I. Einleitung
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2001 zum Internationalen Jahr der Freiwilligen erklärt - mit dem Ziel, die Anerkennung, Erleichterung, Vernetzung und Förderung freiwilliger Hilfe zu unterstützen. In Deutschland beschäftigt sich die Diskussion zu diesem Thema bereits seit einigen Jahren mit der Frage, wie neue Potenziale für Freiwilligentätigkeit zu erschließen sind. Viele der in der Vergangenheit professionalisierten sozialen Hilfeleistungen können von einem Sozialstaat nicht mehr erbracht werden, dessen Ausgaben durch steigende Arbeitsosenzahlen die Einnahmen überschreiten. Nicht zuletzt diese Tatsache hat dazu geführt, dass wieder verstärkt zur Ausdehnung ehrenamtlicher Tätigkeit aufgerufen wird. Der Deutsche Bundestag setzte gar eine Enquete-Kommission zur "Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements" ein, die am 14. Februar 2000 ihre Arbeit aufgenommen hat. Diese hat die Aufgabe, "konkrete politische Strategien und Maßnahmen zur Förderung des freiwilligen gemeinwohlorientierten, nicht auf materiellen Gewinn ausgerichteten bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland zu erarbeiten"
Die Debatte um den breiteren Ausbau einer Zivilgesellschaft, in der sich Menschen wieder auf Gemeinsinn verpflichten, ist bereits seit einigen Jahren virulent. Steigende Arbeitslosenzahlen bei stetigem Wirtschaftswachstum und zunehmender Kapitalrendite legen den Schluss nahe, dass nicht mehr das gesamte Erwerbspersonenpotenzial auf Dauer in Erwerbsarbeit eingebunden werden kann. Rationalisierung, Globalisierung und Individualisierung sind die Schlüsselbegriffe zur Erklärung dieses Phänomens. Die fortschreitenden Individualisierungstendenzen moderner Industriegesellschaften sind dabei unter anderem dadurch wirksam, dass durch diese Entwicklung und durch die Bildungsexpansion die Erwerbsbeteiligung von Frauen in Deutschland seit den sechziger Jahren enorm gestiegen ist
In der hauptsächlich von Männern geführten Debatte zur Belebung von Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement bleibt völlig außer Acht, dass die meisten der vermehrt aufzunehmenden vorgeschlagenen gemeinnützigen Tätigkeiten bereits jetzt - großenteils gesellschaftlich kaum anerkannt und vor allem unentlohnt - in Frauenhänden liegen. Es geht also um "typisch weibliche Tätigkeiten". Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich daher - ausgehend von den Unzulänglichkeiten des derzeitigen Erwerbsarbeitsmodells und den von konservativer Seite vorgeschlagenen Reformmodellen zur Bewältigung der Arbeitsmarktkrise - mit der Rolle der Frauen in dem Bemühen um Erschließung weiteren Ehrenamtspotenzials. Ist der vor dem Hintergrund steigender Arbeitslosigkeit und der Krise des Sozialstaats zunächst geschlechtsneutral formulierte Aufruf, sich wieder vermehrt bürgerschaftlich zu engagieren, in Wirklichkeit eine Verschleierung des Trends zu weiterer Rationalisierung und Flexibilisierung weiblicher Erwerbsarbeit und damit zur Verminderung von weiblichen Erwerbschancen? Oder ist die ehrenamtliche Tätigkeit von Frauen nicht als Vehikel zur Entlastung von Sozialstaat und Arbeitsmarkt zu sehen, sondern vielmehr als Chance der Selbstverwirklichung und der Möglichkeit, außerhalb von Beruf und Familie einer selbstbestimmten, sinnerfüllten Tätigkeit nachzugehen? Kurzum: Ist das unbezahlte Engagement von Bürgern und Bürgerinnen eine Chance oder eine Falle für Frauen?
