Einleitung
Die deutschen Eliten sind männlich. Diese Feststellung trifft im Wesentlichen auch heute noch zu. Zwar hat sich der Anteil der Frauen in Elitepositionen im Verlauf der vergangenen zwei Jahrzehnte deutlich erhöht, allein zwischen 1981 und 1995 von drei auf dreizehn Prozent.
Über die soziale Rekrutierung der deutschen Eliten hat Ralf Dahrendorf vor über vier Jahrzehnten eine Aussage getroffen, die im Kern bis heute gültig ist und von den empirischen Elitestudien immer wieder bestätigt wird. Für Dahrendorf war "das eindeutigste Merkmal deutscher Eliten ... , dass diese sich zum größeren Teil selbst aus einer schmalen Oberschicht und zum geringeren Teil aus den Kadern der nichtakademischen Beamtenschaft rekrutieren, während der Sohn eines Industriearbeiters, aber auch des selbständigen Handwerkers und kleinen Geschäftsmannes wenig Aussicht hat, bis an die Spitze der deutschen Gesellschaft vorzudringen"
Was die Gründe für die disproportionale Vertretung der einzelnen Schichten und Klassen der Gesellschaft in den Eliten betrifft, ist die Übereinstimmung aber wieder groß. Fast alle Eliteforscher sehen die entscheidende Ursache in einer je nach Herkunft sehr unterschiedlichen Bildungsbeteiligung. Auch in diesem Punkt hat Dahrendorf schon Anfang der sechziger Jahre eine Feststellung getroffen, die von den meisten Beobachtern bis heute geteilt wird: Für die soziale Zusammensetzung der Eliten ist das "Bildungsprivileg" der Oberschicht und der oberen Mittelschicht ausschlaggebend. Dahrendorf verlangt folgerichtig einen "Abbau der Sozialschichtung der Bildungschancen" als entscheidende Voraussetzung für eine soziale Öffnung der deutschen Eliten.
Diese für den Mainstream in der Eliteforschung typische Einstellung hat erhebliche Konsequenzen. Mit diesem Argumentationsmuster lässt sich die Position, dass die Elitenauswahl durch Leistungsauslese erfolge, auch selbst dann relativ problemlos aufrechterhalten, wenn die Realität eine ausgesprochen selektive Sozialrekrutierung der Eliten zeigt. Hans P. Dreitzel macht das in seinen Ausführungen sehr deutlich: Die soziale Offenheit einer Gesellschaft und ihrer Eliten müsse nur "prinzipiell" gegeben sein, um von funktionalen Leistungseliten sprechen zu können. "Prinzipiell" heißt in diesem Zusammenhang, dass der "Aufstieg in die Spitzenpositionen jedem möglich sein [müsse], der die geforderte Leistungsqualifikation erwerben kann"
Bildungswege und Elitenrekrutierung
Unabhängig davon, ob man diese Einschätzung Dahrendorfs nun teilt oder nicht, ein prinzipieller Zusammenhang zwischen der sozialen Selektivität des deutschen Bildungssystems und der sozialen Rekrutierung der deutschen Eliten ist nicht von der Hand zu weisen. Auf der einen Seite ist schon auf den ersten Blick zu erkennen, dass ein Hochschulabschluss eine fast unabdingbare Voraussetzung für die Besetzung einer Spitzenposition darstellt. Drei von vier Elitemitgliedern haben ein Studium absolviert, und immerhin einer von vieren hat promoviert. In den meisten Bereichen liegen die Prozentsätze sogar noch deutlich höher, erreichen in Wirtschaft, Verwaltung oder Justiz Quoten von 80 bis 100 Prozent für Hochschulabsolventen und 40 bis 50 Prozent für Promovierte.
