Inhaltsbeschreibung
Etwa 300.000 psychisch kranke und behinderte Männer, Frauen und Kinder wurden ab 1939 im Deutschen Reich sowie in den von ihm besetzten Gebieten auf Anweisung der Nationalsozialisten ermordet. Sie waren die ersten Opfer des staatlich organisierten und rassenideologisch motivierten Massenmords. Ihre Ausgrenzung begann jedoch bereits deutlich früher: Ab 1934 wurden Menschen, die gemäß der nationalsozialistischen Ideologie als „erbkrank“ galten, zwangssterilisiert.
Die Autorinnen und Autoren beschreiben eindringlich das Schicksal der Menschen, deren Leben von den Nazis als „unwert“ klassifiziert wurde. Zahlreiche Abbildungen, Fotos und Illustrationen dokumentieren ihre Verfolgungsgeschichte und machen diese sichtbar. Die Autorinnen und Autoren stellen wichtige Orte und Initiativen des Erinnerns an die „Euthanasie“-Verbrechen vor, diskutieren zentrale Fragen der Gedenkstättenarbeit und geben Einblicke in lange Zeit marginalisierte Aspekte der Erinnerungskultur. Die Beiträge legen aber auch den langen und weiterhin nicht abgeschlossenen Kampf der Betroffenen um Aufarbeitung, Entschädigung und Anerkennung ihrer Verfolgung dar.