Inhaltsbeschreibung
Welche Auswirkungen hat der Angriffskrieg, den Russland seit Februar 2022 gegen die gesamte Ukraine führt, auf den Alltag und das Leben Einzelner? Dieser Frage ging die deutsch-amerikanische Illustratorin Nora Krug im Laufe einer einjährigen Korrespondenz mit einer ukrainischen Journalistin und einem russischen Künstler aus Sankt Petersburg nach.
Die daraus entstandenen illustrierten Berichte im Tagebuchstil stellen den Alltag, die Gefühle und die Gedanken der beiden nicht nur geografisch weit voneinander entfernten Protagonisten parallel dar und offenbaren extreme Unterschiede, aber auch erstaunliche Ähnlichkeiten. Sie zeigen auf der einen Seite die ukrainische Kriegsjournalistin, die zwischen Kiew, der Front und ihrer Familie im dänischen Exil, sowie zwischen Erschöpfung, Wut und Hoffnung hin und her wechselt, während die existenzielle Bedrohung allgegenwärtig ist. Auf der anderen Seite wird die Perspektive des russischen Künstlers dargestellt, der, durch den Krieg entfremdet von seinem Land, in den Westen ausreist, seine Familie in Sankt Petersburg zurücklässt und in innerer Zerrissenheit und Angst vor dem langem Arm des russischen Regimes lebt.
Die persönlichen Berichte machen nicht nur greifbar, wie sich der Krieg im Laufe eines Jahres körperlich und psychisch auswirkt, sondern vermitteln auch ein differenziertes Bild davon, wie er den Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen, kulturelle Identitäten oder die Haltung zu moralischen Fragen verändert.