turkmenen, Tadschiken und Belutschen zur Auswanderung veranlassen konnten. Ganz besonders unglücklich für die Absichten der sowjetischen Regierung im Nahen Osten war das gleichzeitige Auftreten zweier der stärksten und entschlossensten Führer, die die Türkei und Persien jemals erlebt haben. Die immer noch schwachen und unsicheren Nachfolgestaaten des zerfallenen türkischen Reiches unterstanden größtenteils britischer oder französischer Mandatsaufsicht und Militärherrschaft und waren somit einer sowjetischen Durchdringung entzogen. Das Jahr 1929 kennzeichnet das Ende der ersten Phase sowjetischer Politik im Nahen Osten. Teilweise scheiterte sie am Aufkommen des Nationalismus im Nahen Osten, teilweise wegen der Opposition des Westens, aber größtenteils — meiner Meinung nach — an sowjetischen Fehlkalkulationen und an ihrer Überstürztheit. Einige Betrachter stimmen jedoch mit dieser Meinung nicht überein. Sie sehen in der Entwicklung sowjetischer Politik im Nahen Osten einen sorgfältig arrangierten Fortschritt. Sie sagen, daß die sowjetische Regierung 1929 die drohende Weltwirtschaftskrise sowie die bevorstehende Vorherrschaft des Faschismus in Deutschland geahnt habe, und daß sie deshalb mit ihren Versuchen, eine Revolution anzuregen, innehielt.
Der Wandel in den sowjetischen Methoden mag verschiedene Gründegehabt haben, aber es ist eine Tatsache, daß Rußlands Politik im Nahen Osten bis 1929 keinerlei Fortschritte gemacht hatte. Ebensowenig Fortschritte machte sie in der Zeit der normaleren Beziehungen, die 1930 begann und sich bis zum Eintritt Rußlands in den zweiten Weltkrieg im Juni 1941 fortsetzte. Versuche, das Meerengen-Abkommen zu revidieren, scheiterten. Die Beziehungen zur Türkei waren nahezu gespannt. Der russische Einfluß auf Handel, Politik und Kultur in Persien war 1941 weit geringer als vor der Revolution. Die arabische Welt war sich der Existenz Rußlands kaum bewußt, und jegliche kommunistische Infiltration war auf die unzufriedene Intelligenz beschränkt.
Der Eintritt in dn Krieg an der Seite Englands und die gemeinsame Besetzung Persiens gab Rußland den Einlaß in den Nahen Osten, den es bislang nicht gehabt hatte. Seine diplomatischen und sogar militärischen Vertreter konnten sich mit neuer Freizügigkeit bewegen, und die britische Propaganda berichtete im Nahen Osten von den ungeheuren Hilfsquellen, von der Erfahrung und dem Edelmut des neuen Verbündeten. Bis 1945 waren in Kario, Beirut, Damaskus und Bagdad sowjetische Gesandtschaften eröffnet und somit in der arabischen Welt ein fester Stützpunkt errichtet. Nur in Persien sah man die anglo-russische Zusammenarbeit und Freundschaft mit wachsender Befürchtung. Man hätte erwarten können, daß es nach dem kläglichen Scheitern der alten sowjetischen Methoden des Umsturzes, des direkten Handelns und der Parteinahme für die Minorität der sowjetischen Regierung zweckmäßig erscheinen würde, bei diesen neuen und günstigen Voraussetzungen neue Methoden anzuwenden.
