1,3 Milliarden Menschen - ein Fünftel der Weltbevölkerung - nutzen das World Wide Web; allein Deutschland werden mehr als 42 Millionen Internetnutzer und -nutzerinnen gezählt. Das Internet, das es als Massenmedium erst seit 15 Jahren gibt, und andere "neue" Medien erleichtern und befördern die weltweite Ausdehnung von Kommunikationsbeziehungen: die transkulturelle Kommunikation. Wissenschaftler sprechen von einer "Globalisierung der Medienkommunikation". Diese erfolgt im Verbund mit traditionellen Medien; es handelt sich dabei weniger um "Weltkommunikation" als um Kommunikation in regionalen Großräumen, etwa im "Kommunikationsraum Europa".
Das Internet, internetbasierte Medien, neue Fernsehformate, die Mobiltelefonie und vernetzte Computerarbeitsplätze haben zu einer weitreichenden Informatisierung der Arbeitswelt und des Alltags geführt: mit positiven wie negativen Auswirkungen. Insbesondere Kinder und Heranwachsende laufen Gefahr, sich in der virtuellen (Erwachsenen-)Welt des Netzes zu verlieren. Kritischen Nutzerinnen und Nutzern bietet das Internet ("Web2.0") hingegen enorm viele Informationen und Chancen - auch die der politischen Einmischung und Teilhabe.
Tatsächlich kann sich jeder - unabhängig von Hierarchien, nationalen Begrenzungen oder institutionellen Anbindungen - an globalen Kommunikationsprozessen beteiligen: vorausgesetzt er hat Zugang zum Internet. Diese Einschränkung trübt die Hoffnung, das Internet werde die Demokratisierung im Sinne einer transnationalen Öffentlichkeit rasch vorantreiben. Beteiligungs- oder Sprachbarrieren versperren nach wie vor einem großen Teil der (Welt-)Bevölkerung den Zutritt zur "Netzwerkgesellschaft".