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Entwicklung durch Migration Editorial Entwicklung durch Migration: ein neuer Forschungsansatz Vier Thesen zur deutschen Entwicklungshilfepolitik für Indien Die Green Card: Inszenierung eines Politikwechsels Vietnam: Netzwerke zwischen Sozialismus und Kapitalismus

Entwicklung durch Migration: ein neuer Forschungsansatz

Dietrich Thränhardt

/ 20 Minuten zu lesen

Eine Verknüpfung von Entwicklungs- und Migrationspolitik ist mit positiven Effekten sowohl für Migranten als auch für das Entsende- und das Aufnahmeland verbunden. Die Green Card in Deutschland ist ein erster Schritt in diese Richtung.

Einleitung

Entwicklungs- und Migrationsforschung sind bisher weitgehend getrennt voneinander betrieben worden, obwohl sie offensichtlich in enger Beziehung zueinander stehen. Beide waren in der Öffentlichkeit und der Wissenschaft von Defizitansätzen geprägt:

Erstens: Migranten werden in der Öffentlichkeit und in wissenschaftlicher Literatur sowohl von Befürwortern als auch von Skeptikern der Migration als "defizitäre Wesen" geschildert, die es zu integrieren und zu "kulturalisieren" gelte. Migration wird in diesem Zusammenhang generell als Krisenerscheinung gekennzeichnet und mit "Überflutung" assoziiert. Die Konzentration der öffentlichen Diskussion auf "Integration" und "Integrationsdefizite" in den letzten Jahren hat diesem Denkansatz noch Auftrieb gegeben. Der Wert der mitgebrachten Kulturelemente wird so implizit ausgeklammert.

Ein Beispiel für diese Denkweise findet sich in der Argumentation der Herzog-Kommission der CDU: Migration wurde als Teillösung des demographischen Problems abgelehnt, ohne aber eine andere Lösung anzubieten und ohne positive Aspekte auch nur ansatzweise in Betracht zu ziehen. Andererseits wird in dem sehr gründlich ausgearbeiteten interfraktionellen Bericht "Migration and Development" des britischen Unterhauses darauf hingewiesen, dass auch bei rein monetärer Betrachtung die Kosten von Migration durch den Nutzen übertroffen werden. Dies ist deshalb besonders bemerkenswert, weil britische Migrationsforscher der damaligen britischen konservativen Regierung und der Öffentlichkeit Deutschland noch im Jahr 1994 wegen seiner Öffnung gegenüber den ostmitteleuropäischen Ländern und Südeuropa als positives Beispiel für den ökonomischen Nutzen von Einwanderung nahe zu bringen versuchten.

Zweitens: Als defizitär gelten auch die Entwicklungsländer, die es mit westlicher Hilfe zu Leistungen zu befähigen gelte. Alternative Szenarien einer "Abkopplung", wie sie etwa Dieter Senghaas vertreten hat, sind mit dem Ende des Ostblocks und dem Scheitern der Entwicklungsstrategien von Ländern wie Tansania, Kuba und Nordkorea sowie dem Übergang Chinas zu einer immer intensiveren Verknüpfung mit der Weltwirtschaft obsolet geworden. Die Entwicklungsliteratur schildert eine Kette von Misserfolgen, die auf Korruption, Inkompetenz, politische Instabilität und mangelnde kulturelle Voraussetzungen zurückgeführt werden. Betroffen von derartigen Szenarien ist insbesondere Afrika, das in den Medien fast nur mit Katastrophen in Verbindung gebracht wird. Mit der Verlagerung der Entwicklungszusammenarbeit von den früher präferierten großen Projekten wie dem Bau von Staudämmen auf die Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen treten karitativ-unterstützende Motive wieder stärker in den Vordergrund. Zuweilen wird zudem die Entwicklungshilfe selbst mit Katastrophenszenarien identifiziert, so in Brigitte Erlers Buch "Tödliche Hilfe".

Jahrzehntelang sind die beiden Bereiche mit einer dritten Defizit-Idee verbunden worden: dem brain drain, das heißt dem Verlust der bestausgebildeten Spezialisten an die reichen Länder. Aus diesem Grund hat die deutsche Entwicklungspolitik konsequent an der Rückführung der hier Ausgebildeten festgehalten (sofern sie nicht über eine Eheschließung die Beschränkungen umgehen konnten). Gleichzeitig ist Migration nach Deutschland ganz weitgehend auf Europäer beschränkt worden. Obwohl Angebote vieler afrikanischer und asiatischer Staaten vorlagen, Arbeitskräfte zu entsenden, hat sich die Bundesrepublik auf die Anwerbung von Arbeitskräften aus den Ländern nördlich des Mittelmeers beschränkt, die Mitglieder der Europäischen Union waren, wurden oder werden wollen. Zahlenmäßig eng begrenzt blieben Anwerbungen aus Marokko, Tunesien und Südkorea.

Vom Defizitansatz zur Verknüpfung

Diese Politik ist aus faktischen und aus theoretischen Gründen überholt und nicht mehr praktikabel.

