Inhaltsbeschreibung
Nach Mao Zedongs Tod im Jahr 1976 und dem Ende der Kulturrevolution öffnete sich die Volksrepublik China allmählich nach außen – allerdings zu ihren ganz eigenen Bedingungen. Während erste Schritte unternommen wurden, marktwirtschaftliche Prinzipien im Ein-Parteien-Staat anzuwenden, blieben persönliche Freiheiten weiter stark eingeschränkt.
Frank Dikötter erzählt, basierend auf seiner Auswertung zahlreicher Dokumente aus chinesischen Archiven, die Geschichte von Chinas Aufstieg zur globalen Supermacht. Dabei nimmt er speziell das Handeln des Parteiapparates und seiner Mitglieder in den Blick, zeigt aber auch die lokalen Auswirkungen der umfassenden ökonomischen Umstrukturierung des Landes.
Dikötter sieht weniger eine große Strategie der jeweiligen chinesischen Führungen, sondern deutet die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte auch als eine Zeit der Machtkämpfe, Versuche und Umwege. Nicht ohne eine gewisse Hybris, so die Schlussfolgerung des Autors, hätte die Führung der kommunistischen Partei Chinas einen mitunter rücksichtslosen ökonomischen und außenpolitischen Kurs eingeschlagen, der allerdings viele strukturelle Probleme überdeckt habe. Gleichzeitig werde seit Beginn der Regierungszeit Xi Jinpings der Repressionsapparat immer weiter ausgebaut, um jeglichen Dissens zur Parteilinie im Keim zu ersticken.