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Editorial | Religion und Gesellschaft | bpb.de

Religion und Gesellschaft Editorial Religionen und Globalisierung - Essay Der Vatikan als Global Player Katholizismus und Demokratie Der Islam in der Weltpolitik Die theo-konservative Politik Amerikas

Editorial

Ludwig Watzal

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Den Kampf der Islamisten gegen den säkularen Westen symbolisieren die Anschläge vom 11. September 2001. Ihre Auswirkungen waren nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch in der Religion zu spüren. Im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit steht seither eine islamistische Organisation religiöser Extremisten: Al-Qaida.

Die Wiederkehr der Weltreligionen als Akteure in der internationalen Politik ist nicht länger zu übersehen. Sie haben inzwischen einen politischen Stellenwert erlangt, den sich im säkularisierten Westen kaum mehr jemand so recht vorstellen konnte. Die Macht, die von den Religionen ausgeht, konkretisiert sich auch in den (Glaubens-)Konflikten der Weltpolitik. Diese haben inzwischen globale Dimensionen angenommen; keine Religionsgemeinschaft ist davon unberührt geblieben.

Großen Schaden nehmen die Religionsgemeinschaften durch die Politisierung ihrer Glaubensinhalte. Dafür ist ein religiöser Fundamentalismus verantwortlich, der sich im Allgemeinen gegen die westliche Moderne richtet. In seiner schärfsten Ausprägung greifen Extremisten zu terroristischer Gewalt, um ihre Ziele zu erreichen.

Den Kampf der Islamisten gegen den säkularen Westen symbolisieren die Anschläge vom 11. September 2001. Ihre Auswirkungen waren nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch in der Religion zu spüren. Im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit steht seither eine islamistische Organisation religiöser Extremisten: Al-Qaida. In den USA wurden muslimische Staatsbürger unter Terrorismusverdacht verhaftet und längere Zeit festgehalten. Seither befindet sich ein Teil des Westens unter Führung der USA in einem "Krieg gegen den Terrorismus". Diese Auseinandersetzung wurde insbesondere von US-Präsident George W. Bush mit religiöser Terminologie geführt. Wie bedeutsam das Verhältnis von Religion und Politik in den USA ist, belegt die Rede Bush's anlässlich seiner Amtseinführung am 20. Januar 2005. Welches reale Machtpotenzial sich hinter der "theo-konservativen" Politik der USA verbirgt, beschreibt Josef Braml in seinem Beitrag.