Erstens: Sie ist aus faktisch-pragmatischen Gründen überholt, weil die USA während des Clinton-Booms dazu übergegangen sind, sich für die besten Köpfe aus der ganzen Welt zu öffnen. Insofern können auch die in Deutschland Ausgebildeten in die USA emigrieren, wenn Deutschland ihnen keine Chancen bietet. Weitere Länder wie Kanada, Australien und selbst Irland verfolgen die gleiche Strategie. Bezeichnend für diesen Zusammenhang ist, dass ausgerechnet deutsche Entwicklungshilfe am Beginn der Überproduktion von Computerspezialisten in Indien stand. Viele dieser Spezialisten gingen anschließend in die USA und bildeten eine personelle Grundlage für den IT-Boom in Kalifornien. In späteren Jahren kehrten einige von ihnen schließlich nach Indien zurück und begründeten dort eine heute blühende Computerindustrie. Deutschland hat sich insofern durch seine Politik selbst bestraft, es nimmt seine wirtschaftlichen Chancen nicht wahr - ganz abgesehen vom Export seiner eigenen Spitzenwissenschaftler in die USA, die wegen der kontraktiven Bildungspolitik in Deutschland keine Chance finden.

Zweitens: Diese Politik ist überholt und nicht praktikabel aus entwicklungstheoretischen Gründen, weil mit der Hin- und Herwanderung eine Win-Win-Situation entstehen kann, in der über transnationale Netzwerke beide Länder profitieren können: das Entwicklungsland durch Kapital- und Wissenstransfers und das Industrieland durch demographische Erneuerung. Die Fähigkeiten der Einwanderer zu Kettenmigration und Netzwerkbildung spielen hier eine besondere Rolle.

Analytisch und praktisch wichtig für die weitere Entwicklung ist die Frage, unter welchen Bedingungen sich - wie in dem Indien-Kalifornien-Beispiel - eine Kette positiver Zusammenhänge und Folgewirkungen für alle Beteiligten - ein circulus virtuosus - ergeben kann, und unter welchen Kontexten es dazu kommt. Diese Perspektive bedeutet einen Paradigmenwechsel sowohl in der Migrations- als auch in der Entwicklungsdebatte, der die Ressourcen der Migration in den Mittelpunkt der Debatte rückt, statt nur die Defizite zu betrachten. Insgesamt wird mit einem solchen Paradigmenwechsel ein realistisches, optimistisches Szenario an die Stelle eines pessimistischen gesetzt, der "Umbruch in der Welt als Chance" genutzt, wie Bundespräsident Horst Köhler es in seiner Antrittsrede ausgedrückt hat.

Damit ist zugleich eine andere Debatte beendet, mit der vor allem Anfang der neunziger Jahre Entwicklungs- und Migrationspolitik verbunden war: Es ging darin um die Idee, man könne und wolle mit einer besseren oder mit einer finanziell besser ausgestatteten Entwicklungszusammenarbeit die "reiche Welt" vor der Migration aus der "armen Welt" abschirmen. Dieser Ansatz ist einerseits wegen der demographischen Krise in der reichen Welt überholt, andererseits ist durch wissenschaftliche Analysen und praktische Erfahrungen klar geworden, dass derartige Mechanismen nicht funktionieren. Im Gegenteil: Wenn ein Land sich ökonomisch dynamisch entwickelt, werden im Transformationsprozess zunächst mehr Arbeitskräfte freigesetzt. Die Folge ist eine höhere Migration. Erst in einem späteren Stadium nimmt die Migrationsneigung ab, wenn die weiter wachsende Wirtschaft mehr Arbeitskräfte aufnehmen kann und die Geburtenrate sinkt. Steigende Einkommen und eine größere Marktförmigkeit der Gesellschaft erleichtern es zudem, Migrationsentscheidungen zu treffen und durchzuführen.

Dies hängt damit zusammen, dass es nicht Angehörige der allerärmsten Schichten der Bevölkerung sind, die sich zum Weggang entscheiden, sondern eher Menschen, die im Modernisierungsprozess stehen und über das Mindestmaß an Mitteln verfügen, das Voraussetzung für eine Migration ist. Zwar wird die Debatte um Migrationsbegrenzung auf dem Wege der Entwicklungshilfe inzwischen weniger heftig geführt, aber sie hat sich in den Verträgen der EU mit den Staaten am Südrand des Mittelmeers niedergeschlagen und taucht immer wieder auf. Die entsprechenden Gedankengänge sind nur noch insofern aktuell, als sie zur Verbrämung des Drucks der reichen auf die armen Länder dienen, Migrantinnen und Migranten zurückzuhalten.

Es ist schwierig, Migrationsverläufe exakt zu quantifizieren. So ist die entsprechende Prognose Philip Martins über eine anfängliche Steigerung der mexikanischen Migration in die USA als Resultat des NAFTA-Prozesses zwar eingetreten, auf Grund der mexikanischen Wirtschaftskrise ist die Steigerung aber sehr viel stärker ausgefallen als vorhergesagt, und es gibt auch noch kein Anzeichen für ein Ende des Migrationsdrucks. Insofern ist die schematische Darstellung des britischen Unterhaus-Berichts instruktiv (vgl. Schaubild 1 der PDF-Version), die zunächst mehr Migration und anschließend ein Auslaufen der Entwicklung zeigt, auch wenn keine Aussage zu den Zeiträumen und Quantitäten gemacht wird. Kein Zweifel besteht daran, dass Modernisierung und wirtschaftliche Aktivierung eines Landes zunächst Migration freisetzen. Auch historisch lässt sich dies belegen: Man denke etwa an Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und an Spanien zwischen 1960 und 1973.

