Einleitung
Ende des Jahres 2007 erschien in spanischen Zeitungen eine Anzeige des französischen Automobilherstellers Citroën: Von einer Anschlagfläche herunter schielt Mao Zedong, Vorsitzender des Zentralkomitees (ZK) der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) von 1949 bis 1976, dem neuesten Citroën-Modell hinterher. Nach Protesten aus China musste sich der Autobauer beim chinesischen Volk entschuldigen und die Werbung einstellen. Der Anzeige zugrunde lag das offizielle Staatsporträt Maos auf dem Platz des Himmlischen Friedens, dem Tiananmen Platz, in Peking.
Bild-Variationen
Mindestens acht Varianten des Mao-Porträts auf dem Tiananmen Platz lassen sich unterscheiden. Über ein erstes Porträt ist nur bekannt, dass es im Frühjahr 1949 und damit noch vor der Gründung der Volksrepublik (VR) China auf dem Balkon über dem Tor des Himmlischen Friedens angebracht war. Das erste offizielle Porträt, das man während der Proklamation der VR am 1. Oktober 1949 den Massen präsentierte und das nun unterhalb des Balkons angebracht war, war ein Tag zuvor aufgehängt worden. Es beruhte auf einer Fotografie, auf der Mao eine achteckige Kappe und eine grobe, dunkle Uniformjacke mit Stehkragen trägt. Seine unmittelbare Funktion war es, den Menschen auf dem riesigen Platz das Bild ihres Staatsgründers zu zeigen, der auf der Tribüne nur als winziger Punkt zu sehen war und von dem es bislang nur wenige Bilder gab. Mao hat den Kopf hier leicht nach rechts gewendet. Über die Betrachter auf dem Platz hinweg schaut er teilnahmslos in die Ferne. Zum 1. Mai 1950 ersetzte man dieses Bild durch ein Gemälde, das Mao nun ohne Kappe zeigte. Wie auf dem ersten Porträt war der "Große Vorsitzende" aus der Untersicht dargestellt, den Kopf leicht nach links und den Blick gegen den Himmel gerichtet - ebenfalls ohne Blickkontakt zu den Menschen auf dem Platz. Zum ersten Jahrestag der Staatsgründung löste ein viertes Porträt dieses Bild ab, auf dem Mao den Kopf nun wieder leicht nach rechts gedreht hatte, aber weiterhin den Blickkontakt zu den Massen mied. Das eigentliche Ursprungsporträt, wie es bis heute dem offiziellen Porträt zugrunde liegt, stammt aus dem Jahr 1952. Es wurde von dem Kunsterzieher Zhang Zhenshi geschaffen und beruhte ebenfalls auf einer fotografischen Vorlage. Erstmals schaute Mao die Betrachter nun mild lächelnd und direkt an. Dass nur ein Ohr zu sehen war, wurde später als ignorant kritisiert und abgeändert.
Neben diesen Porträts lassen sich drei weitere Varianten ausmachen: das Two-ear-Porträt von 1958; das im Unterschied zu 1952 geglättete, auf der linken Gesichtshälfte leicht verschattete Porträt Wang Guodongs von 1966, auf dem Mao nun deutlich älter und väterlicher dargestellt ist und seinen Kopf wie schon auf dem Porträt von 1950 wieder leicht nach rechts gewendet hat, wodurch nur mehr sein rechtes Ohr zu erkennen ist; sowie das seit Ende der 1970er Jahre bis heute offiziell gültige Two-ear-Porträt von Liu Yang. Der "Große Vorsitzende" wirkt hier deutlich älter, die Augenhöhlen weisen Schatten auf, sein Gesicht ist breiter und leicht aufgedunsen, wodurch die bislang markanten Gesichtszüge verschwimmen.