II. Das Ende der Arbeitsgesellschaft
Die seit den siebziger Jahren in allen westlichen Industrienationen steigenden Arbeitslosenzahlen brachten den in den letzten Jahren fast schon zum geflügelten Wort avancierten Ausspruch vom "Ende der Arbeitsgesellschaft" hervor. Jobless growth heißt das Schreckgespenst aller hochindustrialisierten Länder: Durch fortschreitende Technologieentwicklung hat sich die Beschäftigung vom Wirtschaftswachstum abgekoppelt, und es zeigen sich hohe Produktivitätssteigerungen bei immer geringer werdendem Bedarf an menschlicher Arbeitskraft. Zudem ist auch längst klar, dass der Dienstleistungssektor nicht in der Lage sein wird, die aus der Produktion freigesetzten Arbeitnehmer aufzufangen, da hier die Rationalisierungstendenzen erst am Anfang stehen
In den letzten Jahren gab es in Politik und Wirtschaft vielfältige Modellentwicklungen zur Krisenbewältigung bzw. Umstrukturierung unserer Erwerbsarbeitsgesellschaft. Konservative Reformmodelle stellen dabei nach wie vor in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen, auch in Zukunft alle Menschen weiterhin über Erwerbsarbeit gesellschaftlich zu integrieren. Vielfältige wirtschafts-, finanz- und tarifpolitische Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels kommen auf die Agenda, so z. B. Vorschläge zur Verringerung der Jahresarbeitszeit, vor allem über mehr Teilzeit und Verminderung von Überstunden, also in flexibler, reversibler und kostengünstiger Form. Längerfristig zurückhaltende Tarifpolitik sowie Senkung der Lohnnebenkosten zur Erhöhung der Attraktivität des Standorts Deutschlands sind ebenso in der Diskussion wie Maßnahmen zum Ausbau einfacher personenbezogener Dienstleistungen und Lohnsubvention für niedrig Qualifizierte
III. Die neue Tätigkeitsgesellschaft
Neben den konservativen Lösungsvorschlägen ist noch ein weiterer Argumentationsstrang auszumachen, dessen Grundprämisse vom weitgehenden Verschwinden der traditionellen Arbeit ausgeht und eher alternative Zukunftsszenarien entwickelt mit dem Fokus darauf, dass viele gesellschaftlich nützliche, nicht monetarisierte und monetarisierbare Tätigkeiten ungetan bleiben
In diese Richtung geht auch das kontrovers diskutierte Konzept der "Bürgerarbeit"
IV. Zeitsouveränität in der Tätigkeitsgesellschaft
Bei den Überlegungen, neue Ressourcen sozialen Engagements durch Arbeitszeitverkürzung und Arbeitszeitflexibilisierung erschließen zu können, wird die besondere Problematik der ehrenamtlichen unbezahlten Arbeit als Frauenarbeit vielfach ausgeblendet. Solchen Analysen zufolge kommt es lediglich ganz allgemein darauf an, die Bereitschaft der teilweise von Erwerbsarbeit befreiten Menschen für aktive unbezahlte soziale Hilfeleistung zu wecken und zu nutzen
Es gibt nach wie vor ein starkes Gefälle in der Entlohnung von Männern und Frauen (auch für gleiche Arbeit), und Frauen sind hauptsächlich in den eher unsicheren und prekären Berufen und Beschäftigungsverhältnissen anzutreffen, sie tragen somit also das ungleich größere Arbeitsplatzrisiko. Deshalb gestaltet sich der Entscheidungsprozess meist so, dass die Frau Erziehungsurlaub und damit alle negativen berufsbiografischen und alters(un)sichernden Folgen auf sich nimmt. Die Geschlechter werden aufgrund der Organisationsprinzipien von Bildung und Arbeitsmarkt, die der traditionell differenzierten Rollenverteilung sowie den gängigen gesellschaftlichen Leitbildern entsprechen, nach männlichem Ernährer und weiblicher Familienarbeiterin einer marktzentrierten und einer familienzentrierten Lebensführung zugeordnet
V. Geschlechtsspezifisch- hierarchische Arbeitsteilung im freiwilligen Engagement
Männer engagieren sich vorwiegend in Parteien, Gewerkschaften, kulturellen Vereinen und in Sportvereinen. Häufig weist das männliche Engagement eine große Nähe zur Berufstätigkeit auf. Frauen hingegen bringen ihre Freiwilligentätigkeit vorwiegend in sozialen Bereichen ein, hier sind sie zahlenmäßig gegenüber den Männern weit überrepräsentiert. Im sozialen Bereich beträgt der Frauenanteil 94 Prozent, während in Sportvereinen die Vorstandschaft zu 70 Prozent bis 87 Prozent aus Männern besteht
Historisch betrachtet, haben die geschlechtsspezifischen Strukturen im Ehrenamtsbereich seit dem Mittelalter keine nennenswerte Änderung erfahren: Die Trennung zwischen männlichen Ehrenbeamten, die mit der Verwaltung der Armenpflege betraut waren, und der freiwilligen, unmittelbaren sozialen Wohlfahrtspflege, die von Frauen geleistet wurde, bleibt bis heute bestehen