Verantwortlich für das soziale Ungleichgewicht ist eine Vielzahl von Auslesemechanismen innerhalb des deutschen Bildungssystems, das sich im internationalen Vergleich - wie die Schülerleistungsstudie PISA deutlich gezeigt hat - durch eine besonders ausgeprägte soziale Selektion auszeichnet. Die Dreigliedrigkeit des Schulwesens spielt in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle. Beim Übergang zur weiterführenden Schule machen sich nämlich nicht nur die milieubedingt besseren Leistungen der Kinder aus den höheren Schichten und Klassen bemerkbar, sondern auch die je nach sozialer Herkunft stark differierenden Beurteilungen der Lehrkräfte. Nach einer Erhebung unter allen Hamburger Fünftklässlern benötigt zum Beispiel ein Kind, dessen Vater das Abitur gemacht hat, ein Drittel weniger Punkte für eine Gymnasialempfehlung als ein Kind mit einem Vater ohne Schulabschluss.
Wer es aus den so genannten "bildungsfernen Schichten" trotz all dieser Hürden bis an die Hochschulen geschafft hat, wird auch dort mit den höchst wirkungsvollen "inoffiziellen" Lehrplänen und den von den "bildungsnahen Schichten" bestimmten Verhaltensmustern konfrontiert. Die Betreffenden müssen zudem größere materielle Probleme bewältigen, d.h. zu einem ungefähr doppelt so hohen Prozentsatz einer laufenden Beschäftigung nachgehen, um ein Studium finanzieren zu können. Das schlägt sich in ihrem ebenfalls doppelt so hohen Anteil unter den Langzeitstudierenden nieder.
Der Zugang zu Elitepositionen in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft
Sollte die von den meisten Eliteforschern geteilte Annahme richtig sein, dass sich die Eliteauslese nach Leistungskriterien vollzieht, dann müssten die Chancen auf eine Spitzenposition zumindest für alle diejenigen gleich gut sein, die in derselben Zeit an derselben Universität im selben Fach promoviert haben. Kinder aus Arbeiter- oder Angestelltenfamilien sollten mit der Promotion zumindest das gleiche Maß an Fähigkeiten und Bemühungen nachgewiesen haben wie ihre Kommilitonen aus dem Bürgertum.
Die Untersuchung der Lebensläufe promovierter Ingenieure, Juristen und Wirtschaftswissenschaftler der Promotionsjahrgänge 1955, 1965, 1975 und 1985 - insgesamt ca. 6.500 Personen und zu über 96 Prozent Männer
In den übrigen drei Sektoren bietet sich ein anderes Bild. Zwar liegen die Kinder aus dem Großbürgertum in der Politik und der Justiz noch vorn, wenn auch relativ knapp, in der Wissenschaft rangieren sie aber ganz am Ende. Der Nachwuchs des gehobenen Bürgertums hat in allen drei Bereichen schlechtere Karriereaussichten als die Kommilitonen aus der Arbeiterklasse und den breiten Mittelschichten. Letztere dominieren vor allem in der Wissenschaft, schneiden aber auch in der Justiz und in der Politik
Der erste Eindruck täuscht jedoch zumindest teilweise. Zum einen darf man die Konkurrenzsituation in den einzelnen Sektoren nicht aus den Augen verlieren.
Die erheblich besseren Aufstiegschancen, die sich dem bürgerlichen Nachwuchs sowohl in der Elite im engeren Sinne als auch generell in der Wirtschaft bieten, lassen sich dabei nicht mit dem Studienverhalten erklären, wie man annehmen könnte. Zwar spielt für Karrieren in großen Unternehmen durchaus eine Rolle, dass die Promovierten aus dem Bürgertum im Durchschnitt ein Semester früher fertig sind als ihre Kommilitonen aus der breiten Bevölkerung und während ihres Studiums auch ungefähr doppelt so häufig eine Universität im Ausland besucht haben. Die Bedeutung der sozialen Herkunft wird dadurch aber nicht im geringsten geschmälert. Das zeigen Berechnungen, die alle Faktoren
Die entscheidenden Rekrutierungskriterien
Richtet man den Blick zunächst auf die Wirtschaft als den entscheidenden Bereich - immerhin sind über zwei Drittel der zur Elite zählenden Promovierten in diesem Sektor tätig -, so zeigt sich ganz klar, dass der wichtigste Grund für die wesentlich höhere Erfolgsquote der Bürgerkinder in ihrem klassenspezifischen Habitus zu suchen ist. Wer in die Vorstände und Geschäftsführungen großer Unternehmen gelangen will, der muss nämlich vor allem eines besitzen: habituelle Ähnlichkeit mit den Personen, die dort schon sitzen. Da die Besetzung von Spitzenpositionen in großen Unternehmen von einem sehr kleinen Kreis von Personen entschieden wird und das Verfahren nur wenig formalisiert ist, spielt die Übereinstimmung mit den so genannten "Entscheidern", der "gleiche Stallgeruch", die ausschlaggebende Rolle. Es wird sehr viel weniger nach rationalen Kriterien entschieden, als man gemeinhin vermutet.
