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Individualisierungs-Prozesse in den neuen Bundesländern | Deutsche Einheit | bpb.de

Deutsche Einheit Editorial Warum Ost- und Westdeutsche aneinander vorbeireden ... Mit Herz und Konto? Werte und Wertwandel im vereinten Deutschland Individualisierungs-Prozesse in den neuen Bundesländern Ostdeutschland im 12. Jahr nach der Vereinigung

Individualisierungs-Prozesse in den neuen Bundesländern Zur Freisetzung aus den Arbeitskollektiven

Gitta Scheller

/ 18 Minuten zu lesen

Wie sieht es aus mit der Wertedifferenz zwischen Ost- und Westdeutschen? Eine weitreichende Analyse unter individualisierungstheoretischer Perspektive.

I. Problemstellung

Die soziologische Gegenwartsanalyse hat für die alten Bundesländer einen Individualisierungstrend diagnostiziert. Nach Auffassung prominenter VertreterInnen dieser Forschungsrichtung wie Ulrich Beck und Elisabeth Beck-Gernsheim vollzieht sich seit Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts ein Prozess, in dem die Menschen aus traditionalen Sozialbeziehungen freigesetzt und zunehmend auf sich selbst und ihr individuelles Arbeitsmarktschicksal verwiesen werden. Vor dem Hintergrund eines vergleichsweise hohen materiellen Lebensstandards, umfassender sozialer Sicherheiten und Wahlmöglichkeiten in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens wird dies von Ulrich Beck als ein historischer Kontinuitätsbruch gewertet.

Unmittelbar nach der Wende wurde die Individualisierungsthese auf die neuen Bundesländer übertragen; die Veränderungen im Zuge des gesellschaftlichen Transformationsprozesses wurden als Individualisierungsschub interpretiert. Umfassende empirische Untersuchungen, inwieweit die auf westliche Industriegesellschaften, vor allem aber die alte Bundesrepublik zugeschnittene Individualisierungsthese auf die neuen Bundesländer übertragbar ist, stehen jedoch noch aus. Ob die transformationsbedingten Veränderungen im Erwerbs-, Wohn-, Freizeit- sowie im Bereich der privaten Lebensformen in den neuen Bundesländern dem entsprechen, was Ulrich Beck als Individualisierung bezeichnet, wird nun im Rahmen des Forschungsprojektes "Die Wende als Individualisierungsschub" untersucht. Dabei wird von der übergreifenden Annahme ausgegangen, dass sich der Transformationsprozess zwar als Individualisierung beschreiben lässt, dass er aber in den neuen Bundesländern auf Grund der im Vergleich zur alten Bundesrepublik ganz anderen Ausgangslage und Sozialisation der Menschen in der DDR Besonderheiten aufweist. Die ‘nach "unten nivellierte Sozialstruktur" (Manfred Lötsch), die sozial stärker gemischte Bewohnerstruktur, die nahezu vollständige Erwerbsintegration ostdeutscher Frauen, die umfassendere Entlastung der Familie von privaten Reproduktionsarbeiten sowie die stärkere kollektive (Ein-)Bezogenheit haben die Menschen geprägt und dazu geführt, dass in früheren Zeiten erworbene Orientierungen auch unter grundlegend veränderten Bedingungen nicht einfach über Bord geworfen, sondern als Ressourcen der Bewältigung neu entstandener Situationen eingesetzt werden.

Insofern wird von einer lang anhaltenden Unterschiedlichkeit ost- und westdeutscher Orientierungen ausgegangen und davon, dass die Menschen in den neuen Bundesländern anders als die in den alten auf die weitgehend angeglichenen institutionellen Rahmenbedingungen reagieren und sich die Inhalte der Freisetzungen in den neuen Bundesländern deutlich von denen in den alten unterscheiden.

In diesem Beitrag wird nach einer kurzen Erläuterung des methodischen Vorgehens ein Teilergebnis dieser zur Zeit noch andauernden Studie vorgestellt. Da die DDR eine stark auf das Kollektiv bezogene Gesellschaft war, stellt sich unter individualisierungstheoretischer Perspektive insbesondere die Frage, in welchem Umfang das mit den Arbeitskollektiven verbundene Gemeinschaftsideal nach der Wende noch wirksam ist. Nach der Beschreibung der Funktion der Arbeitskollektive wird untersucht, inwiefern nach der Wende eine Freisetzung aus den ehemaligen solidarischen Arbeitsbeziehungen stattgefunden hat (bzw. immer noch stattfindet), ob soziale Beziehungen außerhalb der Erwerbssphäre fortgesetzt werden und ob die Menschen in der Freisetzung aus den Arbeitskollektiven eine Chance für eine autonomere Lebensgestaltung sehen. Im Fazit werden die Befunde unter individualisierungstheoretischer Perspektive resümiert.