Ende traditioneller Entwicklungspolitik

Die Entwicklungspolitik ist an einer Scheidelinie angelangt. Einerseits sind wichtige asiatische Länder wie Indien, China und vor allem Malaysia, Singapur, Taiwan und Südkorea keine bedürftigen Entwicklungsländer mehr. Indien, jahrzehntelang das größte Empfängerland, hat die neue Situation im Jahr 2003 scharf markiert, indem es seinen Verzicht auf weitere Entwicklungshilfe erklärte. Nach der Tsunami-Katastrophe hat es diesen Verzicht auf Hilfe wiederholt und sich selbst als helfenden Akteur ins Spiel gebracht. Ähnliches gilt für die führenden Länder Lateinamerikas wie Chile und Brasilien. Noch mehr als in der Vergangenheit sind die ökonomischen Beziehungen der entwickelten Länder zu diesen Schwellenländern von wirtschaftlichen Eigeninteressen bestimmt, insbesondere dem Interesse an der Vermarktung hochwertiger technischer Systeme oder von Dienstleistungskomplexen. Japan, die USA und die EU bemühen sich um Freihandelsabkommen mit wichtigen Schwellenländern, vor allem in Lateinamerika.

Andererseits sind vor allem viele afrikanische Länder in ihrer Entwicklung nicht nur nicht entscheidend weitergekommen, sondern ihre staatlichen Strukturen lösen sich tendenziell auf, so dass die Voraussetzungen für Entwicklung und Investitionen kaum mehr gegeben sind. Wie die sehr unterschiedliche Interventionsneigung der USA in Staaten wie dem Irak und Liberia mit großer Deutlichkeit zeigt, ist der Stellenwert von Ländern ohne wichtige Ressourcen für die USA, die einzige Supermacht der Welt, und auch für die anderen großen Länder mit dem Ende der Konkurrenzsituation des Kalten Krieges entscheidend gesunken, so dass der traditionellen Entwicklungspolitik auch von dieser Seite die politische Dynamik fehlt.

Zugleich muss konstatiert werden, dass gerade Länder, die hohe Entwicklungsleistungen erhalten haben, in ihrer Entwicklung stagnierten oder sogar zurückgefallen sind, während andere Länder mit wenig oder gar keinen "Finanzspritzen" entscheidend weitergekommen sind. China, Indien und Brasilien haben in den letzten vierzig Jahren weniger als ein Prozent ihres Bruttosozialprodukts an Hilfe erhalten, aber dessen ungeachtet in den Jahren 1965 bis 2002 ihr Pro-Kopf-Einkommen vervielfacht: China von 85 auf 940 $, Indien von 90 auf 480 $ und Brasilien von 200 auf 2 850 $. Länder, die sehr hohe Entwicklungshilfesummen erhalten haben, die zum Teil sogar ihr gesamtes Bruttosozialprodukt übertrafen, haben sich demgegenüber nicht entwickeln können. Dies gilt insbesondere für Länder in Afrika südlich der Sahara.

So lag etwa das Pro-Kopf-Einkommen Ghanas zum Zeitpunkt seiner Unabhängigkeit über dem Chinas, Indiens und Südkoreas. Es belief sich 1992 immer noch auf 440 $, im Jahr 2002 aber - ungeachtet außergewöhnlich hoher Unterstützung durch westliche Länder - nur noch auf 270 $. Der Entwicklungshilfespezialist Heinrich Langerbein, der diese Vergleichsdaten zusammengestellt hat, weist erklärend darauf hin, dass die meisten Entwicklungshilfegelder in die Industrieländer zurückfließen - vor allem wenn sie projekt- und liefergebunden sind - und dass große Summen von "kleinen Macht-Eliten kassiert und als Fluchtgeld ins Ausland gebracht" werden. Der langjährige kongolesische Diktator Mobutu ist für ein solches Verhalten ein bekanntes Beispiel. Als Fazit muss festgehalten werden, dass Entwicklungshilfe wenig effektiv gewesen ist. Dagegen ist anzunehmen, dass private Transfers von Migranten in ihre Heimatländer die Adressaten zielgenauer erreichen.

Hinzu kommt ein quantitatives Argument. Im erwähnten Ausschuss-Bericht des Britischen Unterhauses wird festgestellt, dass die Migration aus entwicklungspolitischer Sicht zugleich ein enormer Devisenbringer für die Entwicklungsländer ist und in dieser Funktion die staatlichen Finanztransfers in der Entwicklungshilfe inzwischen weit übertrifft (vgl. Schaubild 2 der PDF-Version) . Es wird argumentiert, dass eine kontrollierte Erhöhung der Migration aus den armen in die reichen Länder weit bedeutsamere Entwicklungseffekte haben werde als alle absehbaren Anstrengungen der Entwicklungshilfe, ganz abgesehen von deren Durchsetzbarkeit in den wohlhabenden Ländern.

