Inhaltsbeschreibung
In demokratischen Rechtsstaaten tut man sich schwer mit der Vorstellung, dass Gewalt prinzipiell allgegenwärtig sei. Verstört nehmen wir indes zur Kenntnis, wie dünn auch in zivilisiert scheinenden Gesellschaften der Firnis der Gewaltfreiheit ist. Was lässt Menschen gewalttätig werden, was hält sie davon ab? Wie lässt sich Gewalt erklären oder begründen? Gibt es, zumal in der Moderne, Strukturen, die Gewalt fördern oder gar herausfordern? Welche Folgen zeitigt Gewalt für Gesellschaften und für die Einzelnen, die ihr ausgesetzt sind?
Jörg Baberowski analysiert Gewalt in Geschichte und Gegenwart und interpretiert sie sozial, kulturell und wissenschaftlich als eine unabdingbar zum Menschen gehörende Handlungsoption. Die Sehnsucht des Menschen nach der Überwindung der Gewalt sei eine Utopie: Nur klare, regelkonforme und notfalls mit Gewalt durchsetzbare Machtverhältnisse können uns, so Baberowski, vor zügelloser Gewalt schützen.