In der Tat ließ das vorbildliche Verhalten der Roten Armee in den ersten Tagen der Besetzung Persiens annehmen, daß man sich für eine versöhnlichere Taktik entschieden hätte. Doch bald erwies sich die Gelegenheit zu verlockend, einen großangelegten Umsturz zu entwickeln, die britischen Interessen zu sabotieren und die Minderheiten für das sowjetische Lager zu gewinnen. Man arbeitete Pläne aus, die eine Revolution gegen das herrschende Regime, die Loslösung der reichen Provinz Aserbeidshan, ihre Vereinigung mit Sowjet-Aserbeidshan und die Autonomie von Kurdistan vorsahen — in Wirklichkeit die Aufhebung der Unabhängigkeit Persiens und seines Bündnisses mit dem Westen. Die sowjetische Regierung nahm offensichtlich an, daß der Westen keinen neuen Krieg riskie-ren wolle und daß eine Machtentfaltung in Persien und an der türkischen Grenze eine schnelle Verwirklichung der sowjetischen Ziele herbeiführen würde. Ebenso unterschätzte man weitgehend die Elastizität und den Scharfsinn Persiens. Rußland wurde schnell durch westlichen Druck gezwungen, seine Truppen aus Persien zurückzuziehen; darauf erfolgte der Zusammenbruch der Unabhängigkeitsbewegungen in Aserbeidshan und Kurdistan und tatsächlich der Rückgang des sowjetischen Einflusses. Den Umfang dieses Rückschlags der sowjetischen Politik kann man am besten aus den verschiedenen Apologien ersehen, die seitdem in der Form von Büchern, Vorträgen und Artikeln erschienen, interessantes Material, das im Westen weitgehend unbekannt war. Was auch immer damals die Gründe gewesen sein mögen — die Bedeutung dieses ersten sowjetischen Wagnisses in der Weltmachtpolitik nach dem Kriege ist den Völkern des Nahen Ostens vom Westen nie klar gemacht worden; und wenn diese die Tatsachen je gekannt haben, so haben sie sie jetzt offensichtlich vergessen.
Keine Fortschritte in Persien und der Türkei
Anderswo fehlten die gleichen Vorwände für direktes Handeln, und dort ging Rußland seinen Zielen vorsichtiger entgegen. Nachdem die sowjetische Regierung den bestehenden Neutralitäts-und Nichtangriffspakt mit der Türkei 1945 gekündigt hatte, machte sie die Revision des Meerengen-Abkommens und die Rückgabe der Territorien Kars und Ardahan an die U. d. S. S. R. zu Bedingungen für seine Erneuerung. Der Weigerung der Türkei folgte eine Zeit gespannter Verhältnisse, die bis 195 3 dauerte. Bis Ende 1947 mußte es Rußland klar gewesen sein, daß es bei seinen unmittelbaren Nachbarn keinen Fortschritt erzielen konnte, die immer noch — geographisch — den direkten Zugang zu Rußlands Hauptzielen bildeten: das Östliche Mittelmeer und der Persische Golf.
So war es z. B. höchst kennzeichnend, daß Ruß-land keine offenen Versuche machte, von den in Persien herrschenden anarchischen Zuständen während der Regierung Dr. Mosaddeq’s zu profitieren. Es ist möglich, daß Rußland sich zu diesem Zeitpunkt entschloß, von der Türkei und Persien vorläufig abzulassen und sich auf die arabischen Länder zu konzentrieren.
Dort schienen die hochschlagenden Wellen des Nationalismus, die Feindschaft gegenüber dem Westen — besonders seinen Verteidigungsplänen — und der arabisch-jüdische Konflikt sehr viel bessere Aussichten auf Ausbeutung zu bieten.
Doch trotz regelmäßiger diplomatischer Beziehungen blieb das Verhältnis der sowjetischen Regierung zu den Regierungen des Nahen Ostens schlecht. Sie betrachtete diese ständig als „bourgeois“, als reaktionär und als „Lakaien des Imperialismus“. Die einzigen Mittel, die sie jetzt benutzte, waren diplomatischer Druck auf die Regierungen, an die Massen gerichtete Radio-Propaganda und das Einwirken lokaler kommunistischer Parteien auf die Intelligenz und die Massen mit dem letzten Ziel einer Revolution. Die sowjetischen Führer hatten noch nicht begriffen, daß die Intelligenz, das Proletariat und die Bauern für ihre Zwecke unbrauchbar waren und daß die wirkliche Macht in den Händen dieser „nationalen Bourgeoisie“ lag, die unter der Kontrolle des Militärs stand, das ihr sehr oft selbst angehörte.
