Einleitung
Soziale Ungleichheit beschränkt sich nicht nur auf den Bereich der Schule,
Unter sozialer Ungleichheit werden die unterschiedlichen Teilhabemöglichkeiten von Personen(gruppen) an gesellschaftlichen Ressourcen (z.B. Einkommen, Bildung) verstanden. Der Begriff der sozialen Heterogenität betont neben der hierarchisch vertikalen Struktur einer Gesellschaft auch die horizontale Differenzierung in soziale Gruppen und Milieus. Eine Dimension sozialer Heterogenität ist (Weiter)bildung. Bildungschancen sind herkunftsbedingt in der Gesellschaft ungleich verteilt. Gleichheit der Bildungschancen bestünde dann, wenn soziodemographische und soziokulturelle Merkmale keinen limitierenden Einfluss auf Bildungsbeteiligung und Bildungsergebnisse hätten.
Der Zusammenhang zwischen benachteiligenden Faktoren und (Weiter-)Bildungsbeteiligung ist zwar über die Jahre hinweg nicht stärker geworden, hat aber heute gravierendere Folgen für Individuen und Gesellschaft.
Allerdings wurden die Erwartungen an die Weiterbildung, kompensierend und sozial integrierend zu wirken, eher enttäuscht. Wie die bildungssoziologische Adressaten- und Teilnehmerforschung
Modelle zur Analyse von sozialer Heterogenität in der Weiterbildung
Klassen- und Schichtbegriffe beschreiben und analysieren eine hierarchische vertikale Gesamtanordnung der Gesellschaft, die vor allem durch sozioökonomische Merkmale determiniert ist. Es wird davon ausgegangen, dass vorrangig die "objektiven" Lebensbedingungen (das Sein) die "subjektiven" Lebensweisen (das Bewusstsein) prägen.
Demgegenüber geht die soziale Milieuforschung von der Annahme aus, dass die Lebensbedingungen die Lebensweisen der Menschen anregen und beeinflussen, aber nicht völlig determinieren.
Der Ansatz der französischen Kultursoziologie
Der französische Kultur- und Bildungssoziologe Pierre Bourdieu (1930 - 2002) beschäftigte sich insbesondere mit der Bedeutung des Bildungssystems für die Reproduktion von sozialer und ökonomischer Ungleichheit. In seinem Hauptwerk: "Die feinen Unterschiede - Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft"
Bourdieu strukturiert den sozialen Raum zweidimensional, indem er die soziale Position von Personen in der Sozialstruktur aus ihrem verfügbaren ökonomischen und kulturellen Kapital ableitet. In horizontaler Differenzierung ergeben sich dabei drei herrschende Gruppen, die sich entweder durch den Besitz von kulturellem oder ökonomischem Kapital oder durch eine mittlere Verteilung der beiden Ressourcen definieren. Diese horizontale Differenzierung lässt sich auch in der vertikalen Achse bis zu den unteren sozialen Schichten verfolgen. Aufgrund seiner Analyse ergibt sich eine Drei-Klassen-Gesellschaft: Die herrschenden Gruppen sind in ihrem Lebensstil um Distinktion, das heißt um eine mehr oder weniger bewusste Abgrenzung von Angehörigen bestimmter sozialer Gruppen, bemüht, die mittleren Gruppen wollen den überlegenen Gruppen nacheifern, und der Lebensstil der Arbeiterschaft ist dem Diktat der Notwendigkeit unterworfen. Bourdieu betont zwar wie die Klassen- und Schichtanalyse die Bedeutung des ökonomischen Kapitals, erfasst jedoch über seinen kulturtheoretischen Zugang auch die Ausdifferenzierung von Lebensstilen. Es handelt sich um eine Erweiterung, nicht um eine Infragestellung der traditionellen Klassen- und Schichtentheorie.
Das Konzept der Lebensstile
Pierre Bourdieu hat die Lebensstilforschung besonders nachhaltig geprägt.
