Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Leo Trotzki | APuZ 3/1957 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 3/1957 Das Baltikum als Problem der internationalen Politik Leo Trotzki Notwendigkeit und Grenzen der Koexistenz

Leo Trotzki

„Es gibt keinen besseren Bolsdtewiken als Trotzki.“

(Lenin am November 1917 im Petrograder Parteikomitee)

„Die trotzkistisclt-sinovvjetiscken Politiker erwiesen sich als politische Gattner, als politische Doppelzüngler.“

(S. 335 des Stalinistischen Kurzen Lehrgangs der Geschichte der KPdSU)

persönliclt ist er vermutlich der fähigste Mann im gegenwärtigen Zentralkomitee (Lenin über Trotzki in Notizen vom 24. Dezember 1922, die er dem nächsten Parteitag zuleiten wollte)

• Der „Trotzkismus“ hat den Despoten von 1905 und den Menschewiki, nicht minder aber Stalin, seinen Helfern und Nachfolgern immer wieder zu schaffen gemacht. Ausgehend von der Lehre des „Sozialismus in einem Lande“ bekämpfte Stalin ab 1924 Trotzkis Theorie der Permanenten Revolution, ging zu persönlichen Beschuldigungen über, die sich gegen Trotzkis während der Revolution eingenommene Haltung richteten und in maßlose Hetze ausmündeten. Schließlich stand im Zentrum der großen Säuberungen der Jahre 1936— 38 die Behauptung, Trotzki habe seit den ersten Tagen der Sozialistischen Oktoberrevolution in einer Verschwörung gegen Lenin, gegen die „Partei“, gegen den Sowjetstaat gestanden.

Der Trotzkismus lebte, auch nachdem Stalin seinen Urheber 1940 in Mexiko hatte ermorden lassen, weiter. Trotzkist zu sein, war eine Beschuldigung, die in den Jahren danach gegen „Parteifeinde“ immer wieder erhoben worden ist. Die deutschen Kommunisten Paul Merker und Lex Ende wurden 19 50 vom Zentralkomitee der SED der Zusammenarbeit mit trotzkistischen Agenten beschuldigt. Der Tscheche Slansky gab in seinem Prozeß zu, mit den Methoden des „trotzkistischbucharinistischen Verschwörerzentrum“ gearbeitet zu haben. Kurt Müller „lancierte“, wie man ihm vorwarf, trotzkistische Elemente.

Chruschtschow erörterte in seiner Geheimrede Stalins Kampf gegen die Trotzkisten. Angesichts dieser Tatsache, der Erwähnung Trotzkis auch in verschiedenen anläßlich des 20. Parteitages von der KPdSU herausgegebenen Dokumenten, muß die Frage erhoben werden: Ist der Trotzkismus damit rehabilitiert, welche Folgen würde eine solche Rehabilitierung haben? Lind weiter: Welche Bedeutung kommt Trotzki und seinen Lehren für unsere Zeit zu?

Auf diese sich stellenden Fragen wollen die folgenden kurzen Ausführungen eine Antwort versuchen.

Das Leben eines Revolutionärs

Als der damals 3jährige Trotzki in London der Redaktion der später so berühmt gewordenen Zeitschrift „Iskra“ (Trotzki: „Das war eine glänzende Literatur, die wissenschaftliche Tiefe mit revolutionärer Leidenschaft vereinigte.“) beitrat, benutzte er den Parteinamen „Feder“, den er schon vor seiner Flucht in Samara als Mitglied des inländischen Stabes der „Iskra“ gebraucht hatte. Dieser Name spielte auf die Gewandtheit Trotzkis als Schriftsteller an, die in der Tat eine der bedeutendsten Komponenten seiner Persönlichkeit war. Nur die Entwicklung Trotzkis zum Revolutionär hat in seinem Leben gleiches Gewicht gewonnen. Beide Komponenten befruchteten sich gegenseitig: Seine schriftstellerische Tätigkeit stellte Trotzki überwiegend in den Dienst der Revolution. Sein Hauptbeitrag zur bolschewistischen Lehre ist die Theorie der „Permanenten Revolution“, die auch Gegenstand eines seiner Werke gewesen ist. 1) Auch Trotzkis Erfahrungen als Revolutionär haben ihren schriftstellerischen Niederschlag gefunden. 2) Mit Recht hat Max Eastman gesagt, daß Trotzki die Geschichte so brillant beschrieb, wie er sie gemacht hatte. Lassen wir die „Feder“ selbst mit einer Skizze seines Lebenslaufs zu Wort kommen „Mein Geburtstag fällt auf den Tag der Oktoberrevolution. Mystiker und Pythagoräer mögen daraus Scltlüsse ziehen, die ihnen zusagen. Ich selbst habe dieses kuriose Zusammentreffen erst drei Jahre nach der Oktoberrevolution entdeckt. Neun Jahre lebte idt ununterbrodien in einem entlegenen Dorfe. Acht Jahre besuchte ich die Mittelsdtule. Ein Jahr, nachdem ich die Schule beendet hatte, wurde idd zum erstenmal verhaftet. Als Universitäten dienten mir, wie vielen meiner Altersgenossen, Gefängnisse, 'Verbannung und Emigration. In den zaristischen Gefängnissen saß ich zwei Mal, insgesamt etwa vier Jahre; in der zaristischen Verbannung verbrachte idi das erste Mal annähernd zwei Jahre, das zweite Mal einige Wochen. Zweimal bin ich aus Sibirien geflohen. Als Emigrant lebte ich insgesamt zwölf Jähre in verschiedenen Ländern Europas und Amerikas, davon zwei Jahre vor der Revolution von 1905 und beinahe zehn Jahre nadt ihrer Niedersjchlagung. Während des Krieges wurde idi im Hohenzollernschen Deutsddand in contumaciam zu Gefängnis verurteilt (1915), im folgenden Jahr aus Frankreich nach Spanien ausgewiesen, von wo idi nach einem kurzen Gefänghisaufenthalt in Madrid und nadh. einem etwa einmonatigen Aufenthalt unter Polizeiaufsicht in Cadiz nach Amerika ausgewiesen wurde.

Dort erreichte midi die Nachridit von der Februarrevolution. Unterwegs aus New York nach Rußland, verhafteten mich die Engländer im März 1917 und hielten midi einen Monat im Konzentrationslager zu Kanada fest. Idi beteiligte mich an den Revolutionen von 1905 und 1917, war Vorsitzender des Petersburger Sowjets der Deputierten zuerst im Jahre 1905 und dann 1917. Idi nahm nahen Anteil an dem Oktoberumsturz und war Mitglied der Sowjetregierung. In der Eigensdiaft eines Volkskommissars des Auswärtigen führte ich in Brest-Litowsk mit den Vertretern Deutschlands, Österreich-Ungarns, der Türkei und Bulgariens die Friedensverhandlungen. In der Eigenschaft des Volkskommissariats für Kriegs-und Marinewesen widmete ich fünf Jahre der Organisation der Roten Armee und dem Aufbau der Roten Flotte. Während des'Jahres 1920 übernahm ich daneben die Leitung der Wiederäufrichtung des damals desorganisierten Eisenbahnwesens. . . .

Im Januar 1928 schickte mich die heutige Sowjetregierung in die Verbannung. Ein Jahr verbrachte ich an der Grenze Chinas. Im Februar 1929 . wurde ich in die Türkei ausgewiesen und schreibe diese Zeilen in Konstantinopel."