Die sowjetische Presse und das Radio wetterten weiter gegen ehemalige und herrschende „bourgeoise nationalistische“ Führer so wie Kemal, Gandhi und Nehru, und folglich blieb die sowjetische Politik fruchtlos. Zum Beispiel wurden 19 51 drohende sowjetische Noten, die an Ägypten, Syrien, Irak, Libanon und Israel gerichtet waren und mit dem möglichen Festhalten an dem vorgeschlagenen sogenannten „Middle East Command“ in Verbindung standen, von den Regierungen der betreffenden Länder ignoriert und von ihnen in der Presse als eine Einmischung in die internen Angelegenheiten ihrer Länder verurteilt.
Bis 1951 hatte Rußland im Nahen Osten so gut wie nichts erreicht. Selbst die stärkere politische Aktivität der nächsten paar Jahre gab kaum mehr als die Möglichkeit, die Probleme des Nahen Ostens realistischer zu sehen, eine Möglichkeit, die jedoch gut ausgenützt wurde.
Und nun begannen sich die Ereignisse zugunsten der sowjetischen Regierung zu entwickeln.
Der britische Einfluß erlitt in Persien einen starken Rückschlag; es verschärften sich die anglo-amerikanischen Differenzen; das Beharren auf Verteidigungsanstrengungen begann die arabischen Staaten immer mehr zu befremden. Schließlich begannen die britischen Streitkräfte Mitte des Jahres 1954, sich von der Suez Kanal-Zone zurückzuziehen. Nach Ansicht der Russen waren all diese Ereignisse — obwohl für sie günstig — insofern negativ zu bewerten, als sie nicht von den Russen selbst inszeniert worden waren. Es war eine neue und positive Politik notwendig, um die neue Situation auszuwerten.
Erst 195 5 war deutlich zu erkennen, daß sich eine neue Politik anbahnte; aber es ist möglich, daß man sogar schon vor Stalin’s Tod erkannte, daß sich zwischen den beiden Polen — dem soge-nannten Imperialismus und Antiimperialismus — eine pazifistische neutrale Zone bildete, die weder kapitalistisch noch sozialistisch, und daher für sowjetische Manöver undeine mögliche Besitzergreifung besonders geeignet war. Bulganins und Chruschtschows Reise nach Indien, Burma und Afghanistan und Schepilows Reise in den Nahen Osten waren die ersten Zeichen für einen höchst wichtigen und epochemachenden Entschluß des Kreml; nämlich daß die sowjetische Regierung, jedenfalls für den Moment — weit davon entfernt, die „bourgeoisen nationalistischen" Regierungen weiter anzuschwärzen — diese Regierungen jetzt unterstützen würde, wo und wann man es auch immer für notwendig erachten würde.
Bemühungen um die Gunst der nationalen Bourgeoisie
Formell wurde diese neue Politik auf dem 20. Partei-Kongreß beschlossen, der im Februar 1956 stattfand. Einzelheiten davon wurden in der Zeitschrift „Sovetskoye Vostokovedeniye“ (Sowjetischer Orientalismus) dargelegt, um zu zeigen, daß es sich um eine . korrekte'Interpretation von Lenins Doktrin handelte. Diese wichtige Darstellung einer politischen Linie fand im Westen nur wenig Beachtung. Es ist zu bezweifeln, ob man im Westen schon erkannt hat, daß sich hier Methoden zu eigen gemacht wurden, denen man viel schwieriger begegnen kann als irgendwelchen früheren. Tatsächlich waren die sowjetischen Führer zu der Ansicht gelangt, daß die Länder des Nahen Ostens nicht durch Zersetzungsbestrebungen innerhalb der sogenannten Klasse der Effendi und im Proletariat — soweit es vorhanden war — oder durch militärische Gewalt unter sowjetischen Einfluß gebracht werden konnten, sondern indem man sich um die Gunst der „nationalen Bourgeoisie“ bemühte, die man schließlich doch als die wahre Macht dieser Länder anerkannte. Zur gleichen Zeit mußten die lokalen kommunistischen Parteien, die bislang die Vorposten des sowjetischen Einflusses gewesen waren, eine andere Rolle spielen: ihre Aufgabe war es jetzt nicht mehr, den althergebrachten Interessen der „nationalen Bourgeoisie“ zu drohen, sondern sich mit allen anderen Parteien zu verbinden, um damit mit ihnen gemeinsam für einen Nationalismus gegen den westlichen Imperialismus kämpfen zu können.