Zeitloses Herrscherbild
Im Unterschied zu anderen Herrscherporträts des 20. Jahrhunderts dominiert seit nunmehr 60 Jahren eine immer gleiche, ikonenhaft starre Darstellung das offizielle Porträt Maos. Dieser erscheint nicht als der Agitator wie vor ihm Lenin, als Anführer einer Massenbewegung wie Hitler oder als Verkünder des Fortschritts wie Stalin, sondern einzig als der alterslose väterliche "Führer". Mit dem Verzicht auf jedwede Herrschaftssymbole und -insignien betont das Porträt die übernatürlichen und göttlichen Fähigkeiten des "Großen Vorsitzenden", dessen Wille und Kraft als Person im Mittelpunkt der Darstellung stehen. Anders auch als das bekannte Stalin-Bild von Fjodor Schurpin, das den Diktator mit Moderne und Zukunft - symbolisiert durch Traktoren, Hochspannungsmasten und Sonnenaufgang - in Verbindung bringt, verzichtet das Mao-Porträt auf jegliche identifizierbaren Hintergründe. Dadurch wird die transzendente Qualität des Porträtierten hervorgehoben und dieser zur übermenschlichen Figur verallgemeinert. Durch den fehlenden Bildhintergrund, den Verzicht auf zusätzliche Herrschaftsinsignien als auch durch die nur minimalen Änderungen am Ursprungsbild ist es den Einflüssen der Zeit enthoben. Mao erscheint keiner besonderen Rolle verpflichtet, sondern einzig als über den Massen schwebender gottähnlicher "Führer". Durch die fotorealistische Abbildung sowie durch die Fixierung der Betrachter durch den Porträtierten bleibt Mao zugleich eine diesseitige Person.
Unterstrichen wird dieser Eindruck durch die graue, Uniform ähnliche Jacke, die er auf allen Porträts seit 1951 trägt. Zeigten ihn die ersten Porträts noch in einem dunklen Militäranzug mit hoch geschlossenem Stehkragen, bildete ihn Xin Mang erstmals in einem grauen Anzug ab. Dieses, später als Mao-Anzug populär gewordene Kleidungsstück bestand aus einem modernisierten schmalen Rundkragen, zwei symmetrisch aufgenähten Brust- und Seitentaschen sowie fünf Uniformknöpfen, die den Anzug bis zum Kragen verschließen. Anders als Stalin verzichtete Mao auf jedweden Ordensschmuck; vielmehr bestach seine Kleidung durch betonte Schlichtheit, absolute Korrektheit und strenge Symmetrie. Historisch geht das Kleidungsstück auf einen von Sun Yat-sen, den Revolutionsführer und Gründer der chinesischen Republik, in Auftrag gegebenen Anzug zurück, der 1923 von der Kuomintang zur Pflichtkleidung der chinesischen Beamten erklärt und seit 1927 auch von dem jungen Mao getragen wurde.
Anders als spätere Poster lässt das offizielle Mao-Porträt keine originären chinesischen Traditionen etwa der Tusche- oder Bauernmalerei erkennen. Vielmehr ist es der westlichen beziehungsweise der sowjetischen Malerei verpflichtet, wie sie seit 1949/50 an den Kunstakademien in China gelehrt wurde, deren Lehrer vielfach in der Sowjetunion studiert hatten. Und auch der Kult, der um das Porträt später gemacht wurde, erinnert eher an byzantinische Traditionen, in dem der Kaiser als Abbild Gottes erschien. Wie damals sollten die Untertanen in ihrer Haltung zum Bild und im Umgang mit diesem Staat und Partei ihre Loyalität bezeugen.
Blick aus dem Bild und Aura des Ortes
Das Mao-Porträt stellt eine offene Komposition dar, die ihre Wirkung vor allem durch die von ihm ausgelösten Blickbeziehungen zwischen Betrachter und Bild sowie durch den Ort seiner Präsentation bezieht.