Die Bedeutung der "richtigen Chemie" oder des "Bauchgefühls" hängt wesentlich mit dem Bedürfnis zusammen, sich mit Personen zu umgeben, denen man vertrauen kann. Man müsse sich einen Vorstand, so ein interviewter Topmanager, in der Regel als eine "Schicksalsgemeinschaft" vorstellen, die gemeinsam erfolgreich sei oder aber scheitere. Maßgeblich dafür, ob man glaubt, jemandem vertrauen zu können, und damit auch für die Entscheidung, ob diese Person als Vorstandskollege akzeptiert wird, ist letztlich der Habitus der Person.
Der gewünschte Habitus wird in den Chefetagen der deutschen Großunternehmen an vier zentralen Persönlichkeitsmerkmalen festgemacht. Man sollte eine intime Kenntnis der Dress- und Benimmcodes aufweisen, weil dies aus Sicht der Entscheider anzeigt, ob der Kandidat die geschriebenen und vor allem die ungeschriebenen Regeln und Gesetze in den Chefetagen der Wirtschaft kennt und auch zu beherzigen gewillt ist. Eine breite Allgemeinbildung ist erwünscht, weil sie als ein klares Indiz für den berühmten und als unbedingt notwendig erachteten "Blick über den Tellerrand" angesehen wird. Unternehmerisches Denken (inklusive der aus Sicht von Spitzenmanagern damit notwendigerweise verknüpften optimistischen Lebenseinstellung) gilt als zwingend erforderlich, weil es die Voraussetzung für Visionen darstelle. Persönliche Souveränität in Auftreten und Verhalten als wichtigstes Element schließlich zeichnet in den Augen der Verantwortlichen all diejenigen aus, die für Führungsaufgaben dieser Größenordnung geeignet seien.
So nachvollziehbar all diese Begründungen auch sind, letztlich geht es um etwas anderes. Die Entscheider beschreiben mit diesen Merkmalen eigentlich nur den Mann, für den sie sich selbst halten. Der Glaube, selbst der richtige Mann am richtigen Platz zu sein, veranlasst die Topmanager, jemanden mit denselben oder ähnlichen Eigenschaften auszuwählen. Das aber bedeutet letztlich, dass ganz eindeutig Personen bevorzugt werden, die (wie man selbst) aus dem Bürgertum stammen. Sich so in den Vorstandsetagen bewegen, als sei einem das Gelände seit jeher vertraut, können selbstverständlich am besten diejenigen, die in diesem Milieu aufgewachsen sind. Soziale Aufsteiger lassen es fast immer an der erwünschten Selbstverständlichkeit in Auftreten wie Verhalten und damit zugleich an der Bereitschaft mangeln, den offiziellen Kanon und die herrschenden Codes auch einmal gekonnt in Frage zu stellen bzw. sie gegebenenfalls zu durchbrechen. Diese Souveränität, die den spielerischen Umgang mit den gültigen Regeln beinhaltet, macht die entscheidende Differenz aus zwischen denen, die dazu gehören, und denen, die nur dazu gehören möchten.