Die deutsche "Green Card"

Die traditionelle deutsche Entwicklungspolitik war mit einer expliziten Nichteinwanderungsdoktrin verbunden. Fachpersonal aus den Entwicklungsländern sollte ausgebildet werden und nach der Ausbildung in das jeweilige Land zurückkehren. Dies war eine in sich schlüssige Doktrin, die durchaus auch mit Erfolgen verbunden war. Dieses Paradigma lässt sich nicht mehr halten. Mit der Proklamation der "Green Card" ist es in einer gezielten öffentlichen politischen Aktion aufgegeben worden. Andere europäische Staaten sind dieser Initiative gefolgt.

Wie in den USA tut sich heute auch in Deutschland eine Nachwuchslücke bei den Fachkräften im naturwissenschaftlichen Sektor auf. Die Universitäten und Unternehmen beginnen, gezielt Studierende aus Mittelosteuropa und Asien anzuwerben. Nach wie vor wandern viele befähigte und gut ausgebildete Wissenschaftler aus Deutschland in die USA aus. Die Ursachen dafür liegen einerseits in der Dynamik des tertiären Sektors in den USA, der als einer der entscheidenden Boom-Sektoren der amerikanischen Wirtschaft bezeichnet werden kann, andererseits in der Stagnation oder sogar Kontraktion des Hochschulsektors in Deutschland, der staatsmonopolitisch organisiert und eingeschränkt ist und in den letzten Jahren mit einer Serie von Stellenstreichungen kleiner gemacht wurde. Symbolisch steht dafür die Weiterwanderung des ersten Green-Card-Inhabers mangels einer dauerhaften Perspektive in Deutschland. Die traditionelle Nichteinwanderungs- und Anti-Brain-Drain-Politik lässt sich in Zukunft nicht länger durchhalten. Zu den genannten pragmatischen und entwicklungstheoretischen Gründen kommt hinzu, dass sich bei fehlenden Niederlassungs- und Karrieremöglichkeiten von Migranten aus armen Ländern keine Kettenmigrationseffekte einstellen können, die für die Dynamik von Migrationsprozessen entscheidend sind. Wegen seiner demographischen Defizite braucht Europa diese Art Zuwanderung zudem dringend.

Deutschland konkurriert, wie die Süssmuth-Kommission "Zuwanderung" bemerkt hat, mit anderen Ländern um die besten und fähigsten Spezialisten und Wissenschaftler. Es ist dabei mit zwei Handikaps belastet: Englisch ist in Deutschland nicht die dominante Sprache, und das deutsche Forschungs- und Hochschulsystem ist im Vergleich zu den USA unterfinanziert. Mit der neuen restriktiven Visumspolitik der USA könnten allerdings die Chancen wachsen, dass europäische Länder stärker aufgesucht werden.

Das indische IT-Beispiel

Entwicklung ist in der globalisierten Welt nicht mehr nachholende Entwicklung, wie dies für die fünfziger Jahre gelten konnte, als deutsche, sowjetische und amerikanische Ingenieure im Wettbewerb Stahlwerke in Indien nach ihren jeweiligen Mustern bauten, während gleichzeitig die Stahlmärkte weitgehend gegeneinander abgeschottet blieben. Vielmehr findet Entwicklung heute in vernetzter Form statt, sie zielt auf immer offenere weltweite Märkte und nutzt die spezifischen Standort- und Kostenvorteile der einzelnen Länder. Weniger entwickelte Länder können dabei auf ihre niedrigeren Lohn- und Kostenstrukturen setzen, entwickeltere auf ihre Infrastruktur, ihre fortgeschrittenen Technologien und ihre höhere Effizienz.

Optimale Kosten-Nutzen-Effekte treten dann auf, wenn beides vereint wird: die Effizienz der entwickelten Länder mit den Kostenvorteilen der weniger entwickelten. Dies setzt eine enge Kooperation und Durchlässigkeit voraus, und zwar nicht nur bei der Technik, sondern vor allem beim Personal. Personal aus den Entwicklungsländern kann in den entwickelten Ländern arbeiten und sich deren Arbeitsweisen und Standards aneignen. Im Falle einer Rückkehr werden die erworbenen Kenntnisse und Arbeitsweisen mit der intimen Kenntnis der Situation des Heimatlandes verbunden. Darüber hinaus können Netzwerke aufgebaut werden, die über Firmenstrukturen, Verwandtschaftsverhältnisse oder andere Verbindungen laufen und die entwickelte Welt mit der weniger entwickelten verbinden. Viele Länder, u.a. auch Deutschland, haben derartige Personalaustausche im Rahmen von Inter-Company-Transfers erleichtert, was allerdings nur Großunternehmen zugute kommt.

