Mit freundlicher Genehmigung des Verlages veröffentlichen wir im Folgenden aus der amerikanischen Zeitschrift „FOREIGN AFFAIRS" den Artikel von General J. Lawton Collins:
Seit der Genfer „Gipfel“ -Konferenz taucht die Frage auf, ob sich die Nordatlantikpakt-Organisation nicht überlebt habe. Sei sie nicht im Zeitalter eines eventuellen Atomkrieges aus der Mode gekommen? Sei sie elastisch und lebensfähig genug, um den neuen Bedrohungen zu begegnen, die sich aus der „Sackgasse des Atomgleichgewichts“ zwischen Ost und West ergeben? Diese und ähnliche Fragen haben sich verantwortliche Männer vorgelegt. Sie verdienen eine offene Antwort. Dieser Artikel wird versuchen, sie zu geben.
Es dürfte vor allen Dingen nützlich sein, uns wieder ins Gedächtnis zurückzurufen, warum seinerzeit die NATO gegründet worden ist und welche Ziele sie hat.
Nadi dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Deutschland richteten die kriegs-müden Völker Europas im Juni 1945 ihre Blicke auf die neugegründeten Vereinten Nationen in der Hoffnung, daß weitere Kriege nun vermieden werden könnten. Diese Organisation, der 50 Nationen angehörten und die die Unterstützung der Weltmeinung genoß, schien es unmöglich zu machen, daß irgendeine Nation wieder nach der Weltherrschaft zu streben versuchte. Aber das kommunistische Rußland, das sich der gleichen Mittel wie Hitler bediente, hatte mit der Ausführung bedrohlicher Pläne bereits begonnen. Europa, abgerüstet und erschöpft, sah 1945— 1947 hilflos zu, wie sich die Sowjets ganze Gebiete einverleibten oder Polen. Ostdeutschland, Albanien, Bulgarien, Rumänien und Ungarn unterjochten. Der kommunistische Staatstreich in der Tschechoslowakei im Februar 1948 veranlaßte England und einige andere Staaten aus der Reihe der dahinschwindenden freien Länder Europas, am 17. März 1948 einen gegenseitigen Verteidigungsvertrag in Brüssel zu unterzeichnen.
Regierung und Volk der Vereinigten Staaten hatten die Entwicklung in Europa mit wachsender Sorge verfolgt. Wir hatten schon zu militärischen und wirtschaftlichen Maßnahmen gegriffen, um zur Rettung Griechenlands und zur Stärkung der türkischen Verteidigung beizutragen. Aber da wir noch immer gegen Bündnisse in Friedenszeiten waren, die uns in Verwicklungen hineinziehen konnten, waren wir abgeneigt, uns den Brüsseler Vertragsmächten formell anzuschließen. Der Zusammenbruch der Tschechoslowakei jedoch, der durch den Tod von Außenminister Masaryk und Präsident Benesch dramatisiert wurde, verbunden mit den ersten Drohungen gegen Norwegen und Dänemark, veranlaßte uns einzugreifen. Am 11. Juni 1948 nahm der Senat die Vandenberg-Entschließung an, die zu unserer Beteiligung an der Gründung der Nordatlantikpakt-Organisation führte. Es verdient besonders erwähnt zu werden, daß diese Entschließung vom republikanischen Führer im Senat unter einer demokratischen Regierung gebilligt und mit überwältigender Mehrheit von 64 gegen 4 Stimmen angenommen worden ist. Es war der von beiden Par-teien getragene Entschluß der Vereinigten Staaten, kooperative Maßnahmen zu ergreifen, um dem imperialistischen Vordringen des militanten Kommunismus Einhalt zu gebieten, bevor es zu spät war, einen Krieg zu umgehen.
Nach mehrmonatiger vorbereitender Arbeit ist der Nordatlantikpakt am 4. April 1949 in Washington von den Außenministern von Belgien, Kanada, Dänemark, Frankreich, Island, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, England und den Vereinigten Staaten unterzeichnet worden. Später sind Griechenland und die Türkei aufgefordert worden beizutreten, und 1955 kam noch die Bundesrepublik Deutschland hinzu.
Die Ziele der Nato
Die Ziele der NATO waren zweifacher Art: Es war die Absicht, erstens eine politische Staatenorganisation zu errichten, die eine Atmosphäre der Stabilität und des gegenseitigen Vertrauens schaffen und den Widerstand der europäischen Länder gegen die kommunistische Infiltration vertiefen würde; und zweitens eine genügend starke militärische Organisation aufzubauen, um die Sowjetunion davon zu überzeugen, daß jede weitere Aggression im nordatlantischen Raume zu einem allgemeinen Krieg und damit letzten Endes zur sowjetischen Niederlage führen würde.
