Am 10. Dezember 2007 wird dem UN-Klimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) und dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore für ihre Bemühungen um ein "größeres Wissen über den vom Menschen verursachten Klimawandel" der Friedensnobelpreis verliehen. Der Klimawandel bedrohe die Sicherheit der Menschheit; es gelte, "unverzüglich zu handeln, bevor der Klimawandel außer Kontrolle gerät", heißt es mahnend in der Preisbegründung des Osloer Nobelkomitees.
Dass sich das Weltklima rasch und fundamental verändert, wird kaum mehr ernsthaft bestritten. Jüngste Szenarien des IPCC gehen gar von einer weltweiten Erwärmung von bis zu sieben Grad Celsius bis zum Jahr 2100 aus. Der zum größten Teil durch menschliches Handeln verursachte Klimawandel ist die globale Herausforderung dieses Jahrhunderts. Die Klimazonen verschieben sich, vielen Weltregionen drohen Hitzewellen, Dürren, Starkniederschläge, Sturmfluten und ein signifikanter Anstieg der Meeresspiegel.
Im Dezember beginnen auf Bali die Verhandlungen über ein neues Klimaregime. Dieses soll ab 2012 die Vereinbarungen von Rio und Kyoto fortschreiben. Die Bundesregierung hat Pro-Kopf-Emissionsrechte vorgeschlagen, um die Blockade zwischen Industrie- und Entwicklungsländern zu lösen. Die Interessen von rasch wachsenden Volkswirtschaften wie China, Indien und Brasilien sollen stärker berücksichtigt werden. Weder Alarmismus noch Fatalismus sind angebracht: Neben Anstrengungen zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen durch ambitionierte Klimaschutzpolitik und technische Innovationen im Energie- und Verkehrssektor sind kluge Anpassungsstrategien an den Klimawandel gefragt, um die Folgen der nicht mehr zu vermeidenden Erwärmung zu mildern.