Dieser gedrängten Darstellung sind noch einige ergänzende Worte beizufügen. Trotzki, 1879 als Leo Davidowitsch Bronstein geboren, war das Kind eines jüdischen Gutsbesitzers in der Ukraine, der durch Sparsamkeit, Geschick und Fleiß zu gewissem Wohlstand gekommen war. Schon als Schüler in Odessa und Nikolajew kam Trotzki — wohl durch Beobachtung sozialer Ungerechtigkeiten und politischer Diskriminierungen einzelner Nationalitäten veranlaßt — in Berührung mit revolutionären Gedankengängen, die damals ihre Verkörperung in dem „Südrussischen Arbeiterbund“ fanden. Noch bevor er in engere Verbindung zu der Sozialdemokratischen Partei Rußlands getreten war, nahm Trotzki an den südrussischen Streiks des Jahres 1897 regen Anteil, was zu seiner ersten Verhaftung (1898) und Flucht aus Sibirien nach Westeuropa (1902) führte.

Die Streitigkeiten, denen Trotzki im Londoner Redaktionskollegium der „Iskra“ begegnete, spiegelten die Kämpfe wider, die sich zwischen den beiden großen Blocks der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands (SDAPR) abspielten und auf dem II. Kongreß dieser Partei, abgehalten 1903 in London, offen in Erscheinung traten. Die von Lenin gewonnene Mehrheit bildete von da an die bolschewistische Fraktion der SDAPR, während die Gruppe um Martow auf diesem Parteitag in der Minderheit blieb und deswegen „Menschewiki" genannt wurde. Trotzki hatte trotz persönlicher Sympathie für Lenin mit den Menschewiki gestimmt. Wenn er auch nicht lange auf der menschewikistisehen Linie blieb (schon 1904 trat er aus der Minderheitsfraktion aus), so kehrte er doch erst zu Lenins Organisation zurück, als dessen Fraktion 13 Jahre später in der Oktoberrevolution von 1917 gesiegt hatte. Dennoch zeigt Trotzkis Weg nach 1904, daß er nichts weniger als ein Opportunist war.

Im Februar 1905 kehrte er nach Rußland zurück und beteiligte sich an der Revolution dieses Jahres, in der er, 26 Jahre alt, Vorsitzender des Petersburger Sowjets wurde. Nach zwei in Petersburger Gefängnissen verbrachten Jahren kam er im Februar 1907 auf dem Wege zu seinem Verbannungsort Obdorsk nach Beresow. Hier ergriff er sofort eine günstige Gelegenheit zur Flucht — 700 km im Rentierschlitten vom Ob zum Ural — und gelangte glücklich nach Finnland. Die Jahre seiner zweiten Emigration bis zum Kriegsausbruch verbrachte Trotzki meist in Wien, hier lernte er die österreichische und deutsche Sozialdemokratie kennen. Seine überwiegend negative Beurteilung dieser Parteien wurde für ihn durch den Zusammenbruch der Internationale bei Kriegsausbruch (1914) bestätigt. Im August 1914 mußte Trotzki als Russe Österreich schleunigst verlassen. Über die Schweiz gelangte er im November 1914 nach Frankreich. Seinen Lebensunterhalt bestritt er damals — wie während der gesamten Emigrationszeit — durch journalistische Arbeiten. Auf der Konferenz internationaler Sozialisten, die im September 1916 in Zimmerwald (Schweiz) stattfand, traf Trotzki Lenin wieder. Dessen Auffassungen begann er sich jetzt zu nähern.

Nach der Konferenz gewann die Antikriegsbewegung in allen europäischen Ländern an Boden. In Deutschland verstärkte sich die Tätigkeit der Spartakisten Die von Trotzki in der Pariser Emigrantenzeitung „Nasche Slowo“ betriebene scharfe Agitation gegen Krieg und Zarismus führte schließlich zu seiner Ausweisung aus Frankreich (September 1916). Über Spanien ging er nach New York, der „märchenhaft prosaischen Stadt des kapitalistischen Automatismus, wo in den Straßen die ästhetische Theorie des Kubismus und in den Herzen die sittliche Philosophie des Dollars herrscht“ Dort erreichte ihn die Nachricht, daß die Revolution in Petersburg ausgebrochen sei.

Anfang Mai 1917 kam Trotzki in Rußland an. Es war selbstverständlich, daß er sich in den Petersburger Sowjet begab, dessen Vorsitzender er schon 1905 gewesen war. An der Seite Lenins begann er den Kampf gegen den „Prahlhans“ (so Lenin) Kerenski und seine Provisorische Regierung, einen Kampf, der Trotzki nach den Julitagen („Alle Macht den Sowjets“) für einige Wochen ins Gefängnis, Lenin aber wieder in die Illegalität führte.

Wie schon vor Lenins Ankunft im April 1917 waren Stalin, Kamenjew und Sinowjew ohne klare Linie. „Lenin ist nicht da," sagte Muratow, „von den übrigen hat allein Trotzki den Kopf nicht verloren."

Sofort nach seiner Haftentlassung bereitete Trotzki unter dem Vorwand, die Bolschewik! in die Verteidigung Petersburgs gegen den Angriff des „konterrevolutionären“ Generals Kornilow einzuspannen, den bewaffneten Aufstand vor. Aus der Neuwahl des Petersburger Sowjets ging Trotzki als Vorsitzender hervor. In der entscheidenden letzten Woche verließ er den Smolny nicht mehr.

Lenin traf nach 4monatiger Abwesenheit in Petersburg ein. Das Winterpalais, der Sitz der Regierung Kerenski, war bereits umstellt.

Es wurde genommen, die Revolution hatte gesiegt. Wenige Tage darauf sagte Lenin im Petersburger Parteikomitee: „Es gibt keinen besseren Bolschewiken als Trotzki".

Wie recht er damit hatte, zeigte sich in den Jahren der Bürgerkriege. Trotzki hatte zunächst als Volkskommissar des Äußeren die Verhandlungen in Brest-Litowsk geführt. Im März 1918 wurde er Volkskommissar für den Krieg und Vorsitzender des Obersten Kriegsrats.

Im Bürgerkrieg entfalteten Trotzkis LInbeugsamkeit, seine Willenskraft, seine Entschlußfähigkeit sich auf das Glänzendste. Zweieinhalb Jahre eilte er in dem Panzerzug des Vorsitzenden des Revolutionären Kriegsrats von Brennpunkt zu Brennpunkt. 105 000 Kilometer legte er auf diese Weise zurück. Der „Zug“ war für damalige sowjetische Verhältnisse erstaunlich modern mit einer Druckerei, einer Radio-und Telegrafenstation, einer Bibliothek, einer Garage und einem Bade-betrieb eingerichtet. Zum „Zug" gehörte auch eine kleine Elitetruppe. Durch Trotzkis Eingreifen wurden Kasan gerettet, die Lage an der Süd-front wiederhergestellt und Petersburg gehalten. Überall, wo der Zug erschien, verflogen die besorgniserregenden Gerüchte, die Stimmung festigte sich.