Die meisten Länder, die der Sowjetunion einverleibt oder als Satelliten unterjocht wurden, sind nicht durch den offenen Einsatz der sowjetischen Militärmacht, sondern durch Infiltration und Ausnutzung der kommunistischen Minderheiten erobert worden. Der drohende Schatten einer überwältigenden Militärmacht hat jedoch immer im Hintergrund dieser kommunistischen Infiltration gestanden. Während der Westen nach dem zweiten Weltkrieg seine Streitkräfte fast vollständig demobilisiert hatte, behielten die Sowjets ungefähr 175 aktive Divisionen und über 20 000 Kampfflugzeuge bei. Trotz ihres kürzlichen Geredes, die Mannschaftsstärke ihrer Streitkräfte abzubauen, besitzen sie zur Zeit 175 Divisionen in Kriegs-stärkeund über 20 000 Kampfflugzeuge. Darüber hinaus bestehen 80 Prozent ihrer Luft-streitkräfte jetzt aus Düsenflugzeugen und die Leistungsfähigkeit ihrer Bombenflugzeuge ist erhöht worden. Sie haben auch mit der Konstruktion von schnellen, modernen Kreuzern begonnen und besitzen ungefähr 400 U-Boote im Vergleich zu den 75, über die Hitler verfügte, als er den zweiten Weltkrieg begann. Diese Luft-, Land-und Seestreitkräfte sind weitgehend modernisiert worden und stellen eine militärische Bedrohung dar, die in Europa nur durch die vereinten Anstrengungen aller NATO-Mitglieder ausgeglichen werden kann.
Die NATO-Mächte sind sich dieser Tatsachen bewußt. Während Artikel 2 des NATO-Vertrages ausführt, daß die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen der Vertragsländer verstärkt werden sollten, ist das Herzstück des Vertrages zur Überwindung der dringendsten Gefahr Artikel 5, in dem es heißt: „Die vertragschließenden Staaten sind sich darüber einig, daß ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen alle betrachtet werden wird. Infolgedessen kommen sie überein, daß im Falle eines solchen bewaffneten Angriffs jeder von ihnen in Ausübung des in Artikel 51 der Charta der
Vereinten Nationen anerkannten Rechts zur individuellen oder kollektiven Verteidigung dem Vertragsstaat oder den Vertragsstaaten, gegen die sich der Angriff richtet, Unterstützung zukontnten läßt, indem jeder für sich und im Zusammenwirken mit den anderen Vertragsstaaten solche Maßnahmen unter Einschluß des Einsatzes bewaffneter Streitkräfte ergreift, die er für notwendig erachtet, um die Sicherheit des nordatlantischen Raumes wiederherzustellen und zu wahren . .
Die Nordatlantikpakt-Organisation ist also ein defensives Militärbündnis. Sie ist der Schild, hinter dein seine Mitglieder sich dein wirtschaftlichen, politischen und sozialen Fortschritt widmen können. Der Beitritt zu einem solchen Militärbündnis in Friedenszeiten bedeutete für die Vereinigten Staaten einen radikalen Wechsel ihrer von George Washington begründeten traditionellen Politik, keine Bündnisse einzugehen, durch die die Vereinigten Staaten in Verwicklungen hineingezogen werden könnten. Daß das amerikanische Volk den NATO-Vertrag voll unterstützt hat, beweist seine Einsicht in die Tatsache, daß in unserem modernen Zeitalter unser Schicksal unzertrennlich mit dem des freien Europa verbunden ist. Während zweier Weltkriege hatten wir mit unserer Beteiligung an der Verteidigung Westeuropas so lange gewartet, bis die freien Länder jenes Erdteils schon fast überwältigt worden waren. Jetzt waren wir entschlossen, einen potentionellen Angreifer fair zu warnen, daß wir bei einem Angriff auf die NATO-Staaten Europas sofort den Kampf aufnehmen würden. Wir haben in der folgenden Zeit unsere diesbezüglichen Verpflichtungen vergrößert, indem wir in Europa das Äquivalent von sechs amerikanischen Divisionen, starke Einheiten der Luft-streitkräfte und die sechste amerikanische Flotte stationiert haben, die im Mittelmeer stationiert ist und die NATO unterstützen soll. England ging später eine noch festere und gleichfalls beispiellose Verpflichtung ein, als es 1954 zustimmte, auf unbestimmte Zeit vier Armee-divisionen und die zweite taktische Luftflotte auf dem Kontinent unter dem Oberkommando der NATO zu stationieren. Diese politischen und militärischen Verpflichtungen der Vereinigten Staaten und Englands, verbunden mit dem amerikanischen wirtschaftlichen und militärischen Hilfsprogramm sind für die NATO von entscheidender Bedeutung gewesen. Die materielle Unterstützung, die von den beiden größten Mächten außerhalb Kontinentaleuropas gewährt wurde, hat dazu beigetragen, einige der kleineren Länder psychologisch zu stärken, den Angriffen des imperialistischen Kommunismus im eigenen Lande zu widerstehen. Man darf jedoch nicht vergessen, daß sich die amerikanischen und englischen Truppen noch 1951 auf dem Kontinent nur als Teil der alliierten Besatzungsstreitkräfte in Deutschland befanden. Regionale Planungsgruppen der NATO waren eingerichtet worden, um die nationalen
