Inhaltsbeschreibung
Im Juni 1948 eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion um die Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands sowie den Westsektoren Berlins. Als Sanktion blockierte die sowjetische Militäradministration daraufhin die Land- und Wasserwege nach West-Berlin und schnitt die Bevölkerung der Halbstadt auf diese Weise von der Versorgung mit Lebensmitteln und Brennstoffen ab. In Reaktion darauf starteten die westlichen Besatzungsmächte eine logistische Unternehmung zuvor kaum vorstellbaren Ausmaßes: Mehr als ein Jahr lang versorgten sie die West-Berliner Bevölkerung über Flugzeuglieferungen aus den Westzonen.
In vier Texten beleuchtet der Band jeweils bestimmte Aspekte dieser Ereignisse. Ein Beitrag rekonstruiert, wie sich Berlin ab Mai 1945 sukzessive zur geteilten Stadt entwickelte. Ein weiterer fokussiert auf eine zentrale Figur: den amerikanischen Militärgouverneur Lucius D. Clay, der die Entscheidung zur Errichtung der Luftbrücke maßgeblich verantwortete. Der dritte Beitrag schildert anhand der Kabarettsendung „Die Insulaner“ exemplarisch ein Stück West-Berliner Alltagskultur der Nachkriegsjahre. Der abschließende Text ordnet die Berliner Blockade und Luftbrücke in den weiteren historischen Kontext des Kalten Krieges ein.