Der Ansatz der Sozialen Milieus
Eine am Klassen- und Schichtmodell orientierte Sozialstrukturanalyse ist im Zuge von Individualisierungs- und Pluralisierungstendenzen immer weniger in der Lage, gesellschaftliche Teilgruppen zu beschreiben. Neben der Analyse des Einflusses soziodemographischer Faktoren auf die Weiterbildungsbeteiligung wird die Betrachtung soziokultureller Strukturierungselemente zunehmend wichtiger. Die soziale Milieuforschung integriert sozialstrukturelle Aspekte als vertikale Differenzierung und alltagsästhetische Lebensstil-Aspekte als horizontale Differenzierung (vgl. Abbildung 1 der PDF-Version). Damit leugnet sie weder hierarchische Strukturen, noch stellt sie andererseits die Individualisierung von Lebensläufen in Frage. Begrifflich und empirisch wird davon ausgegangen, dass soziale Milieus Menschen in ähnlicher sozialer Lage und mit ähnlichen Werthaltungen, Lebensauffassungen und Lebensweisen zusammenfassen. Die Angehörigen jedes der zehn Milieus
Angehörige sozialer Milieus haben unterschiedliche Interessen im Bildungsbereich und unterschiedliche Auffassungen vom lebenslangen Lernen, der Umgang mit Bildung ist als eine milieuspezifische Strategie zu verstehen.
Weiterbildungsbeteiligung
Die Betrachtung der Weiterbildungsquoten unterschiedlicher sozialer Gruppen kann Hinweise auf Heterogenität in der Bildung erbringen. Damit ist nicht nur die Teilnahme an formaler Weiterbildung in anerkannten Weiterbildungsinstitutionen (oftmals mit Zertifikaten) gemeint, sondern auch die Nutzung informeller Weiterbildung, die beispielsweise das selbst gesteuerte Lernen am Computer oder das Lesen von Fachbüchern umfasst. Formale und informelle Formen der Weiterbildung sind zentrale Bestandteile des Konzepts des lebenslangen Lernens. Im Folgenden werden zunächst die Teilnahmequoten anWeiterbildung und die soziodemographischen Einflussfaktoren dargestellt. Danach wird das Weiterbildungsverhalten aus Sicht der sozialen Milieuforschung analysiert.
Die positive Einstellung der Bevölkerung gegenüber Weiterbildung steht im Gegensatz zu den tatsächlichen Weiterbildungsquoten, die sehr viel geringer ausfallen. Während 94 Prozent der Deutschen der Meinung sind, dass jeder bereit sein sollte, sich ständig weiterzubilden, haben weniger als die Hälfte, nämlich 41 Prozent der 19- bis 64-Jährigen auch tatsächlich formalisierte Angebote zur allgemeinen und/oder beruflichen Weiterbildung genutzt.
Die Beteiligung an informellem beruflichen Lernen liegt über der an formalisierter beruflicher Weiterbildung; so haben sich 61 Prozent der Erwerbstätigen im Jahr 2003 an einer oder mehreren Formen des informellen beruflichen Kenntniserwerbs beteiligt.
Die Bildungsexpansion hat zwar insgesamt zu einer Anhebung der Bildungsabschlüsse der Bevölkerung geführt, aber Gruppen mit höherem sozioökonomischen Status haben stärker davon profitiert.
Soziodemographische Unterschiede in der Weiterbildungsbeteiligung
Die Weiterbildungsteilnahme wird u.a. durch motivationale, soziodemographische und kontextbezogene Faktoren beeinflusst.
Für die Teilnahme an allgemeiner Weiterbildung ist das Alter der stärkste Einflussfaktor. Über 50-Jährige (ausgenommen Akademiker) weisen geringere Teilnahmequoten auf als Jüngere. Zweitstärkster Einflussfaktor ist bei den über 60-Jährigen die Berufsbildung, bei der mittleren Altersgruppe das Haushaltseinkommen und bei den 18- bis 24-Jährigen das Geschlecht. Entsprechend dem so genannten "Matthäus-Prinzip" ("Wer hat, dem wird gegeben") nimmt mit steigender Schul-/Berufsbildung die Beteiligung an allgemeiner und beruflicher Weiterbildung zu.