gen worden ist; 3. daß das Bündnis langsam und stetig, wenn auch widerwillig ausgebaut worden ist, um einer tatsächlichen und zunehmenden militärischen Bedrohung durch die Russen zu begegnen. Die NATO ist aus purer Notwendigkeit heraus entstanden. Sie ist nicht das Geschöpf einer müßigen, flüchtigen Laune. Sie ist Stück für Stück nach gründlicher Prüfung und mit viel Mühe zusammengefügt worden. Die Bedrohung, einstmals Anlaß ihrer Errichtung, besteht noch immer in Form der Komintern mit ihren Fangarmen kommunistischer Infiltration in jedem NATO-Land und in Form der bedrohlichen Macht der großen sowjetischen Armee, über deren Einsatz nur der autokratische Wille einer Handvoll Männer im Kreml entscheidet. Bis diese Bedrohung nicht wirklich aufgehört hat, wird die NATO aus besonderen politischen und militärischen Gründen, die für die Aufrechterhaltung des Friedens wichtig sind, bestehen bleiben. Es braucht nicht betont zu werden, daß die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bindungen zwischen den NATO-Staaten inzwischen verstärkt werden sollten, wie in Artikel 2 des NATO-Vertrages vorgesehen ist. Dies ist sondern angesichts der stetigen Wirtschaftsentwicklung der Sowjetunion, die die neue sowje‘pS up [[z sojroMsuaipsunM uy inu qtpu tische Wirtschaftsoffensive im Mittleren Osten ermöglicht hat, auch erforderlich. Viele NATO-Staaten sind Mitglied der Europäischen Kohle-und Stahlgemeinschaft. Alle europäischen NATO-Partner sind auch Mitglieder der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit zusammen mit neutralen Staaten wie Österreich, Schweden und der Schweiz. Die Vereinigten Staaten und Kanada sind an der Arbeit der OEEC beteiligt, auch wenn sie keine Mitglieder sind. Es gibt viele praktische Schwierigkeiten auf dem Wege zu einer engeren politischen und wirtschaftlichen Übereinstimmung in der NATO. Der Nordatlantikpakt ist mit ihrem Studium befaßt.
von Frankreich trotz der drei deutschen Invasionen innerhalb 70 Jahren gebilligt. Die europäischen Mitgliedstaaten der NATO bewiesen sowohl Mut als auch Anpassungsvermögen, als sie die Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit schufen, um zur Lösung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten beizutragen, die vom zweiten Weltkrieg herrühren und sich durch die militärischen Anforderungen der NATO sehr vergrößert haben. Noch augenfälliger ist die Anpassung der amerikanischen öffentlichen Meinung, die sich vom traditionellen Isolationismus ab-und der Annahme des NATO-Bündnisses zugewendet hat mit allem, was es an Geld, Soldaten und persönlichen Opfern fordert. Diese Beispiele illustrieren nur, wie jeder Mitgliedstaat immer wieder seine eigenen nationalen Traditionen und Interessen den weitreichenderen politischen Erfordernissen
Die Bedingungen des Atoinzeitalters und dem Gedeihen der NATO untergeordnet hat.
In die NATO sind politische und militärische Einrichtungen eingebaut, um erforderlichenfalls den Vertrag, das Verfahren und die Verpflichtungen abändern zu können. Die oberste Behörde der NATO, der Nordatlantikrat, tagt ständig in Paris. Die ständigen Vertreter von 15 Nationen, alles erfahrene Männer im Botschafterrang, treffen sich regelmäßig ein-oder zweimal wöchentlich, um die laufenden Fragen zu prüfen. Die Außenminister, die gewöhnlich von den Verteidigungs-und Finanzministern begleitet werden, treffen sich mit dem Rat normalerweise zweimal jährlich, um die grundsätzliche Politik zu überprüfen und den neuen Umständen anzupassen.
Soviel über die politische Seite der NATO. Wie steht es mit der Anpassungsfähigkeit ihrer militärischen Planung? Ist in dieser Planung die Wirkung der neuen Waffen, der Überschallflugzeuge und ferngelenkten Geschosse auf die Kriegsführung berücksichtigt worden?