II. Methodisches Vorgehen

Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden verschiedene methodische Zugänge genutzt: Neben der Aufarbeitung der zum Thema veröffentlichten Studien werden zu unterschiedlichen Zeiten erhobene Materialien aus früheren an der Universität Hannover durchgeführten Untersuchungen zum sozialen Transformationsprozess einer Re-Analyse unterzogen. Die vorliegenden Befunde basieren auf einer 1991 und 1993 durchgeführten qualitativen und quantitativen Wiederholungsbefragung in einer mittelgroßen thüringischen Stadt (Gotha) zu den lokalen Folgen des Transformationsprozesses sowie auf quantitativen Daten einer repräsentativen Studie in Magdeburg zur sozialräumlichen Sortierung, in der auch einige an den zentralen Aussagen der Individualisierungsthese orientierte Statements erhoben wurden. Zentral für die folgende Auswertung sind 32 von der Autorin im Juli 1996 und April 1997 in Magdeburg durchgeführte qualitative Interviews zum Grad der subjektiven Individualisierung, die zur Zeit mit denselben Personen und auf der Basis des gleichen Leitfadens wiederholt werden.

III. Zur Ausgangslage: Arbeitskollektive in der DDR

Für die Lebensverhältnisse in der DDR war es charakteristisch, in eine "sozialistische Brigade" bzw. ein "sozialistisches Arbeitskollektiv" eingebunden zu sein. Arbeitskollektive wurden von den MitarbeiterInnen gebildet, die in einer Produktionseinheit oder Abteilung zusammenarbeiteten und sich gemeinsam um den Titel "Kollektiv der sozialistischen Arbeit" bemühten. Als zentraler Bestandteil der sozialistischen Lebensweise sollten die Arbeitskollektive wesentliche normative Orientierungen vermitteln, wobei die Orientierung am Solidaritätsideal zentral war. Danach sollten die Angehörigen eines Kollektivs fernab von Konkurrenz und Statusunterschieden kameradschaftlich zusammenarbeiten und zur Erfüllung der Produktionsziele beitragen. Das Solidaritätsideal implizierte außerdem eine soziale Verantwortung der Arbeitskollektive für ProblembürgerInnen, wie z. B. Alkoholabhängige oder ehemalige Strafgefangene. Weiter wurde erwartet, dass sich die in einem Kollektiv Tätigen in ihren privaten Sorgen besser verstehen lernen und einen Teil ihrer Freizeit miteinander verbringen.

Auch faktisch war der Erwerbsbereich in der DDR bei weitem nicht so stark wie in der alten Bundesrepublik auf Konkurrenz und Leistungsdruck ausgerichtet. Mitmenschlichkeit, vertrauensvolle Zusammenarbeit und ein hohes Verantwortungsgefühl der Gruppenmitglieder unter-einander waren Werte, denen auch real eine hohe Bedeutung zukam. Das Arbeitskollektiv war zugleich ein Ort, wo der Einzelne bestimmte persönliche Schwierigkeiten, z. B. Probleme mit KollegInnen und Vorgesetzten, aber auch familiäre und eheliche Probleme, ansprechen konnte. Der Mensch - so die Ansicht vieler Befragter - sei "als ganze Person wirklich noch was wert gewesen". Man sei nicht so gleichgültig gewesen wie heute, sondern habe sich um den anderen gekümmert. "Man hat mehr in und mit dem Betrieb gelebt. Und man hat wirklich mehr von sich und seinem Privatleben erzählt. Also die wussten voneinander eben alles" (Journalistin, 41 Jahre, G./1991).

Die Arbeitskollektive hatten außerdem weitreichende Auswirkungen auf das Privatleben. Es bestand ein "gewisser Zwang oder eine Vorgabe, sich ab und zu miteinander zu beschäftigen", so ein fünfzigjähriger Angestellter (M./1997). Die Freizeitfunktion der Arbeitskollektive blieb in der DDR aber nicht nur auf im betreffenden Betrieb beschäftigte Werktätige beschränkt. Häufig wurden die anderenorts tätigen EhepartnerInnen in die vom Betrieb organisierten und subventionierten Brigadenachmittage, -feierlichkeiten und -ausflüge einbezogen.

All das verdeutlicht, dass über die Institution der Arbeitskollektive im Erwerbsbereich Funktionen wahrgenommen wurden, die in westlichen Gesellschaften relativ exklusiv dem privaten Lebensbereich vorbehalten sind. Durch die enge Einbindung des Einzelnen in das Arbeitskollektiv wurde die Familie jedoch nicht nur emotional entlastet, sondern gleichzeitig in ihrer Solidaritäts- und Freizeitfunktion eingeschränkt. Zugleich vollzog sich über die Arbeitskollektive ein Teil der ‘gesellschaftlichen Kontrolle‘ des Privatlebens der Menschen.

