Inhaltsbeschreibung
Was ist „deutsch“? Wo befindet sich die gesellschaftliche Mitte, und wie kann man ihr zugehören? Stephan Anpalagan, geboren in Sri Lanka, aufgewachsen in Deutschland, spürt dem Verhältnis der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu den hier lebenden Menschen mit Migrationsgeschichte nach und stößt dabei auf zahlreiche Widersprüche. So etwa in der Debatte um eine deutsche Leitkultur: Niemand könne genau sagen, was sie eigentlich beinhalte, die Debatte werde aber in regelmäßigen Abständen geführt, um mehr Integration einzufordern.
Dem setzt Anpalagan entgegen, dass auch die Bemühung um die eingeforderte Integration oft nicht vor Ausgrenzung und Gewalt schütze. Von schlechteren Chancen auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt bis zur Bedrohung durch rechten Terror – oft spiele es eben kaum eine Rolle, was einzelne Menschen leisten oder tun, solange sie mit dem Stigma des „Fremden“ belegt werden. Anpalagan zeigt dabei auch, dass die Zustimmung zu rassistischen Vorurteilen und Ressentiments nicht nur an den gesellschaftlichen Rändern vorhanden ist, sondern dass diese bis weit in die sogenannte gesellschaftliche Mitte reicht.