Die Antwort darauf ist ein festes und unzweideutiges Ja. Ich glaube nicht, daß für all die vielen Probleme, die das Aufkommen der neuen Waffen mit sich gebracht hat, Lösungen gefunden worden sind. Doch hat sich eine Anzahl Institutionen ständig um die Lösung dieser Probleme bemüht und bemüht sich weiter. Als General Eisenhower Chef des Stabes der amerikanischen Armee war, begann er die damals bekannte Wirkung der neuen und vernichtenden Waffen auf die Kriegsführung zu studieren, und die Leiter aller amerikanischen Waffengattungen haben seitdem die Studien intensiviert. Zu jener Zeit waren die Vereinigten Staaten das einzige NATO-Land, das über den Fortschritt der Atomwissenschaft voll informiert war, Sicherheitsvorschriften, die auf unserem Atomenergiegesetz von 1946 beruhen, die haben Weitergabe dieser Informationen (und zwar bis vor kurzem) an andere NATO-Planer ziemlich eingeschränkt. Deshalb ist ein großer Teil der Arbeit zwangsläufig von Amerikanern geleistet worden. Um diese Schwierigkeit überwinden zu helfen, ist eine Anzahl besonders qualifizierter junger Offiziere im eneralstab der amerikanischen Armee, die mit diesen Studien befaßt waren, 1951 zu SHAPE
ausgewählte Diese Gruppe hatte ursprünglich in Washington unter Leitung von General Gruenther gearbeitet, der vor seiner Ernennung zum Stabschef General Eisenhowers bei SHAPE gerade stellvertretender Leiter der Planungs-und Operationsabteilung des Generalstabes der amerikanischen Armee gewesen war. Diese Offiziere bildeten innerhalb SHAPE den Kern einer besonderen Studiengruppe, die seitdem von General Ridgway und General Gruenther verstärkt und erweitert worden ist. Beide Oberkommandierende ließen diese Studiengruppe ständig an neuen strategischen und taktischen mit Plänen und Methoden arbeiten, um den dauernd wechselnden Formen der neuen Waffen Schritt halten zu können.
Der ursprüngliche strategische Plan für den Einsatz-von NATO-Streitkräften war relativ einfach. Gegebenenfalls würden die Sowjets den Krieg beginnen. Die SACEUR sofort verfügbaren Streitkräfte hätten das Maximum an Hindernissen zu errichten und an neuen Waffen einzusetzen, um den sowjetischen Vormarsch zu verzögern und zu zerschlagen, während zusätzliche Reserveeinheiten mobilisiert würden und schließlich eine feste Linie hinter natürlichen Hindernissen, wie z. B.dem Rhein oder einem anderen geeigneten Fluß oder Gebirge errichtet würde. Während der Durchführung dieser Maß-nahmen wäre der Feind das Ziel von Angriffen durch das strategische Luftkommando der Vereinigten Staaten (S. A. C.), das mit zerstörenden Atombomben ausgerüstet ist. S. A. C. würde nicht dem NATO-Oberkommando unterstehen, aber die Pläne für seinen Einsatz zur Unterstützung der NATO würden mit SACELIR koordiniert werden. Die Seestreitkräfte des alliierten Oberkommandos im Atlantik würden SACEUR mit geeigneten Offensivoperationen unterstützen und die Seewege zwischen Europa und Kanada und den Vereinigten Staaten offen halten, woher die Hauptmasse der Verstärkungen an Menschen und Material käme, die den Sieg sicherstellen würde.
Der Nato-Schild
NATO sollte also den Schild bilden, der die schnelle Eroberung Europas verhindern würde, während S. A. C.seine lähmenden Schläge nicht nur gegen die sowjetischen Streitkräfte sondern auch gegen Verbindungslinien, Flugfelder, Depots, Fabriken und anderes kriegswichtiges Potential führen würde. Im Falle eines Krieges wären sowohl der NATO-Schild als auch die Stärke der Gegenoffensive des S. A. C. für einen Sieg entscheidend. Noch wichtiger, die Sowjets könnten vielleicht zu der Überzeugung kommen, daß sie einen Krieg vermutlich nicht gewinnen und könnten daher davon abgebracht werden, ihn überhaupt zu beginnen.
So weit war alles schön und gut. Aber alle diese Pläne wurden gemacht, bevor die Sowjets ihre eigenen Atombomben entwickelten. Was wird eines Tages in nicht allzuferner Zukunft geschehen, wenn die Kommunisten genügend Bomben und Mittel haben, um sie ans Ziel zu bringen und dann imstande sind, einen lähmenden Schlag gegen NATO-Europa und Amerika zu führen? Ist die NATO-Organisation elastisch genug, dieser neuen Bedrohung zu begegnen? Kann sie ihre Verteidigungspläne entsprechend anpassen? Das Problem der Anpassung ihrer Verteidigungpläne und -methoden an einen eventuellen ist seit einigen Atomkrieg Jahren Gegenstand intensiver Studien, wie ich oben erklärt habe. Es konnten noch nicht alle Antworten gefunden werden, und sie werden vermutlich auch nicht gefunden, aber eine weitgehende Anpassung an die neue Lage ist durchaus möglich!
