Inhaltsbeschreibung
Was bedeutet die zunehmende Nutzung Künstlicher Intelligenz für die Demokratie, für Offenheit und Vielfalt in der Gesellschaft? Wie gerecht entscheiden Algorithmen? Vielfach zeigt sich, dass KI-Anwendungen strukturelle Ungleichheit und bestehende Diskriminierungsmuster reproduzieren können. Dennoch berge Künstliche Intelligenz sowohl demokratiegefährdendes Potenzial als auch Chancen etwa für die Bekämpfung von Hassrede im Internet oder für die politische Bildung.
Der Band versammelt Perspektiven aus so unterschiedlichen Feldern wie der Antisemitismusforschung, der Psychologie, der Informatik, dem Journalismus, der Techniksoziologie und der bildenden Kunst. Aufgrund von Verzerrungen im Datenmaterial kann Künstliche Intelligenz etwa bei der Bewertung von Bewerbungen, Kreditwürdigkeit oder Prognosen zur erneuten Straffälligkeit zu diskriminierenden Entscheidungen kommen. Daher fordern die Autorinnen und Autoren gezielte Investitionen in politische Bildung und gerechtere soziale Strukturen. Diese seien nötig, um zu verhindern, dass Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in digitalen Räumen reproduziert werden, denn: Technische Systeme, so ihr Fazit, werden kein Problem lösen können, das im Kern sozial oder politisch begründet sei.