Das Jahr 1956 war in vieler Hinsicht günstig für die sowjetische Politik. Seit 1951 hatte die sowjetische Propaganda öffentlich die Heuchelei des westlichen Beharrens auf einer notwendigen Verteidigung des Nahen Ostens gegen den möglichen Angriff der Russen verkündet, und im Oktober 19 56 griff der Westen selbst den Nahen Osten an. Dieser Angriff muß die sowjetische Regierung zunächst in Unruhe versetzt haben, doch schließlich erzwang sie seine Einstellung und ließ so die Sowjetunion als den wahren Verteidiger der Rechte im Nahen Osten erscheinen. Ich glaube, in diesem Punkte machte die britische Propaganda einen ernsten Fehler. Daß nämlich der Westen nun die Berichte über die in Ägypten und Syrien einsatzbereiten sowjetischen Waffen und über die Entsendung sowjetischer Freiwilliger soweit wie möglich übertrieb, war ein klarer Vorteil für die Sowjets; zumal die Araber fest davon überzeugt waren, daß die Sowjetunion, wenn es notwendig sein würde, nicht nur ihren Kampf gegen den Westen, sondern auch gegen Israel führen würde.
Auf der anderen Seite haben die Ereignisse des Jahres 1956 in Europa der sowjetischen Regierung eine harte Lektion über Nationalismus erteilt. Die Russen haben vielleicht zum erstenmal erkannt, daß doch wenigstens einige Völker Ost-Europas den „bourgeoisen Nationalismus“ — d. h.den wahren Nationalismus -
der synthetischen Abart entschieden vorziehen, die ihnen — wie den Nationalisten innerhalb der Sowjetunion — aufgedrängt worden ist. Sie mußten sich nun auch fragen, ob der Nationalismus, den sie jetzt im Nahen Osten verteidigten, ebenso leicht zu kontrollieren wäre, wie sie den Nationalismus bei den Moslems in Zentralasien und Transkaukasien zu kontrollieren haben glaubten. In der Tat mußten sie offensichtlich die LInvereinbärkeit erkannt haben, die zwischen der Unterdrückung des „bourgeoisen Nationalismus" in den östlichen Republiken der LI. d. S. S. R. und dessen Unterstützung im Nahen Osten bestand. Wahrscheinlich kann man zu Recht behaupten, daß der Westen die Wichtigkeit des nahöstlichen und besonders des arabischen Nationalismus stark unterschätzt hat. Auf der anderen Seite kann man aber auch sagen, daß die Russen die Möglichkeiten einer Ausnutzung dieses Nationalismus für eigene Zwecke stark überschätzt haben.