Die deutlich günstigeren Aufstiegsaussichten, die sich den Promovierten aus der breiten Bevölkerung in den drei anderen Gesellschaftsbereichen bieten, lassen vermuten, dass sich die habituellen Anforderungen wie auch die Auswahlmechanismen dort mehr oder minder deutlich von denen in der Wirtschaft unterscheiden. Das ist auch so. In der Politik gilt immer noch das Prinzip der "Ochsentour". Wer es bis in den Bundestag oder ein Landesministerium schaffen will, der oder die muss ganz unten - im Ortsverein - anfangen.
In der Justiz sind es in erster Linie die stark formalisierten Besetzungsprozeduren, der vom Beamtentum geprägte Habitus und der Einfluss der Politik auf die Personalentscheidungen in den oberen Ebenen, welche die Karriereaussichten für die promovierten Juristen aus der Arbeiterklasse und den breiten Mittelschichten deutlich günstiger ausfallen lassen als in der Wirtschaft.
Konkurrenz und Verdrängung
So offensichtlich der Zusammenhang zwischen Besetzungsprozessen und der sozialen Öffnung von Elitepositionen ist, er offenbart doch nur die halbe Wahrheit. Die für die Promovierten aus der "Normalbevölkerung" im Vergleich zur Wirtschaft deutlich besseren Aufstiegsmöglichkeiten in der Politik, der Justiz und der Wissenschaft sind nicht allein darauf zurückzuführen, dass die Entscheidungen dort von einem größeren Kreis von Personen und nach stärker formalisierten Regeln getroffen werden; sie hängen auch mit Wahlmöglichkeiten und Prioritäten zusammen.
Die Chancen für den Nachwuchs aus der Arbeiterklasse und aus den breiten Mittelschichten sind immer dann überdurchschnittlich gut, wenn das Interesse der Konkurrenten aus gehobenem Bürgertum und Großbürgertum eher schwach ausfällt. Da es Letztere in erster Linie dorthin zieht, wo die größte Macht und das höchste Einkommen winken - in die Chefetagen der Wirtschaft
Besonders gut lässt sich dieser Zusammenhang erkennen, wenn man die Promotionsjahrgänge 1965 und 1975 miteinander vergleicht. Sie bilden, was die beruflichen Perspektiven angeht, die beiden Extrempole. Die Absolventen des Jahrgangs 1965 trafen auf außergewöhnlich günstige Bedingungen, weil nicht nur die Wirtschaft durch ihren Boom Ende der sechziger/Anfang der siebziger Jahre ausgesprochen gute Aufstiegschancen bot, sondern die Ausweitung des öffentlichen Dienstes und vor allem der Ausbau des Hochschulsystems in Justiz und Wissenschaft zeitgleich auch hervorragende Karrieremöglichkeiten eröffneten. Die 1975 Promovierten sahen sich dagegen besonderswidrigen Verhältnissen ausgesetzt. Das Wirtschaftswunder war unwiederbringlich vorbei und die Welle der Besetzung von Professorenstellen an den deutschen Hochschulen im Auslaufen begriffen. Die Zahl der frei werdenden oder gar der neu geschaffenen Toppositionen war dementsprechend niedrig. Einzig die Justiz bildete (zumindest teilweise) eine gewisse Ausnahme.
Der Nachwuchs des gehobenen und vor allem des Großbürgertums hat auf die gravierend veränderte Situation sofort reagiert und versucht, den spürbaren Verlust an Spitzenpositionen in den großen Unternehmen durch einen Wechsel in andere Bereiche zu kompensieren. Während das den Abkömmlingen des Großbürgertums problemlos gelungen ist - sie haben den mit 15 Prozent leichten Rückgang in der Wirtschaft durch starke Zuwächse an den Hochschulen (plus 76 Prozent) und in der Justiz (plus 80 Prozent) sogar mehr als wettmachen können -, waren die Promovierten aus dem gehobenen Bürgertum nicht ganz so erfolgreich. Ihre Einbuße in den Chefetagen fiel mit 26 Prozent nicht nur deutlicher aus, sie haben sie trotz eines Zuwachses um 250 Prozent in der Justiz auch nicht komplett ausgleichen können, weil sie an den Hochschulen mit 26 Prozent genauso stark verloren haben wie in der Wirtschaft.
