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Adolf Hitler
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Hintergrund
Adolf Hitler wurde am 30. Januar 1933 durch den damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg zum Reichskanzler (Regierungschef) ernannt. Nach dessen Tod 1934 vereinigte Hitler beide Ämter als "Reichskanzler und Führer" in seiner Person. Durch Gleichschaltung und Abschaffung der Demokratie wurde das Deutsche Reich zu einer totalitären Diktatur, zu einem Führerstaat, an dessen Spitze Hitler stand. Er war nicht nur Oberbefehlshaber der Wehrmacht, sondern die Soldaten wurden direkt auf ihn vereidigt. Für große Teile der Bevölkerung wurde er zu einem Hoffnungsträger auf eine bessere Zukunft, da er Arbeitsplätze und Wohlstand sowie nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg ein "starkes" Deutschland versprach. Zugleich erwies er sich als politischer Strippenzieher, der die Schwäche und die Fehleinschätzungen der anderen politischen Kräfte ausnutzte, die eigenen Reihen gewaltsam "säuberte" und andere Akteure zum Erreichen seiner Ziele einspannte.
Die sogenannte Machtergreifung Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten wurde durch eine Vielzahl von Faktoren möglich, die sich wechselseitig bedingten und gegenseitig verstärkten. Neben Massenarbeitslosigkeit und Inflation, ausgelöst durch die Weltwirtschaftskrise von 1929, zählt hierzu unter anderem auch ein mangelhaft ausgeprägtes demokratisches Bewusstsein in der Bevölkerung und in weiten Teilen der politischen Elite. Sowohl von rechts außen als auch von links außen (Kommunisten ) wurde die "Weimarer Republik" unter Einsatz von Gewalt bekämpft. Zudem verstand es die NSDAP, durch ihre Ideologie sowie Propaganda die Massen zu mobilisieren und Adolf Hitler als charismatischen Führer der Bewegung zu stilisieren.
Auch in Demokratien kommt den gewählten Politikern eine Vorbildfunktion zu. Manchmal werden sie zu Hoffnungsträgern, mit denen ein positiver Wandel verbunden wird. Immer stärker stehen Politiker unter Beobachtung der Medien, und auch seitens der Öffentlichkeit werden erhöhte Ansprüche und Anforderungen an sie und an ihr Handeln gestellt. Wenngleich es auch in Demokratien charismatische Politiker gibt und dies als positive Eigenschaft wahrgenommen wird, so kann es eine charismatische Herrschaft im Sinne Max Webers, für die die Herrschaft Adolf Hitlers ein Paradebeispiel ist, unter normalen Umständen nicht geben, da die politische Macht in einer Demokratie auf verschiedene Organe verteilt ist (Gewaltenteilung in Deutschland).
Lernziele
Die Schüler können anhand von Gestik und Mimik in Ansätzen nachvollziehen, welche rhetorische Anziehungskraft Adolf Hitler hatte. Sie können mithilfe von Schlüsselwörtern seine Rolle im Nationalsozialismus umschreiben und mit der Rolle von Politikern in demokratischen Staaten vergleichen. Die Schüler kennen wesentliche Gründe, die 1933 zur Machtübernahme durch Hitler und die Nationalsozialisten geführt haben.
Einsatz im Unterricht
Die Anziehungskraft auf die Massen und die Begeisterung, die Adolf Hitler mit seinen Reden auslöste, können durch die Gestik und Mimik nur ansatzweise nachvollzogen werden. Zudem ist dies in den historischen Kontext der 1920er und 1930er Jahre einzuordnen und nicht ausschließlich mit heutigen Maßstäben bewertbar. Eventuell kann für die Bearbeitung von Aufgabe 1 ein Ausschnitt aus einer Rede Hitlers angespielt werden. Auszüge aus Reden finden sich beispielsweise bei: https://archive.org/movies/thumbnails.php?identifier=30Adolf HitlerSpeechMix