Inhaltsbeschreibung
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Parteienstaat. In ihrem politischen System spielen Parteien die zentrale Rolle: Sie bündeln Interessen, wandeln sie in Politik um und kontrollieren das Regierungshandeln anderer Parteien. Dieses im Grundgesetz festgelegte Prinzip steht jedoch zunehmend unter Druck: Zur "Parteienschelte", die es im deutschen Parteienstaat immer gab, gesellen sich Herausforderungen durch populistische Antiparteien sowie lauter werdende Rufe nach mehr direkter Demokratie. Gleichwohl –- oder gerade deshalb –- brauchen moderne Demokratien nach wie vor Parteien, so Everhard Holtmann.
Er untersucht Strukturen und kulturelle Deutungsmuster, Handlungslogiken sowie historische Vorprägungen des Parteienstaates in Deutschland. Holtmann analysiert zudem, ob und inwiefern die Parteienkritik berechtigt ist. Er erläutert Fehlentwicklungen und Missverständnisse und erkundet Möglichkeiten, wie sich die Kluft zwischen Parteien und Zivilgesellschaft wieder schließen lässt.