Typisch für Trotzkis Haltung im Bürgerkrieg ist die Geschichte der Verteidigung von Petersburg. Der finische Meerbusen schien von der englischen Flotte beherrscht, General Judenitsch, der Oberbefehlshaber der vorzüglich ausgerüsteten Nordwestarmee der „Weißen“, rückte auf Petersburg vor. Die 7. sowjetische Armee floh, Waffen und Train zurücklassend, in Richtung auf die Stadt. Sinowjew, damals in sowjetische Armee floh, Waffen und Train zurücklassend, in Richtung auf die Stadt. Sinowjew, damals in Petrograd verantwortlich, sandte pessimistische Berichte an Lenin. Dieser war zu der Überzeugung gekommen, daß Petersburg wegen der schwierigen Lage an anderen Fronten (Orel war von den Weißen genommen, Tula bedroht) aufgegeben werden müsse. Da setzte Trotzki seine Meinung, daß Petersburg um jeden Preis gehalten werden müsse, durch. Er eilte nach Petersburg 6). Über die Lage dort sagt er 7):

„Es waren außerordentliche Maßnahmen nötig, denn der Feind stand vor den Toren. Wie stets in solchen Fällen, stützte ich mich auf die Truppenkolonne meines Zuges. Auf diese Menschen konnte man sich in den schwierigsten Situationen verlassen. Sie kontrollierten, übten einen Drud^ aus, stellten Verbindungen her, ersetzten die Untauglichen, stopften die Lücken aus. Von dem offiziellen Apparat, der jegliches Gesidit verloren hatte, stieg ich zwei, drei Stufen tiefer hinab: zu den Bezirksorganisationen der Partei, zu den Werkstätten, Fabriken, Kasernen. In Erwartung der Libergabe der Stadt an die Weißen hatte niemand den Mut, sich besonders hervorzutun. Sobald man aber unten von dem Gefühl erfaßt wurde, Petrograd werde nidtt preisgegeben, sondern, wenn es dazu kommen sollte, in den Straßen und auf den Plätzen verteidigt werden, schlug die Stimmung jäh um.

Die Kühneren und Aufopferungsfähigen erhoben die Häupter. Abteilungen aus Männern und Frauen verließen mit Sappeurinstrumenten die Fabriken und Werkstätten. . . . Nicht wenige Frauen wußten die Schußwaffe zu handhaben, nidit wenige stellten sich an die Maschinengewehre. Die ganze Stadt wurde in Bezirke eingeteilt, unter Leitung von Arbeiterstäben. Um die wichtigsten Punkte zog man Stacheldraht. Es wurden eine Reihe Stellungen für die Artillerie ausgewählt und die Schußziele vorher bestimmt. Auf den Plätzen und an den wichtigsten Straßenkreuzungen standen an die sedizig Geschütze unter Deckung. Die Kanäle, Gärten, Mauern, Wände und Häuser wurden befestigt. An der Stadtperipherie und die Newa ent- lang wurden Schützengräben ausgeworfen. Der ganze südliche Stadtteil verwandelte sich in eine Festung. In vielen Straßen und auf Plätzen erstanden Barrikaden. Aus den Arbeitervierteln wehte ein neuer Geist in die Kasernen, in die Etappe, in die Armee an der Front. . . .

Wie immer in schwierigen Augenblicken, hielt ich es für notwendig, zuallererst der Armee und dem Lande die grausame Wahrheit zu enthüllen. Ich teilte der Öffentlid'ikeit den sinnlosen Rückzug mit, der am gleidten Tage erfolgt war. , Die Kompanie eines Schützenregiments ist in Aufregung geraten über eine feindlidte Kette an ihrer Flanke. Der Regimentskommandeur hat den Befehl zum Rüd^zug erteilt. Fludrtartig ist das Regiment adtt bis zehn Werst zurückgegangen, bis nach Alexandrowka. Die Nachprüfung hat ergeben, daß sidt an der Flanke eine unserer eigenen Abteilungen befunden jedodi hat. . . Das zurückßutende Regiment hat sich als gar nicht so schlecht gezeigt. Sobald man ihm das Vertrauen zu sidt selbst zurüd^gegeben hatte, ist es unverzüglidt umgeschwenkt und hat, bald trotz der Witterung im Eilschritt, bald im Marsch, kalten schweißbeded^t, adtt Werst in einer Stunde gemadtt, den an Zahl schwachen Gegner hinausgeworfen und unter kleinen Verlusten seine alten Stellungen wieder eingenommen. In dieser kleinen Episode habe idt zum ersten und einzigen Male in meinem Leben die Rolle des Regiments-kommandeurs gespielt. Als die rückflutenden Ketten den Divisionsstab in Alexandrowka dicht bedrängten, bestieg ich das erste Pferd, das ich fand, und wendete die Reihen um. Im ersten Augenblick entstand eine Verwirrung; nicht alle begriffen, um was es sich handelte, vereinzelte setzten den Rückzug fort. Aber zu Pferd holte ich sie Mann für Mann zurück. Jetzt erst bemerkte ich, daß hinter mir her meine Ordonanz Koslow jagte, ein früherer Soldat, ein Bauer aus der Nähe von Moskau. Er war in einem Rausch. Mit einem Revolver in der Hand herumfuchtelnd, lief er die Reihen entlang und schrie aus allen Leibeskräften: , Keine Angst, Kinder, der Genosse Trotzki führt euch . . /Jetzt nahm der Angriff das gleiche Tempo wie früher der Rückzug.

.. . Der Antrieb war gegeben. Ich fühlte mit meinen ganzen Sein, daß wir Petrograd halten würden.“

Trotzkis Schilderungen werden durch die seiner Gegner bestätigt. Kirdezow, ein Mitarbeiter Judenitschs, schreibt

„Schon am 16. Oktober traf an der Petrograder Front eiligst Trotzki ein, und die Verwirrung des roten Stabes machte seiner glühenden Energie Platz. Einige Stunden vor dem Fai! Gatschinas versuchte er nodi, den Angriff der Weißen aufzuhalten; als er aber sieht, daß das nicht möglich ist, verläßt er eiligst die Stadt, um die Verteidiger von Zarskoje zu organisieren. Größere Reserven sind noch nid^t angekommen, aber er sammelt hastig alle Petrograder Kriegsschüler, mobilisiert die ganze männliche Bevölkerung Petrograds, treibt die rotarmistischen Abteilungen mit Masdrinengewehren (?!) wieder vorwärts und bringt durch seine energisdien Maßnahmen alle Zugänge zu Petrograd in Verteidigungszustand . . .

Trotzki gelang es, in Petrograd gesinnungsstarke kommunistische Arbeiterabteilungen zu organisieren und sie in den Mittelpunkt des Kampfes zu werfen. Nadi dem Zeugnis des Stabes Judenitschs waren es diese, und nicht (?) die rotarmistischen Abteilungen, die sich neben den Matrosenbataillonen und den Kriegsschülern wie die Löwen geschlagen haben. Sie attadderten die Tanks mit vorgehaltenen Bajonetten, ganze Reihen von ihnen sanken unter dem mörderischen Feuer der Stahlungeheuer dahin, die übrigen aber fuhren standhaft fort, ihre Stellungen zu verteidigen.“

(Die Fragezeichen im Text stammen von Trotzki)

Auch in diesem Augenblick des Sieges über die verhaßte Intervention zeigte sich Trotzki als Politiker. In seinem am 24. Oktober 1919 an Armee und Flotte erlassenen Befehl sagte er:

„Aber auch jetzt, im Augenblick der erbittertsten Kämpfe gegen den Mietling Englands, Judenitsdi, fordere idt von euch: vergeßt

niemals, daß es nicht nur ein England gibt. Neben dem England der Profite, der Gewalt, der Bestechung, der Blutgier existiert das England der Arbeit, der geistigen Macht, der großen Ideale, der internationalen Solidarität. Gegen uns kämpft das England der Börse, das niedrige und ehrlose England. Das werktätige England, sein Volk ist mit uns.“

Am Ende des Bürgerkriegs war Trotzkis, des Helden der Revolution und des Bürgerkriegs, Popularität auf dem Höhepunkt. Selbst Lenins Ansehen beim Volke war nicht größer. Trotzkis strategischer Weitblick, seine Rednergabe und sein Verhältnis zu Lenin schienen ihm diese Position auf Lebenszeit zu sichern. Lind dennoch war er 5 Jahre später aus Partei und Zentralkomitee ausgeschlossen und auf dem Wege in die Verbannung nach Alma-Ata. Wie kam es dazu?