Falls sich die Sowjets jemals entschließen sollten, Europa anzugreifen, müßten sie die wichtigsten Gebiete schnell überrennen, um eine Erfolgschance zu haben. Logischerweise würden sie versuchen, sich der großen Produktionskapazität Europas zu bemächtigen und dabei Fabrikanlagen und gelernte Arbeiter soweit wie möglich zu schonen, um selbst aus Nutzen ihnen zu ziehen. Ist Kontinentaleuropa überrannt, dann erhielten sie die Kontrolle über die gleiche industrielle Kapazität, über die sie jetzt schon verfügen, und über 200 Millionen der fähigsten Menschen.
Gelingt es, einen derartigen Angriff zu verlangsamen und durch den Einsatz der Land-, See-und Luftstreitkräfte der NATO aufzuhalten, dann könnten die der NATO zur Verfügung stehenden Bombenflugzeuge die lebenswichtigen Zentren de. Sowjetunion und der sie aktiv unterstützenden Satelliten so zerschlagen, daß der Angriff zum Stehen gebracht werden könnte, bevor Schlüsselgebiete verloren gingen. Dann würden die enormen Reserven des Westens an Material und Produktionskapazität den Sieg sicherstellen.
Natürlich könnten die Sowjets versuchen, das für die Gegenoffensive bestimmte Potential des Westens zu vernichten, indem sie den Krieg mit überraschenden Atomangriffen gegen NATO-Flugplätze in Europa, gegen S. A. C. und RAF
Um einer derartigen Bedrohung begegnen zu können, richten Kanada und die Vereinigten Staaten ein Vorwarn-und Luftverteidigungssystem ein, wodurch wir weit besser einen eventuellen Überraschungsangriff auffangen und zurückschlagen können. Dieses System ist auch für NATO-Europa von direkten Nutzen, seitdem der Zeit-und Raumfaktor sich so verändert hat, daß die Sowjetunion vor einem Angriff auf Europa ihre Flugzeuge zuerst gegen Amerika einsetzen muß, um die Chance der Überraschung zu nutzen mit alle den sich daraus ergebenden Vorteilen für einen Angreifer. Demnach könnte das nordamerikanische Vorwarnungs-und Luftverteidigungssystem für Europa das notwendige Alarmsignal bedeuten.
Noch wichtiger, könnten wir die Sowjets davon überzeugen, daß ihnen die Überraschung nicht glückt, die sie brauchen, um die Vereinigten Staaten „kampfunfähig“ zu machen, dann kommen sie vielleicht zu der Ansicht, daß es überhaupt unsinng ist, einen Krieg zu beginnen, der zwangsläufig mit ihrer eigenen Zerstörung durch Atombomben enden muß.
Die Luftverteidigung
Um sie in dieser Überzeugung zu bestärken, ist es notwendig, das amerikanisch-kanadische System durch die Errichtung eines möglichst wirkungsvollen Luftverteidigungssystems in NATO-Europa zu vervollständigen. Dieses System wird gerade entwickelt, wenn auch noch schwierige Fragen der Souveränität, des nationalen Prestiges, der Organisation und der Finanzen gelöst werden müssen.
Die Luftverteidigung der NATO in Europa hat sich seit 1949 enorm verbessert. Damals bestanden die zur Verteidigung Westeuropas zur Verfügung stehenden Luftstreitkräfte nur aus einigen Hundert veralteter Flugzeuge mit Propellerantrieb aus dem Zweiten Weltkrieg, während heute Tausende zur Verfügung stehen, und zwar meistens Düsenjäger und -bomber. Fraglos würden die Sowjets versuchen, durch Überraschungsangriffe so viele Flugzeuge und Rollfelder wir möglich zu zerstören, von denen dürfte aus die Flugzeuge operieren. Dies keine leichte Aufgabe sein, da es heute ungefähr 125 NATO-Flugplätze git im Gegensatz zu den 15 Flugplätzen, die der NATO 1949 zur Verfügung gestanden haben. Es wäre praktisch unmöglich, alle diese Flugplätze gleichzeitig zu zerstören. Es ist ein Luftalarmsystem errichtet worden, das auch bei minimaler Warnung verbürgen sollte, daß sich wenigstens ein Teil der auf diesen Flugplätzen stationierten taktischen Luftstreitkräfte der NATO in die Luft erheben könnte.
Aber Angriffe auf die NATO-Flugplätze in Europa würden die Sowjetunion nicht vor einem vernichtenden Gegenluftangriff bewahren, der sofort von den weit verteilten S. A. C. -Luft-stützpunkten entlang ihrer Peripherie gestartet würde. S. A. C. und ihre verstreuten Luftstützpunkte tragen daher weitgehend zur abschrekkenden Stärke der NATO bei, weil sie die zur Verteidigung Europas sofort verfügbaren Luft-streitkräfte ergänzen.
