Inhaltsbeschreibung
Der brutale Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel und die massive militärische Reaktion Israels darauf, mit Zehntausenden Toten, noch mehr Verletzten und umfassenden Zerstörungen im Gazastreifen, haben eine große und anhaltende Bestürzung ausgelöst. Die Debatte darüber, insbesondere auch in Deutschland, sei jedoch stark polarisiert, so Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Mirjam Zadoff. Gerade auch das Ausspielen von Antisemitismus gegen Rassismus und umgekehrt verunsichere viele Menschen und schränke ihre Bereitschaft, über den Nahostkonflikt zu sprechen, stark ein.
Das Anliegen des Buches ist es, trotzdem das Gespräch zu suchen und dabei den Schmerz aller Betroffenen anzuerkennen. Die 20 in dem Buch versammelten Autorinnen und Autoren ergründen in ihren essayistischen, literarischen und poetischen Beiträgen sowie in einem niedergeschriebenen Gespräch die Ursachen der Hemmungen, sich öffentlich mit dem Ablauf dieses Krieges auseinanderzusetzen und der verbreiteten Schwierigkeit, andere Perspektiven anzuerkennen. Sie wollen zeigen, dass eine klare Positionierung gegen Antisemitismus und Rassismus, die Kritik an dem Vorgehen der israelischen Regierung und das Festhalten an dem Existenzrecht des Staates Israel, das Trauern um die Opfer des 7. Oktober und um die Opfer in Gaza durchaus vereinbar seien – sofern der kleinste gemeinsame Nenner die alle einschließende Humanität bleibe. Das Schweigen oder das Vermeiden eines offenen Diskurses dagegen würden nur den Hardlinern verschiedener Lager in die Hände spielen.