Das Paradebeispiel derartiger produktiver Beziehungen ist sicherlich die indische Computerindustrie. Hier hat zunächst eine Ausbildung qualifizierter Ingenieure in Indien über den aktuellen Bedarf hinaus stattgefunden. Ein Teil dieser Fachkräfte wanderte seit den sechziger Jahren in die USA aus und trug später entscheidend zur Dynamik der IT-Wirtschaft in den USA bei. Insbesondere in den neunziger Jahren gab es keine Begrenzungen auf Seiten des Personals. Die IT-Wirtschaft konnte Erhöhungen der Einwanderungsquoten durchsetzen, sobald die bestehenden Quoten erschöpft waren. Wichtig war ferner die Arbeitsenergie und -intensität dieser Gruppe von Einwanderern im besten Arbeitsalter. Darüber hinaus machten sich viele aus Indien eingewanderte IT-Ingenieure in den USA selbständig, es existiert sogar ein eigener Verband für diese Gruppe.

In einem zweiten Schritt wanderte ein Teil dieser Gruppe von IT-Spezialisten zurück, und es wurden Kooperationsnetze zwischen IT-Unternehmen in den USA und in Indien geknüpft. Die IT-Wirtschaft im Raum Bangalore blühte auf und entwickelte mit großer Dynamik Software. Getragen wurde sie ganz überwiegend von Unternehmern, die aus den USA zurückgewandert waren. Die weltweite Krise der IT-Wirtschaft seit dem Jahr 2002 führte schließlich dazu, dass die indischen Produktionsanteile weiter anstiegen, weil die indischen Unternehmen in einem schrumpfenden Weltmarkt ihre komparativen Kostenvorteile voll ausspielen konnten, entweder als Zulieferer amerikanischer Firmen oder als selbständige Akteure. Die indische IT-Wirtschaft produziert auf höchstem Niveau - mit den Kostenvorteilen eines Entwicklungslandes.

Die Übertragbarkeit der optimierenden Netzwerk-Strukturen

Inwiefern und inwieweit ist dieser Paradefall einer remigrations- und netzwerkgestützten Entwicklung auf andere Länder und auf andere Produktionszweige übertragbar? Gibt es Parallelen in anderen Ländern, die Erfolge und Misserfolge demonstrieren?

Drei spezielle Charakteristika der indischen Software-Entwicklung lassen sich herausstellen:

  • die Ausbildung einer großen Zahl qualifizierter Spezialisten auf Weltniveau;

  • die Entscheidung der Regierung Bill Clinton, die Einwanderung von Computerspezialisten faktisch nicht zu beschränken, also die Spielregeln des freien Marktes in diesem Bereich auf die Migration anzuwenden;

  • die Eigenschaft von Software-Produkten, sich protektionistischen Maßnahmen und behördlichen Blockaden sowohl von Seiten des Entwicklungslandes wie des entwickelten Landes weitgehend zu entziehen. Man denke dabei auf der indischen Seite an die extrem entwickelte und korruptionsanfällige Bürokratie und auf der amerikanischen an die Neigung, bei wirtschaftlichen Problemen protektionistische Maßnahmen zu ergreifen. Ein Beispiel dafür sind die einseitigen Stahlzölle, die im Jahr 2004 nach einer Entscheidung der Welthandelsorganisation zurückgenommen werden mussten, den europäischen und asiatischen Stahlexporteuren aber geschadet haben. Software ist über das Internet transportierbar und insofern kaum durch behördliche Restriktionen zu erfassen.

Es gibt Parallelen des hier für die indische IT-Wirtschaft beschriebene Beitrags von Rückwanderern - sowohl in der historischen Rückschau wie in den letzten Jahrzehnten: In Deutschland haben die Emigranten von 1849 eine entsprechende Rolle gespielt. Für die letzten Jahrzehnte lassen sich entsprechende Effekte für Südkorea und für Taiwan nachweisen, im letzteren Fall in Bezug auf die Hardware-Industrie. Ein besonders interessantes Beispiel ist in jüngster Zeit Vietnam. Hier haben die ehemaligen DDR-Vertragsarbeiter mit bundesdeutscher Unterstützung wirtschaftliche Dynamik ausgelöst; gleichzeitig sind Migrationsketten entstanden, die zu Studienzwecken und mit wirtschaftlichen Zielen weiter nach Deutschland drängen. Überraschend ist dabei, dass dieses einzige positive Beispiel in Bezug auf das heutige Deutschland ausgerechnet mit produktiven Netzen aus der DDR-Vergangenheit zusammenhängt, und zwar mit der Rolle der DDR als "Juwel" im Ostblock, wie dies Richard von Weizsäcker einmal bezeichnet hat.

Zugleich lässt sich aufzeigen, dass es anderen Ländern nicht gelungen ist, entsprechende Entwicklungen anzustoßen und die Vielzahl ausgewanderter Spezialisten für das Herkunftsland produktiv zu machen. Dies gilt beispielsweise für Mexiko, das ein spezielles staatliches Programm zur Rückwerbung ausgewanderter Spezialisten unterhält, das aber allem Anschein nach mit problematischen Eigeninteressen der Elite und insbesondere der Programm-Zuständigen belastet ist.