Lenin hatte in seinen letzten Lebensjahren nur den Charakter nicht Stalins klar erkannt, sondern auch Mittel gesucht, die Macht des aufgekommenen und von Stalin beherrschten „Parteibürokratismus" zu brechen. Dafür, daß die Parteibürokratie diese Bedeutung erlangt hatte, trugen allerdings Lenin und Trotzki eine erhebliche Verantwortung Der X. Parteitag (8. März 1921) hatte auf den von Trotzki unterstützten Vorschlag Lenins hin eine Resolution „Über die Einheit der Partei“ angenommen, die jede Abweichung von der Parteilinie mißbilligte, jedes Anzeichen von „Fraktionsmacherei“ verbot. Ferner hatte der X. Parteitag gebilligt, daß der von freiheitlich-sozialistischen Elementen getragene Aufstand der Kronstädter Matrosen („die weißgardistisdre Meuterei der Kronstädter Konterrevolutionäre“) blutig niedergeschlagen worden war. Trotzki hatte auch hieran erheblichen Anteil Lenin und Trotzki hatten damit selbst einen schweren Schlag gegen die innerparteiliche Demokratie geführt, dessen Folgen zu beseitigen sie sich jetzt bemühten.

Stalins Verhalten während Lenins erster Krankheit führte dazu, daß Lenin sich dazu entschloß, die persönlichen Beziehungen zu ihm abzubrechen Schon vorher hatte er Trotzki vorgeschlagen, einen Block, eine gemeinsame Kampffront, gegen die Staatsbürokratie und gegen das Organisationsbüro des Zentralkomitees zu bilden. Trotzki hatte den Darauf XV. Vorschlag angenommen. geht der Beschluß des Parteitages zurück, eine Zentrale Kontrollkommission, heute eine Einrichtung aller kommunistischen Parteien, zu bilden. Der weiteren Anregung Lenins, er solle sein Stellvertreter — und damit Nachfolger — auf dem Posten des Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare werden, trat Trotzki jedoch nicht näher. Er unternahm nichts, als er schon vor Stalins Tod erkannte, daß sich die in der Bildung begriffene, aus Stalin, Kamenjew und Sinowjew bestehende Troika gegen ihn als den gegebenen Nachfolger Lenins richtete. Mehr: Auch als ihn die Nachricht vom Tode Lenins in Tiflis erreichte, ließ er sich durch ein Telegramm Stalins abhalten, nach Moskau zurückzukehren. Nicht einmal, als in den kommenden Monaten auf ein in der „Prawda“ gegebenes Signal hin eine wütende Hetze in der Öffentlichkeit gegen Trotzki und den „Trotzkismus“ einsetzte, brach er zur Bestürzung seiner Freunde und zum Erstaunen der Welt seine „Politik des Schweigens".

Dieses schwerwiegende Versagen gegenüber den Forderungen der Revolution, wie Trotzki sie verstand, ist durch die Stärke seiner Gegner nicht zu erklären. Die Troika entzweite sich schon im Sommer 1926. Sinowjew und Kamenjew bildeten mit Trotzki einen Block, dem später in den Säuberungen eine so große Bedeutung zugesprochen wurde. Das Einzige jedoch, was die Sache sofort, und zwar zu seinen Gunsten, entschieden hätte, tat Trotzki nicht: Er kämpfte nicht im Zentralkomitee, er appellierte nicht an seine alten Kampfgefährten — Stalin hatte keine —, er versuchte nicht einmal, die Massen für sich zu gewinnen. Stalin dagegen dirigierte die Parteibürokratie und brachte auf dem XV. Parteitag im Dezember 1927 eine Mehrheit zusammen, die Trotzki, Sinowjew, Kamenjew, Radek und andere, die dem Block angehörten, aus der KPdSU ausschloß. Die Erklärungen, die Trotzki selbst für seine Haltung gegeben hat, überzeugen nicht. Selbst wenn Stalin ihn in dem nach Tiflis gesandten Telegramm über den Tag von Lenins Begräbnis getäuscht hat, so war das kein Grund, nicht dennoch zurückzureisen und nach dem Begräbnis tür die Revolution — Trotzki war der Meinung, daß ihr Schicksal auf dem Spiel stand — zu kämpfen. Trotzki gibt keine Erklärung darüber, warum er auf den von Lenin gemachten Vorschlag, sein Stellvertreter zu werden, nicht eingegangen ist. Auch seine zeitweilige Erkrankung kann nicht diese selbstzerstörerische Passivität begründen, wenngleich sie mitgewirkt haben mag.

Der Schlüssel für sein Verhalten dürfte in seiner Persönlichkeit, in seinen Anlagen zu suchen sein. Fühlte er sich so sehr als Revolutionär, als Oppositioneller, daß er die höchste Macht — im Unterbewußtsein — nicht wollte? Verdeckten seine rationalen Erklärungen nur dieses Nicht-wollen? Kämpfte er nicht um die Macht, weil er den Kampf angesichts seiner inferioren Gegner nicht nötig zu haben glaubte? Inferior waren die Gegner, insbesondere Stalin, jedoch auf einem Gebiet nicht: in der Technik des Machtkampfes. An Mut hat es Trotzki keinesfalls gefehlt. Seine Haltung in den Revolutions-und Bürgerkriegsjahren bürgt dafür. Stalin war auch in den entscheidenden Jahren 1924 bis 1927 noch nicht so gefürchtet wie nach den großen Säuberungen. Trotzki scheint die Macht nicht gewollt zu haben. Er kämpfte auch, nachdem er aus der Sowjetunion ausgewiesen war, vom mexikanischen Exil aus nur mit geistigen Waffen, mit der Feder, gegen Stalin. Dieser schlug zurück wie er es als Machtmensch verstand: Mit brutaler Gewalt.

Nachdem er sich im Vollbesitz der Macht wußte (XVII. Parteitag der Sieger 1934), wandte sich Stalin gegen die im Lande befindlichen Angehörigen des Blocks von 1926. Im Zentrum der drei gegen führende Bolschewiken gerichteten, die Ausschaltung aller potentiellen Gegner bezweckenden, Moskauer Prozesse standen Beschuldigungen gegen den nicht anwesenden Trotzki:

„Hauptinspirator und Hauptorganisator dieser ganzen Bande von Mördern und Spionen war der Judas Trotzki“ 13).