VI. Chance oder Falle?
Die beiden größten Tätigkeitsfelder für ehrenamtliches Engagement in Deutschland sind Sport und Soziales. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird sich künftig der Bedarf an Leistungen ehrenamtlicher sozialer Arbeit im Bereich Gesundheit und Soziales erhöhen angesichts der steigenden Anzahl älterer Menschen, die Versorgung und Pflege benötigen werden, und der zunehmenden Unfinanzierbarkeit dieser Leistungen durch den Sozialstaat. Was bedeutet nun dieser künftig immer mehr zunehmende Bedarf an sozialen personenbezogenen Diensten für die Lebensgestaltung von Frauen zwischen Erwerbsarbeit, Familienarbeit und Ehrenamt? Wie gestaltet sich die Rolle von Frauen in einer pluralen Tätigkeitsgesellschaft? Wo liegen die Optionen und wo die Brüche
Das freiwillige Engagement eröffnet für Frauen einerseits die Möglichkeit der Selbstverwirklichung sowie Handlungserweiterung und Anerkennung außerhalb von Familien- und Erwerbsarbeit, gerade auch während erwerbsbiografischer Brüche aufgrund von Kindererziehungszeiten, die sich aus den vorgenannten Gründen bis heute fast ausschließlich in weiblichen Biografien finden. Aus subjektiver Sicht kann also die Entscheidung für die Aufnahme einer ehrenamtlichen Tätigkeit ein durchaus rationaler, wenn auch widersprüchlicher Kompromiss im weiblichen Lebensentwurf sein. Aufgrund der durch Familienarbeit und Kindererziehung eingeschränkten Handlungsspielräume ist davon auszugehen, dass Frauen diese Möglichkeiten des gestalterischen Potenzials jenseits der Familie - mangels erwerbswirtschaftlicher Alternativen oder adäquater Kinderbetreuungsmöglichkeiten - auch weiterhin verstärkt annehmen werden. Andererseits ist nicht zu vernachlässigen, dass das weibliche Engagement zur weiteren Festschreibung geschlechtshierarchischer Arbeitsteilung und der Aufrechterhaltung der materiellen Abhängigkeit vom Ehemann beitragen kann. Dies könnte besonders dann der Fall sein, wenn die Frau nach Kindererziehungs- und/oder Ehrenamtsphasen, die in biografischen Passungssituationen gewählt werden, in diesen Bereichen "hängen" bleibt, weil sich ihre beruflichen Chancen auf dem Erwerbsarbeitsmarkt stark verringert haben. Die Gestaltungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume für das eigene Leben zwischen Beruf, Familie und freiwilligem Engagement hängen nicht nur von der Bildungs- und Berufsqualifikation und den Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt ab, sondern ebenso von der jeweiligen ökonomischen Lage und vor allem von den individuellen Beziehungskonzepten der Frauen. Ein zeitaufwendiges bürgerschaftliches Engagement kann nur ausgeübt werden, wenn die Sicherung des Lebensunterhalts von anderer Seite erfolgt. Unbezahlte ehrenamtliche Arbeit ist also nicht ausschließlich als Angelegenheit einzelner Individuen zu sehen, sondern sie basiert ebenso wie die Erwerbsarbeit auf den Arrangements von Haushalten mit entsprechenden Rollenverteilungen. So ist es nicht verwunderlich, dass im Haushaltstyp "Ehepaare mit Kindern unter 18 Jahren" der Beteiligungsgrad an ehrenamtlichen Aktivitäten am höchsten ist
Auch wenn die Frauen aus ihrer subjektiven Sicht ihr eigenes Engagement äußerst positiv bewerten und sie ihre ehrenamtliche Tätigkeit als große Bereicherung zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung und Selbstentfaltung sehen, ist der neuerlich wieder aktuelle Aufruf zur Ausdehnung gemeinwohlorientierter Tätigkeitsbereiche kritisch zu sehen. Unter Berücksichtigung der derzeitigen Arbeitsmarktlage und der aufgrund ihrer Gebärfähigkeit und der unverändert einseitigen Zuweisung von Familien- und Hausarbeit ohnehin schlechteren Chancen von Frauen, eine ihrer Ausbildung entsprechende Position im Erwerbsleben einzunehmen bzw. sie nach erwerbsbiografischen Brüchen wieder aufzunehmen, kann der Versuch, neue Ehrenamtspotenziale zu erschließen, für Frauen durchaus eine Falle sein. Gerade das soziale Ehrenamt ist wegen seiner Nähe zur Haus- und Familienarbeit nahezu durchgängig mit der Spezies "Frau" konnotiert.
