Inhaltsbeschreibung
Parteienlandschaft im Wandel: Die Volksparteien verlieren weiter an Zulauf, ihr Markenkern erodiert, und außerhalb der politischen Mitte entstehen europaweit neue Parteien und Bewegungen, mit der Folge, dass Wahlprognosen und vertraute Allianzen ungewisser werden. Welche Ursachen hat dieser Umbruch, und welche Folgen zeitigt er für die Demokratie und die politischen Parteien als Akteure und Instrumente der politischen Willensbildung?
Seit geraumer Zeit haben sich, stellt Klaus Detterbeck fest, im Prozess der Modernisierung und Globalisierung Lebensstile ausdifferenziert und Werthaltungen gewandelt und verschoben. Die Wählerbindung habe abgenommen, und insbesondere in prekären Milieus gehe die Wahlbeteiligung zurück. Viele Menschen erkennen, so Detterbeck, in den einstigen Volksparteien keine Heimat mehr. Sie entwickeln politische Abstinenz oder wenden sich neuen, vielfach populistisch agierenden Angeboten an den Rändern des Parteienspektrums zu. Damit stünden demokratische Parteien europaweit vor großen Aufgaben: Um weiterhin legitim und effizient zu agieren, müssten sie für eigene institutionelle und programmatische Probleme Lösungen suchen. Zugleich aber hätten sie sich der Entfremdung und Verlustangst vieler Menschen ebenso zu stellen wie den großen Zukunftsfragen der Menschheit.