Aber welche Chance hat Europa, nicht überrannt zu werden, wenn die Sowjetunion und ihre Satelliten ein solch enormes Übergewicht sowohl an Land-und taktischen Luftstreitkräften als auch an ständig wachsenden Atomwaffenvorräten besitzen? Die Beanwortung dieser Frage kann natürlich nur meine persönliche Ansicht sein.
Erstens kann ich nur noch einmal wiederholen, daß wir alle Hoffnung daß die Verteidigungskraft der NATO in Europa verbunden mit der Vergeltungskraft der S. A. C.den Ausbruch eines Krieges weiterhin verhindern werden. Die nachfolgende Diskussion setzt das eventuelle Unglück eines Kriegsausbruchs voraus.
Ich bin überzeugt davon, daß die Atomwaffen bei taktischem Einsatz — d. h. auf dem Schlachtfeld — mehr dem Verteidiger als dem Angreifer nützen werden. Soviel ich weiß, haben alle bisherigen Untersuchungen und Atomversuche ergeben, daß die Menschen trotz all ihrer Gebrechlichkeit eine Atomexplosion besser als materielle Dinge aushalten und überleben können — vorausgesetzt, daß sich die Menschen in den Boden eingraben oder in entsprechende Schutzräume begeben. Soldaten, die sich weit zerstreut eingegraben haben, bilden daher schlechte Atomziele.
Da ein Verteidiger sich nicht vorwärts bewegen will, ausgenommen bei einem Gegenangriff, kann und sollte er sich in zerstreuten Gruppen eingraben oder auf andere Weise schützen, während er den Angriff des Angreifers abwartet. Selbst wenn der Feind seinem Angriff eine einleitende Bombardierung unter Einsatz von Atomwaffen vorausschickt, kann die Hauptmasse der verteidigenden Streitkräfte überleben.
Der Verteidiger kann seine Chance sehr vergrößern, wenn er sich hinter natürlichen Hindernissen, wie Flüssen, Gebirgs-und Hügelketten, tiefgestaffelt aufstellt. Lücken können dann durch künstliche Hindernisse, Minenfelder, Stacheldraht, Tanksperren und ähnliches ausgefüllt werden. Im Schutze dieser Hindernisse ver-teilt und von einem leichten Beobachterschleier gedeckt, der durch ein leidlich wirksames Nachrichtensystem ergänzt wird, kann es sich der Verteidiger leisten, sich „hinzusetzen" und den Angriff abzuwarten.
Der Feind könnte sich ebenfalls verteilen und seine Streitkräfte eingraben, aber um vorwärts zu kommen, muß er sich bewegen. Will er schnelle Fortschritte durch oder über die Hindernisse des Verteidigers erzielen, muß er sich außerdem konzentrieren. Wenn er seine Streitkräfte zusammenzieht, bietet er für die taktischen Atomwaffen des Verteidigers sofort ein höchst lohnendes Ziel. Tatsächlich kann sich der Verteidiger sehr wohl im voraus die Gebiete ausrechnen, in denen der Angreifer sowohl seine Mannschaften als auch seine Ausrüstung konzentrieren muß — die Stellen, wo er Brücken bauen muß, Engpässe auf den Anmarschstraßen und ähnliches. Der Verteidiger kann dann seine Atomwaffen — Artillerie, Raketen, ferngelenkte Geschosse oder Flugwaffe — in verstreuten Positionen aufstellen, von denen aus diese die feindlichen Truppen-und Materialansammlungen schnell unter vernichtendes Feuer nehmen können.
Ein elastisches Verteidigungssystem
Dem Angreifer droht dann das Dilemma eines Atomangriffs. Er kann die elastische Verteidigung nicht durchbrechen, wenn er seine Streitkräfte nicht konzentriert; aber wenn er sie konzentriert, setzt er sich der Gefahr einer Vernichtung durch Atomangriffe aus.
Glückt es dem Angreifer, einen Brückenkopf oder durch Luftlandetruppen einen Landekopf zu bilden, dann sind diese wieder konzentrierte Ziel, die der Verteidiger sofort nach ihrer Entdeckung mit Atomwaffen bekämpfen sollte. Diesen Schlägen sollte ein Gegenangriff der beweglichen Streitkräfte des Verteidigers folgen, die sich bis zu diesem Augenblick in verstreuten Stellungen befunden haben. Nach dem Gegenangriff sollte sich der Verteidiger wieder verstreuen.