IV. Entsolidarisierung der Erwerbssphäre

Ende 1989 und im ersten Halbjahr 1990 fielen die sozialistischen Brigaden oder Arbeitskollektive in sich zusammen. Die Menschen mussten sich mit der Einführung der Marktwirtschaft auf erheblich veränderte berufliche Rahmenbedingungen einstellen. Bis heute zählt die erlebte Entsolidarisierung des Arbeitsalltags zu den einschneidendsten Veränderungen. Immerhin 76 Prozent der befragten Erwerbspersonen in Magdeburg stimmen dem folgenden Statement zu: "Vor der Wende war Solidarität noch ein verbindlicher Wert. Heute muss man seine Ellenbogen gebrauchen, wenn es sein muss auch mal gegen andere." 16 Prozent stimmen zum Teil zu. Nur 8 Prozent der Befragten lehnen das Statement ab. Nach Überzeugung der Mehrzahl der Befragten ist mit dem Kollektiv zugleich die Kollegialität weggefallen. Die Beziehungen am Arbeitsplatz seien früher "menschlicher" und "wärmer", "der soziale Zusammenhalt größer" gewesen, heißt es; heute verfolge jeder nur noch seine eigenen Interessen. Private Sorgen würden kaum mehr mit den KollegInnen besprochen.

Überdurchschnittlich wird ein Solidaritätsverlust von den über 45-Jährigen wahrgenommen, also von denjenigen, die nach der Wende überproportional vom Beschäftigungsabbau betroffen waren und die volle Härte der nun am Markt orientierten Erwerbssphäre sowie des damit verbundenen Konkurrenzkampfes zu spüren bekamen. So berichten etliche ältere Befragte, dass sie von ihren jüngeren KollegInnen regelrecht zum Austritt aus dem Erwerbsbereich gedrängt worden seien.

Obwohl ostdeutsche Frauen vom Arbeitsplatzabbau stärker betroffen sind als Männer, zeichnen sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im Umfang der wahrgenommenen Entsolidarisierung ab. Dafür gibt es Unterschiede hinsichtlich der vertikalen Merkmale sozialer Ungleichheit: Je niedriger das Bildungsniveau, die berufliche Position und das Einkommen, desto höher fällt der Anteil derjenigen aus, die eine Entsolidarisierung wahrnehmen.

Abbildung 1: Interner Link: Wahrgenommener Solidaritätsverlust nach mtl. Pro-Kopf-Einkommen

Am stärksten differieren die Bewertungen nach den ökonomischen Ressourcen (vgl. Abbildung 1). So erleben nur 52 Prozent der Magdeburger Erwerbspersonen mit dem höchsten monatlichen Pro-Kopf-Einkommen (3 000 DM und mehr), aber 88 Prozent der Befragten mit dem niedrigsten (bis unter 1 000 DM) eine Entsolidarisierung. Arbeitslose und Befragte in prekären Beschäftigungssituationen nehmen den Entsolidarisierungsschub krasser wahr als Erwerbstätige. Diejenigen, die den Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt sowie dem damit verbundenen Konkurrenzkampf um Arbeitsplätze besonders ausgesetzt sind, erleben demnach auch die Entsolidarisierung extremer, während (Fach-)HochschulabsolventInnen, die "eine deutlich über dem Durchschnitt liegende Beschäftigungsquote" aufweisen, den Entsolidarisierungsschub nicht so krass empfinden.

Wenngleich Tendenzen zur Individualisierung vom Gros der Befragten beschrieben werden, geht doch die Auflösung der Arbeitskollektive nicht automatisch mit einem Zerfall traditionaler normativer Orientierungen einher (vgl. Kapitel VI.). Gerade vor dem Hintergrund der neuen Risikolagen und sozialstrukturellen Differenzierungen im Erwerbsbereich wird von vielen auch heute noch am Gemeinschaftsideal der Arbeitskollektive festgehalten, insbesondere von Angehörigen mit niedrigerem Sozialstatus. Die inzwischen erfolgte Entsolidarisierung darf also nicht so gedeutet werden, als hätten die Menschen sie zielbewusst angestrebt. Sie haben sich aber ganz im Sinne der Individualisierungsthese "durch selbstgestaltete Inanspruchnahme von objektiv gegebenen Möglichkeiten/Optionen für eine deutliche Abweichung von gewohnten Pfaden der Lebensführung" entschieden. Davon geht auch Jörg Roesler aus, wenn er behauptet, dass es "unter den Belegschaften ein stilles Einverständnis gegeben zu haben (scheint, d.V.), dass der Verzicht auf die Brigade zu dem Preis gehörte, der für den erwarteten Eintritt in die bundesdeutsche Wohlstandsgesellschaft zu zahlen war" .