Unsicherheit über den Ausgang der Bewegung im Nahen Osten
1957 und Anfang 1958 war im Westen die Ansicht weit verbreitet, daß Ägypten und bestimmte andere arabische Länder nun an die Russen verkauft wären und ihnen in Zukunft aus der Hand fressen würden. Die Gründung der Vereinigten Arabischen Republik, die Unruhen im Libanon und schließlich der Staatsstreich im Irak wurden alles als Siege des Kommunismus angesehen. Ich persönlich kenne keinen Beweis, der diese Theorie stützen könnte. Doch scheint es mir naheliegender zu behaupten, daß Rußland all diese Ereignisse mit einem nah an Furcht grenzendem Widerwillen betrachtete. Im Einzelnen möchte ich sagen, daß die Nachricht vom irakischen Staatsstreich im Kreml mit der ähnlichen Überraschung ausgenommen wurde, wie dies offensichtlich in Whitehall der Fall war. Die Unruhe der Sowjetunion wurde noch verstärkt durch die Entsendung britischer und amerikanischer Truppen nach Jordanien und Libanon; und sie waren wohl aufrichtig, als sie dieses Eingreifen als eine Friedensbedrohung bezeichneten. In dieser Zeit scheint die sowjetische Regierung nichts zur Verschlimmerung der Situation getan zu haben bis auf die Äußerung von „ernsten Warnungen" und die üblichen Manöver an der persischen Grenze. Seitdem hat sie mit beachtlicher Vorsicht gehandelt, einer Vorsicht, die, glaube ich, von der Unsicherheit über den Ausgang der Bewegung im Nahen Osten und von einer echten, wenngleich völlig unangebrachten Furcht vor dem Westen genährt wird.
Zweifellos ist die Situation im Nahen Osten und besonders im Irak prekär. Obwohl ich glaube, daß dies größtenteils auf Kräfte außerhalb sowjetischer Kontrolle zurückzuführen ist, steht es deutlich in sowjetischem Interesse, so bald wie möglich die Kontrolle über die durch den Staatsstreich hervorgerufene Situation in Irak zu gewinnen. Dies ist eine schwierige Aufgabe. Der sowjetische Enthusiasmus für die Vereinigte Arabische Republik hat sich im letzten Jahr deutlich verringert, doch das sowjetische Hauptziel ist noch immer, offiziell gesehen, die Einheit der nationalen Kräfte in den Ländern des Nahen Ostens im gemeinsamen Kampf gegen den ) *Im, perialismus selbstverständlich unter sowjetischer Leitung.
Die Berichte aus dem Irak widersprechen sich; aber es besteht nur geringer Zweifel, daß es die kommunistische Partei im Irak ist, die die Bewegung gegen die Vereinigte Arabische Republik leitet. Sie hat die Unterstützung der Kurden und Schiiten gewonnen, welche aus Gründen, die nichts mit dem Kommunismus zu tun haben, gegen die Vereinigte Arabische Republik eingestellt sind. Die Anzeichen sprechen für ein sowjetisches Durcheinander oder für Disziplinlosigkeit in der irakischen kommunistischen Partei — möglicherweise für Beides. Als Folge der sich verändernden Situation in Irak bemühen sich die Russen um eine Wiederherstellung ihrer Kontrolle über die Lage in Persien. Auch hier entwickeln sich die Dinge nicht planmäßig. Aber obwohl die kürzliche Niederlage in Persien, die mit dem Abbruch der sowjetisch-persischen Verhandlungen im Februar ihren Höhepunkt erreichte, die Russen deutlich irritierte, wäre es, glaube ich, doch ein Fehler, das als einen Triumph für Persien oder für den Westen zu begrüßen.
Die Hauptschwierigkeit beim Versuch die gegenwärtige Situation im Nahen Osten zu verstehen besteht in der Definition der russischen Ziele; und das ist nichts Neues. Die Ziele Rußlands haben schon immer Verwirrung und Argwohn hervorgerufen. Während des Wiener Kongresses 1815 starb plötzlich einer der russischen Delegierten. Man erzählt sich, Metternich habe gesagt, als er davon erfuhr: „Ich möchte wissen, welchen Grund er dafür gehabt hat.“ Heute besteht noch genau der gleiche Argwohn gegenüber den russischen Motiven und es gibt ebenso große Meinungsverschiedenheiten. Zum Beispiel behaupten die Amerikaner, daß das russische Ziel die Errichtung eines internationalen Kommunismus sei. Eine andere Ansicht ist, daß infolge von bestimmten unabänderlichen Faktoren, wie geographische Lage, Klima und Volkscharakter, Rußlands Ziel noch immer das gleiche sei wie vor über einem Jahrhundert: Die Verankerung des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen russischen Einflusses am östlichen Mittelmeer und am Persischen Golf. Der Weg zu diesem Ziel schließt noch immer die Abschaffung der LInabhängigkeit Persiens und der Türkei ein. Und obwohl Rußland in letzter Zeit versucht hat, diese Länder zu umgehen, wird es sie unter Umständen wieder in den Brennpunkt seiner Interessen bringen. Bezeichnend ist der jüngste Austausch mit Persien; und Rußland wird kaum lange durch die persische Abfuhr zurückgehalten werden.