Forschungsdesiderate

Die dynamische Globalisierung der Weltwirtschaft in den Jahren seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich auf den Abbau von Handels- und Investitionshemmnissen konzentriert und den freien Austausch von Menschen vernachlässigt. Faktisch ist die freie Bewegung innerhalb der OECD-Welt (mit Ausnahme der Türkei und Mexikos) weitgehend gewährleistet; für Angehörige der Entwicklungsländer gilt dies jedoch nicht. Die Analyse von Migrations- und Entwicklungspolitik hat sich mehr oder weniger separiert voneinander vollzogen und Tragweite und Chancen der Migration für die Entwicklung tendenziell vernachlässigt. Stattdessen ist in der Migrationsliteratur ebenso wie in der öffentlichen Debatte der Abschottungs- und Bedrohungsreflex stark spürbar, etwa in dem Terminus migration crisis. Allerdings ist auf Grund der demographischen Rahmenbedingungen völlig klar, dass es große Bevölkerungsbewegungen aus der armen in die reiche Welt geben wird. Fraglich ist nur, wie produktiv und wie konflikthaft diese Prozesse verlaufen werden.

  • Von daher muss sich die Forschung zur Entwicklungspolitik für Migrationsphänomene öffnen und sie als Elemente einbauen. Es ist evident, dass Re-Migranten über viele Fähigkeiten verfügen, die westliche Spezialisten nicht besitzen. Zugleich ist nach dem Ende der Phantasien über autozentriert-isolierende Entwicklungen klar, dass es Anschübe und Übertragungen aus der Außenwelt und insbesondere aus der entwickelten Welt geben muss, um Entwicklungsimpulse auszulösen und insbesondere Kenntnisse über Spitzentechnologien und Märkte weiterzugeben.

  • Die Migrationsforschung sollte sich für die Entwicklungsperspektive "jenseits des brain drain" öffnen. Das ist bislang kaum geschehen. Dies erklärt sich erstens daraus, dass die Idee von Rückkehr und Rückkehrförderung politisch belastet ist. Damit werden fremdenfeindliche Konnotationen verbunden, die vor allem in Deutschland in einem starken Spannungsverhältnis zur Eigenidentifizierung der Forscher standen. Es erklärt sich zweitens aus der sehr verbreiteten Tendenz, Migranten als hilfsbedürftige und "defizitäre Wesen" zu beschreiben. Damit wird - wenngleich in wohlmeinender Absicht - deren Eigeninitiative und Eigendynamik abgewertet. Drittens schließlich ist die Katastrophen- und Krisenbeschreibung anzuführen, mit der Migration nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in weiten Teilen der Literatur immer wieder zusammengebracht wird. Insgesamt ist in dieser Beziehung - wie Gary Freeman es für die amerikanische Literatur einmal beschrieben hat - ein Übergewicht normativer Annahmen und engagierter Beschreibungen, verbunden mit theoretisch-analytischen Defiziten, zu konstatieren.

  • Aufgabe der Forschung muss es sein, das Verhältnis von Migration und Entwicklung zu klären und Optimierungsstrategien und -modelle zu entwerfen. Dazu können Fallstudien dienen, in denen unterschiedliche Verläufe von Migration und Entwicklung verfolgt werden, von dequalifizierend-unproduktiven bis zu qualifizierend-produktiven. Insbesondere sind die Beziehungen zwischen Ländern, die traditionell Studenten nach Deutschland entsenden, und deren Beziehung mit ökonomischer Entwicklung relevant, und zwar für das betreffende Herkunftsland, für Deutschland oder auch für die USA, in die gut ausgebildete Spezialisten vielfach abwandern. Beispiele sind der Iran, die Türkei, Griechenland, aber auch Indonesien und Vietnam - ein Land mit einer langen Tradition universitärer Zusammenarbeit mit der ehemaligen DDR. Speziell zu berücksichtigen ist auch der Aspekt der Geschlechterrollen und ihres Einbaus in die Entwicklungsstrategien der Nationalstaaten. Der Haushalts- und Pflegebereich ist wegen seiner privaten Gestaltung für Dequalifizierung und geringe Bezahlung anfällig und durch informelle Beschäftigungsverhältnisse geprägt, entweder auf Grund gezielter Politik oder auf Grund des Nichteingreifens der Staaten in diesen Bereichen, das den einheimischen Haushalten weitgehende Freiheit lässt.

