Hintergrund
Ablehnende oder gar feindselige Haltungen gegenüber Menschen aus anderen Ländern und Kulturen werden als Fremdenfeindlichkeit bezeichnet. Diese kann sich bis zu systematischer Gewalt gegenüber anderen Menschen ziehen. Grundlage einer solchen Einstellung ist der Rassismus, bei dem biologische und kulturelle Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen im Sinne einer sozialen Ungleichheit interpretiert werden. Jede Form der sozial, politisch oder religiös begründeten Feindschaft gegenüber Juden kann als antisemitisch bezeichnet werden. So wird von Antisemiten das "internationale Judentum" dafür verantwortlich gemacht, dass Deutschland angeblich daran gehindert werde, einen Schlussstrich unter seine nationalsozialistische Vergangenheit zu ziehen. Weiterhin werden Juden für alles Böse verantwortlich gemacht oder das Wort "Jude" pauschal als Schimpfwort verwendet (siehe auch Hintergrundtext "Wesensmerkmale des Rechtsextremismus"). 2012 hatten 393 von insgesamt 802 rechtsextremen Gewaltdelikten einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Besonders hoch war mit 1.286 Delikten die Zahl der antisemitischen Straftaten. 36 dieser Straftaten waren Gewaltdelikte.
Lernziele
Die Schüler können anhand konkreter Beispiele Wesensmerkmale des Rechtsextremismus erkennen und sind in der Lage zu beschreiben, was unter "Antisemitismus", "Fremdenfeindlichkeit" und "Rassismus" als drei zentrale Elemente des Rechtsextremismus zu verstehen ist. Darüber hinaus sind sie in der Lage, einen Leserbrief zu formulieren, der sich mit Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auseinandersetzt.
Einsatz im Unterricht - Kopiervorlage 9
In Aufgabe 1 sollen die Schüler den antisemitischen Charakter der Aussage Pastörs‘ erkennen und gegenüber anderen Merkmalen der rechtsextremen Weltanschauung abgrenzen. Diese kann dabei als antisemitisch und auch als kapitalismuskritisch eingestuft werden. In Aufgabe 2 geht es darum, den antisemitischen Charakter der angeführten Aussagen zu erkennen. Als Orientierung für die Schüler dient hierbei der kurze Einführungstext im Vorfeld dieser Übung. Aufgabe 3 verdeutlicht, dass Fremdenfeindlichkeit sich z.B. dadurch äußert, dass Rechtsextreme gegen Zuwanderung nach Deutschland sind. Der Zusammenhang zwischen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus besteht darin, dass Menschen aus anderen Ländern oftmals auch eine soziale Minderwertigkeit zugeschrieben wird, nur weil sie einer anderen Religion oder Kultur angehören. Abschließend können die neuen Erkenntnisse aus den Aufgaben 1 bis 3 in einem Leserbrief angewendet werden. Es empfiehlt sich, vor dem Verfassen des Briefes zentrale Gegenargumente mit den Schülern zu erörtern, da die "Bildsprache" des Videos auf einzelne Schüler überwältigend wirken kann. Argumentiert werden kann einerseits, dass Deutschland wegen des demografischen Wandels durchaus auf Zuwanderung angewiesen ist. Andererseits kann angeführt werden, dass ein begrenzter Zuzug nach Deutschland z.B. für Bürgerkriegsflüchtlinge aus solidarischen Gründen möglich sein sollte.
Didaktische und methodische Hinweise zu Filmclip und Arbeitsblatt:
Weiterführende Informationen:
Die Weltanschauung der NPD