Die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung wird am stärksten durch das Merkmal Erwerbsbeteiligung beeinflusst. Als zweitstärkster Einflussfaktor ist bei Vollzeitbeschäftigten die Betriebsgröße, bei Teilzeitbeschäftigten das Haushaltseinkommen und bei Nicht-Erwerbstätigen die Berufsbildung zu nennen.
Neben den genannten soziodemographischen Faktoren zählen auch motivationale Aspekte - die wiederum eng mit soziokulturellen Faktoren zusammenhängen - zu den Weiterbildungsbarrieren. Solche Barrieren sind beispielsweise fehlende Nutzenerwartungen, negative Lernerfahrungen und die Angst vor Misserfolg.
Betrachtet man die oben dargestellten gruppenspezifischen Unterschiede, so wird deutlich, dass das Erreichen und die soziale Integration bildungsfernerer Zielgruppen eine Herausforderung für die Weiterbildung bleibt.
Soziale Milieus und Weiterbildung
Die sozial differenzierende Bildungsforschung fragt nach dem Zusammenhang von sozialer Lage und Weiterbildungsverhalten und -einstellungen. Anschließend an die wegweisende Göttingen- und Oldenburg-Studie, untersuchte die Freiburg- und München-Studie
Die oben genannten soziodemographischen Einflussfaktoren wurden zwar bestätigt, es zeigen sich aber auch Unterschiede im Milieuvergleich. Das Milieu der Modernen Performer - als junge, unkonventionelle Leistungselite - weist mit 67 Prozent die höchste Beteiligung an beruflicher Weiterbildung auf, während die traditionellen Milieus der Konservativen, Traditionsverwurzelten und DDR-Nostalgischen eine unterdurchschnittliche Weiterbildungsbeteiligung von 45 Prozent bzw. 46 Prozent zeigen.
Die Teilnahmequote an allgemeiner Weiterbildung liegt bei 41 Prozent. Hier sind es die Modernen Performer, Experimentalisten und Postmateriellen, die eine überdurchschnittliche Beteiligung, und die Konservativen, Traditionsverwurzelten und DDR-Nostalgischen, die eine unterdurchschnittliche Beteiligung aufweisen.
Neben der Analyse unterschiedlicher Teilnahmequoten lassen sich mit der Differenzierung nach sozialen Milieus auch unterschiedliche Anbieterpräferenzen, typische Weiterbildungsinteressen und -barrieren sowie Anforderungen an das Bildungsmarketing beschreiben. Dabei stehen Bildungsvorstellungen, Bildungserfahrungen und -erinnerungen in engem Zusammenhang mit Weiterbildungseinstellungen und dem konkreten Weiterbildungsverhalten.
Um exemplarisch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Milieus darzustellen, werden nun die vier modernen Milieus Postmaterielle und Moderne Performer (zwei Milieus der Oberen Mittelschicht/Oberschicht) sowie Konsum-Materialisten und Hedonisten (zwei Milieus der Unteren Mittelschicht/Unterschicht) beschrieben und kontrastiert.
Postmaterielle
Die soziale Lage der Postmateriellen zeichnet sich durch gehobene Einkommen und höchste Bildungsabschlüsse aus. Ihre Grundorientierung ist von postmateriellen Werten geprägt. Sie nehmen durchschnittlich an beruflicher und überdurchschnittlich an allgemeiner Weiterbildung teil. Das lebenslange Lernen, auch in informeller Form, integrieren sie selbstverständlich in ihr Alltagsleben, so zeigen sie sich beispielsweise überdurchschnittlich interessiert am selbstgesteuerten Lernen mit Medien.