Seine Wirkung erzielt das Mao-Porträt darüber hinaus durch den besonderen Ort seiner Präsentation. Zur klassischen Ikonografie des Herrschers zählte immer auch ein entsprechendes architektonisches Umfeld. Vor allem symbolische Orte des Sieges wie Feldherrenhügel, Triumphbögen oder Siegessäulen eigneten sich als Hintergründe, vor denen man sich wie in einer Blue Box porträtieren ließ. Auch das Mao-Porträt macht hiervon keine Ausnahme. Seine Wirkung ist daher auch im Kontext des Ortes und dessen Architektur zu sehen. Diese statteten das Bild mit einer zusätzlichen Aura aus. Der Ort fungiert dabei als metaphorischer Körper, der dem Bild Bedeutung und Sinn verleiht. Für die kanadische Kunsthistorikerin Francesca Dal Lago ist der Ort des Porträts der wichtigste Faktor der Bildwirkung überhaupt.
Seit 1949 hängt das Porträt unverändert an der Nordseite des Tiananmen Platzes. Für die Betrachter befindet es sich optisch vor der Kulisse des mächtigen Kaiserpalastes. Das Bild thront gleichsam über dem Tor des Himmlischen Friedens aus dem 15. Jahrhundert, das bis 1911 für alle normal Sterblichen den Zugang zur Verbotenen Stadt versperrte, und exakt an der Stelle, an der bis zum Ende der Kaiserzeit die kaiserlichen Dekrete der Öffentlichkeit bekannt gemacht worden waren - traditionell ein Ort besonderer Bedeutung. Topografisch befindet es sich auf der Zentralachse des Pekinger Stadtplans. Zugleich hängt es unterhalb der Tribüne, von der aus Mao 1949 die VR China proklamierte und die wiederum von dem offiziellen Staatsemblem - den ährenumkränzten fünf goldenen Sternen und dem goldenen Zeichen des Kaiserpalastes und des Tores des Himmlischen Friedens - gekrönt wird. Für Millionen chinesischer Kommunisten ist der Tiananmen Platz seit 1949 der Ort des Sieges und das symbolische Zentrum des neuen China. Das Porträt besitzt somit keine dekorative Funktion, es beherrscht vielmehr einen zentralen Ort und kreiert zusammen mit anderen Elementen des Platzes einen symbolischen Raum, der traditionelle mit neuen sozialistischen Elementen verknüpft. Seit 1950 ist das Porträt durch die Schriftzüge "Lang lebe die Volksrepublik China" und "Lang lebe die Einheit der Völker der Welt" eingefasst, welche die Bedeutung Maos als Gründer des modernen China wie als Weltpolitiker betonen.
Die Funktion des Ortes und des Tores als Resonanzkörper des Porträts ist das Ergebnis einer rigorosen Stadtplanung. Diese löste das Tor seit 1958 aus seinem traditionellen Umfeld, ließ andere Tore und Monumente sowie die den Platz begrenzenden Mauern schleifen und neue Monumente wie das Denkmal der Volkshelden errichten. Zusätzliche symbolische Bedeutung erhielt der Ort dadurch, dass das Tor seit 1949 mit dem offiziellen Staatsemblem über eine Krone verfügte.
Bis zur Kulturrevolution wurde das Porträt, einer christlichen Reliquie vergleichbar, nur wenige Tage im Jahr gezeigt: um den 1. Mai sowie am Nationalfeiertag, dem 1. Oktober. Seit 1966 hängt das Bild dauerhaft an seinem heutigen Platz. Einmal im Jahr, jeweils unmittelbar vor den Feiern zum 1. Oktober, wird es seitdem durch ein weitgehend identisches Bild ersetzt. Lediglich ein einziges Mal - nach dem Tode Stalins - hing an seiner Stelle zu Ehren des verstorbenen Sowjetführers dessen Konterfei. Nach Maos Tod 1976 wurde das farbige Porträt als Zeichen der Trauer für kurze Zeit durch eine Schwarzweißfotografie ersetzt, an dessen Rändern ein Trauerflor angebracht war. Seit dieser Zeit nun bezieht sich Mao gleichsam auf sich selbst, indem er über den riesigen Platz auf sein eigenes Mausoleum blickt und somit den gesamten Platz beherrscht.