Das Gemeinschaftsideal hat also nach wie vor eine hohe normative Verbindlichkeit, nur scheint es immer schwieriger zu sein, solidarische Beziehungen unter marktwirtschaftlichen Bedingungen zu verwirklichen. Dies belegen auch die Gründe, welche die Befragten für die Entsolidarisierung des Arbeitsklimas verantwortlich machen. Zentral sind dabei der zunehmende Rationalisierungsdruck in den Betrieben, die Betriebsschließungen, die Zunahme der Arbeitslosigkeit sowie die stärkere Orientierung des Arbeitsablaufs an Wirtschaftlichkeitskriterien. Mit zunehmender Durchsetzung des Arbeitsmarktes begreifen die Menschen ihre Erwerbsbiographie als ‘selbstgemacht‘ und sich selbst als Zentrum ihrer eigenen Lebensführung. Dabei lassen sich auf das Kollektiv bezogene Orientierungen nur noch schwer ver-wirklichen, während stärker selbstbezogene Verhaltensstrategien bedeutsamer werden. Die im Erwerbsbereich erfolgte Entsolidarisierung erweist sich nach den hier vorliegenden Befunden überwiegend als nicht intendierte Folge sozialen Handelns: Man schätzt zwar das kollegiale Miteinander früherer Zeiten, konkurriert aber mit KollegInnen, wenn es der wirtschaftliche Überlebenskampf erfordert: "Diesen Neid gab es früher nicht, weil keiner Angst haben brauchte, arbeitslos zu werden. Heute wird gesiebt, und wenn ich merke, es wird entlassen, dann versuche ich auch, mich zu behaupten" (48-jähriger Vorarbeiter, M./1997).

Die Folge ist, dass die Erfüllung von Ansprüchen nach Geborgenheit, Verlässlichkeit und Solidarität im Arbeitsbereich immer weniger gegeben ist. Die stärker solidarischen Aufgaben werden mehr und mehr in den privaten Lebensbereich verlagert. War es früher für Ehepartner selbstverständlich, am Arbeitsplatz einen Teil der beruflichen und privaten Probleme zu besprechen, so sind sie nach der Wende verstärkt aufeinander angewiesen. Während also der Erwerbsbereich immer zweckrationaler wird, wird das Privatleben stärker nach außen abgeschottet und erfährt eine Solidarisierung bzw. "Intensivierung nach innen" (René König): "Mund halten, arbeiten, bloß keinen Fehler machen. Mit niemandem kannste quatschen und am Wochenende schütteste dann dein Herz aus. Also mich trifft das besonders hart" (Wochenendpendler, 48 Jahre, G./1991) - heißt es nach der Wende. Oder: "Dann ist das nur der Familienkreis, wo eben der gezwungene Zusammenhalt besteht, und alles andere ist unsolidarisch" (Umschülerin, 27 Jahre, G./1991).

Als Fazit ist festzuhalten, dass aus Sicht der Mehrzahl der Befragten mit der Einführung der Arbeitsmarktgesellschaft im Erwerbsbereich solidarische Beziehungen schwächer werden. Die Arbeitsbeziehungen, die sich in der DDR durch stärkere Rücksichtnahme, Kooperation und Kommunikation zwischen den KollegInnen auszeichneten, haben sich zwar zu Gunsten von Konkurrenz und Ellenbogenmentalität verändert, aber auf der Ebene normativer Orientierungen wird dennoch am sozialistischen Gemeinschaftsideal festgehalten. Solidarität hat also nach wie vor eine hohe Bedeutung, lässt sich aber unter marktwirtschaftlichen Bedingungen immer weniger verwirklichen. Im Ganzen sind die von den Befragten genannten Gründe für die Entsolidarisierung der Erwerbssphäre ein deutlicher Beleg für die von Ulrich Beck unterstellte Marktabhängigkeit der Lebensführung und damit für Individualisierung. Sie zeigen, wie umfassend marktwirtschaftliche Vorgaben soziale Beziehungen im Erwerbsbereich prägen und dort eine Freisetzung aus traditionalen Gemeinschaftsbezügen fast ‘zwingend‘ nahe legen, während affektiv-solidarische Funktionen offenbar stärker in den Familienbereich verlagert werden.

V. Entkoppelung von Erwerbs- und Freizeitsphäre

Eine weitere zentrale Veränderung im Zuge des Individualisierungsprozesses betrifft die Entkoppelung von Erwerbs- und Freizeitfunktionen. Dieser Trend, der schon zu Beginn der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts einsetzte, erfuhr nach der Wende nochmals eine Beschleunigung. Deutlich wird von den InterviewpartnerInnen die Lockerung der Verzahnung von Erwerbs- und Freizeitbereich wahrgenommen. Es besteht der Eindruck, dass sich die Menschen mehr in die Privatsphäre zurückziehen und sich jeder mehr mit sich selbst beschäftigt. "Dass man mal außer der Reihe mit seinen Arbeitskollegen zusammenkommt, so etwas kommt heute viel seltener vor", so ein Vorarbeiter (M./1997). Bis auf die jährliche vom Chef initiierte Weihnachtsfeier oder den "jährlichen Behördenausflug" (Angestellter, M./1997) sei von der Brigadetradition kaum mehr etwas übrig geblieben. Als besonders krass wird empfunden, dass die (Ehe-)Partner nicht mehr in den Arbeitsbereich des jeweils anderen Partners eingebunden werden.