Ein nicht zu vernachlässigendes Problem bei der Ausdehnung bürgerschaftlichen Engagements besteht in der Gefahr der Deprofessionalisierung im großen Bereich von Gesundheit und Sozialem, wo in der Mehrzahl Frauen beschäftigt sind. Die Rückverweisung von beruflich erbrachten Tätigkeiten in den privaten oder ehrenamtlichen Bereich ist besonders in den Zeiten aktuell, in denen Einsparungen sozialstaatlicher Leistungen gefordert werden. Es könnten Verdrängungsprozesse in Gang gesetzt werden: Hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen könnten durch ehrenamtliche ersetzt werden. Den stellungssuchenden Absolventinnen sozialer und sozialpädagogischer Studiengänge wird nunmehr bereits unbezahlte Arbeit als eine mögliche Arbeitsform angeboten, um berufliche Qualifikationen und gemeinwohlorientiertes Engagement gleichermaßen zu realisieren. Diese den Frauen nahe gelegte, als Chance deklarierte Arbeitsform könnte sich in mehrfacher Hinsicht als extrem fallenträchtig erweisen: Sie hat den Vorteil des Erwerbs von Berufspraxis durch Anwendung der in der Ausbildung erworbenen Qualifikationen, bietet jedoch weder aktuell noch im Alter ein existenzsicherndes Einkommen, da der Lebensunterhalt durch Jobben bestritten wird. Die größte Absurdität könnte sich aber darin zeigen, dass die adäquat ausgebildeten Ehrenamtlichen durch ihr unentlohntes Engagement zum weiteren Stellenabbau in der eigenen Profession beitragen und so auf längere Sicht die Vernichtung ihrer eigenen Arbeitsmarktchancen betreiben
In einer Hochrechnung bis zum Jahr 2010, die das IAB Nürnberg vorlegte, werden Frauen als "Gewinner der Arbeitsmarktentwicklung" bezeichnet, weil es durch zunehmende Flexibilisierung zu einem vermehrten Angebot an Teilzeitstellen kommen wird. Der Nebeneffekt, nämlich dass Teilzeitstellen kaum karriereträchtig und kaum existenzsichernd bezahlt sind sowie keine ausreichende Alterssicherung beinhalten, wird dabei lediglich in einem Nebensatz erwähnt: Es seien "knapp eine halbe Mio. zusätzliche Stellen - wenn auch häufig im nicht sozialversicherungspflichtigen Teilzeitbereich - für Frauen entstanden"
VII. Ausblick
Die Befürchtung, dass angesichts der aktuellen Krise auf dem Arbeitsmarkt Ehrenamt und zivilgesellschaftliches Engagement den Frauen als Ersatz für ihre mühsam erkämpfte und häufig genug prekäre Teilnahme am Erwerbsarbeitsmarkt schmackhaft gemacht werden soll, ist inzwischen, wohl nicht zu Unrecht, in frauenpolitischen Kreisen weit verbreitet. Die geschlechtsspezifische Tragweite, wenn sie auch nicht explizit formuliert ist, lässt sich aus allen Reformmodellen zwischen den Zeilen herauslesen
Dennoch haben Frauen eine große Bereitschaft, ihre Zeit, ihre Kraft und ihre Kompetenzen in gesellschaftliche Bereiche einzubringen, die außerhalb der Tätigkeitsbereiche Familie und Erwerbsarbeit liegen. Allerdings haben sich Form und Motivationsstrukturen geändert. Der Trend folgt immer mehr dem themenbezogenen, zeitlich begrenzten Engagement mit einem hohen Maß an Selbstgestaltung, das in biographischen Passungssituationen selbst gewählt werden kann. Die Motive leiten sich nicht mehr von abstrakten moralischen Normen ab. Religiös-karitativ orientierte altruistische Einstellungen sind kaum mehr handlungsleitend, sondern vielmehr der Wunsch nach sinnvoller Tätigkeit, nach gesellschaftlicher Partizipation und kommunikativem Austausch mit anderen. Die Reziprozität des Gebens und Nehmens ist zu einem zentralen Punkt des freiwilligen Engagements geworden, Frauen möchten mit ihrem Einsatz auf freiwilliger Ebene "etwas für sich und für andere tun"
Wenn unter dem Druck der künftigen Arbeitsmarktentwicklung die notwendigen arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen geschaffen werden für eine Um- und Neuverteilung nicht nur des sich vermindernden Erwerbsarbeitsvolumens innerhalb der männlichen Erwerbsbevölkerung, sondern der gesamten bezahlten und unbezahlten gesellschaftlich notwendigen Arbeit zwischen Männern und Frauen, wäre damit die Option auf erweiterte Handlungsspielräume in allen Arbeits- und Lebensbereichen für beide Geschlechter gleichermaßen eröffnet. Männern würde sich dabei die Chance bieten, ihre in der Industriemoderne einseitig auf Erwerbsarbeit festgelegte Rolle zu erweitern und nicht weiterhin auf begrenzte Lebensbereiche verwiesen zu sein mit allen daraus resultierenden Beschränkungen. Unter diesem Blickwinkel könnte sich eine plurale Tätigkeitsgesellschaft sowohl auf der Mikro-Ebene der familialen Lebenswelten als auch gesamtgesellschaftlich betrachtet für Männer und Frauen als große Chance erweisen. Der Wandel von der Erwerbsarbeitsgesellschaft zur Tätigkeitsgesellschaft sollte allerdings nicht auf Kosten der Akzeptanz weiblicher existenzsichernder Berufstätigkeit erfolgen.