Bildkult
Erst mit der Kulturrevolution setzte sich das Mao-Porträt als wichtigstes Andachtsbild und als allgegenwärtige Ikone in China durch.
Das US-Satiremagazin The Onion brachte die Herrschaftsfunktion des Bilderkults auf den Punkt. Unter der Überschrift "Riesiges Mao-Poster erringt die Macht in China" hieß es in einer fiktiven Meldung aus Peking vom 2. Oktober 1949: "Das chinesische Volk feierte heute, einen langen Bürgerkrieg beendend, die Machtübertragung an ein sechs mal vier Meter großes Poster des Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas Mao Zedong. Nachdem die postergeführte Regierung in ihr Amt eingeführt war, fand ein großer Parteitag auf dem Platz des Himmlischen Friedens statt, währenddessen das Bild vom Balkon herunter über die versammelte Masse schaute. Tausende waren gekommen, um dem Poster, das jetzt die bevölkerungsreichste Nation der Erde führt, ihren Tribut zu zollen. Das Zentralkomitee wählte das Poster zum alleinigen Führer der neuen kommunistischen Regierung Chinas; kleinere Abbildungen sollen regional die Autorität über das geeinte Land gewährleisten."
Bild gegen Bild
Die Beziehungen zwischen Herrschern und Beherrschten erschöpften sich auch in China keineswegs nur in kultischer Verehrung und Erlösungsglauben. Gerade dort, wo die Bürger in ihrer Haltung zum Bild und im Umgang mit diesem Staat und Partei ihre Loyalität bezeugen sollten, war das Porträt immer auch Ziel von Protest. Bekannt wurden vor allem die Demonstrationen vom Frühjahr 1989. Wu Hung hat diese als Kulminationspunkt einer image-making movement beziehungsweise als war of monuments bezeichnet.
"Mona Lisa der Weltrevolution"
Mit den antiautoritären Protestbewegungen der 1960er Jahre und der Pop Art der 1970er Jahre begann das Mao-Porträt um den Erdball zu zirkulieren. Es wurde Teil eines globalen cultural beziehungsweise visual flow,
Indes demonstrierte die spätkapitalistische Gesellschaft zugleich ihre Fähigkeit, solche Protestsymboliken in Warenkultur und Kulturindustrie einzuverleiben. Die Rockgruppe Pink Floyd integrierte es in ihre Bühnenshow. Angeregt vom Mao-Kult der französischen Studenten verhalf der Pariser Modeschöpfer Pierre Cardin seit 1967 dem Mao-Anzug im Westen zum Durchbruch. International verblasste dabei immer mehr die Erinnerung an Mao als brutalem Gewaltpolitiker.
Mona Lisa der Pop Art
Inspiriert vom Mao-Kult der "68er" griffen Künstler das Mao-Porträt auf. Auch diesen ging es weniger darum, sich kritisch mit der diktatorischen Praxis oder dem totalitären Kunststil in China auseinanderzusetzen als vielmehr darum, die eigenen Mechanismen der Bildproduktion in Medien und Kunst zu reflektieren. Das Mao-Porträt fungierte dabei lediglich als Folie. Bereits 1966 schuf Thomas Bayrle ein mit einem Elektromotor betriebenes kinetisches Holzrelief mit dem Mao-Porträt der 1950er Jahre, das sich in drei Schritten in einen roten Stern verwandelte. Ein Mao-Porträt der 1960er Jahre lag einem Gemälde Gerhard Richters zugrunde. Dieser reproduzierte Maos Gesicht in extremer Unschärfe, wodurch dieser gespensterhaft wie verklärt zugleich wirkte. Ebenfalls noch vor Andy Warhol hatten auch Roy Lichtenstein, Sigmar Polke und Salvador Dali Mao zum Gegenstand künstlerischer Arbeiten gemacht.