Aus den Moskauer Geständnissen ergab sich weiter, daß die Trotz

Aus den Moskauer Geständnissen ergab sich weiter, daß die Trotzkisten einen Angriff Deutschlands und Japans auf die Sowjetunion hervorzurufen versucht hatten. Radek gestand, daß ihm Trotzki insgeheim brieflich vorgeschlagen habe, den Kapitalismus wiedereinzuführen und Rußland dem Mikado und Hitler auszuliefern. Ein deutscher Kommunist, Fritz David, sagte im Sinowjew-Kamenjew-Prozeß aus, er habe von Trotzki den Auftrag erhalten, Stalin zu ermorden. — Nichts von alledem traf zu, aber: was den Trotzkisten vorgeworfen worden war, einen Pakt mit Hitler vorbereitet zu haben, Stalin tat es. Er schloß den Pakt mit Hitler ab. Und die Mordpläne? Stalin, der Schakal im Kreml, wie ihn Trotzki nach dem Hitlerpakt nannte, war es, der sie ausführen ließ:

Am 20. August 1940 wurde Leo Trotzki in Mexiko von Jascon-Mornard, einem Agenten des NKWD, ermordet.

In seinem unvollendet gebliebenen Werk, der Stalin-Biographie 14), hatte Trotzki noch gesagt:

„Mehr als zehn Jahre vor den berüchtigten Moskauer Prozessen hatte er (Stalin) Kantenjew und Dzersdtinski an einem Sommer-abend in den Ferien, bei einer Flasdre Wein, anvertraut, dafl es seine hödiste Freude im Leben wäre, einen Feind auszuwählen, alles sorgfältig vorzubereiten, um unbarmherzige Rache zu üben und dann schlafen zu gehen.“

Die Permanente Revolution und der Trotzkismus

Trotzkis Werdegang als Revolutionär und Politiker brachte es mit sich, daß er sich mehr mit Polemik und der Darstellung von Zeit-ereignissen zu befassen hatte als mit theoretischen Arbeiten. Die Anteilnahme Trotzkis am wechselnden revolutionären Geschehen erklärt auch, daß die Angriffe seiner Gegner auf den „Trotzkismus“ einen im Laufe der Jahre ganz verschiedenen Inhalt hatten.

Ein von Trotzki ausgesprochener Gedanke wird jedoch lebendig bleiben, solange man sich mit Marxismus sowjetischer Prägung befaßt: Die Theorie der Parmanenten Revolution. Diese Theorie zog ihm heftige Angriffe seiner Gegner zu. Der letzte Angreifer war Stalin mit seiner „Leninschen“ Lehre vom „Sozialismus in einem Lande“. Den Kern der Theorie von der Permanenten Revolution hat Trotzki schon vor dem Oktober 1905 ausgesprochen. Ab November jenes Jahres verfocht er diese Lehre in der gemeinsam mit den Menschewiki herausgegebenen Zeitung „Natsdmlo“ („Anfang“), die er zum begehrtesten Blatt der damaligen Revolutionszeit zu machen verstand. Durch den Verlauf der Revolution von 1905 — Aufeinanderfolge von Bauernunruhen und Streiks bis zum gesamtrussischen Oktoberstreik — fand er seine Ansichten gerechtfertigt* ). Nachdem Trotzki aus Sibirien entkommen war, setzte er von Wien aus in der „Prawda“ seine Argumentation fort. Er verstand jetzt seine Theorie dahin, daß der Weg zur Diktatur des Proletariats über eine bürgerlich-demokratische Revolution gehe. Beide seien miteinander durch eine Kette von revolutionären Ereignissen verbunden. Auf diese Weise entstehe eine Permanenz der revolutionären Entwicklung. Diesem ersten Aspekt fügte Trotzki später 16) einen zweiten und dritten hinzu. Der zweite Aspekt betrifft die Periode nach Eroberung der Macht durch das Proletariat. Für diese Periode sagte Trotzki eine Umgestaltung aller sozialen Beziehungen in beständigen inneren Kämpfen voraus. Bürgerkriege und äußere Konflikte wechselten, so erklärte er, mit Revolutionen der Wirtschaft, der Technik, der Wissenschaft, der Sitten und Gebräuche ab. Auch darin bestehe der permanente Charakter der sozialistischen Revolution Aus dem internationalen Charakter der sozialen Beziehungen, aus der internationalen Struktur der Weltwirtschaft, aus dem Weltmaßstab des Klassenkampfes ergebe sich der dritte, der internationale Aspekt seiner Theorie.

Trotzki sagte weiter, die sozialistische Revolution beginne auf nationalem Boden. Sie könne aber nicht auf diesem Boden vollendet werden. Die Aufrechterhaltung der proletarischen Revolution im nationalen Rahmen könne nur ein provisorischer Zustand sein, wenn auch, wie die Erfahrung der Sowjetunion zeige (so Trotzki im Jahre 1930), von langer Dauer. Bei einer isolierten proletarischen Diktatur wüchsen die inneren und äußeren Widersprüche unvermeidlich zusammen mit den wachsenden Erfolgen. Isoliert bleibend müsse der proletarische Staat schließlich ein Opfer dieser Widersprüche werden. Der Ausweg für ihn bestehe nur in dem Siege des Proletariats der fortgeschrittenen Länder. Eine nationale Revolution sei kein in sich selbst verankertes Ganzes, sie sei nur ein Glied einer internationalen Kette. Die internationale Revolution stelle trotz aller zeitlichen Auf-und Abstiege einen permanenten Prozeß dar. Äußerungen Trotzkis darüber, inwieweit seine Lehre auf Marx und Engels zurückgeht, sind nicht bekannt. Auch sagt Trotzki nichts darüber, inwieweit er auf Purvus Helphand fußt, der sich mit der Permanenz der Revolution gleichfalls befaßt hat 17).

Schon im Kommunistischen Manifest (Abschnitt IV) war gesagt, daß die deutsche bürgerliche Revolution nur das unmittelbare Vorspiel einer proletarischen Revolution sein könne. Die zugkräftigste These des Manifests („Proletarier aller Länder, vereinigt Euch“) deutet den internationalen Aspekt bereits an. Ähnliche Hinweise finden sich z. B. in Karl Marx’ Schrift „Die Klassenkämpfe in Frankreich (1848— 1850)“ sowie in seinen „Allgemeinen Statuten der Internationalen Arbeiterassoziation“, beide in: Karl Marx und Friedrich Engels, Ausgewählte Schriften (Berlin 1951, Band 1, Seite 106 f., Seite 360 f.). Daß die Lehre von der Permanenten Revolution klassisch-marxistisches Gedankengut ist, wird weiter durch folgendes Zitat aus der von Marx und Engels gemeinsam verfaßten „Aussprache der Zentralbehörde an den Bund“ dargetan:

„Während die demokratischen Kleinbürger die Revolution inöglichst rasch und unter Durchführung höchstens der obigen Ansprüche zum Abschlusse bringen wollen, ist es unser Interesse und unsere Aufgabe, die Revolution permanent zu machen, solange, bis alle mehr oder weniger besitzenden Klassen von der Herrschaft verdrängt sind, die Staatsgewalt vom Proletariat erobert und die Assoziation der Proletarier nicht nur in einem Lande, sondern in allen herrschenden Ländern der ganzen Welt so weit vorgeschritten ist, daß die Konkurrenz der Proletarier in diesen Ländern aufgehört hat, und daß wenigstens die entscheidenden produktiven Kräfte in den Händen der Proletarier konzentriert sind.“

Von seinem seit 1905 verfochtenen Standpunkt aus hat Trotzki den Charakter der russischen Revolution vorausgesagt. Zur internationalen Frage schrieb er zwei Monate vor dem Oktober-Umsturz von 1917:

„Der Internationalismus ist für uns keine abstrakte Idee . . sondern ein direktes, leitendes, tiefpraktisches Prinzip. Der sichere entscheidende Sieg ist für uns ohne die europäische Revolution undenkbar. Die permanente Revolution gegen die permanente Schlächterei! Das ist der Kampf, bei dem es um das Schicl^sal der Menschheit geht.“

Auch Lenin läßt in der Formulierung der April-Thesen erkennen, daß sich seine Auffassung des Charakters der Revolution mit der Trotzkis (1. Aspekt) deckt. In der zweiten These sagt er:

„Die Eigenart der gegenwärtigen Lage in Rußland besteht im Über-gang von der ersten Etappe der Revolution, die infolge des ungenügend entwickelten Klassenbewußtseins und der ungenügenden Organisiertheit des Proletariats der Bourgeoisie die Macht gab, zur zweiten Etappe der Revolution, die die Macht in die Hände des Proletariats und der ärmsten Schichten der Bauernschaft legen muß.“

Zur Internationalen Frage sagte er 20a) 7. März 1918: auf dem VI. Parteitag am

„Hier haben wir die größte Schwierigkeit der russisdren Revolution, ihr größtes historisdres Problem: die Notwendigkeit, die internationalen Aufgaben zu lösen, die Notwendigkeit, den Übergang zu vollziehen von unserer Revolution als einer eng nationalen zur Weltrevolution.“

Demgegenüber ließ Stalin im „Kurzen Lehrgang“ (S. 3 3 3) behaupten, daß die Theorie der permanenten Revolution nur zum Hohn auf den Marxismus eine marxistische Theorie haben genannt werden können.

Seine Vorstellung vom internationalen Charakter der Revolution gestattete es Trotzki, darauf hinzuweisen, daß der von Stalin eingeschlagene Weg des Sozialismus in einem Lande zu einem messianischen Nationalismus, zu einem bürokratisch-abstrakten Internationalismus und zur Liquidierung der Kommunistischen Intern«tionale führe Das war 1930, als der sowjetische Nationalismus noch in seinen Anfängen steckte, und immerhin dreizehn Jahre, bevor die in den großen Säuberungen de facto erledigte Komintern von Stalin auch formell aufgelöst wurde. Obwohl diese Beispiele zeigen, daß Trotzki tiefes Verständnis für die Probleme der sowjetischen Revolution und der Entwicklung in der Sowjetunion besaß, ist doch von den Bolschewisten in ihrem Bereich nichts schärfer bekämpft worden als der „Trotzkismus“.

Das Wort „Trotzkismus“ dürfte erstmalig im Jahre 1909 von einem liberalen Gegner, dem Professor Miljukow, gebraucht worden sein der 1917 Mitglied der Provisorischen Regierung wurde. Miljukow bezeichnete damals Trotzkis Voraussage „eines neuen Oktober“ als eine kindliche Idee, die niemand in Europa ernstlich unterstützen werde. Neben dem Liberalen Miljukow kritisierten aber vor 1917 auch die Menschewiki den „Trotzkismus“. Als solcher wurde von ihnen Trotzkis Lehre aufgefaßt, daß der Weg zur Diktatur des Proletariats über die bürgerlich-demokratische Revolution gehe. Von 1917 bis 1923 war jedoch Trotzki als theoretisch und politisch gerechtfertigt anerkannt. „Jetzt ist in Ihrer Straße Feiertag“, sagte man ihm

Die schärfsten Angriffe auf den „Trotzkismus“ setzten ein, als Stalin nach Lenins Tode Trotzki ausschalten wollte und im Herbst 1924 mit der „Leninschen“ Theorie vom Sozialismus in einem Lande hervortrat. Zu Unrecht behauptete Stalin oder er ließ es behaupten daß diese Theorie von Lenin stamme. Lenin hat wiederholt die Notwendigkeit von der nationalen zur Weltrevolution überzugehen, offen ausgesprochen. Auf seiner bei Gelegenheit des VII. Parteitages gehaltenen Rede über „Krieg und Frieden“ hat er z. B. gesagt: „Das größte historische Problem der russischen Revolution sei es, , von unserer Revolution als einer eng nationalen zur Weltrevolution’ überzugehen“

Die Theorie von Sozialismus in einem Lande ist von Stalin erst im Herbst 1924, also acht Monate nach Lenins Tod, offenbar deshalb aufgestellt worden, weil er nach der Niederlage der Revolution in Deutschland vom Jahre 1923 eine ideologische Begründung für das Weiterbestehen des „Sozialismus“ in der Sowjetunion suchte. Die Angriffe Stalins auf Trotzkis Lehre erledigen sich schon dadurch, daß dieser revolutionäre sozialistische Umwälzungen in der ganzen Welt im Marxschen Sinne anstrebte, während Stalin auf einen hochbürokratisierten Staatskapitalismus zusteuerte. Im Grunde kam es Stalin auch nicht auf eine echte ideologische Auseinandersetzung an. Er erstrebte die Vernichtung seines größten Feindes. Durch die Säuberungsprozesse versuchte er, Trotzki moralisch zu erledigen. 1940 ließ er ihn physisch aus der Welt schaffen.

Wie steht es nun mit der Richtigkeit der Lehre von der Permanenten Revolution? Trotzki hat zweifellos richtig beobachtet, wenn er unter den konkreten Bedingungen des zaristischen Rußlands voraussah, daß der Weg zur proletarischen Revolution über die bürgerlich-demokratische Erhebung führen werde. Doch das galt für die russischen Verhältnisse.

Der Ablauf der revolutionären Ereignisse des Jahres 1917 ist ein Beispiel für die aus der Beobachtung verschiedener Revolutionen herzuleitende Regel: Wenn eine revolutionäre Situation besteht, gehen die revoltierenden Massen leicht über das ihnen vorschwebende oder ihnen von ihrer Führung vorgehaltene Ziel hinaus. Teils setzen dabei gut-organisierte Berufsrevolutionäre ihre Ziele durch (wie in der Oktoberrevolution von 1917), teils aber gehen die führerlosen Massen von einer Forderung zu anderen über. So standen im Mittelpunkt der führerlosen Volkserhebung der Sowjetzone vom 17. Juni 195 3 zunächst gewerkschaftliche Forderungen, dann der Kampf gegen den Staatssicherheitsdienst und schließlich der LImsturz des Regimes. Sehr bemerkenswert ist, daß die Entwicklung in Ungarn vom Herbst 1956 umgekehrt als z. B. in der russischen Oktober-Revolution von 1917 verlief. Vom revolutionären Sturz des volksdemokratischen Regimes sowjetischer Prägung wurde zum Nationalkommunismus und — revolutionär weiter-schreitend — zu einer noch nicht klar erkennbaren aber möglicherweise sozialistischen Staatsform mit starken Elementen der Demokratie westlicher Prägung übergegangen.