Die Abschwächung der Freizeitkontakte unter KollegInnen ist Teil eines allgemeinen Trends der Verringerung geselliger Kontakte, die unmittelbar nach der Wende besonders drastisch ausfiel, sich aber im Zuge der allgemeinen Konsolidierung der Lebensverhältnisse wieder auf ein gewisses Niveau einpendelte. Das vor der Wende herrschende Niveau wurde aber nicht wieder erreicht.

Der Rückgang der Kontakte zu KollegInnen wird von den Befragten - wie die Entsolildarisierung - maßgeblich auf die Einführung marktwirtschaftlicher Bedingungen zurückgeführt. Weil eine Leistungsverdichtung stattfand, hätte sich der Erholungsbedarf zu Lasten einer aktiven Freizeitgestaltung erhöht. "Die, die Arbeit haben" - so ein Bauleiter (M./1997) - "haben Stress und wollen abends weiter nichts als ihre Ruhe." Zu einem ähnlichen Befund kommen Peter Franz und Ulfert Herlyn in der Gotha-Studie: "Der alltägliche Kampf ums Dasein zwingt viele dazu, die Kräfte auf die berufliche Existenzsicherung zu konzentrieren (... und lässt, d. V.) für weniger zweckorientierte Beziehungen kaum noch Zeit." Daneben erweist sich die von vielen Menschen empfundene Zeitknappheit als Folge gestiegener Individualisierungsanforderungen. Weil man nach der Wende viel mehr entscheiden muss, treten Kontakte zu KollegInnen in den Hintergrund. Eine zentrale Rolle bei der Verringerung der Freizeitkontakte im KollegInnenkreis schreiben die Befragten weiterhin der Entsolidarisierung der Erwerbssphäre zu. Wegen der Verschlechterung des Arbeitsklimas sei das Interesse an privaten Treffen mit KollegInnen nicht mehr so ausgeprägt. Auch die Arbeitslosigkeit wirke sich negativ auf Freizeitkontakte zu KollegInnen aus: Diejenigen, die aus dem Arbeitsbereich ausgegrenzt wurden, würden sich zum Teil aus Schamgefühl, aber auch, weil sie sich die Freizeitvergnügungen nicht mehr leisten könnten, zurückziehen. Außerdem wird auf die Verteuerung des zu DDR-Zeiten großzügig subventionierten Freizeit- und Kulturangebots sowie auf die Tatsache verwiesen, dass es nach der Wende für Geselligkeiten mit KollegInnen keine betriebliche Freistellung von der Arbeit mehr gäbe.

Im Unterschied zur Entsolidarisierung wird die Verringerung der Freizeitkontakte mit KollegInnen aber nicht so stark als Verlust erlebt, zum einen, weil "die Freizeitgestaltung nach der Wende viel individueller ist, weil ganz andere Möglichkeiten da sind, seine Freizeit zu gestalten" (23-jährige leit. Ang., G./1991), zum anderen weil sich nach der Wende andere Anknüpfungspunkte für soziale Kontakte, z. B. über den Freizeitbereich, ergeben haben.

Auch wenn die traditionalen Formen der Beziehungsvorgabe durch die Arbeitskollektive nicht mehr bestehen, so bedeutet die Wende nicht automatisch einen Verlust an Gemeinschaft oder gar eine Vereinzelung. Die Auflösung der Kollektive wird partiell über neue, selbst gewählte Freizeitkontakte aufgefangen. Der zentrale Wandel besteht darin, dass Gemeinschaftsbildung nicht mehr quasi verordnet ist, sondern zu einer individuell zu erbringenden Leistung wurde. "Die Freizeit müssen wir uns jetzt selbst besorgen", so bringt es ein 48-jähriger Arbeiter (G./1993) auf den Punkt. Im Ganzen besteht auf Grund der zu verschiedenen Zeiten durchgeführten Interviews der Eindruck, dass sich die Menschen heute wieder mehr auf die Freizeittradition der Arbeitskollektive besinnen und sich verstärkt dafür einsetzen, "dass man sich wieder regelmäßig und zu bestimmten Gelegenheiten mit Kollegen trifft" (leit. Angestellter, M./2002). Im Unterschied zur Beziehungsvorgabe der Arbeitskollektive entscheidet man sich nach der Wende aber selbst, mit welchen KollegInnen man sich in seiner Freizeit treffen möchte.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Erwerbsbereich seine Freizeitfunktion weitgehend eingebüßt hat und verordnete Beziehungen zu KollegInnen zu Gunsten selbst gewählter FreizeitpartnerInnen an Bedeutung verloren haben. Maßgeblich dafür war neben der Entpolitisierung der Erwerbssphäre, d. h., dass Freizeitkontakte nicht mehr angeordnet werden, die Durchsetzung der Marktgesellschaft mit allen ihren Chancen und Risiken. Zum einen verändern sich unter marktwirtschaftlichen Bedingungen die Rahmenbedingungen für Arbeitskontakte. Der Anstieg berufsbezogener Mobilität, insbesondere aber die Zunahme von Arbeitsbelastungen und Konkurrenz sind zentrale Ursachen für das veränderte Freizeitverhalten unter KollegInnen. Zum anderen wird unter marktwirtschaftlichen Bedingungen die Finanzierung betrieblicher Freizeitaktivitäten unrentabel. Insgesamt ist also auch die Erfüllung von Freizeitfunktionen im Erwerbsbereich immer weniger gewährleistet.