  • Eine weitere Differenzierung ist in sektoraler Hinsicht notwendig. Dazu gehören die oben erwähnte Software-Entwicklung in Kalifornien und Indien und die Hardware-Entwicklung in Taiwan. Erfolgreiche Entwicklungen zeichnen sich auch im medizinischen Sektor einiger mittelosteuropäischer Länder, in Israel, Thailand und ebenfalls in Indien ab. Dagegen scheint die Abwanderung medizinischen Personals aus Südafrika nach England, Australien und Kanada bisher nur für die Einwanderungsländer vorteilhaft gewesen zu sein. Zu untersuchen wäre dabei, inwiefern und inwieweit die Politiken der entwickelten Länder derartige Prozesse ermöglichen, behindern oder kanalisieren. Normativ kann sich eine derartige Forschungsperspektive an der schrittweisen Entwicklung einer offenen Welt orientieren, in der nicht mehr nur der Warenverkehr frei ist, sondern auch der Personenverkehr. Realpolitisch muss sie die Bedingungen und Wege identifizieren, mit denen Migrations-, Kommunikations- und Austauschprozesse eingeleitet und gefördert werden können, die den Beteiligten auf beiden Seiten nutzen und die ihnen erlauben, ihre Fähigkeiten zu optimieren, Mehrwert zu schaffen und damit Entwicklung zu ermöglichen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Ines Michalowski, Integration Programmes for Newcomers - a Dutch Model for Europe?, in: Anita Böcker/Betty De Hart/Ines Michalowski (Hrsg.), Migration and the Regulation of Social Integration, Osnabrück 2004, S. 163 - 176.

  2. Vgl. Bericht der Kommission "Soziale Sicherheit" zur Reform der sozialen Sicherungssysteme: www. cdu.de, 30.9. 2003.

  3. Vgl. House of Commons. International Development Committee, Migration and Development: How to work for poverty reduction. Sixth Report of Session 2003 - 04, London 2004.

  4. Vgl. Sarah Spencer (Hrsg.), Immigration as an Economic Asset. The German Experience, Stoke-on-Trent 1994, S. XXI ff.

  5. Vgl. Dieter Nohlen (Hrsg.), Lexikon Dritte Welt, Hamburg 199810.

  6. Brigitte Erler, Tödliche Hilfe. Bericht von meiner letzten Dienstreise in Sachen Entwicklungshilfe, Freiburg/Brsg. 1985.

  7. Eine systematische Zusammenfassung des entsprechenden Diskussionsstandes findet sich in: Gerald Braun/Angelina Topan, Internationale Migration. Ihre Folgen für die Ursprungsländer und Ansätze eines Migrationsregimes, Sankt Augustin 1998 (Konrad-Adenauer-Stiftung, Interne Studien Nr. 153).

  8. Siehe auch den Beitrag von Holger Kolb in dieser Ausgabe.

  9. Vgl. Johannes-Dieter Steinert, Migration und Politik. Westdeutschland - Europa - Übersee 1945 - 1961, Osnabrück 1995; Karen Schönwälder, Einwanderung und ethnische Pluralität. Politische Entwicklung und öffentliche Debatten in Großbritannien und der Bundesrepublik von den 1950er Jahren bis zu den 1970er Jahren, Essen 2001.

  10. Siehe dazu den vergleichenden Überblick von Gail McLaughlan/John Salt, Migration Policies Towards Highly Skilled Foreign Workers. Report to the Home Office, London 2002; online unter: www. homeoffice.gov.uk.

  11. Vgl. AnnaLee Saxenian, Silicon Valley's New Immigrant Entrepreneurs, in: W. A. Cornelius/T. J. Espenshade/I. Salehyan (Hrsg.), The International Migration of the Highly Skilled. Demand, Supply and Development Consequences in Sending and Receiving Countries, San Diego 2001, S. 197 - 234 (CCIS Anthologies 1). Siehe hierzu auch: Uwe Hunger, Vom "brain drain" zum "brain gain". Migration, Netzwerkbildung und sozio-ökonomische Entwicklung: das Beispiel der indischen "Software-Migranten", in: IMIS-Beiträge, Nr. 16, 2000, S. 7 - 22. (IMIS = Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien).

  12. Siehe dazu im Einzelnen den Beitrag von Uwe Hunger in diesem Heft.

  13. Vgl. zum Konzept Commission of the European Communities, Commission Communication to the Council and the European Parliament on Immigration, SEC (1991) 1855 final, Brüssel 1991; Horst Breier, Development and Migration. The Role of Aid and Co-operation, in: OECD (Hrsg.), Migration and Development. New Partnerships for Co-operation, Paris 1994, S. 162 - 178; Sami Nair, Rapport de bilan et d'orientation sur la politique de codéveloppement liée aux flux migratoires, Paris 1997 (www.ladocumenta tionfrancaise.fr/brp/notices/984000139.shtml); Christophe Daum, Développement des pays d'origine et flux migratoires: La nécessaire déconnexion, in: Hommes et Migrations, (1998) 1214, S. 58 - 72. Zu den Verträgen und der spanischen Diskussion: Axel Kreienbrink, Einwanderungsland Spanien. Migrationspolitik zwischen Europäisierung und nationalen Interessen, Frankfurt/M. 2004.

  14. Vgl. Philip Martin, Economic Integration and Migration: The Mexico-US Case, Arbeitspapier der University of California, Davis 2002.

  15. Vgl. Klaus J. Bade, Europa in Bewegung. Migration vom späten 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München 2000. Siehe hierzu auch A. Kreienbrink (Anm. 13).