Verglichen mit dem Rückgang, den die Promovierten aus der Arbeiterklasse und den breiten Mittelschichten hinnehmen mussten, ist das allerdings nicht weiter nennenswert. Letztere haben nicht nur eine von zwei Toppositionen in der Wirtschaft räumen müssen, sondern auch einen fast vierzigprozentigen Einbruch an den Hochschulen zu verzeichnen. Einzig in der Justiz haben sie mit sieben Prozent leicht zulegen können. Insgesamt bleibt aber ein Verlust von knapp 40 Prozent. Während aus der Kohorte der 1965 Promovierten noch mehr als jeder Vierte eine Spitzenposition erreichen konnte - allein jeder Achte in der Wirtschaft und jeder Neunte an den Hochschulen -, trifft das bei den 1975 Promovierten nur noch auf jeden Siebten zu. Bei den Promovierten mit bürgerlichem Familienhintergrund bietet sich ein ganz anderes Bild. Von den Sprösslingen des gehobenen Bürgertums hat trotz eines Verlustes von ca. zehn Prozent immer noch jeder Fünfte eine Spitzenkarriere gemacht, von den Großbürgerkindern dank eines Zuwachses von gut zehn Prozent sogar fast jeder Dritte.
Noch deutlicher zeigen sich die unterschiedlichen Möglichkeiten, die dem Nachwuchs des Bürgertums auf der einen und dem der restlichen Bevölkerung auf der anderen Seite offen stehen, wenn man den Blick ausschließlich auf die Juristen richtet. Sie waren seit der zweiten Hälfte der siebziger Jahre von den verschlechterten Aufstiegschancen in der Wirtschaft besonders stark betroffen; denn sie sahen sich zusätzlich zur allgemeinen Reduzierung der Spitzenpositionen auch noch einem Verdrängungsprozess seitens der Betriebswirte ausgesetzt, die immer mehr der von ihnen traditionell besetzten Toppositionen eroberten, zunächst in der Industrie, dann aber auch in ihrer klassischen Domäne, dem Finanzsektor. Hatten von den Vorstandsmitgliedern der vier führenden Großbanken 1980 noch fast zwei Drittel ein juristisches Examen aufzuweisen, so ist es heutzutage gerade noch ein gutes Viertel.
Resümee
Eines zeigen die Bildungs- und Karriereverläufe der vier Promotionskohorten ganz eindeutig: Die soziale Herkunft beeinflusst den Zugang zu Elitepositionen nicht nur indirekt über den Bildungserfolg, sondern auch ganz unmittelbar. Die vom funktionalistischen Mainstream der Eliteforschung vertretene Position, die Rekrutierung der Eliten erfolge vorrangig anhand der individuellen Leistung, hat sich nicht bestätigt. Auch die Hoffnungen von Ralf Dahrendorf und den meisten anderen Eliteforschern, die Bildungsexpansion mit ihrer sozialen Öffnung der Hochschulen würde an der disproportionalen Rekrutierung der Eliten Wesentliches verändern, haben sich dementsprechend nicht erfüllt. Vielmehr ist es - ganz im Gegenteil - bei den untersuchten Promotionskohorten sogar zu einer weiteren sozialen Schließung gekommen, und das vor allem in der Wirtschaft. Mit Ausnahme des zuletzt genannten Bereichs bietet die Potsdamer Erhebung ein ähnliches Bild. In der Politik, der Verwaltung, den Massenmedien, der Kultur oder beim Militär - überall hat sich der Prozentsatz der Elitemitglieder, die aus dem Bürgertum stammen, (mehr oder minder deutlich) erhöht.