Die für uns besonders bedeutsame Seite der Lehre der Permanenten Revolution ist ihr internationaler Aspekt, ist die Meinung, daß der Ausweg für die isolierte proletarische Revolution nur in dem Siege des Proletariats der fortgeschrittenen Länder bestehe. Trotzki als Anhänger der orthodoxen Lehre von Marx erwartet den Sieg des Proletariats gerade in den fortgeschrittenen, d. h. hochindustrialisierten Ländern. Seine Erwartung gründet sich auf die Marxsche Konzentrationslehre, nach der mit einer Konzentration des Kapitals auf der einen, die Konzentration von Elend auf der anderen Seite verbunden ist, so daß schließlich einer geringen Anzahl von Kapitalisten die ungeheure Masse der verelendeten Proletarier gegenübersteht „Die Stunde des kapitalistisdten Privateigentums schlägt, die Expropriateure werden expropriiert“, sagt Marx in der Mitte des vorigen Jahrhunderts voraus Im Hinblick auf die konkrete historische Situation der damaligen Zeit hielten Marx und Engels es für möglich, daß die russische Revolution das Signal einer proletarischen Revolution im Westen werde

In den Jahrzehnten, die seither vergangen sind, hat sich gezeigt, daß Marx'Konzentrationslehre, der wichtigste theoretische Gedanke seiner Ökonomie, nicht zutrifft. Die wirtschaftliche Entwicklung gerade in den hochindustrialisierten Ländern, die zu einer Kapitalkonzentration im Marxschen Sinne und damit zu revolutionären Situationen mit natur-gesetzlicher Notwendigkeit hätte führen müssen, hat ergeben, daß zwar eine gewisse Konzentration des Kapitals eingetreten ist, daß Großbetriebe, Konzerne entstanden sind, daß aber zugleich Tausende von Mittel-und Handwerksbetrieben notwendig wurden, die Verteilung, Ausbesserung und Aufbewahrung der Güter übernahmen. Es ergab sich weiter, daß die Konzentration keine totale ist, da sich der Großbetrieb für gewisse Gewerbeformen nicht eignet (z. B. Ausbesserungsgewerbe, Treibstoffverteilung, Wirtschaft in verkehrsarmen Gebieten).

Auch die von Marx erwartete Konzentration von Elend (Verelendungstheorie) ist nicht eingetreten. Im Gegenteil, dem Aufkommen von Klein-und Mittelbetrieben entspricht, daß sich die Stellung der Arbeiterschaft im Wirtschaftsleben völlig verändert hat. Die Gewerkschaften sind Machtfaktoren erster Ordnung geworden. Die Lebenshaltung des einzelnen Arbeiters hat gerade in den hochindustrialisierten Ländern einen unerhörten Aufschwung genommen. Wer Ausbeutung sucht,

Ist Trotzki rehabilitiert?

Im Zusammenhang mit Chruschtschows Geheimrede hat das Präsidium des ZK der KPdSLI einige Dokumente an die Delegierten des XX. Parteitages zum ausschließlichen Gebrauch in den Parteiorganisationen verteilt. In diesen Dokumenten erscheint Trotzkis Name mehrfach 29). So wird Trotzki in den dazugehörigen Notizen Lenins vom 24. Dezember 1922 als der vermutlich fähigste Mann im Zentralkomitee bezeichnet. In den die Gosplan-Kommission betreffenden Notizen vom 27. Dezember 1922 wird gesagt, daß die Mitwirkung des Genossen Trotzki sichergestellt werden solle. Ein Brief Trotzkis selbst vom 16. April 1923 wird wiedergegeben. Ein Brief Lenins an Trotzki vom 5. März 1923 zeigt, daß er von Lenin gebeten worden ist, einen gemeinsamen Standpunkt im Zentralkomitee zu vertreten. Am gleichen 5. März 1923 hatte Lenin, was aus dem in Chruschtschows Geheimrede zitierten Brief hervorgeht, den Abbruch seiner Beziehungen zu Stalin erwogen. In der gleichen Rede sagte Chruschtschow:

„Heute, nadidem genügend Zeit verstrichen ist, können wir vollkommen ruhig über den Kampf gegen die Trotzkisten sprechen und die Angelegenheit mit hinreichender Objektivität analysieren. In der Umgebung Trotzkis waren Mensdten, die man beim besten Willen nicht der bürgerlichen Gesellsdiaft zuredtnen konnte. Ein Teil von ihnen gehörte zur Parteiintelligenz, ein anderer Teil kam aus der Arbeiterschaft. Wir könnten einige nennen, die sidt damals den Trotzkisten ansddossen — Leute, die einen aktiven Anteil an der Arbeiterbewegung vor der Revolution, während der sozialistisdien Oktober-Revolution selbst und audr bei der Festigung des Sieges nach dieser größten aller Revolutionen gehabt haben. Viele von ihnen bradten mit dem Trotzkismus und kehrten zum Leninismus zurück. War es nötig, solche Menschen zu vernichten? Wir sind fest davon überzeugt, daß gegen viele von ihnen, wenn Lenin gelebt hätte, nicht solche extremen Methoden angewandt worden wären.“

Soll aus dieser Art, den Namen Trotzkis zu verwenden, darauf geschlossen werden, daß Trotzki rehabilitiert sei oder daß seine Rehabilitierung bevorstehe? Soll aus der Wiedergabe der die nationale Frage betreffenden Notizen vom30. Dezember 1922, in denen Lenin sich gegen das Wüten der Großrussen, der Chauvinisten, der typischen russischen Bürokraten wendet, entnommen werden, daß der Internationalismus Trotzkis wieder zu Ehren komme? Bedeutet das eine Rückkehr zum „reinen“ Weltrevolutionsgedanken Trotzkis zum dritten Aspekt der Theorie von der Permanenten Revolution? Lassen sich derartige Gedankengänge mit dem Hinweis darauf begründen, daß in den offen auf dem XX. Parteitag gehaltenen Reden bei Erörterung der besonderen nationalen Wege zum Sozialismus je nach der Lage auch die Anwendung von Gewalt für gerechtfertigt erklärt worden ist?

Es ist richtig, daß jetzt eine gegenüber der Stalinschen Hetze ruhigere Beurteilung Trotzkis zu beobachten ist. Dennoch sind keine Anzeichen dafür erkennbar, daß die Rehabilitierung Trotzkis bevorsteht. Durch die Verteilung der erwähnten Dokumente an die Delegierten sollte Stalin getroffen werden. Daß in ihnen Trotzki mehrfach im günstigen Sinne erwähnt wird, ist offenbar als dabei unvermeidlich in Kauf genommen worden. Gleichzeitig ist aber schon in Chruschtschows Geheim-rede mit einer jeden Zweifel ausschließenden Deutlichkeit gebilligt worden, daß Stalin nach Lenins Tod „für den Leninismus, gegen die Gegner der leninistischen Theorie und gegen die, die von ihr abwichen", gekämpft hat. Stalins Kampf gegen Trotzkisten und Sinowjewisten ist ausdrücklich „unerläßlich“ genannt. Dem entspricht es, daß in dem „Sprachregelungsbeschluß“ der KPdSLI vom 30. Juni 1956 ausdrücklich gesagt ist:

„Nadt dem Tode Lenins wurden die feindlichen Strömungen in der Partei aktiver — Trotzkisten, Redttsopportunisten und die bürgerlichen Nationalisten, die für den Verzidit auf die Leninsdte Theorie von der Möglichkeit des Sieges des Sozialismus in einem Lande eintraten, was in Wirklidikeit zur Wiederherstellung des Kapitalismus in der UdSSR geführt hätte. Die Partei entfaltete einen erbarmungslosen Kampf gegen diese Feinde des Leninismus.“

Die Lehre vom Sozialismus in einem Lande wird also auch in diesem Beschluß noch ausdrücklich als „Leninsche Theorie“ — -und damit als tabu — bezeichnet. Der XX. Parteitag hat ferner zwar die Möglichkeit besonderer nationaler Wege zum Sozialismus eingeräumt. Er hat dies jedoch nicht etwa in Wiederbelebung des Trotzkischen Internationalismus getan, sondern um der im Grunde seit dem VII. Weltkongreß der Komintern (1935) eingeleiteten Offensive („Volksfront“, „Aktionseinheit“) neuen Anklang bei den westlichen Sozialisten zu verschaffen.

