Inhaltsbeschreibung
Böden sind unsere Lebensgrundlage. Ernährung und Wasserversorgung, Wohnen, Wirtschaften und Verkehr sowie der Klimaschutz hängen existenziell von ihnen ab. Trotzdem scheint der Umgang mit der ökologisch sensiblen Ressource oftmals von Ignoranz und Rücksichtslosigkeit bestimmt.
Tanja Busse und Christiane Grefe schildern die konkurrierenden Nutzungsansprüche und deren teils bodenschädigende Wechselwirkungen: landwirtschaftliche Markterfordernisse und Konsumerwartungen, Flächenverbrauch für Siedlungen und Trassen sowie Anforderungen der Energiewende. Verschärft werde die Gefährdung der Böden durch kollidierende Interessen in Stadt und Land, durch ideologische Grabenkämpfe, politische Instrumentalisierung und bodenverteuernde Profitgier bei weithin fehlenden Anreizen zur Ressourcenschonung.
Busse und Grefe werben für das Zusammendenken der vielen widerstreitenden Zugriffe auf den Boden: Ziel müsse es sein, die Agrarwende mit der Erhaltung der Biodiversität, der ökologischen und sozialen Resilienz der Menschen, der Energiesicherheit, dem Wassermanagement und dem Klimaschutz zu verbinden. Das verlange politische Einsicht und Gestaltungswillen, den Ausbau rechtlicher Schutzmechanismen, aber auch einen Sinneswandel bei uns allen. Der zukunftstaugliche Umgang mit dem Boden sei nicht nur überlebenswichtig, sondern biete großes Potenzial für das Gemeinwohl und die Lebensqualität. Das zeige, so die Autorinnen auch der Blick auf den Globalen Süden, den die Bedrohung der existenzsichernden Ressource besonders hart treffe.