VI. Die Freisetzung aus dem Kollektiv als Befreiung?

Um abschließend zu prüfen, ob sich die Menschen ohne die Einbindung in das Arbeitskollektiv freier fühlen und mehr Gestaltungsspielräume wahrnehmen, wurde den Magdeburger Befragten das folgende Statement vorgelegt mit der Bitte, zu sagen, ob sie dem voll und ganz, eher, teils, teils, eher weniger oder überhaupt nicht zustimmen: "Auch wenn mir der soziale Zusammenhang im Arbeitskollektiv manchmal fehlt, so fühle ich mich doch ohne die Einbindung ins Kollektiv freier." Angesichts der mit dem Arbeitskollektiv verbundenen, weit in den privaten Lebensbereich hineinreichenden Kontrollfunktionen erstaunt es, dass das Arbeitskollektiv nach der Wende vom Gros der befragten Erwerbspersonen nicht als einengende und die persönliche Selbstverwirklichung behindernde Institution empfunden wird (vgl. Abbildung 2).

Abbildung 2: Interner Link: Freisetzung aus dem Kollektiv als Befreiung?

So sieht nur jeder Fünfte in der Auflösung der Arbeitskollektive eine Chance für mehr Autonomie sowie eine Befreiung von Gruppenzwängen. Bei jedem Vierten ist das zum Teil der Fall. Immerhin 46 Prozent erleben die Freisetzung aus dem Arbeitskollektiv nicht als Befreiung. Dies bestätigt erneut, dass den ehemals verordneten Gemeinschaftswerten auch unter Arbeitsmarktbedingungen eine hohe normative Verbindlichkeit zukommt. Das gilt für alle sozialen Gruppe in nahezu gleicher Weise, denn die Unterschiede der empfundenen Befreiung nach sozialen Merkmalen sind schwach ausgeprägt und nicht signifikant. Lediglich Befragte mit hohen beruflichen Positionen fühlen sich durch die Abschaffung der Arbeitskollektive etwas häufiger befreit. Einfache Arbeiter, Vorarbeiter und Meister lehnen das Statement häufiger als der Durchschnitt ab.

VII. Zusammenfassung

Insgesamt ist die skizzierte Abschwächung solidarischer Arbeitsbeziehungen sowie die Auflösung verordneter Freizeitkontakte im Kollegenkreis ein deutlicher Beleg für den von Ulrich Beck beschriebenen Freisetzungsprozess aus traditionalen Sozialbeziehungen. Dieser Prozess ist spezifisch ostdeutsch und hat in den alten Bundesländern kein Pendant. Dabei bestätigt sich auch für die neuen Bundesländer Beck‘s These, dass von allen institutionellen Regelungen dem Arbeitsmarkt die größte Prägekraft für das individuelle Handeln zukommt und sich der Arbeitsmarkt als Motor der Freisetzung aus traditionalen Sozialbeziehungen erweist. Dennoch ist Kritik am theoretischen Gehalt der Individualisierungsthese angebracht:

Im Unterschied zu Beck, der einen linearen und universellen Individualisierungstrend unterstellt, zeigen die vorliegenden Befunde, dass Individualisierung ein partielles Phänomen ist.

Erstens weist der Prozess der Freisetzung aus kollektiven Fixierungen sozialgruppenspezifische Unterschiede auf. So wird die Entsolidarisierung überdurchschnittlich häufig von Angehörigen mit niedrigem Sozialstatus empfunden, die auch real viel stärker als Angehörige höherer Sozialstatuslagen von Arbeitslosigkeit und Konkurrenzkampf betroffen waren.

Zweitens ist in Bezug auf die Freisetzung aus den Arbeitskollektiven zu konstatieren, dass Individualisierung nicht alle Lebensbereiche in gleicher Weise erfasst. Für die neuen Bundesländer konnte gezeigt werden, dass mit der Auslagerung von solidarischen und Freizeitfunktionen aus dem Erwerbsbereich sowie der damit verbundenen Spezialisierung des Erwerbsbereichs auf berufliches Handeln die Bedeutung der Familie als Solidaritäts- und Freizeitverbund wächst und im Bereich der privaten Lebensformen eine Traditionalisierung der Gemeinschaftsbezüge bewirkt wird. Individualisierung und Traditionalisierung stehen somit in einem Verhältnis des "Sowohl-als-auch".