Zur Ikone der Pop-Kultur wurde Mao indes erst durch Andy Warhol und die Pop Art, die als transnationale Übersetzungsmaschine fungierte.
Im Zentrum der künstlerischen Thematisierung Mao Zedongs im Westen standen so primär die eigenen medialen und künstlerischen Perspektiven und Mechanismen und kaum einmal das offizielle Herrscherporträt in China selbst oder gar die historische Gestalt. Wie andere Künstler thematisiere Warhol nicht den historischen Partei- und Staatsführer, "sondern das modifizierte, kommerzialisierbare Symbol, die künstliche Maofigur der westlichen Perspektive, die für bestimmte Schlagworte stand".
Am radikalsten dekonstruiert wurde das Mao-Porträt von dem aus Peking stammenden, der Kunstrichtung des Zynischen Realismus verpflichteten Künstler Zhang Hongtu. In Installationen wie "Pingpong-Mao" griff Zhang die Ikonenhaftigkeit des Mao-Bildes auf, dessen Gesichtumriss bereits genügt, um die Erinnerung an das Ursprungsbild zu aktivieren. Einer der wenigen Künstler, die die Produktion des Mao-Bildes und den Mao-Kult selbst zum Thema machten, war Jörg Immendorf, ehemals selbst Mitglied der maoistischen Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Mit seinem Gemälde "Anbetung des Inhalts" von 1985 betrieb er zugleich ein Stück künstlerischer Biografiearbeit.
"Mao Craze"
Obwohl nach Maos Tod und dem öffentlichen Eingestehen von Fehlern Maos, dessen Bilder schrittweise aus der Öffentlichkeit verschwanden, blieb das Porträt vom Tiananmen Platz hiervon verschont. Da Mao anders als andere Diktatoren des 20. Jahrhunderts selbst nie entmachtet oder fundamental infrage gestellt wurde, überlebte sein Porträt die politischen und kulturellen Veränderungen nach 1989. Es blieb daher als politische Ikone, als banaler Alltagsgegenstand sowie als Objekt der Kunst auch im modernen China präsent.
Der Bruch mit der chinesischen Variante des Sozialistischen Realismus nach 1989 beförderte eine kritisch-ironische Auseinandersetzung mit dem Mao-Bild in der chinesischen Gegenwartkunst. Künstler begannen mit dem idealisierten Porträt zu spielen wie etwa Wang Keping, der das Abbild des gereiften Mao mit dem einer korpulenten buddhistischen Gottheit verband und damit auf dessen Vergötzung anspielte, oder Liu Wei, in dessen Gemälde Mao nur mehr Hintergrund für ein Kinderfoto ist. In ihrer Thematisierung des Mao-Kults orientierten sich chinesische Künstler vor allem an den Mao-Bildern Gerhard Richters und Andy Warhols. Als bedeutendster Repräsentant der Pop Art-Künstler Chinas und einer der ersten, der Mao als Sujet in die chinesische Kunstszene einführte, gilt Yu Youhan. Seit den frühen 1990er Jahren setzte er sich wiederholt mit dem Mao-Porträt und seiner Vergangenheit auseinander. Dabei benutzte er sowohl Darstellungstechniken der traditionellen chinesischen Malerei als auch der offiziellen Propagandakunst und der Pop Art. Nur selten erfolgte die Auseinandersetzung in genuin chinesischen Kunsttraditionen wie den populären Neujahrsbildern, die die Luo Brothers verwendeten.
Heute könne man in China auf keine moderne Kunstausstellung gehen, auf der sich nicht mindestens ein Drittel der Künstler "irgendwie an Mao abarbeitet, und sei es nur, weil sich solche Kunst gut verkauft", so der in Peking lebende ehemalige Titanic-Redakteur Christian Y. Schmidt im Jahr 2008.
Im heutigen China ist der ideologische Mao-Kult einem unpolitischen Alltagskult gewichen, der das Mao-Bild als mächtiges Motiv im Leben der meisten Chinesen präsent hält.