Moderne Performer
Die soziale Lage der Modernen Performer zeichnet sich ebenfalls durch gehobene Einkommen und hohe Bildungsabschlüsse aus. Ihre Grundorientierung ist geprägt von Leistungsstreben und Elitebewusstsein. Die Modernen Performer nehmen überdurchschnittlich oft an allgemeiner und beruflicher Weiterbildung teil. Ebenso wie die Postmateriellen integrieren sie das informelle Lernen selbstverständlich in Alltag und Beruf - was sie gegenüber formal organisierter Weiterbildung bisweilen skeptisch werden lässt. Im Milieuvergleich zeigen sie auch das höchste Interesse am Lernen mit (neuen) Medien. Sie nutzen Medien in universeller Weise sowohl zur Weiterbildung als auch um sich zu unterhalten. Ihr Fernsehkonsum ist eher unterdurchschnittlich, allerdings haben sie eine Vorliebe für Unterhaltungssendungen. Fast zwei Drittel der Modernen Performer nutzen das Internet, womit dieses Milieu eine Spitzenposition einnimmt. Als Weiterbildungsbarriere in diesem Milieu erweisen sich Distinktionsansprüche in Form von Distanz gegenüber einer herkömmlichen Teilnehmerschaft und Skepsis gegenüber der Kompetenz der Dozenten.
Der Vergleich der beiden Milieus der Postmateriellen und der Modernen Performer zeigt, dass sich Milieus bei gleicher oder ähnlicher sozialer Lage in ihrer Grundorientierung, im informellen Lernen und in ihren Weiterbildungsbarrieren deutlich unterscheiden.
Konsum-Materialisten
Die soziale Lage der Konsum-Materialisten ist geprägt durch niedrige oder fehlende Einkommen und Bildungsabschlüsse sowie vielfältige soziale Problemlagen. Ihre Grundorientierung zeichnet sich aus durch das Bestreben, mit der breiten Masse mitzuhalten - unter anderem über Konsum. Bei ihnen kommen vielfältige Weiterbildungsbarrieren zum Tragen. Durch meist negative Schulerfahrungen haben sie hohe Schwellenängste. Lernen stellt für sie eine zusätzliche Belastung zum problematischen Alltag dar, das nur aufgenommen wird, wenn ein deutlicher Nutzen für sie ersichtlich ist. Auch ihre finanziellen Möglichkeiten und beruflichen Rahmenbedingungen (wie z.B. Schichtarbeit) stehen einer Weiterbildungsbeteiligung eher entgegen.
Am selbst gesteuerten Lernen mit Medien zeigen sie im Milieuvergleich ein unterdurchschnittliches Interesse. Im Fokus ihrer Mediennutzung stehen Unterhaltung und Ablenkung, der Informationsaspekt ist sekundär. Das Fernsehen nutzen sie über-, das Internet unterdurchschnittlich (20,4 Prozent der Konsum-Materialisten nutzen das Internet).
Hedonisten
Die soziale Lage der Hedonisten ist gekennzeichnet durch niedrige bis mittlere Einkommen und Bildungsabschlüsse. Ihre Grundorientierung ist geprägt durch den Wunsch nach Action und Unterhaltung sowie eine gewisse Leistungsverweigerung und Unangepasstheit. Diese hedonistische Grundhaltung scheint zum Teil auch auf andere Milieus mit höheren Bildungsabschlüssen auszustrahlen. An beruflicher und allgemeiner Weiterbildung nehmen sie durchschnittlich oft teil. Am Lernen mit (neuen) Medien zeigen sie ein durchschnittliches bis überdurchschnittliches Interesse. Ihre private Mediennutzung ist ebenso wie die der Konsum-Materialisten als unterhaltungsorientiert zu bezeichnen. Im Gegensatz zu diesen steht bei ihnen aber die Ablenkung von Problemlagen nicht so sehr im Vordergrund; "Spaß haben" ist ihnen wichtiger. So nutzen sie - wohl aufgrund von Freizeitaktivitäten außer Haus - das Fernsehen eher unterdurchschnittlich,
Die vorliegenden Befunde decken sich mit der Kritik Helmut Bremers, der darauf hinweist, dass das Leitbild des aktiven, eigenständig Lernenden, das eher an gehobenen Milieus orientiert ist, nicht unreflektiert auf alle Milieus übertragen werden kann, sondern dass "Lernvoraussetzungen, Lernpraxen und Bildungsstrategien unterschiedlicher sozialer Milieus je nach ihrem Habitus verschieden sind".