Drittens konnte nachgewiesen werden, dass die Freisetzung aus den traditionalen Sozialbeziehungen nicht automatisch mit einer Abschwächung der entsprechenden normativen Orientierungen einhergehen muss und der Individualisierungsprozess auf der Ebene realen Verhaltens weiter fortgeschritten sein kann als auf der Einstellungsebene. So sind die solidarischen Prinzipien der Brigaden für viele Menschen noch heute als moralische Verpflichtung verbindlich, auch wenn sie selbst den Druck verspüren, sich unter marktwirtschaftlichen Bedingungen unsolidarisch zu verhalten und damit einen Prozess forcieren, den sie selbst nicht wünschen. Auf Grund dieser Einschränkungen muss also die Allgemeingültigkeit der von Ulrich Beck unterstellten "Zusammenbruchsindividualisierung" in den neuen Bundesländern in Frage gestellt werden. Mit dem Individualisierungsprozess ist lediglich ein Teilausschnitt des Transformationsprozesses beschrieben, der durch weiterhin bestehende traditionelle Orientierungen sowie gleichzeitig ablaufende Re-Traditionalisierungen Grenzen unterliegt.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Ulrich Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt/M. 1986; Elisabeth Beck-Gernsheim, Vom "Dasein für andere" zum Anspruch auf ein Stück "eigenes Leben". Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang, in: Soziale Welt, 34 (1983) 3, S. 303 - 340. Bei den traditionellen Sozialbeziehungen, aus denen die Menschen herausfallen, handelt es sich z. B. um Klassenbedingungen, Versorgungsbezüge der Familie, Ge"schlechts"rollen und kleinräumliche Sozialmilieus.

  2. Vgl. Ulrich Beck, Bindungsverlust und Zukunftsangst. Leben in der Risikogesellschaft, in: Hans-Hermann Hartwich (Hrsg.), Bindungsverlust und Zukunftsangst. Leben in der Risikogesellschaft. Eine Disputation, Opladen 1994.

  3. Die Individualisierungsthese ist bisher auch für die alte BRD nur unzureichend auf ihre Gültigkeit geprüft und heftig umstritten. Vgl. z. B. die Beiträge in: Jürgen Friedrichs (Hrsg.), Die Individualisierungs-These, Opladen 1998.

  4. Das Projekt wird von Ulfert Herlyn geleitet und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziell gefördert. Vgl. auch Peter A. Berger, Individualisierung. Statusunsicherheit und Erfahrungsvielfalt, Opladen 1996.

  5. Kritisch vgl. Jürgen Dorbritz, Sozialer Systemwandel und die Folgen für die Familienbildung, in: Berliner Journal für Soziologie, (1993) 3, S. 355 - 368.

  6. Vgl. Burkart Lutz, Schwächen und Verkürzungen der frühen Transformationsforschung, in: ders./Hildegard M. Nickel/Rudi Schmidt/Arndt Sorge (Hrsg.), Arbeit, Arbeitsmarkt und Betriebe, Opladen 1996.

  7. Vgl. Ulfert Herlyn/Lothar Bertels (Hrsg.), Stadt im Umbruch: Gotha. Wende und Wandel in Ostdeutschland, Opladen 1994.

  8. Vgl. Annette Harth/Ulfert Herlyn/Gitta Scheller, Segregation in ostdeutschen Städten. Eine empirische Studie, Opladen 1998. Die Untersuchung basiert auf einer repräsentativen, im November 1995 durchgeführten Umfrage bei der erwachsenen Bevölkerung der Stadt Magdeburg und einigen Umlandbewohnern (N= 861).

  9. Im Juni 2002 konnten bereits 23 Gespräche geführt werden, weitere sind geplant. Damit die Zitate den verschiedenen Studien zugeordnet werden können, werden Erhebungsort und Zeitpunkt der Befragung im Anschluss ergänzt, z. B. G. (für Gotha) 1991 oder M. (für Magdeburg) 1997.

  10. Vgl. Jörg Roesler, Jugendbrigaden im Fabrikalltag der DDR 1948 - 1989, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 28/99, S. 21 - 31.

  11. Vgl. Alice Kahl/Steffen H. Wilsdorf/Herbert Wolf, Kollektivbeziehungen und Lebensweise, Berlin 1984.

  12. Vgl. Silvia Krömmelbein, Krise der Arbeit - Krise der Identität? Institutionelle Umbrüche der Erwerbsarbeit und subjektive Erfahrungsprozesse in den neuen Bundesländern, Berlin 1996.

  13. Vgl. A. Kahl/S. H. Wilsdorf/H. Wolf (Anm. 11), S. 33.

  14. Vgl. Katharina Belwe, Arbeitskultur und Arbeitskollektiv. Wohlfühlen im Kollektiv und Produktivitätssteigerung im Widerspruch, in: Hans-Georg Wehling (Hrsg.), Politische Kultur in der DDR, Stuttgart-Berlin-Köln 1989.

  15. Vgl. J. Roesler (Anm. 10), S. 22.

  16. Vgl. Werner Schmidt/Klaus Schönberger, "Jeder hat jetzt mit sich selbst zu tun". Arbeit, Freizeit und politische Orientierungen in Ostdeutschland, Konstanz 1999.