  16. Heinrich Langerbein, Je mehr Hilfe, desto größer die Armut. Die erfolgreichsten Staaten kamen fast ganz ohne Unterstützung aus, in: Süddeutsche Zeitung vom 23. 3. 2004. Zu einem ganz ähnlichen Schluss kommen Gary S. Becker/Guity Nashat Becker, Die Ökonomik des Alltags, Tübingen 1998, S. 326 - 328, S. 349.

  17. Vgl. House of Commons. International Development Committee, Migration and Development: How to work for poverty reduction. Sixth Report of Session 2003 - 04, The Stationary Office London, London 2004.

  18. Vgl. Uwe Hunger/Holger Kolb (Hrsg.), Die deutsche "Green Card". Migration von Hochqualifizierten in theoretischer und empirischer Perspektive (IMIS-Beiträge, Themenheft Nr.22), Osnabrück 2003; Holger Kolb, Einwanderung zwischen wohlverstandenem Eigeninteresse und symbolischer Politik. Das Beispiel der deutschen "Green Card", Münster 2004.

  19. Vgl. Zuwanderung gestalten, Integration fördern. Bericht der Unabhängigen Kommission "Zuwanderung", Berlin 2001.

  20. Vgl. Holger Kolb, Pragmatische Routine und symbolische Inszenierungen - zum Ende der "Green Card", in: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik, (2003) 7, S. 231 - 235.

  21. Vgl. Jürgen Wiemann, Von Indien lernen! Entwicklungspolitische Bewertung der Anwerbung qualifizierter Arbeitskräfte aus Entwicklungs- und Transformationsländern, Berlin 2000.

  22. Vgl. A. Saxenian (Anm.11).

  23. Vgl. Vivian Hermann/Uwe Hunger, Die Einwanderungspolitik für Hochqualifizierte in den USA und ihre Bedeutung für die deutsche Einwanderungsdiskussion, in: U. Hunger/H. Kolb (Anm.18), S. 81 - 98.

  24. Vgl. A. Saxenian (Anm. 11).

  25. Vgl. Martina Fromhold-Eisebith, Internationale Migration Hochqualifizierter und technologieorientierte Regionalentwicklung. Fördereffekte interregionaler Migrationssysteme auf Industrie- und Entwicklungsländer aus wirtschaftsgeographischer Perspektive, in: IMIS-Beiträge, (2002) 19, S. 21 - 41.

  26. Vgl. Uwe Hunger, Vom Brain Drain zum Brain Gain. Die Auswirkungen der Migration von Hochqualifizierten auf Abgabe- und Aufnahmeländer. Expertise im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung: Gesprächskreis Migration und Integration, Bonn 2003. Siehe hierzu auch: ders., Indian IT-Entrepreneurs in the US and India. An Illustration of the "Brain Gain Hypothesis", Journal of Comparative Policy-Analysis 2004, S.99 - 110.

  27. Vgl. Benedikt Köhler, Ludwig Bamberger. Revolutionär und Bankier, Stuttgart 1999. Für Schweden vgl. Per Olof Grönberg, International Migration and Return Migration of Swedish Engineers in the 1990s, in: Uwe Hunger/Susanne In der Smitten (Hrsg.), Migration und Entwicklung. Ergebnisse der Konferenz für Nachwuchswissenschaftler und Studierende, Münster 2003 (Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster: Civil-Society Network 2004. http://www. civil-society-network.org/download/Hunger_InDer Smitten_Migrationskonferenz.pdf).

  28. Vgl. A. Saxenian (Anm. 11.).

  29. Vgl. Richard von Weizsäcker, Vier Zeiten. Erinnerungen, Berlin 1999. Zu Vietnam vgl. den Beitrag von Karin Weiss in diesem Heft.

  30. Vgl. Utta Groß-Bölting, Der "Brain Drain" in Mexiko und die Auswirkungen auf den Entwicklungsprozess, Magisterarbeit, Institut für Politikwissenschaft , Universität Münster 2003.

  31. Felicitas Hillmann/Hedwig Rudolph, Jenseits des brain drain. Zur Mobilität westlicher Fach- und Führungskräfte nach Polen, Discussion Paper FS I 96 - 103 des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Berlin 1996.

  32. Vgl. Gary Freeman, Political Science and Comparative Immigration Politics, in: Michael Bommes/Ewa Morawska (Hrsg.), International Migration Research: Constructions, Omissions and the Promises of Interdisciplinarity, Aldershot 2004, S. 111 - 128.

  33. Vgl. Christine Chin, Organisierte Randständigkeit als staatliches Modell: Frauen und Migration in Südostasien, in: Dietrich Thränhardt/Uwe Hunger (Hrsg.), Migration im Spannungsfeld von Globalisierung und Nationalstaat, Leviathan-Sonderheft 2003, Wiesbaden 2003, S. 313 - 333. Siehe hierzu auch: Giuseppe Sciortino, Einwanderung in einen mediterranen Wohlfahrtsstaat: die italienische Erfahrung, in: ebd., S. 253 - 273.

Dr. rer. soc., geb. 1941; Professor an der Universität Münster, Institut für Politikwissenschaft, Schlossplatz 7, 48149 Münster.
E-Mail: E-Mail Link: thranha@uni-muenster.de
Internet: Externer Link: www.ifpol.de