Hat der Verteidiger im voraus Vorbereitungen — wenn der Angreifer seine ersten Offensivbewegungen macht — für Luftangriffe auf die feindlichen Flugplätze, Warnvorrichtungen der Fernmeldeanlagen und Versorgungs-und Kommandostellen getroffen, dann können die Hoffnungen des Angreifers auf einen schnellen Durchbruch durch die tiefe Verteidigungszone des Verteidigers zunichte gemacht werden. Ein derartig elastisches Verteidigungssystem, das aus verstreuten aber höchst beweglichen Infanterie-und Panzereinheiten und sofort verfügbaren und beweglichen, mit Atomwaffen ausgestatteten Streitkräften besteht, kann durch keinen Angreifer, egal wie stark oder zahlreich er ist, im Sturm genommen werden. Die den Sowjets in Mitteldeutschland und in ihren anderen europäischen Satellitenstaaten zur Verfügung stehenden Streitkräfte hätten hierbei bestimmt keine Aussicht auf Erfolg. Weil die Vereinigten Staaten Atomgranaten, -bomben und -raketen entwickelt haben, die auf verschiedene Weise ans Ziel gebracht werden können, ist es möglich gewesen, dieses Verteidigungssystem in Europa teilweise aufzubauen. Durch den Eintritt der Bundesrepublik Deutschland in die NATO werden Tiefe und Stärke der Land-und Luft-streitkräfte Mitteleuropas in der notwendigen Weise vergrößert werden.
Zur See übertreffen die zur Unterstützung der NATO vorhandenen Flotten glücklicherweise die russische Flotte, obgleich diese über eine große Anzahl U-Boote und eine wachsende Zahl Kreuzer verfügt. Es könnte sehr wohl einige Zeit dauern, bis die sowjetischen U-Boote zerstört und neutralisiert sind, aber es besteht gar kein Zweifel daran, daß dies geschehen könnte und auch würde. Der Oberkommandierende der alliierten Streitkräfte im Atlantik ist verantwortlich für die Planung des Einsatzes aller NATO-Hochseeflotten mit der die Aufgabe, Seeverbindungswege zwischen Europa und dem nordamerikanischen Kontinent zu sichern. Seine Streitkräfte haben außerdem die Aufgabe, die Verteidigung Europas durch SACEUR zu unterstützen.
Man kann nicht sagen, daß die NATO ein modernes integriertes Land-, Luft-und Seeverteidigungssystem, wie oben beschrieben, besitzt Es gibt Lücken, ernsthafte Lücken im gegenwärtigen System, aber sie können geschlossen werden, wenn die westlichen Verbündeten fest Zusammenhalten und an einer gemeinsamen Lö-Seite gen und Methoden sind teuer, und einige NATO-Staaten sind der Ansicht, daß sie die finanzielle Grenze dessen, was sie für die Verteidigung ausgeben können, nahezu erreicht haben. In den nächsten Monaten und Jahren müssen wir uns vielleicht weitgehend auf Gegenmaßnahmen konzentrieren, um die erste Phase eines eventuellen Krieges zu überleben. Es wäre gefährlich, anzunehmen, daß beide Seiten auf strategische Atombombenabwürfe verzichten würden. Die Seite, die die relativ kurze Eröffnungsphase der beiderseitigen Atombombenabwürfe besser übersteht, würde letzten Endes den Sieg davon tragen, wenn es auch nur ein Pyrrhussieg wäre. Deshab muß sich die NATO in erster Linie auf so abschreckende Mittel wie auf die zur Gegenoffensive bestimmte Luftwaffe und auf das notwendige Minimum an Streitkräften konzentrieren, das erforderlich ist, um NATO-Europa, Kanada und die Vereinigten Staaten zu Lande, zur See und in der Luft abschirmen zu können.
Die „Atomsackgasse"
Diejenigen, die den Wert der NATO skeptisch beurteilen, erklären, es sei nur eine Frage der Zeit, bis die Sowjets einen genügend großen Vorrat an Atombomen besäßen und imstande seien, sie über weite Strecken ans Ziel zu bringen, und daß sie dann ein wirksames Gegengewicht gegen die Vergeltungsmacht der S. A. C. und der englischen Bomberkommandos hätten. Das Ergebnis, wird behauptet, wäre eine „Atomsackgasse". Es wird von einigen die Ansicht vertreten, daß die Teilnehmer der „GipfeT'-Konferenz in Genf tatsächlich taktisch zugegeben hätten, daß weder der Osten noch der Westen jemals einen Atomkrieg beginnen würden. Gibt es aber keinen Atomkrieg, dann ist zu folgern, daß überhaupt kein allgemeiner Krieg mehr stattfindet. Und wenn nicht, warum dann . überhaupt die Ausgabe und den Ärger mit der Unterhaltung von mehr als nur nominalen Streitkräften und Einrichtungen in der NATO?