Raymond Aron, der bekannte französische Kommentator hat kürzlich die britische Haltung in internationalen Angelegenheiten als einen „dynamischen Pessimismus" bezeichnet. Für manche scheint eine solche Haltung dem Nahen Osten gegenüber gerechtfertigt zu sein. Sicher sprechen zugunsten der Sowjets einige schwerwiegende Faktoren: Zunächst die Beseitigung einer Vormachtstellung im Nahen Osten. Das begann mit dem Zusammenbruch des otto-manischen Reiches und dem Versäumnis Großbritanniens und Frankreichs, einen Stellvertreter einzusetzen. Mit der Abschaffung der britischen Vorherrschaft in Indien wurde dieser Prozeß fortgesetzt. Diese Schwächung der westlichen Macht hatte mehr als alles andere die antiwestliche Gesinnung zur Folge, von der die Sowjetunion im Augenblick profitiert. Ferner haben wir den sowjetischen Anspruch, für alle Beschwernisse des Ostens, einschließlich des Kolonialismus, eine „wissenschaftliche" Lösung gefunden zu haben; dazu kommt das neue sowjetische Ansehen wegen seiner technologischen Erfahrung. Außerdem gibt es das eindrucksvolle „Schaufenster“, welches in den sechs sowjetischen Moslem-Republiken, die an den Nahen Osten angrenzen, errichtet worden ist. Schließlich ist die Sowjetunion jetzt in der Lage, aufgrund ihrer ungeheuren Reserven akademisch geschulter Fachleute in organisierter Forschungsarbeit für jegliches Problem im Nahen Osten einzusetzen — sei es politisch, wirtschaftlich oder kulturell. Lind es ist größtenteils dieser Faktor, der es der Sowjetunion ermöglicht, sich über die Köpfe des Westens hinweg an die Völker des Nahen Ostens zu wenden.
Doch die Sowjetunion hat auch mit ernstlichen Nachteilen zu kämpfen, was sich der Westen ständig vor Augen halten sollte. Trotz aller ihrer triumphierenden Propaganda ist die Sowjetunion durch die Widersprüchlichkeit in ihrer Politik doch stark behindert, einer Politik, die den Nationalismus bei den Moslem-Völkern der LI. d. S. S. R. unterdrückt und ihn im Nahen Osten unterstützt. Die früheren Versuche der Sowjetunion, die Politik in Persien und Afghanistan zu beeinflussen, waren äußerst ungeschickt, und es bleibt abzuwarten, ob sie in der arabischen Welt erfolgreicher sein werden. In sowjetischen Stellungnahmen zum Nahen Osten sind schon Zeichen einer Unentschlossenheit zu erkennen; wen soll man unter-stützen; die Vereinigte Arabische Republik oder den Irak? Die Geschmeidigkeit der sowjetischen Politik, die so viele bewundern, ist oft nur eine Folge von Wankelmut. Und schließlich sind die sowjetischen Pläne für eine wirtschaftliehe und kulturelle Beeinflussung des Nahen Ostens mit vielen Schwierigkeiten verbunden, von denen der Mangel an Erfahrung im Bank-und Versicherungswesen und das noch immer wichtige Ansehen der westlichen Sprachen und Kultur nicht die geringsten sind.
