Inhaltsbeschreibung
1961 – 1989 – 1990. Diese Daten sind eng verbunden mit der Berliner Mauer und ihrer Überwindung infolge der Friedlichen Revolution. An welches der weltgeschichtlichen Ereignisse wir uns auch erinnern: Es stehen uns stets zuerst Fotografien oder Filmbilder vor Augen, Gemälde, Grafiken oder Plastiken dagegen kaum. Gibt es sie gar nicht, oder sind es zu wenige, um unser Bildgedächtnis nachhaltig zu prägen?
Dieses Buch belegt das Gegenteil. Es macht anhand einer Auswahl von 420 Kunstwerken von 266 Künstlerinnen und Künstlern aus Ost und West deutlich, welch große Wirk- und Deutungsmacht die bildende Kunst in Bezug auf zeitgeschichtliche Ereignisse besitzt – weil ihre Stärke eben nicht in der Bannung des visuellen Augenblicks liegt, sondern in substanziellen "Schnitten durch die Weltsubstanz" (Walter Benjamin). Und die Kunstwerke leisten es unabhängig davon, ob sie in der DDR, der Bundesrepublik, dem wiedervereinten Deutschland oder andernorts entstanden sind. Nie sind sie bloße Illustrationen von Geschichtsdaten. Sie sind keine Bilder des Augenblicks, sondern solche der historischen Durchdringung in mannigfachen Stilformen – von realistisch bis abstrakt.