Einzelne Bolschewiken, die früher Anhänger von Trotzki waren (z. B.

Antonow-Owsejenko), sind bisher nur rehabilitiert worden, wenn sie sich schon bald von Trotzki abgewandt hatten und als treue Diener Stalins schließlich doch noch Opfer der Säuberungen geworden waren

Der Grund für die Haltung der jetzt herrschenden Funktionäre gegenüber Trotzki dürste der sein: Sie haben sich als getreue Parteigänger Stalins, die sie alle waren, sämtlich derart an der Bekämpfung Trotzkis und seiner Anhänger beteiligt, daß eine Rehabilitierung Trotzkis und seiner Anhänger ihre eigene Stellung untergraben müßte. Die schlechten Erfahrungen, die Chruschtschow und das Zentralkomitee in dieser Hinsicht mit der Entstalinisierung gemacht haben, dürften sie von weiteren Schritten dieser Art abhalten.

Würdigung

Trotzkis Lehre der Permanenten Revolution trägt, wenn auch ihr „internationaler Aspekt“ von unrichtigen Voraussetzungen ausgeht, heute noch zum Verständnis revolutionärer Vorgänge bei. Seine Kritik an Stalins Theorien und an dessen Herrschaft hat zwar infolge der nach Trotzkis Tode eingetretenen historischen Ereignisse etwas an politischer Aktualität verloren, doch bestehen schwerwiegende von Trotzki gegeißelte Mängel (Herrschaft der Bürokraten) auch heute noch fort. Sein Kampf gegen Stalin hat Trotzki nicht abgehalten, die Sowjetunion als den Staat der Werktätigen zu betrachten und für sie einzutreten. Daran hielt er auch nach Abschluß des Stalin-Hitler-Paktes und nach dem sowjetischen Überfall auf Finnland fest 36). Nahm er diese Haltung ein, weil er nach dem von ihm erhofften Sturz Stalins selbst an die Macht zu kommen erwarte Nahm er diese Haltung ein, weil er nach dem von ihm erhofften Sturz Stalins selbst an die Macht zu kommen erwartete? Waren ihm die Gedankengänge des klassischen Marxismus so zum Glauben geworden, daß er den wahren Charakter des „Vaterlandes der Werktätigen“ nicht erkannte? Sein eigener Anteil an den Anfängen dieser Entwicklung war so groß, daß es für ihn ungeheuer schwer war einzugestehen, wozu seine revolutionäre Aktivität beigetragen hatte. Möglicherweise hat auch das ihm von Stalin bereitete frühe Ende sein inneres Ringen um Klarheit nicht zum Abschluß kommen lassen. Trotzki war der Sache des Sozialismus so ergeben, daß, so urteilt Alexandra Lwowna, seine erste Frau, nichts, nicht einmal ein schmachvoller Tod, ihn davon hätte abbringen können, seine Pflicht gegenüber der Revolution zu erfüllen. Das hat er auch in seiner Geschichtsschreibung gezeigt.

Die Veröffentlichung von Chruschtschows bei Gelegenheit des XX. Parteitages gehaltener Geheimrede und der sonstigen aus diesem Anlaß bekanntgewordenen Dokumente hat vieles von dem bestätigt, was Trotzki schon frühzeitig mitgeteilt hat 37). Trotzkis GeschichtsSchreibung ist nach Inhalt und Form von größtem Wert. Sie setzte er in seinen letzten Lebensjahren trotz der ihn tief aufwühlenden Moskauer Prozesse gegen die alten Bolschewiken, trotz der dort gegen ihn erhobenen Beschuldigungen, trotz des Kesseltreibens des sadistischen Stalin gegen Trotzkis Kinder, seine Verwandten und Mitarbeiter, trotz wiederholter Attentatsversuche auf ihn selbst, ständig an sich arbeitend und sich verbessernd, fort. Mit ihr hat er der freien Welt einen unschätzbaren Dienst geleistet, indem er den Schlüssel zur Erkenntnis der Persönlichkeit Stalins und wertvolle Beiträge zur Beurteilung des sowjetischen Kommunismus sowie des Wesens von Revolutionen lieferte. Als großer Revolutionär und als brillanter Schilderet epochemachender Ereignisse wird er seinen Platz in der Geschichte einnehmen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Die Permanente Revolution, Berlin, 1930.

  2. Die Geschichte der Russischen Revolution, Berlin, 1933.

  3. Trotzki, Mein Leben, Einleitung, S. XIV.

  4. Vgl. W. I. Lenin, Ausgewählte Werke II, Berlin, 1952, S. 36.

  5. Trotzki, Mein Leben, S. 258.

  6. Vgl. Mein Leben, S. 411 ff.

  7. Zitiert in Trotzki, Mein Leben, S. 418 f.

  8. Vgl. auch R. Luxemburg, die „Russische Revolution" in Steinberg, Verdict of Three Decades, S. 17.

  9. Vgl. S. Leonhard „Gestohlenes Leben", Frankfurt, 1956, S. 765.

  10. Vgl.seinen Brief an Stalin vom 5. März 1923.

  11. Vgl. S. Leonhard „Gestohlenes Leben", Frankfurt, 1956, S. 766.

  12. Kurzer Lehrgang der Geschichte der KPdSU, S. 396. 14) Kiepenheuer und Witsch, Köln, 1952, S. 481.

  13. Vgl. Die Permanente Revolution, S. 28.Vgl. Trotzki, Mein Leben, S. 195,

  14. Ausgewählte Schriften a. a. O., S. 97, Sperrungen vom Verfasser.

  15. Vgl. Trotzki, Mein Leben, S. 319.

  16. Vgl. W. I. Lenin, Ausgewählte Werke, Berlin, 1952, Bd. II, S. 8. 20a) a. a. O., S. 335.

  17. Vgl. Permanente Revolution, S. 12.

  18. Vgl. Trotzki, Mein Leben, S. 213.

  19. Vgl. Mein Leben, S. 318.

  20. Z. B. Fragen des Leninismus, Berlin, 1951, S. 113.

  21. Vgl. Kurzer Lehrgang, S. 432.

  22. Vgl. Ausgewählte Werke, Bd. II, S. 335.

  23. Weltrevolution, vgl. das 1922 geschriebene Vorwort zu seinem Buch . Das Jahr 1905“.

  24. Vgl. auch Fr. Engels, „Das Kapital von Marx", Ausgewählte Schriften, Bd. I, S. 436.

  25. Kap. 24 von Bd. I des „Kapitals“.

  26. Vgl. die 1882 geschriebene Vorrede zur 2. russischen Übersetzung des Manifest der kommunistischen Partei, Berlin, 1949, S. XXVI..

  27. Vgl. „Der Antikommunist", Nr. 7, September 1956, S. 29.

  28. a. a. O., S. 31.

  29. Vgl. Ostprobleme, Nr. 28, vom 13. 7. 1956, S. 958.

  30. Antonow-Owsejenko vgl. SBZ-Archiv, Nr. 10, vom 25. 5. 1956, S. 154.

  31. Vgl. Steinberg, Verdict of Three Decades, New York, 1950, S. 316.

Weitere Inhalte