Vielleicht läßt sich dieses Problem am besten mit der alten Technik des „ad absurdum Führens“ klären. Könnten sich die europäischen Länder mit Sicherheit auf die friedlichen Absichten der Sowjets verlassen, dann könnten sie vielleicht auf ihre Streitkräfte völlig verzichten und sich zur Verhinderung eines Krieges allein auf die S. A. C. verlassen. Aber ohne gut organisierte und bereite Land-und taktische Luft-streitkräfte, die sich der Sowjetarmee -entgegen könnte diese eines Tages während ihrer stellen, jährlichen Manöver einfach über die Grenzen nach Westen und Süden marschieren. Wenn sich in ihr niemand in den Weg stellt, könnte sie - nerhalb weniger Tage Europa überrennen — ohne Einsatz einer einzigen Atombombe. Wir können uns dann vorstellen, wie die Sowjets zu den Amerikanern sagen: „Nun kommt und holt uns.“ Würden wir in diesem Falle die entsetzliche Verantwortung für einen Atomkrieg übernehmen, um Europa „zu befreien"? Würden wir Bomben auf Paris, Mailand, die Saar und das Ruhrgebiet werfen? Die Alternative für England und die westliche Hemisphäre wäre die wirtschaftliche und politische Isolierung und ein fast unvermeidbarer Weltkrieg. Die Alternative für Europa wäre die dauernde Besetzung und Unterwerfung unter die kommunistische Herrschaft oder eine „Befreiung" durch Zerstörung. Niemand glaubt natürlich, daß sich NATO-Europa freiwillig auf die Absurdität dieser entsetzlichen Alternativen einlassen würde.
Deshalb muß die NATO eine wirkungsvolle Land-, See-und Luftabschirmung aufbauen. Solch ein Schild in Verbindung mit der Vergeltungsmacht der S. A. C. und der wachsenden Macht des RAF-Bomberkommandos muß stark genug sein, um die Sowjets davon zu überzeugen, daß sie das Ziel der kommunistischen Weltherrschaft vermutlich nicht durch Krieg erreichen können. Obgleich die NATO große Fortschritte beim Aufbau eines derartigen Schildes gemacht hat, kann niemand behaupten, daß sie alle ihre militärischen Probleme gelöst hat oder Verbesserungen nur noch auf wenigen Gebieten notwendig seien.
Inzwischen wird die NATO weiterhin ein sehr notwendiger Faktor zur Aufrechterhaltung des Friedens sein. Die dauernden Bemühungen der Russen selbst, das NATO-Bündnis zu schwächen oder aufzulösen, verraten uns den wahren Grad seiner Wirksamkeit als Abschrekkungsmittel gegen eine sowjetische Aggression. Sie sind sich sehr wohl bewußt, daß jede Schwächung der NATO eine Stärkung der Sowjetunion bedeutet, und deshalb haben sich die russischen Bemühungen, die Solidarität des westlichen Bündnisses zu sprengen, in dem Maße vervielfältigt, wie die Stärke des NATO-Bündnisses zugenommen hat.
Die letzte sowjetische Taktik zur Schwächung der NATO bestand in dem Versuch, einen Keil zwischen die Vereinigten Staaten und die europäischen Mitglieder des Bündnisses zu treiben.
Sie versuchten listig, die europäischen Partner davon zu überzeugen, daß die Streitigkeiten eine amerikanisch-sowjetische Angelegenheit seien, aus denen sich andere Nationen heraus-halten könnten. Fangphrasen wie Atomsackgasse und friedliche Koexistenz haben die sojetischen Propagandisten erdacht, um die kriegs-müden Völker der Erde durch Schrecken oder Überredung zur Annahme des Trojanischen Pferdes „Neutralismus“ zu bewegen.
Der Kampf spielt sich nicht allein zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion ab — er wird zwischen den Völkern der freien Welt, die sich zur Idee der Würde des Individuums und der Freiheit aller Völker bekennen, und den Führern der kommunistischen Welt ausgetragen, die entschlossen sind, ihre imperialistische Sklaverei der ganzen Menschheit aufzuzwingen. Ein Land, das sich dem Neutralismus verschreibt, beschwört eine Katastrophe herauf, solange der Kreml am Prinzip der Weltherrschaft festhält, wie sie von Marx und Lenin erläutert oder von Chruschtschow und Bulganin vorübergehend modifiziert worden ist. Ein Land, das sich des Schutzes der NATO begibt, würde bald in den Armen des russischen Bären willkommen geheißen werden, der Estland, Lettland und Livland zermalmte und sich Polen, Ostdeutschland, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und die Tschechoslowakei einverleibte.
Die vereinte Stärke der NATO-Staaten hat sich als wirksames Abschreckungsmittel gegen eine offene und heimliche kommunistische Aggression erwiesen. Sie ist elastisch und anpassungsfähig genug, auch den neuen Ränken der Sowjetpropaganda begegnen zu können. Es wäre reiner Wahnsinn, wenn die Mitglieder der NATO die Bande lockern würden, die bis jetzt den Frieden gesichert haben. Wenn die Freiheit leben soll, darf die NATO nicht sterben.