Was auch immer die Vor-und Nachteile der sowjetischen Position sein mögen, es besteht kein Zweifel, daß sie für die westliche Position im Nahen Osten eine ernste Bedrohung darstellt. Was kann man dagegen tun? Ein oft vorgebrachter Lösungsvorschlag ist, daß Großbritannien jetzt aufhören sollte, die falschen Leute zu unterstützen — die reaktionären Regierungen, die Scheichs, usw. — und dafür die Verbindung mit den „richtigen“ Leuten aufnehmen sollte. Doch wer diese „richtigen Leute“ sind, ist nicht so leicht zu entscheiden, wie einige Journalisten und andere mit wenig oder gar keiner praktischen Erfahrung in den Völkern und der Politik des Nahen Ostens zu glauben scheinen. Außerdem sind in jedem fremden Land die fremden diplomatischen Vertreter ordnungsgemäß bei dem herrschenden Regime akkreditiert, und die Regierungen des Nahen Ostens, so wie andere, verübeln es gewöhnlich, wenn ausländische Vertreter versuchen, mit der Opposition in Verbindung zu treten und deren Absicht, nicht nur die Regierung, sondern auch das Regime gewaltsam zu stürzen, unterstützen. Gerade das war die Methode, die die sowjetischen Vertreter mit so geringem Erfolg anwandten und von der sie nun — jedenfalls vorläufig — abgelassen haben.
Es ist nicht meine Absicht oder Aufgabe, Möglichkeiten vorzuschlagen, mit denen man der sowjetischen Taktik im Nahen Osten begegnen kann. Aber eines muß ich noch sagen, bevor ich zum Schluß komme. Ich erwähne hier die systematische Forschung und Ausbildung, die in der Sowjetunion im Hinblick auf den Nahen Osten durchgeführt werden. Der Westen ist in dieser Beziehung ernstlich hinter der Sowjetunion zurückgeblieben. Großbritannien ist einmal durch seine Erfahrung und sympathische Handhabung der Probleme im Nahen Osten ein Beispiel für die Welt gewesen. Doch heute, wo eine viel größere Notwendigkeit für Verständigung besteht, sind unsere Bemühungen völlig unzureichend. In den orientalischen Studienseminaren an den Universitäten wird viel zu wenig Wert auf die laufenden Ereignisse und die modernen Formen der nah-östlichen Sprachen gelegt. Und soweit ich feststellen konnte, beschäftigt sich keine Universität oder wissenschaftliche Gesellschaft in England mit einem regelmäßigen Studium der ungeheuren Produktion von Veröffentlichungen, die über jeden denkbaren Gesichtspunkt der Angelegenheiten im Nahen Osten e*). rscheinen In diesen Veröffentlichungen steckt viel Arbeit, der eine weite Bildung und Erfahrung zugrunde liegt. Sie alle spiegeln — direkt oder indirekt — die sowjetische Politik wider. Das Studium dieser Veröffentlichungen ist daher unentbehrlich für ein richtiges Verständnis der Gefahren aber auch der Schwäche sowjetischer Politik.
Politik und Zeitgeschichte
AUS DEM INHALT DER NÄCHSTEN BEILAGEN:
Henry Bernhard: „Gustav Stresemann"
Joseph M. Bochenski: „Die sowjetische Philosophie der Gegenwart"
Hans Buchheim: „Das Dritte Reich“
Leonhard Froese: „Der „alte" russische Mensch in der neueren sowjetischen Literatur"
G. F. Hudson: „Mao, Marx und Moskau"
Henry A. Kissinger: „Auf der Suche nach Stabilität"
Gerhard v. Mende: „Die Situation der Turkvölker in der UdSSR"
Heinrich Uhlig: „Hitlers Einwirkung auf Planung und Führung des Ostfeldzuges bis 1943" „Pekings Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland" * • • ; * • * : „Geschichte • der sowjetischen Sicherheitsorgane"