Vergleicht man die vier Milieus miteinander, so zeigt sich, dass Moderne Performer, Postmaterielle und Hedonisten starkes Interesse am selbst gesteuerten Lernen mit (neuen) Medien haben, während Konsum-Materialisten geringeres Interesse zeigen. Im Bereich der Häufigkeit und der Art und Weise der Internetnutzung kann man von einer digitalen Spaltung (Wissenskluft) sprechen, die zwischen den modernen bzw. gehobenen Milieus einerseits und den eher traditionellen Milieus andererseits besteht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ältere, formal höher Gebildete bzw. gesellschaftliche Leitmilieus eine stärker informationsorientierte Nutzung von Medien aufweisen, während Jüngere, formal niedriger Gebildete bzw. die hedonistischen Milieus eine stärker unterhaltungsorientierte Mediennutzung aufweisen. Dies bestätigt die oben beschriebene These der Wissenskluft. Gehobenere Milieus profitieren von ihrer selektiven Mediennutzung nicht nur im Sinne der oben beschriebenen These der Wissenskluft, sondern können dadurch auch ihr kulturelles Kapital vergrößern.
Soziale Heterogenität im Bereich der formalen und informellen Weiterbildung spiegelt sich - wie oben gezeigt werden konnte - in einer unterschiedlichen Beteiligung der verschiedenen sozialen Milieus an formalen Weiterbildungsangeboten und in ihrer Nutzung und Wertschätzung informellen Lernens.
Möglichkeiten des Chancenausgleichs durch milieuorientierte Angebote?!
Wie kann Weiterbildung eventuell dennoch kompensierend und chancenausgleichend wirken? Eine Antwort darauf könnte eine erhöhte Teilnehmer- und Zielgruppenorientierung - das Eingehen auf pluralisierte Wünsche und Erwartungen der verschiedenen Milieus - sein. Differenzierte Planungen auf den Handlungsebenen der Mikro- (Lehren und Lernen) und Makrodidaktik (Programmplanung) ermöglichen unterschiedliche Anspracheformen für verschiedene Zielgruppen. Das Modell der sozialen Milieus mit seiner genauen Beschreibung der Weiterbildungsinteressen und -barrieren der einzelnen Milieus unterstützt ein differenziertes Zielgruppenmarketing.
Das konkrete Wissen über Weiterbildungseinstellungen und -verhalten von benachteiligten, bildungsfernen Milieus kann dazu beitragen, Weiterbildungsangebote auf diese Zielgruppen passgenauer zuzuschneiden. Es ist erforderlich, bei der Planung die unterschiedlichen Nutzenerwartungen und Lernvoraussetzungen in den Milieus mit einzubeziehen. Konsum-Materialisten brauchen beispielsweise andere pädagogische Unterstützung beim eigeninitiierten Lernen (das in der Wissensgesellschaft besonders wichtig ist) als Moderne Performer oder Postmaterielle, die dem Leitbild des Selbstlernens eher entsprechen. Angehörige unterschiedlicher sozialer Milieus haben unterschiedliche Ansprüche beispielsweise an Lernmethoden, Räumlichkeiten und Dozenten. Die Planung von medialen Angeboten in der Erwachsenenbildung sollte auch ästhetische Stile als didaktische Elemente einbeziehen,
Neben der Aufgabe, soziale Milieus und hierbei auch bildungsferne Gruppen spezifisch anzusprechen, bleibt jedoch auch die spannende Herausforderung an die Weiterbildung, milieuübergreifende Erfahrungsräume anzubieten. Wenn es gelingt, Themen und Formate zu finden, die mehrere Milieus ansprechen, ist dies als ein besonderer Beitrag der Weiterbildung zu sehen, die soziale Integration und kulturelle Partizipation in der Gesellschaft zu fördern.