  17. Vgl. Cordia Schlegelmilch, Zwischen Kollektiv und Individualisierung - Gemeinschaftserfahrungen im Umbruch, in: Sabine Gensior (Hrsg.), Vergesellschaftung und Frauenerwerbsarbeit. Ost-West-Vergleiche, Berlin 1995.

  18. Vgl. C. Schlegelmilch (Anm. 17), S. 398.

  19. Vgl. hierzu auch J. Roesler (Anm. 10), S. 22 und S. 28.

  20. Vgl. Sibylle Meyer/Eva Schulze, Die Auswirkungen der Wende auf Frauen und Familie in den neuen Bundesländern, in: S. Gensior (Anm. 17).

  21. Vgl. J. Dorbritz (Anm. 5), S. 358.

  22. Vgl. A. Kalh/S. H. Wilsdorf/H. Wolf (Anm. 11), S. 59.

  23. Vgl. Jörg Roesler, Die Produktionsbrigaden in der Industrie der DDR. Zentrum der Arbeitswelt?, in: Hartmut Kaelble/Jürgen Kocka/Hartmut Zwahr (Hrsg.), Sozialgeschichte der DDR, Stuttgart 1994.

  24. Die folgenden Auswertungen beziehen sich nur auf Erwerbspersonen, d. h. Befragte, die entweder eine Erwerbstätigkeit ausüben oder eine Erwerbstätigkeit suchen und somit über aktuelle arbeitsmarktbezogene Erfahrungen verfügen.

  25. Der Alterseffekt bleibt bestehen, wenn der Einfluss von Bildung, Berufsposition und ökonomischen Ressourcen kontrolliert wird.

  26. Vgl. Burkart Lutz/Holle Grünert, Der Zerfall der Beschäftigungsstrukturen der DDR 1989 - 1993, in: B. Lutz/H. M. Nickel/R. Schmidt/A. Sorge (Anm. 6).

  27. Vgl. ebd., S. 80.

  28. Vgl. B. Lutz//H. Grünert (Anm. 26), S. 81 und S. 86; Gunnar Winkler, Sozialreport. Daten und Fakten zur sozialen Lage in den neuen Bundesländern, Sonderheft 1+2/2000, Berlin 2000.

  29. Vgl. W. Schmidt/K. Schönberger (Anm. 16), S. 59.

  30. Ingrid Herlyn/Ulrike Vogel/Angelika Kistner/Heike Langer/Birgit Mangels-Voegt/Anja Wolde, Begrenzte Freiheit - Familienfrauen nach ihrer aktiven Mutterschaft. Eine Untersuchung von Individualisierungschancen in biographischer Perspektive, Bielefeld 1993.

  31. J. Roesler (Anm. 23) , S. 163.

  32. Vgl. U. Beck (Anm. 1), S. 212.

  33. Vgl. C. Schlegelmilch (Anm. 17), S. 30 und S. 41.

  34. Vgl. W. Schmidt/K. Schönberger (Anm. 16), S. 69 und S. 209.

  35. Vgl. Peter Franz/Ulfert Herlyn, Zur Dynamik von Familie und Sozialbeziehungen, in: U. Herlyn/L. Bertels (Anm. 7), S. 232 ff.

  36. Vgl. W. Schmidt/K. Schönberger (Anm. 16).

  37. P. Franz/U. Herlyn (Anm. 35), S. 257.

  38. Vgl. W. Schmidt/K. Schönberger (Anm. 16), S. 211.

  39. Vgl. ebd., S. 213.

  40. Vgl. P. Franz/U. Herlyn (Anm. 35), S. 256 ff.

  41. Vgl. W. Schmidt/K. Schönberger (Anm. 16), S. 87 f.

  42. Vgl. Gerhard Schulze, Die Erlebnisgesellschaft. Kultursoziologie der Gegenwart, Frankfurt/M. 1992.

  43. Dabei ist zu bedenken, dass die überwiegend positive Bewertung der Arbeitskollektive auch auf Verklärungen der Vergangenheit beruhen kann. Vgl. C. Schlegelmilch (Anm. 17), S. 29.

  44. Neun Prozent sind unentschieden.

  45. Vgl. J. Roesler (Anm. 23), S. 163.

  46. Vgl. U. Beck (Anm. 1), S. 488 f.

  47. Vgl. für die alte Bundesrepublik: Ulfert Herlyn/Gitta Scheller/Wulf Tessin, Neue Lebensstile in der Arbeiterschaft, Opladen 1994.

  48. U. Beck (Anm. 2), S. 28.

Dr. rer. pol. , geb, 1956; wissenschaftl. Mitarbeiterin am Institut für Freiraumentwicklung und Planungsbezogene Soziologie der Universität Hannover.

Anschrift: Institut für Freiraumentwicklung und Planungsbezogene Soziologie, Universität Hannover, Herrenhäuserstr. 2a, 30419 Hannover.
E-Mail: E-Mail Link: gitta.scheller@ifps.uni-hannover.de

Veröffentlichungen u.a.: (Hrsg. zus. mit A. Harth/W. Tessin) Stadt und soziale Ungleichheit, Opladen 2000.